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日本の日記~ Neues aus Japan L Japan-Tagebuch, Schule

Autor:  Jitsch
50. Eintrag!! (und der letzte?)

Teil 1 Abschied

So langsam ging es diese Woche zuende, und gestern war mein letzer Schultag. Also haben wir uns nach der Abschlusszeremonie mit dem ganzen Jahrgang in der Schulsporthalle versammelt. Mai hat ein paar Worte ueber mich gesagt, ich hab eine kurze Rede gehalten und dann hat man mir ein kleines Geschenkpaket und Unterschriftenkarten von allen im Jahrgang ueberreicht. Danach haben alle fuer mich "Sakura" gesungen. Das lied war so schoen, ich haette fast geheult...
Am Ende haben wir Gruppenfotos mit allen Klassengeschossen. Das war der Abschied. Aber da ich noch nicht nach Hause fahre, war es noch nicht endgueltig.

Teil 2 Verabredungen

In der naechsten Woche habe ich viel vor. Vor allem auf das Treffen mit Chi-chan, Nacchan und Sacchan zum ins-Freibad-Gehen ist etwas, worauf ich mich schon sehr freue. Na ja.

Okay, ich gebe zu, mir faellt nichts mehr ein. Es geht alles zuende. Bald bin ich wieder zuhause. Und heute kommt der letzte Band von Harry Potter auf Englisch raus.

Jitsch*

日本の日記~ Neues aus Japan XLIX Japan-Tagebuch, Manga, Tanabata

Autor:  Jitsch
Teil 1 Sommer

So langsam ist es bei uns so richtig, richtig Sommer geworden. In den Klassenzimmern haben wir jetzt Ventilatoren stehen, um die sich die Jungs in der Pause nervigerweise draengen (nervigerweise deshalb, weil der Ventilator neben meinem Sitzplatz ist...). Leute bringen ihre Faecher mit in den Unterricht (auch Jungs) oder benutzen die Unterlegblaetter ihrer Mappen zum Faecheln. Als eine Klasse im 5. Jahrgang haben wir auch Klimaanlage im Klassenraum, allerdings war die bisher erst einmal an, weil wir im Moment "Regenzeit" haben. Es ist fast jeden Tag bewoelkt und manchmal schuettet es als wuerde die Welt untergehen. Hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass es nicht ganz so unaushaltbar warm ist. In den Kaufhaeusern wird im Moment nichts anderes ausposaunt als "Bargain, Bargain, Bargain". Nachts hoert man wieder diese komischen Grillen zirpen, und wenn man ganz normal draussen rumlaeuft steht einem Bald der Schweiss auf der Haut. Das ist, falls ihr es euch jetzt besser vorstellen koennt, der japanische Sommer.

Teil 2 Was ich in letzter Zeit so gemacht habe

Ist nicht so sonderlich viel passiert eigentlich. Ich habe ein paar Winterklamotten die ich schon vor einem Monat haette abschicken koennen endlich zur Post gebracht. Hat nur 40000 Yen gekostet mit Schiffpost, kommt aber wenn ich Pech habe erst Weihnachten in Deutschland an. Zudem hab ich mir ein paar Sachen im Internet bestellt, die ich vor der Abreise noch haben wollte, darunter Kekkaishi-DVDs und CDs von den EndingSongs, CDs zu Pretty Cure und zwei weitere Sachen, die ich hier kurz vorstellen moechte.

1. Kui-Tan "Itoshi no Napolitan". Eine CD zur beliebten Drama-Serie "Kui-Tan." In der geht es um den Detektiv Seiya Takano, der sich Kui-Tan nennt und einen unfehlbaren Geschmack hat, was Essen angeht. Er loest seine Faelle, in dem er am Tatort hinterlassene Essenssachen probiert und dann mit seinem Geschmackssinn herausfindet, woher sie kommen, oder aehnliches. Zu seiner "Truppe" gehoeren noch der Junge Hajime, die fabelhafte Koechin Kyoko und der Haustrottel (?) Ryousuke. Alles in allem ergeben sich dabei sehr lustige Begebenheiten. Leider ist die Serie schon zuende gegangen, aber die CD hab ich mir gekauft ^^ Das Haupststueck ist ein Liebeslied auf Spaghetti Napolitana.

2. "Swing Girls". Ich weiss nicht, ob ich den Film vorher erwaehnt hatte, auf jeden Fall habe ich ihn waehrend meiner Zeit bei Yoshikawas einmal gesehen und in Erinnerung behalten. Es geht um eine Truppe Schulmaedchen, die die Band ihrer Schul-Baseballmannschaft ersetzen muessen weil von der Originaltruppe alle durch ihre Schuld eine Lebensmittelvergiftung erhalten haben. Als die Band dann wieder gesund ist, machen ein paar von ihnen weiter... Eine unheimlich lustige Geschichte, und beeindruckend ist auch, dass die Schauspielerinnen alle wirklich gelernt haben, ihre Instrumente zu spielen.


Teil 3 Tanabata

In Japan ist Tanabata ein wichtiges Fest. Es findet am 7. Juli statt und ist mit der Legende von einem Schafhirten und einer Weberin verbunden, die sich nur in jener Nacht jedes Jahr einmal sehen koennen. Als japanischer Brauch werden zu dieser Festlichkeit ueberall Tanabata-Straeucher aufgestellt, an denen man auf bunten Zetteln seine Wuensche schreibt. Da laesst sich einiges Interessantes beobachten, neben normalen Sachen wuenschen sich Kindergartenkinder, Pretty Cure zu werden oder Jugendliche schreiben (mehr aus Witz) aus Anspielung auf "Death Note", dass sie der Gott einer neuen Welt werden wollen. Ich persoenlich habe nur einen kleinen Wunsch geaeussert, naemlich dass ich wohlbehalten nach Deutschland zurueckkehren und mich wieder an dort gewoehnen moechte. [Offenbar haben Japaner nicht so das Problem von wegen "Wenn du deinen Wunsch verraetst, wird er nicht wahr"].
Samstag waren wir dann noch auf dem Tanabata-Fest in Kizu. Ich habe meinen Yukata getragen (und es tatsaechlich hinbekommen, den Obi zu knoten! Ich dachte schon, ich haette das verlernt). Das war eigentlich fast wie das Fruehlingsfest von dem ich vor drei Monaten geschrieben habe, nur eben Abends. Es liefen jede Menge leute rum und es wurde jede Menge an Essen verkauft. Typisch fuer Sommerfeste sind Masken, die man sich kaufen kann. Diese sind dann von bekannten Figuren, viele aus Animes oder sowas wie die Power Rangers. Ich habe mir eine von Cure Mint gekauft ^^

Teil 4 Manga Hisshi

Die letzte Woche habe ich nur an meinem Manga gesessen. 25 Seiten zeichnen sich nicht von selbst, und selbst wenn man an einem Wochenende 14 Seiten schafft hat man ein Problem, wenn man sich (wie ich) um eine Woche vertut. So musste ich die letzte Woche nach der Schule sofort zeichnen... Gestern habe ich dann in einer Super-Session innerhalb von ca. 7 Stunden die Rasterfolie geklebt... aber ich bin zum Abgabedatum (heute) fertig geworden. Yatta!!
heute war auch eine Clubversammlung. Wir haben das Datum zum Drucken festgelegt (naechsten Dienstag) und besprochen, was wir am Schulfest machen. Unser Thema fuer die Illustrationen dazu ist "Irgendwas was mit Schulsachen zu tun hat". Sehr allgemein, aber die Mehrheit war dafuer. Also, ich werde wohl auch was zeichnen, auch wenn ich da schon weg bin. Hehe.

Jitsch*

日本の日記-Neues aus Japan XLVIII Japan-Tagebuch, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 In Yoshino

Am Wochenende sind wir die Grosseltern (vaeterlicherseits) von Sara besuchen gefahren. Hiess, frueh morgens los und dann erst mal 2 Stunden Autofahrt auf recht befahrenen Strassen. Aber wo wir angekommen sind, war wirklich super ^^ Ein kleines Dorf inmitten der Berge, nichts als Wald drumrum, Vogelgezwitscher... ^//^ Das war so super! Der Opa hat sich ne ganze Menge mit mir unterhalten (da er Geschichtslehrer war, kennt er sich total gut auch mit Europa aus) und Badminton gespielt (Ami wird langsam besser, nachdem sie es die Woche davor das erste mal gemacht hatte) und insgesamt lief eben alles ziemlich ruhig. Da das Haus zu einem buddhistischen Tempel gehoert, haben wir dann noch eine kleine Messe abgehalten, ging dann eben nur so dass mal eben ein paar Raeucherstaebchen angezuendet wurden und wir so eine Art Sutra gesungen haben. War sehr schoen. Hat mich an einen Gottesdienst zuhause erinnert... Als wir wieder los mussten, haben uns die Grosseltern noch ganz viel an Keksen und Kartoffeln und irgendwelchen Esssachen mitgegeben. Nett, oder?

