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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 21: Schon fast Neujahr Comic, KAIST-Blog, Korea, Weihnachten

Autor:  Jitsch

In letzter Zeit lese ich viele zumindest ansatzweise autobiografische Webcomics und bekam Lust, mein Leben auch mal irgendwie in Comicform zu verewigen. Da wird demnächst noch mehr kommen, denke ich...

Aber nun etwas ausführlicher. Gehen wir chronologisch vor.

Das Wochenende 7./8. Dezember habe ich mit Lernen verbracht. Und damit, jeden Abend 2 Stunden in der Mensa zu hocken und Kunden zu zählen, weil ich Daten für mein Projekt in Simulation brauchte.

Am Montag den 9. war dann die letzte Präsentation unserer Gruppe in IT Service Engineering angesagt. Problem: Kaum einer der anderen hatte irgendwas neues im Vergleich zur vorherigen Präsentation. Also habe ich in der Präsentation vor allem die Zahlen aus dem letzten Geschäftsbericht analysiert, was dem Professor aber offenbar zugesagt hat.

An dem Abend waren dann nochmal die ausländischen Studenten vom ISysE Department von Professor Morrison zum Abendessen eingeladen. Da ich wieder in der Mensa beobachten musste konnte ich erst zum anschließenden Teil, wo es mal wieder Bier trinken im "Garten" ging. Das war aber ein netter Abend und alle haben so die verrücktesten Sachen zum Besten gegeben, die ihnen passiert sind.


Verschiedene Biere und Soju [Klicken zum Vergrößern]

Den Donnerstag (12. Dezember) war die Weihnachtsparty von ISSS. Ich kam zum offiziellen Teil des Abends wegen der Mensa-Sache zu spät. Im Nachhinein bin ich nicht sicher ob meine Daten besonders nötig sind, weil man schon merkte, dass viele nicht kamen weil sie auf der Weihnachtsfeier waren. Da gab es nämlich kostenloses Essen... für das man, wenn man in der falschen Schlange stand, durchaus schonmal 30 Minuten warten musste. Im Anschluss war ich mit Max, Rickey und dessen Freundin Joanna in einer Kneipe, wo wir Bier (siehe Foto) getrunken und uns unterhalten haben. Später sind wir ins Santa Claus wo gefühlt alle Austauschstudenten vom KAIST anzutreffen waren. Als Martijn vorschlug, in ein Noraebang zu gehen habe ich mich gern angeschlossen. Es war lustig, wir waren irgendwie zu fünfzehnt und haben ziemilch viel Zeug gesungen... Gegen 2 war ich dann wieder zu Hause.

Am nächsten Tag war ich sehr unausgeschlafen beim Koreanischtutorium, aber ironischerweise meinte meine Tutorin, ich würde besser aussehen als sonst. Ich glaube, sie meinte meine Frisur, denn sonst dusche ich immer vor dem Tutorium und komme mit noch halb nassen Haaren. Nachdem wir das Tutorium etwas eher beendet hatten habe ich mich nochmal hingelegt und mehrere Stunden geschlafen. Später wäre dann noch eine Party vom KI House gewesen, aber irgendwann musste ich dann ja auch mal für meine Klausuren lernen.

Am 16. Sind wir dann spontan mit allen aus dem Lab (ohne den Professor) zusammen essen gegangen, weil Meerah am 12. Geburtstag gehabt hatte. Es gab Fleisch vom Grill (mal wieder). War schon lecker :)

Am Dienstag den 17. war dann Mittags noch ein Treffen der weiblichen Studenten vom ISysE department. Es gab Pizza für alle und eine Professorin hat Tipps gegeben, wie man sich als Frau in einer Männerdomäne verhalten sollte. Leider nur zu Anfang auf Englisch, weshalb ich darüber hinaus nicht viel verstanden habe. Ich finde es aber gut, dass es so etwas gibt.

Am 18. und 19. waren dann die Klausuren in IT Service Management (Multiple Choice... einfach) und Scheduling Theory and Application. Letztere lief denke ich irgendwie halbwegs okay, auch wenn ich zu der letzten Frage zu wenig wusste und bei manchen anderen Fragen auch nicht sicher war, ob ich jetzt genug geschrieben habe.


Nach dem Essen der "Last Night" schneite es [Klicken zum... ach, ihr wisst schon]

Am 19. war dann das große Event "Last night in South Korea", organisiert von zwei Austauschstudenten für die es wirklich so die letzten Nächte dort waren. Das Event begann damit, dass sich alle am West Gate trafen, jeder einen Schluck Soju getrunken hat und dann sind wir alle in ein Restaurant (das für uns natürlich vorbestellt war.... wir müssen so 20-30 Leute gewesen sein. Da gab es Fleisch, noch mehr Soju und massig gute Stimmung. War schon sehr spaßig. Später ging es dann ins Santa Claus, aber ich hatte keine Lust mehr auf Party die ganze Nacht und bin dann irgendwann gegangen. 

Außerdem hatte ich am darauffolgenden Tag nochmal unser Koreanisch-Tutorium. Das war dann auch unser letztes für eine lange Zeit, weil Alvin, der zu unserer kleinen Gruppe gehört vor März nicht wieder nach Korea kommt und ich ja auch erst mal ne Weile weg sein werde. Wir haben uns also gegenseitig Briefe auf Koreanisch geschrieben wo wir uns alles gute wünschen (gar nicht so leicht) und uns dann verabschiedet.

Und dann habe ich angefangen, endlich auc mal das Programm für meine Simulation zu schreiben. Das hat sich hingezogen. Nachdem ich es beim ersten Versuch gar nicht zum Laufen bekommen habe, habe ich es am Samstag nochmal komplett neu geschrieben. Den Sonntag musste ich dann schwerpunktmäßig erstmal den IT Service Engineering Bericht fertig machen - viel schreiben musste ich zwar nicht mehr, aber ich habe bei den Texten der anderen noch Korrekturen gemacht und die Formatierung angepasst.

Danach ging es wieder ans Programmieren. Am 21. hat mich mein Professor zum Mittagessen eingeladen weil er auch nicht alleine essen wollte, aber ansonsten

Saß ich den ganzen Tag im Lab und habe mich über meinen Code geärgert.

Am 23. sollten wir dann präsentieren. Da meine Simulation noch nicht lief, habe ich die generellen Ergebnisse präsentiert. Der Professor hatte durchaus noch einige Verbesserungsvorschläge, aber bei Nurhak hatte er noch sehr viel mehr zu sagen. Ich bin dann gegangen als die Koreaner dran waren mit Präsentieren...


Keine weiße Weinacht [Klicken zum blabla]

Wie ihr im Comic habe auch noch am 24. am Code gesessen, wobei da immerhin schon die Simulation lief, nur mit dem Code was noch nicht stimmte so dass es nicht funktinonierte wie gewünscht. Außerdem habe ich das Geld fürs Wohnheim für das nächste Semester überwiesen. Es war, wie auf dem Foto oben zu erkennen ist, übrigens wirklich schönes Wetter am 24. Also auch in Korea keine weiße Weihnacht.

Abends meinte Jooweeh, wir könnten ja zu ihrer Gemeinde fahren wo ihre Schwiegermutter was zu Essen für die Kinder macht, die dort etwas aufführen. Da sie ihre Schwiegermutter dann aber nicht erreichen konnte, wir aber schon unterwegs waren, hat sie mich stattdessen zu sich nach Hause eingeladen. Dort habe ich den jüngeren ihrer Söhne kennengelernt , der beim Anblick von Unbekannten scheinbar immer erstmal zu weinen anfängt. Es wurde aber besser und am Ende habe ich sogar ein bisschen mit ihm Ball gespielt, allerdings mussten Jooweeh und er dann los zur Kirche. Ich wollte nicht unbedingt mit, weil ich dort eh keinen kenne und wahrscheinlich alles in Koreanisch ist und habe stattdessen mit dem Code weitergemacht.

Zu der Sache mit den Postkarten-Ausschnitten sage ich jetzt mal nichts mehr, das lässt sich dem Comic ja nun wirklich entnehmen.


Die Postkarten in real, schon mit allen Teilen [...]

Am 25. habe ich dann endlich meinen Code in den Griff bekommen und den ganzen 26. damit verbracht, das Paper über meine Ergebnisse zu schreiben. Um 23 Uhr (bis Mitternacht sollte ich das Paper einreichen) hatte ich es dann endlich geschafft. Puh.

Habe dann Max angeschrieben, ob er zufällig in Daejeon ist. Er war, und hockte noch dazu einsam im Santa Claus. Da ich jetzt endlich mal wieder raus konnte bin ich gleich los um ihm Gesellschaft zu leisten. Also haben wir in der Bar gequatscht bis irgendwann um 2 nur noch wir und der Besitzer der Bar da waren und danach sind wir noch in ein Noreaebang, wo ich erfahren habe dass Amerikaner den Song „Lemon Tree“ eigentlich nicht kennen (Max sagte, er hätte ihn in Korea kennengelernt) und gemerkt habe, dass ich „Kimi no Shiranai Monogatari“ absolut toll finde und sogar ganz gut singen kann, „Golden Time Lover“ aber nichts wird obwohl ich den Text im Prinzip auch fast auswendig kann. Zu Hause waren wir dann gegen 5 Uhr.


Fahrradtour am Fluss lang [Klicken ... oder lasst es halt]

Gestern konnte ich dann endlich mal wieder einkaufen gehen und wo ich dann schonmal auf meinem Fahrrad saß bin ich spontan einfach am Flussufer lang durch die Stadt geradelt bis ich irgendwo ziemlich weit draußen in der Nähe von Gyeryongsan war.  Das war ein tolles Gefühl nach all dem Stress! Und es war auch sehr schönes Wetter, sogar relativ warm.

Außerdem habe ich einen Kurzurlaub in Seoul gebucht – ich schlafe 5 Nächte in einem 8-Betten-Schlafsaal für Frauen in einem Gästehaus für knapp 15000 Won die Nacht. Morgen geht’s los!

Ach ja, und heute ist außer dass ich diesen Weblog geschrieben habe nicht besonders viel rumgekommen, weil das WiFi in unserem Wohnheim neu gemacht wird und das entgegen der ersten Ankündigung nicht zwischen 8 und 12 Uhr stattfand. Gegen 12 oder 1 haben sie sogar erst die neuen Router im Flur angebracht, und als ich gegen 19 Uhr nochmal da war, liefen die immer noch nicht. Deshalb lade ich den Beitrag auch im Lab hoch, wo es nur leider etwas kalt ist. Deshalb gehe ich jetzt auch gleich zurück ins Wohnheim, WiFi hin oder her, da ist es wenigstens warm.

Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest! Außerdem wünsche ich euch schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ihr werdet bestimmt die Tage von mir hören!

PS: Da mir das beim Lesen des letzten Eintrags gerade auffällt. Ich sollte noch erwähnen, dass ich mittlerweile endlich den Laptop wieder habe. Sie haben mir kostenlos dazu ein Kühl-Pad geschickt, das über USB läuft und dafür sorgt, dass der Laptop nicht zu heiß wird. Offenbar hilft das, denn bisher gab es keien Pannen mehr damit. Ist nur unpraktisch, weil er damit immer noch nicht wirklich ein mobiles Gerät ist. Ich hab echt Angst, dass er wieder schlappmacht sobald ich ihn mal ohne das Kühl-Pad benutze.

Miriam, meine Mitbewohnerin, wollte meinen alten Laptop eigentlich nach Deutschland mitnehmen, aber sie hat ihn nicht mehr in ihr Gepäck bekommen. Wahrscheinlich schicke ich ihn dann wenn ich aus Seoul zurück bin per Post nach Deutschland.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 20: Zwei Wochen Geburtstag Geburtstag, KAIST-Blog, Kaistone, Korea, Weihnachten

Autor:  Jitsch

Nein, auch in Korea feiert man einen Geburtstag nicht zwei Wochen lang. Es hat nur fast zwei Wochen gedauert bis heute dann auch das zweite Paket (von meiner Tante) mit Geburtstagsgeschenken ankam. Deshalb auch jetzt erst der Blog.

Aber fangen wir ruhig mit dem eigentlichen Geburtstag an, an dem war nämlich schon einiges los!

22. November

Der Tag fing mit dem Koreanischunterricht an. Da meine Tutorin und mein Mitschüler wussten, wann ich Geburtstag habe (weil wir die Lektion "Wie frage ich nach dem Geburtstag und wie sage ich das Datum" schon hatten) hatte ich fest mit irgendwas gerechnet und sie hatten es nicht vergessen. Meine Tutorin hatte einen Kuchen mitgebracht. Der kam von Paris Baguette, einer (wer hätte das gedacht) französischen Bäckereikette. Okay, wenn man die Franzosen fragt eher eine pseudo-französische, aber was soll's. Noch dazu hat mir Grace vom KI House, als sie hörte dass mein Geburtstag ist, überraschend eine zusammenrollbare* Fleecedecke in die Hand gedrückt. Bisher habe ich die noch nicht so gebraucht, aber zum Reisen muss die unheimlich praktisch sein. Und dann erzählte sie mir noch, dass am selben Abend mal wieder eine KIHouse-Party bei ihr zu Hause sei. Ich habe eine Weile überlegt und ihr dann später geschrieben, dass ich wohl kommen mag.

[*okay, alle Decken sind irgendwie zusammenrollbar. Diese hat aber einen Reißverschluss, der dafür sorgt, dass das ganze ganz simpel auch eine Rolle bleibt, ohne dass man irgendwas drumwickeln muss.]

Zum Mittagessen war ich mit Andrii verabredet. Ihr erinnert euch, der Kapitän des Fußballteams. Wir essen seit einiger Zeit hin und wieder zusammen Mittag, weil er Deutsch üben möchte. Und ja, ich weiß wie das klingt, aber bisher ist es wirklich nur beim zusammen Mittagessen geblieben. Habe ihm dann an diesem Tag gleich ein Stück von meinem Kuchen abgegeben.

Dann musste ich mich mit Christina und Viktor treffen, die auch von der TU sind. Eine Woche später sollten Präsentationen über Unis in aller Welt von dortigen Studenten gehalten werden und unsere Aufgabe war es, die Präsentation, die wir vom Akademischen Auslandsamt bekommen hatten zu kürzen so dass man sie in 10 Minuten halten kann. Dabei hat Viktor erzählt, dass er fast nur mit Koreanern rumhängt… weil er Glück hatte und einer aus seinem Lab ihn gleich am Anfang recht vielen Leuten vorgestellt hat. Ja, so läuft das hier.

Dann war ich im Lab und konnte keinen dazu bringen, weitere Stücke von meinem Kuchen zu essen da gerade alle erst Mittag gegessen haben. Dann fragte mich der Professor, ob ich abends mit Essen gehen würde. Ich natürlich erstmal abgelehnt, weil ja die KI House Party schon zugesagt war… als dann aber Ricky, von dem ich wusste dass er auch kommen wollte meinte, dass er es nicht schafft, hab ich gedacht, ach, was soll’s – geh ich eben mit dem Lab essen. Ich bin nicht ganz sicher ob das die bessere Entscheidung war. Wir waren teuer italienisch essen, aber in diesem Fall ist teuer ≠ gut. Ich hab jedenfalls schon sehr viel bessere Lasagne für sehr viel weniger Geld gegessen. Und das Vanilleeis, das es zum Dessert gab, war nicht mal mit echter Vanille. Nur gut, dass ich es nicht bezahlen musste.  


Geburtstagskuchen #2 (Klicken zum Vergrößern) 

Danach gingen wir nochmal alle ins Lab bis wir gegen 21 Uhr zum zweiten Mal aufbrachen, diesmal um zusammen was trinken zu gehen. Meinen Kuchen hatte ich nach wie vor niemandem andrehen können. Wir sind dann in einen Laden gleich vorm Westgate, wo wir wie bei koreanischen Trinkgelagen üblich viele Beilagen (Suppe, Fleischspieße) und Alkohol hatten. Wie das immer so ist unterhalten sich die Koreaner meistens doch auf Koreanisch… Schließlich kam der Professor noch auf die Idee, dass ich unbedingt noch einen Geburtstagskuchen verdiene (zu seiner Verteidigung, ich glaube er wusste tatsächlich nicht, dass schon einer im Kühlschrank des Labs stand und als Geste kann ich es ihm sowieso nicht verübeln). Hat also unseren Vorlesungsassistenten losgeschickt um einen Kuchen zu holen und womit kam er wieder? Mit genau dem gleichen Nusskuchen von Paris Baguette, den ich am Morgen schon bekommen hatte. Offenbar war der im Angebot.

Danach wollte ich mich mit Max und Ricky treffen, die meinten, ab 10 Uhr Zeit zu haben. Da war mein Smartphone aber schon ziemlich am Ende, weil ich damit vorher Vokabeln gelernt hatte und es daher länger als sonst richtig an war und nicht nur auf Standby. Nachdem ich mich vom Lab verabschiedet hatte, konnte ich gerade noch eine Nachricht absetzen, dass ich am Westgate warte. Da stand ich nun, mein Smartphone war aus und ich wusste nicht, wo die anderen sind. Als nach 10 Minuten immer noch keine da war, bin ich kurzerhand zurück ins Wohnheim (war nicht weit), um mein Smartphone anzuschließen und bekam prompt einen Anruf von Max, dass er jetzt am Westgate wäre… Hätte ich mal 5 Minuten länger gewartet.

