Major: Der Weblog-Ring - Eine Teststrecke wie keine andere

Seit einiger Zeit gibt es ein bewertungssystem für Essensfotos auf Chefkoch. Und dort lade ich gerne Fotos hoch, irgendwie macht das Spaß. Fotos machen macht natürlich auch Spaß. Die Fotos mit der besten bewertung sind automatisch das Rezeptcoverfoto und Cover hab ich inzwischen schon einige. Manche auch nur deswegen, weil ich das einzige Foto hab, aber das ist ja geschummelt.

Angedacht war von vorn herein, nach einiger Zeit besonders gut bewertete Fotos zusammen zu stellen und eine Startseitenrubrik draus zu machen. Chefkoch hat ja immer Titelthemen wie "Chili con carne" mit ein bisschen Hintergrund zum Gericht und dann gerichtsvarianten. Nun ist die erste Version der 50 guten Fotos raus gekommen. Und bei Eintrag 28 (Vanillekipferl) ist tatsächlich ein Foto von mir drin! 

Dies hier: 

Und ich merke gerade im direkten Vergleich, dass das Foto bearbeitet wurde... wunderte mich schon über das körnige Rauschen im Hintergrund. 

Aber das juckt mich jetzt nicht. Hauptsache, ich bin in der Liste, das freut mich total!

Ich glaube, bei Süddeutsche hat jemand seine Hausaufgaben vergessen. Aber zum Direktor schicken wir ihn nicht, lieber in die Mangaabteilung oder auf einer internationale Fanfictionwebsite.

Chinesische Sherlock-Fans dichten schwule Love-Stories (The Wire)

Die ganze Welt ist vernarrt in die neue Sherlock-Reihe. Bei den weiblichen Fans aus China weckt die Serie aber noch ganz besondere Phantasien: Sie stellen sich in speziellen Internetforen eine schwule Liebesgeschichte zwischen Sherlock Holmes und seinem Assistenten Watson vor (in China werden die beiden Curly Fu und Peanut genannt) - ein durchaus erstaunliches Phänomen: Schließlich gehört China bislang, was Homosexualität angeht, nicht zu den offensten Ländern.

Ist ja nicht so, als ob Japan das gleiche Phänomen mit krassem Gegensatz aufweist. Und dass SherlockFanFics mit Shonen Ai Inhalt auch in Deutschland, Schweiz und Österreich geschrieben werden, wissen wir ja sehr gut.

Irgendwie liest sich die Nachricht auch so, als habe der Verfasser die BBC-Reihe gar nicht gesehen, sondern nur alte Werke ohne diese überwältigende Menge an Andeutungen. Würde es hier um Loki und Thor gehen, ok, das ist für mich auch so abwegig wie Seto/Joey. Aber doch nicht diese Serie... 

Der Bedarf an Wissenschatfssendungen scheint relativ groß zu sein. Nicht um Sonst gibts so viele Pseudoformate dazu. Weils eben nicht so einfach ist, was Anständiges zu machen. Meistens haben diese Sendungen ja auch zwei große Probleme: Die Figur des trotteligen Freundes, der total debil die dümmsten Fragen stellt mit der Intention, dass der Zuschauer so fragen würde - was er aber nicht unbedingt tut und so für dumm verkauft wird. Solche Sendungen machen keinen Spaß. Das andere Problem ist der Konflikt mit der Quote. Quote steigt proportional zur Größe der gezeigten Sachen. Oder dazu, wie extrem das ist. Zeigt man also nur Superlative, ist der Chef zufrieden. So Sachen wie Färben mit Indigo sind dann aber nicht zeigbar, es sei denn, es ist ein Rekordversuch zu "die längste zusammenhängende Stoffbahn mit indigo färben". 

Ich bin gestern zufällig in eine Sendung reingezappt, die mir auf Anhieb sehr gut gefiel. Und die möchte ich daher auch empfehlen:

WTF - Wissen Testen Forschen

Diese Sendung gefällt mir auf so vielen Ebenen! Die dargestellten Themen sind nicht nur Superlativen, aber auch nicht trivial. Die Themen werden abstrakt dargestellt, sodass es zuweilen schon nach Kunst aussieht, was mich auch sehr anspricht. Die Moderatoren sind zwei Stück, die auf Augenhöhe sind und gendertechnisch auch ausgeglichen sind. Vivian ist zudem ein tolles Beispiel für eine emanzipierte Frau im MINT-Bereich, die aber nicht Baggypants und kurze Haare trägt, sondern trotzdem feminin sein darf, ohne tussig oder prinzessinnenhaft zu wirken. 