Teil 2 Referendare

Referendare sind merkwuerdige Gestalten, oder? In Animes sind sie meistens getarnte Boesewichte, die versuchen die an der Schule zu findenden Magical Girls zu bespitzeln (so geschehen in Pretty Cure, Jeanne, Tokyo Mew Mew). Oder aber, sie sind die gutaussehenden, einnehmenden jungen Typen in die sich mindestens eine Schuelerin verknallt.
Im Moment haben wir auch Referendare hier, aber ich finde die alle weder besonders gutaussehend noch wirken sie auf mich irgendwie boese, es sind ganz normale Studenten im 7. Semester an der Nara Women's University (nichts desto trotz sind auch Maenner dabei), von denen die meisten vorher an diese Schule gegangen sind. Die machen jetzt fuer zwei WOchen jede Menge Unterricht, z.B. in Mathe und Informatik, und die meisten haben auch die Klassenlehrerschaft fuer zwei Wochen uebernommen. Sind alles recht nette, noch etwas unerfahrene Leute, aber das hat auch sein Gutes, denn sie erklaeren alles wirklich dreimal wenn nur einer sagt, dass er es nicht versteht, sind langsam, schreiben an der Tafel total ordentlich und wenn man schlaeft, meckern sie auch nicht XD Also, man kann sich schon in machen Stunden etwas gehen lassen. *schnarch*

Sonst ist aber nichts Wichtiges losgewesen, ausser dass der PC bei Aokis jetzt kaputt ist (bzw. der Internet Explorer geht nicht mehr...) und ich schreibe jetzt nur noch von der Schule aus und hoffe, dass das bald repariert ist. Oh, und die Testergebnisse sind jetzt alle nachgetragen, also angucken (obwohl, Mathe muesst ihr nicht wirklich anseh, das ist schlecht gelaufen).

Jitsch*

日本の日記- Neues aus Japan XLX Japan-Tagebuch, Klausur, Schule

Autor:  Jitsch
Hier meine Ergebnisse bei den neusten (und fuer mich letzten) Test hier in Japan. Ich werde die Liste aktualisieren, bis alle drin stehen! Wie ueblich ist volle Punktzahl 100, wenn es anders ist, steht es dabei.

Test 1 Topic Studies
Thema: Gesundheit
Durchschnittsnote: 80 P / von 150
Meine Note: 125 P / von 150
Was ich dazu noch sagen wollte: Jaah, nicht schlecht, oder? Auf 100 Punkte gerechnet haette ich dann so um 85 Punkte ^^ Nicht schlecht. Die Punkteverluste sind kleinere Fehler und die eine Aufgabe, wo man den Inhalt von drei englischen Zeitungsartikeln auf Japanisch erklaeren sollte (Aber ich hab bei dem einen trotzdem volle Punktzahl!)

Test 2 Analyse
Thema: Beweisen von Gleichungen
Durchschnittsnote: 71 P
Meine Note: 78 P
Was ich noch dazu sagen wollte: Ist doch super gelaufen. So eine gute Mathearbeit hab ich hier noch nie geschrieben *freu* Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

Test 3 Weltgeschichte
Thema: erste Menschen, alte Kulturen im Orient, Griechenland, Rom
Durchschnittsnote: 45 P
Meine Note: 55 P
Was ich noch dazu sagen wollte: Die Arbeit ist ja offenbar nicht soo gut ausgefallen (Durchschnittsnote unter 50...), aber ich bin auf mein persoenliches Ergebnis ganz stolz. Meine Probleme waren die Roemer, da hab ich so gut wie gar nichts richtig, und am Ende fehlte mir die Zeit, noch drei Begriffe zu erklaeren, die ich eigentlich gewusst haette.

Test 4 Biologie
Thema: Zellen und ihre Bestandteile, Membranen und Halbmembranen
Durchschnittsnote: 68.5 P
Meine Note: 40 P
Was ich noch dazu sagen wollte: "Abgelosed", oder wie soll man das nennen? Ich hatte, hab grad nochmal nachgeguckt, in der letzten Bio-Arbeit exakt auch 40 P. Keine Verbesserung also. Woran's lag? Wir sind 43 Schueler, es gibt einiges an komplizierten Sachen, wir muessen uns viel mit Versuchen selber erarbeiten, meine Sitznachbarin ist eine der Unaufmerksamsten hier die immer sagt "Ich versteh das nicht" und dann lieber mit den Jungs hinter uns redet, und ich hab mir die Bio-Sachen vor der Arbeit auch am wenigsten angeguckt. Kommt davon.

Test 5 Japanische Geschichte
Thema: Japan von den ersten Bewohnern bis zum ersten Tennou, den man "Gott" nannte
Durchschnittnote: 54 P
Meine Note: 39 P
Was ich noch dazu sagen wollte: Offenbar der Test mit meinem schlechtesten Ergebnis (es sei denn ich hab Mathe total verhauen). Alledings war es mein absolut erster Test in Japanischer Geschichte und mal ehrlich, ich hatte auch nicht mehr erwartet. Alles locker ^-^

Test 6 Reading
Thema: Alles moegliche an Uebersetzungen
Durchschnittsnote: 27 P
Meine Note: 68 P
Was ich noch dazu sagen wollte: Ich kann nicht sagen, dass ich damit wirklich zufrieden bin. Ich hab Fehler gemacht, wo ich gar nicht auf Japanisch angewiesen war, und das aergert mich gewaltig. Ich kann Reading auch einfach nicht ab. Ich hasse diese beknackte Lehrerin die keine Ahnung hat und kein Englisch kann. *graah*

Test 7 Mathe
Thema: irreale Zahlen und Gleichungen mit mehreren Platzhaltern
Durchschnittsnote: keine Ahnung
Meine Note: 39
Was ich noch dazu sagen wollte: V E R D A M M T. Dieser eine doofe Test ist ja wohl vollkommen schief gelaufen. Aber das wusste ich schon, wie soll man denn auch ueber 40 Punkte hinauskommen wenn man die Haelfte gar nicht hat und sich beim Rest auch nicht sicher ist...? Ich wollte doch nur EINMAL mehr als 50 Punkte *sniff* Eben wohl doch nicht gut genug gelern. Oder das Thema war zu kompliziert.

Test 8 Writing
Thema: Alles moegliche an verschiedener Grammatik
Durchschnittsnote: 47 P
Meine Note: 83
Was ich noch dazu sagen wollte: Irgendwie stoert mich diese Note. Ich hatte echt gedacht, zumindest in Writing waere ich wieder um 90 Punkte... Und dann diese doofen Fehler, die ich gemacht hab, und die ich vermeiden haette koennen wenn ich die Sachen aus dem Unterricht nur einmal ordentlich angeguckt haette. Aber bei einer so kurzen Arbeit heissen selbst wenige Fehler, dass man viele Punkte verliert.



Jitsch

日本の日記- Neues aus Japan XLIX Japan-Tagebuch, Schule, Sportfest

Autor:  Jitsch
Teil 1 Kurze Pause

Ist schon ne Weile her, dass ich das lezten Mal geschrieben habe. Mal die neuesten Ereignisse im Schnelldurchlauf. Nachdem wir unseren Wandertag hatten, haben wir auch bald unsere Mangaclubzeitschrift gedruckt, was reibungslos an zwei Tagen vonstatten lief.
An einem Sonntag dann hatte mich die Familie Kanamaru (Naoko) zu sich eingeladen. Sie haben mich am Bahnhof abgeholt und dann haben wir uns erstmal das GElaende einer Uni in der Gegend angeguckt (war sehr nett, auch wenn wir nur kurz da waren). Das Gelaende war echt riesig, und total viele Baeume. Deutsche Unis sind an sich eher eng oder eben ueber die ganze Stadt verteilt, diese dagegen lag auf einem Huegel und alles war verbunden. Danach sind wir in einem Restaurant gewesen, wo es ein Buffet gab. Ich hab fast mehr Nachtisch gegessen als alles andere XD Die anderen aber auch ^^ (Die ganze Familie war dabei). Nach dem Essen haben die Eltern Naoko und mich dann bei Ikkyuu-Tempel "abgegeben". Der ist bei Shin-Tanabe (schon im Gebiet um Kyoto) und totaaal schoen. Es gibt dort richtig viele Baeume und es ist ganz ruhig, das einzige Geraeusch kommt von Voegeln und dem WInd in den Blaettern. Passenderweise laesst sich das Ikkyuu mit "eine Pause" uebersetzen. Sehr netter Tempel, wirklich. Da kam einem das verstaedterte Japan doch sehr weit weg vor.