Jedenfalls war der Abend dann noch sehr nett. Wir (Max, Ricky und Holly, die letztes Mal auch schon dabei war) waren erst gegrilltes Fleisch essen (dass ich überhaupt noch Appetit hatte grenzt an ein Wunder), dann in einer koreanischen Bar wo wir Pajeon und Honig-Makgeolli hatten. Zum Schluss habe ich darauf bestanden, dass wir in ein Noraebang gehen (quasi Karaoke)… Da Ricky und Holly dann eingeschlafen sind waren wir da aber dann nicht mehr so lange.

24. November

Zwei Tage später ging es mal wieder wandern. Taka, der Japaner, mit dem ich real fast gar keinen Kontakt habe weil wir uns einfach nicht über den Weg laufen hatte mich gefragt, ob ich mit ein paar Freunden von ihm wandern gehen will. Ich fand die Idee gut.

Wir waren dann zu fünft: Außer mir noch Nabila (Schwedin mit indischen(?) Wurzeln), Søren (Däne), Taka (Japaner) und Martin, ein Koreaner der in Deutschland geboren wurde und daher einen deutschen Zweitnamen hat. War das erste Mal, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Mt. Gyeryong gefahren bin. War auch eine Erfahrung für sich, da wir zwischendurch irgendwie im Stau steckten und einmal umsteigen mussten. Dabei habe ich gelernt, dass man mit der Prepaid-Karte (T-Money) weniger zahlt, wenn man vor dem Umsteigen die Karte nochmal an den Leser hält.


Ich auf der Plattform, das Berg-Essen (Klicken zum Vergrößern)

Zu meinem Leidwesen haben wir es auch an diesem Tag nicht bis auf den Gipfel geschafft – wir sind genau bei der Plattform hängengeblieben, bis zu der wir es mit ISO auch geschafft hatten. Dann wurde es schon langsam dunkel und wir sind lieber wieder abgestiegen. Immerhin habe ich es geschafft, einen der beiden Kuchen an den Mann (bzw. die Frau) zu bringen.

Wieder unten wollten wir noch was essen. Nun, es war schon dunkel, es war Sonntagabend und es hat ein bisschen geregnet – außer uns war so gut wie niemand da. Und direkt wenn man vom Berg runterkommt gibt es ein Restaurant neben dem nächsten (alle haben in etwa dasselbe Menü). Die Besitzerinnen haben sich regelrecht wie Geier auf uns gestürzt und versucht, uns dazu zu bewegen, ausgerechnet in ihrem Restaurant zu essen. Das war ein wenig… unangenehm.

Aber das Essen, das wir dann bekommen haben, war wirklich köstlich! Viel Berggemüse und ein wenig Fleisch, außerdem gegrillter Fisch… wirklich tolles Essen. Allein dafür hat sich der Ausflug dann doch gelohnt!

28. November

Da war Abends mal wieder KAISTONE. Diesmal gab es eine Präsentation über die Niederlande, die unter anderem vom Jip und Luc aus dem Scheduling-Kurs mit organisiert wurde. Die Präsentation wurde mit diesem Video begonnen:

 

Und überhaupt fand ich sie sehr spaßig. Als Spiele zwischendurch gab es Sackhüpfen, Reise nach Jerusalem und Eierlaufen (was wohl typisch holländische Spiele sein sollten) und als Essen Pfannkuchen, Würstchen, Kartoffel-Möhren-Brei und holländische Karamellwaffeln. Hat mir alles sehr gefallen!

Anschließend ging es mit Max, Ricky, John (der war das eine Mal auch schon mit dabei) und der Koreanischtutorin von einem dieser Leute (da bin ich mir nicht ganz sicher) zu Ali Baba’s, dem arabischen Restaurant in Daejeon. Da ich schon recht voll vom holländischen Essen war, habe ich nur Falafel genommen, die waren aber auch gut. Das war dann quasi unser Thanksgiving Dinner, wobei mir Thanksgiving emotional eigentlich so gar nichts sagt… ist halt typisch Amerikanisch. War mal wieder ein netter Abend.

29. November

Den Freitag war dann die KAIST Mobility Fair. Christina hatte gleich die erste Präsentation und die TU vorgestellt. Dann kamen die ganzen anderen coolen Unis (Delft und Eindhoven in Holland, INSA in Frankreich, welche in Norwegen, Schweden, Dänemark und Singapur und die TU München) und ich hab mich gefragt, warum zum Teufel ich eigentlich in Berlin studiere… Zur anschließenden Fragerunde kamen an unseren Stand dann auch nur drei Koreaner, die sowieso schon beschlossen hatten nach Berlin zu gehen und ein paar Fragen loswerden wollen. Dabei haben wir festgestellt, dass das System der TU echt ganz schön kompliziert ist und auch nicht unbedingt ausländerfreundlich… Dafür gab es während der Fragerunde kostenlose Pizza für alle.

Diese Woche

Es ist nicht wirklich was los. Mein Projekt in Simulation geht irgendwie schleppend voran, da ich als nächstes versuchen muss, zumindest grob Daten zu erheben und das allein ziemlich mühselig zu werden scheint. Ich habe zwar schon mit einer Managerin der Cafeteria gesprochen (bzw. unser TA war so nett mir ihre Fragen zu stellen), aber viel wirklich Nützliches habe ich da auch nicht erfahren. Noch dazu haben wir in dem IT Service Projekt jetzt gezwungenermaßen beschlossen, kein Interview zu machen weil unsere ursprüngliche Ansprechpartnerin unkooperativ ist und von den Koreanern keiner wirklich Lust oder Zeit hat (oder einfach keinen Plan wie) in der kurzen Zeit bis zur nächsten Zwischenpräsentation noch jemand Neues zu finden. Also suchen wir uns alles aus dem Internet zusammen… na ja.


Weihnachtsbaum (Klicken zum Vergrößern)

Am 27. November hat es übrigens hier schon das erste Mal geschneit. Der Schnee blieb ungefähr zwei Tage liegen. Mittlerweile sind wir wieder bei Tageshöchsttemperaturen von um die 12 Grad Celsius. Das Wetter ist aber schon eher winterlich. Heute war es sehr neblig, allerdings habe ich eben gelesen, dass das wohl eher mit Luftverschmutzung zusammenhängt (Smog aus China...).

Zu meinem Laptop gibt es auch einen aktuellen Stand. Ich habe immer noch keinen. Nachdem ich ihn abgeschickt hatte, hatte mich der Händler nochmal nach der Trackingnummer gefragt. Anfang dieser Woche habe ich mich dann erkundigt, ob er eigentlich angekommen sei, woraufhin er meinte, ich hätte doch meine Bestellung abgebrochen. Hatte ich nicht. Nachdem das geklärt war ist, soweit ich weiß, der Laptop (nun hoffentlich funktionsfähig) wieder auf dem Weg zu mir. Es besteht also eine gewisse Chance, dass ich bis Weihnachten doch noch ein voll funktionsfähiges mobiles Gerät habe.

Außerdem haben Daniel und ich unseren Urlaub geplant. Drei Wochen Thailand. Mein Rückflug geht dann erst zwei Wochen später und ich habe geplant, in der Zeit von Thailand aus mit dem Zug durch Malaysia nach Singapur zu reisen. Freu ich mich schon drauf.

Dann kamen noch zwei Pakete diese Woche an. Das erste war von der engeren Familie (Eltern, Geschwister & mein Freund) und beinhaltete ein paar Smartphone-Handschuhe (vielleicht bleiben die länger funktionsfähig als die, die ich hier gekauft habe), ein paar Süßigkeiten und einen Adventskalender mit lauter netten Sachen drin : ) Hat mich sehr gefreut!

Außerdem kam heute ein Paket von meiner Tante, in dem – neben weiteren Süßigkeiten – ein Staubwedel aus Straußenfedern war. Das Ding finde ich echt praktisch, da es Staub wirklich sehr gut wegmacht.

Ja, und damit seid ihr schon wieder auf dem aktuellen Stand.

Schöne Woche noch und liebe Grüße aus Korea!

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 19: Koreanische Traditionen Hahoe, KAIST-Blog, Kaistone, Korea

Autor:  Jitsch

Wird mal wieder Zeit für ein Update. Also was hatten wir da alles seit dem Templestay?

4. November: Dr. Kangs Geburtstag

Hat mich natürlich total kalt erwischt, er kam irgendwann zu mir: "Übrigens, ich habe heute Geburtstag und habe die Lab-Member zum Essen eingeladen, möchtest du mit?"

Ich habe zugesagt, und dann erst mal mit Hilfe von Jooweh ein passendes Geschenk gesucht, da ich mich auch für die Hilfe mit dem Halloweenkostüm revanchieren wollte. In der Bibliothek verkaufen sie Raumluftbefeuchter, die am KAIST entwickelt wurden, davon habe ich ihm einen geschenkt. Und nein, so billig wie sich das anhört ist das nicht.


Köttbullar, Luxusvariante (Klicken zum Vergrößern)

Das Abendessen war in einem schwedischen Restaurant. Ratet was ich gegessen habe? Köttbullar! Allerdings die Mega-Luxus-Variante, denn der Ladenwar ein echtes Luxusrestaurant und ein Menü mit etwa 7 Gängen und eher kleinen Portionen kostete pro Nase 45,000 Won (ca. 30 Euro) und aufwärts. Hat dementsprechend gut geschmeckt, aber ich würde dafür kein Geld ausgeben wollen.

5.-7. November: Fußballtraining

Da wir es geschafft haben den Platz recht oft zu reservieren hatten wir in dieser Woche dann tatsächlich mal 3-mal Training. Ich war auch an allen drei Tagen da. Irgendwie hatte ich befürchtet, am dritten Trainingstag kaum noch laufen zu können, aber es ging eigentlich. Und man fühlt sich unglaublich fit.

9. November: Netter Abend mit Freunden

Max (den ich bei der KI-House Chuseok-Party kennengelernt hatte) hatte mich gefragt, ob ich mit ihm und ein paar Freunden mit möchte und ich habe gleich zugesagt. Wir waren erst in einem Bulgogi-Restaurant (Bulgogi ist Grillen... direkt am Tisch), dann im Santa Claus (Lieblingsclub aller Ausländer in Daejeon), dessen Besitzer an dem Tag Geburtstag hatte, aber trotzdem keine Runde für alle die ein Geburtstagslied singen ausgegeben hat. Später ging es weiter in eine Bar mit Namen Got (Blume) mit indischem Ambiente, die sich dadurch auszeichnet, dass man zu Cocktails kostenlos Käsekuchen bekommt so viel man möchte. Dafür sind die Cocktails massiv überzuckert, weshalb keiner mehr als einen runterbekam. Danach waren wir dann noch in einem Laden wo es Pajeon (zur Erinnerung: sowas wie Pfannkuchen mit Meeresfrüchten und Gemüse) gab - die besten Pajeon, die ich bisher gegessen habe.

War alles in allem ein sehr entspannter Abend. Nach dem stressigen Tempelwochenende fand ich das aber auch ganz gut so.

10. November: Neue Frisur! 

Nachdem ich Jooweh endlich mal nach einem guten Friseur gefragt hatte, da ich gehört habe dass die On-Campus Friseure nicht so doll sind, war ich am Sonntag dort. Dort sprach man zwar kein Wort Englisch, aber es gibt bebilderte Frisurenkataloge und offenbar sind koreanische Friseusinnen auch sonst nicht so redselig, jedenfalls haben die auch mit den koreanischen Kunden wenig gesprochen.

Für 10,000 Won (7 Euro) bekam ich den vollen Service, mit einer Haareschneiderin und einer die mir (nach dem Schneiden, was ich so bisher nicht kannte) die Haare gewaschen hat. Spottbillig wenn man mal mit Deutschland vergleicht... Und hier das Ergebnis:


(Klicken zum Vergrößern)

Ich mag's. Und selbst Koreaner, die ich nur ansatzweise kannte (von der Halloweenparty oder der Bachelorstudent bei uns im Lab der so selten da ist) haben mir gesagt, dass es gut aussieht ^^

11./13./15. November: Koreanische Onlineshops -.-

Nachdem meine Eltern gesagt hatten, sie würden mir zum Geburstag einen Ersatzlaptop finanzieren, hatte ich am 5. November einen gebrauchten Samsung-Laptop bestellt und damit gerechnet, dass er ungefähr am nächsten Tag geliefert wird. Wurde er aber nicht. Als eine Woche später, am 11., der Status der Bestellung immer noch auf "On Pre-Request" stand, habe ich kurzerhand die Bestellung gecancelt und wollte einen anderen Laptop bestellen. Plötzlich bekam ich aber eine Fehlermeldung auf Koreanisch (die Google-Übersetzung ergab, dass ich als "Gast" nur eingeschränkte Rechte habe - häh?). Nachdem das auch an einem anderen PC und am nächsten Tag noch so war, habe ich Mittwoch den Kundencenter-Chat für englischsprachige Kunden benutzt und erfahren, dass ich meinen Account verifizieren soll, indem ich meine Alien Registration Card abfotografiere und an den Kundenservice schicke.

Warum können die einem sowas nicht von sich aus sagen, frage ich mich nur? Stattdessen muss ich nachfragen und weiß tagelang nicht, was los ist...

Am selben Abend konnte ich dann zum Glück wieder bestellen und habe das auch gleich genutzt. Donnerstagmittag bekam ich dann einen Anruf von einem des englischen mächtigen Koreaner (!), der meinte, das bestellte Modell hätten sie nicht da, aber sie würden mir zum selben Preis das Nachfolgemodell schicken. Fand ich okay.

Freitag bekam ich dann eine SMS auf Koreanisch, dass mein Paket abgeliefert worden wäre. Da die Heinis mal wieder meinen Namen nicht in lateinischen Buchstaben auf das Paket schreiben konnten, hab ich etwas gebraucht bis ich das richtige Paket gefunden hatte. Noch dazu war der Eintrag in der Lieferliste, die bei uns im Wohnheim ausliegt, der mit der schlimmsten Sauklaue überhaupt...

Jetzt bin ich im Besitz eines gebrauchten Samsung-Laptops, inklusive Maus, Mousepad, und sogar einer scheinbar nagelneuen Laptop-Tasche (die ich nicht brauche, aber egal). Mittlerweile sind auch eigentlich alle wichtigen Programme installiert und ich habe schon in der ersten Vorlesung am Laptop mitgeschrieben. Ist doch sehr praktisch.

Nachdem ich Montag diesen Teil geschrieben hatte, ist mir am Dienstag der PC abgekackt. Einfach so, von jetzt auf gleich, war der Bildschirm schwarz. Anschalten nicht mehr drin und wenn man ein Ladekabel anschloss (was nicht der Fall war, als er ausging) fiepte es und die Anzeige am Adapter blinkte. Das Teil ist mittlerweile auf dem Weg zurück zum Verkäufer. Ich hoffe mal, dass ich es repariert wiederbekomme oder sie mir ansonsten einen gleichwertigen Laptop anbieten.

13. November

Am 13. war dann kein Fußballtraining, weil die Preisverleihung des KISA-Sportfests anstand. Das Sportfest war das Wochenende davor, aber da ich irgendwie nicht genug Leute gefunden hatte, die mit mir ein Fußballteam bilden wollten, hatte ich nur das Finale des Fußballturniers als Zuschauer verfolgt. In dem traten übrigens zwei Teams gegeneinander an, die komplett aus Mitgliedern des KIFC (mein Fußballclub) bestanden.


Die Sieger (Klicken zum Vergrößern)

Bei der Preisverleihung war ich dann auch vor allem wegen der kostenlosen Pizza. Habe sogar Jooweh aus meinem Lab dort hin mitgenommen (sie war neugierig und offenbar auch auf kostenloses Essen aus).

14. November

An diesem Abend war noch ein Event: KAISTONE, in dem ausländische Studenten ihr Land präsentieren. War bisher nicht so in meinem Fokus obwohl schon zwei Veranstaltungen (über die Ukraine und Indonesien) stattgefunden hatten, aber mein halbes Fußballteam war dafür verantwortlich und die andre Hälfte wollte auch lieber zum KAISTONE als zum Training.  

Wir bekamen also eine nette Präsentation über Kasachstan zu sehen. Ich wusste bis dato fast gar nichts über dieses Land... jetzt weiß ich wenigstens, dass sie komische Heiratssitten haben, ein sehr berittenes Volk sind und auch gerne Pferdefleisch essen. Dazu gab es (wieder) kostenloses Essen, neben einem Eintopf mit Fleisch (kein Pferdefleisch ;) und Kartoffeln einen Salat und komische Kugeln aus fermentiertem Käse oder Joghurt, die alle scheußlich fanden.

