Gott, in diesem Kapitel ist so viel passiert! Beide sind so zerbrochen. Was nicht nur an ihrem letzten Zusammenstoß lag, aber natürlich auch. Vor allem bei Shikamaru, dem so direkt die Tatsache ins Gesicht geschleudert worden war, dass sein Verhalten Neji zerstört hat. Ich denke, bei Neji hat an der Stelle schon eine erste Verarbeitung eingesetzt. Damit etwas heilen oder neu entstehen kann, muss man erst mal wissen, dass was kaputt ist. Und diesem grundsätzlichen Gedanken hatte Neji sich ja die ganze Zeit über verweigert.
Aber jetzt mal zurück zu diesem Kapitel. Es brauchte echt nicht viele Worte zwischen Shikamaru und Asuma (ich hatte ihn zuvor die ganze Zeit falsch geschrieben. Endlich hab ichs bemerkt. -.-), um bei ihm eine Auseinandersetzung in Gang zu bringen. Überhaupt einmal nur anzufangen, all diese zerstreuten Emotionen aufzugreifen und zu akzeptieren, dass sie so sind wie sie sind, war das Wichtige an dieser Stelle. Mich hat Shikamarus Erkenntnis berührt, dass er überhaupt nichts reparieren und weiterhin nicht verstehen will. Und wie Asuma letztlich darauf reagiert hat. Wie er seine Hand auf seinen Schützling gelegt hat und ihm allein mit dieser Geste gezeigt hat, dass Shikamaru nicht allein dasteht. Auch wenn Shikamaru das nie geäußert hat, aber vielleicht war das eins der Probleme, dass er mit einfach niemandem (außer Neji) über seine Gefühle reden konnte, dass sich die Last auf seinen Schultern immer weiter angestaut hat. Weil er Angst davor hatte, auch nur einmal den Mund aufzumachen, selbst wenn es unzusammenhängend und unverständlich war, was dabei herauskam. Weil er Angst hatte, dass er nicht verstanden wurde, oder dass die andere Seite alles missversteht und mit ungebetenen Ratschlägen oder Ablehnung alles schlimmer macht. Asuma blieb einfach da. "Ich höre dich." Als Außenstehender kann man nur erahnen, welche Tragweite diese Worte für Shikamaru tatsächlich haben müssen.
Und mir ging (wieder einmal) das Herz auf, als Neji mit Hinata trainiert hat. Das ist eine Aufgabe, die ich unglaublich wichtig finde. Es stärkt die Bande zwischen den Cousins und zwischen ihnen als Vertreter von Haupt- und Zweigfamilie. Es stärkt Hinatas Position, die von ihrem Vater praktisch schon aufgegeben worden war. Es stärkt sicher auch Hinatas Selbstvertrauen, wenn sie nun endlich einmal sieht, dass auch sie etwas lernen kann, leisten kann, etwas Eigenes schaffen kann. Und wenn sie diesem Pfad weiter folgt, wird sie ihre Chakra-Technik sicher meistern lernen. Und ich denke, dass das auch für Nejis Seele eine heilvolle Tätigkeit ist. Er tut etwas, wofür er sich selbst entschieden hat. Das war ganz allein seine Intuition, dass Hinata viel mehr leisten könnte, wenn man sie richtig wahrnehmen und trainieren würde. Und im ersten Moment war es auch seine Entscheidung, sich dagegen zu entscheiden, diese Rolle zu übernehmen. Und nun hat er sie selbst überdacht, aus freien Stücken. Ich bin mir sicher, das allein muss sich schon befreiend anfühlen. Und man merkt auch, wie es ihn mit Stolz erfüllt, Hinatas Ehrgeiz und ihre Fortschritte zu sehen. Wie oft er während dieses Trainings "gut" oder sogar "sehr gut" gedacht hat. Wie positiv er war. Und sogar Hiashi hat Hinata bemerkt. Ich frage mich, seit wie lange zum ersten Mal das wohl der Fall war. Hinata hat jedenfalls auch ein ganz, ganz gebrochenes Verhältnis zu ihrem Vater. Ich war echt besorgt, als ich ihr Verhalten ihm gegenüber und auch ihre Reaktion auf sein Lob gesehen habe.
Nejis Gedanke, dass seine zerbrochenen Teile sich vielleicht deshalb nicht mehr richtig zusammensetzen lassen, weil er vielleicht von Anfang an nie "ganz" gewesen war, tragen eine Menge Wahrheit in sich. Das war eine richtig schöne Metapher. Neji muss sich irgendwie neu finden. Und "neu" bedeutet auch immer erst einmal "ungewohnt". Vor allem wenn man sich in so einer Situation wie er befindet, wenn man ein harmonisches, ausgeglichenes Selbst nie kennengelernt hat. Woher sollte er also wissen, wie sich etwas "Ganzes" anfühlen sollte? Er muss es ausprobieren, nachjustieren, vielleicht immer mal wieder Teile umsortieren, und sich nach und nach an dieses Gefühl des Neuen gewöhnen. Etwas anderes bleibt ihm nicht möglich, denke ich.
Shikamaru könnte es in diesem Punkt vielleicht ein Stück leichter haben. Er ist in eine intakte Familie hineingeboren worden, hatte ein gutes Team, war psychisch stabil. Allerdings hat er ein heftiges Trauma in seinem Innern begraben und mit dem wird er sich auseinandersetzen müssen. Und die Verzweiflung und der Schmerz, die seine immer stärker werdende Verbundenheit mit Neji mit sich gebracht hatte, hat ihn auch erst einmal in Scherben zurückgelassen. Sich davon zu erholen, wird auch ein sehr schweres Stück Arbeit. Aber immerhin weiß Shikamaru, wie sich ein gesundes Selbst anfühlen sollte. Ich hoffe, dass ihm das dabei hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Und er macht ja auch gute Fortschritte damit. Schon allein, dass er sich dem Gedanken stellt, dass das Leben weitergehen muss, zeigt, dass er bereit ist, wieder auf die Beine zu kommen. Der Gedanke an dieser Stelle hat mich selbst gerade sehr getroffen. "getroffen" in dem Sinne, dass ich mich derzeit genauso mit diesem Gedanken auseinandersetzen muss. Mein Bruder ist vor zwei Tagen beerdigt worden. Ich würde von mir zwar nicht behaupten, das Gefühl zu haben, es hätte mich zerschmettert und in Scherben zurückgelassen, aber da klafft gerade ein ziemliches Loch in mir, vom Hals über die Brust bis unter die Rippen, von dem ich weiß, dass es zwar irgendwann nicht mehr so roh und offen sein wird, aber es wird auch nie mehr verschwinden. Shikamaru hat da unbewusst auch zu mir gesprochen.
"Das Leben hielt für niemanden an; es stapfte einfach weiter, völlig ungeachtet der Zeit, mit der es vorwärts lief und der kostbaren Augenblicke, die es damit stahl."
Als Tonton dann kam, dachte ich erst, Tsunade hat Neji und ihn vielleicht zeitgleich zu sich zitiert und sie sehen sich bei der Hokage das erste Mal wieder. Aber vielleicht hat Tsunade Tonton eher angewiesen, Shikamaru in Neji reinlaufen zu lassen. Es kann jedenfalls kein Zufall gewesen sein, dass Tonton ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht ist und Shikamaru dann auch noch so um diese Ecke manövriert hat. Und ich war überrascht, dass Neji so galant auf diesen Zusammenprall reagiert hat (sie haben es irgendwie mit Zusammenstößen an der Stirn. Und Shikamaru hat jedes mal wieder das Nachsehen, weil er sein Hitai-ate einfach nicht an seinem vorgesehenen Platz tragen will). Ich glaube nicht, dass Neji wusste, dass Shikamaru sich nährt und gleich in ihn reinknallt. Mir hätte dieses plötzliche Aufeinandertreffen total den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hätte überhaupt nicht gewusst, was ich sagen oder wie ich reagieren sollte. Und mit Sicherheit hätte ich nicht so 'nen guten Spruch rausgebracht wie Neji. Echt, wie hat er das bloß geschafft?! Aber in seinem Innern wird er dennoch gerade mehr als verletzlich und verwirrt sein. Total aufgewühlt. So weit ist er längst nicht, dass er seine Gefühle für und bezüglich Shikamaru auch nur ansatzweise verarbeitet hat.
