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Manchmal...

Autor:  -Broeckchen-
Ist die Welt einfach nur vollkommen.

Vollkommen schön, vollkommen wunderbar, vollkommen befriedigend.
Ich habe hart arbeiten müssen in den letzten paar Tagen. Das IJGD verlangt mehrere fünftägige Seminare im Jahr, genauso wie einige eintägige. Auf einem der fünftägigen war ich jetzt - und es war wundervoll. Grundsätzlich war die Atmosphäre die einer Klassenfahrt. Aber es gab keinen Zickenkrieg, keine Cliquenbildung, keine Ausgrenzung und viel Arbeit. Die Tage waren randvoll - man konnte Kung Fu machen, Plätzchen backen oder Filme schauen, je nach Tag und Laune. Boten die Teamer nichts an, versammelten sich die Leute von selbst, um zusammen UNO zu zocken oder einfach nur zu feiern. Und jeder nahm mich auf und an, ein Gefühl, dass mir bisher noch nie eine mir fremde große Gruppe gab. Jeder hörte aufrichtig zu, wenn ich etwas sagte, bezog mich offen mit ein - alle schienen einander zu respektieren, und ich gehörte dazu. Ich gehörte dazu. Jemandem, er nie ein echter Außenseiter war, der sich niemals seltsam und anders fühlte, kann man dieses Gefühl gar nicht erklären. Manchmal hätte ich am liebsten vor Glück geweint, weil ich einfach ein Teil von ihnen war. Nichts weiter. Es fühlte sich so gut an, so herrlich normal, so richtig. ich musste mich nicht verstellen, nicht anders und nicht speziell sein. Ich durfte einfach sein, was ich bin. Das Glück schenkte mir Kraft, um schwerste Kanthölzer zusammen mit anderen zu stemmen, und Holznagelrohlinge aus dicken Platten zu axten. Um liebevollst Wurstplatten zu belegen und Hin und her zu tragen, was auch immer jemand woanders sehen mochte. Das Glück ist nie wolkenlos, und so gab es auch mal Spannungen mit anderen - aber das gehört dazu, und es ist okay, solange man selbst ebenfalls ein Teil ist.

In Zusammenarbeit, mit Respekt und Kommunikation haben wir jede Hürde der Woche genommen. Und dann kam der Freitag. Schade, weil wir uns trennen mussten - im Guten, mit lieben Umarmungen und freundlichen Worten. Aber auch schön, weil ich Besuch bekam - Besuch, den ich mag. Mein erstes Gehalt schaffte Stolz, indisches Essen und eine gute Flasche köstlichen Weins Genuss... und der Besuch das Sahnehäubchen. Ein wundervoller Tag, ein vollkommen schöner Tag, und ein ebensolcher Abend. Wart ihr schon einmal einfach nur glücklich und dankbar? Ich war es gestern. Wäre ich im Schlaf gestorben, ich hätte den glücklichsten Tod aller Zeiten gehabt.

Aber umso schöner ist es, nach einer solchen Nacht morgens aufzuwachen. Vieles ging dann schief, zu später Start, zu viele Züge verpasst, ach Gott, wenn aus zwei Stunden fünf werden könnte man abkotzen und ich hab nicht nur eine Träne vergossen aus Reue für eigene Fehler.
Aber letzten Endes war der Wille stärker als alle Hindernisse, genauoso wie die Freundschaft. Nun sitze ich hier, in meiner Wohnung in meinem Zimmer. Nebenan sind die Stimmen von Chris, Roman und Matieu zu hören, die sich wundervoll mit einander verstehen und zusammen "Mäxchen" spielen... und bis eben, bis mir der Rum zu Kopf stieg, saß ich noch selbst dabei. Zusammen war es so leicht, die von meinem Gehalt spendierten Flaschen Sauerkirschlikör und heißem Metz mit Kirschaft zu leeren. Und es war okay, einfach zu gehen, als die Trunkenheit mir zu weit ging. Es ist okay. Du bist okay. nichts macht mich glücklicher, als das zu wissen. Nebenan Lachen, Harmonie, Freundschaft aus dem Nichts - und das macht mich glücklich. So glücklich, dass ich sentimental vor Rum ein paar Tränchen vergieße.