15. November 

Der Freitag war in dieser Woche ein ziemlich voller Tag. Um 18:30 ging es los mit dem Koreanisch-Rede-Wettbewerb. Ich habe nicht teilgenommen, da mein Koreanisch für eine Rede noch lange nicht ausreicht, wollte aber sehen, wie gut andere Ausländer Koreanisch können. Zunächst gab es Essen, es wurde auch gesungen, viel gescherzt und zwischen den Reden gab es kleine Quizfragen (z.B. „Wo liegt das KAIST“, allerdings wurde auf Koreanisch gefragt was das Ganze ein kleines bisschen schwieriger machte).

Von den Reden selbst habe ich nicht viel verstanden, aber manche der Redner waren schon sehr beeindruckend. Ein Teilnehmer sagte mir, er würde auch erst seit zwei Monaten koreanisch lernen… ich bin nicht sicher, ob mich das motiviert oder deprimiert, denn er war echt gut, soweit ich das beurteilen konnte.

Dann ging es weiter zum zweiten Teil: Der offizielle KIFC-Ausgeh-Abend. Dieser begann (ohne mich, weil ich ja noch beim Redewettbewerb war) in einem türkischen Restaurant. Ich habe den Redewettbewerb nach der letzten Rede verlassen und bin im ans KAIST angrenzende Vierten Eoundong zu den Jungs (und June) gestoßen, die in einer Bar waren und schon etwas angeheitert. Dort lief das Fußballspiel Südkorea gegen die Schweiz, wobei lustigerweise wir (ein Haufen Ausländer) viel mehr und enthusiastischer über die Tore der Koreaner gejubelt hat als deren eigene Landsleute.

Später ging es dann noch ins Partyviertel Dunsan. Gegen 3 Uhr Morgens war ich dann zu Hause…

16. November

… um dann um 7:30 Uhr wieder aufzustehen, weil es um 8 los ging mit ISO nach Andong ins historische Dorf Hahoe. Ich habe dementsprechend die ganze Busfahrt (3 Stunden) geschlafen.

In Hahoe ging es zuerst ins Maskenmuseum, wo wir unsere eigenen Masken gemacht haben. Oder vielmehr: Wir haben vorgestanzte Papiermasken dekoriert. Dafür bekamen wir Modellier-„Ton“ (Clay), in der Realität kleine Kügelchen (vermutlich aus Papier) die mit Kleister und farbiger Tinte vorgepackt waren und die wir dann auf die Pappmaske pappen konnten. Das Ergebnis von mir seht ihr auf dem obigen Foto.
    
Das Ausgangsmaterial und die fertige Maske (Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss waren wir in einem Restaurant Andong-Hühnchen essen. War geschmacklich nicht schlecht, aber aufwändig zu essen (viele Knochen, man musste sich einzeln was aus der großen Schüssel nehmen) und daher nicht wirklich zufriedenstellend.

    
Das Maskenmuseum und unser Mittagessen (Klicken zum Vergrößern)

Der nächste Programmpunkt war das koreanische Maskentheater. Nachdem am Anfang das Publikum super drauf war und bestimmte Gäste (z.B. wir vom KAIST) speziell begrüßt wurden, machte sich während des Spiels schnell Langeweile breit. Ganz am Anfang war das ganze noch relativ selbsterklärend (zwei Tiere die sich bekämpfen und ein Holzfäller, der einen Ochsen tötet weil der das Publikum anpinkelt* – ja, ohne Scheiß – und dann dessen Hoden verkaufen will), aber danach wurde zu viel geredet.  Selbst die Koreaner vom ISO meinten teilweise, sie hätten kaum etwas verstanden, da es ein sehr altertümliches Koreanisch gewesen sein muss. Daher weiß ich bis heute nicht wirklich, ob es eine Handlung gab und wenn ja, wie die genau aussah.

Dieses Video ist zwar schon 5 Jahre alt, aber an der Performance hat sich bis heute nichts geändert. Wer also einen Eindruck gewinnen möchte: 

 

*war nur Wasser, aber nass werden konnte man trotzdem

Anschließend ging es ins richtige historische Dorf Hahoe. Wir wurden in Fünfergruppen gesplittet, bekamen eine Karte in die Hand gedrückt und los ging es. Meine Gruppe entschied sich dafür, die 1,2 km vom Parkplatz zum Dorfeingang zu laufen statt den Shuttlebus zu nehmen, wo dieses schöne Foto auf der Brücke zum Dorf entstand:

    
Brücke zum Dorf, ein typisches Hahoe-Haus (Klicken zum Vergrößern)

Ansonsten war das Dorf weniger spektakulär. Alte Häuser, interessanterweise alle bewohnt. Viele Bewohner führten traditionelle Handwerkstätigkeiten auf, bei denen man z.T. auch mitmachen konnte (z.B. Korn mahlen). Der beste Teil war aber die kurze Fahrt über den Fluss, der das Dorf in einer Flusswindung von drei Seiten einschließt, und der Aufstieg auf den Felsen, der direkt am Flussufer emporragt. Von dort hat man einen weiten Blick über das ganze Dorf. Außerdem kamen wir zur schönsten Zeit: Sonnenuntergang. Ein unglaublich beruhigender Anblick. Hier ein Panoramafoto, das vom Felsen aus geschossen wurde:


Hahoe-Panorama (Klicken zum Vergrößern)

Als dann auch die Gruppe mit dem einzigen Brasilianer wieder am Bus war (der Fairness halber: Einer aus der Gruppe hatte sein Smartphone verloren und sie waren deshalb so spät dran), ging es zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg sind wir quasi in völliger Finsternis (keine Straßenlaternen) eine relativ schmale Straße entlang gekurvt, was ein klein wenig beunruhigend war. Aber wir kamen heil an.

In der Herberge (koreanisch: Minbak) gab es für die weibliche Fraktion einen kleinen Raum und vier oder fünf Decken… wir waren etwa zu elft. Aber irgendwie hat das keinen gestört, da es so oder so eine lange Nacht werden sollte. Wie geplant wurde gegrillt, und unser Esstisch befand sich draußen, wenn auch unter einem Dach – bei den Temperaturen die nach Sonnenuntergang so herrschen keine ganz angenehme Sache. Also musste schnell viel Soju getrunken werden, um sich aufzuwärmen. Dazu gab es Schweinefleisch direkt vom Grill und ein Minimum an Beilagen (Reis, Kimchi und eine Würzsoße).

Da ich irgendwann am Anfang schon ins Zimmer zurück bin, weil ich aufgrund der vorhergegangenen Partynacht todmüde war, habe ich nicht viel von der Party direkt mitbekommen. Ganz offensichtlich gab es aber Leute, die zu viel Soju getrunken haben… keine Details. Aber die ersten Opfer** gab es schon gegen 21 Uhr.

**nichtsdestotrotz gab es keine bleibenden Schäden und alle kamen heil wieder zurück

17. November

Nachdem die letzten so gegen 5 Uhr ins Bett gegangen waren, wurden wir kurz nach 8 wieder geweckt, denn es gab noch Programm für den Tag. Nachdem alle so halbwegs wach waren gab es im Jungenzimmer erst mal Rührei und Ramyeon für alle, die Hunger hatten. Wer wollte, konnte dann noch eine historische Schule besuchen, 100 m die Straße runter. Die war nicht megaspektakulär, aber doch ganz schön. Beeindruckender fand ich aber den Weg zum Fluss runter, an dessen anderen Ufer die Felsen wie eine riesige Steinwand aufragten:


(Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss ging es dann zurück zum KAIST. Diesmal wurde auf der Raststätte niemand vergessen und wir waren gegen 13 Uhr wieder zu Hause.

Ich habe mich den Rest des Tages damit beschäftigt, auf meinem „neuen“ Laptop eine deutsche Spracheinstellung für Windows und die allerwichtigsten Programme (Firefox, Adobe Reader) zu installieren. Ich hoffe, das war retrospektiv nicht völlig für die Katz.

Montag – Donnerstag

Die laufende Woche hat bisher – außer dem Laptop-Fiasko – nicht viel Spannendes zu bieten. Ich bin immer noch dabei, auszubaldowern was genau ich in meinem Projekt für Simulation eigentlich erforschen will. Bisher steht nur fest, dass es um die Optimierung der Mensa gehen soll, aber es muss natürlich etwas sein, was ich so noch in keinem anderen Paper gefunden habe und das wird schon etwas kniffliger. Ich habe aber bereits eine Idee.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war ich beim Fußballtraining. Dienstag waren wir so viele, dass wir mit 3 Teams à 6 Personen gespielt haben und sich das Team, das jeweils nicht spielte, den Arsch abgefroren hat. Mittwoch waren wir zum Glück (?) ganz knapp 8 Leute, so dass wir fast zwei Stunden durchgespielt haben. Das hat auch sehr Spaß gemacht und war recht spannend. Zwischendurch lag auch mal ein Team 7 Tore vor dem anderen, aber am Ende hatten die Gewinner einen Vorsprung von nur einem Tor. War also ziemlich ausgeglichen. Heute waren wir eine ganz komische Anzahl und haben schließlich drei Teams gebildet, wo aber immer bei jedem Team einer vom gerade nicht spielenden Team aushelfen musste. Außerdem hatte keiner die Leibchen vom Vortag gewaschen...

Ach ja, und: Denkt schön dran, dass der 22. bei mir schon anfängt wenn bei euch erst 16 Uhr des Vortages ist. Nur so als dezenter Hinweis ;)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: So begann der November KAIST-Blog, Korea, Tempel

Autor:  Jitsch

Und damit sind wir beim aktuellen Wochenende und dem vom ISO organisierten Templestay.

Los ging es Samstag um 10 Uhr morgens. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir am Sudeoksa-Tempel an. Zunächst einmal gab es ein Mittagessen in einem der vielen Restaurants vor dem Eingang zum Tempel. Reis, Gemüse und ein gebratenes Ei, dazu Makgeolli.

    
Auf dem Weg zum Tempel (Klicken zum Vergrößern)

Frisch gestärkt ging es dann hoch zum Tempel. Auch dutzende Touristen waren in dieselbe Richtung unterwegs, wir sind dann aber irgendwann nach links abgebogen zu einem Nebengebäude des Tempels. Blöderweise war das Wetter an diesem Tag eher deutsches als koreanisches Herbstwetter; es regnete, wenn auch nicht besonders stark. Was die Piler aber dennoch nicht abgehalten hat, und das Herbstlaub war auch dennoch sehr schön. Wir mussten vor dem Eingang zum eigentlichen Tempel links abbiegen und kamen zunächst in einen kleinen Raum, wo Tempelkleidung für uns bereithing, bestehend aus weiten Hosen und Westen. Die Jungs, die eindeutig in der Überzahl waren, wurden ein Gebäude weitergeschickt, und nachdem wir uns alle umgezogen hatten ging es dort mit dem Programm so richtig los.

    
Ich in Tempelkleidung, die Lehrerin (Klicken zum Vergrößern)

Jeder bekam eine Sitzmatte und dann wurde sich vor unserer Lehrerin, einer buddhistischen Nonne, aufgereiht. Es ging gleich los mit einer meditativen Aufgabe: Sich 108-mal verneigen. Verneigen heißt in dem Fall, das man mit den Knien auf den Boden geht, den Kopf (fast) auf den Boden legt und die Hände mit nach oben gerichteten Handflächen ein wenig erhebt.

Damit wir ein bisschen motivierter sind (?) bekam jeder ein Set Perlen und Faden. Nach jeder Verneigung wurde eine weitere Perle hinzugefügt, so dass am Ende der Zeremonie eine Gebetskette mit 108 Perlen entstanden war.

   
Gebetskette, Mönche beim Essen (Klicken zum Vergrößern)

Anschließend ging es, nun da die Touristenmassen langsam weg waren, zum Tempel. Dort wurde das Essen eingenommen. Mönchessen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es keine tierischen Bestandteile und keinen Knoblauch enthält. Kimchi gibt es trotzdem, ansonsten verschiedene Gemüse wie Sojasprossen, Kürbis und Pilze. Als Nachtisch gab es Reiskuchen, die ich besonders lecker fand.

Nach dem Essen ging es in die große Buddha-Halle, wo die Abendzeremonie stattfand. Dort durfte man leider keine Fotos machen. Die Atmosphäre dort war sehr schön, es handelte sich um ein altes Holzgebäude, das nur von ein paar Kerzen erleuchtet wurde. Die Zeremonie besteht daraus, dass die Mönche gemeinsam singen. Wir Besucher kannten natürlich die Texte nicht, haben uns aber gemeinsam mit den Mönchen im Takt des Gongs immer wieder verneigt.

Nach der Zeremonie gab es eine Bastelstunde. Aus einem geriffelten, sehr dünnen Papier wurden Blütenblätter geformt, indem wir ein Ende mit Klestoff zusammengedröselt haben. Dann wurden die Blütenblätter an einen Pappbecher geklebt und ein paar äußere Blätter dazu geklebt. Dem Farborakel nach sagt meine Farbwahl (Orange und Gelb) aus, dass ich kampfbereit / feurig bin und nur Geld im Kopf habe... na ja.

Wirklich schön wurde es dann, als die Blüten mit elektrischem Licht versehen und zum Leuchten gebracht wurden. Sieht man denke ich auf dem nachfolgenden Foto ganz gut.

    
Lotusblumen (Klicken zum Vergrößern)

Um 21 Uhr ging es dann ins Bett, da wir wie die Mönche um 3 Uhr wieder aufstehen sollten (bzw. wollte die Mehrheit von uns das auch).

Um 3 Uhr ging der erste Wecker, aber die meisten kamen bei uns nicht so richtig aus dem Bett. Ich war eigentlich recht schnell wach, aber irgendwie haben wir darauf gewartet dass uns jemand abholt. Um 3:30 Uhr sollte irgendwas losgehen, und als wir kurz nach dieser Zeit zu viert raus gingen, hörten wir schon Trommeln vom Haupttempel. Oben angekommen waren schon alle Jungs da (später haben wir erfahren, dass sie sich um halb vor dem Gebäude getroffen haben, in dem die Mädchen schlafen). Dann ging es nach einer kurzen Prozession über das Tempelgelände wieder in die große Buddha-Halle, wo sich die Zeremonie vom vorherigen Abend mehr oder weniger wiederholte. Die restlichen Frauen kamen dann auch alle noch nach. Danach haben wir uns vor der Halle für die Ahnen verneigt. Gegen halb fünf durften wir dann nochmal wieder schlafen gehen, was bei uns Frauen auch alle gemacht haben.

Das zweite Aufstehen war irgendwie deutlich schwerer. Diesmal ging es zum Frühstück, das in etwa so ausfiel wie das Abendessen, aber mit anderen Gemüsesorten und getrocknetem Seetang zum Reis. Als wir von da wiederkamen, ging schon langsam die Sonne auf, aber es war generell so nebelig, dass man die Sonne nicht wirklich sehen konnte.

         
Das Tempelgelände im Morgengrauen (Klicken zum Vergrößern)

Nach dem Frühstück haben wir alles zusammengeräumt und uns dann nochmal in der großen Halle getroffen, wo wir uns von unserer Lehrerin verabschiedet haben, die uns gerne noch ein paar Fragen zum Tempelleben beantwortet hat.

Dann ging es zurück zum Bus, den wir gegen 8 Uhr erreicht haben. Der Trip war aber noch lange nicht zu Ende!

    
Die Stein-Buddhas, der Mönch mit Sportschuhen und Smartphone (Klicken zum Vergrößern)

Als nächstes ging es zu einer kleineren Pilgerstätte, an der drei Buddhas in Stein gehauen waren. Ein Mönch erzählte ein bisschen etwas darüber, wie dieser Ort früher an einer Handelsstraße lag und wie der Koreaner, der das Steinbild wiederentdeckt hat es so beschrieb, dass dort ein Typ und zwei Frauen wären, von denen eine einen Stein auf ihn werfen will. Vor der Steinwand haben wir uns dann auch dreimal verneigt.

Dann ging es zur Hauptstätte des Buwonsa, zu dem die Steinbuddhas eigentlich auch schon gehören. Unsere Fremdenführerin wusste sehr viel zu dieser Stätte zu erzählen, nur dass das für die Übersetzung zuständige ISO-Mitglied da irgendwann nicht mehr mitkam und das ganze dann in etwa zwei Sätzen zusammengefasst hat.


Bowonsa-Überreste (Klicken zum Vergrößern)

Bowonsa war früher eine große Tempelstätte, wurde aber vor gut 200 Jahren zerstört. Derzeit wird versucht, das ganze wieder aufzubauen. Original erhalten sind allerdings nur eine Steinwanne, ein doppelter Mast, eine Steinpagode, eine Steinlaterne und eine Steinschildkröte. Viel zu sehen gab es vor Ort also nicht.

Dafür gab es überraschend noch eine Wandertour, die von der Tempelstätte aus auf den Berg führte. Die Tour war sehr schön, da es auch im November noch angenehme Temperaturen sind und es an diesem Tag auch keinen Regen gab. Noch dazu überall schön gefärbtes Herbstlaub... ich kann verstehen, dass Herbst die Lieblingsjahreszeit der meisten Koreaner ist.