Und der Falke. Ich liebe die Metapher, die er symbolisiert, seit seinem ersten Auftreten. Es tat echt weh, sich vorstellen zu müssen, wie schlimm es ihn mitgenommen hat. Man musste sofort an Nejis geschundene Seele denken. Und das wird sicher auch der Grund sein, warum Shikamaru ihn letztlich mitnehmen wollte - ein Stück weit gegen seinen Willen. Aber er sieht einfach viel zu sehr Neji in ihm. Und den hatte er bereits verloren. Neji war der erste Mensch, für den er je in seinem Leben etwas tun wollte, für den er da sein wollte, und er hatte es nicht geschafft. Dieser Falke fühlt sich wahrscheinlich wie eine Art zweite Chance an. Er kann gar nicht anders, als sich seiner anzunehmen, auch wenn es lästig und nervenaufreibend ist. Aber er macht Fortschritte. Und es tut mir auch so gut zu sehen, wie der Falke sich erholt. DASS er sich noch erholen kann. Dass es zumindest für ihn nicht zu spät war.
Ein kleines bisschen erinnert mich der Vogel aber auch an Shikamaru. Wie Shikamaru sich an dem Käfig, den Neji um sein Herz errichtet hat, die Zähne ausgebissen hat. Und nicht mal die Gehirnerschütterung, die er sich beim Versuch, diesen Käfig niederzureißen zugezogen hat, hat er so richtig wahrgenommen. Wie der gespaltene Schnabel des Falken. Gespalten und verwundet und doch schien das Tier diese schlimme Verletzung nicht einmal wahrzunehmen. Es hat einfach immer und immer weiter an diesen Gitterstäben genagt. Und als Tier passt der Falke auch generell gut zu Shikamaru. Scharfe, wache, wissende Augen. Sie haben Ähnlichkeit mit Shikamarus Augen, finde ich.
Huiuiui was für ein Review wieder, vielen vielen Dank!! <3
Ja, Neji geht mit der Situation gefasster um als Shikamaru. Neji ist aber auch einfach besser darin, die Kontrolle über sich selbst zu behalten. Shikamaru hat die ganze Sache mit Neji einfach vollkommen aus der Bahn geworfen und dazu kommt noch das Trauma, das er so tief begraben hat und jetzt wieder aufbricht. Das zusammen ist einfach viel zu viel für ihn.
Haha, macht doch nichts, dass du Asuma anders geschrieben hast :)
Für Shikamaru war das auch ein wichtiger Schritt...diese Akzeptanz, dass er das, was zwischen ihm und Neji passiert ist (also die intimen Momente) so lassen will wie sie sind. Er will es nicht im Nachhinein ändern oder in einem anderen Licht betrachten, oder verstehen. Für ihn als eine Person, bei der der Kopf ständig versucht, vorauszupreschen und alles zu analysieren ist das wie eine Art Ruhe und Frieden. Etwas ganz besonders kostbares, das er so noch niemals zuvor erlebt hat.
Bei Shikamaru steht einfach so unglaublich viel zwischen den Zeilen, das er niemals ausspricht, das aber auch gehört werden muss. Und Asuma hat es eben über die Jahre hinweg gelernt, diese Sprache zu sprechen, was für Shikamaru enorm wichtig ist, da es sonst niemand kann.
Schön, dass dir die Szene zwischen Hinata und Neji so gut gefallen hat! Es ist tatsächlich für beide sehr wichtig, diese Entwicklung durchzumachen, vor allem für Neji, der sich ja am Anfang geweigert hat, diese Mentor-Rolle für Hinata zu übernehmen.
Ahja, du hast schon recht, dass es für Shikamaru einfacher sein könnte, da er ein stabiles Umfeld und eine stabile Familie hat, aber andererseits ist er eben auch niemand, der viel über seine Probleme oder Gefühle spricht. Und ohne zu viel zu spoilern: Wir stehen gerade erst ganz am Anfang von Shikamarus Leidensweg ;)
Das mit deinem Bruder tut mir sehr leid! Mein tiefes Beileid! Ich hoffe sehr, dass es dir soweit gut geht, auch wenn du sagst, dass es dir nicht vollkommen den Boden unter den Füßen entrissen hat, aber ich verstehe SEHR gut, wie sich das anfühlt! Und ja, man muss irgendwie lernen, damit zu leben, denn das Leben hält wirklich nicht an.
Nein, Tsunade hat Tonton nicht dazu angewiesen. Ihr ist zwar aufgefallen, dass es Shikamaru mitgenommen hat, was er auf seiner Mission tun musste, aber sie ahnt weder etwas davon, was zwischen den beiden während der Mission auf intime Weise passiert ist, noch, was Neji Shikamaru zurück in Konoha angetan hat. Und Tonton auch nicht, das hier ist - so banal es klingen mag - tatsächlich wirklich nur ein Zufall ;)
Ja, das mit den Kopfnüssen ist so ein wiederkehrendes Muster bei den beiden ^^ Ein bisschen wie die Angewohnheit, dass sie ihre Stirnen aneinander legen, auch wenn das natürlich deutlich intimer ist.
Schön, dass dir diese Analogie mit dem Falken so gefällt! Es war definitiv der Grund, dass Shikamaru den Vogel mitgenommen hat, weil er Neji in ihm gesehen hat. Auch wenn es wieder ein 'lästiges Ärgernis' für ihn dargestellt hat. Er symbolisiert wirklich so etwas wie einen zweiten Versuch, das wieder gut zu machen, woran er bei Neji gescheitert ist.
Toll finde ich, dass du in dem Falken aber auch Shikamaru siehst! Ich habe noch nie wirklich so sehr darüber nach gedacht, aber jetzt wo du es so darstellst, macht es auf jeden Fall total Sinn und ich bin richtig begeistert davon, dass du diese Sichtweise so mit mir geteilt hast! Vielen Dank dafür! Und vielen Dank natürlich für dieses tolle Review!! <3
Stimmt, Nejis langjährige Erfahrung im "Kontrolle behalten" spielt da auch mit rein! Ein Gedanke, der mir erst gar nicht gekommen war.
Ich denke, Shikamaru will das zwischen ihm und Neji auch deshalb keinesfalls logisch durchdenken, weil es nicht scharf abgrenzbar ist. Er macht sich über Dinge wie Grenzen und Definitionen ja öfter Gedanken. "Kameradschaft" ist klar definiert. "Freundschaft" ist nicht ganz so eindeutig (und auch darüber hat er bisher nie sinniert). Und das zwischen ihnen beiden sprengt jede Grenze. Gleichzeitig liebt er es, Wolken zu beobachten. Das ist im Prinzip auch müßig. Hier sinniert er im Grunde ständig darüber nach, wie sich die Form als nächstes verändern mag, aber gleichzeitig stört es ihm nicht im Geringsten, wenn seine Vermutungen nicht zutreffen oder bereits nach wenigen Augenblicken im Nichts verschwinden. Außerdem fragt ihn in Bezug auf Wolken niemand aus. Nicht mal er selbst stellt irgendwelche Erwartungen an sich, dass er mit seinen Beobachtungen irgendein Ergebnis erzielen will. So kann er vollkommen entspannt sinnieren und seine Gedanken dann auch einfach wieder fallenlassen. Ich denke, wenn bei dem zwischen ihm und Neji ebenfalls niemand (sich selbst inklusive) fragen würde, was es ist und was es soll, würde er - mit genügend Abstand und Entspannung - vielleicht genauso müßig und ziellos darüber sinnieren wie über die Wolken. Ich denke, er hat so eine generelle Tendenz, Dinge mit nicht klar definierten Grenzen (im konkreten wie abstrakten Sinne) nicht gern zu analysieren.
Danke schön für deine mitfühlenden Worte. Im Moment geht es. Ich bin noch bis nächste Woche bei meiner Mum. Hier ist es ziemlich ruhig und ich muss grad nicht an meine Arbeit oder meinen eigenen Haushalt denken. Das hilft loszulassen. Und in meinem Tempo nachzudenken.
