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Jitsch in Südostasien ~ Wrap-Up Teil V Persönliches, Reisen, Südostasien-Blog

Autor:  Jitsch

Und damit sind wir schon fast am Ende dieses Reiseberichts angekommen. Was jetzt noch folgt ist ein etwas persönlicherer Eintrag – ein kurzer Überblick über all die netten Menschen die wir (Skyrider und ich) bzw. ich auf unserer Reise getroffen haben:

Der nette Deutsche (scheinbar kein Tourist) am Bootspier des Chao Phraya in Bangkok, der uns überraschend angesprochen und seine Hilfe angeboten hat.

Der irre jugendliche Tuktuk-Fahrer, der versucht hat, mit uns das von uns ausgeguckte Hotel am anderen Ende Bangkoks zu finden, sich aber selbst nicht so gut auskannte und uns am Ende statt in der Nebenstraße 20 der Nebenstraße 63 der Sukhumvit Road direkt in der Nebenstraße 20 der Sukhumvit abgesetzt hat (das Straßensystem in Thailand ist aber auch seltsam; selbst Thais die wir nach der Ankunft auf der Straße angesprochen haben meinten abwechselnd wir wären da richtig oder wir müssten ganz woanders hin). Ja, wir haben umgerechnet 9 € für die Fahrt bezahlt und mit der U-Bahn wären wir vielleicht bei 1 € pro Person gelandet, aber mit Vollspeed in einem offenen Wagen auf Bangkoks überfüllten Straßen um die Autos herumzukurven war trotzdem ein Erlebnis für sich.

Der nette Akademiker (?), den wir auf der Suche nach besagtem Hotel auf einer völlig leeren Straße in einem Wohngebiet angesprochen haben, der perfekt Englisch konnte, für uns das Hotel angerufen hat um zu erfahren wo es liegt, uns zwei Flaschen Wasser gegeben und uns dann sogar noch mit dem Auto beim Hotel abgesetzt hat.

Der freundliche Geschäftsmann (?) am U-Bahnhof Ratchathewi, der uns angesprochen hat und, als er erfuhr dass wir die Reise noch nicht richtig zu Ende geplant haben, uns an die Reiseagentur weiterempfohlen hat. Das war zwar nicht die billigste Variante, aber hat unseren Urlaub sehr stressfrei gemacht.

Die Dame von der Reiseagentur, die uns Tipps für die Reiseroute gegeben hat, unsere ganze Reise geplant hat und sich, obwohl sie augenscheinlich emotional gerade völlig am Ende war (sie ist vor unseren Augen in Tränen ausgebrochen), Mühe gegeben hat, uns nicht länger warten zu lassen als nötig.

Der Fremdenführer unserer Dschungel-Tour in Chiang Mai, der ziemlich gut drauf war und – auch wenn’s ein bisschen nervig war – immer die Bröckchen Deutsch eingestreut hat, die er so konnte. Vor allem „Je länger, desto besser“. Nicht zu vergessen die zwei deutschen Fußball-Mädels, die die Tour mit uns gemacht haben, aber leider unsere Mailadressen verdaddelt haben müssen, da wir von ihnen nichts mehr gehört haben obwohl wir eigentlich noch Fotos voneinander haben.

Das Team vom Dragon Fly, das einfach sichtlich Spaß hatte, an Ziplines durch den Urwald zu schwingen und Stunts vollführt hat wie kopfüber die Leine langzufahren. Außerdem der Herr von der US Army aus Minnesota (?) und das nette schwedische Paar, die die Tour mit uns gemacht haben und mit denen wir uns beim anschließenden Mittagessen gut unterhalten haben.

Die Besitzerin des Good View Aonang, die uns auf alle über sie gebuchten Touren 200 Baht (ca. 5€) pro Person erlassen hat und immer versucht hat uns zu helfen, obwohl wir mit Englisch echte Kommunikationsprobleme hatten.

Die Crew von der Nacht-Schnorchel-Tour, allen voran die „Chefin“, die aussah wie eine Piratin und auch so rüberkam. Hat einen super Job gemacht uns alles zu erklären und abends bei der Feuershow auch eine super Figur gemacht.

Die Mitarbeiterin von Munas Hijab, die mich überredet hat, ein Kopftuch probeweise für einen Tag zu tragen und es mir angelegt hat. Es war eine Promo-Aktion, aber sehr nett fand ich sie trotzdem.

Eines der Crewmitglieder im Number 8 Guesthouse in Kuala Lumpur, der immer nett war und mich in einem leeren anderen Zimmer hat schlafen lassen nachdem meine Mitbewohnerin in dem kleinen Gruppenraum das Zimmer abgeschlossen aber den Schlüssel drinnen liegengelassen hatte (wir dachten aber, sie hätte den Schlüssel mitgenommen).

Antonio aus Marokko, der in Japan lebt, und die österreichische Weltenbummlerin, die ich in der Bar in Kuala Lumpur getroffen habe und mit denen ich den Versuch gestartet habe, einen Club zu besuchen – auch wenn wir alle zu wenig Partygänger waren, um damit was anfangen zu konnten war’s nett, sie kennengelernt zu haben.

John, der ältere Herr aus Australien, der mit mir einen Tag lang unterwegs war und mich überhaupt auf die Idee gebracht hat, ins Islam-Museum zu gehen. Der mich auf das tolle Kokosnuss-Butter-Brot von Old Town White Coffee aufmerksam gemacht hat. Und mit dem ich den ganzen Tag über sehr viele interessante Gespräche geführt habe. Außerdem verdanke ich ihm eine ganze Reihe von Fotos, auf denen endlich auch mal ich drauf bin.

Die drei Kopftuch tragenden Damen aus Tunesien (?), die sich in der Sky Bar mit mir in eine Sitzecke gesetzt haben und ihre mitgebrachten Kekse von Subway mit mir geteilt haben :D

Die Taman Negara Girls: Shia Li (?), die neben mir im Boot saß und mit mir erfolgreich das billigste Gästehaus von Kuala Tahan gefunden hat, Susan und Melissa, die auch in unserem Gruppenraum geschlafen haben und mit denen das Frühstück sehr nett war und natürlich Amy, mit der ich danach noch in den Cameron Highlands war und mit der ich zwei Tage lang einiges unternommen habe.

Amy A und Amy B, die zwei Mitarbeiter des Rippi Hostel, die so unglaublich gut drauf waren, einen auch wenn man nur zwei Nächte dort geschlafen hat wie Familienmitglieder behandelt haben und abends mit ihren Freunden Musik am Lagerfeuer gemacht und uns dazu eingeladen haben.

