Break to Breathe von _Scatach_ ================================================================================ Kapitel 20: Surprise -------------------- Sie kamen aus dem Boden.   Von tief unter der Erde.   Die erste Hand war mit einem Schauer aus Schotter und Staub aus dem Untergrund geschnellt. Akamarus Kiefer hatten sich das dünne Handgelenk gepackt, bevor sich die Finger um Nejis Knöchel legen konnten.    Augenblicklich war der Hyūga zurückgesprungen, doch kaum hatten seine Füße wieder den Boden berührt, war die Oberfäche der Erde wie eine Schale aufgebrochen und Hände hatten begonnen, nach seinen Beinen zu schnappen. Körper folgten gleich darauf und sprangen aus dem Untergrund wie reanimierte Leichen.    Nur, dass diese Feinde sehr lebendig waren.    Und schnell.   Sie zwangen die Konoha Shinobis zu ständiger Bewegung. Doch die Geschwindigkeit des Kampfes störte Neji nicht annährend so sehr wie Shikamarus ausbleibende Antwort auf seine letzte Übertragung.    „Nara! Hast du mich gehört? Sie kommen aus dem…“   Neji wirbelte herum, als er einen doppelten Angriff bemerkte.    Die Attacke kam nicht schnell genug.    Die Finger des Hyūga schlugen in der Kehle eines der sich nähernden Shinobi ein. Nejis Bewegungen waren so schnell, dass sie verschwommen wirkten, als er Öffnungen in der Defensive seiner Gegner fand und eine Reihe scharfer Stiche machte beide Ninjas bewegungsunfähig, als der Aufprall der Sanften Faust ihre inneren Organe zum Platzen brachte.    „Neji!“, schrie Sakura eine Warnung, die er nicht brauchte.    Er konnte es bereits sehen.    Unglücklicherweise gab es nur einen Weg, um dem Angriff zu entgehen. Sein Körper bewegte sich aus reinem Instinkt und fiel bereits zum zweiten Mal in sein natürliches Defensivjutsu. „Acht Trigramme Handflächenrotation!“   Neji wirbelte in die schützende Drehung und an der Kuppel seines Jutsus prallte ein Hagel federförmiger Kunai ab. Stiche muskelverkrampfenden Schmerzes bohrten sich tief in seine Brust und er fragte sich, ob er es wirklich geschafft hatte, den Angriff abzuwehren. Doch dann fühlte er es erneut – das Blut, das seine Kehle hinauf quoll.   Nein…   Energisch schluckte er den ekelerregenden nach Eisen schmeckenden Klumpen hinunter und sprang genau in dem Moment zurück, als Chōjis vielfach vergrößerte Faust zu seiner Verteidigung erschien. Mit einem hässlichen Knacken traf sie auf den Schädel eines Angreifers, der aus einer der Furchen im Boden gesprungen kam.    Neji hob die Finger zu seinem Transmitter und fuhr sich mit dem Rücken seines anderen Handgelenks hastig über den Mund, um das Blut fortzuwischen, das zwischen seinen Lippen hervorquoll, während er den Würgereiz niederkämpfte.    „Shikamaru!“, hustete er. „Wie ist eure Position?“   Keine Antwort, nur ein statisches Knacken.    Verdammt!   Neji zog drei Kunai in die Fingerbeugen und sprintete auf Sakura zu, als Chōjis gigantische Faust einen Baum entwurzelte. Den Stamm als provisorische Waffe nutzend schlug der Akimichi heranrennende Gegner zur Seite, um Neji einen Weg frei zu räumen.    Auf dem Radar seines Dōjutsus flammten Bewegungen auf.    Als er sich drehte kamen krallenförmige sensenartige Klingen sirrend durch die Luft geflogen, manche von ihnen zerschnitten sie flach wie eine Frisbee, während andere in vertikaler Ausrichtung auf Neji zu wirbelten. Es war eine Attacke, die alle Ebenen abdeckte und ausweichendes Ducken oder Springen unmöglich machte.    Ich kann…die Handflächenrotation nicht nochmal anwenden…   Neji hatte kaum Zeit, um diese Erkenntnis verarbeiten zu können, bevor er auf die einzige Alternative zurückgriff; Hinatas Jutsu.   „Acht Trigramme, vierundsechzig schützende Handflächen!“   Er spürte den Schwall des Chakras in zwei Strömen in seine Handflächen jagen und das Jutsu, das er versucht hatte, im Nara Wald aufrecht zu halten verschoss klingenartige Strahlen. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, seine Arme so zu bewegen, dass die Chakranadeln aus seinen Händen die sensenartigen Klingen aus der Bahn warfen, bevor in einen Rundum-Kick vollführte und damit eine der Sicheln zurück gegen den Ninja schleuderte, der den Angriff gestartet hatte.    Da er die Attacke erfolgreich vereitelt hatte, drehte sich Neji zu Sakura um und rannte direkt auf sie zu.   