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Star Trek

USS Kirow
von

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USS Kirow - Mission 6

USS KIROW MISSION 6
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56329.9 Captain Jekaterina Romanova Neuer Eintrag: Malveel hat gestern seinen permanenten Vertreter für den Föderationsrat zur Erde entsandt. Artania hat die Demokratie auf dem Planeten etabliert und ist nun Präsidentin. Die Friedensgespräche zwischen Präsidentin Arikka und dem trakenischen Kaiser Skoolrik dauern noch an. Doch es ist offensichtlich, dass es dem Kaiser ernst damit ist, diesen Krieg zu beenden.“
 

Jekaterina klappte das Buch zu.
 

„Was werden sie tun, Captain?“, fragte Eric McClusky, der erste Offizier der Kirow.
 

„Wahrscheinlich erst mal Urlaub. Ich brauch erst mal eine Pause. Mir geht es in letzter Zeit auch nicht besonders.“
 

„Haben sie sich schon untersuchen lassen, Captain?“, fragte Eric McClusky besorgt.
 

„Noch nicht, Nummer eins.“
 

„Lassen sie sich bitte mal gründlich durchchecken. Nicht das sie sich bei unserer letzten Mission irgendeine Krankheit eingefangen haben.“, sagte Eric McClusky.
 

„Sie haben Recht, Nummer eins. Ich gehe mal auf die Krankenstation. Ab sofort haben sie das Kommando, Commander McClusky.“
 

Jekaterina stand auf, verlor aber gleich das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach hin.
 

„Scheiße!“, sagte Eric McClusky.
 

Dann tippte er an seinen Kommunikator.
 

„Brücke an Krankenstation.“, sprach er in das kleine Gerät.
 

„Hier ist die Krankenstation. Sind sie das, Commander McClusky?“
 

„Ja, wer denn sonst? Schicken sie sofort einen Sanitäter auf die Brücke. Captain Romanova ist gestürzt, Doktor Garcia.“, sagte der erste Offizier.
 

„Verstanden, Commander. Doktor Nadirova ist unterwegs.“
 

10 Minuten später erreichte die stellvertretende Chefärztin die Brücke. Nach einem ersten Check sagte sie: „Sie ist noch bei Bewusstsein. Aber wir müssen sie zur näheren Untersuchung auf die Krankenstation bringen.“ 156

„Veranlassen sie das bitte sofort, Doktor Nadirova.“
 

Alina Nadirova nickte zur Bestätigung.
 

Auf der Krankenstation wurde Jekaterina sofort eine Blutprobe entnommen, die zur weiteren Untersuchung ins Labor gebracht wurde. Danach scannte Alina die Kommandantin mit einem Tricorder. Und das Ergebnis war alles andere als beruhigend. Sofort holte Alina ihre Vorgesetzte und zeigte ihr das Ergebnis.
 

„Das sieht in der Tat nicht gut aus. Haben sie schon eine Blutprobe entnommen, Alina?“, fragte Juanita
 

„Gleich nachdem Captain Romanova eingeliefert wurde. Ich erwarte das Ergebnis der Analyse innerhalb der nächsten Stunde.“
 

„Gut. Halten sie mich bitte auf dem Laufenden.“, sagte Doktor Garcia.
 

„In Ordnung.“
 

Um 11:00 Uhr Bordzeit lag das Ergebnis der Blutprobe vor. Und das Resultat war niederschmetternd.
 

Alina kontaktierte die Brücke.
 

„Krankenstation an Brücke. Commander McClusky, kommen sie bitte umgehend in die Krankenstation.“, sprach die stellvertretende Chefärztin der Kirow in ihren Kommunikator.
 

„Bin schon unterwegs.“
 

Eine halbe Stunde später eilte der erste Offizier der Kirow in den Behandlungsraum, dicht gefolgt von Loreley, der Königin der Rulonen.
 

„Wie schlimm ist es?“, fragte Eric McClusky Alina Nadirova.
 

„Das ist eine extrem seltene Blutkrankheit. Und weil sie so selten auftritt, hat bisher noch keiner Forschungen zu einem Gegenmittel angestellt.“
 

„Mist! Gibt es keine Hoffnung, Doktor?“, wollte Commander McClusky wissen.
 

„Ich sehe derzeit keine Chance auf eine Genesung.“
 

Loreley räusperte sich. Eric McClusky und Alina Nadirova sahen sie an.
 

„Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, Captain Romanova zu heilen.“, sagte Loreley.
 

