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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: Feuerwerk und Meer Busan, KAIST-Blog, Korea, Reisen

Autor:  Jitsch

So, wird mal wieder Zeit für einen Abriss zu den jüngsten Ereignissen!

Zwischenklausuren

Aufgrund der Zwischenklausuren bin ich letztes Wochenende mal nicht unterwegs gewesen. Die meiste Zeit habe ich gelernt, und das war hoffentlich auch lohnenswert. Bisher habe ich keine Klausurergebnisse, aber hier mal meine Eindrücke.

Simulation

Hier hatte ich mich mit dem Buch des Professors vorbereitet. Darin gab es zu jedem Kapitel ein paar Reviewfragen, die ich quasi auswendig gelernt habe. Das hat sich auch gelohnt, denn es kam in der Theorie zu Kapitel 1 und 2 keine Frage dran, die nicht genau so auch im Buch stand.

Dann kamen die Anwendungsaufgaben. Da hatte ich ein paar Sachen, wo ich mir nicht so ganz sicher war. Es kamen auch Aufgaben dran, die wir als Hausaufgabe bekommen hatten, zu denen wir aber noch keine Musterlösung bekommen hatten. Aber da ich die Konzepte schon ganz gut verstehe, sollte es nicht all zu falsch sein, was ich da gemacht habe.

Scheduling Theory & Application

Hier bin ich über Leute, die ich so kenne, an eine Altklausur gekommen. Dementsprechend habe ich nur die Theorie gepaukt, weil es sowieso keine Abwendungsaufgaben geben würde. Das stimmte auch, allerdings gab es trotzdem zwei Fragen, wo ich mir nicht so wirklich sicher war ob das was ich als Antwort geschrieben habe wenigstens im Prinzip das ist, was der Professor hören will oder ob ich in die völlig falsche Richtung gehe.

Da die Durchschnittsnote etwa 40 von 100 Punkten ist und selbst die Besten meist nur so 50-60 Punkte haben, sollte ich mir aber vielleicht nicht all zu viele Sorgen machen.

IT Service Engineering

Keine Klausur, aber dafür sollte spätestens Sonntag Abend der Projektbericht fertig sein. Ich hatte meinen Teil irgendwann Freitag Nachmittag / Abend fertiggestellt und dann eigentlich gedacht, das wär's. Dann kam aber Sonntag 22:00 Uhr die Frage, ob ich denn nicht das andere Thema gehabt hätte... Es zeigte sich, dass Hee-Un und ich beide was zum Thema "Zielmarkt des Unternehmens" geschrieben hatten, dafür das Thema "Organigramm und Unternehmensstruktur" auf der Strecke geblieben war.

Ich weiß, dass wir relativ am Anfang noch Themen getauscht hatten, war aber davon ausgegangen, dass unser Projektplan in der Dropbox aktuell ist (das Aktualisierungsdatum war jedenfalls nach dem Treffen wo getauscht wurde) und hab das Thema gemacht, das für mich da drin stand. Während Hee-Un noch wusste, welche Themen getauscht wurden, aber angenommen hat, meine Fragen zum Zielmarkt wären vor dem Themenwechsel entstanden und ich wüsste schon, dass ich eigentlich das Organigramm mache. Neutral gesagt haben wir beide Fehler gemacht, aber natürlich war ich erstmal ziemlich angepisst, dass sie das erst 2 Stunden vor Abgabe merkt... Schließlich waren meine Fragen zum Thema vor ca. 2 Wochen fertig, das Berichttemplate wo Themen und Namen drin stehen seit knapp einer Woche und meine Texte zum Thema seit drei Tagen...

Aber da es nur ein Zwischenbericht werden sollte und zu zwei anderen Themen auch noch gar nichts da war, weil die Firma uns bei der E-Mail-Befragung nur gesagt hat, dass dass alles Unternehmensgeheimnis ist, war es nicht so schlimm. Trotzdem hätte ich auf den Ärger lieber verzichtet.

Aber nun zu entspannenderen Dingen...

Das Wochenende

Freitag Abend war ein Freundschaftsspiel des KIFC gegen ein Team von der Chungnam-Universität (die etwa 10 Minuten die Hauptstraße runter liegt). Da mein Team 11 Leute zusammenbekommen hat ohne mich einspannen zu müssen, habe ich zugeschaut. Wir haben hoch gewonnen... und ich hab etwas gefroren, weil es nach Sonnenuntergang mittlerweile doch arg kalt wird. Aber es ging gerade noch.