Wir zahlen inzwischen alle Gebühren. Macht was draus, schaut diese Sendung! Auch wenn man die Themenbereiche schon kennt, die Darstellungsweise ist einfach sehenswert und erfrischend.

Ich wurde von shinu auf diesen Blogeintrag angesprochen. Kann das schmecken? Sieht ja schon klasse aus.

Total in den Bann gezogen von dieser Optik und aufgrund der Tatsache, dass ich gerade eine essfertige Avocado da hatte, musste ich das ausprobieren. 

Also ich mags. Aber ich machs nicht nochmal, da ich Avocado auf Brot noch lieber mag.

Ich hab das Bild mit der Langversion im Blog verlinkt, mein Boden ist nämlich keine Rohkostversion, sondern Resteverwertung.

Ist das nicht ein tierisch gutes Abendessen?

Wer meine Blogeinträge schon länger erträgt weiß, dass jetzt ein aber kommt. Das Laugenbrötchen ist nicht klassisch mit Schmalz gemacht, sondern kommt mit Pflanzenöl aus. Der Käse braucht keine Milch und ausgekochte Kälbermägen, sondern besteht aus Kokosfett und Verdickungsmitteln. Die Wurst braucht keine Schweinemuskelfaser, sondern besteht aus Weizeneiweiß, Soja und Verdickungsmitteln. 

Aber schmeckt das eigentlich? Ist man damit nicht eigentlich ein Genussverweigerer, der sich selbst ins Bein schießt? Naja, irgendwie nicht. Das Brötchen ist vom Lidl und da Brötchen aus der Brötchenlegebatterie meistens nicht so toll schmecken, ist es auch nur unterstes Mittelmaß. Aber ich kenne Kokosfettlaugengebäck. Und ich kenne echtes Schweineschmalzgebäck. Und ehrlich... das Schweineschmalzlaugengebäck schmeckt nach altem, ranzigem Fett und ein bisschen Motoröl. Bei Laugenbrötchen hat man also schonmal gewonnen. Dann die Vurst, das ist Chorizo von Wheaty und echte Wurst schmeckt mir muffig. Die von Wheaty schmeckt auch muffig. Bleibt schlecht. Die von Aldi aber ist der Hammer!

Die vom Aldi hat einen komischen braunen Rand und sieht in der Farbe nicht so toll aus, kostet aber nur 1/3 und schmeckt 10000000 mal besser! Sie schmeckt nicht muffig, salzig genug, ordentlich nach Rauch und scharfer Salamipaprika. 

Und der Käse? Das ist Wilmersburger, ist in der Konsistenz Butterkäse sehr ähnlich, bricht aber schneller. Im Geschmack hat er ein bisschen mehr von Phosphatkäse ("Sahne" Schmierkäse in diesen Wannen) und das fußige von echtem Käse fehlt komplett, was ich eh nicht mag, also großer Gewinner. 

Meistens ess ich auf Brot selbst gemachte Marmelade, Hummus, Tomaten-Bohnenaufstrich, gemanschte Avocado, Gurken und Tomaten. Zwischendurch ein Abstecher in die Welt des Nachgebauten ist aber immer wieder ein Abenteuer wert. Auch wenn man auf sehr gut bewertete, dann im eigenen Ermessen aber doch eher mindergute Dinge erwischt, wie die Chorizo. 

Und morgen gibts Vöner mit Gyros von Wheaty. Hoffentlich ist das besser als die Chorizo. Da hatte ich mal was aus Lupine ausprobiert, was mich aber auch nicht vom Hocker riss. Hier der Eintrag dazu. 