„Welche?“ 157
 

„Auf meiner Heimatwelt Rulon gibt es eine thermale Schlammquelle. Der Schlamm ist sehr mineralhaltig und besitzt heilende Kräfte.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

Alina wandte sich an Eric McClusky.
 

„Commander?“, fragte sie.
 

„Es ist einen Versuch wert. Zum Glück sind wir bald da.“
 

Der Planet Rulon 2 Stunden später
 

Keiko hob den Kopf.
 

„Commander McClusky! Ich habe Admiral Janeway mit einer Nachricht für Captain Romanova.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien Kathryn Janeways Gesicht. Sie war überrascht, den ersten Offizier auf dem Platz in der Mitte sitzen zu sehen.
 

„Admiral Janeway.“, begann der erste Offizier der Kirow das Gespräch.
 

„Commander McClusky. Bevor wir zum eigentlichen Grund meiner Nachricht kommen, würde ich gerne wissen, wo Captain Romanova ist.“
 

„Sie befindet sich im Moment auf der Krankenstation.“, sagte Eric McClusky.
 

„Ist es schlimm, Commander?“
 

„Ich will nichts schön reden, Admiral. Captain Romanovas Leben hängt sprichwörtlich am seidenen Faden.“, sagte Commander McClusky.
 

„Dauert es lange, bis Captain Romanova wieder genesen ist?“
 

„Schwer zu sagen. Warum fragen sie, Admiral Janeway?“, wollte Eric McClusky wissen.
 

„Ich habe eine neue Mission für euch.“
 

„Worum geht es, Admiral?“, fragte Commander McClusky.
 

„Ein unbekanntes Raumschiff wurde in der Nähe eines neu entdeckten Planeten gesichtet. Offenbar bombardiert es den Planeten in regelmäßigen Abständen. Ihre Aufgabe wäre es, dieses Schiff dazu zu bewegen sein Bombardement 158

abzubrechen und sich zurückzuziehen. Wenn der Kommandant nicht auf sie hört, dürfen sie ihn angreifen.“
 

„Verstehe. Hat der Kommandant des fremden Raumschiffes irgendwelche Forderungen an die Bewohner des Planeten gestellt?“, fragte der erste Offizier der Kirow.
 

„Bisher nicht.“
 

„Wann sollen wir aufbrechen?“, wollte Eric McClusky wissen.
 

„Eigentlich unverzüglich. Aber solange es Captain Romanova gesundheitlich nicht gut geht, schicke ich die Enterprise dorthin. Wenn es ihrer Vorgesetzten wieder gut geht, lösen sie die Enterprise ab. Admiral Janeway Ende.“
 

Auf der Planetenoberfläche eine Stunde später
 

Jekaterina öffnete die Augen. Über sich sah sie einen strahlend blauen Himmel. Dann wandte sie den Kopf. Loreley saß neben ihr.
 

„Wo bin ich?“, fragte Jekaterina ihre königliche Freundin.
 

„Erinnerst du dich an die Schlammquelle von der ich dir mal erzählt habe?“
 

„Natürlich. Warum fragst du?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Weil sie deine einzige Hoffnung ist, Kleine. Du bist schwer krank.“
 

„Wie schlimm ist es?“, fragte Jekaterina.
 

„Sehr schlimm. Das Dumme ist nur, dass es für diese Art von Krankheit kein Heilmittel gibt.“
 

„Ausgerechnet mir muss das passieren.“, sagte Jekaterina und zog einen Schmollmund.
 

An der Quelle sah Jekaterina Dunstschwaden aufsteigen.
 

„Ist das die Quelle?“, fragte sie Loreley.
 

„Ja, das ist sie.“
 

Die Königin der Rulonen bat Jekaterina, ihr zu folgen. Doch die Kommandantin der Kirow zögerte. Sie hatte Angst, ein ähnliches Ende zu finden, wir ihr Cousin Kolja. Loreley bemerkte das.
 

„Hast du Angst, Kleine?“, fragte sie Jekaterina. 159
 

„Ja. Ja, ich habe Angst.“
 

„Wovor fürchtest du dich?“, fragte Loreley.
 

„Davor im Schlamm zu versinken, und so zu enden, wie mein Cousin Kolja.“
 

„Verstehe. Hör zu, ich kann nicht von dir verlangen, dass du mir vertraust. Aber ich gebe dir mein Wort. Es kann dir nichts passieren.“, sagte Loreley.
 