Samstag stürzte ich mich dann ins Abenteuer.

Die GSA (Graduate Student Association) organisiert etwa alle zwei Wochen den "KAIST Culture Bus" der Studenten kostenlos zu Events in ganz Korea fährt. Dieses Wochenende war das Feuerwerk-Festival in Busan dran, und ich hatte mich vor knapp einer Woche entschieden, das Angebot zu nutzen anstatt nur wegen dem Projektbericht das Wochenende in Daejeon zu versauern.

Dann wurde erst der Busplan umgestellt. Ursprünglich sollte es um 13 Uhr losgehen, und der Bus zurück sollte um 21 Uhr gehen. Dann gab es eine Planänderung: Damit der Bus nicht im Stau steckenbleibt, geht es schon um 10 Uhr los, aber auch schon um 19 Uhr zurück. Der Clou: Das Feuerwerk war für 20 Uhr angesetzt. Dann kam noch dazu, dass mir mitgeteilt wurde, dass ich keinen Platz im Bus habe.

Allerdings hat mir Vicenzo erzählt, dass er a) auch erst am nächsten Tag zurückfährt, b) kein Hotel o.Ä. gebucht hat und c) sowieso nie alle, die einen Platz im Bus haben, auch auftauchen.

Grund genug, Samstag um 10 am Bus zu sein und abzuwarten, ob ich doch noch einen Platz bekommen kann. Ich konnte, da etwa 5 Leute nicht aufgetaucht sind. Angesichts dessen dass 120 Leute sich auf die ca. 40 Busplätze beworben hatten, war ich aber überrascht, dass außer mir nur noch ein anderer ausländischer Student auf das Nichterscheinen von anderen spekuliert hat. Ich kam also nach Busan mit zwei ungelösten Problemen. 

Problem 1: Wo verbringe ich die Nacht?

Problem 2: Wie komme ich zurück nach Daejeon?


Busan-U-Bahn-Netz (Klicken für große Version)

Der Bus brauchte fast 4 Stunden (mit Pinkelpause). In Busan angekommen war mein wichtigstes Ziel: Ein Busticket für die Rückfahrt ergattern, da ich nicht rausfinden konnte, wo man das im Internet machen kann. Vicenzo war so nett mich zu begleiten und wir sind dann zum Bahnhof Sasang im Westen, weil auf dem U-Bahn-Plan dort ein Bussymbol war. Es gab da auch wirklich einen riesigen Busbahnhof, aber nein, kein Bus nach Daejeon, da müsste ich zum Bahnhof Nopo, wo die Fernbusse fahren. Der war so ziemlich am anderen Ende der Stadt... Aber ich habe dort ein Ticket für den nächsten Tag nach Daejeon bekommen. Problem 2 gelöst.

Und wir sind dann so gegen 17 Uhr wieder in Suyeong gewesen. Die Bahn dort hin war schon extrem voll, wir haben eine Bahn fahren lassen müssen die schon knackevoll war und ältere Herren in Militäruniformen sorgten für Ordnung beim Einsteigen. Daher haben wir uns das Umsteigen und Weiterfahren nach Gwangan erspart. Auf dem Fußweg haben wir uns noch was zu Essen geholt bevor wir in die Zone mit den aufgrund des Festivals überzogenen Preisen gelangen. So kamen wir am Gwangalli-Strand an, wo das Feuerwerk starten sollte. Es war schon relativ voll, aber es war noch möglich, ein Plätzchen Strand zu finden und eine Isolierdecke (die man direkt vor Ort von geschäftstüchtigen Händlern erstehen konnte) dort auszubreiten.

    
Hier geht's zum Feuerwerk; lange bevor es losgeht (Klicken für große Version)

Und dann hieß es warten, denn wir waren ja zwei bis drei Stunden vor Beginn schon da. Erstmal haben wir was gegessen und uns dann unterhalten. Zwischendurch bin ich noch einmal was zu trinken holen gegangen. Da war der Pfad, auf dem man noch an uns vorbeigehen konnte als wir ankamen, bereits völlig mit Picknickdecken zugepflastert. Allein, zurück zu unserer Decke zu finden war gar nicht so leicht, weil man quasi über die Menschen drübersteigen musste.

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann endlich los.

