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Break to Breathe

von

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Can't save someone who doesn't want to be helped

Der frühe Abend stahl das Feuer aus den Blättern der Bäume und verwandelte die herbstlichen Farbtöne des Dorfes in ein weiches milchiges Blau. Und gemeinsam mit dem sich verändernden Licht, wandelte sich auch Hanegakures Lied. Vögel ließen sich in den Baumkronen nieder und ihre Melodien entschwanden, um dem Wispern des Blätterdaches zu weichen; es war ein endloses Rascheln. 

 

Neji schloss die Lider und spürte das kühle Streichen einer Brise gegen sein Gesicht, die seine dunklen Strähnen zum Schwingen brachte. Er stand auf dem kleinen Balkon, der sich an das Gästezimmer anschloss; seine Handflächen ruhten auf der niedrigen Balustrade, die aus einem gebogenen Ast geformt war. 

 

Atme…

 

Er nahm einen langsamen und beständigen Atemzug durch die Nase und hielt ihn, bis er bis fünf gezählt hatte, bevor er ihn entließ und die verbrauchte Luft davon schweben ließ. Der Schmerz in seiner Brust ließ ein wenig nach. 

 

Das wird vorbei gehen.

 

Ein sanftes Kitzeln strich über seine Wange und brachte ihn dazu, die Augen zu öffnen. 

 

Sein Blick richtete sich auf das luftig leichte Driften von Federn, es war ein sanfter Tanz von Daunen, die sich in einer unsichtbaren Strömung drehten und schwankten. Neji beobachtete das Wirbeln einer weißen Feder und folgte ihrem langsamen Abstieg, bis sie sich schaukelnd auf den Rand des Balkons herab senkte.

 

Für einen Moment starrte er sie an…

 

Dann streckte er seine Hand danach aus…

 

Bevor er sie erreichen konnte, schwebte sie davon – getragen von einer sanften Brise.

 

Stirnrunzelnd sah Neji zu, wie sie fort segelte. 

 

„Gott verdammt…“ Shikamarus mürrisches Grummeln erscholl aus dem Zimmer. 

 

Neji blinzelte und stierte auf seine Finger, während er seine Stimme hob, um sie zurück in den Raum tragen zu lassen. „Was ist denn los?“

 

„Eier…“

 

Noch einmal blinzelte Neji, bevor er über die Schulter spähte. „Was?“

 

„Sie sind gekocht…das ist noch ätzender…“

 

„Wovon redest du?“

 

Neji schlüpfte zurück in das Gästezimmer und sah durch den kerzenbeleuchteten Raum dorthin, wo Shikamaru auf dem Boden vor dem niedrigen Tisch saß. Vollkommen unbeeindruckt stierte der Nara auf das Essen, das ihm gebracht worden war. 

 

„Eier.“, wiederholte Shikamaru mit flacher Stimme. 

 

Neji wusste es besser, als seiner Belustigung freien Lauf zu lassen und schritt stattdessen zu dem Tisch. Anmutig faltete er die Beine und ließ sich dem Schattenninja gegenüber auf den Knien nieder. 

 

„Und sehr seltsam, dass sie das überhaupt anbieten.“, sagte der Hyūga. „Wenn man ihre Affinität zu Vögeln bedenkt…“

 

„Scheiß auf die Vögel…habe ich erwähnt, dass ich Eier hasse?“

 

„Als ob du das müsstest.“

 

Verständnislos starrte Shikamaru auf die gekochten Eier, stupste eines davon mit seinen Essstäbchen an und sah zu, wie es über den emaillierten Teller rollte. „Ugh…“

 

Neji schüttelte den Kopf und schmunzelte leicht. „Naja, das ist nicht alles, was es zu essen gibt.“

 

Shikamaru hob den Blick und hielt seine flache Miene bei, als er mit den Essstäbchen in eine körnig aussehenden Substanz stocherte. „Und was zur Hölle soll das sein? Vogelfutter?“

 

„Also entweder hast du irgendjemanden beleidigt, oder das ist einfach ihre Ernährung.“

 

„Kein Wunder, dass alle Frauen hier so aussehen, als müssten sie dringend mal was essen.“, bemerkte Shikamaru gedehnt und legte seine Stäbchen beiseite. „Ino würde es hier lieben. Ich will gar nicht wissen, wie Chōji das aushält.“

 

Nejis Lippen kräuselten sich, als er nach einer der Teetassen griff. „Wir haben alle schon vorher gegessen, als du geschlafen hast. Es war ein Fünf-Gänge-Menü; wirklich eine Schande, dass du es verpasst hast.“

 

Sofort hörte Shikamaru auf, die Körner finster anzustarren und eine Augenbraue schnellte nach oben. „Was?“

 

„Ich habe versucht, dich zu wecken.“ Neji nippte an seinem Tee und musterte Shikamaru durch den Dampf. „Nach dem dritten Versuch habe ich aufgegeben.“

 

„Du machst Witze…“

 

„Diesmal nicht.“

 

Schmunzelnd beobachtete er, wie Shikamaru die Stäbchen zurück in das Müsli rammte. „Denkst du, sie bemerken es, wenn einer ihrer Vögel verschwindet?“

 

Ein atemloses leises Lachen fiel von Nejis Lippen, das Geräusch entwich ihm, bevor er es aufhalten konnte. „Ich würde es nicht riskieren.“

 

„Hatte ich eigentlich auch nicht vor, war nur ein Gedanke.“ Shikamaru zuckte mit den Achseln und sah ihn durch halb geschlossene Augen an. „Am Ende würde ich mir noch Salmonellen einfangen.“

 

„Gibt es eigentlich irgendwelche Tierarten, von denen du dich nicht gestört fühlst?“

 

„Die, die mich nicht angreifen, auf mich kacken oder mich wecken.“

 

„Wie zum Beispiel?“

 

„Hirsche.“

 

Neji grinste. „Natürlich.“

 

Das Essen gekonnt ignorierend, griff Shikamaru nach einer Teetasse und goss sich etwas von dem dampfenden Gebräu ein. Als der heiße Nebel wirbelnd aufstieg, nahm sich Neji einen Moment Zeit, den Nara bei Kerzenlicht zu mustern, eingehüllt in die Schatten, in denen sich der Chūnin so wohl fühlte. 

 

Die Schatten hingen an ihm, als hätten sie ihren Meister auf Anhieb erkannt; schwollen an und schrumpften zusammen mit jedem Flackern der Flammen und kreierten auf diese Art scharfe Kanten auf dem Kiefer des Nara und den Konturen seines Gesichtes. Das schwächste Aufblitzen von Licht zog Nejis Blick nach oben zu dem scharfen Pferdeschwanz, in dem immer noch kleine Tropfen hingen, weil der Schattenninja vorhin geduscht hatte. 

 

„Was?“, fragte Shikamaru plötzlich und sofort zuckten Nejis Augen wieder nach unten. 

 

Der Nara observierte ihn mit täuschend trägem Blick über den Rand seiner Tasse hinweg, die er sich an die Lippen hielt. Das Spiel des Dampfes wirbelte auf wie Rauch – und brachte Neji augenblicklich den Geschmack in den Sinn, den er an diesem Morgen von Shikamaru gestohlen hatte. 

 

Hör auf…

 

In dem Versuch, seine Verärgerung darüber zu kaschieren, dass er beim Starren erwischt worden war, schüttelte Neji den Kopf und wandte den Blick ab. 

