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Yay!

Autor:  Teilzeitheldin
Heute hab ich endlich die Note für meine Comic-Abschlussarbeit erhalten!

Ne 1,1!
Damit ist die Stella jetzt offiziell Akademikerin. Höhöhö.
Zum Glück. In den letzten Wochen hab ich schon n paar Mal überlegt, ob ich nicht doch ein paar Punkte zu oberflächlich behandelt hab.
Scheinbar nich!

*____________*


Der doofe Kurs über frühneuzeitliche Selbstportaits zieht zwar meine Gesamtnote am Ende etwas runter, aber na ja. Da hätt ich wohl nicht drei Arbeiten parallel schreiben sollen. Tja. Zu spät. XD

RIP, Laptop

Autor:  Teilzeitheldin
Tja. Das wars.

Es war kein Virus, der mich kurzzeitig offline geschickt hat.
Das Motherboard meines Laptops hat n paar Monate nach Ablauf der Garantie den Geist aufgegeben.

Ich könnt grad so in die Ecke kotzen. Nicht nur, weil meine geliebten Daten und Erinnerungsstücke alle futsch sind: Fotos, Musik, Hörbücher, Uni-Kram inklusive digitaler Ausgabe meiner Abschlussarbeit, Comics und unvollendete Projekte...

Nee. Ich muss jetzt auch versuchen, mit dem alten Krüppel-Rechner digital zu zeichnen. Hahaha. Viel Spaß, Stella.


SÄ'*§§E%%(§$O%R/&%&§/"!!!!!!
Scheiße!!

Benachrichtigung!

Autor:  Teilzeitheldin

Hey Leute!
Fall sich jemand die nächsten Tage/Wochen fragt, wo ich stecke:

Die Technik-Götter hassen mich offensichtlich. Entweder ist meine Festplatte Schrott oder ein Virus hat meinen Laptop gekillt.
Hoffen wir mal letzteres, denn wenn die Platte tot ist, wären auch alle meine Uni-Sachen und Comic-Daten futsch. Oder größten Teils.

Meeeh.
Na ja. Muss ich erst mal analog arbeiten in der nächsten Zeit. Allerfrühestens bin ich nächste Woche wieder regelmäßig online.
Vielleicht finde ich noch n Internet-Cafe in der Nähe...

DRAMA!

Autor:  Teilzeitheldin
Okay - bevor's weitergeht mit "Transmediales Erzählen im Comic", widme ich nen Eintrag meiner zweiten großen Leidenschaft neben Comics.

Period Drama!

Es passt eigentlich überhaupt nicht zu dem, was ich selbst als Autorin zeichne oder erzähle. Es passt nicht zu meinen Lieblingsgenres in Film und Fernsehen. Es passt nicht zu meinen anderen Hobbies oder zu meinem Geschmack.
Aber ich LIEBE Period Drama!

Deshalb heute meine persönliche Liebeserklärung an diese High End-Kitsch-Literatur und ihre Verfilmungen.



"Period Drama" bezeichnet eigentlich einen Roman oder ne Novelle (bzw. dessen Verfilmung), die in einem bestimmten historischen Zetrahmen stattfindet. Meine bevorzugte Unterkategorie ist das 19. Jahrhundert.

Was macht Period Drama so toll?

Jede Generation hat ein "Heroic Age". Ein Heroic Age ist ein Zeitalter vor der Gegenwart, das quasi romantisiert wird und von zeitgenössischen Autoren gern als Schauplatz von Storys verwendet wird. Wie z.B. das Mittelalter für uns ein Heroic Age ist - man bedenke mal all die Fantasywerke, die in einem mittelalterähnlichen Setting spielen.
Das Heroic Age ist für den modernen Menschen nicht ganz greifbar, regt aber die Fantasie an. Es liegt so weit zurück, dass niemand mehr sich dran erinnern kann, besteht aber noch im kulturellen Gedächtnis der Gesellschaft. Jede Zeit hat ihr eigenes Heroic Age. Im Mittelalter war z.B. die Zeit der Völkerwanderung das Heroic Age des Mittelalters.
Es gibt sogar ne Faustregel, wie lang das jeweilige Heroic Age immer zurück liegt. Aber so genau erinner ich mich gerade nicht mehr an die Vorlesung.

Jedenfalls kann man beobachten, dass mein bevorzugtes Period Drama Jahrhundert wahrscheinlich gerade auf der Schwelle ist, unser neues Heroic Age zu werden. Man denke an Filme bzw. Romane wie "Der Sternwanderer", die frühneuzeitlich anmuten.
Ich für meinen Teil hab irgendwie ne Abneigung gegen mittelalterliche Fantasy und steh viel mehr auf die (um den Dreh rum) viktorianische Ära.