Jekaterina war immer noch skeptisch, folgte der Königin der Rulonen dennoch. An der Quelle nahmen zwei von Loreleys Leibwächtern Jekaterina den weißen Bademantel ab, den sie die ganze Zeit getragen hatte. Die Königin der Rulonen bot der Kommandantin der Kirow ihre Hand. Jekaterina wollte danach greifen, zog sie aber wieder zurück. Zu groß war ihre Furcht.
 

„Hab keine Angst. Du bist nicht allein. Ich bin doch bei dir.“, sagte Loreley beruhigend.
 

Zögernd nahm Jekaterina Loreleys Hand und folgte ihr. Als ihr der Schlamm bis zu den Fußgelenken reichte, bekam sie Panik und traute sich nicht, weiterzugehen. Es kostete Loreley viel Überzeugungskraft, ihre „göttliche“ Freundin dazu zu bewegen, ihr weiter zu folgen.
 

Schließlich reichte der Schlamm Jekaterina bis über ihre Oberweite. Die junge Kommandantin konnte ihre Panik gerade so im Zaum halten.
 

„Was soll ich jetzt tun, Loreley?“, fragte sie unsicher.
 

„Entspann dich. Lehn dich zurück und mach die Augen zu. Und noch einmal: Es kann dir nichts passieren.“
 

Jekaterina tat, was Loreley ihr geraten hatte. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie atmete ein. Sie atmete wieder aus. Eine innere Ruhe machte sich in Jekaterina breit, die sie beinahe einschlafen ließ.
 

Wie lange sie in der Schlammquelle verbracht hatte, wusste Jekaterina nicht mehr. Denn als sie die Augen öffnete war die Sonne bereits untergegangen, und sie sah zu einem sternenklaren Himmel hinauf. „Ob sich meine Besatzung Sorgen um mich macht?“, dachte sie. Doch die nächste Frage, die sich für Jekaterina stellte, war, wie sie aus der Quelle wieder herauskommen sollte. Doch Loreleys Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
 

„Na, endlich wach?“, fragte die Königin der Rulonen.
 

„Habe ich geschlafen?“
 

„Wie ein Murmeltier.“, sagte Loreley.
 

„Na wunderbar. Meine Haut wird wahrscheinlich runzlig sein, wie ein Elefantenarsch.“
 

„Mir scheint, du unterschätzt die heilsame Wirkung dieser Quelle. Aber jetzt komm erst mal raus. Der Schlamm muss ja auch wieder von deinem Körper runter.“, sagte Loreley.
 

Jekaterina stützte sich am Rand der Quelle ab und zog ihren Körper nach oben.
 

„So. Das wäre geschafft. Und was jetzt?“, fragte sie Loreley.
 

„Komm mit.“
 

Jekaterina folgte der Königin der Rulonen durch ein Moorgebiet, wie ein Hund seinem Herrchen. Loreley führte die Kommandantin der Kirow zu einer weiteren Quelle. Diese wurde zwar ebenfalls durch die Wärme unter der Planetenoberfläche erhitzt, führte aber klares Wasser. Jekaterina glitt in die Quelle und wusch sich den Schlamm aus der ersten Quelle ab. Das warme Wasser entspannte sie wieder.
 

„Du solltest nicht zu lange in der Quelle bleiben, Kleine. Die Hitze kann dich entkräften.“, warnte Loreley.
 

Jekaterina war klug genug um diese Warnung ernst zu nehmen. Anmutig stieg sie aus der Quelle und ließ sich von einem der Leibwächter ein Handtuch reichen, mit dem sie sich abtrocknete.
 

„Wie fühlen sie sich, Captain?“, fragte einer von Loreleys Wächtern.
 

„Ein bisschen erschöpft. Aber sonst… geht’s mir gut.“
 

„Sie sollten sich ausruhen, Captain. Sie werden viel Schlaf brauchen.“, sagte der Soldat.
 

Rulon drei Tage später
 

Jekaterina erwachte. Sie hatte tief und fest geschlafen. Aber jetzt war Jekaterina hungrig. Sie streckte sich und merkte nicht, dass ihr die Bettdecke von ihrem Oberkörper rutschte.
 

„Du solltest die Decke festhalten, Kleine.“, vernahm Jekaterina Loreleys Stimme.
 

„Wirklich zu komisch, Loreley.“
 

Dann sah Jekaterina in Loreleys Richtung. Die Königin der Rulonen lehnte an der Tür. Ein besorgter Ausdruck lag in ihrem Gesicht.
 