So schön wie du hier den Vergleich zwischen Neji und den Wolken für Shikamaru ziehst...genau das ist es nämlich und ich möchte hier einen Satz zitieren - ich sag allerdings nicht, wann in der Serie er vorkommt, aber er passt hier einfach viel zu gut dazu: "And just for a while Shikamaru went cloud-gazing in those sky-white eyes"
Es spiegelt genau das wider, was du schon so treffend festgestellt hast, was das Wolkenbeobachten und eben auch Neji für ihn bedeuten. Für ihn sind es seine Augenblicke in denen er nicht das Nara Genie sein muss. So wie es für Neji die Augenblicke sind, in denen er nicht Hyūga Ausnahmetalent oder Zweigfamilien-Haustier sein muss.
Gut, dass du jetzt noch etwas Abstand zu Arbeit und Alltag hast, das ist bestimmt sehr wichtig! Ich hoffe sehr, dass du dich weiterhin gut erholst und Abschied nehmen kannst!
In diesem Kapitel hat mich vor allem Shikaku beeindruckt. Seine Reaktion auf das Chaos bei seiner Heimkehr in der Nacht war einfach unglaublich. Im ersten Moment der Schock darüber, was mit seinem Haus passiert war, dann die unweigerliche Schlussfolgerung, dass sich sein Sohn in Gefahr befand. Und als er in Shikamarus Zimmer ankam, war der Täter gerade erst zur Tür raus. Dennoch muss Shikaku es vor Aufnahme seiner Verfolgung geschafft haben, das Verbandsmaterial und die Verarztung von Shikamarus Verletzungen zu bemerken - also dass sich der Flüchtige um ihn gekümmert haben musste. Dennoch muss die Wut in seinem Innern enorm gewesen sein. Dass er daher Neji nicht nur mit einer Verbannung vom Nara-Anwesen hat ziehen lassen, sondern ihm sogar den letzten Rest seiner Würde gelassen hat, indem er seine verletzten und tränenunterlaufenen Augen verdeckt hat, fand ich unglaublich. An Nejis hockender Pose hat er sicher ohnehin erkannt, wie zerbrochen Neji selbst gewesen sein musste. Aber ich denke nicht, dass es nur (oder auch) Mitleid war, was Shikaku dazu bewegt hat, Nejis Augen zu bedecken. Neji HAT Shikamaru angegriffen, schwer verletzt. Seinen Sohn. Über das verwüstete Haus hätte Shikaku vielleicht noch hinwegsehen können, aber wenn das Leben seines Sohnes bedroht ist, hört es mit dem Mitgefühl definitiv auf. Vielleicht haben Nejis Tränen in diesem Moment, als er gestellt worden ist, einfach keine Rolle gespielt. Vielleicht wollte Shikaku sie nicht sehen, weil sie für ihn unbedeutend waren. Und die Entscheidung, Neji ziehen zu lassen, war wohl auch für das ganze Dorf das Beste. Wenn er direkt versucht hätte, Rache an Neji zu nehmen, wäre der Hyuga-Clan auf den Plan gerufen worden. Wenn er sich an das Clanoberhaupt gewendet hätte, wäre das auch in Problemen zwischen den Nara und den Hyuga gemündet. Und vielleicht hätte es sogar weitere Kreise gezogen und das halbe Dorf involviert. So oder so wäre es "lästig" geworden. Und Neji hatte seine Raserei ja ganz offensichtlich gestoppt. Hatte sich danach um Shikamaru gekümmert. War von seinen eigenen Taten zerstört worden. Das war dann sicher das Zünglein an der Waage, dass Shikaku ihn auf diese Art hat ziehen lassen.
So und auf zu meiner letzten Antwort zu deinem Kommentar :)
Ahja Shikaku...einer meiner liebsten Charaktere und auch sehr sehr undurchsichtig wie ich finde. Ja, er zeigt Neji gegenüber hier eine unglaubliche Milde. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Shikaku ist keine Person, die die Leute direkt auf heftigste Weise bestraft - so wie die Hyūga. Das heißt aber bei weitem nicht, dass er Neji einfach so verzeiht, was er mit Shikamaru gemacht hat. Mehr werde ich dazu aber hier nicht sagen ;)
Und nein, Nejis Tränen spielen für Shikaku hier tatsächlich keine Rolle, da hast du recht! Und auch, dass ansonsten der Hyūga Clan eingeschritten wäre und das Dorf involviert worden wäre...etwas, das Shikaku natürlich vermeiden will...er bleibt lieber in den Schatten, auch bei seiner 'Rache' ;)
Vielen Dank auch hier wieder für deinen lieben Kommentar! <3
Scatach
Dieses Kapitel hat mein Herz auch blutend zurückgelassen. Dass ihn letzten Endes ausgerechnet Shikamaru in eine Falle lockt, um ihn festzuhalten und gegen seinen Willen die Chakra-Blockaden aufzubrechen, konnte ihn nur bis in seinen innersten Kern erschüttern. Vor allem, weil er sich noch immer nicht eingestehen will, dass sein Zustand lebensbedrohlich gewesen ist. Neji ging davon aus, dass er es nun endlich geschafft hatte, dass die Hanegakure-Mission geschafft war, dass er sich nun wegen der Embolien außerhalb von Corona Hilfe holen konnte und dann "alles wieder okay" wäre. Mit mehr Abstand - vielleicht in einigen Monaten oder Jahren - wird sich seine Sichtweise auf die jetzigen Dinge vielleicht verändern, vorausgesetzt er wird versuchen, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen. Aber für den Moment und mit Nejis ganzem emotionalen Hintergrund kann er eigentlich nur auf Rache sinnen. Aber es tut so weh, diese Präzision, diese Überzeugung zu sehen, die Neji gerade zu Beginn an den Tag gelegt hat. Man spürt in jedem Wort, dass da anfangs nicht ein Funken Zweifel in ihm steckt. "Endlich; zum ersten Mal, fühle ich nichts." - Der Satz ging mitten ins Herz.
Als das ganze Drama losging, habe ich mir so gewünscht, Shikamarus Eltern würden eher nach Hause kommen (aber mit diesem heftigen Gewitter war das praktisch ausgeschlossen), dass Sakura und Hinata vorbeikommen, die sich wahrscheinlich Sorgen um Nejis geistigen Zustand gemacht haben, gerade nachdem Shikamaru in sozusagen verraten hat. Ich hatte echt riesige Angst, dass Shikamaru allein das nicht überlebt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo sie von draußen zurück bei Shikamaru zu Hause waren und Nejis blinde Wut erstmals Risse bekommen hat und sein verletzter Kern wieder durchkommen konnte. Wenn das nicht gewesen wäre, weiß ich auch nicht, ob es in Nejis Herzen angekommen wäre, als Shikamaru bei der Andeutung (oder dem Versuch? Ich weiß nicht, wie weit Neji gegangen wäre...) der Vergewaltigung so in Panik geraten wäre. Diese Szene hat seinen Gefühlen dann jedenfalls den Rest gegeben. Da ist seine Haltung von "Ich will keine Emotionen haben" in "Ich kann diese Emotionen nicht abstellen" umgeschlagen.
Und Shikamaru hat verdrängt, dass er einmal vergewaltigt worden ist. Es war definitiv eine Vergewaltigung, bedenkt man den Zeitpunkt, zu dem seine Panikattacke kam. Aber wie krass muss er die in den Tiefen seines Unterbewusstseins verschlossen haben, dass bisher nie ein eindeutiger Hinweis darüber kam? Dass er die Intimitäten mit Neji von Anfang an so gesucht hat und genießen konnte, ohne jeden Zweifel? Ich bin mir sicher, dass es irgendwo subtile Anspielungen gegeben haben muss, die ich beim ersten Lesen nur nicht bemerkt habe. Aber wenn es was Großes gewesen wäre, ein Flashback oder Zögern in Verbindung mit Angst, hätte ich es wahrscheinlich bemerkt. Deshalb: Wie um alles in der Welt hat Shikamaru es geschafft, dieses Trauma derart zu verdrängen? Und mit wem ist ihm das passiert? Häufig sind die Täter ja Leute aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis. Ich nehme an, auf diese Fragen wird es spätestens im zweiten Teil von BtB Antworten geben. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass in den wenigen noch verbleibenden Teilen dieser ersten Geschichte wieder das Gröbste zwischen Shikamaru und Nara gekittet werden kann. Gott, der zweite Teil wird wohl schon als ziemlich kaputtes Drama starten. Ich muss mich so wahnsinnig zusammenreißen, die letzten drei Kapitel noch abzuwarten, bevor ich mit Teil 2 starte. Den werde ich mir dann auf Englisch vornehmen. Aber diese Geschichte möchte ich gern als Gesamtheit auf Deutsch zu Ende lesen. Jetzt hat sie mich schon so weit begleitet, da will ich nicht so kurz vor dem Ende noch einen sprachlichen Cut haben.