Period Dramen aus der Zeit sind einfach High End-Romance. Darüber zu lesen, welche Sorgen und Nöte, Hoffnungen, Träume und Ängste die Menschen damals hatten, ist einfach faszinierend. Und aus ihrer Prosa kann man viel eher darauf schließen, als aus neutraleren Quellen. Außerdem fragt man sich automatisch "Wie werden die Menschen in 200 Jahren mein Zeitalter sehen? Wenn ich so lange tot bin wie die Helden meiner Lieblingsbücher und ihre Autoren? Werden die sich denken 'In was für wilden, barbarischen, unterentwickelten Zeiten haben die nur leben müssen?' oder werden sie Twilight als Klassiker der Literatur einordnen...?"

Besonders die Romane weiblicher Autoren sind unheimlich auf das Innenleben der Protagonisten bezogen. Das ist wie die textuelle Entsprechung von Shojo-Rasterfolie. Es ist faszinierend zu lesen, wie die widersprüchlichen Gefühle einer Anne Elliot erzählt werden, wenn sie ihre verlorene Liebe wieder trifft. Oder das stolze, aufrechte Naturell von Jane Eyre, wenn sie von Thornfield flieht. Insgesamt wird so viel mehr auf das Gefühlsleben der Figuren verwand, wird der Mikrokosmos der gesellschaftlichen Kreise und der darin waltenden Figuren beleuchtet.
Und wenn man fertig gelesen hat, entdeckt man meist die Leitidee des Autoren und kann schließen, welche Figur welchen Schlag Mensch oder welche Idee verkörpert hat und was der Autor damit bei seinen zeitgenössischen Lesern vermitteln wollte.


Oh.
Und das jetzt nur am Rande:
Ich hab mir diese Woch endlich die "Sturmhöhe" von Emily Brontë gekauft. Und bei einer Ausgabe war doch tatsächlich ein Sticker mit dem Werbeslogan "Das Lieblingsbuch von Bella und Edward aus Twilight!" drauf.
Ich glaub, es hackt.
Ernsthaft!!
Dann hab ich per Google herausgefunden, dass ein Zitat von Wuthering Heights (Sturmhöhe) in Twilight auftaucht. Und zwar plus minus ein paar Zeilen folgendes:

(Cathrine zu Nelly über Heathcliff)
"Der eigentliche Sinn meines Lebens ist er. Wenn alle Menschen zugrunde gingen und er allein bliebe übrig, dann lebte auch ich weiter; blieben aber die anderen verschont und er würde vernichtet, so würde die Welt für mich kalt und fremd..."

Dann gehts noch etwas weiter und Cathrine beschreibt Heathcliff als sowas wie ihr "Ich" außerhalb ihrer selbst. Heathcliff als ihr Seelenverwandter und Teil ihrer selbst.


Wenn Wuthering Heights Frau Meyer zu Twilight inspiriert hat, dann hat sie entweder nur den Umschlag gelesen, oder war während der Lektüre high.
Anders kann ich mir nicht erklären. Cathrine und Heathcliff sind irre. Wirklich wahnsinnig. Zwischen ihnen existiert keine richtige Liebe - es ist Besessenheit.
Sie sind voneinander besessen und können sich einerseits nicht voneinander abwenden, verletzen sich aber andererseits unablässig gegenseitig. Cathrine heiratet einen anderen - den sie übrigens auch liebt - und Heathcliff heiratet dessen Schwester nur um dann systematisch alle zu vernichten und zu erniedrigen, die er für sein Schicksal verantwortlich macht. Cathrine stirbt, weil sie sich in einen selbstsüchtigen, hysterischen Anfall hineinsteigert und sich absichtlich krank macht, um ihren Mann und Heathcliff zu bestrafen. In der Sturmhöhe gibt es keine Liebe ohne Leiden. Die Liebe fesselt die Figuren aneinander, bis die sich vor Schmerz selbst verletzen und alle um sie herum. Die Liebe ist eine Kette. Eine Handschelle. Eine monströse Besessenheit, die allen den Tod bringt am Ende. Der einzige, der einigermaßen frei ist, ist Cathrines Ehemann, der Freude an seiner Tochter findet und schließlich mit sich im Reinen ist. Aber auch nur, weil seine Liebe keine Besessenheit war und er Cathrine nach ihrem Tod gehen lassen kann.
Heathcliff dagegen bildet sich ein, von ihrem Geist verfolgt zu werden und übt grausame Rache an allen, bis er irgendwann in den Wahnsinn getrieben vor Erschöpfung stirbt.
Er gräbt übrigens zwei Mal während des Romans Cathrines Leiche aus.
Wie man aus diesem Roman eine Stelle raus reißen und in eine seichte Schnulze wie Twilight stecken kann, um ein bisschen was über romantische Liebe rumsülzen zu könnnen, ist mir ein Rätsel.
Wuthering Heights ist nicht romantisch. Es ist ein grotesker Abriss der Besessenheit und der schrecklichen Folgen, die der Wunsch nach Rache und unerreichbarer Gerechtigkeit den Menschen bringen kann. Besessene Liebe zerstört dich, wahre Liebe kann loslassen.
Hätte Frau Meyer den Roman verstanden, hätte sie ihn niemals zitieren können.

Soviel dazu.
Falls sich jemand für das Thema interessiert, verlinke ich euch einen tollen Blog:
http://enchantedserenityperiodfilms.blogspot.com/
Da gibts auch jede Menge weiterführender Links.