    
Blick vom Gipfel, Herbstlaub (Klicken zum Vergrößern)

Ich hatte allerdings die falschen Schuhe an - meine Winterstiefel, die nicht superbequem sind, aber dafür warm - da ich nicht mit einer Wandertour gerechnet hatte. Vom vielen Aufstehen und hinknien bei den buddhistischen Zeremonien taten mir sowieso die Beine weh. Außerdem meldete sich gegen kurz vor 12 der Magen, da unser Frühstück da schon ziemlich lange her war.

Zu allem Überfluss haben wir irgendwann auf dem Rückweg gemerkt, dass zwar die Gruppe vollzählig war, aber unsere Führerin irgendwie verloren gegangen war. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Zurück am Bus gab es dort noch einmal was zu Essen (nicht großartig anders als das Tempelessen, nur dass diesmal Fischkuchen dabei war). Die Führerin kam dann auch irgendwann noch zurück...

Und damit war der Trip eigentlich vorbei... Dann haben wir aber auf dem Rückweg ca. 20 Minuten vor Daejeon nochmal auf einem Rastplatz gehalten. Es hieß "Ihr habt 5 Minuten". Ich bin einmal auf Toilette gewesen, ohne Umweg wieder zum Bus wo die meisten einfach geblieben waren weil alle ziemlich müde waren, und dann ging es auch schon los. Dann fragte aber einer: "Wo ist denn Sillas?" Der Busfahrer machte eine Kehrtwendung, sammelte Sillas ein und fuhr wieder los. Währenddessen fing der ISO-Chef an, die Anwesenden zu zählen. Kaum waren wir vom Rastplatz runter und wieder auf der Autobahn hatte er endlich oft genug gezählt um sich sicher zu sein, dass er sich nicht verzählt hatte: Einer fehlt. Der meldete sich auch sofort per Smartphone-Messenger bei ihm.

Was macht man in so einem Fall? Autobahnen sind auch in Korea Einbahnstraßen, also: nächste Ausfahrt runter. Dann ging es aber nicht auf die Gegenseite wieder rauf, sondern wir mussten eine ganze Weile auf der nächsten größeren Straße (Analog Bundesstraße) fahren, sind irgendwo dann endich auf eine andere Autobahn raufgekommen, mussten den Weg auf der Autobahn zurück, dann auf unsere eigentliche Autobahn wechseln... kurz: Das koreanische Autobahnsystem ist wahnsinnig unpraktisch und wir haben 40 Minuten gebraucht, bis wir es wieder zum entsprechenden Rastplatz geschafft hatten.

Und dann ging es wirklich zurück zum KAIST. Diesmal ohne weitere Zwischenfälle. In zwei Wochen organisiert ISO dann einen Trip nach Andong, ein traditionelles koreanisches Dorf, wo uns Maskentanz, Masken basteln und Grillen mit Alkhohol versprochen werden. Klingt gut ;)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: Feuerwerk und Meer Busan, KAIST-Blog, Korea, Reisen

Autor:  Jitsch

So, wird mal wieder Zeit für einen Abriss zu den jüngsten Ereignissen!

Zwischenklausuren

Aufgrund der Zwischenklausuren bin ich letztes Wochenende mal nicht unterwegs gewesen. Die meiste Zeit habe ich gelernt, und das war hoffentlich auch lohnenswert. Bisher habe ich keine Klausurergebnisse, aber hier mal meine Eindrücke.

Simulation

Hier hatte ich mich mit dem Buch des Professors vorbereitet. Darin gab es zu jedem Kapitel ein paar Reviewfragen, die ich quasi auswendig gelernt habe. Das hat sich auch gelohnt, denn es kam in der Theorie zu Kapitel 1 und 2 keine Frage dran, die nicht genau so auch im Buch stand.

Dann kamen die Anwendungsaufgaben. Da hatte ich ein paar Sachen, wo ich mir nicht so ganz sicher war. Es kamen auch Aufgaben dran, die wir als Hausaufgabe bekommen hatten, zu denen wir aber noch keine Musterlösung bekommen hatten. Aber da ich die Konzepte schon ganz gut verstehe, sollte es nicht all zu falsch sein, was ich da gemacht habe.

Scheduling Theory & Application

Hier bin ich über Leute, die ich so kenne, an eine Altklausur gekommen. Dementsprechend habe ich nur die Theorie gepaukt, weil es sowieso keine Abwendungsaufgaben geben würde. Das stimmte auch, allerdings gab es trotzdem zwei Fragen, wo ich mir nicht so wirklich sicher war ob das was ich als Antwort geschrieben habe wenigstens im Prinzip das ist, was der Professor hören will oder ob ich in die völlig falsche Richtung gehe.

Da die Durchschnittsnote etwa 40 von 100 Punkten ist und selbst die Besten meist nur so 50-60 Punkte haben, sollte ich mir aber vielleicht nicht all zu viele Sorgen machen.

IT Service Engineering

Keine Klausur, aber dafür sollte spätestens Sonntag Abend der Projektbericht fertig sein. Ich hatte meinen Teil irgendwann Freitag Nachmittag / Abend fertiggestellt und dann eigentlich gedacht, das wär's. Dann kam aber Sonntag 22:00 Uhr die Frage, ob ich denn nicht das andere Thema gehabt hätte... Es zeigte sich, dass Hee-Un und ich beide was zum Thema "Zielmarkt des Unternehmens" geschrieben hatten, dafür das Thema "Organigramm und Unternehmensstruktur" auf der Strecke geblieben war.

Ich weiß, dass wir relativ am Anfang noch Themen getauscht hatten, war aber davon ausgegangen, dass unser Projektplan in der Dropbox aktuell ist (das Aktualisierungsdatum war jedenfalls nach dem Treffen wo getauscht wurde) und hab das Thema gemacht, das für mich da drin stand. Während Hee-Un noch wusste, welche Themen getauscht wurden, aber angenommen hat, meine Fragen zum Zielmarkt wären vor dem Themenwechsel entstanden und ich wüsste schon, dass ich eigentlich das Organigramm mache. Neutral gesagt haben wir beide Fehler gemacht, aber natürlich war ich erstmal ziemlich angepisst, dass sie das erst 2 Stunden vor Abgabe merkt... Schließlich waren meine Fragen zum Thema vor ca. 2 Wochen fertig, das Berichttemplate wo Themen und Namen drin stehen seit knapp einer Woche und meine Texte zum Thema seit drei Tagen...

Aber da es nur ein Zwischenbericht werden sollte und zu zwei anderen Themen auch noch gar nichts da war, weil die Firma uns bei der E-Mail-Befragung nur gesagt hat, dass dass alles Unternehmensgeheimnis ist, war es nicht so schlimm. Trotzdem hätte ich auf den Ärger lieber verzichtet.

Aber nun zu entspannenderen Dingen...

Das Wochenende

Freitag Abend war ein Freundschaftsspiel des KIFC gegen ein Team von der Chungnam-Universität (die etwa 10 Minuten die Hauptstraße runter liegt). Da mein Team 11 Leute zusammenbekommen hat ohne mich einspannen zu müssen, habe ich zugeschaut. Wir haben hoch gewonnen... und ich hab etwas gefroren, weil es nach Sonnenuntergang mittlerweile doch arg kalt wird. Aber es ging gerade noch.

Samstag stürzte ich mich dann ins Abenteuer.

Die GSA (Graduate Student Association) organisiert etwa alle zwei Wochen den "KAIST Culture Bus" der Studenten kostenlos zu Events in ganz Korea fährt. Dieses Wochenende war das Feuerwerk-Festival in Busan dran, und ich hatte mich vor knapp einer Woche entschieden, das Angebot zu nutzen anstatt nur wegen dem Projektbericht das Wochenende in Daejeon zu versauern.

Dann wurde erst der Busplan umgestellt. Ursprünglich sollte es um 13 Uhr losgehen, und der Bus zurück sollte um 21 Uhr gehen. Dann gab es eine Planänderung: Damit der Bus nicht im Stau steckenbleibt, geht es schon um 10 Uhr los, aber auch schon um 19 Uhr zurück. Der Clou: Das Feuerwerk war für 20 Uhr angesetzt. Dann kam noch dazu, dass mir mitgeteilt wurde, dass ich keinen Platz im Bus habe.

Allerdings hat mir Vicenzo erzählt, dass er a) auch erst am nächsten Tag zurückfährt, b) kein Hotel o.Ä. gebucht hat und c) sowieso nie alle, die einen Platz im Bus haben, auch auftauchen.

Grund genug, Samstag um 10 am Bus zu sein und abzuwarten, ob ich doch noch einen Platz bekommen kann. Ich konnte, da etwa 5 Leute nicht aufgetaucht sind. Angesichts dessen dass 120 Leute sich auf die ca. 40 Busplätze beworben hatten, war ich aber überrascht, dass außer mir nur noch ein anderer ausländischer Student auf das Nichterscheinen von anderen spekuliert hat. Ich kam also nach Busan mit zwei ungelösten Problemen. 

Problem 1: Wo verbringe ich die Nacht?

Problem 2: Wie komme ich zurück nach Daejeon?


Busan-U-Bahn-Netz (Klicken für große Version)

Der Bus brauchte fast 4 Stunden (mit Pinkelpause). In Busan angekommen war mein wichtigstes Ziel: Ein Busticket für die Rückfahrt ergattern, da ich nicht rausfinden konnte, wo man das im Internet machen kann. Vicenzo war so nett mich zu begleiten und wir sind dann zum Bahnhof Sasang im Westen, weil auf dem U-Bahn-Plan dort ein Bussymbol war. Es gab da auch wirklich einen riesigen Busbahnhof, aber nein, kein Bus nach Daejeon, da müsste ich zum Bahnhof Nopo, wo die Fernbusse fahren. Der war so ziemlich am anderen Ende der Stadt... Aber ich habe dort ein Ticket für den nächsten Tag nach Daejeon bekommen. Problem 2 gelöst.

Und wir sind dann so gegen 17 Uhr wieder in Suyeong gewesen. Die Bahn dort hin war schon extrem voll, wir haben eine Bahn fahren lassen müssen die schon knackevoll war und ältere Herren in Militäruniformen sorgten für Ordnung beim Einsteigen. Daher haben wir uns das Umsteigen und Weiterfahren nach Gwangan erspart. Auf dem Fußweg haben wir uns noch was zu Essen geholt bevor wir in die Zone mit den aufgrund des Festivals überzogenen Preisen gelangen. So kamen wir am Gwangalli-Strand an, wo das Feuerwerk starten sollte. Es war schon relativ voll, aber es war noch möglich, ein Plätzchen Strand zu finden und eine Isolierdecke (die man direkt vor Ort von geschäftstüchtigen Händlern erstehen konnte) dort auszubreiten.

    
Hier geht's zum Feuerwerk; lange bevor es losgeht (Klicken für große Version)

Und dann hieß es warten, denn wir waren ja zwei bis drei Stunden vor Beginn schon da. Erstmal haben wir was gegessen und uns dann unterhalten. Zwischendurch bin ich noch einmal was zu trinken holen gegangen. Da war der Pfad, auf dem man noch an uns vorbeigehen konnte als wir ankamen, bereits völlig mit Picknickdecken zugepflastert. Allein, zurück zu unserer Decke zu finden war gar nicht so leicht, weil man quasi über die Menschen drübersteigen musste.

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann endlich los.

    
Impressionen vom Feuerwerk (Klicken für große Version)

Das Feuerwerk war wirklich gut. Am interessantesten war, dass die große Brücke, die man auf dem Foto links sieht, mit eingebunden wurde, indem teils direkt von der Brücke Feuerwerkskörper abgeschossen wurden. Unter den Feuerwerken waren auch solche, die Schriftzeichen malen sollten, obwohl man die nicht wirklich erkennen konnte... vielleicht saßen wir im falschen Winkel dazu. Interessant fand ich auch fünf LED-beleuchtete "Vögel", die an einer Stelle herumflogen und an deren Flügeln dann auch noch Feuerwerk abgebrannt wurde.

Smartphone ist nicht das Mittel der Wahlf ür Feuerwerke, aber die Fotos oben sind ganz gut geworden. Auf dem links sieht man auch gut, dass wirklich alle Koreaner am Fotografieren und / oder Filmen waren.

Also, für die Show hat sich das Warten definitiv gelohnt. Nervig war nur, dass gegen Ende schon viele aufstanden, vermutlich um die Rush Hour zurück zu umgehen... Wir sind bis zum Schluss geblieben.

     
Das Motel von außen, Hotels in der Nachbarschaft (Klicken für größere Version)

Dann haben wir uns mehr oder weniger mit der Menschenmasse treiben lassen... okay, stimmt nicht, wir haben uns schon recht gezielt Richtung Haeundae orientiert, wo wir eigentlich ein Badehaus (Jimjilbang) suchen wollten. Die Google-Suche per Smartphone lieferte allerdings keine Ergebnisse (wie ich gerade feststelle, weil ich "Jimji-bang" geschrieben hatte, da ich das Wort nicht kannte und Vicenzo es sich offenbar falsch gemerkt hatte). Ich bin echt überrascht, wie extrem entspannt ich trotzdem war. Kein Stress ein bestimmtes Hotel zu finden, kein Zeitlimit bis wann man einchecken muss... und irgendwas findet sich schon. Dass Vicenzo sich da so sicher war, hat mich wahrscheinlich auch mit beruhigt.

Dann kamen wir in eine Gegend, in der an der Hauptstraße die extrem teuren Luxushotels standen und dahinter ein Motel neben dem nächsten. Bei den ersten paar Motels hieß es aber immer nur "Bang Obseoyo" (kein Zimmer) und unser Koreanisch hat nicht gereicht, um die Leute zu fragen, ob sie in der Nähe ein Jimjilbang kennen. Beim dritten oder vierten Motel hatten wir aber Glück - es gab noch freie Zimmer. Von außen sah es zugegeben auch eher schäbig aus... 50,000 sollte das ganze kosten, aber für 40,000 gab es ein Zimmer ohne Bett - also nur mit Futon-artigen Matten auf dem Boden, Decken und Kissen. War völlig akzeptabel, sauber, wir konnten duschen und ich hatte Wi-Fi und Strom für mein Smartphone. Also fehlte es eigentlich an nichts.

Wirklich gut geschlafen habe ich trotzdem nicht, was auch daran lag, dass der Fußboden beheizt war - für mich einfach zu warm.

     
Haeundae-Strand, das APEX-Gebäude (Klicken für große Version)

Am nächsten Morgen sind wir als erstes an den Strand von Haeundae gegangen. Dort war es noch recht leer, es war ja auch erst 9 an einem Sonntag Morgen. Vom Strand führt ein schön angelegter Weg, vorbei am Hotel "The Westin Chosun", an einer Küstennase entlang zum APEX-Gebäude. Da fand vor Jahren mal eine internationale Konferenz statt und jetzt kann man da durchlaufen und sich den Konferenzraum anschauen. Na ja, immerhin besser als das Gebäude nach der Konferenz gar nicht mehr zu nutzen. 

Dann wollten wir schauen, wie man zu den "Oryukdo" kommt, einer Gruppe aus 5 Inseln, die bei Flut aussehen wie 6 weil von einer nur noch zwei Spitzen aus dem Wasser ragen. Die einzige Fähre, die wir gefunden haben, war allerdings eine Dinnerfahrt für 99,000 Won die sowieso erst gegen 19 Uhr losging.

Wir sind dann weiter zum Busan Aquarium.

    
Aquarium (Klicken für große Version)

Da an einem Sonntag hinzugehen war definitiv nicht die beste Idee. Es war ziemlich überlaufen mit Familien, das heißt überall Kinder und ziemlich wenig Platz zum Durchkommen. Besonders entspannend war es daher nicht, obwohl der Anblick der Fische die die Ruhe weg haben natürlich schon nett war.

Die Shows dagegen waren irgendwie nicht der Rede wert. Die Pinguin-Fütterung sah so aus, dass der Fütterer sich zwischen die Pinguine auf den Boden gehockt hat und während er ihnen einen nach dem anderen Fisch gab was über Pinguine erzählte. Natürlich in Koreanisch. Die Hai-Show war auch nicht viel besser. Auf unserer Seite des Tanks konnte man diese eh fast nur über Bildschirm verfolgen, weil das ganze auf der anderen Seite des Tanks stattfand, wo mehr Platz für Zuschauer war. Nach fünf Minuten Kameraschwenk übers Publikum mit Zoom auf Pärchen, die sich dann natürlich auch küssen mussten kam ein Video mit superdramatischer Musik und mit Effekten aufgemotzten Bildern von Haifütterungen. Dann wurde Musik eingespielt - interessanterweise ein Track, den ich kannte, nämlich vom Yu-Gi-Oh! Zexal Soundtrack. Na ja, und dann kam die Show, die darin bestand, dass ein Taucher erst den großen Rochen und dann die drei (?) Haie gefüttert hat. Jeder kriegte einen Fisch und dann war es schon wieder vorbei. Hm.

