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Break to Breathe

von

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A weapon cannot heal a wound

Das scharfe Knacken von Geweihen zerriss die Stille der Morgendämmerung. 

 

Shikamaru erstarrte mit einem einzigen Schauern. 

 

Das tiefe, warnende Rufen eines der Hirschböcke zog sich zu einem Röhren; ein Klang, der heiser in den blauweißen Nebel echote, der immer noch zwischen den Bäumen hing. Der Schattenninja begab sich in eine tiefe Hocke und wartete auf das antwortende Rufen. Doch es kam nichts; nur das Rascheln von Farn und Laub, während Hirschkühe vom Ort des Kampfes flohen. 

 

Shikamaru lauschte noch etwas länger und drehte eine Sichel in seinen Händen. 

 

Langsam drehte er den Kopf, als ein junger Hirschbock aus dem Nebel schoss und am Ende des Pfades stolz zum Stehen kam, als er das Schimmern der Sichelklinge bemerkte. Shikamaru hörte auf, die Schneide zu drehen. Angespannt bebte der Hirsch auf der Stelle und Strahlen aus Dampf strömten aus seinen weiten Nüstern. 

 

Shikamaru summte leise und steckte die Klinge weg. 

 

Der Hirsch stampfte ein einziges Mal auf und ruckte mit einem aggressiven Schwung den Kopf. 

 

Diese Darbietung ließ Shikamaru die Stirn runzeln. 

 

Der junge Bock befand sich immer noch im Samt, sein Geweih war unter dem weichen Gewebe noch nicht verhärtet. Noch einmal stampfte das Tier streitlustig auf und neigte den Kopf, als wollte es angreifen. Unbeeindruckt pfiff Shikamaru leise durch die Zähne und beobachtete, wie die Ohren des Hirsches in seine Richtung zuckten, als er sein freches und trotziges Schauspiel stoppte; offensichtlich verwirrt von dem Mangel an Angst, den es provozierte. 

 

„Du Störenfried.“, murmelte Shikamaru, während sich seine Lippen angesichts des sanften Schnaubens nach oben bogen, das ihm entgegengebracht wurde. „Netter Versuch.“

 

Die Nüstern des Hirsches bebten und widerwillig schnüffelte er sich weiter den Weg entlang, bis er zaghaft Shikamarus Pferdeschwanz anstupste und hinein schnaubte. Der junge Nara blieb vollkommen still und absolut ruhig; er neigte den Kopf erst dann zur Seite, als der Bock Anstalten machte, an seinen spitzen Strähnen zu knabbern. 

 

Träge fuchtelte er mit einer Hand, um das Tier abzuwehren und streckte widerwillig seinen Arm aus, um es an der Schnauze zu kraulen, als es sich weigerte, einfach so verscheucht zu werden. „Wie lästig.“

 

Die Aufmerksamkeit offensichtlich genießend, blieb der Hirsch ein wenig länger stehen und zullte auf der Suche nach Shika Sembei an der Klappe von Shikamarus Rucksack. Der Schattenninja schnaubte und griff in seine Tasche; die Angewohnheit, diese Reis Kräcker bei sich zu tragen, war wie eine zweite Natur von jedem Nara, der durch diesen Wald lief. 

 

„Hier; und jetzt verschwinde.“, grummelte Shikamaru und kratzte liebevoll den Hals des Hirsches, während der auf dem Keks herum kaute, bevor er sich langsam drehte, um auf dem Abhang zu grasen. 

 

Shikamaru hingegen lief weiter den Pfad hinauf in Richtung der beplankten Baracke und hackte mit der Sichel nach den Nesseln, um zumindest den Anschein eines richtigen Weges zu erschaffen. In ein paar Wochen würde das Aufeinanderkrachen von Geweihen den gesamten Narawald erfüllen, wenn die Brunftzeit das Blut und die Instinkte der Hirsche aufwühlen würde. Sie wurden bereits jetzt ruhelos und waren bereit, um die Rechte für den besten Harem zu kämpfen. 

 

Es war reiner Instinkt; ein unkompliziertes und natürliches Muster. 

 

Witzig, wie sich ein einziger Fall von Blut aufwühlendem Instinkt in Shikamarus Leben als ein natürliches Desasterherausgestellt hatte. Für vier lange Tage hatte er mit dem Chaos gekämpft, das Neji in ihm geweckt hatte. Von jedem Winkel hatte er es mit Logik bombardiert, aber rein gar nichts konnte es unterdrücken. Es war so strapaziös zu versuchen, daraus schlau zu werden. Und am Ende vergoss er nur noch mehr Blut aus einer Wunde, die er beharrlich zu ignorieren versuchte. 

 

Sein derzeitiger Versuch, sie zu ignorieren, bestand wieder einmal in der vor ihm liegenden Aufgabe. 

 

Jo, hervorragende Arbeit, Genie.

 

Als er das Gehege erreichte, grub er die Sichel in den Boden und schob den Riegel der Tür zurück. Zentimeter für Zentimeter öffnete er sie; jederzeit einen Angriff erwartend. 

 

Er würde nicht das geringste Risiko eingehen. 

 

Er hatte bereits mit einem Tierarzt gesprochen, stützte sich aber hauptsächlich auf das Buch über Vogelmedizin.

 

Nachdem er den Ort mit ein paar Stroh- und Heuballen ausgepolstert hatte, hatte er es geschafft, einen wärmeren und sichereren Rückzugsort für den Vogel zu erschaffen. Er hatte sogar die Illusion von Bäumen konstruiert, indem er Totholz und belaubte Äste in die Baracke gezerrt hatte, um einen natürlichen Lebensraum vorzugaukeln und das gefiederte Tier so einerseits zu etwas Aktivität zu ermutigen und ihm gleichzeitig die Möglichkeit zur Erholung zu bieten. 

 

Vorsichtig linste er in das Gehege und scannte die höheren Level, die er errichtet hatte, auf der Suche nach dem Vogel. Ein schwaches Squawken zog seinen Fokus jedoch nach unten. Hinunter auf das Bündel aus ausgezehrt aussehenden Federn, das sich in einer Ecke des dunklen Pferchs versteckt hatte. Shikamaru blinzelte, doch dann wurden seine Augen weicher. 

 

„Immer noch nicht weg vom Boden, huh?“, murmelte der Schattenninja und schloss die Tür hinter sich, während er langsam weiter in das Gehege trat. 

 

Der Vogel hüpfte schwach auf der Stelle; seine Schwingen breiteten sich aus und falteten sich an seinen Seiten nutzlos wieder zusammen. Es sah nicht danach aus, als hätte das Tier die Energie dazu, ihn anzugreifen, aber diesen Fehler hatte er schon einmal begangen. 

 

„Wirst du jetzt wieder versuchen, mir die Augen auszupicken?“, fragte er leise und hielt seine Stimme sanft und ruhig, während er zu dem unberührten Futter schritt, das er ausgelegt hatte. „Verdammt.“

 

Goldene Sphären beobachteten ihn wachsam, Flügel zuckten und ein gespaltener Schnabel ließ ein leichtes Krächzen hören. In diesem jämmerlichen Zustand war es nur schwer festzustellen, um was für eine Spezies es sich bei dem Vogel handelte. Shikamaru hatte es für sich auf einen Wander- oder Turmfalken eingegrenzt; wobei er seine Wetten gemessen an der Größe eher auf Ersteren setzen würde.

 

„Was auch immer du bist; auf jeden Fall bist du ein einziges Ärgernis.“, grummelte Shikamaru und ging in die Hocke, um vorsichtig die Wasserschale aufzufüllen und einen frischen Behälter mit gewolftem Fleisch aufzustellen, in das er die Medizin gemischt hatte. „Ich werde dich ganz sicher nicht von Hand füttern.“

 

Wenn man die Versuche des Vogels bedachte, ihm die Haut vom Gesicht zu ziehen, dann war eine Grundregel für ihre Interaktionen sehr schnell sehr deutlich geworden. Distanz. Die Wunden des Vogels zu behandeln war die Hölle gewesen. Shikamaru hatte den ersten Versuch, den Vogel mit seinem Jutsu festzuhalten, nicht durchziehen können. Es hatte sofort die gerade erst gebildete und viel zu dünne Kruste von seinem Herzen gerissen. 

 

Er hatte einen Tag abgewartet. Und es dann nochmal versucht. 

 

Das zweite Mal war dann erfolgreich gewesen und er hatte sich selbst gegen den Kampf und die schrillen Schreie gestählt, während er sich einzig und allein auf das konzentriert hatte, was er tun musste. Gute zwei Stunden später hatte er alle Wunden gesäubert und behandelt, das kreischende Tier zwangsgefüttert und es anschließend erst einmal in Ruhe gelassen. 

 

Der schlimmste Teil war vorbei. 

 

Der Vogel hatte inzwischen aufgehört, sich die Federn auszupicken, nachdem der Schattenninja damit begonnen hatte, ihn mit Heilkräutern versetztem Wasser zu besprühen. Es hatte das Tier dazu gezwungen, sich mehr auf das Säubern der verbliebenen Federn zu konzentrieren, satt sie auszureißen. 

 

Wenn man all diese Dinge bedachte, dann hatte er in vier Tagen einen enormen Fortschritt gemacht. 

 

Und wenn er das hier nicht getan hätte, dann hätte er seine Zeit damit verbracht, rastlos in seinem Zimmer auf und ab zu tigern, bis er sich die Haut von den Füßen gerieben hätte. Keine Nachricht von Sakura und Hinata zu erhalten hatte ihn einen steilen Rand getrieben, den er nicht entlang laufen konnte, ohne in einen Abgrund aus Möglichkeiten zu fallen, die er nicht einmal für eine Sekunde in Betracht ziehen wollte. Jede Nacht um vier Uhr morgens aufzuwachen hatte dem Ganzen auch nicht gerade geholfen und völlig egal, wie erschöpft er auch war; diese wahnsinnige Struktur war buchstäblich wie ein Uhrwerk. 

 

Er konnte ihm nicht entkommen. 