 

„Nichts, ich habe nur über das Treffen morgen nachgedacht.“, log Neji, wohl wissend, dass Shikamaru ihn durchschaute; doch ebenso wusste er, dass der Schattenninja ihn nicht darauf ansprechen würde. 

 

„Jo…das nervt.“

 

„Wie enthusiastisch von dir.“, schnaubte Neji und strich, nach Ablenkung suchend, mit dem Daumen über die heiße Keramik.

 

Achselzuckend stierte Shikamaru in seinen Tee. „Ich will einfach nur, dass das alles erledigt ist…je schneller wir deren Chaos aufräumen, desto schneller können wir wieder nach Hause.“

 

Neji legte den Kopf schräg; diese Worte schienen von etwas anderem in der Stimme des Nara beschattet zu werden, es war kaum wahrnehmbar. Wie der geringste Ausschlag auf einer Richterskala, bevor sie sich wieder in ihren gleichmäßigen Rhythmus einfand. 

 

„Begierig auf die nächste Mission, Nara?“, neckte Neji ihn und setzte seine Tasse mit einem leisen Klacken ab. 

 

„Sicher…“, schnaubte Shikamaru und legte einen Arm auf seinem aufgestellten Knie ab. „Ist ja schließlich nicht so, dass sie mir eine gottverdammte Pause gönnen würde, oder?“

 

„Tsunade-sama?“

 

„Such es dir aus. Sie, Mum, Ino. Ständig hab ich irgendwelche Frauen im Nacken sitzen, die mir – Fuck…“ Shikamarus Stimme brach ab und seine Augen weiteten sich, bevor er sich nach vorn beugte und stöhnend sein Gesicht in der Handfläche vergrub.

 

„Was ist los?“ Neji war sich gerade nicht sicher, ob er amüsiert oder besorgt sein sollte. 

 

„Ino…“

 

„Ino?“

 

„Ihr Geburtstag…Scheiße…“

 

Neji starrte ihn ausdruckslos an. „Was ist damit?“

 

„Der ist bald.“, erklärte Shikamaru und atmete mit einem belästigten Geräusch aus, das zwischen seinen Fingern hindurch pfiff. „Und sie wird irgendein Geschenk wollen.“

 

„Warum sollte sie etwas von dir geschenkt bekommen wollen?“

 

Shikamaru hielt inne und spreizte die Finger weit genug, um durch sie hindurch spähen zu können; er hob eine Braue. „Willst du mich verarschen?“

 

Neji schüttelte den Kopf. „Ich wusste nicht, dass das etwas Obligatorisches ist.“

 

„Du kaufst nicht irgendeinen Mist für Tenten?“

 

„Nein, Lee besorgt irgendetwas Erfreuliches und ich unterschreibe auf einer Karte.“

 

„Wirklich nett, Hyūga.“

 

„Und natürlich leiste ich auch meinen finanziellen Beitrag zu allem, was er kauft.“, fügte Neji mit einem Lächeln hinzu, während er den Kopf schüttelte. „Ich bin kein Idiot. Aber ich hätte auch keine Ahnung, wo ich bei so einer Geschenksuche anfangen sollte.“

 

„Ja also, ich habe so eine Art Rückendeckung leider nicht. Chōji wird vermutlich einfach nur ein Essen vorschlagen…und Ino ist dann doch etwas materialistischer als das.“

 

„Ich verstehe…“ Neji gab sich Mühe, nicht den Humor in Shikamarus Dilemma zu sehen. „Blumen sind dann wohl auch keine Option…“

 

„Sie arbeitet in einem verdammten Blumenladen, Hyūga.“ Shikamaru rieb sich über sein Nasenbein. „Ugh…wahrscheinlich hat sie das alles schon komplett durchgeplant…sie wird mich wieder zu irgendeinem lästigen Gemeinschaftsding zwingen…ich bin geliefert…“

 

„Lästiges Gemeinschaftsding?“, echote Neji und bemerkte instinktiv, wie seltsam diese Worte aus seinem Mund klangen. Sie schienen den Schattenninja jedoch zu amüsieren, zumindest nach dem schwachen Kichern des Nara zu urteilen.

 

„Jo…“ Shikamaru hielt seinen Zeigefinger in einer Art ironischer Resignation nach oben. „Ein Tag Unterschied ist ein himmelweiter Unterschied.“

 

Was?

 

„Shikamaru…“ Blinzelnd neigte Neji den Kopf zur Seite. „Ich habe absolut keine Ahnung, wovon du gerade redest…“

 

„Ist wahrscheinlich auch das Beste.“ Shikamaru grinste schief. „Ich gebe selber nicht viel auf so einen Mist wie Geburtstage.“

 

Neji runzelte die Stirn, vollkommen verloren in dem Moment, bevor sich all die Teile an ihren Platz begaben. 

 

Gemeinschaftsding…ein Tag Unterschied…

 

Die Augen des Hyūgas begannen vor Erkenntnis zu leuchten. „Dein Geburtstag…?“

 

Shikamaru klatschte sarkastisch in die Hände und Neji rollte angesichts des spöttischen Applauses die Augen. „Sehr gut gemacht, Hyūga. Das war schnell.“

 

Den Schimmer von Schalk in Shikamarus Augen ignorierend – was auch einfach nur eine Reflexion des Kerzenlichtes sein könnte – verlagerte Neji sein Gewicht und setzte sich auf eine weniger formelle Weise hin; er würde es sich selbst jedoch nicht gestatten, seine neue Haltung als ‚entspannt‘ zu betrachten. 

 

„Also, wäre es denn eine so schlimme Sache, ihr in dieser Angelegenheit nachzugeben?“, fragte Neji. 

 

Shikamaru warf ihm einen müden Blick zu. „Du warst das letzte Mal nicht dabei.“

 

„Nein. Was ist passiert?“

 

„Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich habe das meiste verschlafen.“

 

Neji lächelte und fand sich nicht in der Lage, ein leises Lachen zu unterdrücken. „Wie vorhersehbar.“

 

„Ja, das sind solche Situationen auch meistens…deswegen verabschiede ich mich ziemlich schnell…oh und übrigens…“ Shikamaru griff nach seiner Teetasse und ließ sie träge von seinen Fingern hängen, als er sie auf eine Weise hob, die aussah, als würde der Nara ihm zuprosten. „Alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag.“

 

Das Lächeln fiel von Nejis Gesicht. 

 

Woher weiß er das?

 

Sofort legte sich eine neutrale Maske über die Züge des Hyūga. 

 

Fragend brummte Shikamaru und spähte über seine erhobene Hand. „Vor zwei Monaten, oder?“

 

Schweigend starrte Neji ihn für einen Moment an, bevor er eine Hand zu seiner eigenen Tasse wandern ließ; seine Stimme hielt er so ruhig wie möglich. „Woher weißt du es?“

 

„Hör auf, so paranoid zu sein.“ Shikamaru rollte mit den Augen. „Entspann dich und stoß endlich an.“

 

„Ich bin nicht paranoid. Es ist nur eine Information, die nicht allgemein bekannt ist.“

 

Erst, als Shikamaru eine Braue hob, realisierte Neji, wie lächerlich er sich gerade angehört haben musste. Der Hyūga wusste, dass es der üblichen sozialen Norm entsprach, dass man unter Freunden und Kameraden die Geburtstage der jeweils anderen kannte, sie im Kalender markierte und sich gratulierte; er wusste auch, dass diese Anlässe für gewöhnlich von Feiern und Schenken geprägt waren. Doch Nejis Vorstellung von markierten Geburtstagen trug stets eine wortwörtliche Bedeutung mit sich, die einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, den keine noch so große Menge Kuchen oder guter Wünsche würde kurieren können.