Aber es ist okay. Ich bin okay. Menschen haben mich lieb, weil ich so bin wie ich bin. Ich darf beim UNO eine Runde Zwei-Ziehen zu meinem Nachbarn schicken, und er wird mich deshalb nicht hassen. Mein Mitbewohner wird mich im Dunkeln aus Belitz abholen und dennoch nicht hassen. Ich darf mich verspäten, schlimmer Fehler machen, man wird mich deshalb nicht hassen.
Menschen lieben mich so wie ich bin.

Das macht mich glücklich. Unbeschreiblich glücklich.
Noch letzte Woche schrieb ich davon, wie schlecht es mir da ging. Aber jetzt hoffe ich, dass jeder, der liest, was ich hier - mindestens leicht angetrunken - schreibe, versteht, wie dankbar, wie extrem schnell ich dankbar bin. Und wie glücklich im Allgemeinen. Ich habe zwei Freunde mir nahe, ein schönes Zimmer, einen netten Mitbewohner - und allein schon, dass sich die Freunde und der Mitbewohner verstehen, und dass ich hier sein darf, macht mich glücklich. Dann durfte ich ihnen etwas spendieren - das Essen für morgen, leckere Getränke... Einen improvisierten Würfelbecher. Aber es macht sie glücklich und das - das beglückt mich wiederum! Hin und wieder nimmt mich jemand von ihnen in den Arm, lächelt mir zu, streicht mir über den Kopf - und es macht mich unbeschreiblich glücklich, diese Zuneigung kurz zu spüren. Man scherzt und lacht mit mir, man spielt mit mir und neckt mich, und damit gehöre ich dazu. Es ist wundervoll. Einfach wundervoll.

Jetzt, genau jetzt ist der Moment, in dem mein Leben vollkommen ist. Wunderschön, einzigartig, besonders, einfach, normal, angenehm, herausfordernd, fröhlich... JA. Ein einziges gelebtes Ja!

Vielleicht klingt das alles wirr, aber ich habe es angetrunken geschrieben. Alles, was mir noch klar und eindeutig erscheint, sind meine Emotionen und Gefühle. Und diese sind hier hineingeflossen. Als Dankeschön und Momentaufnahme. Morgen wird vielleicht ganz viel Schlimmes geschehen, morgen wird vielleicht etwas Entscheidendes, Zerstörerisches passieren.
Aber heute, heute und gestern sind wunderbar. Und egal was morgen sein wird - danke für Heute. Danke für JETZT. Danke für das Gute, was jetzt geschieht und geschah. Scheiß auf das Schlechte - davon wird es stets genug auf der Welt und im Leben geben. Dann passiert es eben. Was ich verhindern kann davon, verhindere ich. Aber das Gute - Danke, tausend Dank für jeden Tropfen, jedes Korn davon! Denn es ist das einzig wahre Wertvolle und schöne.

DANKE.

Wieso habe ich mir nur vorgenommen...

Autor:  -Broeckchen-
...eine Kämpfernatur zu sein?

Bin ich nicht stark oder nicht schwach genug, für immer zu gehen?

Es sind Tage, Abende wie heute, wo ich nur noch weg möchte. Ich will das Licht nicht ausschalten, denn die Dunkelheit wird mich aufressen und meine eigenen Gedanken in der Stille werden ihre Zähne sein. Macht Lärm. Macht Licht. Ich will nicht mehr allein sein.

Vor ein paar Tagen war die Welt wundervoll. Vor ein paar Tagen verdiente ich durch meine eigene Arbeit mein eigenes Geld, mir stand ein herrliches Wochenende mit einer tollen Party bevor, bei dem ich alle meine Freunde wiedersehen würde, vor ein paar Tagen war die Welt einfach in Ordnung.

Aus der Party wurde ein Krankenhausaufenthalt, aus der Arbeit Bettruhe. Nach zwei Wochen sehe ich den Mann meiner Mutter zum ersten Mal wieder - und nichts als Streit hängt zwischen uns in der Luft. Es ist mir egal, ob er seine Sorge für mich nicht ander zeigen kann. Niemand hat das Recht, jemanden anzublaffen, nur weil er benebelt vor Schmerz nicht aufgeräumt hat. Egal unter welchen Umständen. Es ist unfair zu sagen: "Mach doch was du willst!" und gleich darauf: "Das hast du scheiße gemacht!" zu schreien. Es ist nicht okay, einem jedes Wort in abfälligem Ton nachzuplappern und dabei herablassend zu lächeln. Es macht mich wahnsinnig, es macht mich fertig! Ich will diesen Scheiß nie wieder hören oder sehen! Fast wünsche ich mir, dass diese verschissene Nierenentzündung mich jetzt und hier einfach dahinrafft, nur damit er es sich wenigstens vorwirft, jedes harte Wort, jeden verbalen Ausrutscher, und vor allem dieses abfällige Lächeln darüber, als ich über meine Schmerzen geklagt habe. Einfach, damit er versteht, dass es nicht witzig ist. Kein Stück.

