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日本の日記 ~ Neues aus Japan XL Japan-Tagebuch, Manga, Valentinstag

Autor:  Jitsch
Teil 1 Und diese Biene die ich meine nennt sich Miyuu

Am letzten Sonntag fand dann das Theaterfest im Kindergarten von Mi-chan statt. Da sie mich schon vor mehreren Monaten so sehr gebeten hatte, doch bitte zu kommen, konnte ich ihr das natuerlich nicht abstreiten. Also hab ich mich am Samstag mit der Bahn auf den Weg zu meiner alten Gastfamilie gemacht. War schon ein etwas seltsames Gefuehl, auf einmal wieder da zu sein... Wir sind dann zu dritt ins Auto gestiegen und losgefahren, also O-Mama, Mai und ich. Yuko und Mi waren schon vorher los, da die Veranstaltung eher anfing und wir halt nur zu Mi-chans Vorstellung wollten. Durch Kleinigkeiten die noch eben zu erledigen waren, waren wir dann schon ziemlich knapp dran, und so hetzten Mai und ich aus dem Auto, sobald wir ankamen. Das GEbaeude war nicht der Kindergarten (wie ich erwartet hatte), sondern eine grosse Veranstaltungshalle, mit riesigem Parkplatz und drinnen liefen ueberall Kindergartenkinder und ihre Eltern rum. Wir rannten dann vorbei an dem Eingang, neben dem man auf einem Fernsehbildschirm verfolgen konnte, was drinnen vor sich ging, rein in die riesige Halle, die aufgebaut war wie ein Theater und eine riesige Buehne hatte, und haben gerade noch unsere Plaetze gefunden. Dann ging auch schon die VOrstellung von Mi-chans Gruppe los.
Sie haben eine Geschichte von Biene Maja gespielt. Da tanzen sie zu Musik herein, bewegten sich in deren Takt, stellten sich allein an ein Mikrofon auf dieser riesigen Buehne und sagten fast fehlerfrei ihren Text auf - 4-Jaehrige Kinder! Und die Kostueme waren so herzallerliebst, alle total farbenfroh und mit Glitzer und richtig niedlich anzusehen. Ich fand das einfach nur beeindruckend und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich meine Kinder in Japan in den Kindergarten schicken. Obwohl, O-mama meinte, sowas machen auch nicht alle Kindergaerten hier.
Danach kamen die etwas aelteren noch mit der Legende von der Prinzessin des Drachenpalastes, mit einer Adaption von "SChwanensee" und "Die Schoene und das Biest". Vor allem in letzterem war die Szene sehr beeindruckend, wo Belles Vater vor dem Biest flieht, sich hinter Gegenstaenden versteckt, das Biest guckt und er ist auf der anderen Seite und rennt dann weiter, das war total gut einstudiert, und auch das waren nur 6-Jaehrige.... o.O
Nach den Theaterstuecken kam der ganze Jahrgang von Mi-chan auf die Buehne, jeder ein Xylophon, Lehrerin nach vorne und dann erstmal ein oder zwei Lieder gesungen. Zwar nicht wirklich richtig von der Tonlage, aber diese kleinen Biester haben noch ein Tonvolumen, das glaubt man gar nicht. Dann haben sie auf den Xylophonen noch ein paar Stuecke gespielt, und dann noch eines mit Trommeln, Schellen und Becken dabei. Sehr niedlich ^^
Dann war Pause und wir haben erstmal Mi-chan gratuliert. Sie hat sich total gefreut, dass ich da war, und wir haben ein paar Fotos gemacht. Ja, und dann haben wir uns auch schon wieder verabschiedet, aber diese Erfahrung werde ich sicher nicht vergessen.

Teil 2 Happii Barentain "Oh, damit hab ich ja gar nicht gerechnet!"