 

Denk jetzt nicht daran…

 

Neji schloss die Augen und schüttelte seine düsteren Gedanken mit einem schwachen Lächeln ab, das Shikamaru von der Spannung in seiner Stimme ablenken sollte. „Ich bin gerührt.“

 

Angestrengt versuchte er, den verschleierten Blick zu ignorieren, mit dem Shikamaru ihn bedachte – der durch das Spiel der Schatten in diesen dunklen Augen umso intensiver wurde. Und gerade als er dachte, der Nara würde ihn dazu zwingen, eine erneute Verteidigung aufzurichten, grinste Shikamaru und löste die Intensität aus seinem Blick. 

 

„Das sollte eigentlich Sake sein.“ Der Schattenninja zuckte mit den Achseln und lehnte sich nach vorn, um sein Handgelenk zu drehen. „Wie gut für dich, dass es das nicht ist.“

 

„Oh?“ Eine von Nejis fein geschwungenen Augenbrauen wanderte nach oben und er hob seine Tasse in ähnlicher Manier, um ihre Getränke aneinander zu stoßen. Deutlich spürte er, wie sich ihre Finger versehentlich dabei berührten – energisch ignorierte er das nachhallende Gefühl.

 

„Wir wissen beide, wie gut du Alkohol verträgst, Hyūga.“, grinste Shikamaru und toastete zusätzlich noch der Luft zu. „Also; auf dein madiges Toleranzlevel – möge es sich verbessern.“

 

Neji rollte mit den Augen. „Klar, weil sich das in Zukunft auch mit Sicherheit als nützlich erweisen wird.“

 

„Auf jeden Fall. Ich bin das nächste Mal vielleicht nicht da, wenn du eine gerade Linie laufen musst.“

 

„Ich bin sehr gut darin, eine Linie zu gehen, Shikamaru.“, erwiderte Neji ruhig. „Ich bewege mich jeden Tag auf schmalen Graten.“

 

Fuck…

 

Die Worte hatten seinen Mund verlassen, bevor er sie aufhalten konnte. 

 

Shikamaru hielt inne, sein Getränk auf halbem Weg zu seinem Mund und hob den Blick. 

 

Sofort nippte Neji an seinem Tee und schluckte das siedende Gebräu, als könnte es den Geschmack dieser Worte in seinem Mund ausbrennen und er hoffte, Shikamaru würde den gefährlichen Kommentar einfach auf sich beruhen lassen. Doch der Ausdruck in den Augen des Schattenninjas war so potent wie ein grelles Scheinwerferlicht und gab Neji das Gefühl, doppelt bloßgelegt zu sein. 

 

„Hast du irgendeinen Grund, aus dem du dich weiterhin auf diesen schmalen Graten bewegst?“, fragte Shikamaru; die Stimme vollkommen entspannt und unberührt. 

 

Neji spürte, wie sich seine Verteidigungen aufrichteten; er war extrem angespannt und viel zu berührt.

 

Mit einem eisigen Blick stählte der Hyūga sein Gesicht. „Ich schätze, ich könnte auch deinem Beispiel folgen und die Grenzen stattdessen übertreten.“

 

Shikamarus Augen verengten sich und sein Kopf zuckte sofort angesichts des Bisses in diesen Worten zurück; als wären sie ihm an die Kehle gegangen. 

 

Gut. Zieh dich zurück.

 

Neji hielt Shikamarus halb geschlossenen Blick und forderte den Nara damit unmissverständlich heraus, ihn zu schubsen. 

 

Er spürte, wie sich dieser vertraute feindselige Boden, auf dem sie sich so oft bewegten, zurückzog und wartete darauf, dass Shikamaru ihn mit einem ätzenden Konter wieder unter sie zerrte.

 

Doch der Schattenninja tat stattdessen etwas vollkommen Unerwartetes. 

 

Gelassen setzte Shikamaru seine Tasse ab und richtete sich langsam auf den Knien auf, um sich nach vorn und über den Tisch zu lehnen; die Wand aus Spannung vollkommen ignorierend, die Neji zwischen ihnen zu errichten versuchte. Tatsächlich drang dieser Bastard einfach durch sie hindurch und brachte ihre Gesichter so nah, dass Neji sich physisch und mit jedem Muskel gegen den Instinkt stellen musste, sich zurückzuziehen. 

 

Da seine Intimsphäre vollkommen invadiert worden war, blitzten Nejis Augen mit einer unmissverständlichen Warnung auf…die aber überhaupt keine Auswirkung auf Shikamaru zu haben schien. Wenn überhaupt brachte es den Nara nur dazu, sich noch weiter nach vorn zu beugen, bis sich ihre Nasen beinahe berührten. 

 

Neji saß stocksteif da und stierte den Nara vernichtend an. 

 

Doch Shikamaru blinzelte nur träge und erschien viel zu entspannt für jemanden, der gerade in den persönlichen Bereich eines Ninjas eingedrungen war, der diese Intimsphäre mit Zähnen und Klauen verteidigen würde. Doch außer in extrem kritischer Nähe zu verharren, machte der Chūnin keinen weiteren Zug. 

 

Sekunden verstrichen. 

 

Verwirrung ersetzte rasch Nejis Verärgerung und leicht legte er die Stirn in Falten. 

 

Und das musste das Stichwort gewesen sein, auf das der Nara gewartet hatte. 

 

„Da ich jetzt deine Aufmerksamkeit habe…“ Shikamarus Atem brachte Nejis Haar zum Schwingen und die leichte Stimme rollte schwer wie Rauch durch die Stille, die Worte ebenso schleierhaft in ihrer Bedeutung. „Ich versuche nicht, dich anzugreifen, Neji.“

 

Nejis Verstand stoppte, gefangen im Kreuzfeuer aller möglichen Reaktionen auf diese Aussage, nicht wissend, ob er sich auf einen Treffer vorbereiten sollte, oder bereits einen eingesteckt hatte. 

 

Schon wieder fühlte er sich roh; bloßgelegt.

 

„Mach nur und versuche es.“, schnappte Neji schließlich. „Mach es leichter für uns beide.“

 

„Leichter?“ Einer von Shikamarus Mundwinkeln zuckte. „Man sollte meinen, ich würde das tun. Normalerweise renn ich ja vor lästigem Mist weg…zum Beispiel vor Körperverletzungen.“

 

Neji hob ein wenig das Kinn und der trotzige Winkel gestattete es ihm, hinunter in diese dunklen Augen zu sehen. 

 

„Wenn es dein Ziel ist, Körperverletzungen zu vermeiden, hast du einen üblen taktischen Fehler begangen, indem du mir so nah gekommen bist.“

 

„Hör schon auf, so ein Ärgernis zu sein, Hyūga, denn du bist tatsächlich die Anstrengung wert, wenn du dich nicht so verdammt defensiv verhältst.“

 

Neji öffnete den Mund, schloss ihn und verarbeitete noch einmal das eben Gesagte – dann runzelte er die Stirn; für einen Augenblick völlig überrascht. 

 

„Was?“

 

„Du willst, dass ich das intellektuelle Niveau runterschraube? Schön.“ Shikamaru zuckte mit den Achseln und legte die Handflächen auf den Tisch, zog sich nicht zurück, aber lehnte sich auch nicht weiter nach vorn. „Ich versuche nicht, dich anzugreifen. Deine Gesellschaft ist erstrebenswert, wenn du nicht so verdammt verklemmt bist, also entspann dich. Das ist so ‚dämlich simpel‘, wie ich es für dich machen kann.“

 

Dämlich simpel?