„Wie geht es dir, Jekaterina?“, fragte sie. 160
 

„Es könnte besser gehen.“
 

„Du hast es nicht mitbekommen, aber als du geschlafen hast, war Dr. Nadirova hier und hat dir noch einmal Blut abgenommen. Sie will die Werte der neuen Probe mit denen der alten vergleichen.“, sagte Loreley.
 

„Verstehe.“
 

Loreley kam näher.
 

„Ich habe dir was zum Anziehen mitgebracht.“, sagte sie.
 

„Danke.“
 

Loreley half Jekaterina beim Ankleiden.
 

„Eigentlich kann ich das alleine. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“, maulte die Kommandantin der Kirow.
 

„Jetzt mach mal halb lang. Du solltest, zumindest für den Moment, jedes Maß an Überanstrengung vermeiden.“
 

Jekaterina wusste Loreleys Fürsorge durchaus zu schätzen, aber auf der anderen Seite wollte sie auch nicht bemuttert werden.
 

„Ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, Loreley. Aber ich komme mir vor, wie ein Kind, dem die Eltern nichts zutrauen.“, sagte sie.
 

An Bord der Kirow
 

„Was meinen sie, wann Captain Romanova wieder zurückkommt, Commander?“, fragte die Counselor den ersten Offizier.
 

„Schwer zu sagen. Wir wissen ja noch nicht mal, was der Vergleich der beiden Blutproben ergeben hat.“
 

„Hoffentlich gutes. Captain Romanova fehlt uns an allen Ecken und Enden.“
 

Eric McCluskys Kommunikator zirpte.
 

„Krankenstation an Brücke.“, vernahm Eric McClusky die Stimme von Alina Nadirova.
 

„Ich höre, Doktor.“
 

„Sir, die Blutwerte von Captain Romanova haben sich gegenüber der ersten Probe stark verbessert.“, sagte Alina. 161

„Inwiefern, Doktor Nadirova?“
 

„Captain Romanova hat wieder 85% rote Blutkörperchen. Bei der ersten Blutprobe lag er bei 15%. Und sie vermehren sich rasant. Aber so wie es aussieht, hat sich das Wachstum wieder verlangsamt.“, sagte Alina.
 

„Heißt das, dass Captain Romanova wieder dienstfähig ist?“
 

„Nein, Commander. Captain Romanova muss sich noch schonen. Aber sie wird in der Lage sein, ab und an, Das Kommando zu übernehmen.“, sagte Doktor Nadirova.
 

„Können sie abschätzen, für wie lange, Doktor?“
 

„Eine Stunde, wenns hoch kommt vielleicht auch zwei. Aber nicht mehr.“, sagte Alina Nadirova.
 

Auf dem Planeten Rulon
 

Jekaterina betrachtete sich im Spiegel. Sie trug ein blaues Kleid mit aufgestickten Pfauenfedern und dunkelblaue Sandaletten mit goldenen Ornamenten.
 

„Jetzt machst du deinem rulonischen Namen alle Ehre, Jekaterina. Du siehst aus wie eine Göttin.“, sagte Loreley.
 

„Danke für das Kompliment.“
 

Doch dann meldete sich Jekaterinas Magen mit einem lauten Knurren zu Wort.
 

„Scheint, als ob jemand Hunger hat.“, sagte Loreley.
 

„Na ja… Meine letzte Mahlzeit ist schon ne Weile her.“
 

„Dann komm. Zeit, dass du was zu dir nimmst.“, sagte Loreley.
 

Die Königin der Rulonen führte ihren Gast in ihr privates Frühstückszimmer. Dort stand ein Buffet mit allem, was das Frühstücksherz begehrte. Jekaterina nahm sich eine Scheibe Toast, dazu etwas Butter und Orangenmarmelade. Zum Trinken wählte Jekaterina schwarzen Tee mit einem Schuss Zitrone.
 

Nach dem Frühstück machten Loreley und Jekaterina einen Spaziergang im Garten des Palastes. Die Sonne schien und spendete Wärme.
 

„Darf ich dich was fragen, Loreley?“, fragte Jekaterina.
 

„Alles.“ 161
 

„Gibt es noch andere Außenweltler, die einen rulonischen Namen tragen?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Bis jetzt nicht. Du bist die erste, der diese Ehre zuteil wurde. Du bist in die Geschichte eingegangen. Nicht nur die Rulons sondern auch der Föderation. Du bist die erste Kommandantin eines Föderationsschiffs, die von der amtierenden Königin einen rulonischen Namen bekommen hat.“
 

„Warum ich?“, fragte Jekaterina weiter.
 

