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日本の日記 ~ Neues aus Japan XXXVIII Japan-Tagebuch, neujahr

Autor:  Jitsch
Teil 1 Neuigkeiten

Jaah, eigentlich ist in letzter Zeit gar nicht wirklich viel passiert. Ich bin bei Yoshikawas eingezogen und habe mich in den Schulalltag mit Tests und Aufgaben gestuertzt. Mein Japanisch wird immer besser. Ich bringe Ida in den Freistunden mehr Japanisch bei und wenn ich aus der Schule wieder da bin, zeichne ich an meinem Doujinshi zu Ditsch's FF "Mystery of Music". Ich gehe immer mit den Leuten vom Mangaclub nach Hause und wir unterhalten uns auch hin und wieder. Meine Gastfamilie ist nett und ich fuehle mich wohl.
Jaah, eeeto, ich schaue jede Woche Kekkaishi und Detektiv Conan am Montag, Samstags kommt One Piece und spaeter Tsubasa Chronicles, und Sonntagmorgens PrettyCure, wo heute morgen die neue Staffel angefangen hat. Dienstagabends kommt das Drama "Himitsu no Hanazono", wo es um ein Team von Shoujo-Mangaka geht, die eigentlich 4 Maenner sind, aber alle denken es ist eine Frau.
Was ich sonst noch momentan zu tun habe: Ich schreibe an zwei Fanfics (ein Kapitel fuer die "Chiisana LOVE-STORIES" von Ditsch und meine eigene Inuyasha-Shounen-Ai-Geschichte "Hanyou wo Tomete!!"). Ich habe in meinem Zimmer mehrere unfertive Fanarts rumliegen, eines von Pretty Cure und vier zu den Chiisana Love-Stories.
Und ich muss moeglichst bald den Rueckflug nach Deutschland buchen.

Teil 2 Setsubun, das zweite Neujahr

Gestern, am 3.2. war "Setsubun", was so etwas wie das zweite Neujahr ist, weil damit der Fruehling beginnen soll. Zuerst isst man zum Abendessen eine ganze, etwa 40 cm lange Sushirolle, und zwar muss man sich dabei in Richtung Nord-Nordost wenden und darf nicht reden, bis man aufgegessen hat. Eine sehr lustige Angelegenheit, wie ich finde ^^
Dann kommt das Bohnenwerfen; man schmeisst in jedes Zimmer Bohnen und schreit dabei "Teufel bleiben draussen, Glueck bleibt drinnen!" (鬼は外、福は内 Oni wa soto, Fuku wa uchi), bis man wirklich jeden einzelnen Raum und auch den Garten so bearbeitet hat. Dann isst man Bohnen der Anzahl des eigenen Alters plus 1 (also wenn man 16 ist, muss man 17 Bohnen essen).
Damit sorgt man dafuer, dass boese Daemonen im folgenden Jahr das Haus in Ruhe lassen, ganz simpel eigentlich. Man kann das vielleicht mit Sylvester vergleichen, dessen Feuerwerk ja im folgenden Jahr auch boese Geister fernhalten soll.

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XXXVI Japan-Tagebuch, neujahr, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Neuerungen und gute Vorsaetze