Unser Fremdenführer auf der Rafflesien-Tour, dessen Englisch grauenvoll war (jedes zweite Wort, das er sagte, war „something“, also z.B. „Hello something“ statt einfach „Hello“…), aber der sehr enthusiastisch war und wenigstens versucht hat, uns zu erklären, was wir da im Dschungel sehen (Wildschweinspuren zum Beispiel).

Der coole Taxifahrer, der Amy und mich vom Nachtmarkt in Brinchang zurück nach Tanah Rata gefahren hat:


Spoiler

Wir waren also auf der Suche nach einem Taxi. Direkt am Nachtmarkt fanden wir keins, und nachdem wir gehofft hatten, es würde ein leeres auf der Straße an uns vorbeifahren und diskutiert hatten, ob wir nicht versuchen sollen zu trampen, fanden wir den Taxi-Stand die Straße runter.

Dort stand genau ein Taxi – der Fahrer war weit und breit nicht zu sehen, aber abgeschlossen war es auch nicht. Wir warteten.

Dann fuhr ein zweites Taxi vor. Als wir uns anschickten, einzusteigen, rief jemand laut „Sorry!“ und angerannt kam…  der Fahrer des Taxis, das schon dort gestanden hatte. Was nun folgte, war etwas skurril, denn beide Fahrer wollten nun, dass wir in das Taxi des jeweils anderen einsteigen, weil der ja irgendwie zuerst da gewesen war. Schließlich gab der erste Fahrer nach, da der andere meinte, er müsste eh noch kurz was einkaufen, und wir stiegen in das Taxi, das zuerst da gestanden hatte. Ich stieg zuerst ein, Amy folgte und zog die Autotür schwungvoll zu. Der Fahrer stieg noch einmal aus und klopfte kraftvoll auf die Motorhaube. Dann ging es los, und es entspann sich folgendes Gespräch (das in Englisch geführt wurde, weshalb ich es auch so wiedergebe; KL steht übrigens für Kuala Lumpur):

Driver: If you get in a taxi in Malaysia, you should know…

Driver: How long have you been in Malaysia?

Amy: Two weeks.

Driver: Where have you been?

Amy: Started in Singapore, then Penang, KL, Taman Negara and now I’m here.

Driver: From Singapore you went up all the way to Penang?

Amy: We took a plane.

Driver: And then you went back down to KL?

Amy: I travelled with a friend, and she had to take a plane from KL.

Driver: I see. So two weeks. Have you taken taxis often?

Amy: Just a few.

Driver: So where are you from?

Amy: Guess.

Driver: USA. Which State?

Amy: Minnesota.

Driver: You know, Malaysian cars are not so strong. You can’t harm a Chevrolet or Mercedes, but you need to be careful with Malaysian cars. Don’t slam the door too hard.

Amy: Oh.

Ich fand as jedenfalls faszinierend, wie lange er gebraucht hat, um auf den Punkt zu kommen – was sicherlich dazu geführt hat, dass wir beide dieses Gespräch noch lange in Erinnerung halten werden.

Danach hat er uns übrigens noch erzählt, wie teuer Autos in Malaysia sind und welche Marken malaysische Taxifahrer gerne fahren. Der war einfach cool drauf. Und konnte noch dazu wahnsinnig gut Englisch.

Delphine und Pablo, die ich auf dem Gipfel des Gunung Brinchang zusammen mit einem weiteren Begleiter getroffen habe und die mit mir den restlichen Tag in den Bergen der Highlands unterwegs waren und mit denen ich später Essen war.

Die französischen Weltenbummler von leshedonistes.fr und die Kopftuch tragende Pharmazeutin aus Kuala Lumpur und ihr Mann, die uns auf dem Weg von den Teeplantagen am Gunung Brinchang ins Dorf Brinchang jeweils ein Stück mitgenommen haben.

Die Leute aus dem indischen Restaurant in Tanah Rata, wo ich immer gefrühstückt habe. Das Essen war echt gut!

Unser lockerer und sehr gesprächiger Fremdenführer Hilmi („like Kill Me, but with H“) und die Leute von der Tretroller Tour aus dem Inncrowd Hostel: der deutsche Künstler Sammy, die asiatischstämmige US-Amerikanerin Bola und dann noch die Schwedinnen Rebekka und Hedda und der Schweizer Robin, die mit mir und zwei Deutschen Mädels aus unserem Hostel noch abends die Bar in den Marina Bays gestürmt haben.

Die Dame von AirAsia am Flughafen Singapur, die mir geglaubt hat, dass die Firma über die ich gebucht habe mir nicht erzählt hat, dass mein Flug 2 Stunden vorverlegt wurde und mich im nächsten Flieger hat mitfliegen lassen. Und die mir außerdem ausnahmsweise hat durchgehen lassen, dass ich einen 14-kg-Rucksack ins Handgepäck mitnehme, obwohl die eigentliche Obergrenze 7 kg ist.

Der amerikanische Mensch von der in Südostasien agierenden Hubschrauberfirma, der im Flieger von Singapur nach Bangkok neben mir saß und mir was zu trinken ausgegeben hat, weil ich kein Bargeld mehr über hatte.

Der deutsche Anlagentechniker, der in Shanghai arbeitet und mit dem ich mich beim Warten auf den Flieger nach Seoul und nach der Ankunft noch über alles Mögliche unterhalten habe.

Last but not least muss ich noch meine zwei Dauerbegleiter erwähnen:

Skyrider, den ich nach 4 Monaten Korea endlich wiedergesehen habe! Mit dir zu reisen war super angenehm und stressfrei! Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen im Juli!

Das haekelschwein, das immer geduldig für meine Fotos posiert hat und sich auch nicht daran gestört hat, wenn es mal in eine etwas enge Tasche gestopft wurde.

So, das war’s mit meinem Reisebericht soweit. Ich hoffe, ihr fandet es interessant, das alles zu lesen. Demnächst gibt es dann wieder KAIST-Blogs, die erste Woche des Semesters ist ja jetzt schon rum.


Übersicht der "Jitsch in Südostasien"-Reihe:

Wrap-Up Teil I: Vorbereitungen

Wrap-Up Teil II: Reisetipps vor Ort

Wrap-Up Teil III: Reiseziele in Thailand 

Wrap-Up Teil IV: Reiseziele in Malaysia und Singapur

Wrap-Up Teil V: Begegnungen auf der Reise

Jitsch in Südostasien ~ Wrap-Up Teil IV Malaysia, Reisen, Singapur, Südostasien-Blog

Autor:  Jitsch

Nun kommt Teil 2 mit den zwei Ländern, die ich im Anschluss an Thailand noch alleine besucht habe, da Skyrider wieder zurück nach Deutschland musste.