Kein Jux mehr und keine Dollerei. Und Muttern kommt auch "angesäuert" zurück, obwohl sie mir sogar noch weniger vorzuwerfen hat. Das Einzige was mich beruhigt. Was soll sie schon sagen? Was soll ich ihr gegenüber verbrochen haben? Ich würde so gerne gehen, einfach um ihnen wehzutun, und um mir selbst so wehzutun, dass ich diese verfickten Schmerzen in meinen Eingeweiden nicht spüre. Mir das Herz herausschneiden und es zerschreddern, damit ich es nie wieder ansehen muss. Der Gedanke kommt mir so erleichternd vor.
Aber ich bin nicht der Typ dafür. Das habe ich mal entschieden.
Und ich stehe zu solchen Entscheidungen.

Dazu, nicht zu hassen, wen ich eigentlich liebe.
Dazu, nicht aufzugeben, weil ich unzufrieden bin.
Dazu, niemanden wehzutun, nur weil ich persönlichen Groll gegen ihn hege.

Meine eigene Entscheidung. Meine Würde. Das Glühen in mir, das ich hochhalten kann, wenn andere nach mir hacken. Das, was mich aufgemuntert lächeln lässt, wenn mich mein Blick aus dem Spiegel trifft. Kraftquelle. Liebenswürdigkeit. Zu oft musste ich mit ansehen, wie Menschen diese Gesetze für sich brachen - und danach daran zerbrachen. Wie diese Dinge in einen Teufelskreis aus Mutlosigkeit, Aggression und Selbstverletzung führten. Das Leben hat Hochs und Tiefs. Aber ich werde es mich verdammt nochmal in keine Negativspirale treiben lassen. Ich werde aufstehen, immer wieder, egal wie oft es mich umwirft. Ich werde mich gegen den Sturm lehnen, den Mantel enger ziehen und die Zähne zusammenbeißen, während ich mich Schritt für Schritt weiter kämpfe. Vielleicht wird es manchmal dauern... aber letztendlich werde ich immer wieder stehen. Erst der Tod wird mich besiegen, aber es wird einer von außen sein, und er wird mir die absolute Gewissheit schenken, nie aufgegeben zu haben - was mich doch gewinnen lässt.

Eines Tages werde ich es mir danken, egal wie sehr ich mich jetzt dafür verfluche.
Ah, richtig. Darum.

Niemals. Aufgeben.

Krea-Hoch

Autor:  -Broeckchen-
Oh Mann...
Für alle, die es noch nicht wissen: Das Möhrchen ist jetzt ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft. Ich mache ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege bei einem Tischler - ein anderes Mal erzähle ich sicher mehr, aber für jetzt belassen wir es doch dabei.

Als Information für jeden, der damit nicht vertraut ist: Tischler beginnen morgens um halb sieben mit der Arbeit und hören 16 Uhr auf. Das sind neuneinhalb Stunden! Mit Pausen in meinem Fall nur achteinhalb, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass ich morgens um fünf aus dem Bett falle, um halb fünf am Nachmittag nach Hause komme und dann schon um neun wieder schlafen müsste, um morgens genügend ausgeruht zu sein. D:

Das wäre vielleicht nichtmal ein so~ großes Problem. Wollt ihr das Problem hören? Das Problem ist: Inzwischen habe ich fast jede Nacht eine hochschöpferische Phase, die ausgerechnet um 21 Uhr zu beginnen vorhat.
So auch heute. Ergebnis: Gedicht.

Vermisse, wie sie wilde glühen,
Wie sie auf mir Funken sprühen,
Wie sie nach noch mehr verlangen
Und verführen wie die Schlangen.

Wie sie meine Lust erhaschen
Und an meinen Seufzern naschen,
Wie sie mir den Wahnsinn schenken,
Wie sie mich im Kleinen henken.