Awww, es tut mir fast leid, dass dich das Kapitel emotional so sehr getroffen hat. Aber irgendwie war das ja auch so beabsichtigt!
Ja, es war auf jeden Fall logisch, dass Neji nicht besonders begeistert darauf reagiert, ausgerechnet von Shikamaru in so eine Falle gelockt zu werden.
Dieser Satz, dass Neji nichts mehr fühlen würde, war auch für Shikamaru wie ein Stich ins Herz - wirklich eins der verletzendsten Dinge, die Neji in dem Moment hätte sagen können. Und das war ihm denke ich auch auf eine gewisse Weise bewusst.
Neji hätte nicht versucht, Shikamaru in dieser Situation zu vergewaltigen, egal wie sehr er hier von diesem 'roten Nebel' vereinnahmt war, Sex würde er nicht als Mittel der Bestrafung nutzen. Aber er weiß, dass Shikamaru irgendetwas zugestoßen ist und dass es mit einer solchen unterwürfigen Position zu tun hat und er nutzt dieses Wissen gezielt, um Shikamarus Wunden aufzureißen. Auch wenn ihm nicht bewusst ist, WAS er damit entfesselt. Man merkt denke ich schon auch, wie geschockt er ist, als sich Shikamaru dann so heftig gegen ihn wehrt.
Ja, Shikamaru trägt definitiv ein übles Trauma mit sich. Ich will nicht zu sehr darauf eingehen, worum es sich bei diesem Trauma handelt und deine Frage, wie zur Hölle es Shikamaru geschafft hat, dieses Trauma zu begraben, ist eine der ganz zentralen Fragen, die sich durch die kommenden drei Teile der Serie zieht.
Es gab tatsächlich hin und wieder subtile Anspielungen auf dieses Trauma, aber die sind wirklich teilweise so versteckt, dass man sie gar nicht erkennen kann, wenn man die nächsten Teile nicht gelesen hat, denke ich. Nur als Beispiel: Shikamarus Weigerung, in den Onsen zu gehen, als sie in Hanegakure sind, ist so eine Anspielung, auch wenn er sie damit abtut, dass er die anderen nicht die Hämatome sehen lassen will, die er durch das Liebesspiel mit Neji davon getragen hat.
Ah, einerseits finde ich es toll, dass du die nächsten Teile auf Englisch lesen willst und andererseits sehr schade, da ich mich schon gefreut habe, dich auch auf der weiteren Reise der beiden hier auf Deutsch mit dabei zu haben und weitere tolle Reviews von dir zu lesen. Aber ich verstehe natürlich, dass du nicht so lange warten willst ;)
Vielen Dank für dein tolles Review und deine Unterstützung! <3
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Ja, ich bin total hin- und hergerissen, wo ich die Geschichte weiterlese. Warten gehört nicht zu meinen Tugenden, wenn ich erst mal Feuer gefangen habe. Und das habe ich hier definitiv. Geschichten mit solch psychologischem Tiefgang gehen mir immer total ins Herz. Ich hab 'nen Hang zum Melodramatischen. ^^° Andererseits würde mir selbst auch etwas fehlen, wenn ich den Kommentar-Austausch nicht mehr habe, den Animexx einem ermöglicht.
Danke für das Beispiel zur Szene in Hanegakure. Ja, _das_ ist wirklich sehr versteckt! Wenn ich zu dem Zeitpunkt schon gewusst habe, dass Shikamaru vergewaltigt worden war und dieses Trauma in sich begraben hat, wäre mir das wahrscheinlich in den Sinn gekommen, dass er sich deswegen nackt in Gesellschaft anderer wohl allgemein nicht wohlfühlt, ganz unabhängig von seinen Hämatomen.
Und was die Möglichkeit angeht, ob Neji Shikamaru eventuell tatsächlich vergewaltigt haben könnte oder nicht: Ich hätte ihn eigentlich auch nicht so eingeschätzt, dass er das gemacht hätte, sondern ihn da genauso eingeschätzt wie du: Er sucht die Wunde, versucht sie aufzureißen, aber er hat wahrscheinlich nur damit gerechnet, dass er mit seiner Vermutung auf Angst trifft, eine Wunde, in die er psychisch sein Messer hineinrammen kann. Denn als er meinte, miteinander zu schlafen sei für ihn _sehr_ privat, da nehme ich ihn beim Wort. Deshalb würde er es nicht in Betracht ziehen, jemanden damit zu foltern.
Es war aber in gewisser Weise ein Glück für Shikamaru, dass es Neji absolut unvorbereitet getroffen hat, was seine Anspielung für eine Panik in Shikamaru ausgelöst hat. Das war letztlich der Wendepunkt in dieser gefährlichen Situation.
Ah ja, das verstehe ich sehr gut! Wie gesagt, ich würde mich riesig freuen, wenn du mir als Leserin erhalten bleibst, aber ich verstehe total, wenn nicht :)
Es ist so schön, dass dich die Geschichte fesseln konnte, das ist ein unglaubliches Kompliment! Danke dafür!
Der Kommentar Austausch ist wirklich etwas tolles und mir auch sehr wichtig!! Ich finde es immer so spannend zu erfahren, was den Leser/innen an den Kapiteln gefallen hat und darüber ein bisschen zu diskutieren macht richtig Spaß!
Ja, das ist eigentlich wirklich überhaupt nicht auffällig, aber solche Kleinigkeiten sind immer wieder in den Kapiteln versteckt. So richtig werden die einem eigentlich auch erst dann bewusst, wenn man die ganze Serie schon mal gelesen hat und dann nochmal von vorn anfängt ^^
Das stimmt, Neji hätte wirklich nichts anderes außer Angst erwartet und das was sich zwischen Shikamaru und ihm abgespielt hat, ist für ihn mehr als privat! Für ihn war das nochmal mehrere Level intimer als jeder Sex den er jemals zuvor gehabt hat!
Genau, das war wirklich der Wendepunkt, denn Neji merkt da ja auch, dass er Shikamaru im Grunde beschützen will, als er diese Panik bei ihm sieht.
Hast du denn schon einen groben Plan, wann du mit Teil 2 anfangen willst? Vielleicht schaff ich es durchzuhalten :). Für mein Privatleben und meine Schlafhygiene wäre es ja eigentlich auch hilfreich, wenn ich mich nicht gleich in den kompletten Rest der Fanfic stürzen würde. XD
Für dich als Übersetzerin ist es sicher genauso spannend, wenn Leser dann schreiben, wie sehr sie die Geschichte gefesselt hat und an welchen Stellen sie welche Emotionen augelöst hat. Immerhin hast du dich ja entschieden, diese Geschichte zu übersetzen, weil sie dich genauso gepackt hat. Und gleichzeitig kann man als Übersetzer ja auch nur seine eigene Interpretation übersetzen und bringt durch Formulierungen unweigerlich weitere persönliche Nuancen hinein, andere ursprüngliche Nuancen verschwinden. Insofern ist man als Übersetzer auch immer zu einem gewissen Teil Autor.