Malaysia

Malaysia ist ein Land mit einem bunten Mix an Ethnologien. Der Großteil sind Malaien, aber es gibt auch sehr viele Chinesen und Inder. Als Religion ist der Islam weit verbreitet, weshalb man viele Frauen mit Kopftüchern sieht - aber dann auch wieder genauso viele ohne. Allgemein ist diese bunte Mischung das, was für mich an Malaysia den Reiz ausgemacht hat. Für mich war es auch irgendwie interessanter als Thailand, vielleicht auch, weil man sich in so einem Land dann auch selbst ein bisschen weniger als Außenseiter fühlt.

Auch schön ist, dass Malaysisch mit lateinischen Buchstaben geschrieben wird – und die Leute können hier besser Englisch als in Thailand, wohl auch, weil Malaysia eine britische Kolonie war.

Hier nun zu den Orten, die ich gesehen habe:  

Kuala Lumpur


Aufsteller an der Kuala Lumpur City Gallery

Diese Stadt ist einfach toll. Ich bin ihr nicht müde geworden und habe meine ursprünglich gebuchten drei Tage auf fünf ausgedehnt. Erstmal kann man natürlich sehr viel shoppen gehen und gut essen, aber insgesamt gab es auch schöne und erschwingliche Ausflugsziele dort.

  • Die Petronas Twin Towers sind einfach toll und sehenswert. Besonders gut ist auch die Aussicht von der Sky Bar im Traders Hotel, allerdings muss man für einen Fensterplatz früh kommen und selbst in der Happy Hour (in der jeweils nur ein Cocktail runtergesetzt ist, je nach Wochentag) kostet der ein Drink 7 €. Wobei ich dort Leute getroffen habe, die sich Trinken und Kekse mitgebracht haben, etwas die Aussicht genossen haben und dann irgendwann wieder gegangen sind, ohne vom Personal behelligt zu werden. 
  • Am Merdeka Square (Platz der Unabhängigkeit), den man sich ruhig mal anschauen kann, gibt’s die Kuala Lumpur City Gallery mit freiem Eintritt. Dort erfährt man ein bisschen was zur Geschichte von KL und es gibt ein 3D-Modell der Stadt, das besonders im Nachtmodus sehr schick aussieht.  
  • Die Lake Gardens sind eine ausgedehnte Parklandschaft, in der man gut spazieren gehen kann. Auf dem Gelände liegt auch der Schmetterlingspark, den ich ebenfalls ganz lohnenswert fand.
  • Ganz in der Nähe davon ist die Nationalmoschee (Masjid Negara), die man zu bestimmten Zeiten auch als nicht-Muslim betreten kann – man bekommt eine Kutte gestellt, um die Haare sowie nackte Arme oder Beine zu verdecken. Das Gebäude ist sehr hübsch, muss ich sagen.  
  • Um die Ecke davon ist das Islam-Museum. Das fand ich auch sehr interessant, weil es gerade den Islam in Asien sehr ausführlich behandelt, über den ich bis dahin fast gar nichts wusste.
  • Der Fernsehturm (KL Tower) ist der Aussichtspunkt schlechthin, allerdings soll man für die Freiluftplattform umgerechnet 20 Euro Eintritt zahlen und die etwas darunter gelegene Aussichtsplattform wird anscheinend gerade renoviert.
  • Die Batu-Höhlen am Rande der Stadt sind beeindruckend mit ihrer langen Treppe und der großen Murugan-Statue, innendrin aber etwas überlaufen. Obwohl dort indische Tempel stehen, kommt keine besonders andächtige Stimmung auf. Außerdem liegt überall Müll.

Taman Negara


Aussicht vom Baumwipfelpfad 

Der Nationalpark von Malaysia. Man kauft eine Eintrittserlaubnis (und eine Kameralizenz zum Fotos machen) für wenig Geld. Man kann mit dem Boot auf einer mehrstündigen Bootsfahrt ins Dörfchen Kuala Tahan am Eingang zum Nationalpark fahren und dabei schon mal Dschungelfeeling schnuppern und Tiere beobachten, z.B. Kühe die im Fluss baden oder Affen. Nahe des Dorfs gibt es Wanderwege im Dschungel, die man auf eigene Faust erkunden darf, einen Baumwipfelpfad (kostet Eintritt) und eine Badestelle mit tollem sauberen Wasser, die man am besten nach einem Tag Herumkraxeln im Dschungel ansteuert, um sich zu erfrischen.

Wer mehr Abenteuer will, kann auch eine Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung buchen und dabei den richtigen Dschungel kennenlernen, auf dem man unbedingt einen erfahrenen Führer braucht. Hat man ein großes Budget, kann man sich auch einen persönlichen Führer engagieren und für längere Zeit im Dschungel verschwinden. Habe ich alles nicht gemacht, hört sich aber durchaus reizvoll an. Wilde Tiere soll man da dann auch sehen können.

Cameron Highlands


Ich in den Teeplantagen der Highlands

Das malaysische Hochland ist ein Anbaugebiet für Tee, Gemüse und Erdbeeren. Außerdem findet man dort im Dschungel Rafflesien – allerdings nur, wenn man einen Führer hat, der weiß, wo sie zu finden sind. Daher habe ich eine Tagestour gemacht, die hauptsächlich aus einer mehrstündigen Dschungelwanderung zu einer Rafflesie bestand. Danach konnte man noch einheimische Pustepfeile ausprobieren (die Einheimischen wohnen mittlerweile aber auch alle in Neubau-Häusern, tragen westliche Kleidung und fahren mit Motorrollern umher), einen Insektenpark besuchen und eine Erdbeerplantage, wobei man für diese Sachen jeweils Eintritt extra hätte zahlen müssen.  

Das Beste fand ich aber, dass es in der Gegend auch viele halbwegs gut ausgeschilderte Wanderwege gibt, auf denen man sich auf eigene Faust bewegen kann. Das hätte ich gerne noch ein paar Tage länger gemacht, auch wenn es ziemlich anstrengend ist, wenn man es nicht gewohnt ist. Auch wenn es in den Highlands nicht so warm ist wie in der Tiefebene kommt man schon ganz schön ins Schwitzen, wenn man im Dschungel steile Hänge hoch- oder herunterklettern muss.

Die Highlands sind übrigens der einzige Ort, wo ich meistens eine lange Hose und lange Ärmel getragen habe und mir einen langen Schlafanzug gewünscht habe. Gerade nachts ist es dort ziemlich kühl.


Singapur


Die nächtliche Skyline der Hafencity Singapurs

Singapur ist ein Inselstaat am äußersten Zipfel von Malaysia. Dank dem starken Einfluss der britischen Besatzer ist die im öffentlichen Leben hauptsächlich gebrauchte Sprache Englisch und das Land sehr modern – so modern, dass es sich vor Japan und Korea nicht verstecken braucht.