    
Impressionen vom Feuerwerk (Klicken für große Version)

Das Feuerwerk war wirklich gut. Am interessantesten war, dass die große Brücke, die man auf dem Foto links sieht, mit eingebunden wurde, indem teils direkt von der Brücke Feuerwerkskörper abgeschossen wurden. Unter den Feuerwerken waren auch solche, die Schriftzeichen malen sollten, obwohl man die nicht wirklich erkennen konnte... vielleicht saßen wir im falschen Winkel dazu. Interessant fand ich auch fünf LED-beleuchtete "Vögel", die an einer Stelle herumflogen und an deren Flügeln dann auch noch Feuerwerk abgebrannt wurde.

Smartphone ist nicht das Mittel der Wahlf ür Feuerwerke, aber die Fotos oben sind ganz gut geworden. Auf dem links sieht man auch gut, dass wirklich alle Koreaner am Fotografieren und / oder Filmen waren.

Also, für die Show hat sich das Warten definitiv gelohnt. Nervig war nur, dass gegen Ende schon viele aufstanden, vermutlich um die Rush Hour zurück zu umgehen... Wir sind bis zum Schluss geblieben.

     
Das Motel von außen, Hotels in der Nachbarschaft (Klicken für größere Version)

Dann haben wir uns mehr oder weniger mit der Menschenmasse treiben lassen... okay, stimmt nicht, wir haben uns schon recht gezielt Richtung Haeundae orientiert, wo wir eigentlich ein Badehaus (Jimjilbang) suchen wollten. Die Google-Suche per Smartphone lieferte allerdings keine Ergebnisse (wie ich gerade feststelle, weil ich "Jimji-bang" geschrieben hatte, da ich das Wort nicht kannte und Vicenzo es sich offenbar falsch gemerkt hatte). Ich bin echt überrascht, wie extrem entspannt ich trotzdem war. Kein Stress ein bestimmtes Hotel zu finden, kein Zeitlimit bis wann man einchecken muss... und irgendwas findet sich schon. Dass Vicenzo sich da so sicher war, hat mich wahrscheinlich auch mit beruhigt.

Dann kamen wir in eine Gegend, in der an der Hauptstraße die extrem teuren Luxushotels standen und dahinter ein Motel neben dem nächsten. Bei den ersten paar Motels hieß es aber immer nur "Bang Obseoyo" (kein Zimmer) und unser Koreanisch hat nicht gereicht, um die Leute zu fragen, ob sie in der Nähe ein Jimjilbang kennen. Beim dritten oder vierten Motel hatten wir aber Glück - es gab noch freie Zimmer. Von außen sah es zugegeben auch eher schäbig aus... 50,000 sollte das ganze kosten, aber für 40,000 gab es ein Zimmer ohne Bett - also nur mit Futon-artigen Matten auf dem Boden, Decken und Kissen. War völlig akzeptabel, sauber, wir konnten duschen und ich hatte Wi-Fi und Strom für mein Smartphone. Also fehlte es eigentlich an nichts.

Wirklich gut geschlafen habe ich trotzdem nicht, was auch daran lag, dass der Fußboden beheizt war - für mich einfach zu warm.

     
Haeundae-Strand, das APEX-Gebäude (Klicken für große Version)

Am nächsten Morgen sind wir als erstes an den Strand von Haeundae gegangen. Dort war es noch recht leer, es war ja auch erst 9 an einem Sonntag Morgen. Vom Strand führt ein schön angelegter Weg, vorbei am Hotel "The Westin Chosun", an einer Küstennase entlang zum APEX-Gebäude. Da fand vor Jahren mal eine internationale Konferenz statt und jetzt kann man da durchlaufen und sich den Konferenzraum anschauen. Na ja, immerhin besser als das Gebäude nach der Konferenz gar nicht mehr zu nutzen. 

Dann wollten wir schauen, wie man zu den "Oryukdo" kommt, einer Gruppe aus 5 Inseln, die bei Flut aussehen wie 6 weil von einer nur noch zwei Spitzen aus dem Wasser ragen. Die einzige Fähre, die wir gefunden haben, war allerdings eine Dinnerfahrt für 99,000 Won die sowieso erst gegen 19 Uhr losging.

Wir sind dann weiter zum Busan Aquarium.

    
Aquarium (Klicken für große Version)

Da an einem Sonntag hinzugehen war definitiv nicht die beste Idee. Es war ziemlich überlaufen mit Familien, das heißt überall Kinder und ziemlich wenig Platz zum Durchkommen. Besonders entspannend war es daher nicht, obwohl der Anblick der Fische die die Ruhe weg haben natürlich schon nett war.