Die pinkhaarige Kunoichi hielt ihre Stellung; ihre Chakrageladenen Schläge warfen den Ring aus Feinden, der sich um sie geschlossen hatte, ein paar Schritte zurück. Neji rammte ein Kunai in das Genick eines der gegnerischen Ninjas und stach mit den Fingern in den lebenswichtigen Nierendruckpunkt eines anderen, bevor er sich selbst zwischen Sakura und den Schwung einer Klinge warf, die auf ihren Nacken gezielt hatte. Funken stoben auf, als die Waffe des Feindes hart gegen Nejis gekreuzte Kunai schlug. Der Nachhall des Treffers bebte durch seine Arme.    „Sakura!“, zischte Neji und spähte über eine Schulter. „Du musst den Boden zusammenbrechen lassen! Sie müssen Katakomben haben. Bring sie zum Einsturz, jetzt!“   Der Befehl ließ Sakura blinzeln, bevor sie ein paar Schritte zurücksprang und ihr Chakra in eine Faust kanalisierte. „Verstanden! Sorg dafür, dass sich die anderen nicht am Boden befinden!“   „Versucht es nur!“, knurrte der schwertschwingende Ninja und sprang rückwärts, während sich seine beiden Hände fester um den Griff seiner Waffe legten.    Die Bewegung ließ seine Deckung weit offen.   Neji drückte seinen linken Fuß in das Erdreich und wirbelte herum, um sein rechtes Knie um die Kehle des nach vorn gebeugten Ninja zu schlingen. Brutal ruckte er mit dem Bein und beförderte seinen Gegner damit auf den Boden, bevor er sich auf die Knie fallen ließ, um den feindlichen Ninja am Boden festzunageln und dessen Chakrapunkte mit einem raschen Stoß seiner Finger zu versiegeln.    Gleich darauf flog Nejis Hand zu seinem Transmitter, seine Stimme erreichte Kiba und Chōji.    „Begebt euch sofort auf höhere Level! Springt in die Baumkronen!“   Neji hörte, wie Sakura einen tiefen Atemzug nahm, als sie ihr Chakra zusammen mit einem aufbauenden Brüllen heraufbeschwor und sich so auf einen erderschütternden Schlag vorbereitete, der den Boden zerreißen würde.    „Macht euch bereit!“, schrie Sakura und sprang außer Reichweite.    „Okay! Wir sind sicher!“ Kibas Stimme kratzte durch die Leitung.    Aufmerksam scannte Nejis Byakugan die Kampfzone und folgte Chōji und Kiba, die die Bäume hinaufsprangen mit Akamaru auf den Fersen.   Zeit zu verschwinden.   „B…Byaku…gan…Hyūga…“   Stirnrunzelnd richtete Neji den Blick hinunter zu dem stotternden Feind zu seinen Füßen. Der Mann knurrte ihn an, unfähig sich zu bewegen, aber in der Lage, seine Stimme zu einem durch den Wald hallenden Schreien zu heben.    „H…HYŪGA!“   Neji spürte die augenblickliche Veränderung der Atmosphäre, als der Fokus aller verbliebenen Gegner umgeleitet wurde. Zehn feindliche Augenpaare schwangen in seine Richtung; doch das Starren eines Ninjas war noch bösartiger als das der anderen, sein Chakra begann wild zu wogen. Nejis Blick zuckte zu dem Shinobi und traf sich mit dem Stieren eines rothaarigen Mannes, der ein vertraut aussehendes Schwert in der Hand hielt.    Genau wie das von Fukurō…   Neji runzelte die Stirn, hatte aber keine Zeit, sich dem Tsubasa Aggressor voll zuzuwenden.    „Neji!“, brüllte Sakura. „Verschwinde da!“   Gerade als der Rothaarige die Lippen zu einem Grinsen verzog, unterbrach Neji das Starren.    Sakura stürzte an ihm vorbei und zwang den Hyūga damit, sich von einem breiten Ast abzustoßen und sich himmelwärts zu katapultieren, als die Faust der Kunoichi in den bereits rissigen Boden raste und eine Schockwelle aus Chakra tief durch die Erde jagte.    Sie wogte mit einem pulsierenden Beben durch die Tunnel, aus denen die Tsubasa herausgebrochen waren.    Für einen kurzen Moment war alles surreal still.    Dann entfaltete der übermäßige Druck des Aufpralls seine Wirkung.    Neji registrierte das gefährliche Flackern von Chakra unter der Oberfläche, Sekunden bevor der Boden explodierte und Erdbrocken und Wolken aus Staub in alle Richtungen schleuderte.    Er befand sich hoch genug in der Luft, um dem Regen aus Steinen und Dreck zu entgehen…   …aber nicht dem massiven Schwert, das sirrend aus dem Dunst geschossen kam.    Neji schloss die Augen und biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen, von dem er wusste, dass er kommen würde.  „ROTATION!“   oOo   Das ist übel…   Shikamaru wusste nicht, was beunruhigender war, die anschwellende wogende Schwärze oder der entsetzliche Lärm, der proportional dazu zunahm. Vögel…hunderte von ihnen…die sich sammelnden Schwärme strömten aus allen Winkeln des Waldes hervor und bündelten ihre flatternden Horden zu einer enormen wogenden Masse.   