Im Anschluss wollte Vicenzo unbedingt in ein brasilianisches Restaurant, das ihm brasilianische Freunde empfohlen hatten. Ich hatte keinen besseren Plan, bin also mit, da ich brasilianisches Essen auch nicht kannte. Das ganze sah so aus, dass es frisch gebratenes Fleisch direkt an den Tisch geliefert gab und am Buffet Beilagen. Das Fleisch war wirklich extrem gut, es gab insgesamt 9 Sorten (Entrecoté, Rumpsteak, Hühnerbeine, was mit Schinken...) und man konnte so viel Nachschlag bekommen wie man wollte. Das ganze hatte allerdings seinen Preis - 35,000 Won pro Nase. Das war definitiv das teuerste Essen, das ich in Korea bisher hatte. Aber der Preis war in meinen Augen gerechtfertigt.

Danach haben wir versucht, einen Tempel zu finden von dem Vicenzo sich nichts weiter notiert hatte als (sinngemäß) "Ausgang 7 der U-Bahnstation Haeundae und dann siehste schon". Sahste nichts, wir sind in eine Richtung losgelaufen, ich habe dann Google Maps bemüht, einen Tempel gefunden, der sich dann aber als kleines Gebäude für buddhistische Rituale in der Ecke einer Siedlung voller Einfamilienhäuser herausstellte. Den eigentlichen Tempel haben wir erst gesehen, als wir wieder am Banhof waren - und Ausgang 7 war demnach die völlig falsche Richtung. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, sind wir dann auch nicht mehr zum Tempel. Tatsächlich war ich genau zur richtigen Zeit am Bus (Vicenzo hatte einen Zug gebucht, daher haben wir uns an meiner Umsteigestation verabschiedet). Zurück in Daejeon musste ich nochmal für 9,300 Won ein Taxi zum KAIST nehmen, weil ich keinen Nerv drauf hatte, mit Bus und U-Bahn zu fahren um dann von der U-Bahnstation trotzdem noch ein Taxi nehmen zu müssen. KAIST ist verkehrstechnisch wirklich nicht ideal angebunden.

Als hätte ich an dem ganzen Wochenende nicht schon genug Geld ausgegeben, ging es heute gleich weiter. Erst habe ich die 50,000 Won für die Tempelübernachtung nächstes Wochenende überwiesen und dann war ich beim Homeplus. Eigentlich wollte ich schauen ob sie Halloweenkostüme haben (der amerikanische Professor am ISysE veranstaltet eine Halloweenparty und erwartet natürlich, dass man kostümiet kommt), aber sie hatten nur zwei Kleider in Kindergröße (ein Hexen- und ein Prinzessinnenkleid). Dafür habe ich nach Winterkleidung geschaut, weil gerade alle Läden riesige Prozente bieten und ich sowieso noch was richtig warmes für den harten koreanischen Winter brauchte. Aber die hohen Prozente täuschen teilweise - eine Jacke, die normal 500,000 Won kostet ist auch noch teuer wenn sie 70% reduziert ist...

Nachdem ich bei UniQlo (japanische Marke, die sehr schnörkellose Kleidung hat, also genau mein Stil) eine Jacke aus superleichten Daunen für 90,000 anprobiert hatte, die mir sogar ganz gut gefiel, habe ich zum Glück doch noch etwas weitergesucht. Denn ich habe dann einen schwarze, gefütterten Mantel gefunden, der gerade mal 50,000 Won gekostet hat und noch dazu superbequem ist. Jetzt kann der Winter kommen.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 17: Der Berg ruft schon wieder Bergsteigen, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Ja, da melde ich mich dann auch mal wieder... dass ich seit fast zwei Wochen nicht mehr von mir habe hören lassen hat diverse Gründe. Dazu gehört, dass ich zumächst mal letzte Woche krank war und außerdem ist nicht viel Wegweisendes mehr passiert, wie ihr anhand des Eintrags vermutlich werdet nachvollziehen können...


Teures Rindfleisch (Klicken zum Vergrößern)

Am Donnerstag den 10. waren wir mit dem Lab essen. Richtig schick teures Rindfleisch. Wird dann aber selbst wenn es in einem großen Filetstück kommt spätestens wenn es halb durch ist (natürlich wird es am Tisch gegrillt) zerteilt. Die Koreaner benutzen dafür eine Schere. Überhaupt bekommt man in Restaurants des Öfteren mal eine Schere, um Essen zu zerteilen. Zu Anfang wirkt das kurios, aber man gewöhnt sich schnell dran :)

Das Fleisch isst man dann meist pur in etwas Salz getunkt, was wirklich köstlich ist. Sonst nimmt man sich ein Salatblatt und packt Reis, Soße, evtl. noch etwas Salat und dann das Stück Fleisch drauf, rollt alles zusammen und stopft es sich in den Mund.

   
Der Aufstieg, felsige Berge (Klicken zum Vergrößern)

Letzten Samstag, am 12., war dann der Wandertrip vom ISO. Eigentlich sollte der schon am 9. stattfinden, dem Mittwoch, der (mal wieder) ein Feiertag war. Dann gab es aber eine Taifunwarnung und das ganze wurde aufs Wochenende verschoben. Letztlich war den Mittwoch den ganzen Tag über strahlendster Sonnenschein, aber unsere Befürchtung, dass dafür am Wochenende das Wetter eher mäßig ist, hat sich zum Glück auch nicht bestätigt.

Nun war ausgerechnet am 12. auch ein Freundschaftsspiel Brasilien gegen Südkorea (ich rede natürlich von Fußball) und sämtliche Brasilianer am KAIST sind entweder live in Seoul dabei gewesen oder wollten trotzdem nichts verpassen. Das Ende vom Lied war, dass auf dem Wandertrip außer den Leuten vom ISO nur Europäer waren, da Leute aus dem restlichen Asien offenbar nicht gerne wandern oder zu viel am Lernen sind. Wir waren allein fünf oder sechs Deutsche, ansonsten Franzosen, Holländer, Dänen, Norweger... und eine, die aus Osteuropa kam, aber eigentlich in den USA studiert. Na ja.

In der Mail für alle Teilnehmer stand, dass wir unbedingt spätestens um 9:20 da sein sollten. Selbst ich war da nicht so ganz pünktlich, denn im Zeitplan stand auch, dass wir KAIST zwischen 9:30 und 10:00 Uhr verlassen wollen. Am Ende sind wir dann auch erst kurz vor 10 losgekommen. Der letzte, der noch eingetrudelt ist, kam übrigens scheinbar direkt von einer Party...


Ich auf der Plattform - Foto gemacht von Naïma (Klicken zum Vergrößern)

Am Berg waren wir in etwa 30 Minuten in einem Bus, der etwa doppelt so viele Personen gefasst hätte wie tatsächlich da waren. Unten am Berg war die Hölle los. Ja, es waren wirklich extrem viele Leute da, nun ja, es war nunmal Wochenende. Da, wo wir dann lang gegangen sind, wurden es dann aber doch ein bisschen weniger. Der erste Teil der Strecke war kaum anstrengend und eher wie Spazierengehen. Erst, nachdem wir am Donghaksa, einem Tempel, vorbei waren, ging es richtig nach oben.

Wirklich weit sind wir allerdings nicht gekommen. Da wir gegen 11 angekommen waren und für 13 Uhr schon das Mittagessen eingeplant war, sind wir nur bis zu einem Plateau auf (allerhöchstens) halber Strecke zum Gipfel gewandert und dann denselben Weg zurück.

Zum Mittagessen gab es Pajeon und Dondongju (was fast dasselbe ist wie Makgeolli), was wenig aussah, aber trotzdem ziemlich satt gemacht hat.

Dann ging es zurück in den Bus und zum Paintball spielen. Der Ort wo das stattfand war absolut abgelegen umgeben von Feldern und Obstplantagen, und der Bus hat sich extrem schwer getan auf der doch recht kurvigen und eher schmalen Anfahrtsstraße.


Team Blau macht sich bereit - Foto von einem ISO-Mitglied (Klicken zum Vergrößern)

Ich habe noch nie Paintball gespielt, hatte aber schon irgendwie Spaß. Es gab Schutzkleidung für alle (sieht man auf dem Foto) und Schutzwesten in Blau und Schwarz, um die Teams voneinander abzugrenzen. Nachdem das andere Team sich das "Gewinnerteam" getauft hatte, haben wir einseitig beschlossen, dass wir die UN und die Gegner Nordkorea sind... Jeder bekam 50 Kugeln (was nicht viel ist, da man nicht wirklich zielen kann und nur trift, wenn man ein paar Kugeln abgeschossen hat und gesehen hat wohin sie fliegen) und dann ging's los...

Nun ja, ich bin nicht der offensive Typ. Hat dazu geführt, dass ich eher die ganze Zeit in Deckung geblieben bin und dann überrascht feststellte, dass ich die letzte von unserem Team bin (bzw. außer mir nur noch die eine Koreanerin über ist, die es genau so gemacht hat wie ich)... Es gab drei Spiele und Team Blau hat alle gewonnen XD Dann waren aber noch ein paar Farbgeschosse über und wir haben beschlossen, dass wir nochmal spielen, aber für jeden gab es nur noch fünf Geschosse. Das war dann sogar das Interessanteste Spiel, weil man mehr Strategie brauchte und sich auch irgendwie mal aus der Deckung wagen musste. Am Ende haben glaube ich wenigstens das die Schwarzen knapp gewonnen.


Essen für Männer (Klicken zum Vergrößern)

Abends waren wir dann zu viert (alles Deutsche) im indiscihen Restaurant "New Taj Mahal" nahe dem Westgate essen. Amüsiert haben wir uns über die Bezeichnung (siehe Foto), "Set for 4 Men", was so klingt, als wäre das nichts für Frauen. Felix und ich habe uns trotzdem das Set für zwei Männer geteilt. Hat gut geschmeckt :)

Ach ja, und dann konnte ich Martin noch überreden, mir Geld abzuheben (hat er natürlich mittlerweile auf Euro und Cent zurückbekommen), da der Automat nach wie vor meine EC-Karte verweigerte. Jetzt müsste ich zumindest für einen Monat erstmal genug Geld auf meinem koreanischen Konto haben und vielleicht kriegt sich der Automat bis dahin ja doch wieder ein. Immerhin hat es an dem schonmal funktioniert...

Na ja, und dann war ich krank. Ich war Samstag morgen schon aufgewacht und hatte Schnupfen, und offenbar hat mir die Bergluft nicht so gut getan wie ich gehofft hatte, denn am nächsten Tag lag ich den ganzen Tag im Bett und die nächsten beiden hab ich mich auch nur für die Vorlesungen aus dem Zimmer geschleppt.


Die KBS-Bühne (Klicken zum Vergrößern)

Aus dem Grund hab ich auch das KBS-Konzert mitten auf dem Campus verpasst. Als KAIST-Student konnte man, wenn man schnell genug war, zwei Tickets kostenlos bekommen und Martin und Christina hatten jeweils zwei und mir angeboten, mitzukommen, aber wie man auf dem obigen Foto vielleicht sieht war das Wetter nicht gerade toll, es war kalt und ja, ich war immer noch erkältet. Also lieber mal nicht.

Donnerstag war ich dann schon wieder beim Fußball. Eigentlich sollte es nur eine Stunde gehen, aber da die Leute, die den Platz nach uns gebucht hatten 40 Minuten zu spät antanzten, haben wir fast zwei Stunden spielen können. Freitag war ich dann schon wieder so fit, dass ich keinen Grund sah, nicht wieder einmal mit dem Lab wandern zu gehen.

Diesmal waren wir auch mehr, außer den Leuten vom letzten Mal war diesmal auch die Doktorandin Jooweh dabei, außerdem die Frau des Professors, eine Freundin von ihr und eine Ex-Studentin des KAIST, die den Professor noch kennt.

    
Auf dem Sambulbong (Klicken zum Vergrößern)

Unsere Route war diesmal eine andere und wie ich erfuhr nennen die Koreaner das, wo wir letztes Mal mit dem Lab waren auch nicht mehr Gyeryongsan auch wenn es technisch noch im Gyeryongsan-Nationalpark liegt, aber diesmal schon. Hier nochmal alle drei Wandertouren der letzten Zeit im Überblick:

Die Tour war auch sehr nett, aber mir fällt nicht groß was dazu zu Erzählen an.


Hühnchen und Makgeolli (Klicken zum Vergrößern)

Kurz vor dem Gipfel haben wir eine Pause gemacht und gegessen. Es gab ein Gericht, dessen Namen ich noch nicht habe herausfinden können - oder, nein, "Gericht" ist ziemlich übertrieben. Es ist Fleisch, die meisten Teile noch direkt am Knochen, und hat irgendwie eine gummiartige Konsistenz. Gewürzt ist es auch nicht... aber offenbar super nahrhaft oder was weiß ich. Dazu gab es Makgeolli. Ich war echt froh, dass ich nicht der Doktorand bin, der musste am Schluss ganz schnell seinen ganzen Pappbecher leertrinken, damit der Professor die Flasche leeren und entsorgen kann...

Vom Gipfel hatte man an dem Tag eine wirklich super Aussicht, wer also noch nicht dabei ist kann mich gerne nach dem Dropbox-Link fragen (ich wiederhole mich irgendwie...) um mehr als nur das eine Foto mit Häkelschwein zu sehen. Es gibt auch welche ohne Schwein ;)

Als wir wieder unten waren gab es wie letztes Mal Daktoritang und dann ging es zurück. Das Wochenende habe ich seitdem mehr oder weniger mit Lernen verbracht, immerhin sind nächste Woche unsere Mittsemester-Klausuren in Simulation und Scheduling.

Ja, und das war's dann für heute von mir. In einer Woche werdet ihr dann wahrscheinlich von mir hören, wie die Klausuren waren und wie wir es doch noch geschafft haben (hoffentlich) genug Informationen für unseren Zwischenreport beim Projekt zu bekommen (die Firma, mit der wir zusammenarbeiten will mit Verweis auf "Vertraulichkeit" die meisten unserer Fragen nicht beantworten...).


Jitsch*

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 15: International vs. Koreanisch Auslandssemester, KAIST, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Es gibt mal wieder was Neues von mir :) Wer in meinem Dropbox-Ordner ist (gebt mir die Mailadresse unter der ihr bei Dropbox registriert seid und ihr seid dabei!) hat die Fotos wahrscheinlich schon gesehen, aber natürlich will ich auch ein bisschen was dazu erzählen.

Aber erstmal kurz nachgereicht: Der Vergleich der Wohnheimauslastung mit und ohne Chuseok.

   
Links: Mittwoch vor Chuseok, rechts: normaler Mittwoch (Klicken für große Version) 

Merke hierzu: Wo am normalen Mittwoch Fenster dunkel sind, sind die Bewohner noch im Lab oder sonstwo. Schlafen tut um diese Uhrzeit (das Bild entstand kurz nach 23 Uhr) kein Mensch.

Was ich noch erwähnen möchte: Seit Mittwoch bin ich im Besitz einer Alien Registration Card, einer Art Meldebescheinigung für Ausländer. Sowas hätte ich in Japan damals ja auch machen lassen sollen, aber da ich keine Ahnung hatte wo wie und so weiter und sich in meiner ersten Gastfamilie keiner je drum gekümmert hat, hatte ich dort ja bis zum Schluss keine XD Theoretisch darf man ohne so eine Karte kein Handy kaufen und bekommt keinen Vertrag (ja, theoretisch...) und jetzt kann ich bei der Bank auf dem Campus auch endlich beantragen, dass mein Studentenausweis als Kreditkarte freigeschaltet wird. Ich hoffe, dass ich dann endlich Sachen im Internet werde bestellen können, zum Beispiel (endlich) einen Monitor für meinen Laptop.

Donnerstag, 26.09.2013 - Mathe und Pojang Macha

Der Tag fing erstmal damit an, dass wir in Scheduling Theory and Applications die erste Hausaufgabe zurückbekamen. Ich dachte, ich guck nicht richtig: 10 von 20 Punkten? Und das einzige, was an Korrektur war, waren drei Fragezeichen neben drei Zeilen der Ergebnistabelle.

Dann habe ich mit meinen holländischen Mitstudenten die Ergebnisse verglichen und erst mal rausgefunden, dass ich an einer Stelle 14-9=3 geschrieben hatte. Als wäre das nicht schon schlimm genug, habe ich es bei zwei (!) Produktionsplänen geschafft, dass am Anfang eines Prozesses der Zeitpunkt "7" war. Ich hatte "13" als Endzeitpunkt für einen 5 Zeiteinheiten dauernden Prozess geschrieben. Also diesmal 7+5=13. Obwohl ich die Kästchen sogar hätte zählen können (1 Kästchen pro Zeiteinheit) - es waren nur 12. Blöderweise basierten alle weiteren Werte zu diesen zwei Produktionsplänen auf den so (falsch) bestimmten Endzeitpunkten, und "Folgefehler" ist für Koreaner (oder zumindest diesen Professor) ein Fremdwort.

Ich weiß, ich weiß, ich sollte niemals eine Brücke bauen. Oder ein Auto. Oder, ich weiß nicht, irgendwas anderes mit dem Menschen zu tun haben. Garantiert würde die Brücke zusammenbrechen oder der Tank explodieren, weil ich ohne wirklich nachzudenken in der Berechnung sowas wie 15+7=23 geschrieben habe.