Jaah, hallo erstmal, ich hab ja mal wieder ewig nichts mehr in meinem Weblog geschrieben, sorry, sorry, sorry. Aber ihr muesst wissen, seit die Schule wieder angefangen hat, habe ich wirklich kaum noch Zeit. Erstens komme ich erst zwischen fuenf und sechs aus der Schule wieder, vor allem da ich jetzt immer zu Fuss von der Schule zum Bahnhof laufe, weil das ohne Monatskarte so teuer ist. Dann haben wir in den letzten Tagen dauernd irgendwelche Minitests gemacht, und ich hab Mathe kaum verstanden und musste mir das angucken, zudem ziehe ich bald (genauer gesagt morgen) in meine neue Gastfamilie und... na ja, es tut mir halt leid. Aber jetzt kommt also meine Erzaehlung von weiteren Geschehnissen der letzten Zeit.
Wie ich feststellte, nehmen sich auch Japaner im neuen Jahr etwas vor. Auch in der Schule, und zwar in Englisch und Gesundheitserziehung haben wir darueber gesprochen, und so habe ich mein Jahresziel, oder besser gesagt Halbjahresziel festgelegt; ich will jeden Tag mit den Japanern reden, um in der Sprache besser zu werden!! Und bisher hat es auch geklappt.
Dann laufe ich wie gesagt jetzt immer zum Bahnhof, was auch Gesundheitlich etwas Aufschwung bringen soll.
In der Schule laeuft alles ab wie vorher eigentlich, die Schueler sind gerade dabei, die Bezahlung der Klassenfahrt im naechsten September zu regeln, und die Leherer bringen uns weiterhin interessante Sachen bei.
Wir haben die Sitzordnung gewechselt, und ich sitze neben Ida ganz vorne in der ersten Reihe, was heisst, dass ich rumkritzeln an meinem Manga im Unterricht vergessen kann. Ist aber auch besser so. Ida war erst gar nicht begeistert, bis sie feststellte, dass ihr Tisch ganz nah an der Heizung ist.
In Geschichte haben wir gelernt, dass es in Nara zwei Universitaeten, die Joshidaigaku und die Kyouikudaigaku gibt, weil die Direktorin der Joshidaigaku damals nach Kriegsende, als das Bildungssystem vereinheitlicht wurde, strikt dagegen war. War wohl eine ziemlich alte Tante, und na ja, find ich lustig. Stofftechnisch sind wir mittlerweile nach dem zweiten Weltkrieg und der wiedererlangten Selbststaendigkeit Japans nachdem die Amerikaner es besetzt hatten. Ich verstehe von diesem Unterricht immer noch nur die Haelfte, aber ich gebe mir Muehe.
Unser Biolehrer war in den Ferien mit dem Auto erst in Tokyo und dann noch irgendwo anders, und hat zwischendurch auslaendische Anhalter mitgenommen und fand das alles sehr lustig. Um das zu erzaehlen, hat er die halbe Schulstunde verplempert. Er hat uns allen empfohlen, auch unbedingt mal den Fujiyama anzugucken, weil der seiner Meinung nach sehr schoen ist. Jetzt nehmen wir das Ende der Dinosaurier und die Entstehung der ersetn Saeugetiere und Voegel durch.
Unser Matheleher bombardiert uns weiterhin mit solchen Aufgaben wie „Wenn man 7 Schueler, 5 Jungs und 2 Maedchen in 3 Gruppen aufteilt, aber in der ersten Gruppe nur Jungs sind, wie viele Moeglichkeiten hat man, das zu erreichen“. Find ich im echten Leben total nutzlos, weil was nuetzt es einem, wenn man weiss wie viele Moeglichkeiten man hat, man muss die Leute einfach aufteilen und Punkt.
In Englisch lernen wir ueber das Weltkulturerbe und muessen in der Writingstunde einen Aufsatz ueber eine Kulturerbestaette unserer Wahl schreiben. Ich hab die Museumsinsel in Berlin genommen, weil das die einzige Deutsche ausser dem Koelner Dom war, wo ich schonmal war, und zum Dom haben wir von unserem Lehrer schon einen Zettel gekriegt, weil der bis vor kurzem auf der Liste der gefaehrdeten Weltkultuerbestaetten war.
Der Chemielehrer hat uns einen Versuch durchfuehren lassen, bei dem es darum ging, wie ein Gegenstand beim Fallen beschleunigt. Das ist interessant, aber an den Gleichungen zum Errechnen der Geschwindigkeit rumzurechnen ist irgendwie Mist.
In Erdkunde recherchieren wir noch immer ueber Kuchen und werden naechste Woche einen schwaebischen Schokoladen-Rotwein-Kuchen backen, fuer den wir ewig nach den beizufuegenden Sauerkirschen suchen mussten.
In Sport spielen wir jetzt Fussball, was besonders lustig ist wenn wir mit den Jungs zusammenspielen, weil die Maedchen alle vor dem gegnerischen Tor stehen und die Jungs nie zu einem abspielen. Dann steht man da als einziger von drei Verteidigern, und von drei Seiten kommen Leute mit Ball, einer der Superstuermer der Gegner auf den sofort zwei Verteidiger losgehen, die Maedchen, die nichtmal bei ein meter Entfernung ihr Ziel treffen und wenn man dann denen den Ball abgeluchst hat, ist der dritte schon im Ziel.
In Analyse-Mathe nehmen wir die Gleichungen zu Cosinus, Sinus und Tangens durch, was fuer mich Pipifax ist, weil wir das schon in Deutschland gemacht haben. Allerdings bereitet mir die Anforderung, bestimmte Sinus, Cosinus- und Tangenswerte auswendig koennen zu muessen noch immer Probleme.
In Gesundheit sprechen wir jetzt ueber Krankheiten im Alter, und in Gruppen denken wir uns eine moegliche Situation aus, z.B. ein lahmes Bein, Blindheit oder eine amputierte Hand, wie das gekommen ist, was wir dadurch fuer Schwierigkeiten haben und was die Gesellschaft tun kann um uns zu helfen.
In Kunst habe ich jetzt ein Bild im traditionell japanischen Ukiyo-Stil angefangen. Nachdem ich mir drei oder vier Bildbaende angeguckt hatte, hab ich ein Bild selbstentworfen von zwei Frauen auf einem Boot. Das wird noch schwierig, weil ich den Kimonos interessante Muster geben will.
Unsere Lehrerin in modernes Japanisch hat uns einen Manga ueber einen Mann namens Nagata kopiert, der Fruechte mit einem ungewohenlichen, sehr intensiven suessen Geschmack zuechtet und das alles durch Zufall entdeckt hat. Ich hab verzweifelt versucht, den Manga ganz zu verstehen indem ich jedes unbekannte Kanji (waren viele) im Lexikon nachgeguckt hat, aber ich habs aufgegeben. Die Grundbotschaft hab ich aber schon verstanden; wer in einer geschuetzten Umgebung aufwaechst, lebt zwar laenger, aber vielleicht nicht so gluecklich.
Und zuletzt; in Hauswirtschaft arbeiten wir an unseren Kissen. Aehnlich wie beim Holzschnitt (jetzt vom Prinzip her) wird ein Teil des Stoffes mit heissem Wachs bemalt, und der dann in Farbe getaucht, so dass der gewachste Teil weiss bleibt. Mein Motiv sind ein Engel auf der einen und ein Teufel/Daemon auf der anderen Seite, aber ich hab mal wieder geschlampt und einen dicken Wachsfleck dort gemacht, wo er nicht hinsollte. Argh!