Teil 2 Gesellschaftsprobleme

Also, dass es in Japan Gesellschaftsprobleme gibt, kann sich wohl jeder denken. ICh wollte einfach mal aus aktuellem Anlass ein paar aufzaehlen.
Zum einen waere da der Fernseher. In zwei von drei Gastfamilien in denen ich war, hatten die den Fernseher morgens zum Fruestueck an und sobald alle zuhause waren, wurde auch wieder nonstop die Glotze angemacht. Ich weiss nicht, ob das in Deutschland nicht vielleicht genau so ist, aber ich glaube nicht. DIe Japaner leben mit dem TV. Wenn irgendwas nicht im Fernsehen kommt, dann wissen die das nicht. Es gibt keine Lokalzeitungen (soweit ich das mitbekommen habe), aber jede Menge kleiner Fernsehstationen (z.B. hier TV Nara), was aber nicht so viele Leute gucken. Man kann hier ausserdem offebar wirklich RUND UM DIE UHR fernsehen. Das heisst, auch mitten in der Nacht und sonstwann. ICh halte das fuer nicht so schlau. Auch meine aktuelle Gastmutter meinte das mal zu mir; weil die Japaner zu viel Fernsehen, verlieren sie die Faehigkeit, selber nachzudenken. Also, Lernen fuer die Schule mag man hinbekommen, weil das hier eben sowieso meist stumpfes Auswendiglernen ist, aber selber etwas nachdenken, das koennen wohl viele nicht mehr. Technik ist eben doch ein Fluch.
Eine Sache, die ich auch von meiner Gastmutter erfahren habe ist folgende: Es gibt in Japan eine steigende Zahl an Kindern und Jugendlichen, die einfach nicht zur Schule gehen. Sei es, weil sie keinen Stress haben wollen oder weil sie gemobbt werden, aber sie tun es, und ES GIBT KEIN GESETZ DAGEGEN! Ich meine, das Menschenrecht auf Bildung ist meiner Meinung nach gleichzeitig eine Pflicht fuer die Regierung zu sorgen, dass auch jeder gebildet wird. Meine Gastmutter meinte noch dazu, dass die Kinder eben dann den ganzen Tag allein zu hause sind, aber weil sie Internet und Fernsehen haben ist es nicht schlimm, dass ihre ganzen Alterskameraden alle in der Schule sind, sie koennen sich ja beschaeftigen. Sowas finde ich bedenkenswuerdig. Da meine ich dann doch, dass Schulpflich eine gute Sache ist.
Und dann eine Sache, die ich nich gewusst habe und von der ich in 8 Monaten Japan nicht ein Wort gehoert habe, obwohl das an sich anders sein muesste. Letzendlich haben wir es im Englischunterricht erwaehnt. Japan ist das einzige Industrieland, in dem die Zahl der HIV-Infizierten zunimmt. Die Frage, warum das so ist, ist gar nicht so leicht, aber ich vermute, ein Punkt ist, dass AIDS bzw. HIV ueberhaupt nicht an der Oeffentlichkeit ist. In Deutschland gibt es diese "Mach's Mit"-Plakate und in Franzoesich haben wir auch mal so ein franzoesisches Plakat gesehen, aber hier in Japan gibt es nichts. Keine Plakate, keine Veranstaltungen dagegen, keine Sendungen im Fernsehen und dann ist es auch klar, dass keiner weiss, das das gefaehrlich ist. Ich meine, okay, in der Schule wird es durchgenommen, aber erst an der Oberschule, die nicht verpflichtend ist und es bleiben ja wie oben gesagt sowieso welche der SChule fern. Wenn AIDS ein so grosses Problem ist, sollte man erwarten, dass die Regierung irgendwas dagegen unternimmt und dass das Gesellschaftsproblem irgendwo auftaucht - in Romanen vielleicht, oder meinetwegen auch in Manga - aber NICHTS. Der Premierminister Abe kuemmert sich lieber darum, den Muell auf dem Fujiyama zu beseitigen (der nun auch keinen Klimawandel verursachen wird) als sich darum zu scheren, dass seine Landsleute eine Krankheit kriegen, die saugefaehrlich ist. Also, Japan ist nicht immer nur das grosse vorbildliche Land. In Deutschland haben wir wenigstens noch vernuenftige Praeventionsmassnahmen.

Teil 3 Sporttag

Am vergangenen Dienstag kam dann auch endlich der heiss ersehnte Sporttag, nachdem er am Freitag wegen ganztaegigem stroemenden Regen verschoben werden musste. Wir hatten uns vorher schon jeder fuer ein Ballspiel und zwei Spiele mit Einzelpersonen entschieden und auch wurde an jeden Schueler ein Streifen Stoff verteilt, den er selber auf eine Breite von 5 cm umnaehen sollte. Unsere Klasse hatte rosa mit weissen Punkten. Das Band diente dann zur Klassenzuordnung. So was wird klassisch um den Kopf gebunden (habt ihr sicher im Anime schonmal gesehen), aber einige haben es auch genommen umd die Haare zurueckzuschieben wie einen Haarreifen, oder es als Schleife um den Zopf gebunden, oder wie eine Krawatte um den Hals, manche auch im Ninja-Stil um ein Bein oder am Handgelenk.
Es ging mit gemeinsamem Aufwaermen auf dem Sportplatz los, nachdem ein paar Verantwortliche kurz was dazu gesagt haben. Die 4.-6. Klasse (Oberschulteil) hatte Vormittags Ballspiele und Nachmittags Einzelspiele, die Mittenschule umgekehrt. Wir haben also angefangen. Es gab fuer die Maedchen Futsal (so was wie Fussball, aber definitiv nur 5 Spieler pro Team) oder Volleyball und fuer die Jungs Basket- und Fussball. Ich war im Volleyballteam.
Allerdings hatten wir nicht so viele gute Spieler in der Mannschaft (bzw. ich war die einzige, die sich in Sport gerade mit Volleyball beschaeftigt, die andren hatten gar keine Uebung) und somit haben wir dann auch die zwei Spiele verloren (gegen die A und die C unseres Jahrgangs). Es kristallisierte sich schon bei den Spielen raus, dass unsere Klasse sportlich nicht so stark ist, denn auch die Jungs haben beim Volleyball nicht so viele Punkte gemacht. Trotzdem war es ein verdammt gutes Gefuehl, einfach sein Bestes zu geben, da war die Niederlage dann auch nicht mehr so schlimm.
Nach der Mittagspause schleppten dann alle ihre Stuehle aus den Klassenraeumen (Anm.: 3. Stock) auf den Sportplatz. Dort gab es 50-m-Rennen (hab ich gemacht), Hindernislauf, Baelle-in-den-Korb-werfen, Reiterkampf, Leihmenschenrennen, Dreibeinlauf, n Leute (n+1) Beine Rennen und am Schluss noch einen Staffellauf.
Ich hab beim 50-m-Rennen gut durchgestartet und war auch erste bei den 6 Leuten die gleichzeitig liefen, aber insgesamt hat aus meiner Klasse sonst keiner gewonnen, glaube ich. Der Hindernislauf war mehr eine Spasssache; erst Sackhuepfen, dann einen Marshmallow aus einer Schale Mehl holen (mit dem Mund, was bei vielen fuer weisse Gesichter sorgte), dann unter Huerden durchlaufen, sich zehnmal um einen Baseballschlaeger drehen und dann so gut wie moeglich ins Ziel laufen. Es war recht lustig zuzusehen, wie die dann nach dem Drehen alle so schwindelig losstolperten. Das Ballwerfen war nur fuer Maedchen und ging so, dass man einen Korb hatte und jede Menge Baelle und welche Gruppe nach bestimmter Zeit die meisten Baelle reingeworfen bekommen hatte, hatte gewonnen. Der Reiterkampf war nur fuer die Jungs. Vier Leute bilden zusammen ein Pferd (einer vorne als Kopf, zwei hinter ihm, auf dessen Arme sich der REiter setzt und die seine Fuesse stuetzen) und dann mussten die Reiter sich gegenseitig ihre Muetzen klauen und wer am Ende die meisten Reiter mit Muetze uebrighatte, hatte gewonnen. Beim Leihmenschenrennen hatte ich mich schlicht aus Abneigung gegen den Dreibeinlauf eingetragen. Sechs Leute gehen gleichzeitig an den Start und rennen los, unterwegs wird ihnen dann ein Schild gezeigt, auf dem steht, was fuer einen Menschen sie sich "leihen" muessen. Sie kommen an den Stuehlen der Zuschauer vorbei, muessen dann einen aussuchen, dem die Hand geben und am schnellsten mit ihm durch das Ziel laufen. An sich war es so, dass ein Junge sich ein Maedchen "leihen" musste und umgekehrt. Ich hab die Kondition "Ein Junge, dem Rosen gut stehen" bekommen und einfach mal einen in der ersten Reihe mitgezerrt, aber es waren welche schneller als ich, war ja klar. Es war meist sowieso weniger nach den Konditionen sondern mehr nach dem Motto, mach vorher was mit einem ab, wenn nicht hast du sowieso keine Chance. Jungs haben, wenn sie denn eine hatten, ihre Freundin genommen und umgekehrt. Offenbar hat aber einer, trotz Freundin bei "einem Maedchen, das er beschuetzen will" jemand anders genommen. ich kann verstehen, dass die sauer war ^^" Ueda aus unserer Klasse hatte auch ziemlich Pech, weil seine Freundin in der Mittagspause ins Krankenzimmer gegangen war und sonst keiner mit ihm mitwollte. Auch kurios war ein 6.-Klaessler, der auf das Stichwort "My Honey" unsere Englischlehrerin Frau Minami mitschleppte. Dreibeinlauf brauche ich nicht weiter zu erklaeren, die Route war so dass man zwischendrin noch einmal ein Huetchen umrunden musste. Ein Jungenpaerchen hat versucht, nur zu huepfen, es gab aber auch welche, die richtig schnell waren. Dann kam das mit dem n Leute und (n+1) Beine. Wir waren vorher eingeteilt worden. Zuerst mussten zwei Leute zusammen ueber den Platz, um dann Staffellaufmaessig an eine Dreiergruppe zu uebergeben. Ich war in einer Fuenfergruppe, und das war schon ziemlich kompliziert, selbst mit einem stetigen "1-2" haben wir uns immer wieder verheddert, weil die Schrittweite nicht hinkam oder so. Es ist aber eine lustige Angelegenheit, und es staerkt den Teamgeist. Der Staffellauf am Schluss war mit der ganzen Schule, so dass aus jedem Jahrgang ein paar Leute (2 pro Klasse) ausgewaehlt wurden. Die Lehrer sind auch gerannt, und die Sportlehrer fetzten absolut ab, aber zum Beispiel unser Mathelehrer Herr Satou wirkte recht witzig beim Laufen.
Am Ende wurden dann eben Preise verteilt an die besten Klassen und besten Einzellaeufer und schnellsten 50-m-Sprinter. Und es ist etwas beschaemend, aber unsere Klasse hat NICHTS gewonnen. Unser Klassenleher fand das etwas schade, aber Sara meinte, die sportlich starken Klassen haben meist einen hoeheren Durchschnitt in den Tests. Mal sehen, die Tests starten ja am Montag.