Den Kurztest in Simulation gab es an dem Tag auch zurück. Da war ich erfolgreicher und hatte 31/40 Punkten. Ein paar Sachen fehlten mir, wo ich schon beim Ausfüllen extrem unsicher war, aber immerhin habe ich in der einen Aufgabe wo man ein bisschen rechnen musste auch Sachen wie 4+2 richtig ausgerechnet. Genau die Aufgabe war ich aber auch schon zweimal durchgegangen, weil sie als Beispiel in den Folien stand.

Damit kommen wir jetzt zum *hust* erfolgreicheren Teil des Abends. Die im letzten Eintrag angekündigte Outdoorparty (auf Koreanisch: Pojang Macha), organisiert vom KISA (die solltet ihr langsam kennen). Treffpunkt war in der Nähe der Nordmensa, wo immer ein Haufen Taxen steht. Die ersten Leute, die außer mir da waren, waren Felix (auch Deutscher) und Kimia (Schottin mit iranischen Wurzeln, die aber einen deutschen Freund hat).

Klischee des Abends #1: Deutsche sind überpünktlich.

Später stieß noch Hongxiang zu unserer Gruppe von Leuten, die eigentlich nicht so scharf drauf waren, in einer riesigen Gruppe Party zu machen. Als schließlich die Organisatoren da waren, musste erstmal jeder das Geld für die Veranstaltung rausrücken. Ich stand seltsamerweise nicht auf der Teilnehmerliste, obwohl ich eine Bestätigungsmail bekommen hatte. Bei Felix war es, was noch seltsamer war, umgekehrt (d.h. er hatte keine Bestätigungsmail bekommen, obwohl er auf der Liste stand). War aber beides kein Problem, Kimia war weder angemeldet noch stand sie auf der Liste, mit durfte sie trotzdem.

Entgegen meiner Erwartung sind wir dann aber nicht mit Taxis gefahren (bei 40 Personen wäre das auch schwierig geworden), sondern zu einem Bus gelaufen, der vor einem ganz anderen Gebäude stand. Marta, die Polin aus meinem Wohnheim mit der ich vorher noch über Facebook kommuniziert hatte, war immer noch nirgendwo zu sehen (Treffen war viertel vor acht und sie schrieb mir, sie würde noch ca.5 Minuten brauchen, war aber fünf nach acht als wir am Bus waren immer noch nicht zu sehen... ich glaube, sie ist mit dem Taxi nachgekommen).

   
Unser Bereich vorher und nachher (Klicken für große Version) 

Die Outdoor-Bar war gar nicht richtig outdoor, sondern in einem Zelt. Im Nebenzelt (unsere Runde hatte einen eigenen, von den restlichen Koreanern abgetrennten Bereich) wurde irgendwann gegen Ende allerdings noch das Dach zur Seite gefahren. Auf uns warteten schon Snacks (ich hatte kein Abendessen und habe dementsprechend gut zugelangt) und pro Tisch zwei Flaschen Soju, zwei Flaschen koreanisches Bier und Wasser. Man durfte aber nachbestellen und ich habe gleich mein recht frisches Wissen über die koreanischen Zahlen* angewendet, um was zu bestellen.

Dann bekam ich noch Gelegenheit, eine Bierflasche an der Tischkante zu öffnen (es gab einen Flaschenöffner, aber am Nebentisch und das haben wir erst hinterher gesehen) und zu erzählen, dass ich das beim Fußball gelernt habe.

Klischee des Abends #2: Deutsche spielen Fußball und können mit allem eine Bierflasche öffnen

   
Unser Tisch vorher und irgendwann gegen Ende (Klicken für große Version) 

Später kamen dann koreanische Trinkspiele zum Zug. Das einfachste ist das "Game of Death". Jeder zeigt einfach auf irgendwen und der Initiator sagt gleichzeitig eine Zahl x. Dann wird x-mal jeweils, entsprechend der Zeigerichtung, von einem zum Nächsten gesprungen und bei wem man dann endet, der muss einen trinken. Andere erfordern mehr Aufmerksamkeit von den Mitspielenden, z.B. muss man entsprechend einer bestimmten Reihenfolge verschieden oft klatschen o.Ä. Jedenfalls kann man so in kurzer Zeit sehr viel Soju zu trinken gezwungen sein. Marian, der auch da war, erzählte übrigens dass man in Korea eigentlich nichts mit ähnlich viel Alkoholgehalt kriegt, was wirklich besser ist als Soju... aber er wird vor allem getrunken weil er für seine rund 20 Umdrehungen extrem billig ist. So eine Flasche wie auf den Bildern oben kostet etwa 4000 Won (rund 2,75 Euro).

Klischee des Abends #3: Deutsche sind trinkfest (zumindest wurde mir immer gesagt "du bist doch Deutsch, du hältst das schon aus... aber ich habe in einem Monat in Korea garantiert schon mehr Alkohol getrunken als in Deutschland in den letzten zwei, drei Jahren zusammen).

   
Die Bar "Sponge" und das Straßenbild bei Nacht (Klicken für große Version) 

Dann haben wir noch festgestellt, dass wir Deutschen uns auch super untereinander auf Englisch unterhalten können (und sowieso nicht daran interessiert sind, mit Deutschen abzuhängen). Anders als die Franzosen, die gerne Grüppchen bilden und die Brasilianer, die meist unter sich bleiben (auf der Party waren jedenfalls eher weniger Brasilianer, obwohl es so viele von denen am KAIST gibt).

Irgendwann brachen wir dann von der Outdoor-Bar auf und landeten in der European Style Bar "Sponge". Da haben wir noch ein bisschen Zeit verbracht und unter anderem auch amüsiert die Koreaner beobachtet, die in Anzug und Krawatte wohl direkt von der Arbeit dort hingekommen waren. Insgesamt war es aber eher leer. Gegen 1 Uhr Nachts haben wir die Bar verlassen (die meisten blieben noch) und waren innerhalb kürzester Zeit mit dem Taxi zurück am KAIST. Da hat natürlich noch kein Mensch geschlafen. Ich bin aber dann doch gleich ins Bett gegangen, immerhin hatte ich am nächsten Tag um 10 Uhr mein Koreanisch-Tutoring.

Freitag, 27.09.2013 - Deungsan

Die Koreanischstunde war gut, immerhin haben wir 2 Stunden gemacht und sind am Ende weiter hinten im Lehrbuch gelandet, als ich gedacht hätte. Mittlerweile kriege ich die koreanischen Zahlen* bis 10 ganz gut zusammen.

   
Haejangguk, noch ein Kaffee bevor es losgeht (Klicken für große Version) 

Dann ging es los mit dem Hiking. Joohweh, die Doktorandin, konnte leider nicht mit weil sie noch einiges schaffen musste und von Meerah wusste ich schon länger, dass sie nicht kann. Also waren wir nur zu viert: Der Professor, Mr. Kim, Dr. Kang und ich. Zuerst ging es zu einem Restaurant, wo wir Haejangguk gegessen haben. Mir wurde aber von der Kellnerin eine Variante mit Mandu statt der mit Oxenblut ans Herz gelegt und ich hab nicht weiter protestiert.

Dann ging es zum Eingang des Gyeryongsan National Parks. Der ist quas an der Stadtgrenze zu Daejeon und man braucht direkt vielleicht 10 - 15 Minuten. Bevor es los ging, haben wir nochmal einen Kaffee getrunken und dann ging es ab auf den Berg.

   
Der Eingang zum Nationalpark, auf einer Aussichtsplattform (Klicken für große Version) 

Na ja, was soll man davon groß erzählen? Das Gebiet ist zum Wandern echt gut erschlossen, an vielen Orten hat man Treppen, die das Klettern erleichtern, gerade wenn es relativ steil wird. An anderen kraxelt man über halbwegs scharfkantiges Gestein und Geröll. Der Aufstieg bis zum ersten Gipfel gleich am Anfang war relativ anstrengend, danach sind wir eine recht große Runde gelaufen, die fast nur auf dem Bergkamm entlang ging. Zwischendurch gab es immer wieder Plätze mit Bänken zum Ausruhen.

Am Anfang war es noch relativ voll und uns kamen ständig Leute entgegen, aber nachde wir den Gipfel hinter uns hatten, wurde es doch eher leer. Die meisten anderen Leute dort waren übrigens im Rentenalter. An sich ist aber Wandern in Korea quasi ein Nationalsport und nicht unbedingt auf bestimmte Altersgruppen begrenzt. Die Rentner haben nur die meiste Zeit dazu ;) Ich habe übrigens gleich noch gelernt, dass "Wandern" bzw. eher "Bergsteigen" auf Koreanisch "Deungsan" heißt, was denselben Ursprung hat wie das japanische Äquivalent, "Touzan". Obwohl man auf Englisch ständig von "Hiking" spricht, heißt es wörtlich eben doch, dass man einen Berg besteigt.


Unsere Wanderroute (Klicken für große Version) 

 Der Karte nach sind wir insgesamt so 6 bis 7 Kilometer gewandert. Das Lustige ist, dass der Professor (wie gesagt, er geht nächstes Jahr in Rente) und ich fast immer vorneweg waren. Dass Dr. Kong nicht so sportlich ist, sieht man ihm an, aber auch Mr. Kim, der um die 25 und damit im besten Alter sein müsste hat recht oft verschnaufen müssen. Und dabei hatte ich noch das Gefühl, dass mir die Party von Vortag durchaus noch etwas in den Knochen steckte.

    
Der Keumsu-Dong (Gipfel) und der Blick über die Berge (Klicken für große Version) 

Prof. Choi hat beim Blick auf Daejeon von oben auch erwähnt, dass es, als er so um 1980 nach Daejeon kam, noch fast gar keine Apartmentblocks dort gab. Mein Eindruck beim Blick von oben war übrigens, dass Korea (noch?) nicht ganz so mit Wohnraum zugeknallt ist wie Japan... aber sie arbeiten dran.

Ich fand es jedenfalls toll, denn ich finde Berge grundsätzlich beeindruckend. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich ein absolutes Flachlandkind bin und so selten Berge sehe, aber ein unglaublich weiter Blick in die Ferne ist einfach was Tolles.

   
Dakdoritang, mit frischem Gemüse und bereit zum Essen (Klicken für große Version) 

Als wir wieder unten waren, gab es wieder eine Art von Suppe. Diesmal: mit scharfem Hühnchen. Das ganze nannte sich Dakdoritang (offiziell heißt das Gericht offenbar Dakbokkeumtang). In dem Restaurant waren wir die einzigen und die Familie, der das ganze gehörte saß im Gastraum in einer Ecke vorm Fernseher und war dabei, Nudeln zu schneiden oder sowas in der Art. Das Essen war seehr scharf und noch dazu war die Suppe ziemlich heiß, aber ich will nicht behaupten, dass es nicht geschmeckt hat ;) Dazu gab es dann noch Makgeolli, ein mild alkoholisches Getränk das mir sehr gefallen hat. Besser als Soju ist es allemal XD

Ja, und das war's dann auch schon für den diesmaligen Eintrag, weil ich heute den ganzen Tag im Lab war um Hausaufgaben zu machen und diesen Weblog zu schreiben. Morgen sieht wahrscheinlich ähnlich aus. Dafür gibt es Montag eine kleine Dinnerparty für die internationalen Studenten im ISysE-Department, von der ich nicht erfahren hätte, wenn mich Prof. Morrison nicht vorhin auf der Treppe drauf angesprochen hätte. Ich hatte die Einladung über das KAIST-Mail-System bekommen und da habe ich bisher noch nie reingeschaut ^^" Mittlerweile ist aber eine Umleitung auf meine detusche Mailadresse eingerichtet, so dass ich das nächste Mal alles etwas eher mitkriegen sollte.

Bis demnächst!

Jitsch*



 *ähnlich wie im Japanischen gibt es für jede Zahl zwei Wörter. Die koreanischen Zahlen sind nicht die, die man zuerst lernt und werden benutzt, um Dinge zu zählen. Wie im Japanischen gibt es hier auch noch Zählworte. Daher ist "Zwei Flaschen Bier, bitte" gar nicht so einfach wie man denkt.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 13: Chuseok Chuseok, KAIST, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Ich springe gleich mal ein paar Tage vorwärts, da in den Tagen nach Freitag nicht viel passiert ist. Samstag war ich im Lab alleine und später nochmal einkaufen, um meinen Kühlschrank zu befüllen. Sonntag war ich in der Bibliothek und habe ein paar Fotos vom Campus gemacht, außerdem traf sich am Nachmittag meine Gruppe für IT Service Engineering. Der Montag verlief soweit ich mich erinnere fast völlig ereignislos, abgesehen davon dass unsere Gruppenaufteilung in IT SE nochmal geändert wurde. Da Mateus ausgestiegen ist, wurde mal eben ein Koreaner, der noch keine Gruppe hatte, bei uns reingesteckt, dann haben wir aber beschlossen, die Freundin von Juyeon, die ja rausgeschmissen wurde weil wir keinen Computer-Science-ler dabeihatten wieder mit reinzunehmen, so dass der Koreaner in die Gruppe geht, in der sie vorher war. Klingt kompliziert? Na ja, jedenfalls hat jetzt jeder seine Gruppe.

Dienstag habe ich nochmal den E-Mart Traders in Daejeon besucht. Das ist gar nicht all zu weit weg vom Campus. Eigentlich hatte ich vom Namen her gedacht, es wäre ein Computermarkt (ergo hatte ich gehofft, einen Computer-Bildschirm zu finden), aber es ist tatsächlich ein Großmarkt à la Metro. Dafür habe ich dann im Home Plus noch eine zuklappbare Smartphone-Schutzhülle auch für mein altes Modell gefunden und mir endlich ein haltbares Fahrradschloss gekauft.

Und dann war Chuseok.

Chuseok ist sowas wie das Koreanische Erntedankfest. Nur, dass Erntedank bei uns ja allenfalls gefeiert wird, in dem ein paar Agrarprodukte in die Kirche gekarrt werden. Ganz früher, als wir noch in O-S gewohnt haben, gab es an Erntedank - wenn ich mich recht erinnere - auch noch einen Festumzug, aber in den letzten Jahren habe ich Erntedank nicht mehr wirklich wahrgenommen.

Hier ist das anders. Chuseok ist für die Koreaner in etwa so wichtig wie für uns Weihnachten. Es gibt drei Tage frei (dieses Jahr vom 18.-20. September), wobei soweit ich weiß der mittlere Tag das eigentliche Chuseok ist. Es ist ein Familienfest. Das heißt, am Mittwoch fahren alle Koreaner zu ihrer Familie aufs Land. Aus Seoul rauszukommen ist an dem Tag wohl ziemlich schwierig (genau so schwierig ist es wohl, nach dem Wochenende wieder nach Seoul reinzukommen). Und auch die Studenten vom KAIST fahren zu 90% nach Hause und zurück bleiben eigentlich nur die ausländischen Studenten, die Chuseok erstmal sowieso nicht feiern und es zu ihrer Familie auch ein bisschen weiter hätten.

Mittwoch, 18.9.13 - Chuseok Tag 1

Ich hatte für Chuseok eigentlich gar nichts vor und da auch niemand versucht hat, mich zu irgendeiner spontanen Aktion zu überreden, bin ich das Wochenende hier.

Mittwoch habe ich ausgeschlafen , spät gefrühstückt und bin dann ins Lab gegangen, wo ich den ganzen Tag die Vorlesungsfolien von Simulatino durchgegangen bin und Koreanisch gelernt habe. Als ich da so saß, kam Professor Choi rein, der gar nicht damit gerechnet hatte dass überhaupt jemand da ist und fragte, was denn so meine Pläne für Chuseok wären. Da ich keine hatte, hat er vorgeschlagen, dass ich am nächsten Abend mit ihm und seiner Familie Essen gehen kann. Das ist so unglaublich nett und überzeugt mich, dass ich echt eine gute Wahl beim Lab getroffen habe. Natürlich habe ich nicht abgelehnt.

Abends war ich mit Miriam essen. Die einzige Mensa auf dem Campus, die noch auf hat, ist die im W2. Ihr erinnert euch vielleicht, Marian hatte sie mir gleich als die "schlechteste Mensa vom KAIST" vorgestellt und ich war danach trotzdem ein paar mal dort essen. Wenn man aber das gute Essen von den anderen Mensen hier kennt merkt man erst, dass es wirklich die Schlechteste ist. Aber ich war satt als ich mich in den 2. Stock desselben Gebäudes aufgemacht habe. Dort fand eine Movie Night statt, zu der alle internationalen Studenten über Facebook eingeladen worden waren. Da ich nichts vorhatte, wollte ich mal sehen was das so ist und der Trailer zum Film, der da gezeigt werden sollte (To Save A Life) sah auch interessant aus.