Entsprechend sind die Lebenskosten auch höher als in Malaysia oder Thailand und ich habe nur drei Tage dort verbracht. Das hat meines Erachtens auch gereicht, aber in Singapur zu studieren oder zu arbeiten stelle ich mir dennoch ganz reizvoll vor.

Alleine angesehen habe ich mir Fort Canning. Dort gibt es ein paar Infotafeln zur Geschichte Singapurs und viel Grün, außerdem hat man eine ziemlich gute Aussicht, weil das Fort auf einem Berg lag.

Highlight war eine kostenlose Tour mit Tretrollern, die vom The Inncrowd Hostel, in dem ich gewohnt habe, angeboten wurde. Dabei haben wir sehr viel von der Stadt gesehen, was sich schwerlich in der Kürze aufzählen lässt, unter anderem eine Wassershow an den Marina Bays, eine Klang- und Lichtshow in den Gardens By The Bay und die Merlion-Statue. Da die Tour abends stattfand, konnten wir die Skyline der Großstadt im Dunkeln bewundern. Außerdem war der Fremdenführer echt locker drauf und sehr sympathisch.

Einen Halbtagsausflug habe ich zum MacRitchie Park gemacht, wo es einen Treetop-Walk gibt (eine Brücke, die sich über den Baumwipfeln befindet) und ein weitläufiges Wald- und Seegebiet, das von den Einheimischen vor allem für Jogging und Wassersport genutzt wird. Das war sehr entspannend, und tatsächlich habe ich nahe des Weges auch an zwei Stellen wilde Affen gesehen. Singapur ist also nicht komplett zugebaut.

Einen Abend haben wir (ich und ein paar Leute, die ich im Gästehaus getroffen hatte) im Nachtclub auf den Marina Bay Sands verbracht. Dort kostet aber schon ein Bier fast 10 €, weshalb wir Glück hatten, dass ein paar Google-Angestellte dort gefeiert haben und sehr spendabel damit waren, größere Flaschen Hochprozentiges zu bestellen und umstehenden Damen was abzugeben ;)

Ein weiteres Highlight war die Night Safari – im Prinzip ein Zoo, nur dass er erst zur Dämmerungszeit öffnet. Elektrofahrzeuge chauffieren einen einmal im Kreis durch, wobei es auch mehrere Gehege mit pflanzenfressenden Tieren gibt, durch die man direkt durch fährt. Außerdem kann man den Zoo zu Fuß auf diversen Rundwegen erkunden, wobei man teilweise noch einmal andere Tiere zu sehen bekommt. Die Nachtstimmung macht das zu etwas Besonderem, und man hat auch das Gefühl, dass es für die Tiere angenehmer ist, den Tag in Ruhe zu verbringen und abends, wenn sie sowieso eher aktiv sind, gestört zu werden. Nervig waren nur die vielen Familien mit Kindern (viele Japaner und Koreaner) und die ganzen Menschen, die es nicht geschafft haben, das Blitzlicht an ihren Kameras / Smartphones auszuschalten.


Übersicht der "Jitsch in Südostasien"-Reihe:

Wrap-Up Teil I: Vorbereitungen

Wrap-Up Teil II: Reisetipps vor Ort

Wrap-Up Teil III: Reiseziele in Thailand 

Wrap-Up Teil IV: Reiseziele in Malaysia und Singapur

Wrap-Up Teil V: Begegnungen auf der Reise


So, und damit bin ich schon fast am Ende meines Wrap-Ups. Der letzte Eintrag wird ein bisschen persönlicher, da werde ich nämlich darüber sprechen, was ich auf der Reise alles für nette und tolle Leute kennengelernt habe.

Und danach geht es endlich weiter mit dem KAIST-Blog ;)

Jitsch in Südostasien ~ Wrap-Up Teil III Reisen, Südostasien-Blog, Thailand

Autor:  Jitsch

Herzlich willkommen zu Teil 3 meiner gesammelte Reiseerfahrungen!

Diesmal geht es um das Offensichtlichste – meine Reiseziele! Ich war in drei Ländern und werde ein bisschen auf die Regionen eingehen, die ich dort besucht habe. Und schon geht es los, mit dem ersten Reiseland, wo ich, begleitet von Skyrider, 3 Wochen verbracht habe.

Thailand

Wenn ich das Land an sich beschreiben sollte, würde ich es als exotisch bezeichnen. Um es in wenigen Worten zu beschreiben: Thailand hat schöne Tempel, tolle Strände, leckeres Essen und gutes Wetter auch im Januar/Februar.

Wenn ich es mal mit meinen anderen Reiseländern vergleiche, ist Thailand schon recht anders als die asiatischen Länder, die ich bisher kannte. Es hat eine eigene Schrift (die ich nie zu lesen gelernt habe), seinen eigenen Stil bei Tempelanlagen, sein eigenes typisches Essen und eine starke Monarchie, weshalb man überall große Bilder des Königs sehen kann.

Was mir zu Thailand aber auch einfällt ist, das es doch recht touristisch ist. Gerade zu der Zeit, wo wir da waren, sind Touristen aus dem Westen dort überall. Man hat sich natürlich drauf eingestellt. Restaurants haben Menüs auf Englisch, die meisten Thailänder können auch Englisch (allerdings oft mehr schlecht als recht) und generell ist das Land touristenfreundlich – aber meiner Meinung nach auch ein bisschen zu überrannt mit Touristen, die offensichtlich nur zum Party machen da sind, oder weil es so schön billig ist.

Aber gut, das eine geht wohl nicht ohne das andere. Wir haben in Thailand folgende Städte / Regionen bereist:

Bangkok


Wat Arun Tempel  

Klar, die Hauptstadt. Meines Erachtens nicht besonders schön, um ehrlich zu sein. Der Verkehr ist sehr chaotisch, überall sind Autos und Mofas. Natürlich muss man mal den Wat Arun Tempel besucht haben und die Gegend um die Khao San Road ist ganz nett, um abends ein Bier zu trinken (eine Bar ist neben der anderen), aber gerade diese zwei Orte sind von Ausländern auch besonders überrannt. Wir waren 3 volle Tage in Bangkok und das hat denke ich mehr als gereicht.

Chiang Mai


Wasserfall Mae Wang bei Chiang Mai 

Die größte Stadt im Norden des Landes. Hier gibt es viele Möglichkeiten zu abenteuerlichen Touren – die aber auch ihren Preis haben.

Wir haben in Chiang Mai eine Ein-Tag-Dschungel-Tour gemacht, zu der ein Elefantenritt, das Besichtigen eines Wasserfalls im Dschungel und eine Fahrt auf einem Bambusfloß gehörten. Gerade der letzte Programmpunkt hat mir sehr gefallen, während ich mir bei den Elefanten nicht sicher war, wie glücklich die dort sind, wenn sie ständig Touristen den Berg hoch und wieder runter tragen müssen. Im Nachhinein hätte ich mich gerne vorher informiert, wo man hin sollte um eine wirklich gute Behandlung der Elefanten sicherzustellen. Elefantentouren gibt es zwar fast überall in Thailand, aber tatsächlich sind sie in der Gegend um Chiang Mai am ehesten noch heimisch.