Jitsch*

日本の日記-Neues aus Japan XLVIII Japan-Tagebuch, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Der Wandertag des 5. Jahrgangs

Heute ging es auf zum Wandertag. Was auch fuer Japanische Schulen nicht normal ist, dass wir nicht zu einem kulturell wichtigen Ort gefahren sind sondern schlicht und ergreifend zum Grillen an den Strand.
Wir hatten vorher jede der Klassen in vier Gruppen eingeteilt, bei der jeder eine kleine Aufgabe (allerdings spielten diese Aufgaben eigentlich kaum eine Rolle). Da ich zu dem Zeitpunkt irgendwie gerade keine Ahnung hatte, worum es gint hat man mich so in die Beauftragten zum Essen einkaufen gesteckt, aber das war auch nachher recht egal.
Heute haben wir uns um 8:15 alle an drei Bussen gesammelt. Jeder davon sollte eine Klasse fassen und die Sitzplaetze hatten wir vorher schon mit Losen bestimmt, damit auch Leute die sonst kaum Kontakt haben ganz dicke Freunde werden. Es kam eigentlich kaum einer zu spaet (nun ja... zumindest um halb neun, also wo wir losgefahren sind, waren alle da bis auf die zwei Leute die krank waren).
Auf der Fahrt haben wir Karaoke gesungen. Es gab im Bus zwei Bildschirme und ein Programm von gut 1,000 Liedern. Das fing dann so an, dass erstmal welche mit Spielkarten auslosen musste, wer singen sollte, damit es ueberhaupt losgehen konnte, aber dann haben wir eigentlich die ganze Fahr weitergemacht und sogar unser Klassenlehrer hat unter grossem Jubel ein Lied zum Besten
gegeben.
Dann kamen wir schliesslich am Rande von Osaka bei einem Supermarkt zum Stehen um die Sachen zum Grillen einzukaufen. Der Gruppenleiter jeder Gruppe bekam pro Mitglied 700 Yen ausgehaendigt und dann haben wir 120 Schueler des Jahrgangs den Laden gestuermt und die Fleischbar gepluendert. Obwohl ich fuer das Essen zustaendig war, haben sowieso alle alles gemeinsam entschieden.
Dann ging es nur ncoh recht kurz weiter zum sogenannten "DokiDoki-Beach", wo ausser uns schon ein paar andere Gruppen an Oberschuelern ihren Ausflug machten. Das Meer war wunderbar und das Wetter sonnig, aber nicht zu heiss. Man konnte da dann Grills mieten, und jede Gruppe hat einen bekommen. Wir konnten erst als lezte richtig anfangen, weil ausgerechnet das Gruppenmitglied das die Teller und Becher hatte noch dem Bus hinterherrennen musste, um irgendwas zu holen.
Das Grillen an sich war eine recht lustige Angelegenheit. Unserer Gruppe sind regelmaessig Sachen in den Sand gefallen, aber am Ende wurden doch alle satt. Naoko hatte die verrueckte Idee, Pfannkuchen zu machen, wofuer sie sogar eine Pfanne dabei hatte, aber wir mussten fuer das Pfett immer irgendwelche Fleischstueckchen in der Pfanne bewegen.
Nach dem Grillen ging es fuer eine Haelfte zum Beachvolleyball und fuer die andere ans Muscheln sammeln. Muscheln sammeln dann so, dass der Boden durchgeharkt wurde und man die lebendigen Muscheln ausgraben und sammeln konnte. Ich hab Volleyball gespielt und hatte eine menge Spass. So einen tollen Wandertag hatte ich in Deutschland noch nie. (Um das mal so zu sagen. Wandertage bei uns liefen immer so ab dass wir erst was interessantes machen, was wir aber aufgrund der Wuensche aller anderen ziemlich gekuerzt haben und dann spaeter ging es ans ellenlange Shopping wo ich mich zu Tode gelangweilt hab).
Auf der Rueckfahrt schliesslich haben ein paar geschlafen und der rest richtig Karaoke geroehrt. Zurueck an der Schule bekam noch jeder eine Tuete mit 500g Muscheln (nicht die, die die anderen eingesammelt hatten, die wurden einfach abgegeben und dafuer bekam man dann halt diese Tueten). Es haben auch viele von ihren ganzen Freunden ein oder zwei Tueten bekommen, weil die damit nichts anfangen konnten... aber so hatte man wenigstens einen kleinen Beweis, dass man wirklich am Meer war.

Teil 2 Ehe

Ein ueberfluessiger Anhang eigentlich, aber wenn ich mit "Teil1" anfangen muss es auch einen zweiten geben, oder? Na ja. Ich hab nur gerade festgestellt, dass es mir viel leichter faellt, ein Lied beim Karaoke zu singen wenn ich es oft auf dem MP3 gehoert habe... ist irgendwie logisch, oder? Als ich das Opening von Kekkaishi gesungen habe, fanden meine drei Freunde die mit zum Karaoke waren, dass ich klang wie eine Japanerin. Da werd ich glatt rot ^//^

Jitsch*

日本の日記-Neues aus Japan XLVII Golden Week, Japan-Tagebuch, Manga

Autor:  Jitsch
Teil 1 Meine Golden Week

Die Golden Week ist, um es kurz zu sagen eine Woche in der es in Japan vier Feiertage gibt. Aus diesem Grund geben die meisten Firmen ihren Angestellten die ganze Woche frei. Schueler haben meist nur an den Feiertagen keinen Unterricht, aber auch das reicht aus um mal eben ein bisschen mit der Familie wegzufahren und einige lassen dann auch die ein oder zwei Schultage, die zwischendrin liegen, ausfallen. Bei mir verlief diese Woche folgendermassen:

Tag 1: 29.4. Showa no Hi
Da fuer mich ein Abgabedatum anstand, musste ich am Samstag anfangen, meinen Manga in Eile vorzuzeihnen und am 29. ging es dann praktisch ohne Pause daran, die erste Haelfte des Manga ordentlich in Bleistift zu zeichnen. Das hat echt den ganzen Tag gedauert, also war sonst nicht so viel los.

Tag 2: 30.4. Verschobener Feiertag (der eigentlich an diesem Tag ist, aber auf den Montag verschoben wurde damit die Schueler auch was davon haben)
Es ging frisch und froehlich der Manga weiter, allerdings wachte ich erst recht spaet auf, weil ich mir keinen Wecker gestellt hatte. Am Nachmittag kamen dann zwei Kollegen von meinem Gastvater mit ihren Kollegen und wir haben gegrillt. Die Japaner grillen eigentlich alles; vor allem Gemuese, Fleisch sowieso und dann noch Reisbaellchen oder Tintenfisch. Ansonsten verlief die Feier aber wie ich es aus Deutschland kenne; die Kinder rennen im Garten rum, die Muetter sitzen zusammen und diskutieren ueber ihre Kleinen und was sie schon alles koennen, die Maenner trinken Bier, kuemmern sich um den Grill und reden ueber was ihnen gerade so einfaellt... Ich war nicht die ganze Zeit dabei, weil ich ja noch meinen Manga machen musste.

Tag 3: Gruendungsgedenktag
Auch ein freier Tag, also hat Sara mich gefragt, ob ich mit ihr und ein paar Fruenden in die Universal Studios Japan gehen wollte. Da ich die Bleistiftvorzeichnungen des Manga so gut wie fertig habe, hab ich ja gesagt. Wir mussten dann also um 6:14 am Bahnhof sein, was aufgrund gewisser Aufschuebe knapp wurde so dass wir den Zug rennend erreichen mussten. In Tsuruhashi haben wir dann Kana-chan und Sacchan (nicht Saki sondern ein Maedchen namens Sachiko) getroffen und kamen bald in stroemendem Regen beim Park an. Nachdem ich dann auch einen GEldautomaten gefunden hatte, der meine Karte nahm konnten wir rein und sind erstmal in das Jurassic Park (=Wasserbahn) rein, weil wir sowieso schon nass waren. Insgesamt war es ein ziemlich netter Tag, vor allem nachdem um Mittag das Wetter etwas aufklarte und die seit Maerz vorhandene Achterbahn Hollywood Dream the Ride auch wieder fuhr. Abends war ich total kaputt...

Tag 4: Normaler Schultag
nicht viel zu sagen ausser dass ich echt supergluecklich war (ironie) dass ich am einzigen Tag in der Golden Week erstens eine Doppelstunde Frau Yamaue aushalten musste und wir dann auch noch am Schluss eine Doppelstunde Japanische GEschichte hatten, was zwar interessant ist aber irgendwie viel zu einschlaefernd...