Das erste, was ich erfuhr, sobald ich da war, war: Es gibt kostenloses Essen, weil man an Chuseok ja nirgendwo was kriegt. Nachdem ich 4,000 Won für nicht mal besonders gutes Essen der W2-Mensa ausgegeben hatte (in den anderen Mensen bezahle ich meist eher 3,500) habe ich mich natürlich tierisch geärgert. Aber trotzdem ein bisschen was gegessen. Die Movie Night war für 6 Uhr abends angesetzt und bis 7 Uhr war erstmal Essen und Leute kennenlernen angesagt. Es waren einige, die ich aus der Facebookgruppe schon zumindest vom Gesicht her kannte und auch ein paar "Alte Hasen", die schon lange Jahre am KAIST sind. Unter anderem habe ich eine IE-Doktorandin kennengelernt, die mir gleich ein paar Tipps zu den Kursen geben konnte, die ich derzeit mache.

Dann gab es den Film. An dieser Stelle keine großartige Filmkritik, ich fand es nur irgendwie nervig, dass der Film so stark auf Religion abzielt. In Korea gibt es sowieso schon extrem viele Christen (gestern habe ich gehört, allein in Daejeon gäbe es 2500 bis 3000 Kirchen) und man wird entnervend oft gefragt, ob man denn selber auch christlich ist und ob man nicht mal einen Gottestdienst besuchen möchte. Nett war dagegen, wie die Leute um mich herum zu diversen Szenen genau das kommentiert haben, was ich auch gerade dachte - wo wir doch aus so vielen verschiedenen Ländern kommen. Koreaner waren übrigens fast gar keine da.


Jungen-Wohnheim an Chuseok (Klicken zum Vergrößern)

Abends habe ich noch ein Foto vom Jungen-Wohnheim nebenan gemacht. Demnächst mache ich nochmal eins an einem normalen Mittwoch abend - zum Vergleich ;)

Donnerstag, 19.9.13 - Chuseok Tag 2

Habe wieder ausgeschlafen. Sogar bis 11, so dass ich nichtmal mehr mitbekommen habe, wie Miriam das Zimmer verlassen hat.Sie ist nämlich mit Freunden übers Wochenende nach Seoul gefahren, wird aber wohl schon Samstag Nachmittag/Abend wiederkommen, weil sie noch so viele Hausaufgaben aufhat.

Danach bin ich zum W2, weil am Vorabend jemand was von kostenloser Pizza beim Pizzaladen gesagt hatte. Da war aber nichts los. Also bin ich zurück ins Wohnheim und habe mir die zwei Stücken Pizza und zwei Stücken Hühnebrust warm gemacht, die ich mir am Vorabend noch von der Movienight mitgenommen hatte.

      
In der Ferne sieht man die Expo-Brücke             Das Eingangstor im Expo-Park (Klicken zum Vergrößern)

Dann bin ich am Fluss entlang zum Expo-Park gepilgert. In der Info, was an Chuseok alles wann geschlossen hat, stand auch, dass es da ein Chuseok-Programm gäbe. Dass es ein Familienprogramm und eigentlich nur für Koreaner gedacht war, stand da nicht.

      
Drachen steigen lassen                                     Herstellung von Tteok (Klicken zum Vergrößern)

Nun ja, aber ein bisschen gelohnt hat sich der Ausflug doch. Der Weg am Fluss entlang war sehr malerisch, auch wenn ich wie ich abends feststellte dann doch einen leichten Sonnenbrand davongetragen habe, weil es wirklich warm war, und keine einzige Wolke am Himmel.

In den Expo (Science) Park kam man immerhin kostenlos rein und konnte sich auch einfach so ein pedalbetriebenes Gefährt ausleihen. Im EIngangsbereich war das Familienprogramm: Drachen steigen lassen war ganz weit oben (siehe Foto), außerdem diverse traditionelle Spiele, wie einen Metallreifen mit einem Stock zum Rollen bringen. Außerdem wurde Tteok gemacht (siehe das andere Foto).

Nachdem ich zurück war, war ich recht erschöpft und habe nichts mehr großartig gemacht, bis Professor Choi anrief, dass sie wohl so gegen 18 Uhr zurück sein würden. Bin dann also gegen 17 Uhr ins Lab gegangen, weil er mich da abholen wollte und habe noch ein wenig Koreanisch gelernt. Als Familie Choi dann so gegen kurz nach 18 Uhr da war, haben wir nur kurz hallo gesagt und sind dann gleich los zu Daejeons ältestem Restaurant. Familie Choi bestand aus dem Professor, seiner Frau (die auch halbwegs passabel Englisch konnte, was mich positiv überrascht hat) und seinem Sohn, der in Seoul studiert und wohl gar nicht so viel älter ist als ich.

Eigentlich wollten sie in das chinesische Restaurant im ersten Stock, aber da waren offenbar schon alle Tische besetzt und Prof. Choi hatte keinen Tisch reserviert. Zum Glück gab es im Erdgeschoss ein weiteres chinesisches Restaurant, dieses mit Buffet. Dort haben wir einen sehr hübschen Tisch in einer Ecke bekommen, offenbar weil der Professor den Manager des Hotels kennt, er sagte mir jedenfalls, dass wegen uns eine Reservierung anulliert worden wäre.

     

Dessert und das Buffet an sich (Klicken zum Vergrößern)

Das Essen war wirklich sehr gut! Manches war recht koreanisch, aber es gab auch Gerichte, die man so auch fast in einem Chinarestaurant in Deutschland hätte bekommen können, also so Pfannen mit Fleisch und diversem Gemüse. Dazu konnte man unter anderem Apfelsaft trinken (der nicht wie Apfelsaft schmeckte, ich vermute, dass der nicht wirklich naturbelassen ist - aber lecker war er schon). Auch die Tortenstückchen, die es zum Desser gab (siehe Bild) waren köstlich. Nebenbei haben wir uns ganz gut unterhalten. Der Sohn kann auch ganz gut englisch und wir haben ein bisschen übers Studium geredet.


Tischtennis-Club (Klicken zum Vergrößern)

Nach dem Essen haben wir Frau Choi nach Hause gebracht, Vater und Sohn wollten aber noch Tischtennis spielen gehen und haben gefragt, ob ich mit möchte. Fand ich gut. Wir waren dann in einem Tischtennisclub im 3. Stock eines Gebäudes, das gar nicht so weit weg ist vom KAIST und haben eine Weile Tischtennis gespielt, bis Hr. Choi bemerkte, dass ich doch ganz schön müde ausah und mich dann noch bis zum Wohnheim gebracht hat.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie besorgt Koreaner (auch Japaner) sind, wenn man nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs sein muss. Auch , fühle ich mich hierzulande sogar sicherer als in Berlin Zehlendorf um kurz vor Mitternacht.

Freitag, 20.09.13

Bin um 9 aufgestanden, weil ich mich um 10 mit Mateus zum Simulation lernen verabredet hatte. War aber irgendwie der Meinung, ich hätte 2 Stunden nach dem Aufstehen und bin dementsprechend aus allen Wolken gefallen, als er um viertel vor 10 schrieb, er würde jetzt losfahren. Da meine Milch sowieso alle war alles halb so schlimm, nur meinen Kaffee musste ich stehen lassen.

Wir haben bis etwa halb zwei gelernt und sind dann nach unten, weil um 2 die Chuseok-Party von KISA, der Kaist International Students Association stattfand. Davon hatte ich auch bei der Movie Night erfahren. Es gab - mal wieder - Pizza, diesmal allerdings von Pizza Maru. Bei der Movie-Night hatten wir Pizza vom E-Mart und bei der Willkommensparty für die internationalen neuen Studenten vom DDDN Pizza, die eine Filiale im KAIST haben. Jetzt kenne ich sie also alle.

     
Essen, "Honey, I love you" (Klicken zum Vergrößern)

Zusätzlich zur Pizza gab es Gimpab (ihr erinnert euch, sowas wie koreanisches Sushi) und jede Menge interessante Getränke - Traubensaft, Mangosaft, Milch-Brause, verschiedene andere Brausen, aber auch Coca Cola. Als wir kamen waren wir die ersten (es war auch noch nicht 2 Uhr, wo die Party eigentlich erst losgehen sollte), aber es sind dann noch relativ viele Leute geworden. Es fing damit an, dass alle gegessen haben, dann ging es irgendwann los, dass Spiele gespielt wurden.  

Spiel Nummer 1 war sowas wie "Armer schwarzer Kater", man musste sich zu einem aus der Gruppe setzen und sagen "Honey, I love you, so would you smile for me?" und wenn derjenige gelacht / gelächelt hat, musste derjenige in die Mitte und dasselbe bei jemand anders machen. Nun ja, irgendwie haben immer alle gelacht, aber gerade deshalb war es ganz nett. Spiel No.2 war, dass einer in der Mitte stehend alle, auf die etwas bestimmtes zutrifft (z.B. tragen eine Mütze oder haben eine Uhr um), zum Aufstehen bitten musste und diese dann Plätze tauschen. Natürlich bleibt immer jemand anderes über, aber es war schon schwieriger, weil manche etwas gebraucht haben um die Regeln zu verstehen und dann war es auch noch akustisch schwierig, immer mitzubekommen wer gerade aufstehen sollte.

     
Brasilianische Lieder, menschliche Pyramide (Klicken zum Vergrößern)

Dann wurden noch ein paar Leute überredet, Musik zu machen, unter anderem ein Brasilianer, der sich hinterher beschwert hat, dass seine zahlreichen Landsleute alle nicht mitgesungen haben. Anschließend gab es noch eine menschliche Pyramide (wobei da nur Jungs drauf durften, was wohl auch sinnvoll war) und ein paar Leute haben erzählt, was für koreanisches Essen sie seltsam finden. Zum Abschluss gab es noch ein Foto mit allen und dann bin ich langsam mal gegangen, weil ich ja noch meinen Weblog schreiben wollte.

Das habe ich jetzt getan und in einer halben Stunde ist die Chuseok-Party vom KI House, auf die ich auch schon sehr gespannt bin. Mehr erfahrt ihr dann wahrscheinlich morgen!

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 12: Trinken gehen auf Koreanisch Auslandssemester, KAIST, KAIST-BLog, Korea

Autor:  Jitsch

Dass ich noch mit dem Lab trinken gehe hatte ich ja schon angekündigt. Hier nun meine Beobachtungen zu koreanischen Trinksitten :D

Freitag 13.09.13 (Forts.)


Von links nach rechs: Kim H.S., Myoung M., ich, Choi B.K., Kang D. (Klicken zum Vergrößern)

Wir waren dabei zu fünf (siehe Foto). Das Lab ist wie gesagt nicht mehr besonders bevölkert weil der Prof bald in Rente geht. Die eine Doktorandin, deren Namen ich noch rausfinden muss, war nicht dabei, da sie Kinder hat und die am Wochenende wohl auch mal sehen will. Auch nicht mit dabei war der Bachelorstudent aus dem Lab, wohl weil man als Bachelor bzw. Undergraduate nicht so dazugehört... oder in der Regel zu jung ist? Muss ich nochmal rausfinden... 

Daher kurz was zu den Leuten, die dabei waren:

Hr. Kim ist der Teaching Assistant des Simulation Kurses, d.H. er ist für solche Sachen zuständig wie den Projektor anzuschalten bevor der Professor kommt, Hausaufgaben einzusammeln etc. Er ist Doktorand im Lab. Fr. Myoung ist Masterstudentin (Graduate) und als solcher muss man sich ja auch immer einem Lab anschließen. Prof. Choi ist ist der Dozent der Vorlesung und über ihn habe ich ja schon etwas geschrieben. Hr. Kang ist Postdoktorand und hat auch am Lehrbuch vom Professor, das dieser Tage erscheint, mitgearbeitet und einen Großteil der Software, die wir in Simulation nutzen, mitentwickelt.

Soweit zu den Teilnehmern, jetzt zum Ablauf :)

Zuerst gab es für alle ein Glas Wasser. Meerah, die die Jüngste im Lab ist, hat allen eingeschenkt und jedem Besteck gegeben.

Als nächstes gab es Alkohol: Zwei Flaschen Tsingtao-Bier (weil das wenigstens halbwegs deutsch ist XD) und eine Flasche chinesischer Schnaps. Der Professor fängt an, einzuschenken und jeder hält der Reihe nach sein Glas hin (mit beiden Händen!). Wenn alle was haben, wird angestoßen, aber ohne dabei "Prost" (oder das koreanische Äquivalent, "Geonbae") zu sagen. Den Schnaps muss man mit einem Schluck leeren, die Schälchen sind aber auch wirklich winzig. Und ja, man kriegt nachgeschenkt wenn das Glas alle ist (wobei das für die Schnapsgläschen nicht gilt).

Mir wurde dann gleich beigebracht, dass Bier "Maekju", der koreanische Schnaps "Soju" und der chinesische "Goryangju" heißen, sie also alle den "Nachnamen" -ju tragen.


Die Snacks (Klicken zum Vergrößern)

Dazu gab es Snacks: zuerst scharfes Gemüse (auch eine Art von Kimchi) und gesalzene Erdnüsse (wobei man hierzulande die rötliche Schale drumrumlässt). Dann Schaffleischspieße (zumindest zeigte der Prof auf den Plüsch-Widder in der Ecke und meinte "We're eating him"), die man in eine Soße und rotes Pulver getunkt gegessen hat. Dann noch gebratete Auberginen (unglaublich lecker, eindeutig mein Favorit). Das sind die Sachen, die man auf dem obigen Foto auf dem Tisch sieht.

Irgendwann zwischendrin wurde auch Soju bestellt, der koreanische Schnaps mit ca. 20% Alkohol. Den musste man nicht mit einem Schluck austrinken. Ich verstehe allerdings noch nicht so, wieso alle, die nach Korea kommen, so wild auf Soju sind. Nun hatte man also vier Gläser vor sich: Einen Metallbecher mit Wasser, ein größeres Glas mit Bier, ein winziges Porzellan(?)-Schälchen für den Schnaps und ein kleineres Glas für Soju.

Interessant fand ich, dass zumindest der Professor und Hr. Kim nach dem esten Alkohol relativ schnell eine deutlich rote Gesichtsfärbung bekamen. Ich glaube, das kann man auf dem Foto oben sogar ein bisschen sehen :D Betrunken habe ich mich hinterher aber nicht gefühlt.

Zum Schluss gab es auch noch Mandu (Teigtaschen) und nochmal Champong, das Gericht, was ich schon vorher hatte. Den Namen konnte ich mir übrigens nur so gut merken, weil es fast wie "Tampon" klingt ^^" Wenn man bedenkt, dass wir abends schon recht viel gegessen hatten (es ist sogar was übriggeblieben) war das schon nicht wenig, auch wenn es kleinere Portionen waren. Aber es war lecker.

Und dann war es auf einmal vorbei. Kaum hatten wir alle Flaschen geleert, haben wir nochmal mit dem letzten Rest Bier angestoßen und plötzlich standen alle auf.

Draußen hatte es schon geregnet. Als wir das Lokal verlassen haben, war es dann trocken, aber es hat immer wieder mal geblitzt, einmal sogar ziemlich heftig. Da ich noch Zeug im Lab liegen hatte (vor allem war mein Fahrrad dort geparkt) und Fr. Myoung und Hr. Kim auch nochmal dort hin wollten, sind wir dann nochmal zum Lab. Als wir rauskamen regnete es nicht nur mordsmäßig, es fegte auch gerade dazu noch ein Wind von geschätzt Windstärke 10. Sehr apokalyptisch.


Der Weg zum Wohnheim im Regen (Klicken zum Vergrößern)

Nachdem wir etwas gewartet haben wurde es besser, so dass ich mit Regenschirm zurück ins Wohnheim bin. Das Fahrrad habe ich dann doch stehenlassen. Dort ist nicht nur das obige Foto entstanden, ich habe nahe des Ententeichs auch noch ein Tier gesehen, von dem ich vermute, dass es ein asiatischer Waschbär war.

Samstag, 14.9.13

Heute hatte ich mich auf nichts Großartiges eingestellt. Ich wollte waschen, nochmal einkaufen (Mein Kaffee ist fast alle) und im Lab ausnutzen, dass alle anderen weg sind, so dass ich kein schlechtes Gewissen habe, dort Animes zu schauen. Geputzt habe ich auch noch.

Mittags dann die Überraschung - als ich unten war um zu gucken ob die Wäsche schon fertig ist, fiel mir ein großes Paket auf, das noch nicht da war als ich Milch holen war und bin nachgucken gegangen. Tatsächlich stand unsere Zimmernummer drauf und der Name 조안나 (Aussprache etwa: "Dschoanna"), was wohl meiner sein sollte. Das Teil in den Lift gehievt (Okay, soo schwer war es gar nicht) und ja, es ist unser Kühlschrank.