Das ist richtig übel…   Der Lärmpegel war ein Crescendo; das makabre Kreischen und Schreien von tausenden von Vögeln. Im Vergleich dazu hörte sich das Chidori an wie eine Kinderrassel.    Das muss ein Beschwörungsjutsu sein…   Shikamaru wich einige Schritte zurück, die Augen starr auf den Himmel fixiert, während der massive kreischende Vogelschwarm das restliche Licht schluckte und eine frühzeitige Dunkelheit über die Lichtung warf.    Kein Licht. Keine Schatten.   „Verdammt.“, zischte er und spürte, wie ihn Naruto am Arm anstupste.   „Was zur Hölle geht hier vor?“, brüllte Naruto über das Kreischen hinweg.    „Es ist ein streuendes Schwarmjutsu!“, schrie Shikamaru stirnrunzelnd zurück, den Blick immer noch unbewegt auf die unzähligen schlagenden Flügel gerichtet. „Hinata! Mach den Beschwörer ausfindig! Vermutlich sind es mehr als einer; gemessen an der Größe von dem Ding!“   „Ich suche bereits!“, rief sie ihm entgegen.    Die Falten auf Shikamarus Stirn vertieften sich.    Wie zur Hölle haben sie es an dem Byakugan vorbei geschafft? Auf keinen Fall können sie außerhalb Hinatas Reichweite sein…sie müssen sich in relativer Nähe aufhalten, um das heraufbeschwören zu können….   „Shikamaru!“, plärrte eine Stimme aus den Baumkronen.   Lee.   Der Nara griff nach seinem Transmitter und öffnete den Kanal an sein ganzes Team, um zu verhindern, sich heiser zu brüllen. „Komm runter auf Bodenebene, Lee!“   „Verstanden!“   „Uh, Shikamaru…jetzt wäre wirklich ein guter Zeitpunkt für einen Plan…“ Narutos Stimme kratzte durch die Leitung.    „Ich arbeite daran.“ Shikamaru wich noch weiter zurück. „Hinata?“   „Ich habe noch nichts gefunden…!“   „Sie kommen von überall!“, brüllte Lee und seine Stimme rang ohrenbetäubend durch das Funkgerät, als er neben dem Team landete und sich mit finsterem Blick aufrichtete. „Und auch noch alle möglichen verschiedenen Arten…“   „Mann“ Naruto nahm eine halb hockende Pose ein, als bereitete er sich darauf vor, loszuspringen. „Was zur Hölle machen die Viecher da?“   „Sie halten uns hin.“, murmelte Shikamaru und beobachtete aufmerksam den verstörenden Schwebezustand des Schwarms. „Diese Art Jutsu wird für gewöhnlich dafür eingesetzt um Truppenbewegungen zu verschleiern…aber es kann auch offensiv genutzt werden…“   Hinata hätte die Beschwörer bis jetzt eigentlich schon lange ausfindig machen müssen…verdammt…wir können nicht auf sie warten…   Wie aufs Stichwort begann die Ansammlung der Vögel zu pulsieren und das synchronisierte Schlagen ihrer Flügel erzeugte genug Kraft, um mit einem bedrohlichen Rascheln eine Böe nach der anderen vor sich her zu treiben.   „Uh…Shikamaru…“   Der Nara schüttelte den Kopf. „Benutz das Rasengan…“   „Aber du hast gesagt…“   „Tu es einfach! Konzentrier deinen Angriff auf das Zentrum ihrer Formation, ich werde die linke Flanke mit Briefbomben attackieren.“   „Und das soll reichen?“   „Die Vögel, die wir treffen, werden verpuffen wie Klone. Wir brauchen eine Öffnung in ihrer Linie.“ Während er sprach kramte Shikamaru in seiner Ninjatasche und zog drei Kunai hervor. „Wir brauchen eine Schneise, die groß genug ist, dass wir ein wenig Spielraum haben. Ich brauche Licht und zwar schnell, um mein Jutsu der Schattennaht anwenden zu können. Lee, verteidige Hinata, sollten sich die Viecher auf uns stürzen und sei auch auf Feinde auf Bodenlevel gefasst. Hinata, finde diese Beschwörer!“   Ein schrill kreischender Chor sorgte dafür, dass sich die Formation veränderte und eine schwarze Welle wogender schreiender Leiber senkte sich zu ihnen herab.    Fuck!   Shikamaru wirbelte die Kunai in seiner Hand. „Naruto! Jetzt!“   „Jutsu der Schattendoppelgänger!“ Drei Schattendoppelgänger erschienen und zwei von ihnen sprangen in die Luft, um den Schwarm abzulenken, während der dritte die glühende Sphäre in Narutos Handfläche kreierte. „Und los geht’s!“   Shikamaru schob ein Bein zurück und bereitete sich auf den Angriff vor, als sich Naruto mit einem Brüllen vom Boden abstieß und die wirbelnde Kugel im Käfig seiner Finger hielt. Shikamaru schätzte Narutos Flugbahn ein und bog einen Arm über die Brust, jederzeit bereit, seine Kunai fliegen zu lassen.    Doch Hinatas Keuchen ließ ihn inne halten.    „Da ist…nichts…“   Shikamaru erstarrte augenblicklich. „Was?“   „D-da sind keine Beschwörer…“   WAS?   „Dann sind das…“ Shikamarus Augen weiteten sich und sein Blick schnellte zu Naruto. „Nar-!