Diese Intimität mit Shikamaru war für Neji das erste Mal, dass er tatsächlich versucht hat loszulassen. Für ihn war es regelrecht Therapie, finde ich. Er hat sich etwas Ungewissen hingegeben. Er hat sich, wie er selbst gesagt hat, verwundbar gemacht. Und das mit jedem Mal ein Stück weiter. Er hat sich damit auf so unbekanntes und unsicheres Terrain begeben, wie er es schätzungsweise nie mehr getan hat, seit er vier Jahre alt war. Ich denke, deshalb gingen mir diese Szenen auch so unter die Haut. Unter anderem. Die andere Seite, Shikamaru, war ja genauso intensiv. Wie zärtlich und gleichzeitig verzweifelt er versucht hat, zu Neji durchzudringen. Wie er selbst dabei geschmolzen und in Flammen aufgegangen ist. Wirklich, man kann kaum anfangen zu erklären, wo diese unglaubliche Gravitation herkommt, was? :)
Ich weiß ja nicht, ob du auch einen Account bei fanfiktion.de hast? Da ist Break to Breathe bereits abgeschlossen und auch schon das erste Kapitel zu 'On the Cusp', dem zweiten Teil online. Ich sitze also bereits schon am zweiten Teil der Serie :D
Haha, ja das mit dem Schlafrhythmus ist inzwischen bei mir schon auch so eine Sache...ich glaube, ich habe gar keinen mehr^^
Oja, für mich ist das MEGA spannend! Ich freu mich zwar wirklich über jedes einzelne Wort, das mir Leser/innen da lassen, aber über so Kommentare von dir freuen mich einfach am meisten, weil sie eben Diskussionen anstoßen und mir Einblicke in andere Blickwinkel und Sichtweisen gewähren! Es ist für mich auch einfach enorm spannend zu erfahren, wie mein Schreibstil und meine Formulierungen ankommen.
Ah, dass mich diese Geschichte 'gepackt' hat ist noch fast ein zu schwaches Wort irgendwie. Die beiden sind mir quasi in Fleisch und Blut übergegangen und Rayne (die Original Autorin) ist zu einer wirklich guten und engen Freundin geworden. Für mich ist diese Serie wirklich mehr als bloße Fanfiction und ich stecke all mein Herzblut dort hinein, was man hoffentlich auch merkt ^^ Das schöne ist, dass ich meinen eigenen Stil mit in diese Geschichte einfließen lassen kann, die Übersetzung ist wie eine Partnerarbeit von Rayne und mir. Ich stehe in ständigem Austausch mit ihr und übersetze ihr auch Reviews der deutschen Leser. Sie ist ein unglaublich toller Mensch und ermutigt mich so sehr, die Serie den deutschen Lesern möglich zu machen. Am Anfang hatte ich nämlich enorme Zweifel, ob ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen bin...Es tut richtig gut immer wieder von ihr zu hören, wie sehr sie meine Übersetzung schätzt und sich darüber freut. Das bedeutet mir sehr sehr viel.
Ja, das kann man tatsächlich so sagen, dass es wie eine Art Therapie für Neji war! Für Shikamaru ist es definitiv auch eine ganz neue und unglaublich intensive Erfahrung, deren Ursprung er überhaupt nicht einschätzen kann und eben auch nicht wissen will, woher sie kommt.
Nein, da kann man wirklich kaum anfangen, das stimmt :D Ich könnte auch endlos darüber diskutieren, es gibt so viele versteckte kleine Details, die eine unglaubliche Bedeutung haben, die sich später erst entfalten wird und die immer wieder deutlich macht, wie unglaublich besonders das Band zwischen Shikamaru und Neji ist.
Oh cool, dann geht es hier mit "On the Cusp" ja sicher auch bald los. :D Einen Fanfiction.de-Account müsste ich noch haben, aber ich war dort schon seit Jahren nicht mehr aktiv. Und ich würde gern hier weiterlesen. :) Aber wenn du da sogar schon dran bist, wird es hier ja bestimmt auch nicht ewig dauern, bis du mit dem Hochladen anfängst, oder?
Pass aber auf, dass der fehlende Schlafrhythmus dich nicht kaputt macht, ja?
Das Verhältnis zwischen dir und Rayne klingt auch nach etwas ganz Besonderem. Es ist toll, dass ihr die FF in so enger Zusammenarbeit schafft. Dass du auch so tief in ihren Gedanken und dem Universum um diese Geschichte drin steckst.
Du hast wieder einmal ein wunderbares Kapitel geschrieben. Ich mag es sehr! Ich mag das Gespräch zwischen Asuma und Shikamaru auch sehr.. zu dieser Szene kann ich mich eigentlich nur dem anschließen, was Lady_Ocean geschrieben hat, mir gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf 😄 Ich bin sehr gespannt, ob Shikamaru sich da rauswieseln kann oder er Asuma doch einweiht. Letzteres würde mir besser gefallen 😁
Ich bin tatsächlich etwas wehmütig, dass diese Geschichte bald zu Ende ist... Dafür freue ich mich bereits sehr auf die nächste ❤️
Liebe Grüße und bis zum nächsten mal ☀️
Huhu :)
Awww, vielen Dank, es freut mich, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat! <3
Haha, schön, dass du dich da Lady_Ocean anschließt, sie hat das wirklich toll in Worte gefasst! :D Schön, dass es dir genauso ging wie ihr!
Ah, ob er sich rausweisen kann oder nicht, erfährst du heute noch! Das nächste Kapitel wird gleich noch hochgeladen :)
Awww, ja, ich verstehe sehr gut, wie es dir dabei geht! Ich bin auch wehmütig! Aber schön, dass du bei der nächsten Geschichte auch dabei sein willst! <3
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Das Gespräch zwischen Azuma und Shikamaru war großartig. Es ist unglaublich, wie er auf dieser abstrakten Ebene mit Shikamaru mithalten konnte, ganz ohne irgendwelches Wissen um Details. Aber auch wenn er Shikamaru (mittlerweile?) im Shogi nicht mehr schlagen kann, ist er trotzdem ein Gegner, den Shikamaru sehr schätzt. Er ist geistig fit genug, um gut mit seinem ehemaligen Schüler mithalten zu können. Und ich bin so froh, dass es am Ende tatsächlich aus Shikamaru herausgeplatzt ist. Die ganze Zeit habe ich gebangt, ob Shikamaru nicht vielleicht doch wieder dicht macht oder aufgibt. Das, was er am Ende gesagt hat, war zwar auch zu einem gewissen Grad abstrahiert, aber konkret genug, um sich den Kern des Dilemmas vorstellen zu können: Da ist eine Person, die seine Emotionen total durcheinander gebracht hat, seinen Kopf außer Gefecht gesetzt hat, wodurch er Fehler gemacht hat, die er sich nicht mehr verzeihen kann. Und dass seine Emotionen immer noch das reinste Chaos sind. Daraus kann Asuma sich sicher problemlos zusammenreimen, dass Shikamaru sich heftig verliebt hat. Und: Natürlich ist ihm das "er" aufgefallen. An der Stelle habe ich auch beim ersten Lesen sofort mit einem "OH!" aufgehorcht. Dass Azuma als erste Reaktion genau dieses Wort aufgreift, zeigt für mich, dass es ihn total unerwartet erwischt hat, dass Shikamaru sich ggf. in einen anderen Mann verlieben könnte. Aber abgesehen von diesem ersten Schreck glaube ich nicht, dass er daran Anstoß nimmt. Ich mag nicht abzuschätzen, ob in Konoha im Allgemeinen oder bei Azuma im Speziellen irgendwelche Vorurteile gegenüber Homosexualität herrschen, aber Azuma liebt Shikamaru praktisch wie einen Sohn. Der Wunsch, ihm in diesem Dilemma zu helfen, wird jeglichen Schreck über die Tatsache, dass er sich in einen Mann verliebt hat, ganz sicher überwiegen. Wenn er vor Sorge nicht mal rauchen konnte! XD
Ob Azuma schon eine Vermutung hat, mit wem es seinen Schützling getroffen haben könnte? Ich vermute eher nicht. Dass Neji seit zwei Monaten ein wenig neben der Spur steht, hat der Hyuga-Clan nicht nach außen gelassen. Und im alltäglichen Umgang mit den anderen Konoha-Ninja gab es auch keine Anzeichen, dass irgendwas nicht stimmen könnte. Das Einzige, was in Konoha aufgefallen war, war, dass Neji in den letzten zwei Monaten kaum im Dorf war, weil er sich eine Einzelmission nach der anderen geben ließ. Aber ob das allein ausreicht, um Azumas Verdacht auf ihn zu lenken? Aber auch wenn er nicht an Neji denkt, wird Azuma den Kreis der Verdächtigen auf die Hanegakure-Mission eingrenzen. Shikamarus unnatürliches Verhalten war ihm erstmals bei der plötzlich veränderten Team-Aufteilung aufgefallen. Und dass er Azuma seit seiner Heimkehr gemieden hat, ließ alle Alarmglocken schrillen, dass während dieser Mission was passiert sein musste. D.h. zur Wahl stehen Naruto, Kiba, Choji und Neji. Choji kann Azuma ausschließen. Naruto wahrscheinlich auch. Der wird unverändert wie immer durchs Dorf wirbeln. Und wenn Shikamaru so aus der Bahn geworfen wurde, MUSS es den anderen ebenso mitgenommen haben. Dann Kiba. Aber der wird evtl. so wie immer im Dorf unterweg sein und keine besorgniserregenden Anzeichen anzeigen. Bleibt nur Neji. Den sieht keiner. Niemand weiß, was er macht oder denkt. Und Hyuga ist ja eh ein Kapitel für sich im Dorf. Hm... Gut, ich revidiere meine erste Einschätzung. Azumas Verdacht wird direkt auf Neji fallen.