Teil 2 Osaka

Am letzten Samstag war es dann so weit; ich durfte endlich die grandiose Riesenstadt Osaka sehen. Zusammen mit Mai bin ich aufgebrochen, wir haben uns in den Expresszug nach Namba gesetzt und kamen nach so einer halben Stunde dann zum Bahnhof Uehonmachi, wo Mai mit ihrem Vater verabredet war. Da wir eine halbe Stunde zu frueh waren, haben wir uns noch ein bisschen im zum Bahnhof gehoerenden Einkaufszentrum umgesehen. Dort habe ich einen Hut entdeckt, der fast so aussah wie der den mein deutscher Lehrer Sn immer traegt. Dann haben wir in einem sehr teuer aussehenden Hotel auf ihren Vater gewartet, der puenktlich auf die Minute aufkreuzte und uns dann mit dem Auto in die Innenstadt von Osaka verfrachtete. Erster Anlaufpunkt war der Laden einer Frau, die mehrer Jahre in Italien war und nun Gelati, italienische Eiskrem, verkaufte. Wie wir feststellten, war der Laden nicht mehr da, wo er vor 20 Jahren gewesen war, aber die Damen in dem dort befindlichen Baeckerladen konnten uns sagen, wo wir hinmussten. Im „Circo D’Oro“ gab es dann sehr leckeres Eis, und Herr Ookawa hat sich sehr nett mit der Ladenleiterin und ihrem Assistenten ueber mich unterhalten, waehrend Mai und ich unser Eis gegessen haben. Danach ging es, nach meinem Wunsch, zum Hep5-Kaufhaus, auf dessen Dach sich ein Riesenrad befindet. Wir parkten zwei Strassen vorher, Herr Ookawa musste erstmal im naechsten Supermarkt Bonbons kaufen um Kleingeld fuer den Parkautomaten zu haben, und dann sind wir losegezogen. Sehr lustig fand ich dieses riesige Schild neben einer Ampel, das so ungefaehr aussagte „Lasst uns gemeinsam die Verkehrsregeln beachten!“. Die spinnen, die Japaner. Wir kamen durch eine Strasse voller Restaurants aus allen Ecken der Welt, bevor wir das Hep5 betraten, wo aufgrund des stattfindenden Winterschlussverkaufts (in „Japanisch“ Bargain) ziemlich viel los war und ueberall Polizisten rumliefen um uns in Schlangen einzuordnen fuer die Rolltreppe. Das Riesenrad war knallrot und bevor wir eingestiegen sind, wurden wir fotografiert, mit der Option, das Foto nach dem Aussteigen zu kaufen (wie bei ner deutschen Achterbahn). Vom Riesenrad selbst hatte man eine WUNDERBARE Sicht auf die nicht enden wollende Stadt Osaka, die auf drei Seiten von Bergen umgeben war und selbst voller Hochhaeuser. Das nennt sich eine richtige Grosstadt. Herr Ookawa hat mir vorher noch erzaehlt, dass Osaka frueher wie Venedig eine Menge Kanaele hatte, es wurde da dann Water Town genannt, aber zur Expo (wann auch immer die war) haben sie idiotisch alles zugeschuettet und Strassen draus gemacht. Nach dem Abstieg musste Mai noch eine Kette in einem der an dem Tag ganz guenstigen Accessory-Shops kaufen. In dem Kaufhaus gab es auch ein reines Snoopy-Geschaeft!
Zurueck am Auto sind wir zu einer Baeckerei gefahren, die laut Herrn Ookawa sehr empfehlenswert war. Der Kuchen war lecker, mehr kann man dazu nicht sagen. Als ich die franzoesische Aufschrift auf der Fensterscheibe vorgelesen hab, wollte Mai wissen, was das heisst aber das war so anspruchsvolles Franzoesisch, das haette ich vielleicht ansatzweise in Deutsch ausdruecken koennen aber nicht in Japanisch...