Tag 5: Tag der Verfassung
Hier ging es dann auf die Reise zum Fujiyama (ich weiss echt nicht, warum wir Deutschen -yama sagen, wo die Japaner den Fujisan nennen... san und yama hat dasselbe kanji [山], aber warum...?) Wir fuhren so gegen 5 Uhr los. Das heisst, es sollte um 5 losgehen aber wie man das so kennt wurde es dann doch halb sechs. Das hatte den simplen Grund, dass wir versuchten dem sicheren Stau auf der Autobahn zu entgehen, hat aber nicht geklappt... auf halber STrecke kamen wir in einen dicken Stau und von da an ging es nur noch stockend vorwaerts. Selbst als wir von der Autobahn runterwaren, draengten sich die Autos und wir hatten Probleme, ein nettes Restaurant zu finden. Dabei konnten wir schon die ganze Zeit den Fujisan sehen, der wirklich unvorstellbar gross ist, aber die Spitze konnte man aufgrund vieler WOlken gar nicht sehen. Im Restaurant dann hatten wir eine gute Aussicht und tatsaechlich verzogen sich die WOlken dann auch kurz. Die Kellnerinnen meinten, man saehe den Berg wirklich nur an 30 Tagen im Jahr richtig gut.
Danach sind wir ein bisschen durch die Pampa gefahren (Aokis haben sogar angehalten, nur weil da eine Weide mit Kuehen war...) und dann sind wir mit dem Auto zur 5. Stufe des Berges gefahren. Dort konnte man Andenken kaufen, fuer viel Geld seine Kinder ponyreiten lassen oder sich die schneebedeckte Spitze angucken. Ganz besteigen konnte man den Berg noch nicht, zu gefaehrlich. Als Andenken haben die sogar "Frische Fuji-Luft" in Dosen verkauft. Die spinnen die Japaner.
Danach sind wir dann zu unserer Unterkunft gefahren. Aokis Bekannte leben in einem Altenheim, wo Angehoerige oder eben Bekannte fuer ein paar Tage ein Zimmer mieten koennen. Es gab superteures Sushi und wir haben uns eine Menge ueber Deutschland und Musik unterhalten.

Tag 6: Tag des Gruens
An diesem Tag haben wir erstmal ausgeschlafen und dann einen Spaziergang gemacht, bei dem man den Fujisan wirklich wunderbar sehen konnte. Dabei sind wir auch in Wald gekommen, was wirklich erfrischend war und irgendwie heimelig. Aokis musste natuerlich sofort wieder alle jede einzelne Pflanze bestaunen. Daran erkennt man eben Stadtmenschen.
Danach sind wir ins Auto gestiegen und einfahc nur noch gefahren. Zwischendrin haben wir am Fischmarkt in Shimizu kurz vor dessen Schliessung noch ein paar Fische gekauft (dort konnte man auch Delfinfleisch und Thunfischaugen bekommen, wenn man wollte). Danach sind wir stundenlang durch den Stau gekrochen bis wir so gegen Mitternacht endlich wieder zuhause waren und einfahc nur noch totmuede ins Bett gefallen sind (ich zumindest, die anderen scheinen noch geredet zu haben).

Tag 7: Kindertag
Der letzte Tag der Golden Week eigentlich ging komplett fuer's zeichnen drauf. Ich hab von morgens bis abends dran gesessen, die erste Haelfte des Manga nachzuzeichnen und nur zum Essen Pause gemacht. Genau so ging's am naechsten Tag, der nicht mehr zur Golden Week an sich zaehlt aber halt ein Sonntag war, weiter, abgesehen davon dass ich noch eine Pretty-Cure-Episodenbeschreibung gemacht habe.


Teil 2 Viel zu tun?

Ab Beginn der Woche ging es wieder ans Lernen. Nach dem Unterricht habe ich meinen Manga in drei Tagen zuende gerastert, so dass ich ihn heute (=am 10.) abgeben konnte. Von jetzt an werde ich wohl etwas mehr Zeit haben fuer alles andere. Ich freue mich schon, euch von dem Wandertag des 5. Jahrgangs zu erzaehlen, auf dem wir morgen in der Naehe des Kansai Airport ans Mehr fahren.

Ich hoffe, ihr lest auch meine weiteren Berichte.
Jitsch*

日本の日記~ Neues aus Japan XLVI Japan-Tagebuch, Kirschblüte, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Verdammt lang’ her

Ja, ich weiss, und es tut mir leid. Ich hab jetzt so ziemlich einen Monat nicht mehr in meinen Weblog geschrieben und euch ganz allein gelassen mit euren Vermutungen, was mir im feindlichen Japan alles schreckliches passiert sein mag. XD Na ja, ich hoffe ihr habt es ueberstanden, und macht euch auf einen laengeren Text gefasst, denn es gibt wirklich einiges zu berichten.

Teil 2 Schule faengt wieder an

Auch das ist mir nach zwei Wochen recht erholsamer Fruehjahrsferien nicht erspart geblieben. Also ging es am Montag den 9. wieder auf zur Schule... Am ersten Tag war nicht so viel los. Zuerst trafen wir uns alle nochmal im alten Klassenraum und dann ging es zur Feier zum Unterrichtsbeginn, wo ein paar neue Lehrer vorgestellt wurden und sich unter anderem auch die neue Schulleiterin vorgestellt hat. Danach ging es in den 5-Klaessler-Trakt, wo die Klassenlisten allen ausser mir und Ida sagten, in welcher Klasse sie gelandet waren. Wir beiden sind auch unerwarteterweise in verschiedenen Klassen gelandet, ich in der B und Ida in der C. Muss dran liegen, dass das Klassengewicht sonst voellig aus dem Gleichgewicht geraet, wenn wir beide weg sind. Zudem wurde allen (ausser mir und Ida) gesagt, in welchen Kursen sie fuer ihre ausgewaehlten Faecher gelandet waren. Damit war der erste Schultag auch schon vorbei. Nachdem wir alle weg waren, war noch die Einschulung der neuen Schueler.
Am zweiten Tag gab es erstmal eine Menge Organisatorisches und dann noch eine Infoveranstaltung (vor allem auch fuer die neuen Erstklaessler) zum Thema Verkehrssicherheit. War vor allem uebers Fahrradfahren, warum man das Licht anmachen soll und sowas, kannte ich eigentlich alles schon. Nur was mich erstaunt hat war, dass der Japaner beim Fahhrad Handzeichen nur mit Links gibt, und wenn er nach rechts abbiegen will, wird der Arm zur Seite gestreckt und abgeknickt. Ausserdem gibt es das Handzeichen, wenn man stoppt die Hand mit der Handflaeche nach hinten zu halten... okay, das ist die Theorie, ob es jemand benutzt ist allerdings fraglich. In Deutschland benutzt ja auch kaum einer die Handzeichen.

Teil 3 Neue Faecher

Ab dem dritten Schultag begann dann der Unterricht, am Mittwoch und Donnerstag waren es aber noch nur jeweils vier Stunden und der Unterricht mittags zuende. Da ich in keine Kurse eingetragen wurde, durfte ich mir das selber aussuchen und habe mich selbst einfach mal in den Kulturzweig gepackt, weil ich keinen Bock hatte, zwei Naturwissenschaften zu nehmen. Das bedeutet, ich habe zwei Gesellschaftswissenschaftliche Faecher (und da ich fuer Erdkunde nichts uebrig habe, sind es Weltgeschichte und Japanische Geschichte geworden). Ansonsten gab es nur noch die Wahl, welche Naturwissenschaft ich nehme (Physik, Chemie oder Bio) und ob ich lieber ein Kuenstlerisches Fach und einfaches Mathe oder wie gehabt zwei verschiedene Mathestunden haben will. Um euch das genauer zu zeigen liste ich einfahc mal alle Faecher auf, die jetzt auf meinem Stundenplan stehen.

Fach: Writing [Englisch] Lehrer: Frau Miyamoto Zeit: 1 Stunde pro Woche Gruppe: 30 Schueler
Dieses Fach ist recht stumpf. Es geht darum, die Grammatik durchzugehen und entsprechende Aufgaben zu machen die so aussehen, dass man einfach ein Wort in einen vorhanden Satz einsetzt oder so. Ausserdem spielt das Uebersetzen aus dem Japanischen eine grosse Rolle. Ist recht einfach, aber da wir so wenig Unterricht haben sind die Hausaufgaben umso mehr.

Fach: Analyse [Mathe] Lehrer: Frau Sakuma Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 25 Schueler
Hier geht es weniger um die Rechenmethoden als darum, in ewigen Umstellungen und Termumformungen Sachen zu beweisen und sowas. Momentan ist unser Thema, dass wenn wir einen Fakt vorgegeben haben beweisen muessen, dass er wahr ist, und pruefen, ob das umgekehrt auch so gilt und so weiter. Es geht eigentlich recht gut. Die Lehrerin ist gewoehnungsbeduerftig, redet aber ziemlich klar und deutlich und achtet mehr als andere darauf, dass alle mitkommen.

