Diesen Artikel habe ich irgendwann (im Mai?) in "Der Spiegel" gelesen und fand ich doch recht interessant:

 

Whitney Castle, ein römisches Fort in Nordengland, unterliegt dem Denkmalschutzgesetz - und das verbietet dort Grabungen. Deshalb freuen sich die Forscher über ein Heer kleiner Hilfskräfte: Maulwürfe. Da die Tiere keine Gesetze lesen können, wühlen sie beharrlich römische Artefakte an die Oberfläche. Im April siebten drei Dutzend Hobbyarchäologen unter den strengen Augen der Aufsichtsbehörde English Heritage die Maulwurfshügel durch - und förderten römisches Tischgeschirr, ein Stück wertvoller Tafelkeramik und die Perle einer Halskette zutage. Schon im vergangen Jahr hatt ein Maulwurf ein delfinförmiges Bronzestück aus dem Erdreich gebuddelt; wahrscheinlich der Handgriff eines antiken Wasserhahns. Mit ihrer Arbeit helfen die Tiere auch, wichtige wissenschaftliche Fragen zu beantworten. So fanden die Archäologen jede Menge Nägel in der Maulwurfserde. Damit ist wahrscheinlich: Die Römer bauten die Gebäude ihres Außenpostens nicht aus Stein, sondern aus Holz.

 

Normalerweise sind die kleinen Maulwürfe ja eher dafür bekannt, die Gärten und Landschaften mit ihren ganzen Hügeln und unterirdischen Gängen durcheinander zu bringen oder gar zu ruinieren. Ich selbst hatte zwar das Glück, eine Maulwurfsspur zu sehen, aber einen echten habe ich leider nicht gesehen. Ist doch ziemlich praktisch, dass die Kleinen da herumbuddeln und nebenbei die ganzen antiken Schätze herausbuddeln. Was auch toll daran ist: Dadurch wird ihr Lebensraum nicht zerstört - außer, sie buddeln zu viel ;-)

 

 

(Quelle: Der Spiegel, 19/2012)