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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 27: Und dann war es plötzlich Juni KAIST-Blog, Südkorea, Wandern

Autor:  Jitsch

Da ich diesen Weblog viel zu lange herausgezögert habe, ist er ewig lang geworden. Irgendwie habe ich jedes Wochenende gedacht „so viel ist doch noch gar nicht wieder passiert“… Urteilt selbst:

Kurse

In Engineering Economy haben wir, zwei Wochen nach der letzten Abgabe, endlich eine Unterredung mit dem Professor gehabt als Feedback zu jener Abgabe. Nun, es war ziemlich deutlich, dass er sich die Abgabe noch nicht ein Mal angeschaut hatte. Aber er hat ein paar Fragen beantwortet – und sich dabei mit vorherigen Aussagen widersprochen. Zu unserer Überraschung hat er dann aber in der Woche nach der Abgabe des zweiten Projektberichts (an dem wir wieder ewig gesessen haben) unsere Präsentation in der Klasse vorgestellt – weil es die Beste war.

Letzte Woche saßen wir dann wieder Nächtelang (okay, ein bisschen übertreibe ich) an der neuen Mitdterm-Präsentation, bis wir endlich alles soweit zusammen hatten. War nervig genug. Dann hat er, weil ihm sonst nichts einfiel, in der Vorlesung eine Präsentation rausgepickt – unsere – die er kommentierte. Zunächst hat er auf einzelnen Formulierungen aus der allerersten Präsentation, die wir nur zur Referenz nochmal in die Neueste mit eingebaut hatten, rumgehackt. Das restliche Feedback gab uns dann aber immerhin sowas wie eine grobe Richtung für Verbesserungen im Aufbau des Abschlussberichts und des weiteren Vorgehens.

Dann aber die Überraschung: Als es die Noten für den Projektbericht gab, hatten wir als einzige 90 von 100 Punkten und damit den besten Projektbericht. Okay, die Varianz war gering (ich glaube, die schlechtesten Gruppen hatten 75 Punkte), aber trotzdem hat sich die ganze Arbeit dann im Nachhinein doch irgendwie gelohnt. Aktuell sitzen wir am Abschlussbericht, der Donnerstag fertig sein soll. Danach kann ich dann endlich für die Abschlussklausur lernen.

A propos Klausur: Auch die Mitdterm-Klausur haben wir nach drei Wochen dann endlich mal zurück bekommen. Es zeigte sich, dass er eine Antwort in der Klausur als falsch gewertet hatte, die laut Buch eindeutig richtig war, und ich musste mit ihm diskutieren, ob indirect variable costs (was ich geschrieben habe) was anderes sind als indirect varying costs (Buch). Was beides nicht explizit in den Vorgaben für Wörter stand, die man in die Lücke einsetzen konnte. -.-

In Linear Programming habe ich 51 Punkte in der Midterm-Klausur. Darauf kann man nicht stolz sein, aber es ist bestanden. Immerhin habe ich mittlerweile auch vom Professor erfahren können, wie man die letzte Aufgabe hätte lösen müssen. Bei der Abschlussklausur muss ich mich dann aber wohl mehr reinhängen. Und mich eher drum bemühen, an Altklausuren zu kommen.

Das Projekt in HCI läuft irgendwie. Donnerstag vor einer Woche hatten wir die ersten Nutzertests. Wir hatten dafür in Powerpoint ein Kochspiel zusammengeschmissen (ich habe viel dafür gezeichnet), allerdings fragte die Professorin beim Testen knallhart, wo das denn Spaß machen solle, da man sich größtenteils einfach durchklickt. Wir haben das Konzept neu gemacht, eine Software gefunden mit der man recht einfach Spiele programmieren kann und ich habe das erste Level programmiert und wollte dann an Khanh aus unserer Gruppe übergeben, der mir gestern schrieb, dass er noch mal von vorne anfängt, weil er mein Programm nicht versteht… Mal sehen, mit was wir dann Dienstag da stehen, wenn die nächsten Tests sind.