 

Und so stand er jedes Mal einfach auf und kümmerte sich um den Vogel, schlüpfte gegen sechs Uhr morgens zurück ins Haus und schlief, bis irgendetwas ihn dazu zwang, sich zu bewegen; normalerweise war das seine Mutter auf dem Kriegspfad. Bisher hatte er noch niemanden anlügen müssen. Er wurde nur einfach immer kreativer darin, Fragen zu meiden – und bestimmte Personen. 

 

Asuma hatte es immer noch nicht geschafft, ihn zu finden. 

 

Chōji hatte ihn bereits gewarnt, dass es sich sein Sensei zur Mission gemacht hatte, ihn aufzuspüren. Mit dieser wertvollen Information hatte es Shikamaru geschafft, seine Bewegungen zu einem strukturierten Tagesplan zu koordinieren, der ihn immer an einen Ort brachte, an dem Asuma ganz sicher nicht sein würde. Jedes Mal war es derart subtil gestaltet, dass es immerzu zufällig erschien. Die Hokage war sein Notfallplan, aber bisher waren all seine Handlungen nachvollziehbar, alle seine Alibis legitim und all seine Gründe standfest. 

 

Es war ein überaus beeindruckender Vermeidungsplan. 

 

Er war perfekt ausgeführt. 

 

Er war glaubhaft. 

 

Er war makellos.

 

Was für eine Schande, dass Asuma nur zu gut wusste, dass es nichts weiter war als ein Haufen Scheiße. 

 
 

oOo
 

 
 

Frieden.

 

Der Klang davon hallte tief in den Kehlen der betenden Mönche wider; es war ein unheimliches Skandieren, das durch Knochen vibrierte und den Körper zum Summen brachte. 

 

Atme.

 

Neji schloss die Augen und ließ die tiefe Melodie die Geschwindigkeit seiner Bewegungen dirigieren. Seine Handflächen teilten die frische Morgenluft in anmutigen Drehungen, denen der Rest seines Körpers mühelos und weich folgte; seine gesamte Gestalt neigte sich in perfekter Koordination. Er bewegte sich wie ein einziger Muskel und die Welle eines einzigen Momentums breitete sich in perfekter Synchronisation nach außen aus, um jede Gliedmaße zu erreichen. 

 

Die Koordination war makellos mit nur dem geringsten Beben in seinem linken Arm. 

 

Er spürte den Strom aus Energie durch seine Tenketsu wie das Kitzeln von Adrenalin. 

 

Keine Blockaden dämmten sein Chakranetzwerk ein, kein Schmerz stach sich in seine Brust oder spießte seine Lungen auf. Da war nur die sanfte Empfindung einer Strömung, wie eine Brise durch seine Venen; kühl und sanft und sie löschte die Erinnerung an das Fieber aus. 

 

In vier Tagen war die Aura des Shukubo für die Heilung seines Körpers deutlich förderlicher gewesen als irgendeine medizinische Einrichtung. Die Rückzugsmöglichkeiten des Tempels hatte ihm die Flucht in einen geliehenen Frieden gewährt; es war nicht sein eigener, aber genug, um ihm vorgaukeln zu können, dass die Wut, die ruhend in ihm lauerte, nicht existierte. 

 

Zumindest im Moment.

 

Zögernd verfehlte er einen Takt in seiner Bewegung. 

 

Konzentrier dich.

 

Sofort zentrierte er sich wieder in der sanften Kata und Neji schloss den langsamen Tanz seiner Drehung mit einer schwungvollen Neigung ab, die aussah, als hätte er die Kräfte der Gravitation seinem Willen unterworfen; gemessen an dem Winkel, in dem er sich bog, ohne ein einziges Mal die Balance zu verlieren. 

 

Der schwächste dumpfe Schmerz hielt sich hartnäckig in seinen Rippen, doch seine Stärke kehrte schnell zurück. 

 

Zumindest war es das, was er sich selbst sagte. Es würde eine ganze Woche oder länger dauern, bis er wieder Chakra kanalisieren könnte und dazu musste noch die Zeit hinzugerechnet werden, die es brauchte, bis das Gift vollständig sein Netzwerk verlassen hatte, sodass sein Blut wieder normal gerinnen konnte. 

 

Auf jeden Fall bin ich es leid, noch länger zu warten.

 

Langsam richtete er sich auf, rollte mit der linken Schulter und stellte sich fest auf beide Füße, während er zaghaft mit den Fingern unter dem Saum seiner Robe entlang fuhr, um die heilenden Hämatome auf seiner Brust nachzuzeichnen. Schon bald würden sie verblassen; die schlimmsten von ihnen würden vielleicht ein Mal hinterlassen, das niemals wirklich verheilen würde. Aber auf der anderen Seite war es ohnehin nicht so, dass Zeit jemals wirklich die übelsten seiner Verletzungen geheilt hätte. 

 

Tz. Erbärmlich.

 

Neji stählte seinen Kiefer und schloss die Augen, während er versuchte, sich wieder in das Skandieren der Mönche sinken zu lassen und die schmerzhaften Gedanken zu ertränken, die sich in seinen Verstand zu drängen versuchten. Kaum hatte er die Störungen in seinem Kopf beruhigt, da reagierte sein Körper auch schon auf eine Bedrohung, von der gar nicht realisiert hatte, dass sie da war, bis sie ihn beinahe traf. 

 

Neji duckte sich und wirbelte gerade rechtzeitig herum, als ein Gehstock über seinen Kopf schwang. 

 

Er fing den rückwärtigen Hieb mit der Handkante ab und verschloss starr sein Handgelenk. Der Aufprall des Treffers vibrierte durch seinen Arm. Die Kraft des Schlages überraschte ihn, aber nicht annähernd so sehr wie der Träger des Stabs. 

 

Es war ein alter Mönch in safranfarbenen Roben und mit Haut, die so wettergegerbt war wie uraltes Leder. 

 

Doch es waren die blassen Augen, die blicklos über Nejis Schulter starrten, durch die sich die Miene des Jōnins überrascht verzog. Ihm blieb keine Zeit, die Blindheit des alten Mannes noch weiter einzuschätzen, denn der Stab zuckte in einem weiteren Hieb zurück und wieder nach vorn, der auf seine Schläfe zielte. 

 

Nejis Handgelenk schoss erneut nach oben und parierte das harte Holz des Stockes. 

 

Kaum einen Herzschlag später wiederholte er dieselbe Bewegung auf der anderen Seite. 

 

Die Augen des alten Mannes legten sich in einem Lächeln in Falten. 

 

Nejis Brauen zogen sich zusammen. 

 

Der nächste Schlag brachte ihn dazu, hoch zu springen, um einem Schwung gegen seine Beine zu entgegen, wobei er die Seite seines Fußes scharf nach außen schwang, um den Stab zur Seite zu treten. Doch der Kick traf nie sein Ziel. 

 

Was?

 

Die Geschwindigkeit brachte ihn aus dem Konzept und Neji riss heftig den Kopf zurück, als der Gehstock vipernschnell auf seine Stirn zuschoss und an dem Hitai-ate abprallte. Es erschütterte sein Gleichgewicht, doch sein Körper folgte der Bewegung flüssig, was es ihm erlaubte, sofort wieder die Balance zu finden. 

 

„Gut.“, krächzte der Mönch. 

 

Neji blieb keine Zeit, etwas darauf zu erwidern. 

 

Der Mönch ließ sich in eine nahtlose Reihe von Attacken fallen, die alle mit einer Geschwindigkeit und Effizienz koordiniert waren, dass es einfach allem widersprach, was der Mann physisch ausstrahlte. Die Stärke und das Tempo, mit denen er sich bewegte, waren phänomenal. 

 

Unmöglich…

 

Neji wurde die ganze Zeit über in pausenloser Bewegung gehalten; auf Trab gehalten von einem arthritischen Mönch, der nicht einmal in Schweiß ausbrach. Es wäre so erniedrigend gewesen, wenn Neji angesichts dieser Fähigkeiten nicht demütig wäre. 

 

Götter, er ist schnell!

 

Der Hyūga wirbelte in fließender Anmut nach links und rechts, blasse Muskeln spannten sich mit jedem vermiedenen Hieb und Schwung des Stabes etwas mehr an. 

 

Zu schnell.

 

Ein Schlag traf Nejis linke Seite und prallte mit einem scharfen Knacken von seinen Rippen ab. 

 

Der Schock durchfuhr ihn härter als das schmerzhafte Stechen und rasch ruckte er zur Seite. 

 

Seine Augen blitzten erhitzt auf. 

 

Das reicht jetzt.

 

Er donnerte seine Handkante hart genug gegen den Stab, um ihn zerspringen zu lassen. 

 

Das Holz splitterte nicht einmal. 

 

Neji runzelte die Stirn und zog scharf die Luft ein. Zornig stierte er auf den Kontaktpunkt von Handkante und Stab. Ein Rinnsal von Blut tropfte aus dem Riss in seiner Hand und lief in einem dünnen Strom seinen Unterarm hinab. 

 

Die Augen des Hyūga weiteten sich. 

 

Wie?

 

Die Wucht seines Hiebes hätte den Stab sauber entzwei brechen müssen. Neji hatte bereits durch Backsteinmauern geschlagen, ohne einen blauen Fleck oder einen Kratzer davon zu tragen. Das Holz hätte unter seinem Treffer sofort nachgeben müssen. Solch eine stumpfe Waffe hätte vielleicht seine Blutgefäße zerquetschen und ein Hämatom verursachen können; aber auf keinen Fall dürfte sie sein Blut vergießen. 