Unser naechstes Ziel war Nipponbashi, das Osaka-ianische Aequivalent zu Akihabara. Da Mai unbedingt ins Fashionkaufhaus OI (Sprich:Maru-i) wollte, haben wir sie erst dahin gebracht und dann sind wir zurueck in den Animeteil gegangen. Im Mandarake gab es total viele alte Manga, sogar die urspruengliche Version von Sailormoon komplett, ganz seltenes Spielzeug fuer 1 Million Yen und Actionfiguren. Kurz daneben lag „Gundam’s“, ein Laden nur fuer Fanzeugs der Serie Gundam... In einem Buchladen gab es eine riesige Doujinshi-ecke, in der ich erfahren durfte, dass momentan SanjixZorro das One Piece Pairing schlechthin ist und der Manga mit den meisten Doujinshi offenbar doch Gundam, denn davon gab es eine ganze Regalreihe. Doujinshi, die unter 18 verboten sind haben einen roten Sticker und sind deutlich gekennzeichnet... Im Animate schliesslich gab es total viele Fangoods, teilweise waren aber auch Regale fast ganz leer, weil es schon abend war... Die beruehmtesten Serien / die mit den meisten Goods sind vor allem Prince of Tennis, One Piece und Naruto, Gundam (schon wieder...), Bleach und ansonsten irgendwelche, die ich gar nicht kenne.
Mai hatte sich im Kaufhaus dann fuer gar nichts entscheiden koennen, also sind wir noch ein bisschen durch das Shopping-Areal gewandelt und haben uns dann noch eine ganz beruehmte Figur von einem Clown mit Trommel angeguckt.
Der Abschluss des Abends war der Besuch im italienischen Restaurant Saizeriya (was fuer mich nicht so ganz italienisch klingt, aber ich kann auch kein Italienisch), wo ich die ersten Spaghetti seit meiner Ankunft in Japan gegessen habe, und dann hat er uns nach Hause gebracht.

Teil 4 Omochi

Ein Event, das mir mein Klassenlehrer schon lange angekuendigt hatte, wurde dann am Montagnachmittag in der siebten Stunde realisiert: das Stampfen von Reiskuchen (Omochi) mit der gesamten Klasse. Die Zubereitung funktioniert folgendermassen: Zuerst wird Reis gekocht. Der kommt in einen Steinbottich, und dann wird sich ein Holzhammer geschnappt und so lange drauf rumgeklopft, bis daraus eine richtige Masse geworden ist, fast wie Marshmallows. Das war sehr lustig. Der Hausmeister hat uns am Anfang geholfen und angeklopft, und es hat fast jeder mal drauflosgeklopft. Die Jungs haben sich ziemlich hoeflich zurueckgehalten und sind erst aktiv geworden, als unser Klassenlehrer sie praktisch dazu gezwungen hat, mitzumachen. Wir haben drei Ladungen gemacht. Bei der zweiten blieb das Zeug dann ploetzlich an Hernn Nagatanis Hammer haengen und schwupps lags auch schon auf dem Boden. Es ist aber noch was draus geworden, wir haben halt den ganzen dreckigen Reis runtergepult, danach wars dann zwar nur noch die halbe Portion, aber immerhin. Die dritte Portion wurde etwas seltsam, da der Mochi-Experte Hausmeister nicht mehr da war, irgendwie blieb es klebrig bis zum Schluss. Nach dem Stampfen kam die Masse dann in einen Bottich und jeder konnte sich eine Portion abreissen, einen Ball draus formen und ihn in Sojasauce mit Zucker tauchen. Spaeter hatten wir dann auch noch Schokoladensauce, Erdnusskruemel und Erdbeermarmelade. Mir gefiel die Variante eines in Erdnusskruemel eingehuellten, mit Schokosauce getoppten Mochis am besten. Wir haben auch den zum Putzdienst vorbeikommenden Erstklaesslern was abgegeben, und dem Schulleiter als er gerade den Parkplatz verlassen wollte, und am Schluss kam auch noch der Wachmann vom Eingang vorbei und hat uns zugeguckt. Es war insgesamt eine sehr lustige, sehr japanische Erfahrung, und ich werde sie wohl nie vergessen ^^