Unsere zweite Tour in Chiang Mai war Ziplining in den Baumwipfeln des Urwalds mit dem „Dragon Flight“. Das ist schon eine coole Sache, die Tour war allerdings auch ganz schön teuer (umgerechnet fast 40 € pro Person – und das war die kurze Tour). Nichtsdestotrotz würde ich es, wenn das Budget es hergibt, empfehlen, wenn man nicht gerade akut Höhenangst hat. Besonders der „freie Fall“ am Schluss (man hängt schon noch an einem Seil) ist sehr abenteuerlich.

Ansonsten ist Chiang Mai als Stadt ganz nett zum Bummeln, es gibt auch viele Tempel zu sehen. Interessanter fand ich aber die Märkte. An Wochenenden gibt es einen Straßenmarkt, wo man allerhand interessantes Handwerkszeug bewundern (und wenn gewünscht auch kaufen) kann, und es gibt einen Nachmarkt.

Auf jeden Fall ist Chiang Mai das Ziel der Wahl, wenn man nicht so auf Sonne, Strand und Meer steht sondern eher das Dschungel-Feeling sucht. Es werden wirklich viele Touren angeboten, auch welche über mehrere Tage wo man im Dschungel übernachtet.

Sukhotai


Steinbuddha im historischen Park von Sukhotai

Hier waren wir nur einen vollen Tag, aber ich würde diese Stadt, die etwa auf halber Strecke zwischen Chiang Mai und Bangkok liegt, auf jeden Fall für einen Zwischenstopp empfehlen.

Sukhotai besteht aus einer neueren Stadt und einer Altstadt. Letztere ist mehr wie ein großer Park, auf dem dutzende alte Tempel stehen, die einen deutlichen Kontrast zu den oft schön herausgeputzten aktiven Tempeln stehen. Man kann dort für wenig Geld Fahrräder leihen (wir haben pro Fahrrad  umgerechnet unter 1 € für einen Tag bezahlt) und durch den Park fahren. Der kostet zwar auch Eintritt, aber für eine Person + Fahrrad auch nur rund 2,50 € und es lohnt sich einfach. Die Parklandschaft ist sehr schön, gerade bei Sonnenuntergang.

Koh Pha Ngan


Der Stand Haad Rin

Diese Insel im Süden, nah an der etwas größeren Insel Koh Samui, ist unter jungen Menschen vor allem für die Full Moon Party bekannt, die etwa einmal im Monat am Strand von Haad Rin stattfindet. Dazwischen gibt es die Half Moon Party im Dschungel, und an den meisten anderen Tagen gibt es auch irgendwo Parties. Da waren wir nicht, aber viele kommen tatsächlich nur dafür auf die Insel.

Ansonsten kann man dort aber auch viel sehen. Es gibt eine Reihe von Touren sowohl auf der Insel als auch zum nahe gelegenen Ang Thong Marine Park. Die meisten davon beinhalten vor allem Baden und Schnorcheln.

Wir haben eine Tour gemacht, die zwar auch Schnorcheln beinhaltete, aber auch den Besuch eines chinesischen Tempels, eines Wasserfalls im dschungelartigen Teil der Insel und einmal Bogenschießen. Optional (mit Aufpreis) hätte man noch Ziplining oder Elefantenreiten machen können. Leider war das Wetter nicht ideal zum Schnorcheln (sehr windig – daher war das Wasser zu aufgewühlt, um was sehen zu können) und das Bogenschießen hätte man genau so in Deutschland machen können. Aber der Wasserfall war schon cool – man konnte dort baden, was herrlich erfrischend war.

Ansonsten haben wir die Insel mit dem Fahrrad erkundet, was aber nicht die beste Idee war – zumindest nicht mit den schweren, nicht super intakten Fahrrädern die wir uns da geliehen haben. Die Insel ist nämlich an vielen Stellen sehr gebirgig und hat extrem steile Straßen, wo wir bergauf fast immer irgendwann anfangen mussten zu schieben. Für die Räder mussten wir außerdem umgerechnet fast 70 € Pfand pro Rad hinterlegen, was unsere Bargeldreserven etwas beschränkt hat.

Bequemer ist definitiv das Leihen von Motorrollern. Anscheinend fragen die Verleiher oft gar nicht so genau nach, aber streng genommen braucht man wohl einen deutschen Motorradführerschein und einen internationalen Führerschein (International Driving Permit), um eins fahren zu dürfen. Allerdings habe ich auch gelesen, dass Unfälle sehr häufig sind. Als unerfahrener Fahrer sollte man sich das gut überlegen – laut mehreren Quellen sollte man nicht gerade in Thailand mit dem Rollerfahren anfangen. Es gibt auch Taxis, die einen, meist zum Festpreis, quer über die Insel fahren.

Und ja, die Insel als Ort ist traumhaft, mit schönen Stränden, malerischen Sonnenuntergängen und gemütlichen Bars. Man kann sie durchaus genießen, auch wenn man nicht auf Party bis zum Morgengrauen aus ist.

Krabi / Ao Nang


Am Strand von Ao Nang

Krabi liegt auf dem Festland von Thailand, auf der anderen Seite der Halbinsel. Die Gegend ist an sich schon aufregend: Überall wachsen Felsformationen quasi aus dem Boden, und oftmals auch aus dem Wasser. Ao Nang ist so etwas wie der Strand von Krabi und voll auf Touristen ausgerichtet: Die Strandpromenade ist gesäumt von Restaurants und Andenken-Shops, überall werden Bootstouren angeboten.

Man kann hier viel Zeit am Strand verbringen, ausspannen, sich massieren lassen und gut essen, oder man macht Touren. Wir haben in den 6 Tagen Krabi drei Touren gemacht.

Die erste war eine Kajaktour in Ao Thalane. Dort fuhr man durch eine Schlucht zwischen besagten hohen Felsen, was schon sehr beeindruckend ist. Am Ende der Tour kamen wir zum Mangrovenwald, in den wir wegen Niedrigwasser allerdings nicht richtig reinfahren konnten. Die Tour konnte man in Kombination mit Schwimmen (haben wir gewählt) oder Elefanten reiten buchen, was aber nicht so lohnenswert ist. Wobei das Schwimmen schon toll war – an einem kleinen, sehr sauberen Fluss mit klarem Wasser voller Fische und halb im Dschungel.  