 

Neji hob eine Braue. „Ich habe das Gefühl, dass du jetzt meine Intelligenz attackierst.“

 

Shikamaru grinste. „Ich würde dich jedes einzelne Mal besiegen, wenn ich das täte.“

 

Neji musste feststellen, dass sich seine Mundwinkel gegen seinen Willen hoben; als hätte ein anderer Teil seiner Psyche die Kontrolle über sein Gesicht übernommen. „Und du nennst mich arrogant?“

 

„Es ist offensichtlich nicht arrogant, wenn ich es beweisen und dadurch absichern kann.“

 

„Ich denke, du solltest lieber dich absichern.“, murmelte Neji mit nun deutlich sanfterer Stimme, beinahe widerwillig amüsiert – sein Zorn war vollkommen vergessen. 

 

Wie zur Hölle macht er das?

 

Shikamaru legte den Kopf schräg und fixierte Neji mit diesem undecheffrierbaren Blick, bevor er sich ganz langsam wieder nach hinten lehnte. Ruhig wartete Neji, bis sich der Schattenninja komplett aus seinem persönlichen Bereich zurück gezogen hatte, bevor er ein wenig in seiner Wachsamkeit nachließ. 

 

Es war beinahe lächerlich, wie schnell sich die Wogen aus Anspannung glätteten und eine Art elektrisches Summen zurückließen, das eher aufwühlend als unangenehm war.

 

Diese Anziehungskraft…ist vollkommen unlogisch…und gefährlich…

 

Doch er konnte sie nicht leugnen.

 

Er sah zu, wie Shikamaru eine lümmelnde Pose gegen Tisch einnahm und die Ellbogen aufstellte. Während der Nara an seinem erkalteten Tee nippte, beobachtete er Neji durch dichte Wimpern; musterte ihn mit täuschender Lethargie. 

 

Doch Neji wusste es besser, als ihn zu unterschätzen. 

 

Normalerweise hätte es ihn mehr als nur verärgert, der Empfänger von Shikamarus Starren zu sein, doch inzwischen schafften es die Blicke, ihn zu faszinierend. 

 

„Warum machst du dir überhaupt die Mühe, Shikamaru?“

 

„Gute Frage.“ Nachdenklich neigte Shikamaru den Kopf zur Seite. „Ich führe nicht mit vielen Leuten Wortgefechte aus. Das nervt.“

 

„Also warum machst tust du es dann?“, wiederholte er und fiel nicht auf diese evasive Taktik herein. 

 

„Vielleicht, weil du mich im Gegensatz zu allen anderen nicht langweilst.“ Der Nara zuckte mit den Achseln. „Du bist zwar ein Ärgernis, aber definitiv nicht hirnlos.“

 

Kopfschüttelnd gestattete Neji einem Schmunzeln, sich auf sein Gesicht zu stehlen. „Schon wieder eins deiner versteckten Komplimente, Nara?“

 

Shikamaru schnaubte trocken. „Du willst Schmeicheleien? Dann geh und sprich mit deinen Fangirls in dem Shogi Spielhaus – Scheiße, der Großteil der ganzen Einwohnerschaft von Konoha, wäre mehr als glücklich, dir diesen Wunsch zu erfüllen. Aber von mir wirst du das sicher nicht bekommen.“

 

Mit einem Lächeln senkte Neji den Blick; er hatte nicht erwartet, dass sich ein starkes Empfinden von Respekt an seiner Verteidigung vorbei schlängelte und sich in seine Worte verwob. 

 

„Ich wäre enttäuscht, wenn es anders wäre, Shikamaru.“, gestand der Hyūga. 

 

Neji sah von seiner Teetasse auf und genoss augenblicklich das seltene und tiefgehende Gefühl, das ihn immer dann erfüllte, wenn er es schaffte, den anderen Ninja zu überraschen. Shikamaru starrte ihn mit offenem Erstaunen an. 

 

Neji lachte leise. „Hast du gedacht, ich wäre ein Sklave meines Egos? Jetzt bin ich enttäuscht.“

 

„Nein, ich hätte nur nicht erwartet, dass du so etwas laut zugeben würdest.“ Sofort erholte sich Shikamarus Grinsen. „Du reißt Witze und verzichtest auf Bullshit…was zur Hölle ist passiert, Hyūga?“

 

Ich weiß es nicht…

 

Neji rollte mit den Augen und versteckte sein Lächeln hinter der Keramik seiner Tasse, als er einen kleinen Schluck nahm. 

 

„Du weißt doch, wie ich zu Fortschritten stehe.“

 

„Ah und der Bullshit ist schon wieder zurück.“, lachte Shikamaru auf und zog damit unmittelbar Nejis gesamte Aufmerksamkeit auf die leichte Resonanz dieses Klanges. 

 

Der Hyūga musste feststellen, dass er sich ein bisschen mehr entspannte, doch vollkommen unwissend über die physische Übereinstimmung, als er Shikamarus geneigte Haltung annahm; angezogen von dem spielerischen Geplänkel, das zwischen ihnen hin und her sprang. 

 

„Wäre es dir lieber, wenn ich sagen würde, dass ich es nicht weiß.“, fragte Neji mit vorgetäuschter Verbitterung. 

 

„Das wäre ein riskanter Zug.“ Shikamaru zuckte mit den Achseln und drehte die Teetasse prekär zwischen seinen Fingerspitzen. „Frag lieber vorher dein Ego um Erlaubnis.“

 

Neji grinste. „Ich kann auch arrogant sein, wenn dir das lieber ist.“

 

„Nein, besten Dank. Das habe ich endgültig satt, nachdem ich diesen Bullshit bei Sasuke beobachten musste.“

 

Nejis Neugierde war geweckt. „Mal abgesehen von dem Offensichtlichen – was hast du für ein Problem mit dem Uchiha, Shikamaru?“

 

„Problem?“, wiederholte Shikamaru gedehnt, doch eine seltsame Schärfe fraß sich in seine Stimme. „Du meinst, ich muss mich für eins entscheiden?“

 

Neji setzte seine Tasse in genau demselben Moment wie Shikamaru ab, die Augen starr auf den Schattenninja fixiert. Angestrengt versuchte er, etwas auf seinem Gesicht lesen zu können, das nicht in dem Spiel der Kerzenflammen verloren ging. 

 

„Es kann nicht einfach nur der Verrat an Konoha sein.“

 

Shikamarus Lächeln war etwas zu stechend, um belustigt zu sein. „Man sollte meinen, das wäre genug, nicht wahr?“

 

„Also was ist es?“

 

Shikamaru zuckte mit den Achseln. „Er ist ein Arschloch. Mein Hirn ist für sowas nicht ausgelegt.“

 

„Und dennoch kann ich mich daran erinnern, dass du gesagt hast, er hätte einen berechtigten Grund, sich wie ein ‚Arschloch‘ aufzuführen.“

 

„Das weißt du noch?“ Der Nara legte den Kopf schief und klang beinahe beeindruckt. 

 

Neji schnaubte. „Vermutlich deswegen, weil du mich in dem Moment mit ihm verglichen hast.“

 

„Du bist kein Arschloch.“ Kopfschüttelnd grinste Shikamaru. „Du benimmst dich nur manchmal wie eins.“

 

Nejis Lächeln schwand. „Oh, wie taktvoll, Nara. Und ich schätze mal, meine Gründe sind in deinem Bingo Buch der Bastarde ebenso gerechtfertigt wie die des Uchihas.“

 

„Sind sie das?“, fragte Shikamaru und fuhr mit dem Daumen langsame Kreise auf dem Rand seiner Teetasse.