Und noch etwas anderes: Das, was er über die Besonderheit von Team 10 gesagt hat, ihren Gruppenzusammenhalt, hat mich auch beeindruckt. Team 10 fiel mir weder im Manga besonders auf, noch ist es mir beim Lesen bisher wirklich klar geworden (okay, Chojis Vertrauen in und Loyalität zu Shikamaru, die sich bei der Mission deutlich gezeigt haben, waren beeindruckend. Ich hab hier erstmals angefangen, seinen Charakter richtig lieb zu gewinnen. So ein richtiger Fels in der Brandung). Erst, als Azuma das so geschildert hat - wie Choji und sogar Ino hinter Shikamaru stehen und ihn gedeckt haben - habe ich selbst so richtig gemerkt, was das für eine feste Bande zwischen den dreien ist. Das hat mich auch beeindruckt.
Awww, wie schön, dass dir das Gespräch zwischen den beiden so gut gefallen hat! Asuma hat lange genug gebraucht, um Shikamarus Sprache zu lernen und das ist für ihn jetzt natürlich von klarem Vorteil, dass er den Nara so gut versteht und dadurch eben auch mit ihm mithalten kann.
Ah, ja Shikamaru hat sich auf eine gewisse Weise geoutet, das stimmt! ;) Mh, es ist mit Sicherheit nicht üblich, dass man in Konoha eine homosexuelle Beziehung eingeht und das ist sowohl Shikamaru und Neji bewusst. Es gibt aber auch verschiedene andere Gründe, aus denen sie eine Beziehung zwischen sich niemals wirklich an die Öffentlichkeit tragen würden. Asuma findet es zwar im ersten Moment befremdlich, aber stören tut es ihn nicht, nein. Shikamaru ist wie eine Art Sohn für ihn und er würde immer hinter ihm stehen, egal, was kommt.
Deiner Vermutung, dass Asuma sofort auf Neji kommt, muss ich aber leider einen Strich durch die Rechnung machen. Asuma hat schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt, noch bevor er überhaupt von der Mission nach Hanegakure wusste. Das war zu der Zeit, als Neji bei Shikamaru daheim gewohnt hat. Bereits da ist Asuma aufgefallen, dass irgendetwas Shikamaru beschäftigt und deswegen bringt er es gar nicht so sehr mit der Mission in Verbindung und da er auch nicht weiß, dass Neji bei Shikamaru zuhause war oder die beiden zusammen Shogi gespielt haben, steht Neji definitiv nicht ganz oben auf der Liste seiner Vermutungen.
Ah, schön, dass man dich mit dem Teamzusammenhalt von Team 10 noch überraschen konnte ;) Ich denke tatsächlich, dass das einigen Leser/innen gar nicht so bewusst gewesen ist.
Vielen Dank auch hier wieder für deinen tollen Kommentar :)
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Antworten! :D Ja, die Geschichte hat mich total mitgenommen. Ich hungere total nach dem nächsten Upload. Also kein Problem, wenn du auf meine Ideen nicht so genau eingehen kannst. Deine Zeit ist in die Übersetzung des englischen Originals besser investiert. Davon habe ich am Ende ja auch was. :D
Ach, schade. ^^ Wäre eigentlich cool gewesen, wenn Azuma gleich die Verbindung zur Mission gezogen hätte. Aber für Azuma selbst macht es im Grunde keinen Unterschied, ob er nun weiß, um wen es bei Shikamaru geht, oder nicht. Und stimmt schon, Azuma könnte Shikamarus Rastlosigkeit vor der Mission auch mit anderen Ursachen in Verbindung bringen, die damit nichts zu tun haben. Und dass er seinen Sensei danach meidet, könnte ja auch heißen, dass sich die Ursache für Shikamarus Problem die ganze Zeit irgendwo in Konoha befindet und die ganze Zeit schon dort befunden hat.
Hinata hat mich in diesem Kapitel tief bewegt. Was sie für einen Mut aufgebracht hat, um einen letzten Versuch zu starten, Neji zurückzuholen. SELBST aktiv zu versuchen, ihren Cousin zu retten. Bisher stand sie immer ohnmächtig an der Seite und hoffte stumm, dass Neji irgendwie gerettet würde. So ist sie zu Beginn ja auch auf Shikamaru zugetreten. Weil sie die Hoffnung hatte, das er schaffen könnte, was sie sich nie zugetraut hatte. Und nun wagt sie selbst einen Schritt nach vorn. Und sie schlägt sich in ihrem Gespräch mit Neji sehr gut. Ich denke, dass hierbei die Familienbande, die der Clan so grausam entzwei gerissen hat, ein starkes Stück geheilt wird. Neji glaubt vorbehaltslos, dass Hinata niemals von ihrem Weg abkommen wird und die korrupten Traditionen des Clans ändern wird, wenn sie die Chance dazu erhalten sollte. "sollte". Auf ihre Stärke vertraut er nicht, aber immerhin auf ihren Willen. Und er hofft auf jeden Fall, dass Hinata etwas verbessern wird. ER bittet SIE zum Ende ihres Gesprächs schließlich um ein Versprechen.
Und dann Hinatas abschließende Worte: „Es tut mir so leid…Shikamaru-kun.“ Die trafen mich direkt ins Herz. Ich glaube, Hinata entschuldigt sich hier auf mehr als nur eine Weise. Es tut ihr leid, dass sie zu schwach war, um Neji jetzt aus eigener Kraft zurückzuholen. Es tut ihr leid, dass sie diese Aufgabe Shikamaru überhaupt erst aufgebürdet hat. Es tut ihr leid, dass Shikamaru deswegen so unglaublich leidet (denn dass er leidet, spürt sie mit Sicherheit nur zu deutlich). Und vielleicht tut ihr es auch leid, dass sie Shikamarus Anweisung missachtet hat, sich nicht weiter als nötig einzumischen, um am Ende nicht ebenso zu Nejis Zielscheibe zu werden. Aber dieses "Es tut mir leid" spielt im Vergleich zu den ersten dreien eine untergeordnete Rolle.
Hinata kämpft und leidet ihren ganz eigenen Kampf. Und das hat dieses Kapitel sehr deutlich rübergebracht.
Schön, dass dir Hinata hier so gut gefallen hat, sie kommt wirklich sehr aus sich raus und musste eine Menge Mut aufbringen, um sich so ihrem Cousin zu stellen.
Neji hat tatsächlich ein sehr tiefes Vertrauen in Hinata, wenn es darum geht, irgendwann die Dinge im Clan zu ändern (Was sie ja leider irgendwie nicht wirklich schafft)
Ah ja, das 'Es tut mir so leid...Shikamaru-kun'. Du hast auf jeden Fall recht...Hinata entschuldigt sich wirklich auf mehrere Arten. Und was du vermutest, wofür sie sich entschuldigt, trifft auch auf jeden Fall zu, nur entschuldigt sie sich nicht dafür, dass sie sich an diesem Punkt eingemischt hat. Sie entschuldigt sich vor allem für Shikamaru, weil sie weiß, dass das, was Shikamaru bevorsteht, das Band zwischen ihm und Neji zerbrechen wird und sie weiß es zwar nicht - aber sie ahnt sehr wohl, dass da mehr zwischen den beiden ist als nur bloße Freundschaft. Und es tut ihr unglaublich weh zu wissen, dass das zerstört werden wird, da Neji sich nicht helfen lassen wird
Hinata wird von der ganzen Sache auf jeden Fall auf ihre ganz eigene Weise mitgenommen, das stimmt! Freut mich auch sehr, dass es in dem Kapitel offenbar gut rüber gekommen ist!