Beim Einkauf vor 2 Tagen rannte ich fast gegen einen mannshohen lila Aufsteller mit Eiimitaten aus Schokolade. Und danach gleich nochmal gegen den zweiten. Als ich das Preisschild wieder zurecht rückte, merkte ich, dass die Teile von fast 3€ auf 1.50€ runtergesetzt waren. Moment, Ostern ist doch schon bald! In ca. 4 Monaten. Jetzt schon die Eier runter zu setzen, wo doch gerade erst zwei volle Aufsteller bestellt wurden... was ist da los? Und dann schaute ich aufs MHD: 28.2.2014. Achso! Das war der Versuch der violetten Schokomarke, Löffeleier auch zu Weihnachten anzubieten. Dieser Versuch ist offensichtlich derbst in die Hose gegangen, denn auch ich als Löffeleifreund war zur Weihnachtszeit nicht ausreichend in Osterstimmung, um auch nur einen Kasten davon zu kaufen. Wie mir ging es vielen anderen Löffeleifans auch und so müssen sie nun eben rausgeramscht werden, bis die frischen Eier kommen, die bis Ostern haltbar sind.

Im zweiten Laden zeigte sich übrigens das gleiche Bild, nur dass sie im Preis noch original waren. 

Und wie ging es euch anderen Löffeleifreunden? 

Zu Quellenverweisen gibts schon einige fundierte Texte. Das empfindet manch einer spießig, der andere sinnvoll, der nächste bezeichnet Quellenfanatiker als Korinthenkacker. Das mag man alles verstehen, aber nicht in diesem Moment:

Neuer Weblog: Bento

ich klick rauf, weil ich denke: AWESOME! Da hat ein Animefan das japanische Mittagsessen auf Animeweise mit viel Liebe zum Detail interpretiert und hat das heute oder gestern gegessen und will uns daran teil haben lassen! Wie süß! Muss ich angucken!

Und was kommt? Irgendein Bento irgendeines Japaners, das niemals aus der Feder des Blogbesitzers stammt. Und auch kein Quellenverweis. Nichtmal ein kurzer Satz, warum er das postet. Ja, das Bento ist gut. Sehr gut sogar. Aber es macht mich einfach wütend, weil es nur stumpf übernommen und nicht selber gemacht wurde. 

Ich fühl mich hier manchmal wie in einer Ablageschale. Einfach alles reinwerfen. Und plötzlich werden gute Dinge schlecht, einfach weil sie reingeworfen werden. 

Und ich schmeiß jetzt in die Ablage diesen Moment der Enttäuschung. Fühlt euch wie unter einem Haufen semiwichtiges Papier begraben.

Wir haben eine Klimmzugstange. Wenn ich mich auf einen hohen Kasten stelle, dann schaff ich auch einen, natürlich mit dem Gewicht auf dem Kasten, nicht an den Armen. Ansonsten ist da absolut Essig. Und Liegestütz konnte ich bis vor wenigen Monaten auch nicht. Und nun nur so wenige cm und insgesamt an guten Tagen vielleicht 3, bis ich auf den Boden platsche. 

Ich find das normal. Aber im anderen Universum, das sich "Kommentaruniversum von spiegel.de" nennt, ist das nicht normal. In dem Universum könnte ich gar nicht leben.

Die Kommentare sind zum Artikel, der thematisiert, dass Klimmzüge für die Aufnahmeprüfung weiblicher Marines wieder entfernt werden, weil sie sonst kaum mehr Frauen kriegen.

Kommentar 1: Soll da ein Witz sein? Klimmzüge schafft jedes Mädchen, Schule, Kindergarten, ganz normal aber diese Soldatinnen nicht? Diese Asussetzung ist bescheuert, sollen sie die Frauen lieber in Extrastunden trainieren lassen, offenbar hapert es erheblich an der Fitness. Typisches Problem, Frauen bekommen erklärt sie sind schwache hilflose Prinzesschen und am Ende kriegen sie keine Klimmzüge mehr hin. Es ist sexistisch dieses Bild der Schwäche noch zu stützen in dem man die Regeln anpasst. Sie sollen die Soldatinnen damit Respekt gewinnen?

Ich suche immer noch den Ironiehinweis, aber ich finde keinen!

Kommentar 2: Nur 3(!) Klimmzüge?? Bei den US-Marines? Das sollte jeder gesunde Volksgenosse mit normalem BMI locker schaffen, auch Frauen.

Ich wusste es, ich bin gar nicht gesund! Buhuuuu!