“   „-RASENGAN!“   Der Hieb traf wie ein Donnerschlag im Schwarm der Vögel ein, der mit blauen Blitzen durch die schwarze Wolke aus Schwingen brach und mit einem Kanonenfeuer aus Chakra detonierte…   Die Explosion erhellte für einen kurzen Moment den Wald…   Und dann regnete es karmesinrote Tropfen.   Ein zerfetzter Sturm aus Blut, Knochen und geknickter Federn prasselte auf sie nieder.   „Scheiße!“ Shikamaru riss einen Arm in die Höhe, um seine Augen vor dem roten Regen zu schützen, der auf sie stürzte. Der Übelkeit erregende Geruch von Blut und verbrannten Kadavern verkeilte sich in seiner Kehle.    Wenn es kein Schwarmjutsu ist…!?   Shikamaru hörte, wie Naruto krachend neben ihm auf dem Boden aufkam und hustend und bebend einen Schwall Flüche ausstieß. Er fühlte klebriges Blut auf seiner Haut und das Trommeln von Knochenfragmenten, die wie Hagel auf sie niedergingen.    Und es ist auch keine Illusion…aber was…zur Hölle ist es dann?   „Die sind real, verdammt!“, knurrte Naruto und sprach damit das Offensichtliche aus, während er wieder auf die Füße kam und versuchte, den Schauer aus Federn und Blut mit den Händen von sich zu schlagen. „Ugh…oh Gott…und ich habe…ich habe sie einfach auseinander gerissen…“   „Nimm dich zusammen, Naruto!“ Shikamaru versuchte, sich die rote klebrige Flüssigkeit aus dem Gesicht zu wischen, was allerdings nur dazu führte, dass er es noch mehr darauf verteilte. „Die werden gleich unsauseinanderreißen, wenn wir nicht kontern. Du musst sie nochmal treffen.“   Weite, angewiderte Augen schnellten zu Shikamaru herum. „W-was?“   Der Nara blinzelte hinauf durch den rötlichen Dunst und zu dem immer noch kreischenden Schwarm, der pulsierte und sich neu formierte, um die Lücken mit markerschütternden Schreien zu schließen.    „Super, jetzt sind sie auch noch angepisst!“, knurrte Naruto, doch seine Stimme zitterte.    „Shikamaru?“, drängte Lee, hielt sich dicht bei Hinata und nahm eine defensive Haltung ein.    …was zur Hölle kontrolliert das hier…es gibt einfach keine Möglichkeit…   „Shikamaru-kun?“   Shikamaru schob sich Knochensplitter von seiner Flakweste und vertraute darauf, dass sein Mikrofon in der Lage war, seine Stimme über das Kreischen hinweg zu seinen Teamkameraden zu tragen. „Naruto, greif sie noch einmal an. Nur drück das Rasengan weiter nach oben in den Schwarm und halte es, bis du die Spitze ihrer Formation erreicht hast. Dann lass los.“   „Verdammt!“ Naruto schüttelte heftig den Kopf und seine Hände verkrampften sich zu Fäusten, während seine Stimme durch die Leitung zischte. „Na schön!“   Shikamaru wandte sich Hinata zu. „Sobald Naruto eine Schneise erschaffen hat, wird der Schwarm versuchen, sich neu zu sammeln. Ich werde die linke Flanke mit Briefbomben attackieren, Lee übernimmt die rechte. Das sollte die Horde auseinandertreiben und sie lange genug verstreut halten, um durchstoßen zu können. Wir werden deine Augen brauchen…es wird ziemlich chaotisch werden…wir müssen uns praktisch blind bewegen.“   Hinata nickte und ihr blutverklebtes Haar schwang in den Windstößen mit, die die zahllosen Flügelschläge ihnen entgegen wirbelten. Als Antwort neigte Shikamaru kurz und grimmig den Kopf, bevor er gen Himmel sah und noch einmal gegen den nachlassenden Regen aus Federn anblinzelte, der um sie herum wirbelte.    „Lee, mach dich bereit!“ Shikamaru zog weitere drei Kunai aus hervor, die Griffe zwischen seinen Knöcheln verankert. Lee folgte seiner Anweisung.    „Also mach was draus, Naruto!“, ermunterte der Nara den zappelnden Uzumaki und spähte zu ihm hinüber.    Naruto nickte und wischte sich das Blut von der Kleidung. „Jo…verstanden!“   „Wir sind direkt hinter dir.“ Shikamaru drehte sich rasch, um einen Weg entlang der Bäume zu suchen. Er plante bereits den Pfad, den sie nehmen würden und markierte ihn mit einer Armbewegung für Hinata.    Sie verstand augenblicklich und nickte.    Ugh…das wird richtig hässlich…   „Macht euch bereit!“   Sie mussten die ganze Aktion genau richtig timen. Sofort begab sich das ganze Team in Position; Naruto trat einen Schritt zurück, während er gleichzeitig das Handzeichen für seine Schattendoppelgänger formte.    Dann verstummten die Vögel auf einen Schlag.    Shikamaru blinzelte und hielt rasch eine Hand hoch. „Stellung halten!