Vielen Dank auch hier wieder für dein unglaubliches Review! <3
Ganz liebe Grüße, Scatach
Ja, das Leben der Konoha-Ninja als Erwachsene in Boruto... Eine einzige Enttäuschung. -.- Sakura und Hinata als Vollzeit-Hausfrauen, Ino ist nur noch Blumenverkäuferin. Warum hat Masashi Kishimoto sich in der Hauptstory eigentlich so viel Mühe auch mit seinen weiblichen Charakteren gegeben, wenn er sie im Sequel dann so in die Tonne kloppt? Und die ganze Ninja-Tech-Geschichte kam auch sehr plötzlich (vorher gab es nicht eine einzige Technik-Anspielung) und wirkte wie aus der Konserve. Da war irgendwie nix Neues, nix Authentisches dran. Ist bloß blöd, wenn man mit einer Fanfic den Wunsch hat, seine Geschichte direkt im Naruto-Universum anzusiedeln, und dann an so ein bescheidenes Setting gebunden ist.
Ich habe in die Fanfic vor ein paar Tagen zufällig mal reingelesen (das Pairing ShikaxNeji war Neuland für mich, deshalb hatte ich sie vorher gar nicht so wirklich wahrgenommen) und sie hat mich unglaublich tief berührt. Ich hab die komplette Geschichte in den letzten Tagen so weggesuchtet. Und ich werd definitiv nicht um die Fortsetzungen umhin kommen. Wie um alles in der Welt machst du das, dass du bei diesen langen Kapiteln so einen irren Uploadrhythmus durchziehst?
Na jedenfalls: Die Charaktere sind tiefgreifend beschrieben und ich muss sagen, gerade diese Konstellation zwischen diesen beiden gescheiten, aktiven, im Grunde dominanten Charakteren gefällt mir unheimlich gut. Dadurch wechselt es immer wieder, wer wo die Oberhand hat in Diskussionen, sie helfen und ergänzen sich gegenseitig. Und auch wenn Neji zunehmend unter seinem Schmerz und den Chakra-Blockaden zu leiden hatte (physisch schwächer geworden ist), ist er nie zu einer Jungfer in Nöten geworden. Er hat durchgehend einen wichtigen Part in der Mission und der Geschichte erhalten. Und auf der anderen Seite hat Shikamaru seine Schwächen, Ängste, Grenzen. Ganz toll fand ich da z.B. die Szene im Fluchttunnel, als Neji wie ein in die Enge getriebenes Tier seinen Chakra-Angriff losgelassen und sich damit beinah umgebracht hat. Wie hilflos, apathisch Neji da daneben stand, weil seine Kalkulation hier (wieder) nicht wasserdicht gewesen ist. Wie Sakura zu voller Stärke aufgeblüht ist und sich augenblicklich in die Behandlung gestürtzt (und Shikamaru nebenbei barsch verjagt) hat - und das obwohl sie noch keine voll ausgebildete Medic-Nin mit jahrelanger Erfahrung ist, sondern noch relativ am Anfang dieser Karriere steht. Das war beeindruckend.
Oder auch Hinata. Wie sie stets gegen ihre Selbstzweifel und Unerfahrenheit im Umgang mit anderen kämpft, um Neji zu retten, um Shikamaru zur Seite zu stehen. Wie sie das gegen Ende hin so zerreißt, dass sie eine richtige Entschlossenheit an den Tag legt, die man ihr unter normalen Umständen gar nicht zutraut.
Und natürlich das allumspannende große Dilemma zwischen Neji und Shikamaru. Ich kann Nejis Beweggründe nachvollziehen, warum er seine Tenketsu blockiert hat. Die alten Wunden, das Trauma beim Tod seines Vaters, hat er nie verarbeitet, sondern all die Jahre vehement verdrängt (genauso wie Shikamaru, aber dazu als nächstes). Und als die ANBU zum Hyuga-Anwesen kamen und das Gespräch mit Hiashi wieder auf jene verhängnisvolle Nacht zurückgekehrt ist, als Hisashi gestorben war und Neji mit dem Fluch gequält wurde, ist diese Eiterblase in seinem Herzen aufgeplatzt und er kam einfach überhaupt nicht mehr klar mit sich. Verständlich, dass er sich da in seinem Wunsch nach Freiheit verrannt hat und den einzigen Ausweg darin sah, alles nur noch heftiger zu leugnen, alle Gefühle weiter abzutöten und dann in den ANBU-Käfig zu fliehen. Aber dann äußerte er, nachdem er das dritte Mal mit Shikamaru geschlafen hatte (wobei ich es eigentlich gar nicht "Sex" oder "miteinander schlafen" nennen möchte. Das, was sich in diesen Nächten zwischen ihnen abgespielt hat, war so viel mehr als das. Es war Schwachwerden, Loslassen, vollständige Hingabe, Vertrauen, ein kompromissloses Geben, absoluter Kontrollverlust, Heilung, ein Zerfallen und Sich-Neu-Zusammensetzen - es war eine erschütternde Intimität, hinter der das Wort "Liebe" zu einem kläglichen Schatten verkommt). Jedenfalls: Nach ihrer dritten gemeinsamen Nacht hatte Neji an einer Stelle gedacht, dass er sich außerhalb von Konoha wegen seiner Tenketsu Hilfe suchen will. Das hat mich regelrecht erschüttert, weil er hier erstmals den Gedanken zulässt, dass all der Schmerz, den er momentan abzutöten versuchte, vielleicht kontrollierbar wäre. Den ANBU-Plan hatte er in diesem Moment sicherlich nicht aufgegeben. Meine Vermutung ist, dass er - vielleicht unbewusst - in diesem Moment angenommen hat, dass er seine Gefühle vielleicht so weit unter Kontrolle bekommen könnte, dass er die ANBU-Prüfung dennoch schaffen und den Hyugo so entkommen kann. Und wenn er _so_ dachte, zeigt sich, wie viel Shikamaru mit seiner grenzenlosen Hingabe bis dahin eigentlich geheilt hatte. Das Gespräch, was sie am Morgen nach dieser Nacht hatten, hat das ja auch verdeutlicht. Neji hat von sich aus begonnen, über die Hyuga zu sprechen. Wenn die Zeit nur nicht so gegen sie gearbeitet hätte. T___T Shikamaru wusste es die ganze Zeit, Hinata auch. Und Neji, der sich immer geweigert hatte, dieser Tatsache ins Auge zu sehen (er wollte wirklich nicht sterben. Zu keinem Punkt. Aber er war verbissen und die Konsequenz, dass die Blockade seiner Tenketsu irgendwann in seinem Tod resultieren würde, passte ihm einfach überhaupt nicht in seine Ziele), wird es wohl auch letztendlich eingesehen haben müssen. Als der blutige Husten von den Embolien zähflüssig wurde. Als der Schmerz sich nicht mehr zurückgezogen hat und immer weiter in seiner rechten Körperhälfte ausgestrahlt ist. Da muss ihm trotz aller Leugnung einfach klar gewesen sein, dass er was wegen der Tenketsu und der Embolien tun MUSSTE.