 

„Du bist stark.“, sagte der Mönch und seine Stimme war so heiser und kratzig, als wäre er es nicht gewohnt, Worte aussprechen zu müssen. „Aber du hältst dich an dieser Stärke fest, als wäre es eine Waffe.“

 

Neji zögerte und krümmte seine Finger gegen den Druck des Stabes. „Ich bin ein Shinobi. Ich sehe keine Schwäche darin, eine Waffe zu halten.“

 

„An erster Stelle bist du ein Mensch.“, konterte der Mönch mit einer ernsten Falte zwischen seinen Brauen, während er Nejis Handfläche zu einem Winkel drückte, der es dem Holz gestattete, an dem Handgelenk des Hyūga entlang zu gleiten und dem Blut zu folgen. „Eine Waffe kann eine Wunde nicht heilen. Sie wird nur eine weitere erschaffen.“

 

Die Worte trafen Neji hart und zielsicher in sein Brustbein. 

 

Verzweifelt bemühte er sich darum, seine Gesichtszüge mit Frost zu überziehen; er spürte die unheimliche Macht in dem weißäugigen Blick des Mönches, der angesichts seiner Blindheit viel zu viel sah. 

 

Der Gehstock verschwand von seinem Arm. „Die Stärke, die du brauchst, wird nicht zu dir kommen, indem du festhältst.“

 

Nejis Kiefer verkrampfte sich und sein Blick fiel hinunter auf seine geballte Hand. 

 

Selbst mit diesem latenten Zorn, der in ihm schwärte…auf einen Schlag fühlte er sich so leer. 

 

„Woher wird sie dann kommen?“, murmelte er wie zu sich selbst und seine tiefe Stimme rollte wie ein verlorener Wind in den Hohlräumen seiner Brust. 

 

Das Blut sammelte sich zwischen seinen Knöcheln und hing in schwankenden Perlen an seiner knochenweißen Haut. 

 

Aber es fiel nicht. 

 

Es hielt sich ebenso stur wie das Schweigen des Mönches. 

 

Nur das Geräusch des Skandierens wurde vom Wind getragen; beständig und meditativ. Neji schluckte schwer, wartete…hasste die Frage…brauchte die Antwort…

 

Ihm wurde keine gegeben. 

 

Als sich seine Augen hoben, war er allein.

 
 

oOo
 

 
 

Auf keinen Fall.

 

Shikamaru beobachtete, wie die Papiere flatterten und debattierte mit sich selbst darüber, ob es den Aufwand wert wäre, aufzustehen und sie einzufangen, bevor es der Wind tun würde. 

 

Ich werd‘ mich nicht bewegen.

 

Der junge Nara blieb stur auf dem Bett ausgestreckt und stierte kopfüber auf die Missionsreporte, während sie höhnisch in dem Luftzug winkten, der durch das offene Fenster wisperte. Hebend und fallend wie Flaggen weißer Kapitulation.

 

Nicht. Bewegen.

 

Der Wind stob herein und das Papier segelte durch die Luft, bevor es sich wispernd auf dem Boden verteilte. Shikamaru stöhnte genervt und rollte sich herum, um statt auf die Berichte finster auf die Uhr zu starren. 

 

Zwölf Uhr mittags. 

 

Zwei Stunden. 

 

Irgendwann einmal hatte es ihn nur Sekunden gekostet, einzuschlafen. 

 

Er hatte sich gegen zehn Uhr morgens zurück ins Haus geschlichen, nachdem er sich in einer staubigen Ecke der Konoha Bibliothek verkrochen hatte, versteckt vor jeder Möglichkeit, von Asuma überrumpelt zu werden; oder sonst irgendjemandem, der hinter seinem Blut oder Hirn her war. Er hatte seine Zeit damit verbracht, einen groben Umriss für die ausgedachte Nebenmission zu entwerfen, wobei er sich auf frische Reserven an Schwachsinn und Bullshit berief, die Neji nur noch mit einem Nicken und einer Unterschrift bestätigen müsste. 

 

Neji…

 

Shikamaru rollte sich wieder auf den Rücken, starrte an die Decke und hob eine Hand, um sich die Schläfen zu reiben. Das Gesicht des Hyūgas schwebte vor seinem inneren Auge; blass und eingefallen und von dem Hauch eines Schatten des Todes berührt. 

 

Eine Tür wurde den Gang hinunter zugeworfen. 

 

Es zerrte Shikamaru ruckartig zurück von seinen Gedanken. 

 

Er versteifte sich und lauschte aufmerksam nach Schritten. Gedämpfte Geräusche drangen durch die Wände; die Stimme seiner Mutter, gefolgt von einer Veränderung der Tonhöhe, die klar auf Besorgnis hinwies. Das zog sofort seine Aufmerksamkeit auf sich. Shikamaru richtete sich auf den Ellbogen auf und legte den Kopf schief, während er auf die Tür starrte. 

 

Yoshinos Worte wurde von dem tiefen Timbre einer Stimme verschluckt, die ganz klar nicht seinem Vater gehörte. Sie war viel zu glatt und beständig; die regulierten Töne waren so gar nicht wie das rauchige gedehnte Sprechen des älteren Nara. 

 

Was zur Hölle?

 

Shikamarus Körper bewegte sich wie von selbst. Er umging die Papiere auf dem Boden und näherte sich der Tür; nach einem kurzen Zögern öffnete er sie einen Spalt breit. Und kaum hatte er das getan, öffnete sich eine weitere den Gang hinunter und Shikaku kam aus dem Zimmer. 

 

Scheiße.

 

Shikamaru drehte sich scharf und linste so unauffällig wie möglich durch den Spalt. Angespannt beobachtete er, wie sein Vater den beschatteten Gang entlang schlenderte und außer Sicht verschwand, um wen auch immer zu begrüßen, mit dem seine Frau gerade sprach. 

 

Und dann hörte er es deutlicher; eine Stimme so tief und schwer wie ein edler Wein. „Nara-san.“

 

Shikamarus Inneres verknotete sich so hart und so schnell, dass er sich beinahe vornüber gebeugt und sich vor Schock übergeben hätte. 

 

FUCK!

 

„Hiashi.“, grüßte Shikaku total informell und entspannt. „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?“

 

Ein Aufflackern von Panik jagte durch Shikamarus Gesicht und seine Augen wurden riesig und rund. Er brauchte einen langen Moment, um zu registrieren, dass seine Mutter gerade etwas sagte; aber was auch immer es war, es entging ihm. Die Eingangstür schloss sich und für einen Moment herrschte Stille, die nur von dem Geräusch von Bewegungen in der Küche unterbrochen wurde. 

 

Ein nervenaufreibender Tremor rüttelte sich durch Shikamaru.

 

Scheiße. Scheiße! SCHEIßE!

 

Für einen weiteren Moment verharrte er in einer Art Schwebezustand und versuchte energisch, seinen Verstand dazu zu bringen, endlich mit den schwindelerregenden Drehungen aufzuhören und stattdessen an einer Strategie zu arbeiten. Er griff sich ans Kinn, während er über seinen nächsten Zug nachdachte; den sein Körper für ihn machte, bevor sein Hirn dazu kam. Er schlüpfte aus dem Zimmer und war überhaupt nicht stolz auf die Tatsache, dass Lauschen in den vergangenen vier Tagen zu einer beschämenden Angewohnheit von ihm geworden war. 

 

Reine Informationsbeschaffung…Spionageübung…ja, klar…wem zur Hölle mach ich eigentlich was vor?

 

Ganz offensichtlich nicht Hyūga Hiashi.

 

Beruhig dich. Schätze die Situation ein. 

 

Einfach so vorschnelle Schlüsse zu ziehen, würde nicht helfen. Shikamaru hielt sich tief in den Schatten des Ganges und war mehr als nur ein bisschen dankbar für die Deckung. Er neigte sich gerade so weit, dass er die majestätische Gestalt des Hyūga erkennen konnte. 

 

Hiashi stand an einem Mittelpunkt zwischen Küche und der Türschwelle zum Nara Anwesen; es war ein subtiler Zug mit einer mehr als klaren Bedeutung. Er hatte keinerlei Absicht, auf irgendeine Weise gesellschaftlich zu sein und er hatte auch nicht vor, zu bleiben. Wenn der strenge Ausdruck auf seiner hohen Stirn irgendein Indiz sein konnte, dann missfiel dem Hyūga schon allein die Tatsache, dass er sich überhaupt hierher begeben hatte. 

 

Shikamarus Verstand übersetzte diese Miene ohne Umschweife: Er war angepisst. 

 

Die Augen des Schattenninjas zuckten zu seinem Vater. 

 

Shikaku hielt nur ein Getränk in den Fingern. 

 

Hiashi hob eine Hand, um den angebotenen Becher höflich abzulehnen. „Nara, ich weiß deine Gastfreundschaft zu schätzen, aber sie ist bei diesem Anlass vollkommen verschwendet. Das hier ist kein Anstandsbesuch.“

 

„Das dachte ich mir schon.“ Shikakus Mund bog sich in einem schwachen Schmunzeln, während er den Becher an seine eigenen Lippen führte. „Aber guter Sake braucht nie einen Anlass.“

 

Hiashi wandte den Blick in einem kurzen und flüchtig prüfenden Blick durch das Haus. „Ich bin hier, um mit deinem Sohn zu sprechen.“

 

Übersetzung: Ich bin hier, um deinen Erstgeborenen und einziges Kind umzubringen. 

 

Fuck!

 

Shikamarus Nerven knisterten wie Hochspannungsleitungen und sein Körper wurde stocksteif gegen die Wand; wie ein Reh, das jeden Moment dazu bereit war, abzuhauen. Die unterschwelligen Bedeutungen in dieser Situation waren unverkennbar. Es gab keinerlei Verhandlungsspielraum in Hiashis Aussage – nur ein Versprechen. 

 

Doch Shikaku lehnte sich einfach nur zurück gegen den Türpfosten; auf eine vollkommen unangebrachte Weise entspannt und mit dem Geist eines Lächelns immer noch auf seinem Gesicht. „Ah, aber nach den Schatten zu urteilen ist es gerade mal Mittag.“

 

Hiashis Blick wanderte zurück zu ihm. „Ich bin mir der Tageszeit bewusst.“

 

„Mein Sohn schläft.“

 

„Schläft…“ Hiashis Kiefer spannte sich missbilligend an. 

 

„Ganz recht.“

 

Schweigen. 