Es ist etwas Anderes, wenn man in den Kampf ziehen will. Dann kann man sowas schon mal trainieren. Aber als Ottonormalsofasitzer reicht es, die Fernbedienung hochheben zu können.

Gestern stand da auch noch ein anderer Kommentar, im Ton von es wäre bezeichnend, wenn frau sowas nicht schafft. Also Ottonormalfrau, nicht Marinefrau. Der war schon hart anmaßend, aber leider entsprach der wohl nicht den Forenregeln. Natürlich ist das mit dem Sport immer so eine Sache. Irgendwie sinnvoll, aber auch voll aufwendig und anstrengend. Wird man wie ein pawlowscher Hund zu "Du kannst das nicht gut, du bist scheiße scheiße scheiße!" erzogen in Sachen Sport, hat man natürlich auch niemals Motivation und Spaß an der Sache. 

Und, wie siehts bei euch aus? Seid ihr auch schwache Prinzessinnen, die sich an der Klimmzugstange hochheben lassen müssen?

Du fragst dich, was die Leute bei Ferrero reitet, die Mischung "Unsere Besten" mit Mon Cherie, Rocher und Küsschen zu bestücken, aber die beste Sorte, nämlich Raffaello weg zu lassen? Deine Verbesserungsvorschläge, bei Raffaello die widerliche Waffel weg zu lassen, werden nie beachtet? Und dir ist das Zeug eigentlich auch zu teuer?

Dann gibt es jetzt die Lösung!

Du machst den Kram einfach selbst. Wie ich in den Kommentaren zum Rezept auch vernahm, ist das Rezept nahezu idiotensicher. Ich fands auch sehr einfach. Außerdem kann man dann endlich auch Mandeln mit Schale verwenden, die finde ich viel besser. Die Mandeln aus dem Lidl haben zudem einen kulinarisch anspruchsvollen hohen Blausäureanteil, der für mich den Genuss steigert, wenn es auch nicht all zu gesund ist. Alleine die Innenkokosflocken würde ich gerne durch Kokosmus ersetzen, aber dafür fehlt mir bisher das Küchengerät. Dafür braucht man so einen Pürierbecher, der Platz in der Küche verschwendet. Mit einem Pürierstab macht man nur die gesamte Küche dreckig und die Flocken werden nicht merklich kleiner, dafür aber sehr heiß. 

Ich habe das Gefühl, "Bio" steht grundsätzlich für ein ausschließlich gesundes, gutes Lebensmittel, das über jeden Zweifel erhaben ist. Gleichzeitig wertet Bio die nichtbio-Lebensmittel ab, indem sein geradezu heiliger Schein die konventionellen Produkte in den Schatten stellt. So nebenher ist mir das gerade in einem berühmten Kochbuch unserer Zeit entgegen gesprungen.

Ich hab da mal rumzensiert, da unbekannt ist, wie aggressiv da vorgegangen wird. Ich meine, da mal schlimme Dinge gehört zu haben.

Mit Emulgatoren können auch bio sein meine ich jegliche Stoffe, die emulgierende Wirkung haben können und laut chemischen Eigenschaften Emulgatoren sein können. Ich meine nicht die Definition im Lebensmittelrecht. Ein Schuss Sojasoße kann bereits Emulgator sein und große Wirkung entfalten. 

Und da wo ich Kokosmilch kaufe, gibt es mindestens 5 verschiedene Sorten, von denen 50% grundsätzlich ohne Zusatzstoffe auskommt und dabei kein Biosiegel hat. 

Zusätzlich habe ich schon große Dramen mit Menschen erlebt, die emulgatorfreie Kokosmilch nahmen und den festen Teil brauchten - aber keiner da war. Damals wussten wir das mit dem Kühlschrank noch nicht. Es wäre also sinnvoll gewesen, den Trick hier zu erwähnen. Das ergibt sich ja so aus der Physik. Chemiker wie ich müssen auf sowas erst gestoßen werden. Und alle anderen Nicht-Physiker... naja! Die bestimmt auch.

Es gibt viele Lebensmittel, die bio sein könnten. Z.B. fast alle deutschen Weine. Aber nicht jeder holt sich so einen Button. Nicht bio ist manchmal schon ganz schön bio. Und leider zu oft ist bio auch gar nicht bio genug.