Fach: Modernes Japanisch Lehrer: Frau Kanazawa Zeit: 2 Stunden pro Woche
Gruppe: Die ganze 5B (42 Schueler)
Jetzt wo ich gut genug bin, um den Unterricht zu verstehen finde ich ihn teilweise recht interessant. Es geht eigentlich darum, einen Text zu lesen, den irgendein sehr schlauer Mensch geschrieben hat und ihn dann auseinanderzupfluecken. Was meint er mit diesem Ausdruck und was ist eigentlich die Gesamtaussage und so weiter. Nebenbei laesst uns die Lehrerin hin und wieder Kanjitests schreiben, bei denen ich so auf 9 von 45 Punkten komme. Frau Kanazawa ist recht streng, kann aber auch ziemlich nett sein.

Fach: Zahlenlehre Lehrer: Herr Satou Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 25 Schueler
In diesem Fach lernen wir etwas ueber Zahlen an sich und Methoden zu deren Anwendung. Momentan geht es um die sogenannten unmoeglichen Zahlen, die man eben nicht so einfach ausdruecken kann und nebenbei rechnen wir noch ne ganze menge an Gleichungen rum, die keinen tieferen Sinn zu haben scheinen. Herr Sato ist ein recht sympathischer Typ, dem nachgesagt wird, ein Otaku zu sein. Er ist auch mein Klassenlehrer geworden.

Fach: Sport [Volleyball] Lehrer: Herr Matsuda Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: ca. 30 Schueler
In Sport durften wir waehlen, was wir wollen, so mit Erstwunsch, Zweitwunsch und Drittwunsch. Ich hab fuers erste Quartal Volleyball genommen und es auch erfuellt bekommen. Der Lehrer ist nett und der Sport macht spass. Vor allem in der Doppelstunde am Freitag hat man mal richtig Zeit, sich warmzumachen, Technik zu uebern und dann noch ein bisschen gegeneinander zu spielen. Ich mag den Sport sehr gerne.

Fach: Alltags-Naturwissenschaften Leherer: Mehrere,ich hab zuerst Oouchi Zeit: Eine Doppelstunde pro Woche
Gruppe: 25 Schueler
Ein recht seltsam anmutender Fachname und genau so ist das Fach offenbar auch. Es geht um Naturwissenschaften im Alltag oder so was, und ist laut der Lehrer eine Stunde, in der man sich vom Lernstresse erholen und ein bisschen einfach nachdenken kann. Wir werden ueber das Schuljahr verteilt bei vier verschiedenen Leherern aus den Fachschaften Hauswirtschaft, Kochen, Hygiene und Sport Unterricht haben. Noch hatten wir aber nur eine kurze Einfuehrung und dann hat der ehemalige Schulleiter uns noch was ganz kompliziertes ueber Lernen an sich, Tests und DNA erzaehlt.

Fach: Biologie Lehrer: Frau Sakurai Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 43 Schueler
Die einzige Naturwissenschaft, die mir im letzten Schuljahr gefallen hat, habe ich wieder aufgenommen. Momentan lernen wir alles ueber Zellen – zuerst haben wir mikroskopiert und jetzt geht es daran, ganz genau zu lernen, was fuer Bestandteile Zellen haben, wie die genau aussehen und wie genau die eigentlich arbeiten. Was mir dabei aufgefallen ist, dass es zwischen dem japanischen „Saibou“ (Zelle) und dem Wort „Cyborg“ von der Aussprache eine verblueffende Aehnlichkeit gibt... Die Lehrerin wirkt sehr motiviert und ist sympathisch, obwohl ich Herrn Yamamoto irgendwie lustiger fand.

Fach: Weltgeschichte Lehrer: Frau Fujita Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 25 Schueler
Hier fangen wir also noch einmal ganz von vorne an. Begonnen mit der Entwicklung des Menschen zum Affen (die wir vorher schon in Bio hatten) sind wir dann recht schnell bei den alten Kulturen gelandet – Aegypten, Mesopotamien, Anatolien und was es da noch so gab. Das alles im Schweinsgalopp und mit mehr untergehenden Koenigreichen als man sich merken kann, nicht zu vergessen die ganzen Namen... Eine ziemliche Lernsache. Die Lehrerin ist dieselbe wie letztes Jahr und deshalb an sich nichts neues.

Fach: Topic Studies [Englisch] Lehrer: Frau Minami Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 5B [42 Schueler]
Ist genau dasselbe wie der Englischunterricht letztes Jahr. Wir kriegen Texte, gehen sie in ellenlangen Stunden satz fuer Satz durch, schreiben mal einen Vokabeltest dazu und hin und wieder kommt der altbekammte Satz „Okay, make groups of four please“, wo dank der ueberragenden Englischkenntnisse meiner Mitschueler nie wirklich ein Gespraech bei rumkommt. Momentan sind wir beim Thema Gesundheit. Das ist auch das einzig interessante, dass die Texte die wir lesen einem wirklich noch was interessantes erzaehlen koennen.

Fach: Informatik Lehrer: Frau Yama-ue Zeit: Eine Doppelstunde pro Woche
Gruppe: 5B [42 Schueler]
Der Unterricht geht im Grossen und Ganzen um die Benutzung von PCs. Wir haben angefangen mit der Formatierung im Word-Dokument und gehen langsam weiter, wobei wir meist einen Text zur bearbeitung haben, der uns nebenbei auch noch was Interessantes beibringt. Bei 42 Leuten ist es allerdings nicht immer so einfach, dass jeder seine Sachen auch hinbekommt. Die Lehrerin kann ein bisschen nervig sein, da sie einen schon anmeckert, wenn man noch mit dem Klingeln in den Raum kommt. Aber da muss man durch.

Fach: Japanische Geschichte Leherer: Herr Takeda Zeit: 3 Stunden pro Woche
Gruppe: 25 Schueler
Der einzige Unterricht in dem wir sitzen koennen, wo wir wollen, was dazu fuehrt dass die erste Reihe bis auf einen Platz gar nicht besetzt ist. Japanische Geschichte beginnt wie Weltgeschichte mit den Urmenschen, fixiert sich dann aber recht bald auf Japan. Der Lehrer hat immer einen Faecher dabei, obwohl es noch gar nicht so heiss ist, und zeigt uns gerne Bilder, die wir dann interpretieren muessen. Der Unterricht ist recht nah an dem, was man an sich aus Deutschland kennt, vor allem aktiver als normal in Japan, aber ich habe Probleme damit, die Arbeitsblaetter auszufuellen, weil er nicht immer alles anschreibt was da rein muss.

Fach: Reading [Englisch] Lehrer: Frau Naka Zeit: 2 Stunden pro Woche
Gruppe: 5B [42 Schueler]
Der langweiligste Unterricht, den ich je hatte. Eine Stunde laeuft immer nach dem selben Prinzip ab. Zuerst gibt es drei kurze Fragen, die man beantworten muss. Dann kommt das neue Vokabular, wo man ein Wort einer in englisch geschriebenen Worterklaerung oder einem Bild zuordnen muss. Es folgt ein Text von 200-350 Woertern den man durchlesen soll und dabei die Zeit stoppen und dann muss man ein paar sehr einfache Fragen dazu beantworten. Es gibt noch die Sektion „Phrasen“ wo bestimmte Englische Redewendungen drankommen. Dafuer brauche ich gut 10 Minuten, mehr auf keinen Fall, dann kann ich noch eben die Hausaufgaben (Uebersetzungen ins Japanische von 3 Englischen Saetzen) machen und dann ... na ja, male ich oder lese ein Buch, weil alle andren dreimal so lange brauchen. Die Lehrerin ist sowieso dumm, die kann schlechter Englisch als die zwei Jungs aus der Parallelklasse mit denen Ida immer redet.

Das war’s auch schon. Ist ja gar nicht so viel. Haha. Doch, eigentlich schon. Es ist stressig, in den Faechern wo man 2 Stunden pro Woche gewohnt ist auf einmal drei zu haben und einfacher wird es sowieso nicht. Aber ich gebe mein Bestes!!

Teil 4 Was noch so war

Also, die Aokis sind auf jedenfall eine unternehmungslustige Familie. Bereits in der ersten Woche sind wir alle zusammen auf ein japanische Matsuri gegangen, das am Schloss von Kouryama stattfand. Ist so aehnlich wie ein deutscher Jahrmarkt, jede menge Buden mit den verschiedensten Suessigkeiten und Esswaren, nur solche Sachen wie das Festzelt und Autoscooter gibt’s nicht. Stattdessen kann man sein Glueck versuchen indem man Goldfische mit einem in einen Rahmen gespannten Papier aus dem Wasser fischt oder kleine Anhaenger mit einem Papierfaden mit Angelhaken. Bei beidem ist das Problem, dass das Papier eben reisst, wenn es zu schnell durchweicht. Da noch dazu Kirschbluetenzeit war, hatten wir einen wunderbaren Anblick. Fruehling und Herbst sind wirklich die besten Zeiten um nach Japan zu kommen – Sommer ist viel zu heiss und im Winter gibt’s nichts zu sehen.
Eine Woche spaeter dann war ein Klavierkonzert von jungen Leuten, wo auch zwei meiner Gastschwestern mitmachten. Das war richtig toll, selbst die kleinen Grundschueler haben schon beidhaendige Stuecke gespielt und die in meinem Alter waren sowieso absolute Klasse, vor allem meine Gastschwester Sara. Das war wirklich nicht mit einem Musikschulkonzert zu vergleichen sondern in einer richtigen Veranstaltungshalle und Buehnenpersonal, die die Sachen umgeraemt haben. Japaner machen alles immer so professionell!
Letztes Wochenende dann war meine gesamte Gastfamilie bei den Grosseltern, allerdings war da auch ein buddhistisches Fest und da die einen Tempel haben, hatten sie Angst, dass ich vernachlaessigt werden koennte, also habe ich zwei Naechte bei meiner Freundin Saki uebernachtet. Wir haben am ersten Tag einen Wettkampf in dem One Piece – Spiel „Pirates Carnival“ gemacht und am naechsten Tag sind wir dann alle nach Osaka gefahren um uns „Nachts im Museum“ anzusehen – ein super Film.
Nebenbei bin ich in Japanisch mittlerweile so gut geworden, dass ich richtig normale Gespraeche fuehren kann, und das freut mich. Was mich erstaunt ist, wie viel ich dann immer wieder zu erzaehlen habe – mir fallen immer so viele Sachen ein, dass ich manchmal was wieder vergesse oder vom Thema abschweife. Das ist mir in Deutschland bisher selten passiert, schlimm finde ich es allerdings nicht ^^