Bücher, die ich empfehlen kann:

Pride and Prejudice
Persuasion
Sense and Sensibility
Mansfield Park
Emma
Jane Eyre
Wuthering Heights
North and South
The Picture of Dorian Grey

Und dann gibts noch diesen Youtube-Kanal, der ein paar schöne Vefilmungen hat:
http://www.youtube.com/user/PeriodxDrama

Transmediales Erzählen im Comic Teil 1 abschlussarbeit

Autor:  Teilzeitheldin
N'Abend, Leute!

An meinem eher sporadischen Internetgebrauch der letzten Wochen muss ja aufgefallen sein, dass ich was Besseres zu tun habe, als hier rum zu surfen.
Und mich von willigen Phillipinos mit Palmwedeln befächern zu lassen war nur ein Punkt auf meiner to do-Liste.
Der andere - weniger spaßige - Grund war natürlich meine Abschlussarbeit zum Thema transmediales Erzählen im Comic. Mit der Hauptthese, dass der Comic sich inzwischen viel mehr vom Film abschaut als von der Literatur. Was dann natürlich wieder das Dominanzgebahren der Literaturwissenschaftler infrage stellt, die ja schon territorial ihr Beinchen am Comic heben.

Für's Weblog arbeite ich mein Worddokument ein bisschen lockerer um. Sobald ich was für die Uni schreiben muss, fall ich nämlich immer in den Schreibkrebsmodus. Aber die unterirdische Stilistik von universitären Texten ist n anderes Thema, über das ch vielleicht ein andermal berichten werde.

Heute gibt's also den ersten Teil meiner Arbeit. Von wahrscheinlich drei Teilen. Mal sehen, wie ich das aufspalte.
Hinsetzen und Zuhören! Nicht Kaugummikauen! Und die Glocke ist ein Zeichen für MICH und nicht für euch!





Willkommen meine Damen und Herren zu meiner Vorlesung "Transmediales Erzählen im Comic". Für diejenigen, die den Goethe 3-Kurs bei Professor Jeßing suchen, der wurde ins HZO verlegt.
Ganz am Anfang mach ich dasselbe wie in meiner Arbeit: Ich stell euch mal ein Rätsel.


[Abb. 1: Francois Ayroles, OuBaPo (2003), zit. n. (Becker, S. 170)]


Das ist ein Auszug von Francois Ayroles vom OuBaPo.
Das OuBaPo ist eine Unterabteilung des französischen LiBaPo - der "Werkstatt für potentielle Literatur". Die beschäftigen sich mit Sachen wie "Schreiben wir mal nen Roman, in dem kein "r" vor kommt! Das wird sicher voll cool!".
Man kann ja drüber denken, was man will (und ich kann mir nicht vorstellen, dass bei solchen Einfällen nie halluzinogene Substanzen im Spiel waren. Aber Spaß hat's sicher gemacht), aber die Leute von der OuBaPo testen die Grenzen des Comics aus und bilden Avantgarde.
Vielleicht geht's euch ja wie mir und ihr denkt beim ersten Blick auf dieses Beispiel "Ähm. Sicher ist das ein Comic.".
Aber das ist in den Wissenschaften gar nicht so unumstritten.

Man muss bedenken, dass Forscher aller Fachrichtungen am Liebsten immer überall klare Grenzen und Definitionen ziehen möchten. Und innerhalb der universitären Wissenschaften - allen voran der Literaturwissenschaft - gibt es eine Definition des Comics, die eigentlich überall und immer benutzt wird und nicht immer genau hinterfragt wird:

Comics sind Hybride aus Wort und Bild.

Das Witzige an dieser Definition ist, dass sie gleichzeitig zu eng und zu weit gefasst ist.
Zu weit, weil sie alle Kombinationen von Wort und Bild mit einbezieht und zu eng, weil sie dann eben, wenn sie mit Ayroles oder "stummen Comics" konfrontiert wird, etwas ratlos ist. Thomas Becker (Literaturangaben folgen noch) argumentiert z.B. dass Ayroles durch das Weglassen des Bildanteils den Comic näher zur Literatur rückt.
Diese These lassen wir jetzt erst mal im Raum stehen. Im letzten Teil meiner Weblogreihe werde ich dann - wie in der Arbeit - beweisen, dass das genaue Gegenteil der Fall ist.
Ha, ha. Nimm das, Becker!



Bevor ich in einer Analyse transmediales Erzählen nachweisen kann, muss natürlich erst mal referiert werden, welche anderen Medien da als Vorbilder herangezogen werden. Und damit auch, wie der Comic, den wir heute kennen, in seinen Grundzügen enstanden ist.

