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Metaphysik zur Elite und ihrer maßlosen Selbstüberschätzung .... einige Leuten werden wohl den Titel zweideuti, elitär, Shit, Uni

Autor:  Teilzeitheldin
Ich weiß, ich weiß.
Für viele wird das jetzt sehr hart.
Ich will ein Thema ansprechen, dass jeden von uns hier tief in seinem Herzen berührt und traurig stimmt.
Und vielleicht wird es auch sehr unangenehm, der Wahrheit in die hässliche Fratze zu blicken. Ihr werdet euch vielleicht fragen, wo die Gerechtigkeit auf dieser Welt geblieben ist oder wie Gott so etwas zulassen konnte.
Wenn euch die Emotionen übermannen und ihr den schier endlosen Tränenstrom nicht zurückhalten könnt, kämpft nicht dagegen an. Denn wie Brandon Fraser in "Teuflisch" sagte: "Ich schäme mich meiner Tränen nicht. Sie sind glitzernde Perlen emotionaler Wahrheit." (oder so ähnlich).
Also lasst euren Gefühlen freien Lauf. Schreit, wenn ihr schreien wollt; geißelt euch vor Gram selbst, wenn es euch dadurch besser geht. Tretet in den Hungerstreik oder siecht langsam dahin vor Lethargie und lähmender Enttäuschung.
Viele von euch werden jetzt vielleicht schon erraten haben, welches Thema ich hier ansprechen möchte.
Und bei meiner pathetischen Wortwahl ist es auch kein Wunder, dass ihr mich so schnell durchschaut habt.
Also holt noch mal tief Luft und genießt den letzten unbeschwerten Atemzug, bevor ich eure schreckliche Ahnung zu einer grausamen Gewissheit machen werde:


Die Uni Bochum wurde NICHT zur Elite-Universität erklärt.


So ... lasst es erst mal sacken.
Fühlt ihr euch erleichtert?
Könnt ihr jetzt endlich als Wahrheit akzeptieren, was euch bisher nur in euren schrecklichsten Alpdrücken heimgesucht hat?
Oder soll ich doch die Rute zwecks Selbstgeißelung holen?
xDDDD

Ja. Wer hätte es nicht erwartet? Wen überrascht es eigentlich?
Selbst im Bildungswesen geht es letztlich doch um Äußerlichkeiten. Und unsere Beton-Uni kann einfach nicht mit Heidelberg und Co konkurrieren.
Aber sind es nicht die inneren Werte, die zählen?
... also in diesem Fall Regenwasser, dass durch Decken tropft oder Linoliumböden? Im Fall des Mensa Menüs hoffe ich doch sehr stark, dass nicht die inneren Werte zählen. Besonders, was die ominöse Nudeltheke angeht
("... ist es Fleisch? WAR es mal Fleisch? Was grummelt da so rebellisch in meinen Eingeweiden??").
21 Millionen Euro jährlich bekommen die neuen Elite-Unis in den elitären Allerwertesten geschoben. Mit dem Geld hätten wir mal anständige Toiletten bauen können. Oder die lebensgefährlich lockeren Betonplatten auf dem Campusboden grunderneuern.
Aber nein, Deutschland investiert lieber in einige wenige Unis und überlässt den Rest sich selbst.
Ja, schließlich brauchen wir diese Elite unbedingt.
Die Amis haben ja Harvard und Yale. Und wo sollen denn unsere einfallslosen Studenten-Liebeskomödien-B-Movies spielen, wenn wir keine schicken Elite Unis haben?
Es wäre ja die reinste Verschwendung, die zusätzlichen Fördermittel gerecht zu verteilen. Dann hätten ja alle was davon und das können wir ja unmöglich zulassen. Am Ende haben wir dann tatsächlich mehr erfolgreiche Absolventen, als uns lieb ist.
Okay ... im europäischen Vergleich hat Deutschland ohnehin zu wenig Studenten - aber hier gilt ja wohl die Devise: Lieber Klasse als Masse.
Sollen die übrigen doch Maurer werden. Oder Piraten.

Das ganze Bildungssystem hinkt, die Unis müssen Gebühren einführen, um ihre Ausgaben zu decken und die Ausbildung der Studenten zu gewährleisten - und die Fördermittel werden auf einige wenige Unis beschränkt?
Geht's noch??

Stellt euch mal folgende Situation vor:
Nehmen wir mal an, in Deutschland wäre die Krankenversorgung unter aller Kanone (... nehmen wir mal an, es wäre SO beschissen, dass wir 10 Euro Praxisgebühr pro Quartal zahlen müssten ... ... D'OH!). Die Krankenhäuser sind überfüllt, es mangelt an Ärzten, Schwestern, Medikamenten und die Dahinsiechenden würden schon auf den Fluren vor sich hin vegetieren. Oder zum Sterben nach draußen an die Frische Luft kriechen.
Vater Staat hätte jetzt zufällig ein paar Milliardchen Euro übrig.
Aber statt die Krankenhäuser überall auf ein akzeptables, hygienisches Niveau zu bringen, entscheidet man sich lieber dafür, das Uniklinikum Buxtehude zum Elite-Krankenhaus zu machen. Parfümierte Kissen mit Schokoladentäfelchen drauf, PayTV und Ärzte aus der Modelschule.
Okay, die Kranken im Uniklinikum Buxtehude wären überglücklich. Aber was ist mit dem Rest?
Die müssen weiterhin mit den katastrophalen Umständen leben.
Aber hey - im internationalen Vergleich kann man jetzt sagen : "Wir haben eine Elite!"

Ich will euch mal was über die sogenannten Eliten erzählen: Die werden überschätzt.
Wenn man zu einer Elite gehören will, sollte man zuerst mal was geleistet haben. Wer an einer neuen Elite-Uni Philosophie studiert und nach 38 Semestern immer noch nicht den Bachelor gemacht hat, wird NICHT zur Elite gehören.
Wer Elite ist, welche Uni elitär ist, hängt in letzter Instanz von den Errungenschaften der Studenten ab.
Warum ist die Uni, auf die James Blunt ging wohl nicht gerade scharf darauf, das bekannt zu machen?
Ja, erstens weil James ein Langweiler mit deplaziertem 3-Tage-Bart ist (... wer einen anständigen 3-Tage-Bart tragen will, sollte unter keinen Umständen Textzeilen wie "you're beautiiiifuuuuuulll~!" trällern. Zu einem ordentlichen 3-Tage-Bart gehören Bass und Bier) aber auch, weil das schädlich für den Ruf der Uni wäre.
Weil man eben die Leistungen der Studenten und der Ehemaligen mit der Uni verbindet.
Und deshalb habe ich nur zu sagen:
Kai Meyer studierte an der Ruhr-Uni, ihr Loser! Leck mich, Heidelberg!! WAAA-WHOOO!!

Wer jetzt noch das Bedürfnis verspürt, irgendwas elitäres zu verbrennen und dabei "Cumbaya my Lord" zu singen, ist herzlich eingeladen sich mir anzuschließen.
xDD