 

„Was?“

 

„Gerechtfertigt?“

 

Neji zögerte und suchte nach einem sicheren Weg, um darauf zu antworten. „Ich tue, was nötig ist, gemessen an dem, was ich erreichen will, Shikamaru.“

 

„Achja? Und was genau wäre das?“

 

Neji wandte den Blick ab und seine Kehle zog sich um ein bitteres Lachen herum zusammen. „Das letzte Mal, als ich dich gefragt habe, was du willst, hast du dich nicht dazu herabgelassen, mich mit einer Antwort zu beehren. Den Gefallen werde ich jetzt erwidern.“

 

In spöttischer Kapitulation hob Shikamaru eine Hand und gab damit Nejis Standpunkt recht. „Na schön, aber ich habe deine andere Frage beantwortet, also beantworte du mir auch eine…hast du ernst gemeint, was du darüber gesagt hast, dass Sasuke schwach ist?“

 

Aufgeschreckt von dieser Frage zuckte Nejis Blick zurück. „Was?“

 

Shikamaru beobachtete ihn mit unbeirrter Ruhe; die einzige Bewegung des Nara war das gelassene Gleiten seines Daumens gegen die Keramiktasse. 

 

„Du sagtest, dass er schwach sei, weil er seine Emotionen nicht kontrollieren könne.“

 

Neji legte die Stirn in Falten und versuchte, die Worte in seiner wohlsortierten geistigen Bibliothek aus ‚Momente, die ich gerne ungeschehen machen würde‘ zu finden. Doch leider hatte jede Sekunde, die er sich darin aufhielt, ihren Preis. Rasch umging er das unbequeme Regal, in dem er die Erinnerung an diese regnerische Nacht mit Shikamaru verstaut hatte; beinahe in der Lage, die Bitterkeit der Worte zu schmecken, die er ausgestoßen hatte, als er damals die Kontrolle verloren hatte. 

 

Verlorene Kontrolle…Das wird nicht noch einmal passieren…

 

„Ich erinnere mich nicht daran, das gesagt zu haben.“, log er kopfschüttelnd, während er die Finger nach der Teekanne ausstreckte und so tat, als würde er testen wollen, wie warm das Getränk noch war. 

 

„Du warst damals ziemlich aufgewühlt.“

 

„Ich habe es bereits gesagt.“ Neji zog seine Hand von der Kanne fort und zwang seine Stimme zur Ruhe. „Ich erinnere mich nicht, das gesagt zu haben.“

 

„Schätze mal, das bedeutet dann auch, dass du dich nicht daran erinnerst, dass du der Meinung warst, er hätte sich von seinen Emotionen so aufzehren lassen, dass sie ihn korrumpiert haben.“

 

Neji richtete seine Aufmerksamkeit zurück auf den Nara und kollidierte mit der Schwere von Shikamarus Blick. 

 

Der Schattenninja zuckte mit keiner Wimper, doch sein Daumen hörte auf, die Teetasse zu umkreisen.

 

Langsam und bedächtig atmete Neji ein. „Ich hätte nicht falsch gelegen, wenn es das war, was ich gesagt habe.“

 

„Also denkst du, dass er schwach ist, weil er nach dem handelt, was er fühlt?“

 

Neji lehnte sich ein wenig zurück. 

 

Was für ein Spiel spielst du hier, Nara?

 

Ihm war klar, dass Sasuke immer weniger mit ihrer Unterhaltung zu tun hatte – der Uchiha war nichts weiter als ein Werkzeug, das Shikamaru ausnutzte, um die Richtung des Gespräches zu bestimmen. Doch Neji hatte nicht die Absicht, sich davon mitziehen zu lassen. Er wusste genau, wohin diese Straße führen würde. 

 

Nein. Weiter wird er nicht gehen.

 

Auf der Suche nach dem schnellsten Weg, um Shikamaru von seinem Kurs abzubringen, entschied sich Neji für eine weniger defensive Taktik. Er hoffte, es würde den Nara genug überraschen, um die Unterhaltung fort von diesem desaströsen Gebiet zu ziehen. 

 

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du ihn verteidigst, Shikamaru.“ Neji grinste und neigte den Kopf. 

 

„Nicht wirklich.“, erwiderte der Nara, sein Blick starr fixiert und unerschütterlich. 

 

Neji ergriff die Gelegenheit, um den Dialog noch weiter aus der Bahn zu lenken. „Und dennoch hast du das Team geleitet, das ihn zurückholen sollte, als er vor Jahren übergelaufen ist.“

 

„Anweisungen der Hokage.“

 

Neji schüttelte den Kopf. „Du hast auch Naruto nie davon abgeraten, ihn nach Hause holen zu wollen und das trotz der Tatsache, dass es sich um vergebene Liebesmüh zu handeln scheint. Du kannst niemanden retten, der sich nicht helfen lassen will.“

 

Er hatte einen sofortigen Konter erwartet – der niemals kam. 

 

Zur Überraschung des Hyūgas, schien Shikamaru urplötzlich die Jagd aufzugeben. Genauso schnell, wie er vorwärts gedrängt hatte, wich der Nara nun zurück. Und das nicht in seiner blasierten, gelassenen Art, die Neji gewohnt war, sondern in einem klaren, scharfen Rückzug.

 

Seltsam.

 

Neji beobachtete, wie Shikamaru in eine Ecke des Raumes spähte und bemerkte sofort, dass die pulsierende Spannung erneut zugenommen hatte. 

 

Warum?

 

Beinahe wäre er zusammengezuckt, als Shikamaru schließlich sprach. „Naruto tut, was er tun muss…“

 

„Tun muss?“

 

„Ja, denn er denkt, dass es das Richtige ist und deshalb tut er es. Deswegen werde ich ihm keine Steine in den Weg legen. Warum sollte ich?“

 

„Weil dein Urteilsvermögen nicht vernebelt ist und du es besser weißt?“

 

Shikamaru zögerte; dann zuckte er mit den Achseln und ließ sich nicht zu einer Antwort herab – oder dazu, Nejis Blick zu erwidern…was den Hyūga noch mehr verwirrte als die ausbleibende Antwort. Leicht legte Neji die Stirn in Falten und ließ im Geiste seine Worte Revue passieren, um nach etwas zu suchen, das er eventuell gesagt hatte, das diese unvorhersehbare Reaktion provoziert hatte. Oder eher diese ausbleibende Reaktion.

 

„Geht es dir gut?“

 

Shikamaru lächelte schwach, die Augen immer noch auf das andere Ende des Raumes gerichtet, um dort die Schatten in der entferntesten Ecke zu beobachten, obwohl er selbst in sie eingehüllt war. „Du bist paranoid.“

 

Neji schluckte den Köder nicht. „Du bist nicht der Einzige, der Bullshit durchschauen kann, Nara.“

 

„Schätze nicht.“ Shikamaru schloss die Augen und sein Lächeln verkrampfte sich. „Punkt für dich, Hyūga.“

 

Neji brummte sanft. „Sind wir wieder dabei, Spielchen zu spielen?“

 

„Ist wahrscheinlich einfacher, oder?“ Shikamarus Lider glitten auf, doch er weigerte sich noch immer, Neji anzusehen. 