Wie sie, süßen Äpfeln nah,
Mich verschlingen, ganz und gar.
Komm und schenk meiner Begierde
Deinen Flammenkuss zur Zierde.

Bäm. Gut was? Warum kann mir das nicht einfallen, bevor ich schlafengehen muss?

Auch bei der Arbeit treibt mein Wortschatz seine wilden Spiele mit mir. Ein paar Fetzen von einem möglichen zukünftigen Gedicht, vielleicht sogar Lied wenn die Kreativität zurückkehrt:

Die Splitter meines Herzens schmerzen in meiner Brust.

Ich ließ dich fliegen, Incubus,
Mit drei gläsernen Ringen,
Und vertraute deinem Wort,
Sie mir heil zurückzubringen.

Wie gesagt: Nur Fetzen. Aber ihr solltet den karierten Block neben meinem Bett sehen...

Arbeit und Ablehnung Arbeit, Callcenter, Persönliches

Autor:  -Broeckchen-

"...zu fragen ist nicht illegal, und sie brauchen ja auch nichts erzählen, wenn sie keine Lust dazu haben.", sage ich freundlich. Der Mann am anderen Ende wird lauter. "Sie haben ja wohl eine klare Ansage von mir gerade erhalten!", brüllt er mir in die Ohren, die schmerzhaft klingeln... dabei protestieren sie sowieso ja schon gegen das stundenlange Tragen des Headsets, dass auf meinem Kopf prangt. Ich versuche in beschwichtigendem Tonfall, dem Mann seine Aufregung zu nehmen. "Bitte beruhigen Sie sich doch... Wenn sie nicht möchten, ist das doch okay ich mag Ihnen einfach nur noch-" Tuten antwortet mir. "-einen schönen Abend wünschen.", beende ich den Satz resigniert und klicke in einer Dropdown-Box unten auf einer Registerkarte neben dem Wort "Ergebnis:" die Auswahlmöglichkeit "Kein Interesse" an.

Das Callcenter-Arbeit kein reiner Spaßjob ist, wurde mir schon klar, als ich mich für das Unternehmen Kirby an einen Tisch setzte, durch eine weiße Stellwand von meiner einzigen Mitarbeiterin getrennt, und man mir ein Handy und eine Liste mit Namen und Telefonnummern, sowie eine leere Tabelle für die Leute in die Hand drückte, die auf die mir zugewiesene Umfrage antworteten. Erst machte es mich stutzig, dass ich mir die Antworten auf diese Fragen gar nicht notieren brauchte. Dann verwunderte mich das Arbeitsmaterial. Und als ich dann feststellte, dass die meisten Leute, die überhaupt auf die Anrufe eingingen, die 70 überschritten hatten und scheinbar froh darüber waren, überhaupt mal mit jemandem reden zu können, legte ich der Arbeitgeberin meine Materialien hin, bedankte mich freundlich und stieg in den Zug nach Hause. Von wegen Umfrage.

Bei Telkas, der nächsten Firma, bei der ich mich bewarb, sah das gleich besser aus. 12 Euro Stundenlohn, beziehungsweise bei Festanstellung 400 Euro monatlich für zwei Vierstundenschichten in der Woche und 800 für fünf. Keine Scheinumfragen sollte ich machen, sondern jedem, der mich fragt, ruhig wahrheitsgemäß antworten, dass wir an einem Verkauf interessiert sind. Allerdings diesmal mit Vodafone als Vertragspartner und der Auflage, dass ein Verkaufsgespräch nur Leuten angeboten wird, für die sich der Tarif auch wirklich lohnen würde. Allein schon den Namen Vodafone im ersten Satz zu nennen bescherte mir dabei einen viel schöneren ersten Arbeitstag als bei Kirby, fielen doch selbst die Ablehnungen deutlich freundlicher aus.