Und Shikamaru... Ach Mensch, sein Zwiespalt ist ein einziges Drama. Er hatte echt keine weiteren Optionen außer: 1. Sich nicht einmischen und Neji beim Sterben zusehen. 2. Die Hyuga informieren und damit Nejis seelischen Tod herbeizuführen. 3. Nejis Gesundheitszustand selbst in die Hand zu nehmen. Mehr Optionen gab es nicht (zumindest sehe auch ich keine). Wenn man sich diese drei so vor Augen führt, ist es kein Wunder, dass Shikamaru zur dritten gegriffen hat. Aber er hat sie nicht zu Ende gedacht. Es war unausweichlich, dass er, sollte er am Ende dieses Weges Neji gegen seinen Willen heilen müssen, dessen Vertrauen derart zerschmettern würde, dass es ebenso ein seelischer Mord wäre, wie wenn die Hyuga auf den Plan gerufen worden wären. Wenn er Nejis kaputte Seele zusammensetzt, um dann derjenige zu sein, der ihn erneut verrät. Es war glasklar, dass es nicht "einfach" dabei bleibt, dass Neji ihm nie wieder vertrauen würde. Aber es wundert mich nicht, dass Shikamaru diese Konsequenz nicht bis zu Ende gedacht hat. Denn in was für einer ausweglosen Patt-Situation hätte ihn das zurückgelassen? Die seelische Qual, die ihm all das bereitete, war auch so schon unerträglich (Gott, mir hat so das Herz geblutet, als Shikamaru Neji das fehlende Puzzelstück der Ursachen seines Zorns ins Gesicht geschleudert hat, als das Nejis Vergangenheit so brutal aufgerissen hat und Neji so daran kaputt gegangen ist). Also hat Shikamaru sich an die Hoffnung geklammert, dass er es schaffen würde, Neji zurückzuholen, ihn zur Vernunft zu bringen und nicht gegen seinen Willen heilen zu müssen - und die Konsequenz im Fall eines Versagens heruntergespielt. Er hätte es psychisch nicht anders bewältigt.
Diese beiden brauchen sich so sehr, und gleichzeitig ist diese Beziehung so toxisch, so gefährlich. Shikamaru reibt sich an Neji auf, weil Neji sich an sich selbst aufreibt. In seinem verzweifelten Versuch zu helfen, hat er Neji mindestens zweimal psychisch genauso heftig verletzt, wie Neji ihn physisch verletzt hat. Aber dennoch sehe ich zumindest bei Nejis Ausbrüchen eine Art Entwicklung. Als seine Wut zum ersten Mal getriggert wurde, damals durch Hina, hat er nach seinem Fast-Mord keinerlei Reue gezeigt. Das kam erst später, als es Naruto gelungen war, sich emotional zu ihm durchzuprügeln. Als er dann Shikamaru seine Chakra-Faust in den Kopf gerammt hat, war es keine berechnete Tötungsabsicht gewesen und er war wenige Stunden später selber so weit wieder bei Bewusstsein, dass ihn die Tragweite seiner Handlung klar war (er hat ihn gefährlich angegriffen und ignoriert, war weggerannt). Beim dritten Mal dominierte zuerst wiederum seine Rache. Es war ähnlich berechnend wie damals bei Hinata gewesen, finde ich. Aber er hat es nicht durchgehalten. Seine Rage hat Risse bekommen, bevor er seine Absicht zu Ende führen konnte. Aber es war verdammt knapp gewesen. Und es war auch extrem viel Glück dabei. Wenn Shikamaru sich ernsthafter gewehrt hätte, so wie Neji das beabsichtigt hatte, wenn er nicht so viel Schmerz und Schwäche gezeigt und sich absolut geweigert hätte, Neji Leid zuzufügen, obwohl ihm klar war, dass er sich in einem Kampf auf Leben und Tod befand, hätte er Nejis verletzten und eisern zugemauerten Kern nicht erreicht. Dann wäre es zu spät geworden. Also ich wünsche es mir so sehr, dass die beiden einander wiederfinden. Ich denke, wenn, dann können nur sie selbst einander heilen. Aber sie sollten das in 'ner Paar-Therapie machen. -.- Bevor am Ende doch ein Doppel-Selbstmord draus wird.
Ja - ich glaube, das war es allgemein erst mal. Zu einigen Kapiteln will ich dann noch was Konkretes loswerden, später. :)
Endlich komme ich dazu, deine wahnsinnig tollen Reviews zu beantworten! Schon allein für die Länge und den Detailreichtum: Danke! Es freut mich enorm, so detaillierte Reviews zu Break to Breathe zu lesen!
Schön, dass dir die Geschichte so gut gefällt!
Ja, wie halte ich diesen Uploadrhythmus aufrecht? Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht so genau ^^...ich schlafe einfach kaum noch :D
Bitte sieh mir nach, wenn ich jetzt nicht auf jeden Aspekt deines Kommentars eingehen werde, aber mich hat jedes Wort wirklich enorm gefreut!
Ich bin froh, dass für dich all die Charaktere gut getroffen waren und sie deiner Meinung nach auch eine Tiefe haben, das war mir immer besonders wichtig, das gut rüberzubringen!
Das zwischen Neji und Shikamaru kann man tatsächlich nicht einfach 'nur' als Sex bezeichnen, es ist wirklich deutlich tiefgreifender als das und für beide von enormer Bedeutung. Gerade für Neji ist dieses 'Loslassen' ein mehr als zentraler Punkt, was auch noch etwas deutlicher werden wird.
Für Shikamaru ist es einfach richtig hart, Neji dazu zwingen zu müssen, diese Blockaden zu entfernen und ihm ist auch deutlich bewusst, was für Konsequenzen das für ihn haben wird, was er zu Neji in der Nacht ja auch sagt, als er zu dem Nara nach Hause kommt. Ich finde es aber toll, dass du Shikamarus Entscheidung nachvollziehbar findest. Das ist ja immer so eine Sache, es dann auch glaubhaft rüber zu bringen warum ein Protagonisten wie handelt.
Neji macht definitiv eine Entwicklung durch! Eine sehr enorme sogar! Für Neji ist der Gedanke, Shikamaru zu verletzen eigentlich unerträglich und als er ihn bei sich zuhause angreift, war er auch gar nicht Herr seiner Sinne. Hätte er klar denken können, hätte er Shikamaru niemals angegriffen! Aber ja, es hätte wirklich DEUTLICH übler ausgehen können, wenn Shikamaru sich mehr gewehrt hätte und nicht so vehement versucht hätte, zu Neji durchzudringen!
Haha, gute Idee, das mit der Paartherapie, aber irgendwie kann ich mir das bei den beiden eher schwer vorstellen ;)
Vielen vielen Dank auf jeden Fall für dieses enorme Review!!! ich habe mich wirklich abartig gefreut und ich werde auch gleich noch deinen anderen antworten!
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Hey Scatach 😄
Wow was für ein Kapitel, ein ruhiges aber so viel Inhalt und Emotionen. Ich konnte mich richtig gut hineinversetzen, in beide. Finde es toll wie sich Asuma bemüht, hoffentlich kann er Shika dazu bringen , darüber zu reden. Reden hilft und macht es vielleicht ein bisschen leichter.
Ich bin schon auf die nächsten Kapitel gespannt auch wenn es die letzten sind. Von diesem Teil. 😉
Mach weiter so ❤
Liebe Grüße
SasukeUzumaki
Huhu :)
Awww, vielen Dank, es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat! Und vor allem auch, dass du dich in die beiden hineinversetzen konntest! Asuma ist auf jeden Fall in jeder Hinsicht für Shikamaru da, das stimmt und er wird ihn auch immer unterstützen!
Haha, ja die Geschichte neigt sich dem Ende, das stimmt :D
Vielen lieben Dank für deine lieben Worte und deine Unterstützung! <3
LG
Scatach
Sie machen es sich aber auch schwer .
Asuma ,er gibt auch keine Ruhe ,kann er Shika helfen und den richtigen Weg zu finden ?
Bei Neji seiner Erziehung wundert es mich nicht, daß er an allem und jeden zweifelt.
Asuma ist für Shikamaru definitiv eine sehr wichtige Stütze und der Nara braucht dieses Gespräch mit Asuma auch, so kryptisch und abstrakt es auch sein mag. Es ist aber auch nicht Shikamarus Art, einfach so alles auszuplaudern.
Vielen Dank wieder für dein Review!
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Ach, das war ein schönes Kapitel. Es ist irgendwie so friedlich und mir haben alle Szenen sehr gut gefallen, aber besonders mochte ich die Szene zwischen Hinata und Neji ❤️
Die Charakterdarstellung ist dir gut gelungen. Ich habe allen alles abgekauft. Sehr gut gemacht 👍😄
Ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel :)
Awww, vielen Dank, es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat! <3
Schön, dass du die Szene zwischen Hinata und Neji so toll fandest, sie war für die beiden auch wirklich wichtig.
Awww, vielen Dank für dieses Kompliment, es tut so gut zu wissen, wenn die Charakterdarstellungen gelungen sind! <3
Vielen Dank für deine lieben Worte <3
Scatach