Was beinahe in allen Sekundärtexten aus allen Fachrichtungen, die ich gelesen hab, erwähnt wurde, ist die glorreiche Historie der Wort-Bild-Kombinationen.
Wie unglaublich alt die Kunst doch ist, Wort und Bild zu verknüpfen. McCloud z.B. erwähnt den Teppich von Bayeux (wirklich alter, wirklich langer Wandteppich, der eine wirklich lang zurückliegende Schlacht zeigt: http://de.wikipedia.org/wiki/Teppich_von_Bayeux) zusammen mit Hieroglyphen, irgendwelchen Bildergeschichten von Aztekenvölkern usw. als Referenz für das lange Bestehen von Verknüpfungen aus Bild und Schrift.

Ich zitiere an dieser Stelle mal Marcel Feige:

Die ersten Zeugnisse menschlichen Schaffens, die zu den Vorläufern heutiger Comics gezählt werden dürfen, sind die steinzeitlichen Höhlenzeichnungen, die die Erlebnisse unserer Vor-fahren darstellen, zum Beispiel die Jagd, den Krieg, die Vermählung. Andere Forscher verweisen auf die ägyptischen Hieroglyphen. (Feige 2005, S. 9)

Nur ein paar Zeilen später referiert Feige den Comicforscher Andreas Knigge, der bei Höhlenzeichnungen sowas wie eine doppelte Umrandung der Figuren bemerkt hat und darin allen Ernstes den Vorläufer der Speedlines sieht. (Wo Speedlines tatsächlich her kommen und welche Unterarten es davon gibt, in einem der folgenden Teile der Weblogreihe)
Es stimmt, dass schon immer Kombinationen von Wort und Bild benutzt wurden, um Informationen zu vermitteln.
Aber die Geschichte von Wort-Bild-Kombinationen steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Geschichte des Comics. Das Problem ist einfach, dass ein großer Teil der Wissenschaftler unhinterfragt die Definition "Comics sind Hybride aus Wort und Bild" übernehmen.
Natürlich trifft das auf die allermeisten Comics zu. "Schwäne sind weiß" trifft auch in den meisten Fällen zu - bis man eben mal einen Schwarzen sieht (nicht unbedingt Natalie Portman) und nicht widerlegen kann, dass es trotzdem ein Schwan ist.
Meiner Ansicht nach sind die Definitionen von Eisner und McCloud als "sequentielle Kunst" für den praktischen Umgang mit Comics in den Wisschenschaften brauchbarer. Natürlich kann man auch dort wieder das Haar in der Suppe suchen. Aber die Frage ist ja, wie sinnvoll es ist, auf semantischer Ebene Erbsen zu zählen.
Es gibt nämlich einen wissenschaftliche Grund dafür, warum eine exakte Definition des Comics so schwierig ist.
Dazu aber nach meiner kurzen Abhandlung über die Enstehungsgeschichte des modernen Comics. Die übrigens nicht komplett ist, sondern sich auf den Zeitraum konzentriert, in dem der Comic seine wichtigsten Merkmale entwickelte, die ihn heute noch für jeden Laien als Comic identifizierbar machen.
Ich versprech auch, ich erwähne nicht die Trajan-Säule... XD


Die Geschichte des Comic: Vom Teppich von Bayeux zu Sin City?
(bitte ironisch verstehen)