Dann noch die schlimmste Tour, die wir gemacht haben. Zuerst ewig lange Anfahrt, kurze Tempelbesichtigung und in einem – weil Winter war – ziemlich leeren Obstgarten Obst essen das von irgendwo anders her kam. Dann in einen Safaripark, wo man uns ohne großartige Pausen vom Elefantenreiten zum Quodfahren zum Ochsenkarren fahren zur Affenshow zum Fisch-Spa zur Elefantenshow und dann zum Mittagessen gehetzt hat. Nur, damit wir nach dem Essen über 1 Stunde auf Leute warten konnten, die eine andere Tour vom selben Anbieter gebucht hatten und die mit uns zurückfahren sollten. Besonders die Affenshow (mit angeketteten Affen, die Dinge machen wie mit einem Dreirad stumpf im Kreis fahren) und die Elefantenshow (mit Babyelefanten, die zu lustiger Musik Ringe balancieren mussten), die jeweils anfingen sobald auch nur zwei Personen (wie wir) mit dem vorherigen Programmpunkt fertig waren, fand ich grauenvoll. Bucht nicht bei „Safari Boat“.

Die dritte Tour war dagegen die beste der Reise – eine Nacht-Schnorchel Tour in Ao Nang. In einem kleinen Boot ging es zunächst zu zwei Stränden, dann zu einem Felsen im Meer wo wir vom Boot aus ins Wasser konnten um zu schnorcheln. Dort gab es auch einen Felsen mit einem „Loch“, quasi ein Tunnel, so dass man durch den Felsen durchschwimmen konnte. An der „Chicken Island“ Insel gab es dann nochmal besonders viele Fische. Nächster Stopp war eine kleine Insel, auf der für uns gegrillt wurde und wo wir den Sonnenuntergang beobachten konnten. Danach kam das eigentliche Nacht-Schnorcheln – wieder vom Boot aus. Bei Nacht sieht man unter Wasser, wenn man mit den Händen darin herumwirbelt, das Plankton, das leicht fluoresziert. Toll.


Übersicht der "Jitsch in Südostasien"-Reihe:

Wrap-Up Teil I: Vorbereitungen

Wrap-Up Teil II: Reisetipps vor Ort

Wrap-Up Teil III: Reiseziele in Thailand 

Wrap-Up Teil IV: Reiseziele in Malaysia und Singapur

Wrap-Up Teil V: Begegnungen auf der Reise

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: Feuerwerk und Meer Busan, KAIST-Blog, Korea, Reisen

Autor:  Jitsch

So, wird mal wieder Zeit für einen Abriss zu den jüngsten Ereignissen!

Zwischenklausuren

Aufgrund der Zwischenklausuren bin ich letztes Wochenende mal nicht unterwegs gewesen. Die meiste Zeit habe ich gelernt, und das war hoffentlich auch lohnenswert. Bisher habe ich keine Klausurergebnisse, aber hier mal meine Eindrücke.

Simulation

Hier hatte ich mich mit dem Buch des Professors vorbereitet. Darin gab es zu jedem Kapitel ein paar Reviewfragen, die ich quasi auswendig gelernt habe. Das hat sich auch gelohnt, denn es kam in der Theorie zu Kapitel 1 und 2 keine Frage dran, die nicht genau so auch im Buch stand.

Dann kamen die Anwendungsaufgaben. Da hatte ich ein paar Sachen, wo ich mir nicht so ganz sicher war. Es kamen auch Aufgaben dran, die wir als Hausaufgabe bekommen hatten, zu denen wir aber noch keine Musterlösung bekommen hatten. Aber da ich die Konzepte schon ganz gut verstehe, sollte es nicht all zu falsch sein, was ich da gemacht habe.

Scheduling Theory & Application

Hier bin ich über Leute, die ich so kenne, an eine Altklausur gekommen. Dementsprechend habe ich nur die Theorie gepaukt, weil es sowieso keine Abwendungsaufgaben geben würde. Das stimmte auch, allerdings gab es trotzdem zwei Fragen, wo ich mir nicht so wirklich sicher war ob das was ich als Antwort geschrieben habe wenigstens im Prinzip das ist, was der Professor hören will oder ob ich in die völlig falsche Richtung gehe.

Da die Durchschnittsnote etwa 40 von 100 Punkten ist und selbst die Besten meist nur so 50-60 Punkte haben, sollte ich mir aber vielleicht nicht all zu viele Sorgen machen.

IT Service Engineering

Keine Klausur, aber dafür sollte spätestens Sonntag Abend der Projektbericht fertig sein. Ich hatte meinen Teil irgendwann Freitag Nachmittag / Abend fertiggestellt und dann eigentlich gedacht, das wär's. Dann kam aber Sonntag 22:00 Uhr die Frage, ob ich denn nicht das andere Thema gehabt hätte... Es zeigte sich, dass Hee-Un und ich beide was zum Thema "Zielmarkt des Unternehmens" geschrieben hatten, dafür das Thema "Organigramm und Unternehmensstruktur" auf der Strecke geblieben war.

Ich weiß, dass wir relativ am Anfang noch Themen getauscht hatten, war aber davon ausgegangen, dass unser Projektplan in der Dropbox aktuell ist (das Aktualisierungsdatum war jedenfalls nach dem Treffen wo getauscht wurde) und hab das Thema gemacht, das für mich da drin stand. Während Hee-Un noch wusste, welche Themen getauscht wurden, aber angenommen hat, meine Fragen zum Zielmarkt wären vor dem Themenwechsel entstanden und ich wüsste schon, dass ich eigentlich das Organigramm mache. Neutral gesagt haben wir beide Fehler gemacht, aber natürlich war ich erstmal ziemlich angepisst, dass sie das erst 2 Stunden vor Abgabe merkt... Schließlich waren meine Fragen zum Thema vor ca. 2 Wochen fertig, das Berichttemplate wo Themen und Namen drin stehen seit knapp einer Woche und meine Texte zum Thema seit drei Tagen...

Aber da es nur ein Zwischenbericht werden sollte und zu zwei anderen Themen auch noch gar nichts da war, weil die Firma uns bei der E-Mail-Befragung nur gesagt hat, dass dass alles Unternehmensgeheimnis ist, war es nicht so schlimm. Trotzdem hätte ich auf den Ärger lieber verzichtet.

Aber nun zu entspannenderen Dingen...

Das Wochenende

Freitag Abend war ein Freundschaftsspiel des KIFC gegen ein Team von der Chungnam-Universität (die etwa 10 Minuten die Hauptstraße runter liegt). Da mein Team 11 Leute zusammenbekommen hat ohne mich einspannen zu müssen, habe ich zugeschaut. Wir haben hoch gewonnen... und ich hab etwas gefroren, weil es nach Sonnenuntergang mittlerweile doch arg kalt wird. Aber es ging gerade noch.

