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Manchmal...

Autor:  -Broeckchen-
Ist die Welt einfach nur vollkommen.

Vollkommen schön, vollkommen wunderbar, vollkommen befriedigend.
Ich habe hart arbeiten müssen in den letzten paar Tagen. Das IJGD verlangt mehrere fünftägige Seminare im Jahr, genauso wie einige eintägige. Auf einem der fünftägigen war ich jetzt - und es war wundervoll. Grundsätzlich war die Atmosphäre die einer Klassenfahrt. Aber es gab keinen Zickenkrieg, keine Cliquenbildung, keine Ausgrenzung und viel Arbeit. Die Tage waren randvoll - man konnte Kung Fu machen, Plätzchen backen oder Filme schauen, je nach Tag und Laune. Boten die Teamer nichts an, versammelten sich die Leute von selbst, um zusammen UNO zu zocken oder einfach nur zu feiern. Und jeder nahm mich auf und an, ein Gefühl, dass mir bisher noch nie eine mir fremde große Gruppe gab. Jeder hörte aufrichtig zu, wenn ich etwas sagte, bezog mich offen mit ein - alle schienen einander zu respektieren, und ich gehörte dazu. Ich gehörte dazu. Jemandem, er nie ein echter Außenseiter war, der sich niemals seltsam und anders fühlte, kann man dieses Gefühl gar nicht erklären. Manchmal hätte ich am liebsten vor Glück geweint, weil ich einfach ein Teil von ihnen war. Nichts weiter. Es fühlte sich so gut an, so herrlich normal, so richtig. ich musste mich nicht verstellen, nicht anders und nicht speziell sein. Ich durfte einfach sein, was ich bin. Das Glück schenkte mir Kraft, um schwerste Kanthölzer zusammen mit anderen zu stemmen, und Holznagelrohlinge aus dicken Platten zu axten. Um liebevollst Wurstplatten zu belegen und Hin und her zu tragen, was auch immer jemand woanders sehen mochte. Das Glück ist nie wolkenlos, und so gab es auch mal Spannungen mit anderen - aber das gehört dazu, und es ist okay, solange man selbst ebenfalls ein Teil ist.

In Zusammenarbeit, mit Respekt und Kommunikation haben wir jede Hürde der Woche genommen. Und dann kam der Freitag. Schade, weil wir uns trennen mussten - im Guten, mit lieben Umarmungen und freundlichen Worten. Aber auch schön, weil ich Besuch bekam - Besuch, den ich mag. Mein erstes Gehalt schaffte Stolz, indisches Essen und eine gute Flasche köstlichen Weins Genuss... und der Besuch das Sahnehäubchen. Ein wundervoller Tag, ein vollkommen schöner Tag, und ein ebensolcher Abend. Wart ihr schon einmal einfach nur glücklich und dankbar? Ich war es gestern. Wäre ich im Schlaf gestorben, ich hätte den glücklichsten Tod aller Zeiten gehabt.

Aber umso schöner ist es, nach einer solchen Nacht morgens aufzuwachen. Vieles ging dann schief, zu später Start, zu viele Züge verpasst, ach Gott, wenn aus zwei Stunden fünf werden könnte man abkotzen und ich hab nicht nur eine Träne vergossen aus Reue für eigene Fehler.
Aber letzten Endes war der Wille stärker als alle Hindernisse, genauoso wie die Freundschaft. Nun sitze ich hier, in meiner Wohnung in meinem Zimmer. Nebenan sind die Stimmen von Chris, Roman und Matieu zu hören, die sich wundervoll mit einander verstehen und zusammen "Mäxchen" spielen... und bis eben, bis mir der Rum zu Kopf stieg, saß ich noch selbst dabei. Zusammen war es so leicht, die von meinem Gehalt spendierten Flaschen Sauerkirschlikör und heißem Metz mit Kirschaft zu leeren. Und es war okay, einfach zu gehen, als die Trunkenheit mir zu weit ging. Es ist okay. Du bist okay. nichts macht mich glücklicher, als das zu wissen. Nebenan Lachen, Harmonie, Freundschaft aus dem Nichts - und das macht mich glücklich. So glücklich, dass ich sentimental vor Rum ein paar Tränchen vergieße.