Der Grundstein für den Comic ist das Printwesen.
Im England des 18. und 19.Jh. blühte mit den technischen Neuerungen im Druck das Zeitungswesen auf (Zur Englischen Zeitungskarikatur und ihren Vorbildern vergleiche: Schenk, Christina: George Cruikshanks Karikatur im Wandel der Bildmedien; und: Paulson, Ronald: The Tradition of Comic Illustration from Hogarth to Cruikshank). Fotografien tauchten erst in den 20ern des 19.Jh. auf, aber die früheren Zeitungen wollten natürlich auch bebildert werden.
Die Englische Karikatur war absolut en vogue.
Sie bediente sich stilistischer Merkmale der italienischen caricatura - die wiederum ein privates Vergnügen reicher Italiener war, die sich zum Spaß Spottbilder von sich und ihren Freunden und Feinden für private Zwecke anfertigen ließen.
Dien englischen Karikaturisten bedienten sich der deformierenden Darstellungsweise und entwickelten so politische und gesellschaftliche Spottbilder für die Zeitungen. Die waren Zeitvertreib für gebildete (und weniger gebildete) Leser. Man musste, um sie richtig zu decodieren, aber ziemlich gut im Bilde über aktuelle Geschehnisse sein. Im Bürgertum der damaligen Zeit waren die Karikaturen sowas wie beliebte Bilderrätsel mit Schadenfreude-Faktor.
Die Englische Karikatur verband also schon mal das Zeitungswesen mit Zeichnern. Es wurden Stiche in schwarz-weiß gedruckt, weil man natürlich ganz aktuell mit Karikaturen auf das Tagesgeschehen reagieren musste.
Teilweise waren diese Karikaturen schon comicähnlich. Aber generell kann man sagen, dass Text und Bild noch ziemlich voneinander getrennt waren. Meist gab es unter einem Bild einige Zeilen dazu. Seltener Fälle, wo irgendetwas Sprechblasenartiges dargestellt sein könnte.
Wann genau aus diesen Vorläufern die ersten Comic-Strips wurden, ist umstritten. Besonders die Amerikaner und Franzosen sind sich da uneinig. Einige Forscher nennen die Werke von Rodolphe Töpffer - einem Schweizer Schulmeister und Zeitgenossen Goethes als ersten Comiczeichner.
Die Amis gehen davon aus, dass Richard F. Outcault der Vater des Comics ist.
Dieser arbeitete ab 1895 für die Sonntagsbeilage der New York World an einer Serie über Figuren aus dem New Yorker Slummilieu, die durch einen Zufall berühmt wurde. 1986 erschien eine Ausgabe der Serie in der ersten Farbver-sion, die auch die Farbe Gelb zuließ und die Hauptfigur des Comicstrips trug ein gelbes Nachthemd – dieser Zufall begründete den Ausdruck „Yellow Press“, der bis heute geläufig ist.
Den Titel „Vater des Comics“ könnte Rudolph Dirks Outcault streitig machen, denn dieser verwendete erstmals systematisch Sprechblasen und Panelrahmen. Dessen Serie „The Katzenjammer Kids“ wird häufig als eine der ers-ten Comicserien referiert.
Auch wenn sich hier schon zwei der wichtigsten formalen Merkmale des modernen Comics zeigen, ist der Zeitungscomic nicht gleichbedeutend mit dem Fortsetzungscomic des Comic-books.
Weil die Zeitungsstrips in den USA äußerst erfolgreich und beliebt waren, fing man an, sie zu sammeln und als Sammelbände auf den Buchmarkt zu bringen.
So kam es dazu, dass erstmals über ein Comic-Magazin nachgedacht wurde. Um den Zeitungen kein Geld für ihre Stories und Figuren zahlen zu müssen - und weil es in den wirtschaftlich unruhigen Zeiten des frühen 20. Jh. viele Leute gab, die für n Appel und n Ei arbeiteten - schaffte man Zeichner heran, die zunächst beliebte Figuren aus Pulps vercomicten und dann Original-Charaktere und Figuren schufen.
Wright zählt den Pulp zu den maßgeblichen Einflüssen auf den Comic.
Pulp-Magazine waren sowas wie Groschenhefte. Billig produzierte Novellen oder Kurzromane, die sich hauptsächlich mit reißerischen Genres beschäftigten. Und die waren zu dem Zeitpunkt äußerst beliebt.
Die ersten Comic-Publisher in den USA kamen aus der Pulp-Szene. Auch die ersten Comics in Magazinform erzählten von Pulp-Helden. Aber nur wenige Pulp-Autoren gelangten nachhaltig zu Ruhm. Wie Edgar Rice Borroughs beispielsweise ("Tarzan").
Die Pulps gaben dem Comic-book das Format, das man heute noch von amerikanischen Comicheften kennt. Eben das typische Magazin-Format bei dem der Druckbogen noch einmal gefaltet wird, so dass man mit derselben Anzahl Bögen mehr Seiten - und damit mehr Platz - zustande kriegt.
Comic-books avancierten schnell zum populären Medium. Ganz besonders nach dem Erfolg von DC mit Superman. Der hat übrigens damals etwa eine Million Hefte mehr verkauft als die nächst erfolgreiche Serie. Wenn man die Zahl von Anthologien und Einzelserien im Magazinformat bedenkt, kann man schon sagen, dass in der Goldenen Ära der Comic-books praktisch alle Jugendlichen Comisleser waren - ein verhängnisvoller Umstand, wie sich im letzten Teil meiner Arbeit zeigen wird.
Über die Rucksäcker der GIs im Nachkriegsdeutschland kamen di Comic-books übrigens hierzulande auch zu ihrem neuen Format. Wärend des dritten Reichs stagnierte die deutsche Comic-szene gewaltig. Teilweise kehrte man wieder zurück zu eigentlich überholten Form von Bild mit vierzeiligem Text druner. Oder sogar zu gereimten Texten unter dem Bild. Und thematisch herrschte auch weitestgehend Einöde. Am beliebtesten war das Lausbuben-Schema.

Man könnte eine eigenständige Arbeit zu diesen Themen schreiben und genauer betrachten, welche Serien wen wie inspirierten etc. Aber an dieser Stelle, für meine Zwecke, reicht es einfach festzuhalten, woher die wichtigsten Einflüsse kamen, die dem Comic seine Gestalt gaben, die wir heute kennen. Panels, Gutter, Sprechblasen und Geschichten mit Original-Charakteren.
Darunter muss man natürlich Roman bzw. die Literatur zählen. Aber eben auch Karikaturen und Groschenhefte. Seither kamen natürlich auch noch andere Medien hinzu, die den Comic beeinflusst haben. Dazu dann mehr im Analyse-Teil.

So. Jetzt wissen wir, dass der Teppich von Bayeux nicht wirklich was mit dem Comic zu tun hat. Genausowenig wie irgendwelche Höhlenmalerein oder Hieroglyphen. Warum all das Zeug trotzdem wieder und wieder und wieder und wieder herangezogen wird, verrate ich euch später.
Warum ist es denn aber trotzdem so schwer, eine zutreffende Definition des Comics zustande zu bringen, wenn man doch ziemlich genau sagen kann, woher er kommt und wie er sich seitdem entwickelt hat?