 

Shikamaru spürte die Spannung wie einen angehaltenen Atem; und sein eigener ballte sich zu einem harten Knoten in seiner Kehle. Er blieb starr gegen die Wand gepresst und versuchte einzuschätzen, was für ein Spiel sein alter Herr hier spielte; das hier würde viel weniger eine Unterhaltung als viel mehr eine verbale Shogipartie werden. 

 

Es war dringend an der Zeit, einen Zug zu machen und inständig darauf zu hoffen, nicht ermordet zu werden. 

 

Doch bevor Shikamaru auch nur den Versuch starten konnte, die beiden zu unterbrechen, ergriff Hiashi das Wort. 

 

„Dann wäre es jetzt das Beste, wenn du ihn weckst.“

 

Shikakus leises Lachen war wie Rauch über Felsen. „Er wird sich nicht bewegen.“

 

„Es geht um eine wichtige Angelegenheit, Nara; ansonsten wäre ich nicht persönlich gekommen.“, erwiderte Hiashi; seine wachsende Ungeduld wurde durch streng anerzogene Höflichkeit im Zaum gehalten.

 

Shikaku zuckte leichtfertig mit den Achseln und sein schiefes Schmunzeln geriet nicht für eine Sekunde ins Wanken. „Das verstehe ich und ich werde ihm ausrichten, dass du da warst, um mit ihm zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass er bei dir vorbei kommen wird.“

 

Oder tot umfallen.

 

Nach dem Ausdruck auf Hiashis Gesicht zu urteilen, war dieser Gedanke nicht im Geringsten übertrieben. Und es brauchte nur den Hauch einer Bewegung von Hiashis Körper – wie eine sanfte Welle unter stillen Wassern – um die Spannung von einer ungesehenen Strömung zu einer furchterregenden Flut anschwellen zu lassen. 

 

„Du gestattest diese träge Indolenz, Shikaku?“, forderte der Hyūga ihn heraus; seine blassen Augen wie Eis. 

 

Shikaku senkte langsam seinen Sake und sah unter seinen Wimpern auf; der Blick so dunkel wie Kohle und hart wie Stein. „Das hier ist die Residenz der Nara, nicht die der Hyūga. Wir gehen gewisse Dinge anders an.“

 

 „Ja. Ihr geht die Dinge aus den Schatten heraus an.“, erwiderte Hiashi, während sein Blick den Gang entlang und in Shikamarus Richtung glitt. „Jenseits jeder Reichweite und Möglichkeit zum Tadel.“

 

Und diesmal, als sich die Luft verdichtete, war es nicht Spannung. 

 

Es war Chakra. 

 

Shikaku bewegte sich keinen Millimeter, aber die Luft um ihn herum schon. Wie ein schwankendes Beben schienen sich die in den Winkeln des Raumes hängenden Schatten zu kräuseln und zu verdunkeln; subtil und dezent, aber es konnte unmöglich als etwas anderes als das aufgefasst werden, was es war – eine Warnung. 

 

Hiashi bemerkte es sofort. 

 

Seine weißen Augen verengten sich, als sie zurück zu dem älteren Nara schwangen. 

 

Shikamarus Mund bog sich etwas mehr zu einem Lächeln, das auch nicht nur den geringsten Hauch von Humor in sich trug; seine Pupillen schrumpften in den dunklen Seen seiner Augen gefährlich zusammen. 

 

„Du willst mich nicht in meinem eigenen Zuhause beleidigen, Hyūga.“, raunte er mit einer rasiermesserscharfen Kante, die ebenso schneidend war wie sein Blick. „Sogar indolente Nara Männer machen bei so etwas eine Ausnahme in ihrer Attitüde.“

 

Hiashis stolze Züge verhärteten sich. Er reckte den Kopf etwas mehr nach oben und hielt Shikakus Starren; wild und ohne zu blinzeln, während sich seine breiten Schultern straff zogen. Blasse Roben raschelten in der Bewegung. Die steife Haltung war unmissverständlich feindselig, aber unwiderlegbar kontrolliert. 

 

Es erinnerte Shikamaru an Neji und ein schmerzhafter Stich traf ihn hart hinter die Rippen. 

 

Scheiße.

 

Er spähte zu seinem Vater. In vollkommenem Kontrast zu dem Hyūga, verharrte Shikaku gelassen gegen den Türrahmen gelehnt; er musste sich nicht bewegen, um das zu verdeutlichen, was sich drohend und alarmierend in seinen Augen abspielte. Die stumme Kommunikation zwischen den beiden älteren Ninjas verlief ebenso unausgesprochen wie die ungeschriebenen Gesetze einer raubtierhaften Auseinandersetzung. Signale wurden ohne ein einziges Geräusch ausgesandt und die Herausforderung hielt sich in einer Blockade, die darauf hindeutete, dass der Krieg in dem Raum zwischen ihnen ausgetragen wurde, ohne dass einer der beiden überhaupt direkt angreifen musste. 

 

Und der Kampf zweier unterschiedlicher Willen endete mit einem gleichzeitigen Heben ihrer Köpfe. 

 

Hiashi trat zurück und wandte sich der Tür zu. 

 

Shikaku beobachtete ihn mit halb verschlossenem und unlesbarem Blick. 

 

Erst, als die Tür ins Schloss fiel, nahm der ältere Nara einen langsamen und bedächtigen Schluck von seinem Sake und summte leise in der Kehle. „Ich habe mich schon gefragt, ob du versteckt bleiben würdest.“

 

Shikamarus Miene verdüsterte sich, als er sich aus den Schatten löste. „Warum hast du das getan?“

 

„Hn.“ Shikaku stürzte den Sake hinunter und rollte in einem trägen Achselzucken mit der Schulter, als er zurück in die Küche schritt, um seinen Becher nachzufüllen. „Es ist doch viel zu lästig für dich, konfrontativ zu werden, oder?“

 

Die Frage war rhetorisch und ausgelegt, um eine Reaktion zu provozieren. Und obwohl sich Shikamaru dessen mehr als bewusst war, schluckte er den Köder mit einem Schnauben. Scheiße, er baumelte bereits seit vier verfickten Tagen an diesem Haken. Shikaku hatte ihn viel mehr mit abwartender Geduld statt bohrender Hartnäckigkeit an Land gezerrt. 

 

„Tz!“ Shikamaru schritt vorwärts, um im Türrahmen stehen zu bleiben und zornig durch den Raum zu stieren. „Es war nie zu lästig für dich, mir zu sagen, dass ich endlich erwachsen werden und meine eigenen Kämpfe selbst austragen soll. Also nochmal; warum hast du das getan?“

 

Shikaku schürzte die Lippen. Er schenkte sich langsam neuen Sake ein und knickte die Hüfte gegen den Tisch ein, während er den Kopf schief legte, als würde er über die Frage nachdenken. Nach ein paar angespannten Herzschlägen begannen seine dunklen Augen mit einem Hauch von Amüsement zu leuchten. 

 

Shikamarus Gesichtsausdruck wurde noch finsterer. 

 

Shikaku prostete der Luft mit einem trägen Schwung seines Sake zu. „Gern geschehen.“

 

„Ich bedanke mich nicht.“

 

„Und dennoch: Gern geschehen.“

 

„Verdammt!“, schnappte Shikamaru und rammte die Seite seiner Faust gegen den Türpfosten. „Ich habe es nicht nötig, dass du dich einmischst. Behandle mich nicht wie ein Kind!“

 

Shikaku hielt inne mit dem Becher halb an seine Lippen gehoben. Hart starrte er Shikamaru an und die Belustigung verschwand wie fortgewischt aus seinen Augen. Shikamaru konnte nicht sagen, welche Emotion ihren Platz einnahm. Der Ausdruck war kryptisch, aber beständig und unerschütterlich. 

 

„Du bist ein Kind.“, sagte Shikaku dann leise. „Du bist mein Kind.“

 

Shikamaru blinzelte und wich einen Schritt zurück. 

 

Diese Antwort hatte er nicht erwartet. Und er hatte keine Ahnung, wie er verdammt nochmal darauf reagieren sollte.

 

Shikaku spielte seinen elterlichen Beschützerinstinkt meistens mit einer lässigen ‚Reiß dich zusammen und hör auf zu heulen‘-Attitüde herunter und warf einfach nur eine Perle der Weisheit in den Ring, die durch das Hirn seines Sohnes rollte. Jetzt diese vollkommen andere Art von Reaktion vonseiten seines Vaters zu erleben, war – gelinde gesagt – wie ein Schlag in die Fresse und Shikamarus Kiefer verkrampfte sich. 

 

Sprachlos stierte der junge Nara hart auf den Tisch. 

 

Shikaku schüttete den Sake wie Wasser die Kehle hinunter und stellte klackend den Becher ab. Dann schritt er an seinem Sohn vorbei und ließ ein einziges Wort leise über die Schulter rollen. 

 

„Shogi?“

 

Shikamaru atmete zitternd aus und drehte sich bereits, um seinem Vater zu folgen. „Jo…“

 
 

oOo
 

 
 

Das Flattern von Flügeln durchbrach seine Trance. 

 

Nejis Augen öffneten sich mit schweren Lidern aus ihrem meditativen Zustand, in den er abgedriftet war. Das Mantra der skandierenden Mönche hatte ihn nahe an den Rand des Schlafes gezogen, ohne ihn vollkommen in die Dunkelheit zu stoßen. 

 

Er hatte sich in einem schläfrigen Zwischenzustand befunden und in diesem Dunst waren die Erinnerungen aufgewühlt worden und hatten sich wieder beruhigt; sie hielten sich statisch in der Ruhe vor dem Sturm. Deutlich konnte er spüren, wie die Spannung tief in ihm knisterte, sie summte an seinen Nervenenden. 

 

Atme.

 

Er sog tief das rauchige Aroma von Weihrauch ein und blinzelte langsam. 

 

Der Nebel verschwand und seine opalhaften Seen wurden klarer, leuchteten auf und dann – wurden sie im Kerzenlicht hart. Das Glühen des Nachmittages fiel durch das Papier der Shojitüren und wurde bernsteinfarben im Heiligenschein der Kerzen. 