“   Die Konoha Ninja erstarrten wie eine Einheit und ihre gesammelten Blicke zuckten zu dem unheimlichen Schwarm, der in verstörender Stille über ihnen schwebte. Das einzige Geräusch, das jetzt noch zu hören war, war das der sich synchron hebenden Flügel; ein steter, rhythmischer Ton, wie das finstere Schlagen einer Kriegstrommel.    Shikamaru spürte, wie sein Puls das hypnotische Pochen widerspiegelte…   Ein beunruhigendes und unnatürliches Gefühl kroch unter seine Haut…   Die Zeit verlangsamte sich…schien beinahe zusammenzuschrumpfen und sich wieder auszudehnen im Gleichklang mit dem steten Schlag hunderter Flügel…   Ein endloser Schwarm aus Augen stierte nach unten…Federn zuckten und fielen…   Der dicke, blutige Nebel um sie herum wogte, die Windstöße gewannen an Kraft und trieben die Kadaver der getöteten Vögel auf dem Boden vor sich her… Shikamaru fühlte seine Haut unangenehm kribbeln…   Und dann, so schnell wie sich versammelten hatten, stoben die Tiere auseinander.    Sie lösten sich in einer Masse kreischenden Durcheinanders auf. Federn regneten in bunten Wirbeln nieder, als die Vögel abhoben und zurück in das Dickicht des Waldes oder die Sicherheit des weiten Himmels flohen…   Für einen langen Moment zog sich die Welt zu einem unheimlichen Stillstand schwebender Daunen zusammen. Das distanzierte Kreischen der Vögel verhallte langsam zu einer Stille, die noch viel verstörender war als der Lärm, der ihr vorausgegangen war…   Shikamaru stand bewegungslos da…einfach nur das zaghafte Driften und Wirbeln der fallenden Federn beobachtend; es war wie ein unheimliches Paradoxon zu dem Blut und den Eingeweiden, die noch vor wenigen Momenten herabgeregnet waren.   …W…was zur Hölle?   Er spürte den weichen Flaum einer Daune über seine Wange streichen und blinzelte sich aus seinem benommenen Starren, schluckte hart und zog die Luft in seine Lungen, die er angehalten hatte.    Dann hörte er, wie Naruto auf den Boden plumpste.    „W…was ist gerade passiert?“, krächzte der Uzumaki und wuschelte sich Federn aus den Haaren, während es aussah, als knie er in den Überbleibseln mehrerer gerupfter Hühner.    Shikamaru schüttelte wortlos den Kopf und seine Augen scannten aufmerksam die Umgebung.   Jetzt, da sich der massive Schwarm zurückgezogen hatte, war es wieder etwas heller. Der Nara wünschte sich jedoch sehr, dass es noch immer dunkel wäre…die zusätzliche Helligkeit ließ Licht auf eine grausige Szenerie fallen. Fassungslos ließ er seinen Blick über tropfende Blätter schweifen. Blut rann über Laub und Zweige und tropfte auf den Boden, der übersät war mit zerfetzten Kadavaren, Knochen und rotgetränkten Federn.    Was zur Hölle war das? Es ist, als wären sie…   „Shikamaru-kun?“   Hinatas zaghafte Stimme riss seine Aufmerksamkeit von dem Chaos weg. Er räusperte sich und strich sich blutige Daunen von seiner Kleidung. „Seid ihr alle okay?“   Lee nickte und entfernte die Briefbomben von den Kunai, die er nicht gebraucht hatte. Bevor er sie in seiner Tasche verschwinden ließ, nutzte er die flache Seite eines der Messer, um das klumpige Blut und Fleischfetzen von seinem Trainingsanzug zu kratzen. „Ich glaube schon. Keiner ist verletzt.“   Naruto schnaubte und kam abrupt auf die Füße. „Ja klar, willst du mich verarschen? Was ist hier gerade verfickt nochmal passiert? Dieser Bullshit war noch abgefuckter als ein verfluchtes Genjutsu.“   Shikamaru runzelte die Stirn.    Ein Kommando über so einen riesigen Schwarm…braucht einfach eine Art Beschwörer oder Leiter…   Der Schattenninja ging in die Hocke und hob eine der ruinierten Federn auf; sein Daumen strich die gebrochenen Lamellen entlang. Energisch ignorierte er Narutos bebendes Grummeln und richtete all seine Konzentration auf die Feder in seiner Hand.    Auf keinen Fall ist es möglich, dass jemand das hier aus dem Untergrund heraufbeschworen hat…nicht in der Geschwindigkeit, in der sich die Vögel versammelt haben…   Er spähte hinauf zu den Bäumen, dann wieder nach unten und war sich vage bewusst, dass Naruto noch immer vor sich hin plapperte.   „…hat nichts davon gesagt, Vögel in die Luft zu jagen!“   „Du hast ja recht, Naruto.“, sagte Lee und trat einen Schritt näher. „Aber Neji hat uns auch gewarnt, auf alles vorbereitet zu sein.“   Neji…   Blinzelnd ruckte Shikamarus Kopf nach oben. Sofort ließ er die geknickte Feder fallen und hob die Finger an seinen Transmitter; seine Stimme klang heiser, als er den Mund öffnete.    „Neji?