 

Auch wenn Shikamaru seine Anspannung nie so deutlich werden ließ wie andere, wusste Neji inzwischen, nach welchen Anzeichen er suchen musste. Seine blassen Augen wanderten über Shikamarus Schläfen und Gesicht, entdeckten die Verkrampfung, die unter der Oberfläche lauerte. 

 

Was verbirgst du?

 

Endlich sah Shikamaru wieder zu Neji, auch wenn es eher nur ein seitliches Spähen aus den Augenwinkeln war als ein direkter Blick. 

 

Ruhig starrte Neji zurück.

 

„Begutachtest du mich schon wieder?“ Shikamarus amüsierte Worte spiegelten seinen Gesichtsausdruck wider, der zu seinem gelassenen Grinsen zurückzukehren schien, bevor Neji einschätzen konnte, was diese seltsame Veränderung verursacht hatte.

 

Verdammt seist du, Nara…du bist, als würde man Schatten in der Dunkelheit jagen…

 

Er schaffte es einfach nicht, Shikamaru zu fassen zu bekommen.

 

Der Nara entschlüpfte immer wieder; genau wie die Feder vorhin. 

 

Shikamaru war absolut sicher hinter seinen eigenen Verteidigungen, die sich unablässig veränderten und bewegten, sich flexibel an jedwede Umstände anpassten und es dem Schattenninja erlaubten, stets außerhalb jeder Reichweite zu bleiben. Was in Situationen wie diesen weitaus effizienter war, als die starren Defensivmechanismen, die Neji nutzte. 

 

Seltsamerweise waren ihre Defensiven wie Spiegelbilder ihrer Jutsus. Die von Neji als Nahkampf, der großen Schaden verursachte. Die von Shikamaru auf weiter Distanz bleibend und subtil evasiv. Wie gemacht für einen überaus interessanten Kampf…doch ausnahmsweise wollte Neji nicht kämpfen…

 

Ich sollte es aber wollen…

 

Immerhin war es das, worin er gut war.

 

Ich weiß, wie man kämpft…ich weiß aber nicht…wie ich ‚das‘ handhaben soll…warum will es überhaupt wissen?

 

Genauso abrupt, wie er Shikamarus Augen gesucht hatte, unterbrach er ihren verschmolzenen Blick. Scharf kam er auf die Füße, wobei er sich Mühe gab, nicht so desorientiert auszusehen, wie er sich fühlte. 

 

Stirnrunzelnd beobachtete Shikamaru ihn vom Boden aus. 

 

„Neji…“, begann der Schattenninja vorsichtig.

 

Doch der Hyūga ignorierte ihn und wandte sich ab, um sich dem Einfluss dieser dunklen Augen zu entziehen, die so verdammt viel sahen, ohne selbst auch nur halb so viel preiszugeben. Rasch entschied er sich für den schnellsten Ausweg, schritt hinaus auf den Balkon und schnappte mit einem frustrierten Knurren nach der kalten klaren Luft. 

 

Lächerlich…das ist absolut absurd…

 

Und ermüdend…kraftraubend auf eine Art, die diese ganze Situation paradox machte. Er fühlte sich aufgewühlt und gestählt, zornig und gelassen, angezogen und abgestoßen, aufgedreht und niedergeschossen; und das alles zur selben Zeit…

 

Stop…

 

Scharf schüttelte Neji den Kopf; seine Finger gruben sich wie Klauen in die Balustrade des Balkons und verkrampften sich so sehr, dass die Haut über seinen Knöcheln so aussah, als würde sie jeden Moment reißen. 

 

Was zur Hölle stimmt nicht mit mir?

 

„Neji…“

 

Er hörte Shikamaru kaum, bis sich die Stimme des Schattenninjas praktisch direkt neben seinem Ohr befand; die Wärme seines Atems löste ein Prickeln in Nejis Nacken aus. 

 

„Warum?“, stieß Neji zwischen zusammengebissenen Zähnen aus und schüttete erneut den Kopf. „Es macht keinen Sinn.“

 

„Ich weiß…“

 

Neji schnaubte bitter. „Nein, du weißt es nicht.

 

„Nun, das ist ja das Problem. Denn genauso wenig weißt es du.“

 

Heftig presste Neji die Lider aufeinander und Anspannung zog sich schmerzhaft durch seine Brust. „Bitte hör auf zu reden, Shikamaru.“

 

Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, nur durchbrochen durch das Rascheln der Blätter und dem heiseren Klang seines eigenen Atems. Neji hielt ihn in sich, um gegen die scharfen Stiche in seiner Brust anzukämpfen und krallte seine Finger noch härter in das gefirnisste Holz des Geländers. 

 

Nicht jetzt…

 

Er bemerkte die Bewegung neben sich nicht und hielt die Augen geschlossen, bis er den Hauch einer Berührung spürte, die über seine Schulter glitt, sich unter den schweren Wasserfall seines Haares und bis hinauf zu seinem Nacken schob. Seine Lider glitten auf und starrten hinunter auf seine weiß hervortretenden Knöchel, während Shikamarus Daumen über sein Genick strich. 

 

Nicht ein einziges Wort wurde zwischen ihnen ausgetauscht, als der Finger des Schattenninja leicht gegen seine Haut zu klopfen begann; vollkommen synchron mit einem ungehörten Pochen. Die rhythmische Berührung lockte Neji zaghaft dazu, seinen Griff an dem Geländer zu lockern – und den verkrampften Atem zu lösen, den er angehalten hatte. 

 

In dem Moment, in dem er ausatmete, hörte Shikamaru mit dem Klopfen auf und sein Daumen begann federleicht über Nejis Nacken zu streichen. 

 

Atme…

 

Neji linste durch seine dichten Strähnen; doch Shikamaru sah ihn nicht an. Der Schattenninja lehnte mit der Hüfte an dem aus Ästen gefertigten Geländer, den Blick auf das milchige Licht gerichtet, das durch das Blätterdach fiel. 

 

Unbehaglich spannte er sich an, als Shikamarus Daumen über eine der Wunden an seinem Nacken fuhr, was seine Aufmerksamkeit sofort auf die juckende Verletzung zog. Er hatte es beinahe vergessen. 

 

„Hast du es mit irgendetwas behandelt?“, wollte Shikamaru so beiläufig wissen, als würde er gerade nicht die Ursache seiner Frage berühren.

 

Neji schüttelte den Kopf. „Noch nicht.“

 

„Du bist lästig, Hyūga.“

 

„Hn, immerhin enttäusche ich nicht, oder?“, murmelte Neji zurück und war sich dabei nicht sicher, ob er damit einen Scherz machen oder doch lieber verbittert klingen wollte.

 

Niemals zuvor war er so verwirrt gewesen. 

 

Shikamaru summte leise und ließ seine Hand sinken, als er sich zurück in das Gästezimmer begab. Langsam drehte sich Neji um und blieb an der Türschwelle stehen, während er sich mit der Schulter gegen den Rahmen der Shojitür lehnte, ohne den Raum zu betreten. Es war wie eine Art Mittelpunkt, den der Hyūga im Moment nicht überschreiten wollte. 

 

Schweigend beobachtete er Shikamaru dabei, wie er neben seiner Ausrüstung in die Hocke ging, die er in eine Ecke des Raumes geschoben hatte. Der Nara überprüfte eine Tasche seiner Flakjacke und zog eine kleine Dose daraus hervor. 