 

Mehr als einhundert von ihnen brannten. 

 

Während er sich von seinem in sich gekehrten Knien erhob, schnitt seine Handfläche über den Docht der Flamme, die ihm am nächsten war und löschte die sanfte Wärme aus.  

 

Es war an der Zeit, diesen Ort zu verlassen. 

 

Auf der anderen Seite des Raumes flatterte eine Brieftaube auf ihrer Stange und wartete darauf, die Nachricht an Konoha zu überbringen, dass sie zurückkehren würden. Neji war jedoch klar, dass es eher eine Information – oder vielleicht auch Warnung – für einen bestimmten Schattenninja war. 

 

Seine Mondsteinaugen verengten sich. 

 

Er band sich sein Hitai-ate um und zog den Knoten mit einem scharfen Rucken straff. Langsam atmete er aus und trat hinüber zu der Taube, um zaghaft mit einem Knöchel über das Brustbein des Vogels zu streicheln, während er leise summte. 

 

Die Taube wurde sofort ruhig und gurrte. 

 

Neji wiederholte das leichte Streichen, bevor er nach der schmalen Manschette griff, die an dem Bein des Vogels angebracht war. Bedächtig entfernte er den Träger und zog die Notiz hervor; aufmerksam scannte sein Blick Sakuras ordentliche Handschrift. 

 

Z. Hd.: Nara Shikamaru. Mission erfolgreich. Ankunft voraussichtlich bei Sonnenuntergang. Spätestens um Mitternacht. Haruno Sakura. 

 

Neji zerknüllte den Zettel in seiner Handfläche und löste das Lederband von dem Fuß des Vogels. Darauf trainiert, wie üblich darauf zu reagieren, hüpfte die Taube auf seinen Unterarm und schwankte kurz auf der neuen Sitzstange. Sie breitete die Flügel aus, um die Balance halten zu können, während der Hyūga zu der Shojitür schritt. Mit seiner freien Hand schob er sie auf und hob den Arm. 

 

Der Vogel erhob sich hoch hinauf in den Himmel. 

 

Neji sah zu, wie er in der Ferne verschwand, bis er nicht mehr als ein kleiner Fleck aus Schwarz gegen die Wolken war. Sein Blick folgte dem müßigen Segeln einer Feder und er musste sich nicht umdrehen, um zu spüren, dass hinter ihm jemand den Raum betreten hatte. 

 

„Neji? Wir sind dann soweit, wenn du es bist. Wir müssen nur noch die Tau…oh…“ Sakuras Stimme brach ab und er hörte ihre Schritte, als sie zu der leeren Sitzstange hinüber lief. „Du hast sie bereits losgeschickt?“

 

Neji zerknüllte die Nachricht noch heftiger in seiner Hand, den Blick unbeirrt auf die Wolken gerichtet. „Ich komme gleich zu euch.“

 

Sein Tonfall ließ Sakura kurz zögern, sie überließ ihn aber der Stille des Raumes und der Ruhe, die er darin erschaffen hatte. Das Skandieren wurde immer noch auf der Brise getragen, aber der Wind war kalt und hart; wie ein Messer, dass sich durch die Illusion von Frieden schnitt. 

 

Nach außen hin wirkte er ruhig, zentriert und gefasst. 

 

Doch in seinem Inneren rasselte und knisterte etwas ebenso roh wie das zertrümmerte Papier in seiner Hand. 

 

Bald…

 

Neji entließ die Luft, die er in seinen Lungen gehalten hatte, wandte sich der nächsten Kerze zu – und setzte die Nachricht in Brand. 

 
 

oOo
 

 
 

„Hör auf, mich zu schonen.“

 

„Warum sollte ich dich früher schlagen, als ich muss?“

 

„Was auch immer.“, schnaubte Shikamaru und begutachtete das Shogibrett durch verengte Augen. 

 

Er schob seine Finger darüber und machte einen Zug, der ihm etwas Zeit erkaufen würde, aber keinen Sieg. Sein Vater schnitt seine nächste Bewegung mit einem trägen Ablegen seines Shogisteins ab, schlug einen Bauern und zwang ihn effektiv dazu, seine Strategie zu überdenken. 

 

„Deine Mutter hat mich für heute Abend zu einem gesellschaftlichen Abendessen verdonnert.“, murmelte der ältere Nara mit dem Blick auf das Spielbrett gerichtet. „Rikamaru hat einen jungen Bock verletzt, der immer noch im Samt steht. Die Wunde muss behandelt werden. Ich vertraue darauf, dass du das für mich erledigen wirst.“

 

Shikamaru zuckte mit den Achseln und konnte sich bereits denken, welcher junge Hirsch diesen Ärger verursacht hatte. „Jo.“

 

Er machte einen raschen Zug auf dem Brett, der Shikaku leise kichern ließ. „Du machst das viel zu leicht, Junge.“

 

„Dann mach einfach und gewinn schon; ist nicht so, als würde ich das persönlich nehmen.“

 

„Nein, es ist nichts Persönliches.“, sagte Shikaku und sein Daumen strich über den Shogispielstein, bevor er noch einmal nachdachte und einen anderen Zug machte. „Nicht, wenn es nur ein Spiel ist. Oder eine Strategie.“

 

Shikamaru zog die Brauen zusammen, nahm einen Stein auf und ließ ihn scharf auf das Holz klacken. „Das weiß ich.“

 

„Ja, ich weiß, dass du das weißt.“ Shikaku lehnte sich ein Stück von dem Shogibrett weg und griff nach seinem Kaffee. „Genauso wie du weißt, worüber ich wirklich spreche.“

 

Shikamaru verschloss heftig den Kiefer und ließ seine Zunge über seine hart zusammengebissenen Zähne gleiten, bevor er seine nächsten Worte dazwischen hervor presste. „Lass uns einfach das verdammte Spiel spielen.“

 

„Du hast dich verkalkuliert.“

 

„Ich weiß…“

 

„Du wirst verlieren.“

 

„Ich weiß.“, schnappte er ungehalten und seine Augen zuckten hitzig nach oben. 

 

Ihre Blicke trafen sich über den Rand von Shikakus Tasse hinweg. Der Dampf des Kaffees schwebte ebenso dünn in ihrer festgefahrenen Situation wie der Schleier zwischen ihren Worten. 

 

„Wenn du das weißt…“ Die Lippen des älteren Nara zuckten mit einem schwachen Lächeln. „Warum spielst du dann immer noch dieses Spiel?“

 

Shikamaru bellte ein kurzes harsches Lachen hervor. „Du verarschst mich, oder?! Versuchst du wirklich, metaphorisch oder so einen Scheiß zu sein?“

 

„Vielleicht.“ Shikaku zuckte mit den Achseln und nippte an seinem Kaffee. „Aber wenn dem so wäre, dann denke ich, dass du klug genug bist, um das herauszufinden.“

 

„Ich habe verloren. Vielleicht bin ich nicht so klug, wie du denkst.“

 

„Oder vielleicht braucht es dabei nicht deinen Kopf.“

 

‚Lästiger Hyūga, hör auf, das zu einer Angelegenheit deines Kopfes zu machen.‘

 

Die Erinnerung drängte sich in seinen Verstand und zog einen schmerzhaften Druck in seine Brust. 

 

Shikamarus Augen wurden glasig und der Ausdruck eines verlorenen Durcheinanders jagte über sein Gesicht, als er hart auf das Spielbrett starrte; Kummer packte ihn hart bei der Kehle. 

 

„Es ist alles, was ich habe.“, wisperte er heiser. 

 

Shikaku summte leise und stellte vorsichtig seine Tasse ab. „Wenn das wahr wäre, dann hättest du niemals verloren.“

 

Shikamaru presste sofort die Lider aufeinander und seine Brust zog sich qualvoll zusammen. „Ich will nicht darüber reden.“

 

„Ich weiß.“, wisperte Shikaku und griff über das Brett, um einen Spielstein aufzuheben. „Also hör auf zu reden, krieg deinen Hintern hoch und geh und tu etwas.“

 

Shikaku machte seinen Zug und das leise Klacken der Shogifigur beendete mehr als nur das Spiel.

 

„Schachmatt.“

 
 

xXx
 

 
 

 

Ein Sturm zog auf. 

 

Er konnte es an den Wolken erkennen. 

 

Sie türmten sich wie zerknitterter golddurchdrungener Samt auf und hingen schwer über den Außenbezirken des Dorfes. Shikamaru bewegte sich unter ihren Schatten und hielt sich an den Rändern des Dorfes, als er einen weiten Umweg zu Konohas Taubenschlag nahm. 

 

Sakura musste inzwischen einfach eine Nachricht geschickt haben. 

 

Vier Tage ist viel zu lang.

 

Wäre der Wetterumschwung nicht genug, um seine Stimmung noch weiter zu dämpfen, dann gab es immer noch diese andere Sache, die ihm folgte wie eine dunkle Regenwolke.

 

Das Schwein stalkte ihn schon wieder. 

 

Shikamaru konnte das Klappern ihrer kleinen Hufe auf dem Bürgersteig hören, während er getrieben durch eine stillere Straße marschierte, die ihn zum Herzen des Dorfes führte. Darauf abzielend, dieses überaus lästige Schwein endlich loszuwerden, bog er um die Rückseite des Yamanaka Blumenladens ab. 

 

Gott verdammt, was zur Hölle ist nötig, damit ich einfach nur allei-

 

„Shikamaru!“

 

Scheiße.

 

Ruckartig kam der Nara zum Stehen und biss die Zähne zusammen, als ihn etwas hart am Hinterkopf traf. 

 

Au.

 

Was auch immer in seinen Schädel gekracht war; es traf mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf. Der Treffer endete mit einem flachen, maskierten Ausdruck des Schattenninjas, als er sich auf dem Absatz umdrehte und seinen Blick von der schnaufenden Kunoichi hinunter auf das Päckchen zu seinen Füßen wandern ließ. 