Samstag stürzte ich mich dann ins Abenteuer.

Die GSA (Graduate Student Association) organisiert etwa alle zwei Wochen den "KAIST Culture Bus" der Studenten kostenlos zu Events in ganz Korea fährt. Dieses Wochenende war das Feuerwerk-Festival in Busan dran, und ich hatte mich vor knapp einer Woche entschieden, das Angebot zu nutzen anstatt nur wegen dem Projektbericht das Wochenende in Daejeon zu versauern.

Dann wurde erst der Busplan umgestellt. Ursprünglich sollte es um 13 Uhr losgehen, und der Bus zurück sollte um 21 Uhr gehen. Dann gab es eine Planänderung: Damit der Bus nicht im Stau steckenbleibt, geht es schon um 10 Uhr los, aber auch schon um 19 Uhr zurück. Der Clou: Das Feuerwerk war für 20 Uhr angesetzt. Dann kam noch dazu, dass mir mitgeteilt wurde, dass ich keinen Platz im Bus habe.

Allerdings hat mir Vicenzo erzählt, dass er a) auch erst am nächsten Tag zurückfährt, b) kein Hotel o.Ä. gebucht hat und c) sowieso nie alle, die einen Platz im Bus haben, auch auftauchen.

Grund genug, Samstag um 10 am Bus zu sein und abzuwarten, ob ich doch noch einen Platz bekommen kann. Ich konnte, da etwa 5 Leute nicht aufgetaucht sind. Angesichts dessen dass 120 Leute sich auf die ca. 40 Busplätze beworben hatten, war ich aber überrascht, dass außer mir nur noch ein anderer ausländischer Student auf das Nichterscheinen von anderen spekuliert hat. Ich kam also nach Busan mit zwei ungelösten Problemen. 

Problem 1: Wo verbringe ich die Nacht?

Problem 2: Wie komme ich zurück nach Daejeon?


Busan-U-Bahn-Netz (Klicken für große Version)

Der Bus brauchte fast 4 Stunden (mit Pinkelpause). In Busan angekommen war mein wichtigstes Ziel: Ein Busticket für die Rückfahrt ergattern, da ich nicht rausfinden konnte, wo man das im Internet machen kann. Vicenzo war so nett mich zu begleiten und wir sind dann zum Bahnhof Sasang im Westen, weil auf dem U-Bahn-Plan dort ein Bussymbol war. Es gab da auch wirklich einen riesigen Busbahnhof, aber nein, kein Bus nach Daejeon, da müsste ich zum Bahnhof Nopo, wo die Fernbusse fahren. Der war so ziemlich am anderen Ende der Stadt... Aber ich habe dort ein Ticket für den nächsten Tag nach Daejeon bekommen. Problem 2 gelöst.

Und wir sind dann so gegen 17 Uhr wieder in Suyeong gewesen. Die Bahn dort hin war schon extrem voll, wir haben eine Bahn fahren lassen müssen die schon knackevoll war und ältere Herren in Militäruniformen sorgten für Ordnung beim Einsteigen. Daher haben wir uns das Umsteigen und Weiterfahren nach Gwangan erspart. Auf dem Fußweg haben wir uns noch was zu Essen geholt bevor wir in die Zone mit den aufgrund des Festivals überzogenen Preisen gelangen. So kamen wir am Gwangalli-Strand an, wo das Feuerwerk starten sollte. Es war schon relativ voll, aber es war noch möglich, ein Plätzchen Strand zu finden und eine Isolierdecke (die man direkt vor Ort von geschäftstüchtigen Händlern erstehen konnte) dort auszubreiten.

    
Hier geht's zum Feuerwerk; lange bevor es losgeht (Klicken für große Version)

Und dann hieß es warten, denn wir waren ja zwei bis drei Stunden vor Beginn schon da. Erstmal haben wir was gegessen und uns dann unterhalten. Zwischendurch bin ich noch einmal was zu trinken holen gegangen. Da war der Pfad, auf dem man noch an uns vorbeigehen konnte als wir ankamen, bereits völlig mit Picknickdecken zugepflastert. Allein, zurück zu unserer Decke zu finden war gar nicht so leicht, weil man quasi über die Menschen drübersteigen musste.

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann endlich los.

    
Impressionen vom Feuerwerk (Klicken für große Version)

Das Feuerwerk war wirklich gut. Am interessantesten war, dass die große Brücke, die man auf dem Foto links sieht, mit eingebunden wurde, indem teils direkt von der Brücke Feuerwerkskörper abgeschossen wurden. Unter den Feuerwerken waren auch solche, die Schriftzeichen malen sollten, obwohl man die nicht wirklich erkennen konnte... vielleicht saßen wir im falschen Winkel dazu. Interessant fand ich auch fünf LED-beleuchtete "Vögel", die an einer Stelle herumflogen und an deren Flügeln dann auch noch Feuerwerk abgebrannt wurde.

Smartphone ist nicht das Mittel der Wahlf ür Feuerwerke, aber die Fotos oben sind ganz gut geworden. Auf dem links sieht man auch gut, dass wirklich alle Koreaner am Fotografieren und / oder Filmen waren.

Also, für die Show hat sich das Warten definitiv gelohnt. Nervig war nur, dass gegen Ende schon viele aufstanden, vermutlich um die Rush Hour zurück zu umgehen... Wir sind bis zum Schluss geblieben.

     
Das Motel von außen, Hotels in der Nachbarschaft (Klicken für größere Version)

Dann haben wir uns mehr oder weniger mit der Menschenmasse treiben lassen... okay, stimmt nicht, wir haben uns schon recht gezielt Richtung Haeundae orientiert, wo wir eigentlich ein Badehaus (Jimjilbang) suchen wollten. Die Google-Suche per Smartphone lieferte allerdings keine Ergebnisse (wie ich gerade feststelle, weil ich "Jimji-bang" geschrieben hatte, da ich das Wort nicht kannte und Vicenzo es sich offenbar falsch gemerkt hatte). Ich bin echt überrascht, wie extrem entspannt ich trotzdem war. Kein Stress ein bestimmtes Hotel zu finden, kein Zeitlimit bis wann man einchecken muss... und irgendwas findet sich schon. Dass Vicenzo sich da so sicher war, hat mich wahrscheinlich auch mit beruhigt.