Kühlschrank (Klicken zum Vergrößern)

Hat mich schon etwas überrascht, dass das so schnell ging, aber froh bin ich natürlich - dann kann ich nachher auch noch Milch und Saft in größeren Mengen kaufen :)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 11: Die erste Woche Auslandssemester, KAIST, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Wie gesagt, ich habe versprochen, dass ich heute zum aktuellen Stand (Freitag Abend) aufschließe. Seht selbst

Montag 9.9.13


Meine Jogginroute (Klicken zum Vergrößern)

Da ich jetzt endlich mal ein bisschen aktiv werden wollte und mich am Wochenende so faul gefühlt habe, war ich morgens erst mal joggen. Von Miriam hatte ich, dass man ganz gut am Flussufer langjoggen kann, was definitiv stimmt. Ich bin zum Fluss runter und dann die ganze Breite des Campus abgelaufen.
Als ich wiederkam wollte der Milchautomat auch noch meinen Schein nicht nehmen, also habe ich schnell im Supermarkt im W2 Milch gekauft. 0,5 l kosten da 1300 Won, also doppelt so viel wie 0,2 l am Automaten. Dann ist, als ich am W2 ankam, mein Fahrradschloss kaputtgegangen (dass um mich herum Sachen kaputtgehen hört wohl nie auf). Es ließ sich auf einmal nicht mehr öffnen. Als ich später versucht habe, es doch noch aufzukriegen fiel auf einmal der Schließzylinder raus… Beim Fahrradladen haben sie mir allerdings ein Neues gegeben, was ich nett fand. Wahrscheinlich werde ich mir trotzdem demnächst noch ein ordentliches Schloss kaufen, denn das neue ist wieder genau dasselbe Billigmodell wie das alte und wer sagt mir, dass es nicht auch wieder nur eine Woche hält?

Beim Fahrradladen habe ich dann übrigens noch Taka kennengelernt. Taka ist Japaner, was ich natürlich erst mal nicht wusste. Mir ist nichtmal aufgefallen, dass er sich mit dem Fahrradladen-Menschen auch nur mit Gesten verständigt hat XD Das Lustige ist, dass Taka die beiden anderen von der TU auch schon kennt.

Abends als ich alleine in der Mensa im N11 war habe ich dann auch noch einen Brasilianer (mal wieder) kennengelernt. Der diesmal hieß Fernando und wir haben uns ein bisschen unterhalten. Schon interessant, wie leicht es ist sich gegenseitig anzusprechen wenn man so leicht sieht, dass man was gemeinsam hat.

Dienstag 10.9.13

Mittags habe ich versucht mit Martin und Christina zu essen, aber sie wollte mit Leuten die sie kennt in eine andere Mensa als er. Ich habe mich dann ersterer Gruppe angeschlossen und dadurch die Mensa im E5 kennengelernt, die viel näher am ISysE-Gebäude dran ist als die N11-Mensa und mindestens genau so gutes Essen hat.

Dann war mein Gespräch mit Herrn Jang. Er meinte gleich, dass er dann im Lab auch erwarten würde, dass ich mit Forschung betreibe. Er hätte aber im Moment zu wenig Schreibtische und es würde frühestens Anfang Oktober was werden. Ich habe dann später nochmal Julian angeschrieben, der vor mir den Dual Degree gemacht hat und von ihm gehört, dass er sowas definitiv nicht gemacht hat, sondern im Lab eher wegen des Gruppenfeelings war und dort Hausaufgaben und Klausurvorbereitung gemacht hat. Daraufhin habe ich Herrn Jang auch nochmal eine E-Mail geschrieben, um ihn darauf hinzuweisen, dass ich zwar per se Interesse am Forschen hätte, aber vor allem meine Kurse gut abschließen will.

Meinen Vorsatz, vor der nächsten Simulation-Vorlesung einen Kaffee zu holen, habe ich in der nächsten Vorlesung irgendwie vergessen, so dass der Dozent tatsächlich wieder gefragt hat, ob mir die Vorlesung zu langweilig sei … Daraufhin habe ich mir eine Power-Nap-App runtergeladen, um nächstes Mal vor der Vorlesung einen Mittagsschlaf einzuschieben.

Außerdem hatte Mateus einen Freund von sich mit in die Vorlesung gebracht, der dann den Koreaner ersetzt hat, der eigentlich in unsere Gruppe gelost worden war, so dass wir nun eine reine Austauschstudenten-Gruppe sind.

Später habe ich mir von Christina noch das restliche Geld von den 600 Euro geben lassen, die ich ihr überwiesen hatte. Jetzt bin ich erstmal wieder ne Weile flüssig.

Mittwoch 11.9.13

Der Tag begann mit der Vorlesung in IT Service Management und der Gruppeneinteilung. Wie schon gesagt hatte Juyeon mit zwei Freundinnen ja schon Mateus und mich überredet, eine Gruppe zu bilden. Wir waren daher die einzigen, die sich gemeldet haben als die Frage aufkam, wer denn schon eine Gruppe hätte. Dann stellte der Dozent aber fest, dass alle fünf von uns Industrial Engineering studieren, er meint aber, dass unbedingt auch ein Computer Science Student in jeder Gruppe sein muss. Also hat er kurzerhand die eine Freundin von Juyeon, die an dem Tag nicht da war, aus der Gruppe ausgetragen, alle CS-Studenten gebeten aufzustehen und mich aussuchen lassen, wen ich denn gerne in der Gruppe hätte. Der „Glückliche“ (?) heißt Pierre und ist (wie man anhand des Namens vielleicht erraten kann) Franzose. So ähnlich ging es dann auch bei den anderen Gruppen: „Okay, ihr zwei, und jetzt noch ein CS-ler… und einen Koreaner vielleicht noch, ja, du“. Es war ein bisschen chaotisch, aber ich glaube, am Ende hatte jeder eine Gruppe.

Ich war dann mit Mateus, Gianlucci (der andere aus der Simulation-Gruppe) und einer weiteren Brasilianerin in der Mensa, wobei die sich alle auf Portugiesisch unterhalten haben, was ich … na ja… nicht so aufmerksam fand. Als Christina, Martin und ich mit der Französin unterwegs waren, haben wir auch die ganze Zeit englisch gesprochen.

Dann kam der nächste Schicksalsschlag. Wir waren für die Gruppenarbeit in der Bibliothek, aber die Gruppenräume muss man reservieren. Haben dann aber einen freien Tisch am Treppenhaus gefunden. Ich also meinen Laptop aufgeklappt, hochgefahren, und… moment, wieso ist das Lenovo-Logo so dunkel? Ist er überhaupt an?

Er war an. Wenn man die Augen stark zusammenkniff und den Bildschirm im richtigen Winkel hielt, konnte man sogar erkennen, dass eigentlich alles ganz normal war – ich konnte mich einloggen und mit etwas Mühe auch genug erkennen, um eine Powerpoint-Präsentation grob aufzusetzen. Aber es war duster.

Eine Recherche mit dem Smartphone, während Mateus seinen Laptop holen ging damit wir eine schöne Powerpoint-Präsentation erstellen können, ergab, dass das Hintergrundlicht (also die Lampe) oder die Inverter-Karte (die die Lampe mit einer für diese passenden Menge an Strom versorgt) kaputt sein könnten. Also ein Hardware-Problem. Auf einem nicht mal einen Monat alten Laptop. Ich hatte mir den ja extra gekauft, weil ich befürchtet hatte, dass mein alter im Laufe des Jahres vielleicht doch mal den Geist aufgibt. Und nun geht mir dieser kaputt.

Habe dann erstmal in der Facebookgruppe für Austauschstudenten nach Tipps gefragt und erfahren, dass es auf dem Campus einen kleinen PC-Shop gibt. Der sieht zwar eher aus wie eine Computerteile-Abstellkammer, aber der Typ der dort arbeitet konnte sogar Englisch. Er hat meinen Laptop an einen externen Bildschirm angeschlossen und ja, darauf sah man alles wunderbar. Er meinte, dass er das nicht reparieren kann, rief bei der Lenovo-Hotline an und drückte mir dann die Telefonnummer vom Lenovo-Servicecenter Daejeon in die Hand, die mir auf Facebook auch schon jemand rausgesucht hatte. Ich habe auch gleich versucht da anzurufen, aber Das Englisch meines Gesprächspartners reichte nur so weit, dass er kein Englisch spricht und ich bei der Hotline anrufen soll.

Ich also als nächstes zum OASIS, wo Mr. Moon (kennt ihr noch von der Geschichte mit der Wohnheimkarte) schon meinte, dass ich echt viele Probleme gleich am Anfang habe. Ich habe ihm die Nummer vom Servicecenter aufgeschrieben und er hat mir versprochen, sich zu erkundigen.

Abends war dann auch eine Nachricht von Herrn Jang in meinem Postfach. Er meinte, dass ich mich dieses Semester dann wohl lieber auf die Kurse konzentrieren soll, aber nach Weihnachten gerne bei ihm vorbeischauen kann, wenn ich dann immer noch Lust auf Forschung habe… Jaaaaah

Ein bisschen aufgemuntert hat mich dann allerdings dieses Bild:


Katzen :3 (Klicken zum Vergrößern)

Auf dem Campus laufen sowieso viele Tiere rum. Irgendwann mache ich bestimmt nochmal einen bilderreichen Eintrag über die Tiere vom KAIST.

Donnerstag 12. 9.13

Die Vorlesung in Scheduling Theory brachte die erste größere Hausaufgabe mit sich. Außerdem ließ Professor Sung den Spruch los, dass man unter der Woche gefälligst nur täglich 2 Stunden schlafen soll, den ich auch schon in einem Erfahrungsbericht eines meiner Vorgänger gelesen habe. Noch dazu ist er netter als man denkt, denn wir haben am Anfang der Vorlesung noch ca. 10 Minuten gewartet, weil zwei Studenten fehlten, die deren Kumpel offenbar erstmal aus dem Bett klingeln musste.

Nach dem Mittagessen habe ich entsprechend meines Vorsatzes einen Power-Nap versucht. Nach 20 Minuten rumliegen fühlte ich mich nicht viel ausgeruhter. Die kurze Zeit reichte mir eigentlich nichtmal zum Einschlafen.

Nach der Mittagspause war ich wieder bei Mr. Moon. Er hat in meiner Gegenwart nochmal die Lenovo-Hotline angerufen. Wurde weiterverwiesen. Hat dann nach Anweisung nochmal probiert, ob sich die Helligkeit des Bildschirms noch regeln lässt (tut sie nicht) und ob das alles so bleibt, wenn man den Akku rausnimmt und den PC nur am Netz hat (ja). Am Ende zeigte das Telefon von Mr. Moon an, dass er gerade fast 30 Minuten am Telefon gehangen hatte (Warteschleifenmusik mit eingerechnet) und die traurige Wahrheit lautete: In Korea kann mir keiner helfen, weil mein Laptop ein Modell ist, das nur in Deutschland (oder nur in Europa, jedenfalls nicht in Korea) verkauft wird.

Dann war ich wegen des Labs wieder bei Mr. Lim vom ISysE. Herrn Jang hatte ich da schon geschrieben, dass das mit uns wohl nichts mehr wird. Mr. Lim hat mir gesagt, ich soll doch zu Mr. Morrison gehen, der hat auch eine Professur im ISysE und nimmt sich gerne ausländischer Studenten an, weil er selbst Amerikaner ist. Er hat mich dann ermutigt, einfach mal Professoren anzusprechen, wobei er auch nicht so genau wisse welche davon jetzt Erfahrung mit ausländischen Studenten haben, und sich bereit erklärt, drei „Wunschkandidaten“ von mir eine Empfehlungsmail zu schreiben.

Da einer der drei, Mr. Choi, gerade da noch Sprechstunde hatte, bin ich mit kurzer Wartezeit dann zu dem runtergegangen. Mr. Choi ist der Dozent in Simulation und ich hatte Angst, dass ich einen schlechten Eindruck hinterlassen habe, aber daran schien er sich gar nicht so zu erinnern. Stattdessen habe ich erfahren, dass er früher auch mal sowas wie Fertigungstechnik und CAD unterrichtet hat, die Koreaner sowas aber nicht lernen wollen. Anschließend hat er mich prompt nach gegenüber in sein Lab mitgenommen. Da er im nächsten April offiziell in Rente geht, nimmt er wohl keine neuen Doktoranden mehr an und hat daher etwas mehr Platz dort. Hat mich gleich dem Postdoktoranden Dong-Hun Kang vorgestellt und entschieden, dass ich den Platz bei den anderen Damen kriege, auch wenn der eine Bachelorstudent dann den Schreibtisch wechseln muss.

Dann war auch schon seine Vorlesung, in der die Gruppen ihre Ergebnisse präsentiert haben. Unsere Aufgabe war: „Make an example of a feedback control system.” Das war die ganze Aufgabenstellung.

Wir hatten als Beispiel eine Auto-Klimaanlage genommen und einen Modell-Prototypen entsprechend angepasst. Bei der ersten Gruppe (wir waren erst Gruppe 6) fing das dann schon an, dass sie für ihr Beispiel „eine Fabrik“ genommen hatten. Der Dozent ist gleich eingeschritten, denn er wollte eigentlich, dass wir uns das System tatsächlich in der Realität anschauen und uns nicht irgendwas ausdenken. Zwei anderen Gruppen ist es genau so ergangen, unser Beispiel hat er durchgehen lassen, da ich schnell nochmal auf dem Smartphone Recherche betrieben und festgestellt hatte, dass wir nicht nur ein Bild von einem VW in der Präsentation haben sondern dass es von VW tatsächlich Klimaanlagen gibt, die (wie das in unserem Modell dargestellt war) anhand einer Wunschtemperatur das Einblasen kalter Luft regeln. Die Brasilianer, die durch Loseziehen dazu bestimmt waren, das Systemschaubild vorzustellen hatten trotzdem gewisse Probleme, das dann auch zu erklären. Ich bin mal gespannt, ob ich mit denen einigermaßen durchs Semester komme….

Abends war ich dann wieder im Lab, wo ich einen Bildschirm bereitgestellt bekommen habe, an den ich meinen Laptop anschließen konnte. Auf dem externen Bildschirm läuft das System nämlich echt wunderbar.

Freitag 13.9.13

Freitag war meine erste Koreanischstunde im Kaist International House (KI House). Ich merke gerade, dass ich über den Ärger mit der Chipkarte völlig vergessen habe, das in dem Post zu letzten Mittwoch zu erwähnen, aber da war ich schonmal dort und habe angegeben, wie gut ich Koreanisch kann (fast gar nicht) und wann ich für Einzelunterricht Zeit hätte. Heute sollte ich um 10 Uhr da sein, und das war ich auch. Die Lehrerin allerdings nicht. Die Leiterin des KI House war natürlich sehr verlegen, dass das so passierte... Am Ende kam die Lehrerin um 11 und es zeigte sich, dass Alvin, der Malaysianer mit dem ich mich da schon unterhalten hatte, mit mir zusammen Unterricht haben wird.

Wir haben dann also angefangen mit solchen Sachen wie "Was ist das?" und "Woher kommst du?". War soweit ganz nett, aber ich muss echt viel Vokabular wiederholen, das ich eigentlich schon hatte. Zum Glück gibt es auch eine Vokabelkarten-App.

Anschließend war ich essen und kurz im Wohnheim, dann hatte ich mich mit Minho verabredet. Minho hatte mir auf die Frage nach einem Kühlschrank einen Link zu einem Online-Händler gegeben und ich hatte gefragt, ob ich Hilfe beim Umgang mit der koreanischen Seite bekommen könnte. Nun ja, irgendwie hatte ich gedacht, Minho könnte ein Frauenname sein, aber da lag ich falsch (mal wieder, aber hier ist es vielleicht eher entschuldbar als bei Marian). Er hat dann eben schnell alles eingegeben, bei der Bestellung angegeben dass sie bei Problemen eher bei ihm anrufen sollen und ich habe ihm das Geld, das ihm gleich mit abgebucht wurde, in Bar in die Hand gedrückt. In 7-14 Tagen werden wir also einen kleinen Kühlschrank haben und ich muss nicht mehr jeden Tag ins Erdgeschoss, um mir meine mickrige Tüte Milch zu holen.

Dann bin ich ins Lab. Als erstes haben wir versucht, mir einen Schlüssel zu organisieren, also war ich mit der dienstältesten im Lab (ich muss echt mal die Namen der ganzen Leute rauskriegen... die Lab-Mitgliederliste auf der Website scheint etwas veraltet zu sein) beim Schlüsseldienst, wo der Mitarbeiter den Schlüssel halbautomatisiert kopiert hat. Leider klemmt meine Kopie trotzdem ein bisschen, also werden wir demnächst wohl nochmal hinfahren.

Anschließend habe ich den Arbeitsplatz im linken Teil des Labs (es ist quasi aus zwei kleineren Räumen zusammengesetzt und es gibt dazwischen eine Trennwand), wo auch die anderen beiden weiblichen Lab-Mitglieder sitzen, freigeräumt bekommen. Außerdem wurde mir ein PC aufgesetzt und Windows frisch neuinstalliert. Im Moment benutze ich aber trotzdem den Laptop. Demnächst werde ich den aber wohl im Wohnheim lassen können.

Eben gerade haben wir zusammen gegessen - es wurde chinesisches Essen (das natürlich nichts mit Chinesischem Essen wie man es in Deutschland kriegt gemeinsam hat XD) bestellt und für mich haben sie eine extrem scharfe Nudelsuppe bestellt (sie haben vorher gefragt, ob das ok ist ;). Ich muss sagen, die war schon lecker. Heute abend wollen wir wohl noch mit dem Professor einen trinken gehen, aber erst nach dem Seminar, das um 20 Uhr stattfindet und für das im Moment alle noch hart am Arbeiten sind. Dazu dann evtl. morgen mehr.


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