Aber es ist okay. Ich bin okay. Menschen haben mich lieb, weil ich so bin wie ich bin. Ich darf beim UNO eine Runde Zwei-Ziehen zu meinem Nachbarn schicken, und er wird mich deshalb nicht hassen. Mein Mitbewohner wird mich im Dunkeln aus Belitz abholen und dennoch nicht hassen. Ich darf mich verspäten, schlimmer Fehler machen, man wird mich deshalb nicht hassen.
Menschen lieben mich so wie ich bin.

Das macht mich glücklich. Unbeschreiblich glücklich.
Noch letzte Woche schrieb ich davon, wie schlecht es mir da ging. Aber jetzt hoffe ich, dass jeder, der liest, was ich hier - mindestens leicht angetrunken - schreibe, versteht, wie dankbar, wie extrem schnell ich dankbar bin. Und wie glücklich im Allgemeinen. Ich habe zwei Freunde mir nahe, ein schönes Zimmer, einen netten Mitbewohner - und allein schon, dass sich die Freunde und der Mitbewohner verstehen, und dass ich hier sein darf, macht mich glücklich. Dann durfte ich ihnen etwas spendieren - das Essen für morgen, leckere Getränke... Einen improvisierten Würfelbecher. Aber es macht sie glücklich und das - das beglückt mich wiederum! Hin und wieder nimmt mich jemand von ihnen in den Arm, lächelt mir zu, streicht mir über den Kopf - und es macht mich unbeschreiblich glücklich, diese Zuneigung kurz zu spüren. Man scherzt und lacht mit mir, man spielt mit mir und neckt mich, und damit gehöre ich dazu. Es ist wundervoll. Einfach wundervoll.

Jetzt, genau jetzt ist der Moment, in dem mein Leben vollkommen ist. Wunderschön, einzigartig, besonders, einfach, normal, angenehm, herausfordernd, fröhlich... JA. Ein einziges gelebtes Ja!

Vielleicht klingt das alles wirr, aber ich habe es angetrunken geschrieben. Alles, was mir noch klar und eindeutig erscheint, sind meine Emotionen und Gefühle. Und diese sind hier hineingeflossen. Als Dankeschön und Momentaufnahme. Morgen wird vielleicht ganz viel Schlimmes geschehen, morgen wird vielleicht etwas Entscheidendes, Zerstörerisches passieren.
Aber heute, heute und gestern sind wunderbar. Und egal was morgen sein wird - danke für Heute. Danke für JETZT. Danke für das Gute, was jetzt geschieht und geschah. Scheiß auf das Schlechte - davon wird es stets genug auf der Welt und im Leben geben. Dann passiert es eben. Was ich verhindern kann davon, verhindere ich. Aber das Gute - Danke, tausend Dank für jeden Tropfen, jedes Korn davon! Denn es ist das einzig wahre Wertvolle und schöne.

DANKE.
Datum: 29.11.2009 02:00


Ich weis gar nicht was ich schreiben soll, außer vielleicht:
"Ich freue mich für dich!"
All das, was du, in welchem Zustand auch immer, geschrieben hast erweckt in mir ein Gefühl der Freude und Gewissheit.
Freude darüber, das du glücklich bist und Gewissheit darüber das man sich so fühlen kann.
Hoffentlich wird es mir irgendwan auch einmal so ergehen wie Dir in diesem Moment!

hdl
Anton

P.S:
Irgendwie vermisse ich dich grade extremst!
Einfach mal wieder mit dir von Angesicht zu Angesicht quatschen, das wäre toll!
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