Außerdem hatte ich Professor Choi von meinem Lab gefragt, ob er nicht noch irgendwas an Forschung für mich hat (ich muss wahnsinnig sein). Er schlug vor, dass ich mein Paper von letztes Semester bei einem Journal einreiche, aber nachdem ich es noch mal gelesen habe, will ich das Programm noch mal umschreiben, damit die Zahlen, die bei der Simulation rauskommen, auch so aussehen wie die Realität. Daran hänge ich jetzt, weil ich so viel mit den Projekten zu tun habe.

 

Soziale Aktivität  

Freitag vor drei Wochen (am 9.) war ich wieder auf einer KI-House-Party. Diesmal kamen überraschend viele ältere Menschen, z.B. zwei Deutsche, die für ein Joint Venture nach Korea gekommen sind und geschätzt um die 50 waren, und ein japanischer Bergsteiger, der gerade in Rente gegangen ist. Da derselbe Tag Daniels Geburtstag war, konnte ich diesmal nach der Party nicht groß mit den Leuten was unternehmen, habe aber mit Daniel länger telefoniert.

Letzte Woche hat außerdem der Koreanisch-Unterricht wieder angefangen. Wir sind derzeit zu dritt, obwohl ein Kurs eigentlich nur bei fünf Mitglieder stattfindet. Tatsächlich sind 4 Personen eingetragen, aber die vierte ist noch nicht aufgetaucht. Donnerstag war ich ganz alleine da, aber das war auch interessant. Ich merke richtig, wie ich Fortschritte mache. Nur doof, dass ich nur noch so kurz in Korea bin.


Das Baseball-Stadion
von Daejeon

Vor zwei Wochen war, mal wieder von ISO organisiert, ein kurzer Ausflug: Es ging zum Baseballspiel der Hanwha Eagles gegen die SKT Wyverns. Ich habe von Baseball immerhin ein bisschen Ahnung, da ich seit knapp einem halben Jahr den Anime Diamond no Ace verfolge, der – ach was? – um Baseball geht. Es war recht gute Stimmung, am Anfang wurde vor allem die mitgebrachte Pizza gegessen (wir hatten alle viel Hunger). Besonders spannend war das 6. Inning, in dem es der ausländische Spieler Félix Pie schaffte, ein Homerun zu schlagen, was dem Team, das bis dahin 2:0 zurücklag 4 Punkte auf einen Schlag verschaffte. Dann passierte aber bis zum 9. Inning (das ist die reguläre Spielzeit) nur noch wenig, außer dass die Gegner auch auf 4 Punkte aufholten. Da aber alle nach Hause wollten, haben wir den restlichen Verlauf des Spiels nicht mehr mit angesehen. Wir hatten bevor wir in den Bus für die Rückfahrt stiegen noch jeder 1000 Won (ca. 70 cent) gewettet, aber weil das Ergebnis immer noch nicht fest stand, als wir zurück am KAIST waren, bekamen wir einfach alle das Geld zurück.

Wie es aussieht, haben die SKT Wyverns dann doch noch gewonnen, in dem sie im letzten Inning auf 8:4 hochgeschraubt haben. Das hatten die meisten eh schon vermutet.


Soo Bin, Meri und ich

Letzten Freitag war die Daejeon Social Party, auf der ich letztes Semester schon einmal gewesen war. Ich bin alleine hin gefahren, habe dort aber schnell die alten Bekannten Inge, Jorge und Ali entdeckt, die ich schon auf der letzten Party und zwischendurch auch hin und wieder mal gesehen hatte. Nachdem ich so viel von den frittierten Speisen gegessen hatte, wie möglich (ich hatte Hunger), haben mich die Jungs überredet, am Nebentisch Hallo zu sagen, wo vier oder fünf Koreanerinnen und zwei Ausländerinnen saßen. Mit denen habe ich mich dann eigentlich den Rest des Abends unterhalten (nur sie subtil zu fragen, ob sie sich nicht zu den Jungs setzen wollen, habe ich nicht so geschafft). Die zwei Englischlehrerinnen haben dann noch beim Dance Contest eine Flasche Absolut Vodka gewonnen, von der alle was abbekamen. Als wir gegen Mitternacht aus der ersten Location rausgeschmissen wurden, ging es nicht, wie bei der Party wo ich letztes Mal war, zu einem Club sondern wir haben unser eigenes Programm gemacht.