 

Er hob eine Braue. 

 

„Hast du gerade Kompost nach mir geworfen?“ Der Nara blinzelte und stieß den Sack mit den Zehen an, sodass er das Etikett lesen konnte. „Kompakter Kompost. Wie nett.“

 

Ino schnaubte fuchsteufelswild. 

 

„Shikamaru!“, zischte sie und schloss die Distanz zwischen ihnen mit einem Stampfen, um eine behandschuhte Faust unter seine Nase zu halten; ein Bündel Gräser klemmte zwischen ihren Fingern. „Wo zur Hölle bist du gewesen?“

 

Während er sich den Hinterkopf rieb suchte Shikamaru nach einem Kommentar, der sie ablenken könnte. Sein Blick richtete sich auf ihr Haar und eine seiner Brauen ließ er aus Effektgründen nach oben wandern. „Was soll das Nadelkissen?“

 

„Oh, versuch’s nicht mal!“ Inos Miene wurde mörderisch und sie wischte sich verlegen mit dem Handgelenk über die Strähnen die aus ihrem schludrigen Dutt ragten, der mit dünnen Spießen festgesteckt war, die normalerweise dazu gedacht waren, schlaffe Pflanzen zu stützen. „Du musst einiges erklären.“

 

„Weißt du.“ Shikamaru ging in die Hocke und hob den Beutel mit einem Stirnrunzeln auf. „Ich reagiere auf meinen Namen; du musst keinen Sack voll Mist an meinen Kopf werfen.“

 

Ino riss ihm das Packet mit einem zornigen Funkeln aus der Hand. „Vier Tage? Ich meine; ernsthaft?! Was stimmt nicht mit dir? Zuerst wirfst du mich aus dem Team-“

 

„Moment, ich habe dich nicht aus dem Team ge-“

 

„Und dann kommst du zurück und hältst es nichtmal für nötig-“

 

„Ich war-“

 

„- dich auch nur ein einziges Mal blicken zu lassen! Und was das Schlimmste ist, ist, dass du Chōji dazu gebracht hast, deinen Hintern zu decken!“

 

Shikamaru schwankte auf den Fersen nach hinten, als sie einen erdbedeckten Finger auf ihn richtete und ihre blauen Augen glühten vor Vorwürfen; doch schlimmer als das war das Aufflackern von einer klaren Verletztheit unter der Glut. 

 

Ah Shit.

 

„Ino…“

 

„Das war schwach! Und was ist das eigentlich mit dir und Asuma-sensei? Er hat mehr oder weniger ein verdammtes Verhör durchgeführt!“, schnappte sie; ihre Worte wie Schrapnelle, die durch seinen Schädel hämmerten. „Er hat Chōji geröstet wie koreanisches Barbecue!“

 

Shikamaru starrte auf das verkümmerte Unkraut in ihrer Hand und hatte das Gefühl, es wäre eine mehr als treffende Darstellung seiner Nerven. „Ich weiß.“

 

„Du weißt? Was? Das soll deine Antwort sein?“

 

„Wenn ich kurz zu Wort kommen würde, dann würdest du vermutlich eine bessere bekommen.“, murrte Shikamaru und verlagerte ruhelos sein Gewicht von einem Bein auf das andere. 

 

Inos Mund bog sich mit einem Stirnrunzeln nach unten und sie stemmte abwartend die Fäuste in die Hüften. In vollkommenen Widerspruch zu ihrer Haltung, schob Shikamaru seine Hände in die Taschen und lehnte sich gegen die Wand des Ladens; seinen Blick wandte er in routinierter Vermeidung ab. 

 

„Die Godaime hat quasi ununterbrochen an meinem Hintern genagt, ok? Und dazu kam auch noch, dass ich Missionsberichte zu erledigen hatte, mich um irgendwelchen Versammlungsmist kümmern musste und auch noch um Nejis Nebenmission mit Hinata und Sakura, die-“

 

„Sakura!“, schnappte Ino so plötzlich, dass sie sich dabei aufplusterte wie eine aufgescheuchte Taube und wild mit dem Unkraut herumfuchtelte. „Ich verstehe es wirklich nicht! Chōji meinte, dass die Clans von Hanegakure mit Gedankenübertragung arbeiten, stimmt das?“

 

Shikamaru lehnte sich ein Stück von ihr fort; er war sich nicht sicher, ob er irritiert oder erleichtert wegen ihrer Unterbrechung sein sollte. Er sagte einfach nichts und spürte, dass ihre Stimmung bereits explosiv genug war, ohne ihr noch mehr zu geben, das sie ihm um die Ohren hauen konnte. 

 

„Nun?“, drängte Ino und funkelte ihn an. „Stimmt das?“

 

„Jo…“

 

Shikamaru vollführte beinahe einen aufgeschreckten Satz, als sie ruckartig die Arme ausbreitete, als würde sie ihn jeden Moment umarmen. Aber das tat sie nicht. Verständnislos starrte er sie an. 

 

„Ino, was zur Hölle machst du da?“

 

„Eh, Halloho? Gedankenübertragung!“ Ino warf erneut ihre Arme nach außen; sie nahm eine Pose der Selbstdarstellung ein, während sie das Unkraut wie Pompoms schüttelte. „Das ist meine Spezialität! Warum verdammt nochmal hast du Riesenstirn mir vorgezogen?“

 

Shikamaru zuckte innerlich zusammen; sowohl wegen der Lautstärke ihrer Stimme, als auch wegen dem frischen Schmerz, der in ihren aufgewühlten Augen schwamm. Er war sich deutlich bewusst, dass ihr Zorn nichts weiter war als ein Vorwand, um von dem gefährlich sensiblen Thema ihres Selbstwertgefühles abzulenken. 

 

„Ino, so war das ni-“

 

„Du hast nicht gedacht, dass ich das packen würde, stimmt’s?“

 

Der Schattenninja seufzte und seine Augen schlossen sich flatternd, bevor er sie langsam wieder öffnete. „So ist das nicht…“

 

„Wie ist es denn dann, du Genie?“ Ino ließ ihre Hände fallen, reckte aber ein Stück das Kinn; ihre Lippen pressten sich zusammen. „Soweit es mich betrifft, hast du mich einfach rausgeschmissen.“

 

„Nein, das war ni-“

 

„Und dann meidest du mich auch noch komplett. Und das nicht einmal deswegen, weil du dich schuldig fühlst!“

 

Schuldig…

 

Das Wort traf ihn auf eine ganz falsche Weise. 

 

Sehr falsch.

 

Beinahe verlor er die Kontrolle über seine Gesichtszüge; sein Kiefer zuckte. „Schuldig?“

 

„Duh! Ich meine, es ist ja nicht so, dass du nur mich meidest, oder? Also muss irgendwas los sein.“, murrte sie kopfschüttelnd, während sie ihn musterte, als würde sie nach irgendeinem verdammten Beweis für ihre Worte suchen. „Was ist passiert? Hat es irgendwas mit den Nijū Shōtai zu tun?“

 

Shikamaru betrachtete sie schweigend, den Mund zu einer grimmigen Linie verzogen. Wenn er ja sagen würde, dann wäre es keine vollkommene Lüge; Scheiße, er wäre vermutlich sogar in der Lage gewesen, ihr dabei direkt in die Augen zu blicken. 

 

Super, schaufle dir ein noch tieferes Grab.

 

Verunsichert von seiner ausbleibenden Antwort zog Ino ein Stück den Kopf zurück und ihr Gesicht schien darum zu ringen, welche Emotion es zeigen sollte. Doch sie attackierte ihn nicht noch weiter, was eigentlich eine gute Sache hätte sein sollen – aber auf einen Schlag fühlte sich die Stille viel zu erdrückend an. Am Ende würde sie ihre eigenen Schlüsse ziehen, wenn er ihr nicht irgendetwas anbieten würde. 

 

Seufzend spähte Shikamaru über die Schulter und starrte den Weg zurück, den er genommen hatte, um dem Schwein zu entkommen. Doch offensichtlich gab es hiervon kein Entrinnen und so suchte er nach einer anderen Taktik, während er langsam durch die Nase einatmete. 

 

„Ich habe dich nicht aus dem Team geworfen.“, sagte er leise und schüttelte den Kopf. „Um die Wahrheit zu sagen, wäre die ganze gottverdammte Mission viel glatter gelaufen, wenn du dabei gewesen wärst. Also erspar mir das Einreden von Schuldgefühlen, ok? Das kann ich gerade echt nicht brauchen.“

 

Ohne Vorwarnung schwang das Pendel von Inos Stimmung herum und ihre mörderische Miene erweichte sich zu einem Stirnrunzeln, bevor auch das vollkommen zerfiel. „Shikamaru…was ist los mit dir?“

 

Beinahe war er versucht, sie dazu einzuladen, sich in das Chaos seines Kopfes zu stürzen, um sich darin mal umzusehen. Sie würde so schnell wieder daraus auschecken, wie er derzeit am liebsten in einer Psychiatrie einchecken wollte; und wenn es ihm nur dabei helfen würde, endlich wieder schlafen zu können. Nicht, dass er etwas gegen ein bisschen Einzelhaft hätte; einfach nur, um ein klitzekleines Bisschen Frieden zu bekommen. 

 

Das ist vermutlich der beste Plan bisher…

 

„Shikamaru? Halloooo?“

 

Wie betäubt stierte er über ihre Schulter hinweg und beobachtete einen pummeligen Schatten, der sich über die Gassenwand erstreckte. „Das Schwein.“

 

„Was?“

 

„Sie verfolgt mich…“, sagte er ausdruckslos. 

 

Ino missinterpretierte seine Worte mit einem Luftschnappen und zerknickte vor Wut überschäumend das Unkraut in ihrer Hand. „Hast du mich gerade ein-!“

 

Tontons Oinken schnitt ihr das Wort ab und das leise Klopfen des trottenden Schweins echote die Gasse entlang. Shikamaru seufzte und lehnte seinen Kopf zurück gegen die rauen Backsteine. Man konnte ihr einfach nicht entkommen; sie war zäher als ein gottverdammter Bluthund. 