 

Neji legte den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist das?“

 

„Salbe.“, erklärte Shikamaru, während er sich erhob und zu Neji hinüber schritt. „Nicht wie die von Hinata, aber sie wird reichen.“

 

Neji hob eine Braue und seine eleganten Züge nahmen einen spöttisch-argwöhnischen Ausdruck an. „Also kein Waffenfett?“

 

Shikamaru schmunzelte. „Diesmal hat sie es sogar etikettiert.“

 

„Sie?“ Neji senkte den Augen hinunter auf das Döschen, mit dem Shikamaru herumfuchtelte und erhaschte einen Blick auf das Etikett, das auf den Deckel geklebt war. „Du solltest etwas mehr Respekt zeigen, findest du nicht?“

 

„Mein persönlicher Tyrann.“, klarifizierte Shikamaru. 

 

„Du hast es von deiner eigenen Mutter gestohlen…“, sagte Neji leise und brachte ein müdes Lächeln zustande. „Wie kläglich.“

 

Shikamarus Brauen schossen nach oben. „Willst du mich verarschen? Sie hat es mir direkt in die Flakweste geschoben. Ich finde manchmal Sachen darin, die da gar nicht sein sollten.“

 

„Du meinst, sie findet darin Sachen, die da eigentlich gar nicht sein sollten.“, schmunzelte Neji und entfaltete seine Arme, um nach der Salbe zu greifen. 

 

Shikamaru schnaubte. „Mach dich darüber lustig so viel du willst, aber das hat mir schon eine Menge Ärger eingebracht.“

 

„Zumindest kümmert es sie.“

 

Shikamaru wandte sich um und murmelte etwas, das wie ‚lästige Frau‘ klang, doch eine widerwillige Wärme schwang darin mit. Neji lächelte sanft und trat ebenfalls wieder in das Gästezimmer, um zu dem Bett hinüberzulaufen, dessen Laken nicht zerknüllt waren. Er setzte sich auf die Kante der Matratze und drehte den Deckel der Salbe auf. 

 

Schmerz begann in seiner Brust zu pulsieren. 

 

Er tat so, als würde er sich die Haare über die Schulter streichen, während er beobachtete, wie Shikamaru gähnend in das Badezimmer trottete. Erst, als der Nara die Tür hinter sich mit der Ferse zugeschoben hatte, erhob sich Neji, legte die Salbe beiseite und trat ein paar Schritte von dem Bett fort, den Rücken dem Badezimmer zugewandt. Langsam griff er nach dem Saum seiner Robe und zog die Falten des weißen Stoffes von seiner Brust. Das Spiel der Kerzenflammen flackerte hinter ihm, doch er brauchte kein Licht, um die Male lokalisieren zu können, die sich auf den sehnigen Konturen seiner Brust verteilten. 

 

Konzentrier dich…

 

Bedächtig strich er mit den Fingerspitzen über die verletzte Haut und drückte hart auf die tiefen, zornigen Flecken aus Purpur. Schmerz durchbohrte ihn und sorgte dafür, dass seine Zähne heftig und hörbar aufeinanderprallten, während er ein gepeinigtes Zischen ausstieß. Er schloss die Augen. 

 

Verdammt…

 

Er hörte nicht, wie sich die Badezimmertür öffnete. 

 

Bemerkte nicht das Zögern der Schritte des sich nähernden Schattens.

 

Seine volle Aufmerksamkeit war einzig und allein darauf gerichtet, den Schmerz zu kontrollieren und ihn nach unten zu zwingen, als er nach oben drängte. 

 

Erst das sanfte Ausatmen hinter ihm ließ seine Augen aufschnellen und die Welt kam zurück und brach über ihm herein. 

 

Neji erstarrte, die Fingerspitzen noch immer gegen seine Brust gepresst. 

 

Bewegungslos stierte er nach vorn. 

 

Shikamarus Schatten verschmolz an der Wand mit seinem eigenen; es war eine Reihe flackender Silhouetten, heraufbeschworen durch zitterndes Kerzenlicht. Sie standen im vollkommenen Gegensatz dazu, wie steif Neji dastand.

 

Er wagte es nicht, über die Schulter zu blicken, denn er wollte nicht sehen, was in den Augen des Naras geschrieben stehen würde. 

 

Das ertrage ich jetzt nicht…

 

Also hielt er seine Augen auf Shikamarus Schatten fixiert, als könnte er ihn niederstarren. 

 

Angespannt wartete er auf eine Frage…einen Kommentar…den Stoß…den Moment, der sie in eine weitere Auseinandersetzung zwingen würde. 

 

Doch nichts davon kam. 

 

Sekunden verwandelten sich in eine kleine Ewigkeit von Momenten…seine heiseren Atemzüge verkrampften sich immer mehr, je mehr Augenblicke vorüber zogen. 

 

Und dann bewegte sich Shikamarus Schatten; glitt hinunter von der Wand, als würde er schmelzen. 

 

Neji hielt den Atem tief und angespannt in der Kehle und stierte auf die einsame Gestalt seines Schattens, während der von Shikamaru verschwand. 

 

Und dann spürte er es. 

 

Dunkle Ranken schlängelten sich über Nejis Beine wie Kobras aus Schatten, folgten den Falten seiner Kleidung und glitten immer höher, bis sie sich langsam in zaghaften phantomhaften Liebkosungen über seine Arme bewegten. 

 

Neji verharrte wie paralysiert, als wäre er in einem Jutsu gefangen; was er aber nicht war. 

 

Er spürte, wie sich die undurchsichtigen Ranken von Shikamarus Schatten zärtlich um seine Handgelenke schlangen und seine Hände sehr langsam von seiner Brust fort zogen…fort von den Malen…fort von dem Schmerz…

 

Ein weiterer Schatten streichelte über die scharfe Linie seines Schlüsselbeins, schob seine Robe beiseite und der Stoff fiel wie eine kollabierende Verteidigung nach unten und in sich zusammen. Der Schatten dehnte sich aus und nahm die Form einer dunklen Hand an, die ihre geisterhaften Finger über seinen Hals wandern ließ, bevor sie zu seinem Nacken glitten, um sanft die Haut zu massieren. 

 

Ein einzelnes Beben ergriff Neji und zittrig fiel sein angehaltener Atem von seinen Lippen. 

 

Er spürte, wie die Schatten über die Konturen seiner Brust mäanderten und wie schwarze Flüsse den verkrampften Ebenen folgten; suchend danach, die Spannung in seinen Muskeln zu lösen. Die Kontrolle. 

 

Stop…

 

Der Hyūga versteifte sich und versuchte verzweifelt zusammenzuhalten, was Shikamarus Schatten auseinanderzureißen drohten. Er spürte, wie sich die schwarzen Ranken langsam von seinen Handgelenken zurückzogen, sich über seinen Unterarm schlängelten und immer höher glitten, um über seine Schultern zu fließen und vorsichtig seine Schulterblätter zu streicheln, bevor sie über seine Wirbelsäule weiter nach unten wanderten…

 

Es war ungeniert sinnlich…und dennoch beruhigend…lockte ihn zu etwas…sprach geräuschlos Shikamarus Worte…

 

Lass los…

 

Neji schluckte schwer und schaffte es, ein einziges abgehacktes Wort zu sprechen. „Nein…“

 

Die schlängelnden Ranken hielten inne. 

 

Für einen Augenblick verharrten sie, bevor sie ihren Pfad veränderten, sich um seine Hüften wanden. Sie verschmolzen zu einem einzigen breiteren Schattenarm, der sich etwas höher um Nejis Taille legte und ihn zurück und gegen den Körper zog, der im selben Moment nach vorn trat. 