“   Das Knistern und Knacken einer toten Leitung war seine einzige Antwort. Shikamaru knirschte mit den Zähnen und versuchte so die Spannung zu lösen, die von ihm Besitz ergriffen hatte, während er sich aufrichtete und Hinata einen kurzen Blick zuwarf. Sie verstand die stumme Aufforderung sofort und aktivierte ihr Dōjutsu.    Shikamaru bemühte sich, sich selbst zurück in seinen rational denkenden Modus zu versetzen und das kalte Ziehen in seinem Inneren zu ignorieren. Wenn Nejis Team aus dem Boden und das Reserveteam aus der Luft angegriffen worden war, dann bedeutete das, dass beide Gruppen mit sorgfältig koordinierten und geplanten Attacken angegriffen worden waren; es war nicht einfach nur eine zufällige Mischung von Angriffsmethoden, sondern es ging darum, die Invasoren von oben und unten einzukeilen, statt die Flanken zu attackieren.    Durchdacht…viel zu durchdacht, um kein vorsätzliches Handeln zu sein…aber wie sind sie an das Wissen gekommen, um solch einen Hinterhalt vorbereiten zu können?   Stirnrunzelnd schüttelte Shikamaru den Kopf. Sie hatten zwei Byakugan Nutzer, die in der Lage waren, jede Art von Aktivitäten zu sehen; dazu kamen auch noch Kiba und Akamaru. Wachsam ließ er seinen Blick noch einmal über die Bäume wandern, seine Augen folgten dem wirren Netz aus Zweigen und Ästen.    Neji hat gesagt, sie sind von unten gekommen…dabei haben die Hanegakure Shinobi eine Affinität für die Bäume…Ihre Stärke liegt ganz klar über dem Boden…aber Untergrundgänge zu nutzen…und auch noch ein Netzwerk, das es ihnen gestattet, Bewegungen in der Luft steuern zu können…   Ein Summen in seinem Ohr sorgte dafür, dass er überrascht mit einer Schulter ruckte und eine Hand schlug auf das ablenkende Geräusch ein, bevor er realisierte, dass es das Brummen seines Funkgeräts war, das zum Leben erwachte.   „Shikamaru…“   Die Finger des Naras nestelten an dem Transmitter, um die Leitung besser einzustellen. „Sakura?“   Sofort beugten sich Naruto und Lee zu ihm, doch Shikamaru hob eine Hand, um sie auf Abstand zu halten und drückte mit der anderen immer noch an dem Mikrofon herum, um ein besseres Signal zu bekommen.    „Sakura?“   „Ja…se…okay? Sei…verletzt?“   „Ich versteh dich nur sehr schlecht. Aber ja, wir sind ok. Und ihr?“   „…“   Das Zögern sorgte augenblicklich dafür, dass Shikamarus Finger gegen den Transmitter zuckten.   Scheiße…bitte sag mir nicht…   Shikamaru blinzelte langsam und kämpfte darum, seine Stimme ebenso ruhig und stabil wie sein Gesicht zu halten, als er die Frage wiederholte. „Sakura…seid ihr alle okay?“   „…Ja.“   Die Verzögerung gefiel dem Nara überhaupt nicht, doch er warf einen raschen Blick hinüber zu Naruto und Lee; er überdachte sein ursprüngliches Vorhaben, noch weiter nachzufragen.    „Gut. Also ist niemand verletzt?“, fragte er und wandte seinen Kopf Hinata zu, die sich näherte und ihr Nicken sagte ihm, dass sie das andere Team geortet hatte „Sakura? Hörst du mich? Ist irgendjemand verletzt?“   Sakura zögerte schon wieder. „…Shikama-…“   Eine andere Stimme schnitt ihr das Wort ab. „Es geht allen gut, Nara.“   Shikamarus Augen schlossen sich mit zitternden Lidern und dem Aufflackern von Erleichterung, bevor er schnaubte und seine übliche träge Stimme annahm. „Wie nett, dass du dich endlich dazu herablässt, mir zu antworten, Hyūga.“   „Also wenn du genug Zeit hast, um Witze zu reißen, gehe ich davon aus, dass ihr euch nicht in direkter Gefahr befindet?“   Der Tonfall des Jōnin ließ Shikamaru leicht lächeln und er spähte zu seinen Teamkameraden, viel zu erleichtert, um sarkastisch sein zu können. „Nicht unmittelbar. Ich will aber auch nicht weiter hier rumhängen. Sie haben uns mit einem Luftangriff attackiert.“   „…Luftangriff?“   „Jo. Haben uns an beiden Enden erwischt. Ich habe keine verfickte Ahnung, wie sie das angestellt haben…“   „Mit einem dicken fetten Vogelschwarm, so haben sie das angestellt.“, plärrte Naruto dazwischen und nestelte an seinem eigenen Transmitter, um sich in die Leitung einzuklinken.    „…Vögel?“, fragte Neji.   „Das ‚Land der Federn‘ hat seinem Namen alle Ehre gemacht und dem ganzen Mist.“, meckerte Naruto. „Ein Gottverdammtes Blutbad war das…“   Neji blieb für einen Augenblick stumm. „Shikamaru?“   „Ja, mach dir keine Sorgen.“ Stirnrunzelnd sah der Nara um sich. „Ich setz dich später ins Bild.“   „Ok. Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir uns treffen. Wir sind…im Nachteil, wenn wir getrennt sind. Ich schätze mal, dass Hinata uns bereits ausfindig gemacht hat. Wir bleiben, wo wir sind, bis ihr da seid.“   Shikamarus Blick wanderte über die Lichtung und fühlte schon wieder dieses unheimliche Kribbeln in seinem Genick. Beiläufig bedeutete er Hinata, die Führung zu übernehmen und folgte Naruto und Lee, als sie sich in Bewegung setzten und über tote Vögel hinweg schritten.    „Alles klar, wir sind auf dem Weg.“   Neji summte leise. „Verstanden.“   Trotz dieses Stichwortes für das Ende ihrer Unterhaltung, ergriff Shikamaru noch einmal das Wort; er wollte die Chance nutzen und versuchen, irgendetwas aus Nejis Stimme heraus zu lesen.    „Wir müssen uns schnell weiter bewegen, sobald wir…“   „Ich habe bereits einen Ort ausfindig gemacht, an den wir uns zurückfallen lassen können.“   „Schon wieder drei Schritte voraus, Hyūga?“   „…Immer noch 197 hinter dir, Nara.“   „Ich fühle mich geschmeichelt.“   Neji schnaubte leise und amüsiert. „Lass es dir nicht zu Kopfe steigen.“   „Würde mir nie in den Sinn kommen.“ Shikamaru rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. „Ich erhole mich immer noch von deinem letzten Abschiedsgeschenk an meinen Kopf.“   „…Stirnband, Nara.“   Shikamaru lächelte. „Ah, schwache Nummer von dir, Hyūga.“   „Sag mal, redete ihr in irgendeinem Code miteinander?“, grätschte Naruto verbal dazwischen und linste mit einem perplexen Stirnrunzeln über eine Schulter zu Shikamaru.   Doch der Nara machte nur eine entlassende Handbewegung in Narutos Richtung. „Wir sind bald da, Neji. Achja, wir haben nur noch wenige Zelte.“   „Das ist unser letztes Problem.“   „Das sagst du jetzt.“, grinste Shikamaru und bemerkte, wie Naruto das Tempo erhöhte. „Stell sicher, dass Chōji auf jeden Fall alle Ausrüstung mitnimmt, die ihr noch habt.“   „Ich behalte das im Hinterkopf.“   „Hey! Ist bei Sakura alles ok?“, schaltete sich Naruto schon wieder ein.    „Es geht ihr gut.“   „Und dir?“, fügte Shikamaru hinzu.    „Natürlich.“   Shikamaru zögerte, ließ die Worte, die ihm auf der Zunge lagen aber fallen. „Befindet ihr euch in der Nähe einer Wasserquelle?“   „Einen Moment.“ Eine kurze Pause entstand. „Ja.“   „Sehr gut.“ Shikamaru trat über das knorrige Netz von Wurzeln hinweg und folgte den anderen einen steilen Abhang hinunter. „Wir müssen uns ein bisschen sauber machen u-…“   „Bist du verletzt?“   Shikamaru hob eine Braue. „Nein. Nur schmutzig.“   „Was soll das heißen?“   „Ich werde dir sicher nicht die Überraschung verderben, Hyūga.“ Shikamaru hielt seinen Tonfall leicht und seine Stimmung hob sich immer weiter, als sie den mit Dickicht bewachsenen Abhang hinter sich brachten und wieder geraden Boden unter den Füßen hatten.    „Eigentlich finde ich ja, dass wir beide für heute schon genug Überraschungen hatten.“   Shikamaru schnaubte. Das war eine verdammte Untertreibung.   Ein sanftes Bellen vor ihnen brachte die gesamte Gruppe dazu, ihre Aufmerksamkeit auf Akamaru zu richten. Der Hund kam zu ihnen herüber gesprungen und lief direkt zu Hinata, um sofort über das Blut zu schnüffeln, das ihre gesamte Kleidung bedeckte. Nachdem er sich versichert hatte, dass sie unverletzt war, wiederholte der Vierbeiner die Prozedur bei den anderen Teammitgliedern und hob seinen Kopf zu Shikamaru.    Eine Braue des Nara wanderte nach oben. „Du willst mich gerade wirklich nicht beißen…oder abschlecken…“   Akamaru legte seinen Kopf schief und wedelte mit dem Schwanz.    „Ja, am Ende fängt er sich sonst noch irgendeine Krankheit ein!“, rief Kiba aus kurzer Distanz und winkte ihnen entgegen, während er sich näherte, den Blick auf Hinata gerichtet. „Geht es dir gut?“   Die Kunoichi nickte und spähte immer wieder offensichtlich besorgt zu Naruto hinüber, der an dem getrockneten Blut auf seiner Kleidung herumkratzte als hätte er Flöhe. Kiba folgte ihrem Blick, besah sich dann auch aufmerksam Lee und und Shikamaru und schüttelte den Kopf.    „Woah, ihr seht aus wie wandelnde Leichen.“ Der Inuzuka legte die Stirn in Falten. „All das Blut kommt von Vögeln, huh?“   „Jo, vermutlich von allen Vögeln aus dem gesamten beschissenen Wald.“, grummelte Naruto und zog eine finstere Miene. „Was habt ihr denn abbekommen? Würmer?“   Kiba schnaubte. „Kein schlechter Vergleich, wenn man bedenkt, dass die Bastarde direkt aus dem Boden gesprungen sind, genauso schmutzig und schleimig wie Würmer, nur um auf uns loszugehen.