Teil 5 Ein neuer Abschied

Idas Aufenthalt in Japan war auf ein halbes Jahr festgelegt, und jetzt Ende April sind die sechs Monate vorbei. Das heisst vor allem, dass ich in naechtelanger Arbeit meinen bis dahin recht luschig dahingezeichneten Doujinshi gerastert und ins Englische uebersetzt habe, um ihn ihr zu ueberreichen. Am vorletzten Schultag war eine Schuelervollversammlung, nach der wir aus der 5. zurueckgeblieben sind, so dass Ida noch mal ein paar (von mir uebersetzte Worte) ueber ihren anfaenglichen Schock ueber die Klamotten der Jungs und die Freundlichkeit der Maedchen sagen konnte. Dann haben alle fuer sie gesungen und von jeder Klasse wurden Fotos gemacht. Heute dann haben die Leute ihrer neuen Klasse ihr nach dem Unterricht ihr noch zwei Signierkarten mit Gruessen von ihren alten Mitschuelern ueberreicht – die meisten haben sich bemueht, was in Englisch zu schreiben, aber eine Sache musste ich uebersetzen. Zudem bekam sie noch einen Kalender von der Boygroup Agentur „Johnny’s“, die Ida mittlerweile so sehr mag und dann wurden noch jede Menge Abschiedsfotos gemacht. Wir haben uns im Zug dann auch verabschiedet.
Es wird auf jeden Fall anders sein ohne Ida, aber mittlerweile kriege ich es ja hin, auch mal mit meinen Sitznachbarn zu reden (ich habe das Gefuehl, ich lenke Mase-kun in Englisch immer ab, wenn ich aus Langeweile anfange was zu malen... Aber „Reading“ ist echt unter meinem Niveau). Ich glaube, ich habe noch sehr spannende drei Monate vor mir, vor allem jetzt die golden Week (vom 30.4. bis 5.5) wird stressig, weil ein Abgabedatum vom Mangaclub ansteht und ich wegen der Sache mit Ida noch n i c h t s gemacht habe. Na ja. Man sieht sich.


Jitsch*

日本の日記~ Neues aus Japan XLV Japan-Tagebuch, Manga, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Betsuri ~ Der Abschied

Hallo! ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, aber jetzt bekommt ihr sie, die neuesten News aus Japan!!
Am Samstag musste ich, nachdem ich gut eine Woche nur an meinem Manga gezeichnet hatte und auch fertig geworden war, meine ganzen Sachen packen, denn es ging zu einer neuen Gastfamilie. Meine vorherige hatte naemlich das Problem, dass die Mutter, die sowieso schon jeden Tag erst so gegen sieben nach Hause kam, in der Arbeit ab dem 1.April noch mehr Zeitaufwand auf sich zukommen sah und deshalb hatte sie Angst, sich nicht erschoepfend um mich kuemmern zu koennen. Also hat die Schule mir eine neue Familie gesucht, und ich bin auch ganz zufrieden damit. Mit der Gastschwester habe ich schon manchmal geredet, ihre juengere Schwester gehoert zu meinem Mangaclub und Yuka erzaehlte mir auf dem Heimweg einmal, dass der Vater wirklich sehr nett aussehe. Aber noch konnte ich mir wirklich kein Bild machen als ich angefangen habe zu packen.
Das Gepaeck war, obwohl ich einiges weggeschmissen und auch ein Paket mit Sachen die ich nicht mehr brauchte nach Deutschland geschickt hatte, nicht wirklich weniger als vorher. Zwei grosse Kisten mit Buechern und Kuscheltieren, ein Karton mit Andenken, einer mit Besteck, eine Tuete mit meiner gewachsenen Mangasammlung drin und dann noch der Koffer und mein Rucksack. Dann also hiess es nur noch: warten.
Am Morgen habe ich mich von meiner Gastmutter verabschiedet, bevor sie zur Arbeit losging. Morgens habe ich noch wie immer die Pretty Cure-Folgenbeschreibung gemacht. Nach dem Mittagessen haben wir noch etwas Tee getrunken, bis die neue Gastfamilie mit gut 40 Minuten Verspaetung (sie hatten nicht hingefunden) ankam. Dabei waren Mutter, Vater, meine Jahrgangskameradin und ihre ganz kleine Schwester, die jetzt gerade in die Grundschule gekommen ist. Mein alter Gastvater hat ihnen nochmal gesagt, worauf sie alles achten muessen und dann schnappte sich jeder ein Gepaeckstueck (so viele waren das....) und wir schleppten sie nach unten in den Mercedes von Aokis. Deutsche Autos machen irgendwie nostalgisch...
Mein neues Haus ist toll. Wir haben zwei Fernseher, einen Kopierer, einen Holzofen und einen Garten, das Haus wirkt durch die hohe Eingangshalle und die Decke im Wohnzimmer die erst beim zweiten Stock aufhoert echt riesig und ist mit viel Holz eingerichtet, richtig heimelig. Ich hab mich sofort in meinem ZImmer im Erdgeschoss wohnbar gemacht und fuehle mich nun nach vier Tagen doch ziemlich wohl.
Und das beste ist: Wir kriegen hier sogar den Fernsehsender, auf dem Pokemon, Naruto und Yu-Gi-Oh!DuelMonstersGX ausgestrahlt werden. Ist das nicht was?

Teil 2 Bungei Doukoukai ~ Der Mangaclub

Ja, schon wieder dieses Thema. Wir sind eben eine Gesellschaft von fleissigen (?) Leuten. Also, da die letzte Ausgabe mitte Februar rauskam, musste die naechste, die noch vor Beginn des neuen Schuljahres rauskommen sollte bald gedruckt werden. Also haben wir das ganz einfach mitten in die Ferien verlegt - kein Problem, da selbst in den Schuljahres-End-Ferien die meisten jeden Tag zu ihren Clubs gehen und in der Schule sind. Ich hatte meinen Manga fertig und habe auch am Tag vorher noch ein Titelblatt fuer die diesmalige Ausgabe gemalt, von dem Kyoko beim ersten angucken sofort "Hey, sieht toll aus!" rief. Das macht einen doch irgendwie zuversichtlich, dass man doch irgendwo etwas Talent hat.
Natuerlich gab es doch ein paar Probleme. Da waren die paar Leute, die wegen der Ferien etwas zu spaet kamen, die vollkommen vergessen hatten dass Abgabedatum war und so weiter. Die Zeichnerin des einen Manga hatte vier Tage vorher noch nichtmal angefangen, mit dem Resultat dass sie am SChluss nur eine Freetalk-Seite abgegeben hat. Dann hatte unsere Clubvorsteherin die abgegebenen Zettel einer Person verlegt und wir mussten sie eilig durch irgendwelche Zeichnungen ersetzen, die ein Clubmitglied rein zufaellig dabei hatte. Ich habe auch ein Bild von mir schnell noch eingeschleust, das dann auf der vor-vorletzten Seite gelandet ist.
Aber es lief mit dem Druck ueberraschend gut; am Ende waren die Seitenzahlen ueberall gleich, es entsanden 29 wunderbare Zeitschriften und jeder bekam eine. Das macht einen irgendwie stolz, dass man dazu beigetragen hat. Ausserdem finde ich meinen Manga momentan noch ganz gut, das kann sich aber noch ganz schoen aendern.