Allerdings bleiben sie natürlich noch immer, die Menschen, die einfach nur auflegen, oder vorher kaum mehr als ein "Kein Intresse" rausdrücken. Und vereinzelt kommen die Fälle vor, die uns ausgiebig beschimpfen (Legendär: Der Herr, der sich bei Telekom über den Anruf des Vodafone-Subunternehmens beschweren gehen wollte!) als wären wir gierige Geier, die versuchen ihnen das letzte Hemd vom Leibe zu picken. Dabei sitzt der Betrüger nie selbst am Telefon. Die Leute, die in den Haushalten anrufen und durchklingeln, ackern sich für gewöhnlich für maximal 8 Euro die Stunde (Ja, mein Arbeitgeber ist die Ausnahme die die Regel bestätigt!) in langen Schichten ab, können das Freizeichen inzwischen genauso wenig mehr hören wie Besetzt-Tuten und Anrufbeantworter und lassen mit einem freundlichen Lächeln und einem "Ich wünsche Ihnen trotzdem noch einen schönen Tag!" pro Stunde dreistellige Zahlen von Absagen über sich ergehen. Manche bekommen noch nicht einmal ein richtiges Gehalt, sondern werden von den Firmen, die sie anstellen, mit dem Freibetrag für Arbeitslose abgespeist, verdienen sich also nur 160 Euro im Monat als Zubrot um ihr Hartz IV aufbessern.

Inzwischen wird in Callcentern jedem Mitarbeiter vorweg eines beigebracht: Wenn der Kunde nicht interessiert ist, ist er eben nicht interessiert, Punkt! Selbst jemand, der die Umfragen bis zum Schluss durchmacht, muss immer gefragt werden, ob er Interesse an einem Rückruf hat. Und dann kann man freundlich Nein sagen, bekommt nett einen schönen Abend gewünscht und kann auflegen. Sehr gefreut haben mich auch alle Leute, die sich supernett meldeten (bei manchen geht da schon beim "Hallo!" echt die Sonne auf!) und nach meinem ersten Satz antworteten: "Danke, kein Bedarf. Aber schönen Tag noch, tschüs!"Tatsächlich, es sind mehr Worte als "Kein Intresse!". Aber einem müden Callcenter-Mitarbeiter kann das wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Vielleicht kann ja jeder, der das liest und sich selbst, Freunde oder Verwandte wieder erkennt, das einfach mal umsetzen und dazu anregen. Denn ich weiß, ja, wir alle wissen, wie nervig oft Callcenter anrufen und um diese und jene Umfrage, Anfrage oder Befragung bitten - aber egal wer am anderen Ende sitzt, er hat garantiert in diesem Augenblick schon mindestens das Dreifache an solchen Anrufen hinter sich, und bei den meisten unfreundliche Absagen gekriegt. :3

Ganz großes Dankeschön an jeden unter euch und in eurem Bekanntenkreis, der freundlich zu solchen Anrufern ist. Es ist so schön, lieb begrüßt zu werden, einen schönen Tag oder viel Erfolg gewünscht zu bekommen, oder einfach mal ein wenig über seinen Gesprächspartner zu erfahren. Ganz besonders toll fand ich Mamis, deren Kinder im Hintergrund deutlich hörbar plärrten, die aber trotzdem geduldig und freundlich dranblieben. Alle haben sie kein Interesse bekundet - das aber so nett gemacht, dass es mir die eine oder andere graue Stunde sehr versüßt hat. Danke also an jeden, der sich mit einem Lächeln meldet, und es auch für Callis nicht verliert. :3

Die Töne Sind Verklungen

Autor:  -Broeckchen-
Die Töne sind verklungen
Lassen nur die Stille spürn
Es wird so leer
Die Bilder sind verschwunden
Doch die Farben leuchten noch
Die Freunde sind gegangen
Doch die Freundschaft lebt weiter
Der Spiegel ist zersprungen
Und ich seh euch tausendfach

Vorbei, verklungen und verschwunden
Vom Wind verweht ist jedes Wort
Ich weiss, die Töne sind verklungen
Doch das Lied stirbt nie
Es klingt ewig fort

Die Töne sind verklungen
Wie ein letzter Atemzug
Es wird so kalt
Die Sonne ist versunken
Doch die erde ist noch warm
Und ein alter Baum
Vom Sturm gefällt
Lebt in jedem Blatt weiter
Die Welle, die am Strand zerschellt
Schenkt ihre Kraft dem Meer

Vorbei, verklungen und verschwunden
Vom Wind verweht ist jedes Wort
Ich weiss, die Töne sind verklungen
Doch das Lied stirbt nie
Es klingt ewig fort


in Gedenken an Anneliese Möbius. Gute Nacht, Omi.