Das hat mit dem Problem der kulturellen Reihe zu tun.
Die "kulturelle Reihe" ist eine Theorie von Jügen Müller und sie will erklären, wie bestimmte Medien enstehen. Ich zitiere mal wieder:

Laut Müller liegen nun die Anfänge eines Mediums deswegen stets im Dunkeln, weil Anfänge einer Reihe stets Reihen anderer Medien auf sich vereinigen, wie eben der Film zunächst die Reihe des Theaters, der literarischen Erzählungen etc. Dies lässt sich auch für den Comic bestätigen, wo sich Amerikaner und Franzosen über den Beginn des Comics im 19. Jahrhundert streiten. (Becker, S. 172)

Medien müssen nach Becker also als Reihen begriffen werden. Sie tauchen nicht irgendwann mit einem Plopp auf und sind dann da. Sie enstehen aus anderen Reihen. Das wird bestätigt wenn man daran denkt, dass viele Pulp-Leute zum Comic gewechselt sind (beim Theater ist es ähnlich. Später mehr). Wenn man also den Comic wirklich klar umreissen wollen würde, müsste man erst ne klare Linie ziehen - ab wann ist das Comic und wann ist es noch Vorreiter?
Aber das geht eben nicht, weil man keine gleichmäßige Entwicklung und keine einheitliche Marschrichtung hat. Es gibt immer Autoren, die Rückgriffe machen, ihrer Zeit eigentlich voraus sind, oder ganz einfach von anderen Einflüssen stärker belastet sind.
Leute, die näher beim Pulp waren oder Leute, die sich stärker zum Strip zugeordnet haben. Und das alles gleichzeitig. Deshalb wird man wohl immer wenn man gerade ne Definition bzw. eine klare Trennlinie machen will, irgendwo wieder einen schwarzen Schwan finden, der einem die Theorie versaut.
Und das ist auch der Grund, warum ich die Definitionen von Eisner und McCloud vorziehe. Wahrscheinlich sind die auch nicht absolut wasserdicht. Aber man kann damit arbeiten und sie sind - Ayroles lässt grüßen - besser nutzbar für eine wissenschaftliche Analyse als der plumpe "Wort-Bild-Hybrid".


So.
Das war meine Einleitung. Beim nächsten Mal fangen wir dann mit der Analyse an.

Harry Potter und das Moratorium des Schreckens AKW, CDU/CSU

Autor:  Teilzeitheldin
Kurze Zwischenmeldung aus dem Abschlussarbeitsnirvana:

Ich hab nebenher in letzter Zeit aus mir selbst nicht ganz klaren Gründen unheimlich viele Polit-Sendungen geschaut. Zu Lybien. Zu-zu-zu-zu Guttenberg. Und jetzt natürlich etliche Talk-Foren zu den Katastrophen in Japan.

Dabei ist mir eins aufgefallen: Unsere vier großen Parteien sind wie die realen Entsprechungen der Häuser von Hogwarts.
Und so Leid es mir tut – CDU/CSU sind ganz eindeutig Slytherin (bzw. Ex-Slytherin-Ministeriumsmitarbeiter und/oder Deatheater).
Meine These stützt sich auf mehrere, unleugbare Beobachtungen:


    1) Ich hab dank denen nen Arsch voll Studiengebühren-Schulden.
    2) Die verlängern gegen den Willen der Mehrheit der Öffentlichkeit die Laufzeiten für Atomkraftwerke. Denkt mal an die Dementoren von Azkaban! Beides sind „notwendige Übel“. Beides sind Kräfte, die die Zauberer bzw. Menschen nutzen, obwohl sie niemals vollständige Kontrolle über sie erlangen können. In beiden Fällen hält die jeweilige Regierung bis zuletzt daran fest – bis sich nicht mehr leugnen lässt, dass das absolut für unmöglich gehaltene eintreten kann. Und in beiden Fällen wird das zum Verhängnis. Nur dass einmal Bellatrix samt Freunden ausbricht und einmal nukleare Energie.
    3) Kaum ein paar Stunden im Amt hält der neue CDU-Innenminister eine völlig deplatzierte Rede, in der er die Mugg- äh, Muslime erst mal disst. (Wtf hatte ich mich da nur gefragt. Was sollte das denn? „Hey, ich bin euer neuer Minister! Übrigens gehört der Islam nicht zu Deutschland. Und Inder stinken. Ach ja. Asiaten sind mir auch suspekt. Und ich mag Käse – bevorzugt Gorgonzola. Jetzt wisst ihr, wo ihr bei mir dran seid!“)
    4) Merkel sieht aus wie Umbridge ohne Kätzchen. Obwohl. Ich kann auch nicht ausschließen, dass ihr Büro nicht doch voller Kätzchenbilder ist. Doppelter Punkt für meine These.
    5) Beide haben einen (heimlichen, ideologischen) Anführer mit Adelstitel, der irgendwie schleimig wirkt. Und in beiden Fällen scheint er zunächst besiegt von einer Kraft, die alle unterschätzt haben: Harry Potter und in der realen Entsprechung das anonyme Team vom Guttenberg-Wiki, das die Doktorarbeit zerlegt hat und ihn somit besiegte. Vorläufig. Denn wie die Deatheater wissen auch die Guttenberg-Anhänger jetzt schon: „He who must not be named will return!“ und forderten sein Comeback schon vor seinem offiziellen Abgang.