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XXXV Hatsumode, Japan-Tagebuch, neujahr

Autor:  Jitsch
Teil 1 100 Glockenschlaege

Soo, also, nachdem ich aus Tokyo wieder da war, waren ja Ferien, ich hab also nicht so viel unternommen. Meistens bin ich um 12 aufgestanden, hab den Tag ueber gezeichnet oder gelesen, manchmal war ich auch ziemlich lange im Internet, und sowas alles. An einem Tag bin ich mit Ida losgezogen, wir waren im Gamecenter (ich hab aus einem Automaten einen Plueschwuerfel geangelt, den ich mittlerweile wieder verloren hab und an einem anderen Automaten nach 8 Versuchen eine Katzenpfote, die miaut wenn man draufdrueckt). Dann waren wir beim Karaoke und dann haben wir uns zusammen Eragon angeguckt.
Mein Eindruck: Die Story ueberzeugt eigentlich gar nicht, da sie das typische Schema einer Fantasy-Story (boeser Herrscher und auserwaehlter Held) hat, auch das Einbringen von Drachen und einem geheimnisvollen Lehrmeister sowie einem Ueberlaeufer und einer gefangen Prinzessin ist eher mittelmass. Umgesetzt ist der Film ziemlich gut, der Drache wird gekonnt hineingeschnitten, die Effekte sind angebracht und die Schauspieler ueberzeugend. Aber Eragon selbst nervt einen total an, finde ich. Na ja.
Kurz vor Neujahr mussten wir dann noch unsere O-Secchi-Ryouri zubereiten; da in alten Zeiten die Laeden an den ersten drei Tagen des neuen Jahres zuhatten, gibt es in dem Zeitraum nur kaltes Essen, das kunstvoll zubereitet und in Lackkisten aufbewahrt wird. Dazu gehoeren Karotten in Blumenform, geflochtenes Konnyaku, Bambus der Aufgefaechert wird, fein gehackter Salat, gefaerbter Eierstich, Suesse Eierrolle und auch diverse Fische und etwas Fleisch.
Am Neujahrsabend selbst gab es Soba - Weizennudeln. Diese sollen Glueck fuer das kommende Jahr bringen. Ansonsten haben wir dann aber nichts besonderes gemacht, nur im Fernsehen das Jahresabschlusskonzert geguckt und kurz vor 12 mal auf die Glockenschlaege vom naechsten Tempel gehorcht. Zu Neujahr wird die Glocke eines TEmpels 108-Mal geschlagen, davon 100-mal im alten und 8-mal im neuen Jahr. Nachdem die Schlaege zuende waren, haben wir uns ein frohes neues Jahr gewuenscht und wir "Kinder" (Mai und ich) haben von den Erwachsenen (in dem Fall nur dem Vater) ein kleines GEldgeschenk bekommen.
Die naechsten Tage verliefen ebenfalls ruhig, es gab morgens SUppe mit einem gestampften Reiskloesschen drin und das war's eigentlich. Bis auf...

Teil 2 Das war also hatsumode?