Wer mit der ueberschrift nichts anfangen kann: so sprechen die Japaner "Happy Valentine" aus. Das hat man sich am 14. Februar natuerlich sehr oft gewuenscht... Valentinstag in Japan, das ist, nach dem was einem Manga vermitteln ein Tag der Liebe, an dem Maedchen nachdem sie den ganzen Vortag in der Kueche gestanden haben ein Schokoladenherz mit dem Namen ihres Liebsten an ihren Schwarm ueberreichen und die Spinds der Schulschwaerme von Pralinen nur so ueberquellen. Aber was ist da wirklich dran?
Selbst machen stimmt, das ist angesagt, das macht eigentlich jeder (ausser mir, ich bin einfach ins Einkaufszentrum gelatscht und hab mein ganzes Restgeld fuer Schokolade geblecht). Dabei ist egal, was man genau macht, hauptsache es ist irgendwo SChokolade drin. Kekse, Kuchen, oder auch was ganz anderes.
Das mit den Jungst ist dann schon wieder etwas unrealistisch; oder vielmehr, wenn es das gibt, dann geht es im allgemeinen Trubel unter. Am Valentinstag beschenkt jeder jeden, vor allem unter Maedchen, aber es gibt auch solche, die 10 verschiedenen Jungs SChokolade schenken. Verschenkt wird nur von den Maedchen, und es geht das grosse Tauschen los. "Ja, hier, Schokolade fuer dich" "Oh ja, warte, ich hab auch noch was fuer dich". Die meisten kamen mit einer grossen rosa Tuete voller kleiner Paeckchen zur Schule und haben diese auch gefuellt wieder mit nach Hause genommen. Ich habe von mindestens 4 Leuten etwas gekriegt, denen ich nichts zurueckschenken konnte, was mich so irre gefreut hat ^^ ich werde wohl am White Day nochmal aktiv werden muessen, auch wenn das eigentlich der Tag fuer die Jungs ist. Es macht irre spass. Ich hab total leckere Sachen bekommen, wie schon gesagt, Kekse, Muffins, Kuchenstuecke, Pralinen... Da wuenscht man sich doch gleich, dass jeden Monat valentinstag waere.
Schulschwaerme habe ich keine entdecken koennen. Es hatte keiner uebermaessig viel schokolade auf dem Tisch liegen und auch sonst sah es nicht danach aus. Ist halt nicht so realistisch, da die meisten nur die Leute aus ihrem Jahrgang kennen und da sind nunmal nicht so viele coole Jungs. Aber es haben auch einige Lehrer was bekommen, teils aus Freundlichkeit, teils aus Bewunderung und auch teils aus feuriger Leidenschaft XD Da denkt sich auch niemand was bei. Ist auf jeden fall alles irgendwie nett. Ich weiss nicht, ob ich das lieber mag oder den Rosentag an meiner deutschen Schule...