Zufall?
Wohl kaum!
Wenn wir jetzt noch die Parallelen zwischen der BILD und dem Tagespropheten als politische Instrumente dazu nehmen, ist die Sache doch wohl klar wie Kloßbrühe.
Und weitergedacht bedeutet das Ganze auch, dass die SPD als größter Widersacher der CDU/CSU zwangsläufig Gryffindor ist. Jemand sollte die Stirn von Siegmar Gabriel mal näher untersuchen. FDP und Grüne müssten sich um die Plätze von Ravenclaw und Hufflepuff streiten. Ich persönlich sehe Westerwelle einfach nicht als Diggory. Aber ich bin auch nicht die durchschnittliche FDP-Wählerin. Vielleicht stehen die ja auf zu viel Gel. Trotzdem würde ich die FDP Hufflepuff zuordnen.

So viel zu meiner augenöffnenden Beobachtung.
Der nächste Weblog – wenn bis dahin nix gravierendes passiert – wird dann der erste Teil meiner maintreamisierten Abschlussarbeit sein.

Wählt Gryffindor und Ravenclaw!

Sätze, die man so nicht in der Fachliteratur erwarten würde lol

Autor:  Teilzeitheldin
Okay. Ich zitier mal gerade einen Abschnitt aus dem Sammelband "Der neue Wettstreit der Künste"; nem Beitrag zur Intermedialitätsforschung, den ich für meine Abschlussarbeit brauche.

Auf der ewigen Liste der Sätze/Phrasen/Wörter/Ausdrücke, von denen ich NIEMALS geglaubt hätte, sie mal in renommierter Fachliteratur zu lesen, rangiert dieser gerade auf Rang 1:

"In dieser Perspektive ist auch auf die Verbindung des unteren und des oberen Panels hinzuweisen. In der Mitte des oberen Panels wird an dessen unterer Grenze der Penis des Monsters angedeutet. Seine Position und Breite verlängert der vertikal ausgerichtet Abstand zwischen allen vier Panels, der wiederum von der Analrinne des Monsters bildlich aufgefangen wird."
(S.203)


BWAHAHAHA!

Pfuuh! abschlussarbeit, Internetabstinenz

Autor:  Teilzeitheldin
Immer noch kein regelmäßig arbeitendes Internet.
Eigentlich hätt ich inzwischen seit zwei Wochen W-Lan haben sollen, aber es gestaltet sich hier schwieriger als gedacht.

Ist vielleicht aber auch gar nicht so schlecht - immerhin sitz ich ja gerade an meiner Abschlussarbeit. Übrigens zum Thema Comic. Es geht um den "Code" des Comics bzw. dessen Erzählmethoden. Und dann noch'n bisschen Comic-Geschichte und die Sache mit der Rezeption - High und Low- culture-Kram. Warum man einen eigenen Forschungszweig bräuchte, statt Comics einfach in den Literatur- oder Kunstwissenschaften zu verordnen.
Der Analyseteil konzentriert sich auf die Parallelen zwischen filmischem und Comic-Erzählen.

Wenn Interesse besteht, könnte ich die Arbeit gerafft mal im Weblog-Form vorstellen, sobald ich fertig bin.
Was meint ihr?

Schnell mal offline...

Autor:  Teilzeitheldin
Wollt' nur mal kurz durchgeben, dass ich bis auf weiteres nich über's Netz erreichbar bin. Wann ich wieder online komm' weiß ich noch nicht genau - immerhin zieh ich heute um.
Aber wer was will, hat ja meine Handynummer. Und irgedwie meine Mails checken wird wohl auch drin sein!

Bis dann!

Armes Deutschland - Ode an den Trash Dschungelcamp, Nörgler

Autor:  Teilzeitheldin
Ihr kennt sie.
Jeder hat schon mal einen erlebt. Sie sind überall. In allen Foren, in allen Talkrunden, überall wo ein Reporter mit einer Kamera und nem Mikrofon durch eine Fußgängerzone schleicht...

Die "armen Deutschen".
Sie können überall mitreden, denn sie sind zu jedem Thema top informiert. Sie sind kritisch. Sie sind die Opposition - grundsätzlich. Sie sind dagegen, sie haben es schon immer gewusst.
SIE HABEN DAS REZEPT WIE MAN ES RICHTIG MACHT.
Aber niemand hört auf sie, nein. Die Stimme der Vernunft wird immer ignoriert. Se müssen sich damit abfinden dass sie die einzigen vernünftigen Menschen in einer Gesellschaft sind, die sich selbst durch ihre Dummheit zugrunde richtet.