Dann kamen wir in eine Gegend, in der an der Hauptstraße die extrem teuren Luxushotels standen und dahinter ein Motel neben dem nächsten. Bei den ersten paar Motels hieß es aber immer nur "Bang Obseoyo" (kein Zimmer) und unser Koreanisch hat nicht gereicht, um die Leute zu fragen, ob sie in der Nähe ein Jimjilbang kennen. Beim dritten oder vierten Motel hatten wir aber Glück - es gab noch freie Zimmer. Von außen sah es zugegeben auch eher schäbig aus... 50,000 sollte das ganze kosten, aber für 40,000 gab es ein Zimmer ohne Bett - also nur mit Futon-artigen Matten auf dem Boden, Decken und Kissen. War völlig akzeptabel, sauber, wir konnten duschen und ich hatte Wi-Fi und Strom für mein Smartphone. Also fehlte es eigentlich an nichts.

Wirklich gut geschlafen habe ich trotzdem nicht, was auch daran lag, dass der Fußboden beheizt war - für mich einfach zu warm.

     
Haeundae-Strand, das APEX-Gebäude (Klicken für große Version)

Am nächsten Morgen sind wir als erstes an den Strand von Haeundae gegangen. Dort war es noch recht leer, es war ja auch erst 9 an einem Sonntag Morgen. Vom Strand führt ein schön angelegter Weg, vorbei am Hotel "The Westin Chosun", an einer Küstennase entlang zum APEX-Gebäude. Da fand vor Jahren mal eine internationale Konferenz statt und jetzt kann man da durchlaufen und sich den Konferenzraum anschauen. Na ja, immerhin besser als das Gebäude nach der Konferenz gar nicht mehr zu nutzen. 

Dann wollten wir schauen, wie man zu den "Oryukdo" kommt, einer Gruppe aus 5 Inseln, die bei Flut aussehen wie 6 weil von einer nur noch zwei Spitzen aus dem Wasser ragen. Die einzige Fähre, die wir gefunden haben, war allerdings eine Dinnerfahrt für 99,000 Won die sowieso erst gegen 19 Uhr losging.

Wir sind dann weiter zum Busan Aquarium.

    
Aquarium (Klicken für große Version)

Da an einem Sonntag hinzugehen war definitiv nicht die beste Idee. Es war ziemlich überlaufen mit Familien, das heißt überall Kinder und ziemlich wenig Platz zum Durchkommen. Besonders entspannend war es daher nicht, obwohl der Anblick der Fische die die Ruhe weg haben natürlich schon nett war.

Die Shows dagegen waren irgendwie nicht der Rede wert. Die Pinguin-Fütterung sah so aus, dass der Fütterer sich zwischen die Pinguine auf den Boden gehockt hat und während er ihnen einen nach dem anderen Fisch gab was über Pinguine erzählte. Natürlich in Koreanisch. Die Hai-Show war auch nicht viel besser. Auf unserer Seite des Tanks konnte man diese eh fast nur über Bildschirm verfolgen, weil das ganze auf der anderen Seite des Tanks stattfand, wo mehr Platz für Zuschauer war. Nach fünf Minuten Kameraschwenk übers Publikum mit Zoom auf Pärchen, die sich dann natürlich auch küssen mussten kam ein Video mit superdramatischer Musik und mit Effekten aufgemotzten Bildern von Haifütterungen. Dann wurde Musik eingespielt - interessanterweise ein Track, den ich kannte, nämlich vom Yu-Gi-Oh! Zexal Soundtrack. Na ja, und dann kam die Show, die darin bestand, dass ein Taucher erst den großen Rochen und dann die drei (?) Haie gefüttert hat. Jeder kriegte einen Fisch und dann war es schon wieder vorbei. Hm.

Im Anschluss wollte Vicenzo unbedingt in ein brasilianisches Restaurant, das ihm brasilianische Freunde empfohlen hatten. Ich hatte keinen besseren Plan, bin also mit, da ich brasilianisches Essen auch nicht kannte. Das ganze sah so aus, dass es frisch gebratenes Fleisch direkt an den Tisch geliefert gab und am Buffet Beilagen. Das Fleisch war wirklich extrem gut, es gab insgesamt 9 Sorten (Entrecoté, Rumpsteak, Hühnerbeine, was mit Schinken...) und man konnte so viel Nachschlag bekommen wie man wollte. Das ganze hatte allerdings seinen Preis - 35,000 Won pro Nase. Das war definitiv das teuerste Essen, das ich in Korea bisher hatte. Aber der Preis war in meinen Augen gerechtfertigt.

Danach haben wir versucht, einen Tempel zu finden von dem Vicenzo sich nichts weiter notiert hatte als (sinngemäß) "Ausgang 7 der U-Bahnstation Haeundae und dann siehste schon". Sahste nichts, wir sind in eine Richtung losgelaufen, ich habe dann Google Maps bemüht, einen Tempel gefunden, der sich dann aber als kleines Gebäude für buddhistische Rituale in der Ecke einer Siedlung voller Einfamilienhäuser herausstellte. Den eigentlichen Tempel haben wir erst gesehen, als wir wieder am Banhof waren - und Ausgang 7 war demnach die völlig falsche Richtung. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, sind wir dann auch nicht mehr zum Tempel. Tatsächlich war ich genau zur richtigen Zeit am Bus (Vicenzo hatte einen Zug gebucht, daher haben wir uns an meiner Umsteigestation verabschiedet). Zurück in Daejeon musste ich nochmal für 9,300 Won ein Taxi zum KAIST nehmen, weil ich keinen Nerv drauf hatte, mit Bus und U-Bahn zu fahren um dann von der U-Bahnstation trotzdem noch ein Taxi nehmen zu müssen. KAIST ist verkehrstechnisch wirklich nicht ideal angebunden.

Als hätte ich an dem ganzen Wochenende nicht schon genug Geld ausgegeben, ging es heute gleich weiter. Erst habe ich die 50,000 Won für die Tempelübernachtung nächstes Wochenende überwiesen und dann war ich beim Homeplus. Eigentlich wollte ich schauen ob sie Halloweenkostüme haben (der amerikanische Professor am ISysE veranstaltet eine Halloweenparty und erwartet natürlich, dass man kostümiet kommt), aber sie hatten nur zwei Kleider in Kindergröße (ein Hexen- und ein Prinzessinnenkleid). Dafür habe ich nach Winterkleidung geschaut, weil gerade alle Läden riesige Prozente bieten und ich sowieso noch was richtig warmes für den harten koreanischen Winter brauchte. Aber die hohen Prozente täuschen teilweise - eine Jacke, die normal 500,000 Won kostet ist auch noch teuer wenn sie 70% reduziert ist...

Nachdem ich bei UniQlo (japanische Marke, die sehr schnörkellose Kleidung hat, also genau mein Stil) eine Jacke aus superleichten Daunen für 90,000 anprobiert hatte, die mir sogar ganz gut gefiel, habe ich zum Glück doch noch etwas weitergesucht. Denn ich habe dann einen schwarze, gefütterten Mantel gefunden, der gerade mal 50,000 Won gekostet hat und noch dazu superbequem ist. Jetzt kann der Winter kommen.