Ich, Steven, Inge und der Mathe-Student

Mit Inge, Ali, dem Briten Steven und dem Mathematikstudenten, dessen Namen ich vergessen habe, ging e sin eine Bar in einer ganz anderen Ecke von Daejeon, die bekannt ist für ihre Deko… weil dort ein gigantischer Plastikpenis von der Decke hängt. War ansonsten aber nicht besonders aufregend und vor allem so voll, dass man kaum Platz hatte zum Tanzen. Nach höchstens einer Stunde sind wir dann in die LP-Bar (wo man sich Songs wünschen kann – aber nur Klassiker, sowas wie Queen oder Deep Purple) im Geschoss darunter, haben noch etwas gequatscht und dann ging es irgendwann gegen 2 oder 3 zurück zum KAIST.


Ich auf dem Tonpfad, der Blick vom Gipfel
(es war tolles Wetter, nur sehr viel Wasserdampf in der Luft!)

Heute ging es mit ISO dann auf den Gyejok-san wandern. Dort hat der Boss eines Soju herstellenden Unternehmens einen Pfad aus rotem Lehm legen lassen, auf dem man den Berg entlang wandern kann. Das fühlt sich unter den Füßen in etwa so an wie Wattenmeer, zumindest wenn der Lehm einigermaßen feucht ist. Stellenweise war er allerdings relativ ausgetrocknet. Auf dem Berg gab es auch eine Freilichtbühne, wo Operngesang dargeboten wurde (gesponsert von demselben Unternehmen). Die Meisten von uns (alle Ausländer, wir waren ungefähr 7) sind dann noch weiter hoch bis zum Gipfel, wo es angenehm windig war (ansonsten war es ziemlich heiß) und viiele Fotos gemacht. Anschließend ging es gemächlich auf einer weiteren Schleife des Ton-Pfads zurück und zu einem Restaurant, wo wir unter anderem gegrillte Ente und graue Mandu (Teigtaschen) sowie eine Suppe mit grauen Teigfetzen gegessen haben. Sah nicht sehr appetitanregend aus, schmeckte aber.


Graue Mandu, lecker aussehende Suppe

Sonst noch  

Ich war auch abgesehen davon nicht untätig. Unter anderem habe ich:

  • Mich für den Freitag nach den Klausuren für eine Tour zur DMZ (die Entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea) angemeldet
  • Mit Taka, dem Japaner, verabredet dass wir am Wochenende 28-29. Juni nach Ganwondo an der Ostküste fahren
  • Meinen Schrott-Laptop verkauft. Ich hatte zunächst über die Daejeon-Flohmarkt-Facebookgruppe einen gefunden, der nicht in Daejeon wohnt, der mir aber abgesprungen ist, als er beim Samsung Servicecenter hörte, dass es wohl an die 200 Dollar kostet, den Laptop zu reparieren. Zum Glück hatte ich den Laptop auch bei ARA (einem Portal für KAIST-Studenten) reingestellt und einen Koreaner gefunden, dem ich ihn persönlich überreichen konnte. Bekommen habe ich dafür noch 50,000 Won – macht 234,000 Won Verlust gegenüber dem Kaufpreis. Bedenkt man, dass die Reparatur ca. 200,000 kostet, macht das schon irgendwie Sinn, aber ich hätte wirklich einfach einen neuwertigen Laptop kaufen sollen.
  • Mich bei drei Berliner Unternehmen auf ein Praktikum beworben. Mal sehen, ob daraus was wird.

Und um das nicht zu vergessen, Daniel war auch nicht ganz untätig, so dass wir jetzt eine gemeinsame Wohnung sicher haben, die am 1. Juli frei wird (evtl. auch etwas eher) und wo ich dann mit ihm einziehen kann, wenn ich wieder in Berlin bin!

Jetzt bleibt mir noch ziemlich genau ein Monat in Korea. Vielleicht schaffe ich in der Zeit also noch einen Weblogeintrag dazu!