Teil 3 Kenkou Shindan ~ Gesundheitsvorsorge

Am Mittwoch mussten wir dann trotz Ferien nochmal in die Schule, und zwar verpflichtend: Es fand die jaehrliche Gesundheitsuntersuchung statt. Nachdem ich eine Stunde zu frueh war und mich in der Zeit an die 14 Seiten Englischhausaufgaben gesetzt hatte, trafen wir uns im Klassenraum und der Lehrer verteilte die Uebersichtskarten der Schueler. Ich hatte natuerlich keine. Dann mussten wir, schoen getrennt nach Jungs und Maedchen, nach Klassen geteilt und in alphabetischer Reihenfolge mit Pausen zu drei Stationen. Zuerst in den Kendou-Raum der Turnhalle, wo unsere Sitzhoehe, unsere Koerpergroesse und unser Gewicht gemessen wurden. Ich bin keine 1,60m gross, aber trotzdem groesser als die meisten Japanerinnen o.O In derselben Station wurde noch unsere Sehstaerke getestet mit so einem Test wo man sagen muss, in welche Richtung der Kreis ein Loch hat, war bei mir kein Problem - Rechts und links je 1.0. Nach einer kurzen Pause im Klassenraum ging es weiter zur Zahnuntersuchgung im Kunstraum, das sah dann so aus, dass da ein Zahnarzt sass, neben sich zwei Schuesseln, eine mit frischen Zanharztspiegeln und eine wo die benutzten reinkamen. Pro Schueler hat er sich dann einen neuen geschnappt, ist beide Zahnreihen einmal schnell durchgegangen und hat dann den Spiegel weggeworfen. Bei mir hat er nichts gefunden, aber bei so einer schnellen Untersuchung findet er sowieso nicht die kleinen Loecher zwischen zwei Zaehnen, mit denen ich mich immer rumschlagen muss. Zuletzt, nach einer laengeren Pause in der jeder sich erstmal ein paar Suessigkeiten nach der zahnaerztlichen Untersuchung genehmigt hat, ging es dann noch eben ins Krankenzimmer wo hinter einem Wandschirm jedem einmal kurz der Herzschlag abgehorcht wurde. Bei mir schien es auch keine Anormalitaeten zu geben und der Doktor fragte mich nur, ob das meine erste Gesundheitsvorsorge dieser Art sei (war es).
Ich weiss nicht, ob diese art von Vorsorge es so weit bringt, aber ich finde es zumindest beruhigend, dass ich keine auffaelligen Gesundheitsfehler aufweise. Da kann ich es wohl auch noch 4 Monate in Japan aushalten bevor ich in Deutschland meine ganzen Arzttermine aufnehmen muss.

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XLIV Japan-Tagebuch, Kochen, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Saubermachen in der Schule

Am Dienstag waren wir alle eigentlich nur in die Schule gekommen, um eine richtig gruendliche Reinigung durchzufuehren. Also wurden wir nach der Homeroomstunde, in der uns noch ein paar wichtige Sachen zu den Ferien und dem neuen Schuljahr gesagt wurden, in mehrere Gruppen eingeteilt. Eine zog dann los in den Kunstraum und eine ins Lager, und etwa die Haelfte aller Schueler kuemmerte sich um den Klasenraum selbst.
Zuerst wurden alle Tische und Stuehle rausgetragen und im Gang gestapelt, so dass man kaum noch durchkonnte. Nachdem auch das Podest am Lehrerpult rausgetragen war, gingen drei oder vier Leute mit den vorhandenen Besen einmal durch fuer den groben Schmutz. Anschliessen waren wir dann dran: Jeder bekam einen Gummihandschuh und einen Schrubber, und angefangen am Fenster wurde der Boden mit Seifenwasser bearbeitet. Eine ziemlich ermuedende Angelegenheit, aber als wir dann nach gut einer Stunde fertig waren, war der Boden wirklich schon ziemlich sauber.
Dann ging alles recht schnell, denn es reichten drei Leute um den noch eben etwas mit Staubsauger uebergesaugten und kurz gewischten Boden mit Wachs einzuschmieren. Als sie fertig waren, erstrahlte der Fussboden unserer Klasse in strahlender Schoenheit! Das hatte sich doch echt gelohnt. Und ausserdem konnten wir dann, so gegen 11 Uhr, schon gehen.

Teil 2 Sumo

Am Mittwoch war ein freier Tag, da dort der Fruehlingsanfang gefeiert wird. Aber meine Gastfamilie hatte einiges geplant! Nachdem ich seltenerweise bis kurz vor 12 geschlafen hatte, musste ich mich schon fast beeilen, um noch fertigzuwerden. Als Hiro dann auch von seinem Kendo-CLub wieder da war, ging es los nach Osaka, zum Sumo gucken.
Denn dort fand in diesen Tagen gerade das traditionelle Maerz-Turnier statt und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Schon kurz nachdem wir den Bahnhof Namba verlassen hatte, liefen uns ein paar Sumoringer auf der STrasse ueber den Weg, und die staedtische oeffentliche Sporthalle, in der die Veranstaltung stattfand, war ziemlich geschmueckt. Vor dem Eingang hingen bunte Fahnen mit den Namen der einzelnen RInger drauf, und vor dem Eingang hatten sich mehrere Staende aufgebaut, die traditonelle Suessigkeiten und Sake verkauften. Der EIntritt war recht teuer (ca. 70 Euro pro Person) aber dann konnten wir gerade noch zu unseren Plaetzen kommen, bevor die hochrangigen Sumoringer alle reinkamen.
Der Ring sieht so aus, dass auf einem erhoehten Podest ein Ring gezogen ist, der mit einem Seil begrenzt ist. Wer ihn verlaesst oder zu Boden geworfen wird, hat verloren. Ueber dem Ring haengt eine Art Dach, das an einen Shinto-Schrein erinnert, und an jeder der vier Ecken eine sehr dicke Kordel in einer anderen Farbe, die die Jahreszeiten symbolisieren. Die Zuschauer sitzen praktisch ab direkt am Ring und von da geht es dann auf Tribuenen weiter nach oben. Wir hatten eine Viererbox (da wir zu viert waren; der Vater musste noch arbeiten), wo dann also vier Sitzkissen auf dem Boden lagen. Stuhlaenliche Sitze gab es nur ganz aussen in dem Teil, der auch da ist wenn kein Sumo gemacht wird.
Der Kampf an sich dauert ziemlich schnell, sobald die Ringer aufeinander losstuerzen dauert es meist keine halbe Minute, bis es vorbei ist. Das drumherum ist aber umso interessanter. Die Ringer kommen rein, bauen sich vorbeinander auf, dann zeigen sie sich wieder dem Publikum. In der Zeit kann man ziemlich viel jubeln, die Namen der Kontrahenten schreien oder sich darueber unterhalten, wer wohl gewinnen wird. Es klingt zwar jetzt nicht so beeindruckend, aber es ist echt lustig und einem wird die ganze Zeit nicht langweilig.
Die Ringer sind zum groessten Teil Japaner, aber interessanterweise ist gerade der jetztige Yokozuna (absolut einmaliger, hoechster Rang im Sumo) ein Mongole. Ueberhaupt sind die meisten nicht-japanischen Sumoringer Mongolen. Aber im zweithoechsten Rang war auch ein Bulgarier, der momentan ziemlich beliebt ist. Ausserdem gibt es ein paar Russen dabei. Was ich interessant finde ist der eine Typ, der sich Baruto nennt (was der japanischen Aussprache des Baltikums entspricht), weil er so etwa der einzige Blonde unter all den Ringern war.
Also, sehr interessant, und live sicher interessanter als nur im Fernsehen!

Teil 3 Deutsches Essen!

Danach haben wir den Vater getroffen und sind zu fuenft in das Deutsche Restaurant "Hamburg" eingekehrt. Ich hatte irgendsowas erwartet wie ein stinknormales japanisches Restaurant mit pseudo-deutschen Gerichten wie Eisbein und Sauerkraut, aber es war WIRKLICH Deutsches Essen und auch das Flair vom Restaurant war typisch Deutsch.
Selbst Tische und Stuehle wirkten wie in einem guten Heimatrestaurant. An den Waenden hingen Bierdeckel, Strassenschilder, Fotos und ein Plan der Hamburger U-Bahn, typisch fuer Kneipen halt. Und das essen war auch superdeutsch!
Zugegeben, die Reihenfolge war etwas seltsam, aber das Essen an sich echt lecker und nostalgisch. Ich glaube, ihr in Deutschland werdet gar nicht verstehen, was mich an Bratkartoffeln mit Speck, einem Wiener Schnitzel und einer dicken Bratwurst mit Senf so begeistert, aber nachdem man sich ein halbes Jahr von Ramen, Reis, Udon, Okono-Miyaki, Reis, gebratenem Fisch, Reis und nochmal Reis ernaehrt hat, hat man echt schon fast vergessen, wie Kartoffeln eigentlich schmecken. Die Speisekarte war sogar in Deutsch, zumindest die Namen der Gerichte, was mich auch beeindruckt hat. Die Eltern haben dann verschiedene deutsche Biersorten durchprobiert (mein Gastvater wollte wissen, wo die herkommen, aber bei Koestritzer hatte ich auch keine Ahnung, wo das nun liegt). Wir Kinder haben alle Spezi genommen und fanden es sehr lecker, dann wollten die natuerlich wissen, was da so drin ist, und ich "Cola und Fanta" "Fanta Grapefruit?" Da fiel mir das erste mal auf, dass es in Japan wirklich nur Cola gibt und einem unsere "normale" Fanta sowie Sprite eigentlich nie ueber den Weg laufen. Schon anders hier.
Es hat mir sehr gefallen. Selbst das Klo hatte irgendwie Deutsches Flair, das muss irgendwie an dem Dufzeug gelegen haben, sowas wird in japanischen Toiletten eigentlich nie verwendet. Als wir uns dann nach einer total leckeren Roten Gruetze (ich konnte denen einfach nicht erklaeren, was das ist... aber sie fanden es sehr lecker) aufgemacht haben nach hause, waren wir alle pappsatt. Das war ein Tag!

Jitsch*

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