“   „Mann, du willst mir was von einem schmutzigen Kampf erzählen?“ Naruto gestikulierte zu seiner Kleidung.   Shikamaru rollte genervt mit den Augen, als die beiden Ninjas eine hitzige Diskussion darüber anfingen, wen von ihnen es jetzt eigentlich schlimmer getroffen hatte. Träge trottete der Nara um sie herum und bahnte sich mit Hinata und Lee weiter seinen Weg über die laubbedeckte Lichtung. Ein leichtes Rascheln zog seine Aufmerksamkeit auf Sakura, die ihnen entgegen kam; ihre Schritte waren schnell und energisch.   Eine Frau auf einer Mission.   Entweder gut oder schlecht…   Unbehaglich lächelte Shikamaru sie an, sich nicht sicher, wie er den Ausdruck in ihren Augen deuten sollte. Immer wieder spähte die Kunoichi prüfend über ihre Schulter. Da er merkte, dass sie direkt auf ihn zukam, hielt der Schattenninja inne und wartete darauf, dass Lee und Hinata an ihm vorbei liefen; dann wandte er sich der pinkhaarigen Kunoichi zu.   „Sakura.“   „Shikamaru, bitte sag mir, dass das alles Blut vom Feind ist und nicht von dir.“, sagte die Haruno und blieb mit einer Grimasse stehen.    Der Nara folgte ihrem Blick über seine blutbesudelte Erscheinung.    „Und Hirn…vermutlich auch ein paar Innereien…“, erwiderte Shikamaru flach und seine Lider zitterten, bevor er die Lippen schürzte. „Du kannst jetzt aufhören, mich anzustarren.“   „Sorry, es ist nur…“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn verstehend an. „Ihr seid alle ok. Das ist alles, was zählt.“   Shikamaru nickte, suchte aufmerksam ihr Gesicht ab und kam sofort zum Punkt. „Was ist los?“   Sakura holte langsam und tief Luft und wandte für einen Moment die Augen ab. Sie presste die Lippen aufeinander, bevor sie ihn wieder ansah, ganz so als müsste sie gegen die Last irgendeines Vorbehaltes ankämpfen. Und  Shikamaru war sich sicher, dass Neji ihn ihr aufgebürdet hatte.   Wie lästig…   Allein dieses Wissen sorgte dafür, dass sich das unbehagliche Gefühl in seiner Brust noch vervielfachte. Dennoch beobachtete Shikamaru sie geduldig, legte nach einem Moment seinen Kopf ein wenig schief und hob die Brauen, während er darauf wartete, dass sie ihm antwortete.    Sakura schloss die Augen, doch als sie sie wieder öffnete, glommen sie vor einer Dringlichkeit, die sofort dafür sorgte, dass sich Shikamaru versteifte.    „Ich muss dringend mit dir spre-…“, sie hielt inne, als Shikamarus Blick über ihre Schulter wanderte.    „Es geht mir gut, Sakura.“, sagte der Nara etwas lauter und deckte sie somit, bevor er mit dem Kopf zur Seite nickte. „Du solltest lieber nach Naruto sehen. Er hat das meiste von dem Zeug abbekommen.“   Sakura musste sich nicht umdrehen, um die Präsenz hinter ihr zu spüren.    Sie warf Shikamaru einen dankbaren Blick zu und formte mit den Lippen ein stummes „Danke“. Er zuckte nur mit den Achseln, schob die Hände in die Taschen und knickte in lässiger Manier die Hüfte ein. Doch mit einem kurzen Augenkontakt versicherte er ihr, dass er verstanden hatte, was sie nicht mehr erklären konnte.    „Wir sehen uns später.“, sagte er noch und die tiefere Bedeutung seiner Worte schien sie zu beruhigen.    Sie lächelte und nickte. „Ok.“   Shikamaru sah ihr nach, wie sie zu Naruto und Kiba schritt und wartete einen Moment, bevor er seinen Blick zurück gleiten ließ; zurück über die Lichtung und zu dem blassäugigen Ninja, der ihn aufmerksam musterte.   Nejis Augen wanderten in einem langsamen prüfenden Weg über ihn…kletterten von seinen Füßen hinauf und folgten jeder Falte in seiner Kleidung und Flakjacke…registrierten die dicken Krusten aus Blut, Federn, Knochensplittern und Fleisch…der inspizierende Blick glitt noch höher, bis sich die opalhaften Iriden auf sein Gesicht richteten.    Der Schattenninja blinzelte.    Der Hyūga hob eine Braue.    Achselzuckend lächelte Shikamaru schief. „Überraschung.“   _________________ Nach einem Tag Verzögerung geht es jetzt wieder weiter und, die Kampfszene war dann doch gar nicht so lang und dann auch noch mittendrin unterbrochen...sorry for that :D  Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat!! Anregungen, Meinungen, Fragen, ich freue mich wie immer über alles, es ist immer so schön, von euch zu lesen!! Vielen Dank an alle meine treuen Reviewer/innen und Leser/innen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)