Was für ne Welt Alltag, beinbruch, überraschung, Unfall

Autor:  -Broeckchen-
Nach einem weiteren Lachen wird es wohlig still am Abendbrottisch. Appetitreich beißen wir in die frittierten Hühnchenstückchen, die wir uns von einer Fastfoodkette geholt haben. Normalerweise kochen wir selbst, aber manchmal überkommt es uns einfach.
"Oma ist gefallen.", sagt Mama plötzlich. Ihr Blick weicht meinem aus und klammert sich lieber an ihren Hühnchenschenkel. Ich starre sie geschockt an. Eine andere Reaktion fällt mir einfach nicht ein. Schüchtern blickt sie auf. Nun suchen ihre Augen doch die meinen und sie schaut mich so hilfesuchend an, als wäre sie das Kind von uns beiden.
"Meinst du ich sollte hinfahren?", meint sie vorsichtig. "Die anderen sagen, es hat keinen Zweck mehr heute." Die anderen, das sind ihre Schwester und ihr Mann. Aber ich weiß, wenn ich sage: Fahr! dann wird sie darauf vielleicht mehr vertrauen als auf diese beiden Meinungen gemeinsam. Ich überlege, schlage dabei die Augen nieder. Mein Hals fühlt sich zugeschnürt an.

Wenig später.

"Ja hallo, hier ist... ich möchte... sprechen.", sagt meine Mutter in den Hörer. Ein hellstimmiges Plappern antwortet ihr, aber ich kann es erst verstehen, als sie auf den kleinen Lautsprecherknopf drückt.
"... zwar noch, dass sie eine Tochter namens ... hat, aber sonst anscheinend nichts mehr!", sagt die Schwester aufgeregt. "Kann ich Ihnen einige Fragen stellen?" Mama reißt sich zusammen, macht ein zustimmendes "Mhm." in den Hörer und beantwortet jede Frage nach persönlichen Daten, die man ihr stellt.
"Um was handelt es sich denn genau?", fragt sie dann. Bisher weiß sie die Diagnose noch nicht.
"Eine Fraktur am Oberschenkel, Schenkelhals um genau zu sein.", antwortet die Schwester. "Wir müssen operieren. Und das wird auch gleich geschehen."
Mama nickt, obwohl ihre Gesprächspartnerin das nicht hören kann, und versichert spätestens morgen noch einmal anzurufen und sich nach Oma zu erkundigen. Dann legt sie auf.
Tränen schießen in ihre Augen. Ihre Schultern kippen nach vorne. Mit einem lauten Schluchzen schnappt sie nach Luft. Ich kann sie gerade noch erreichen, bevor sich die Flut richtig eine Bahn bricht, und in den Arm nehmen.
Sie hält sich an mir fest wie an einem Rettungsring.
"Warum kann es nicht einmal im Leben einfach nur gut laufen?!", weint sie.

Die Weisen Typen A Capella, Konzert, Wise Guys

Autor:  -Broeckchen-
Hooray!!!
Fröhlich und entspannt tappele ich aus der Columbia-Halle, eine neue Heilige Reliquie in meiner Tasche. Die Wise Guys haben uns nicht nur gute zwei Stunden lang mit ihrer tollen Musik erfreut, nein, danach stellten sie sich auch noch gemeinsam in den Zuschauerraum, um erst ein ganz technikfreies Ständchen für uns zu bringen und dann alles zu unterschreiben, was man ihnen unter die Nasen hielt (sogar Chocolate-Chip-Cookies).

Das war es nun, eines der letzten Konzerte mit Clemens in der Gruppe. Ich bin stolz wie Bolle auf die Eintrittskarte, auf der noch seine Unterschrift prangt, auch wenn es schon etwas schade ist. Wie er als Fitnesstrainer bei "Quäl Dich Fit!" abrockte und als gebrochener Liebender "Nur Für Dich" schmelzte, wird mir wahrscheinlich noch fehlen, wenn ich auf zukünftige Konzerte der Gruppe gehe.
Allerdings hat Eddi mir etwas verraten (jawohl, die haben sich auch auf Unterhaltungen eingelassen!), was den Abschiedsschmerz verklingen und neue Freude aufkommen lässt! Da ich aber noch nicht weiß, wie verbreitet das ist, sein soll und vor allem darf, werde ich mich hier darüber lieber erstmal ausschweigen. ^^ Tihihi.

So... jetzt heißt es nur noch, 6:30 Uhr aufzustehen und sich vier Stunden Schule runterzu würgen... Tausend Dank an den Gott des Unterrichtsausfalls. ^^

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