Teil 3 Haru Ichiban

Aber der Valentinstag, zumindest dieser, hatte auch seine dunklen Seiten: Das Wetter. Am Morgen war es schon ueberall ziemlich nass, der Himmel wolkenverhangen und alles irgendwie truebe, was fuer Japan ganz selten ist, zumindest auf der Ostseite des Bergrueckens, der sich ja einmal quer ueber die ganze Insel zieht.
Richtig schlimm wurde es dann in der 6. Stunde. Es goss wie aus Giesskannen, Eimern, was weiss ich noch alles. Es war ueberall Wasser. Alle haben rausgeguckt in den stroemenden Regen, und vom Dach der Turnhalle gegenueber ergoss sich an einer Stelle ein richtiger Wasserfall. Die Lehrerin musste uns mehrmals ermahnen, doch wieder dem Unterricht zu folgen (Japanische Literatur... also da weiss ich nicht, ob das wirklich interessanter sein soll als ein Regenschauer).
Als man dann rauskam, waren auf den Fluren Pfuetzen, weil bei uns eigentlich immer Fenster geoeffnet sind. Die nassen Fussspuren von Schuelern zogen sich ueber die Gaenge und auf dem Schulhof waren so was von riesige Pfuetzen, das glaubt man kaum. Nicht, dass ich sowas in Deutschland noch nie gesehen hatte, aber hier war ich gar nicht mehr an schlechtes Wetter gewoehnt.
Nach der Schule bin ich mit Bus zum Bahnhof gefahren, weil ich keinen Schirm mithatte, und der war brechend voll. Der Bahnhof war genau so nass wie die Schule, und ich habe das erste mal nach langer Zeit mal wieder das Geraeusch von nassen Autoreifen auf Asphalt genossen.
Als ich in Higashi-Ikoma ausgestiegen bin, pladderte es in Stroemen. Der Ikoma-Berg lag ziemlich tief in den Regenwolken und war nur noch halb zu sehen, und ueberall war es nass. Ich hab nur noch meine Papptuete mit den Valentinsgeschenken in meinen Rucksack gestopft, mir die undichte Kapuze von meiner Jacke ueber den Kopf gezogen und bin losgerannt. Die Kapuze hat leider keine SChnuerung, so dass man sie staendig festhalten muss, damit sie einem nicht wieder vom Kopf weht, und dadurch wurden meine Haende ziemlich kalt. ALs ich dann schliesslich zuhause ankam, waren Jacke und Hose und auch die Schuhe, mit denen ich noch in mindestens zwei Pfuetzen gelatscht war, klatschnass. Ausserdem wehte schon wieder so ein starker Wind.
In der Nacht bin ich mehrmals aufgewacht vom Sausen des WIndes um das Haus. Das Rascheln der Blaetter ist wie in Deutschland...
Am Morgen stand dann in der Zeitung, dass der Sturm als "Haru Ichiban" bezeichnet wurde - der erste Fruehlingssturm. Normal kommt der im Maerz, aber da wir uns in den Zeiten der Klimaerwaermung befinden, ist alles moeglich.
Was davon geblieben ist? Nicht viel. Das Wetter war heute schon wieder super, vor allem als wir nach hause gekommen sind, da konnte man so einen schoen orange gefaerbten Himmel hinter der Silhouette des Ikoma-Berges sehen und oben schon den ersten Abendstern. es gab natuerlich noch ein paar Pfuetzen, und der Fussballplatz sah aus wie eine Wueste, weil der Regen wirklich jede Spur von vorheriger Benutzung auf dem Schottergrund ausgeloescht hatte. Heute war der Wind zwar auch noch manchmal recht stark (zum Fussball echt Mist; Ida, die den ganzen Winter mit kurzen Aermeln Sport gemacht hat, kam heute mit Jacke an), und es war etwas bewoelkter als sonst, aber das Wetter wird schon wieder besser.

Teil 4 Bungei Doukoukai (Mangaclub)

Heute hatten wir eine Versammlung, weil wir bald die neue Ausgabe unseres Clubmagazins drucken. Naoko und Yuki sassen in der letzten Stunde noch da und haben wie wild versucht, ihre letzten Illustrationen fertigzubekommen, soweit ich das seheh haben sie es auch geschafft. Im Physikraum haben wir uns hingesetzt und gequatscht und gezeichnet. Fuer die neue Ausgabe haben wir 164 Seiten oder so zusammenbekommen. ist ja nicht wenig oder so... XD Von mir sinds diesmal auch nur 12, letztes mal warens 21... Dann haben wir noch angefangen, ein Gemeinschaftsbild zu malen. Wir haben "Zusammenarbeit" in die Mitte geschrieben und dann durften wir alle drauf losmalen. Was sehr lustig war war, dass unsere Senpai zusammen mit Zuuko-san aus einer nintendo Zeitschrift irgendwelche in DS-Spielen auftauchende alten Maenner abgemalt hat. Die beiden sind die talentiertesten von uns, und wir haben uns schrottgelacht ueber ihre Kreationen von ehemaligen Biolehrern mit Schuerze und Katzenohren oder im TokyoMewMew-Kostuem. Letzten endes haben wir nichts wirklich fertigbekommen, aber das war ja auch nicht sinn der Sache. Gedruckt wird Montag.

Jitsch*