Wogegen sind sie?
Das ist schwer zu sagen. Prinzpiell erst einmal gegen alles - insbesondere aber gegen Popkultur und Veränderung.
Alles eben, was ihr geliebtes Deutschland zugrunde richtet: Migranten und RTL, Videospiele, die EU und häufig auch ihresgleichen.
Sie sind sehr leicht zu erkennen.
Zum einen weil ihre Beiträge zu einer Unterhaltung IMMER die Opposition einnehmen. Egal welches Thema aufkommt - erst einmal werden die Gefahren aufgezählt. Dann kommt ein Verweis auf den bemitleidenswerten Zustand unserer Gesellschaft.
Und zum Schluss der ultimative Erkennungssatz: "Armes Deutschland!!".

Japp, ich meine die notorischen Nörgler, die fest daran glauben, ihr Gezetere wäre ein Zeichen überlegener Intelligenz und ihr Gejammer kritischer Umgang mit brisanten Themen.
Sehr unterhaltsam.


Derzeit haben sie - von der BILD-Zeitung angestachelt - nur ein Thema:
Das Dschungelcamp.
Ohooo! Sittenverfall! Volksverdummung! Billiger, niveauloser Trash!
Ihr müsst dazu natürlich wissen, dass die "armen Deutschen" gern einen Bildungsauftrag für sämtliche Medien sehen würden. Weil sie natürlich nur Phönix und Arte schauen und ihre Mittagspausen mit Dichtung und Wahrheit etwas auflockern.
Ihre beeindruckende Bildung zeigt sich durch ihren expressionistischen Umgang mit Satzbau und Orthografie besonders deutlich.
Und als Deutschlands Elite sind ihre Ansprüche ans Fernsehen natürlich gesteigert.

Ich hab um ehrlich zu sein, ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Trash-TV.
Einerseits hätte ich uuuunheimlich gern ein paar gute, spannende, intelligente Serien wie es sie - zum Teil - in den USA gibt. Etwas mit guten Schauspielern und überraschenden Plots, spannend und professionell umgesetzt.
Und dann kommt die RTL-Gruppe und hält die Kamera auf ein paar Laiendarsteller oder schickt Promis in den Urwald.

Andererseits sollte man Trash-TV auch nicht vorschnell verurteilen und zu sehr den Abiturienten oder Akademiker raushängen lassen.
Bei genauerer Betrachtung gibt es beim Trash-TV interessante Ansätze.
Okay, nicht was die Plots angeht, aber das Phänomen an sich weckt doch wissenschaftliches Interesse bei mir. Ich hätte gern mal ne Medienanalyse zu Mitten im Leben. Vielleicht unter dem Titel "Sehnsucht nach einfachen Lösungen - der dramaturgische Einsatz von Dessous-Kauf bei Mitten im Leben".
(meine These dazu ist ja, dass MIL einerseits einfach gern Dicke in Dessous steckt um den voyeuristischen Faktor zu bedienen und dass dieses ständige Rekeln von ungeschminkten, übergewichtigen Hausfrauen mit ungewaschenen Haaren in viel zu engen Dessous Ausdruck des Wunsches nach rezeptartugen Lösungswegen zu polykausalen Problemen im alltäglichen Leben ist. Dein Freund geht dir fremd? Zieh Dessous an! Deine Mutter mischt sich in dein Liebesleben ein? Zieh Dessous an! Die Schnitzel sind dir angebrannt? Zieh Dessous an!)
Ich denke, ein tatsächlich krtischer Konsument kann weder von intelligenzfreien Fernsehserien noch von brutalen Videospielen beeinflußt werden. Wir sind nicht, was wir uns ansehen.
Umgekehrt könnte ich nem Affen von jetzt an jeden Abend ne Stunde Rousseau vorlesen und er würde doch kein Einstein. Reflektierender Umgang ist einfach wichtig.
Klar - man kann sich das Dschungelcamp ansehen und als Quelle für Lästereien benutzen. Oder weil man einfach mal nen Ex-Popstar halbnackt im Teich sehen will.
Aber das Ganze als soziologisches Experiment anzusehen, ist doch viel spannender.
In der Hinsicht verrät das Dschungelcamp eine Menge über die menschliche Psyche. Gruppenbildung und -dynamik. Hochinteressant.
Und natürlich auch gleichzeitig witzige, seichte Unterhaltung.



Zum Schluss gibt es jetzt das "Armes Deutschland online-Trinkspiel":

1)Startet eine Gruppenkonversation in Skype
2)Öffnet gleichzeitig ein Newsportal mit Kommentarfunktion zu den Berichten (gmx, t-online)
3)Verteilt euch auf unterschiedliche Threads
4)Durchforstet die Kommentare nach der Phrase "Armes Deutschland!"
5)Wenn ihr eine gefunden und weiter gelinkt habt, müssen alle anderen einen trinken!

Aber bitte mit Vorsicht genießen: Nicht zu lange spielen, sonst endet es noch im Komasaufen.
Komasaufen. Sowas gab's in meiner Jugend nicht!
ARMES DEUTSCHLAND!


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