Das wichtigste ist eigentlich der Schreinbesuch im neuen Jahr, genannt Hatsumode (was nichts mit dem Wort "mode" zu tun hat). Normal haben die Ookawas ihn immer am 3. gemacht, allerdings Pech - Mai hatte sich am Tag vorher erkaeltet und somit mussten wir es auf letztes Wochenende verschieben, weil der Vater von Mai das mit uns machen wollte und er ja sonst nie da ist. Dass ich an besagtem Tag dann etwas krank war, hab ich ignoriert, aber dennoch lieber keinen Kimono angezogen, weil das Tragen davon wegen dem engen Obi (Guertel) dann doch recht anstrengend ist.
Wir haben uns also Sonntag auf den Weg gemacht zum Kasuga Taisha, dem aeltesten und groessten Shinto-Schrein in Nara. Da das Yamayaki-Fest kurz bevorstand, konnten wir nicht all zu nah dran parken, also sind wir erstmal quer durch den Narapark gelaufen, was aber ganz nett war weil die Luft gut tat. Mai war sehr enttaeuscht, dass die ganzen Buden die auf dem Weg zum Tempel an Neujahr auftauchen schon wieder weg waren, aber dafuer hat mein Gastvater uns dann Rehfutter gekauft und ich habs an die gierigen Viecher verfuettert. Eigentlich nur an einen Bock, der hat die anderen naemlich immer wieder weggedraengt.
Am Eingang des Schreins konnte man seine Pfeile abgeben. Die Ookawas hatten drei davon, Pfeile ohne Spitze aber mit Federn hinten dran, wo eine Holzplatte mit dem Jahrestier dranhing. Das haben wir dann auch getan, und kurz hinter dem Eingang mussten wir dann unsere Haende mit Wasser uebergiessen, um uns zu reinigen, was aber etwas kalt war. Im Hauptteil des Schreins war es dann doch ziemlich voll. Wir haben Muenzen in eine Box geworfen und dann gebetet. Danach haben Mai und ich noch einen Orakelzettel gezogen. Meiner war vornehmend gut, ich soll dieses Jahr nach Westen reisen, was ich auf dem Rueckweg nach Deutschland ja auch tun werde. Dann haben wir noch einen neuen Pfeil gekauft, diesmal mit dem Bild eines Wildschweins, weil das gerade begonnene Jahr das Jahr des Schweins ist.
Anschliessend haben wir den Tempel verlassen und in dem Teehaus vorm Tempel noch was total leckeres namens Amazake getrunken. Das ist so ne Art suesser Sake, mit Reis drin, und schmeckt eigentlich gar nicht alkoholisch und ist es auch kaum noch.
Ja, und dann haben wir uns auch schon wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Teil 3 Sonst noch so

In den Ferien habe ich es immerhin geschafft, meinen neuen Manga komplett fertigzutuschen, jetzt fehlen nur noch die Raster, was aber auch nicht so schwer sein wird. Auch das Lettering steht bereits. Ist halt doch gut, wenn man frueh anfaegt.
Ich habe meine Sailormoon-Sammlung jetzt fast komplett (bis Band 9 von 12) und festgestellt, dass ich die Manga auch schon richtig lesen kann, und das meiste verstehe. Das kommt, weil ich ihn schonmal in Deutsch gelesen hab und die Sprache nicht allzukompliziert ist, und vor allem kaum Kanji benutzt werden. Das heisst zwar nicht, dass ich jetzt auch solche komplizierten Manga von Detektiv COnan auf japanisch verstehe, aber es ist ein grosser Fortschritt.
Schule hat jetzt auch wieder angefangen, bald kommt der Junge von den Shetland inseln hierher, und dann waere da noch was, das ich aber in einem neuen Punkt behandeln will:

Teil 4 meine neue Gastfamilie

Gestern habe ich dann erfahren, wer mich dann demnaechst aufnehmen wird; es ist Yoshikawa Kyouko aus der 4B, was euch sicher nichts sagt. Mir aber schon, denn sie ist gleichzeitig im selben Mangaclub aktiv wie ich. Das finde ich toll, weil wir so immer zusammen nach Hause gehen koennen (Mai ist im Theaterclub und der trifft sich dauernd, sodass sie immer spaeter kommt als ich).
Was ich bisher weiss ist, dass ich auf einem Futon schlafen werde (bisher hatte ich ein Klappbett), dass Yoshikawas einen blinden Hund haben, dass das Essen sehr simpel sein wird, dass die Mutter viel arbeitet und oft erst um sieben nach Hause kommt und dass ich morgens um Viertel vor sieben das Haus werde verlassen muessen. Macht mir aber alles nichts aus, wir werden sehen, wie sich das einlebt. Neues erzaehle ich sobald es etwas zu erzaehlen gibt.

Jitsch*