 

Er spürte Shikamarus Brust an seinem Rücken…die unerwartete Wärme des Hautkontaktes und das unleugbare Brennen, das sich unter dessen Oberfläche ausbreitete. 

 

Shikamarus Atem strich sanft über seine Schulter. 

 

Langsam zogen sich die Schatten zurück und streichelten beruhigend über Nejis Oberkörper, bevor sie vollständig verschwanden; sie ließen nur den geringsten Druck von Shikamarus Händen an seinen Hüften zurück, die ihn festhielten. Neji brauchte einen Moment, um seine Sinne aus der Trance zu ziehen, in die sie abgedriftet waren und war sich vage bewusst, dass Shikamarus Daumen leicht gegen seine Beckenknochen klopften. 

 

Neji blinzelte langsam, sein schwerer Blick glitt zurück zu der Wand…zurück zu Shikamarus Schatten und sprach eher ihn an, anstatt den Kopf zu drehen und direkt mit dem Chūnin zu reden, der ihm so nahe war, dass ihre Haut bereits bei der geringsten Bewegung übereinander strich. 

 

„Wie es aussieht, kannst du es durchaus aufhalten…was du anfängst…“, sagte er so leise, dass er sich fragte, ob es die Worte überhaupt aus seiner Kehle geschafft hatten, die sich seltsam ausgetrocknet anfühlte. 

 

„Wer sagt, dass ich es angefangen habe?“, murmelte Shikamaru als Antwort und seine Stimme wurde von Nejis Haar gedämpft; die Lippen des Nara strichen zärtlich über die mokkafarbenen Strähnen. „Ich berühre dich kaum.“

 

Und dennoch ist es genug, um das mit mir zu tun…

 

Seuzend schüttelte Neji den Kopf. „Manchmal bin ich nah dran, dich zu hassen.“

 

Shikamaru hörte auf, mit den Daumen zu klopfen, doch er zog seine Hände nicht zurück. 

 

Leise brummte der Nara: „Es wäre einfacher, wenn du es tätest…“

 

Stirnzrunzelnd drehte Neji den Kopf gerade so weit, um aus dem Augenwinkel zu Shikamaru spähen zu können, dessen Kinn fast auf seiner Schulter auflag; aber nicht ganz. Er spürte, wie die Lippen des Chūnin über die Kante seines Kiefers glitten. 

 

„Frag mich nicht nach irgendwelchen lästigen Dingen.“, seufzte Shikamaru, bevor der Hyūga den Mund aufmachen konnte und die Stimme des Schattenninja nahm ein seltsames Timbre an, das Neji beinahe nicht bemerkt hätte. 

 

Und es war das und das allein, was den augenblicklichen Zorn des Hyūga aufhielt, der als Reaktion auf solch eine arrogante Bitte aufgeflammt war – gemessen daran, dass es Shikamaru gewesen war, der da alles initiiert hatte. Er hätte sich umgedreht, doch das wäre aus mehr Gründen gefährlich, als sein Verstand verarbeiten konnte, wenn er sich in dieser unglaublichen Nähe zu dem Schattenninja befand.

 

Verdammt sei er… 

 

Shikamaru hatte wahnsinnige Dinge getan, um Nejis Logik, seine Verteidigungen, seine Kontrolle und seine Beständigkeit außer Gefecht zu setzen. 

 

Ein triftiger Grund, ihn zu hassen, jetzt und hier…

 

Neji schüttelte den Kopf und hob die Arme, um seine Finger um Shikamarus Handgelenke zu legen. Hart packte er zu, fest entschlossen, die Hände des Nara von sich zu reißen. Doch noch bevor er dazu ansetzen konnte, hielt er inne; seine Finger waren so fest um Shikamarus Handgelenke geschlungen, dass er den Puls des Schattenninjas spüren konnte. 

 

Es war ein lebensbejahender Schlag unter seinen Fingerspitzen. 

 

Glitt nicht davon oder entschwand; es war stark und beständig. 

 

Lebendig.

 

Neji löste seine Umklammerung. 

 

Er lehnte sich genau in dem Moment zurück, in dem sich Shikamaru nach vorn bewegte und seinen Kopf neigte, um die Stirn mit einem bebenden Seufzen an Nejs Schulter zu legen. Und kaum drückte sich ihre Haut aufeinander, flammte dieses bekannte Knistern zwischen ihnen auf, bevor es sich in ein stetiges und mit Wärme aufgeladenes Summen verwandelte. 

 

Das vertraute Paradoxon darüber, wie Shikamaru es schaffte, ihn in seinem Innersten gleichzeitig aufzuwühlen und zu beruhigen, hatte sich noch nie so kompliziert angefühlt…oder so simpel…

 

„Ich werde dich morgen hassen, Nara.“, wisperte Neji mit weicher Stimme, seine Finger strichen zaghaft über die Venen in Shikamarus Handgelenken. „Ich bin gerade zu müde dafür.“

 

Die Erwiderung des Nara blieb unausgesprochen…doch Neji konnte sie in dem nachhallenden Streicheln von Shikamarus Daumen gegen seine Hüften spüren…bevor der Schattenninja erneut mit seinem Klopfen begann…

 

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Ich glaube, ihr merkt schon...mehr ShikaNeji Action ist auf dem Weg ;) Zwar noch nicht direkt anschließend, aber es kommt immer näher. Wieder ein Kapitel, dass sich voll und ganz auf die beiden verkopften Ninjas konzentriert und bei dem man teilweise schon sehr zwischen den Zeilen lesen muss. ;) Ich hoffe sehr, dass ich die Chemie zwischen den beiden gut in Worte fassen konnte, jetzt brauch ich auf jeden Fall erstmal ein Stück Schokolade :D 

Würde mich wieder sehr über Anregungen, Meinungen oder auch Fragen freuen, lasst mir gerne ein paar Worte da!! <3
 

Vielen Dank wie immer an alle meine lieben Reviewer/innen und Leser/innen...BtB marschiert nur dank euch mit diesen großen Schritten vorwärts, Danke!! <3

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Scorbion1984
2021-04-30T19:45:07+00:00 30.04.2021 21:45
Das was zwischen den Beiden ist macht sie entweder stark oder schwach .
Genau diese beiden Varianten hast Du sehr gut rübergebracht .
Aber Shika ist auch ein guter Therapeut .
Nun versucht er ihm jedenfalls zu helfen.

Antwort von:  _Scatach_
02.05.2021 18:45
Ah, ein guter Punkt, ja. Es kann durchaus Stärke und Schwäche zugleich sein ;)
Aww, freut mich, dass ich das gut rüber gebracht habe, danke dir!! <3
Von:  SasukeUzumaki
2021-04-30T15:33:56+00:00 30.04.2021 17:33
Hey Scatach :-)

Die Chemie der beiden kam wirklich sehr gut rüber, hast du wirklich gut umgesetzt ^^
Na hoffentlich hören die zwei langsam mal auf sich zu wehren und fallen über sich her *_* hehehe


Mach weiter so :-D

Liebe Grüße

SasukeUzumaki


Antwort von:  _Scatach_
02.05.2021 18:45
Huhu :)
Freut mich, dass dir die Verbindung zwischen den beiden so gut gefällt! :)
Ha, ja es fällt ihnen auf jeden Fall immer schwerer, sich zurückzuhalten! ;)

Vielen Dank wieder für deine lieben Worte und dein Unterstützung! <3
LG
Scatach


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