 

Hn. Asuma sollte das Schwein rösten…

 

Buchstäblich wäre das gar keine so schlechte Idee. 

 

Shikamaru linste durch seine Wimpern nach unten auf das perlentragende Tier, als sie neben Ino zum Stehen kam und ihn durch diese gruseligen Perlaugen finster anstarrte. Für einen Moment war er sich ganz sicher, dass das Tierreich im Großen und Ganzen sein Blut noch mehr wollte als die Menschen um ihn herum. 

 

Shikamaru pinnte das Schwein mit einem flachen Blick fest. „Stalker.“

 

Tonton oinkte beleidigt. 

 

Langsam ging Ino in die Hocke und rieb mit einem Finger die Haut zwischen den pinken Ohren des Tieres. „Aww, er meint das nicht so.“

 

„Oh doch, das tue ich!“, konterte Shikamaru leise und beobachtete das Schwein wachsam. 

 

„Warum sollte Tonton dich verfolgen?“, fragte Ino, erhob sich wieder und zog die Hintertür des Ladens auf. Sie sah zu, wie Tonton hinein trottete. „Sie ist hier, um mich zum Medizintraining mit Shizune zu bringen.“

 

Shikamaru blinzelte und sah ertappt aus. Rasch versuchte er, etwas zu finden, an dem er sich festhalten konnte und griff sofort nach Sarkasmus. „Du brauchst eine Eskorte für sowas?“

 

„He!“ Ino wirbelte herum und schlug ihm mit dem Unkraut auf die Brust, statt wie üblich mit ihrem langen Haar. „Du bist noch nicht aus dem Schneider, Shikamaru!“

 

„Ich würde ja ‚red keinen Scheiß‘ sagen, aber wenn ich daran denke, dass du mir einen Ziegelstein davon an den Kopf geschmissen hast…“

 

Ino schnaubte und pustete sich blonde Strähnen aus dem Gesicht. „Es ist Kompost.“

 

„Kompakter Mist.“, korrigierte er und stierte finster hinunter auf die dürren Halme, die sie erneut über seine Brust peitschte. „Würdest du mit diesem Unkraut aufhören?“

 

Unkraut? Oh, willst du mir damit sagen, dass dir das nicht bekannt vorkommt?“, fauchte Ino und fuchtelte damit direkt unter seiner Nase herum. „Ich habe dir gesagt, dass du die Blumen nicht eingehen lassen sollst!“

 

Shikamaru zog den Kiefer von den verdörrten Stängeln weg und suchte tief in sich nach Geduld. Er schaffte es sogar, irgendetwas davon mit einer enormen Anstrengung zusammenzukratzen, die er hinter einem Halbmast Blick versteckte. „Ich war auf einer Mission. Ich konnte meinen Arsch nicht einfach so auf astrale Weise zurück nach Konoha katapultieren, um sie zu gießen.“

 

Inos Kinn ruckte herausfordernd nach oben. „Nein, aber du kannst deinen Arsch ständig durch den gesamten Ort katapultieren, um Asuma, mir oder wem auch immer es nötig ist aus dem Weg zu gehen, oder?“

 

Dieser Haken traf den Nagel auf den Kopf. 

 

Shikamaru schloss die Augen. „Danke dafür. Sind wir dann quitt?“

 

Ino erwiderte nichts. Sie starrte ihn einfach nur für einen Moment an; völlig aus ihrer Tirade geworfen von etwas Seltsamen in seiner Stimme. Die toten Blumen, die sie gegen seine Brust gepfeffert hatte, fielen mit einem Rascheln fort, als sie die Arme verschränkte. 

 

„Oh bitte, wir sind nicht mal in der Nähe davon, quitt zu sein.“, murrte sie, aber ihre Stimme war jetzt weicher, beinahe neckend. „Aber ich weiß genau, wie du es wieder gut machen wirst.“

 

Shikamarus Brauen zogen sich zusammen und er hob einen Spalt breit die Lider, um beobachten zu können, wie ein hinterlistiger Ausdruck über ihr Gesicht huschte.

 

Scheiße.

 

Sofort lieferte sein Gehirn ihm unzählige Antworten auf das dicke fette Fragezeichen, das sich in seine Gesichtszüge stanzte. Er wünschte sich so sehr, dass er die richtige Antwort nicht bereits wusste. 

 

Ino grinste zuckersüß und ein schelmisches Funkeln stand in ihren Augen, als sie ihm auf den Arm schlug. „Und diesmal wirst du nicht die ganze Zeit über schlafen, Faulpelz.“

 

Shikamaru gab ein grunzend-schnaubendes Geräusch von sich, bemerkte aber auch die subtile Fluchtmöglichkeit, die sie ihm anbot. 

 

Er brachte immerhin ein schwaches Lächeln als Erwiderung hin. „Lästiges Mädchen.“

 

Ino wedelte entlassend mit einer Hand und rollte mit den Augen. „Also, wohin rennst du diesmal, Drückeberger?“

 

„Taubenschlag.“

 

„Asuma schleicht auch über die Dächer, weißt du.“, warnte Ino ihn halb neckend. „Pass also lieber auf.“

 

„Ugh. Danke für die Info.“ Shikamaru spähte hinauf zu den schweren Wolken und ernüchterte rasch. „Ich habe dich nicht von der Mission gestrichen, Ino.“

 

„Jaja.“ Ino zuckte mit den Achseln und wandte den Blick ab. „Ist schon okay.“

 

Shikamaru zog ein wenig das Kinn zurück und hob eine Braue, während er zu ihr hinunter sah. Er wusste nur zu gut, dass es nicht okay war. Aber im Moment gab es auch nichts, das er deswegen tun könnte. Inos Probleme wegen ihres Selbstwertgefühles waren in etwa so kompliziert wie ein Zauberwürfel – was vermutlich ein mehr als schlechter Vergleich war, wenn man bedachte, wie schnell Shikamaru diese Dinger lösen konnte. 

 

Später. Nicht jetzt.

 

Er war für den Moment wirklich fertig damit, Puzzle lösen zu müssen und trotz all seiner Versuche, Fragen auszuweichen – er hatte nur eine einzige im Kopf; eine, auf die die Taube, die nach Konoha schwebte eigentlich die Antwort hätte tragen sollen. 

 

Doch er wusste nicht, dass die Antwort nichts als Asche war. 

 
 

xXx
 

 
 

Donner grollte in dem dunkler werdenden Bauch des Himmels. 

 

Ein Auftakt des kommenden Regens. 

 

Ein Tropfen traf Shikamarus Wange und rann über die schlanke Neigung wie eine Träne, als er gerade den letzten Zelthering in den Boden rammte. Während er sich aufrichtete, besah er sich noch einmal prüfend die Plane, die er über die Baracke gezogen hatte, um dem Vogel Schutz zu bieten. Vorher hatte er sie nochmal ordentlich imprägniert, nur um sicher zu gehen.

 

Ein weiterer Tropfen prallte von dem Jochbein des Schattenninjas ab. 

 

Das sanfte Trommeln von Regen setzte auf der Zeltplane ein. 

 

Ein leises Krächzen erscholl gedämpft hinter dem Holz.

 

„Jaja.“, murmelte Shikamaru. „Es ist alles gut.“

 

Er fuhr mit der Hand über den provisorischen Unterschlupf und seufzte. Es würde reichen müssen. Während er im Geiste eine mentale Checkliste durchging, zog der Schattenninja seine Kapuze nach oben und über seinen Kopf und machte sich auf den Weg zurück über den Weg, den er mit der Sichel freigehackt hatte. 

 

Das dichter werdende Zwielicht war unter den Wolken immer schwerer geworden. Shikamaru hatte das ersterbende Licht genutzt, um den jungen Bock zu versorgen, der sich selbst eine bleibende Narbe eingefangen hatte. Getreu zu seiner ersten Vermutung hatte es sich um denselben Hirsch gehandelt, der ihn heute Morgen schon konfrontiert hatte. 

 

Wie lästig.

 

Der Nara wob sich seinen Weg durch die Herde und nahm einen raschen Umweg, um noch einmal sicher zu gehen, dass sich der junge Hirschbock seine Wunde nicht aufriss. Glücklicherweise fand er das Tier einfach nur friedlich grasend auf einer moosigen Anhöhe; hin und wieder schnupperte es durch das Unterholz, um absterbende Gräser herauszureißen. 

 

Rikamaru, der beste Hirschbock der Herde, beobachtete ihn aus großen, weisen Augen. Sein Kopf mit dem gezwackten Geweih hob sich wie mächtige Äste, als er sich dem sich nähernden Schattenninja zuwandte und er schnaubte grüßend Ströme aus Dunst in den nebligen Regen. 

 

„Tyrann.“, triezte Shikamaru und streckte eine flache Hand aus, sodass der Hirsch daran schnüffeln und mit der Lippe knabbern konnte, bevor er sie weiter nach vorn schob und das Kinn des Tieres kraulte. „Du hast ihm ordentlich den Hintern versohlt.“

 

Rikamaru schnaubte und kräuselte die Lippen um Shikamarus Kapuze, um sie spielerisch über das Gesicht des Schattenninjas zu ziehen. Dann zuckte der Hirsch zusammen und sein mächtiger Kopf schwang herum, um hierhin und dorthin zu spähen und seine Domäne zu überprüfen. 

 

Shikamaru runzelte die Stirn und zog seine Kapuze zurecht. 

 

Da war etwas Unruhiges im Verhalten des Tieres; seine Nüstern blähten sich weit, als würde der Hirsch versuchen, etwas in der kalten nassen Luft zu wittern. Shikamaru richtete seine Aufmerksamkeit auf den Rest der Herde. Die Hirsche erschienen seltsam schreckhaft, immer wieder zuckten ihre Körper, als würden sie Bedrohungen abwehren, die nicht da waren. 