Die Shows dagegen waren irgendwie nicht der Rede wert. Die Pinguin-Fütterung sah so aus, dass der Fütterer sich zwischen die Pinguine auf den Boden gehockt hat und während er ihnen einen nach dem anderen Fisch gab was über Pinguine erzählte. Natürlich in Koreanisch. Die Hai-Show war auch nicht viel besser. Auf unserer Seite des Tanks konnte man diese eh fast nur über Bildschirm verfolgen, weil das ganze auf der anderen Seite des Tanks stattfand, wo mehr Platz für Zuschauer war. Nach fünf Minuten Kameraschwenk übers Publikum mit Zoom auf Pärchen, die sich dann natürlich auch küssen mussten kam ein Video mit superdramatischer Musik und mit Effekten aufgemotzten Bildern von Haifütterungen. Dann wurde Musik eingespielt - interessanterweise ein Track, den ich kannte, nämlich vom Yu-Gi-Oh! Zexal Soundtrack. Na ja, und dann kam die Show, die darin bestand, dass ein Taucher erst den großen Rochen und dann die drei (?) Haie gefüttert hat. Jeder kriegte einen Fisch und dann war es schon wieder vorbei. Hm.

Im Anschluss wollte Vicenzo unbedingt in ein brasilianisches Restaurant, das ihm brasilianische Freunde empfohlen hatten. Ich hatte keinen besseren Plan, bin also mit, da ich brasilianisches Essen auch nicht kannte. Das ganze sah so aus, dass es frisch gebratenes Fleisch direkt an den Tisch geliefert gab und am Buffet Beilagen. Das Fleisch war wirklich extrem gut, es gab insgesamt 9 Sorten (Entrecoté, Rumpsteak, Hühnerbeine, was mit Schinken...) und man konnte so viel Nachschlag bekommen wie man wollte. Das ganze hatte allerdings seinen Preis - 35,000 Won pro Nase. Das war definitiv das teuerste Essen, das ich in Korea bisher hatte. Aber der Preis war in meinen Augen gerechtfertigt.

Danach haben wir versucht, einen Tempel zu finden von dem Vicenzo sich nichts weiter notiert hatte als (sinngemäß) "Ausgang 7 der U-Bahnstation Haeundae und dann siehste schon". Sahste nichts, wir sind in eine Richtung losgelaufen, ich habe dann Google Maps bemüht, einen Tempel gefunden, der sich dann aber als kleines Gebäude für buddhistische Rituale in der Ecke einer Siedlung voller Einfamilienhäuser herausstellte. Den eigentlichen Tempel haben wir erst gesehen, als wir wieder am Banhof waren - und Ausgang 7 war demnach die völlig falsche Richtung. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, sind wir dann auch nicht mehr zum Tempel. Tatsächlich war ich genau zur richtigen Zeit am Bus (Vicenzo hatte einen Zug gebucht, daher haben wir uns an meiner Umsteigestation verabschiedet). Zurück in Daejeon musste ich nochmal für 9,300 Won ein Taxi zum KAIST nehmen, weil ich keinen Nerv drauf hatte, mit Bus und U-Bahn zu fahren um dann von der U-Bahnstation trotzdem noch ein Taxi nehmen zu müssen. KAIST ist verkehrstechnisch wirklich nicht ideal angebunden.

Als hätte ich an dem ganzen Wochenende nicht schon genug Geld ausgegeben, ging es heute gleich weiter. Erst habe ich die 50,000 Won für die Tempelübernachtung nächstes Wochenende überwiesen und dann war ich beim Homeplus. Eigentlich wollte ich schauen ob sie Halloweenkostüme haben (der amerikanische Professor am ISysE veranstaltet eine Halloweenparty und erwartet natürlich, dass man kostümiet kommt), aber sie hatten nur zwei Kleider in Kindergröße (ein Hexen- und ein Prinzessinnenkleid). Dafür habe ich nach Winterkleidung geschaut, weil gerade alle Läden riesige Prozente bieten und ich sowieso noch was richtig warmes für den harten koreanischen Winter brauchte. Aber die hohen Prozente täuschen teilweise - eine Jacke, die normal 500,000 Won kostet ist auch noch teuer wenn sie 70% reduziert ist...

Nachdem ich bei UniQlo (japanische Marke, die sehr schnörkellose Kleidung hat, also genau mein Stil) eine Jacke aus superleichten Daunen für 90,000 anprobiert hatte, die mir sogar ganz gut gefiel, habe ich zum Glück doch noch etwas weitergesucht. Denn ich habe dann einen schwarze, gefütterten Mantel gefunden, der gerade mal 50,000 Won gekostet hat und noch dazu superbequem ist. Jetzt kann der Winter kommen.