 

Was sie wohl aufgeschreckt hat…

 

Rasch warf der Nara einen prüfenden Blick um sich und seine Augen verengten sich gegen den herabstürzenden Regen, der wie eine ausgefranste weiße Aura von den Hirschen und Bäumen abprallte. 

 

Ugh. Ich werde jetzt sicher nicht hier rumhängen, um vollkommen durchweicht zu werden.

 

Shikamaru klopfte den Hirsch liebevoll auf den breiten Hals und begab sich auf den kürzesten Weg durch den Wald und nach Hause. Er brauchte eine weitere Ablenkung, bevor er sich ins Bett fallen lassen würde. Immer noch kein Wort von Sakura zu erhalten, hatte sein Hirn in einen unaufhörlichen Wirbel versetzt, der sich um einen Gedanken drehte, dem er nicht folgen wollte. 

 

Aber er war es leid, Däumchen zu drehen und auf Neuigkeiten zu warten. 

 

‚Tu etwas…‘

 

Am Ende der Worte seines Vaters kam eine neue mentale Liste und sie breitete sich in Shikamarus Verstand aus, als er sich gerade Zugang zu seinem leeren Zuhause verschaffte; wieder einmal machte er sich nicht die Mühe, das Licht anzuschalten. 

 

Mit einem Zucken rüttelte er sich den nassen Mantel von den Schultern. 

 

Seine erste Amtshandlung morgen würde sein, die Hokage zu konfrontieren und um die Erlaubnis zu bitten, jemanden zu dem Shukubo zu schicken. Er wäre auch selbst gegangen, aber das würde eine ganz neue und andere Welle von Fragen auslösen, denen er weitere vier Tage wie Kunais ausweichen müsste. 

 

Wie Hiashi…

 

Es verursachte seinem Kopf einen ungewöhnlichen Schaden, nur darüber nachzudenken, was zur Hölle das Hyūga Oberhaupt wusste oder nicht wusste; oder wissen wollte.

 

Fuck.

 

Er kickte sich die Sandalen von den Füßen und hängte seinen Mantel an den Haken, bevor er müßig durch das Haus schlurfte, um Fenster zu schließen und Fusama Paneele zuzuschieben, während sein Hirn immer noch abgelenkt voran raste. 

 

Er musste auch immer wieder an Asuma bedenken. 

 

Etwas mehr Schuldgefühle rieben sich in die Wunde, die noch immer in seiner Brust schwärte. 

 

Mit einem Grollen schüttelte er sie ab und zog sich sein Rollkragenoberteil über den Kopf, während er sich zu seinem Zimmer begab. Das Trommeln des Regen war ebenso unerbittlich wie seine Gedanken. 

 

Duschen. Schlafen. Zur Dämlichen Uhrzeit aufstehen.

 

Er erschauerte gegen die Kälte und streckte einen Arm aus, um das Fenster in seinem Zimmer zu schließen. Leise zischte er, als ihn ein Sprühregen aus eisigen Tropfen im Gesicht und am Hals traf. Donner brüllte am Himmel; so laut, dass es sich anfühlte, als würde er durch seine Knochen vibrieren. 

 

Lass mich das einfach ausschlafen…

 

Erschöpft starrte Shikamaru durch das regenbeschlagene Glas und spähte hoch hinauf in den Himmel, als ein greller Blitz das rollende Schwarz zerriss. 

 

Seltsam, aber er konnte ihn beinahe auf seiner Haut spüren – wie eine elektrische Spannung. 

 

Es kribbelte über seine Wirbelsäule und stellte die Härchen an seinem Nacken auf. 

 

Und keinen Herzschlag später merkte er, dass es keine Statik war. 

 

Es war Instinkt. 

 

Doch er erhielt nie die Chance zu reagieren. 

 

Eine Hand schloss sich von hinten um seine Kehle. 

 

Eisige Finger packten wie ein Schraubstock zu und schnitten ihm die Luftzufuhr ab. Er wurde gegen einen Körper gezerrt, der durchweicht war vom Regen; der nasse Stoff glitt über seinen Rücken, als er versuchte, den Griff um seinen Hals zu durchbrechen. Schmerz wurde in einem stroboskopartigen Aufblitzen wahrgenommen, als er frontal in die Wand gerammt wurde; die Haut an seinem Wangenknochen platzte unter dem harten Aufprall auf.

 

FUCK!

 

Shikamaru biss die Zähne zusammen und drehte sich, um um sich zu schlagen und zu versuchen, Luft holen zu können. 

 

Der durchnässte Körper presste sich gegen seinen Rücken und pinnte ihn fest. 

 

BEWEG DICH!

 

Verzweifelt bemühte er sich, irgendeinen Halt zu finden und donnerte seine Handfläche gegen die Wand, um sich so hart wie möglich nach hinten zu schieben. Aber dann strichen Lippen über sein Ohr; ein heißes Beben von Atem, gefolgt von den tiefen, frostüberzogenen Tönen einer Stimme, die ihn gegen die Wand erstarren ließen. 

 

„Ich brauche kein Chakra, um dich zu zerreißen.“

 

____________________

Und eine weitere wichtige Person betritt die Bühne...Hyūga Hiashi. Ja, mit dem wird sich Shikamaru auch noch herum schlagen müssen. Ich hoffe, euch hat seine Darstellung und diese kleine Konfrontation zwischen ihm und Shikaku gefallen? ;) 

Und ja, zu dem Ende muss ich nicht viel sagen denke ich...tut mir leid für den Cut, aber der musste sein. Würde mich sehr interessieren, ob ihr sowas erwartet habt, oder eher etwas anderes ^^

Generell hoffe ich natürlich, dass euch das Kapitel gefallen hat, ich würde mich wieder mega über ein paar Kommentare und Meinungen freuen!! <3 

Vielen Dank wie immer an alle meine lieben Reviewer/innen und Leser/innen! <3

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  cutestrawberry
2021-07-01T17:34:46+00:00 01.07.2021 19:34
Hallo. :-)

Das Ende ist fies! Und ich muss jetzt auch tatsächlich das erste mal warten und kann nicht direkt weiterlesen... Aber ich warte gerne ❤️

Ich habe tatsächlich erwartet, dass Neji ihm auflauert. Spätestens als er die Nachricht von Sakura verschwinden lies, war mir klar, dass er was heimtückisches plant! Es freut mich, dass sich meine Vermutung bestätigt hat. :)
Die Spannung baute sich das ganze Kapitel so fantastisch auf! Und das Neji dann mit dem Gewitter auftaucht, was sich auch die ganze Zeit über zusammenbraute, ist einfach so passend! Ich liebe es!

Shikaku ist mir direkt sympathisch! Wie er Shikamaru beschützt hat, war echt niedlich und wie er Hiashi die Stirn bot, hat mir auch sehr gut gefallen! Ich freue mich schon darauf, mehr von ihm zu lesen :D

Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht!
Liebe Grüße, Moni ☀️
Antwort von:  _Scatach_
02.07.2021 22:50
Haha, ja sorry für den Cliffhanger :D Aber das neue Kapitel ist ja schon da ;)

Ah, da hast du das auf jeden Fall sehr gut vorausgeahnt ;) Ich bin schon sehr gespannt, was du dann zu dem nächsten Kapitel sagen wirst ;)

Freut mich, dass dir Shikaku sympathisch ist, das hatte ich gehofft!! Er ist echt einer meiner liebsten Charaktere! :D

Vielen Dank wieder für dein tolles Review und ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  SasukeUzumaki
2021-06-30T16:49:04+00:00 30.06.2021 18:49
Hey Scatach :-)

Boah was für eine Ende °.° aber mit sowas hatte ich schon iwie gerechnet, ohje ohje. Hoffe trotzdem immer noch das es gut enden wird.

Ich mochte Hiashi noch nie und ich denke durch die Story wird es auch nicht besser.

Bin so gespannt wie es weiter geht.

Liebe Grüße <3

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
02.07.2021 22:45
Huhu :)

Jaaaa, sorry für dieses Ende :D Ja verstehe ich sehr gut, dass du hoffst, dass alles gut enden wird ;) Es kommen ja auch noch ein paar Kapitel! ;)

Haha, ja, ich glaube es gibt kaum Leute, die Hiashi wirklich leiden können...

Vielen lieben Dank wieder für deine motivierenden Worte!! <3
Ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  Scorbion1984
2021-06-30T16:12:59+00:00 30.06.2021 18:12
Also ist Neji wieder da ,will er sich wirklich rächen ?
Hiashi ist ein arogantes ,überhebliches, na sag ich mal ,Wesen .
Er denkt alles tanzt nach seiner Pfeife ,schön wie ihm Shikaku Contra gegeben hat .
War wieder sehr spannend und wieder frage ich mich ,was kommt jetzt ?

Antwort von:  _Scatach_
02.07.2021 22:44
Ja, also auf ein Tässchen Tee ist Neji sicher nicht vorbei gekommen leider :/
Haha, ich verstehe deine Abneigung gegen Hiashi ;)
Tja, das neue Kapitel ist schon online und ich hoffe sehr, dass es dir gefallen wird und deine Frage beantwortet ;)
Von:  swetty-mausi
2021-06-30T14:38:01+00:00 30.06.2021 16:38
Hi,
ein sehr aufregendes Kapitel mal wieder. Das Gespräche zwischen Hiashi und Shikaku war sehr Interessant. Der letzte Abschnitt deines Kapitel hat mir sehr gut gefallen.Da anscheinend Neji wieder zurück scheint. Ist er wohl direkt zu Shikamaru um sich an ihm zu Rächen? Es war wirklich gemein von dir einen Cut zu setzen.
Lass und nicht solange auf das nächste Kapitel warten. :)


Antwort von:  _Scatach_
02.07.2021 22:40
Huhu :)

vielen Dank, es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :)
Ja, Neji ist wieder zurück, das hast du auf jeden Fall richtig erkannt ;) Und ja, er ist auf jeden Fall nicht gekommen, um bei einer Tasse Tee ein Pläuschen zu halten... :/

Ich hoffe, dass ich dich nicht zu lange mit dem neuen Kapitel haben warten lassen ;)


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