„Weil du etwas besonderes bist. Du warst es, die dieses dreckige Komplott gegen mich aufgedeckt und verhindert hat. Außerdem hatten wir bis zu jenem Tag, als du kamst, kaum Kontakt zur Außenwelt. Du hast mir auf deinem Schiff Zuflucht geboten. Du hast mich die Welt und alles drum herum mit anderen Augen sehen lassen. In meinem Herzen wirst du immer einen besonderen Platz einnehmen.“
 

An Bord der Kirow
 

Alex Riley wandte sich an Eric McClusky.
 

„Commander, unsere Sensoren haben die Laconia geortet. Sie befindet sich backbord querab.“, sagte er.
 

In diesem Moment hob Keiko Tadashita den Kopf.
 

„Commander McClusky! Die Laconia hat uns kontaktiert.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien das Gesicht von Jekaterinas Bruder.
 

„Captain Romanova.“, begann Eric McClusky das Gespräch.
 

„Commander McClusky.“
 

„Was verschafft uns die Ehre ihrer Anwesenheit, Captain?“, fragte der erste Offizier der Kirow.
 

„Als wir erfahren haben, wie es um meine Schwester steht, haben wir alles stehen und liegen lassen, und sind hierher aufgebrochen. Haben sie denn Neuigkeiten?“
 

„Unsere stellvertretende Chefärztin Dr. Nadirova hat noch einmal eine Blutprobe entnommen und sie mit der ersten verglichen.“, sagte Commander McClusky.
 

„Liegt schon das Resultat vor, Commander?“ 162

„Ja, Captain Romanova. Jekaterina hat wieder 70% mehr rote Blutkörperchen, als zu Beginn der Krankheit. Aber ich will ihnen auch sagen, dass ihre Schwester zwar aus dem gröbsten raus ist, aber noch weit entfernt davon ist, ihren regulären Dienst wieder aufnehmen zu können.“, sagte Eric McClusky.
 

„Was halten sie davon Commander McClusky, wenn wir meiner Schwester einen Besuch abstatten?“
 

„Ich sage nicht „Nein“. Aber wir sollten uns erst einmal ankündigen.“, sagte Commander McClusky.
 

„Da haben sie Recht, Commander. Wenn sie wollen, erledigen wir das.“
 

„Einverstanden, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

Auf dem Planeten Rulon
 

Jekaterina hielt sich noch im Garten auf, als ein weißer Lichtblitz in den Boden schlug. Die Kommandantin der Kirow ahnte, wer ihr die Aufwartung machte. Und ihre Ahnung hatte sie nicht betrogen. Vor ihr stand Dayani, das Energiewesen, das in ihr seine Mutter sah. Jekaterina sah Besorgnis im Gesicht des Wesens.
 

„Wie geht es dir, Mutter?“, fragte Dayani ohne Umschweife.
 

„Wesentlich besser. Aber ich werde mich an das halten müssen, was die Ärzte sagen, Dayani.“
 

„Wir vermissen dich, Mutter.“, sagte Dayani.
 

„Das glaube ich dir gern, Dayani. Ich denke, ich werde bald auf die Kirow zurückkehren.“
 

„Es wäre schön, wenn du wieder bei uns wärst. Es kursiert nämlich an Bord das Gerücht, dass wir ohne dich zu unserer nächsten Mission aufbrechen müssen.“, sagte Dayani.
 

„Weißt du um was es geht, Dayani?“
 

„Nein, Mutter.“, sagte Dayani.
 

In Loreleys Palast
 

Die Königin der Rulonen saß gerade in ihrem Arbeitszimmer, als ihre Ratgeberin Aurélie das Zimmer betrat.
 

„Was gibt es, Aurélie?“, fragte Loreley. 163
 

„Meine Königin, Commander McClusky und Captain Jewgeni Romanova von der USS Laconia bitten um die Gnade einer Audienz.“
 

„In Ordnung, Aurélie. Ich lasse bitten.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Ja, meine Königin.“
 

Aurélie verließ das Zimmer und kam wenig später mit dem ersten Offizier der Kirow und dem Kommandanten der Laconia zurück. Loreley erhob sich.
 

„Gentlemen, bitte setzen sie sich doch.“, sagte die Königin und wies Eric McClusky und Jekaterinas jüngerem Bruder zwei Stühle zu, die auf der anderen Seite ihres Schreibtisches standen.
 

„Danke, Hoheit.“
 

„Was verschafft mir die Ehre ihres Besuches, meine Herren?“, fragte Loreley.
 

„Wir wollten Jekaterina besuchen, und ein paar Worte mit ihr wechseln.“
 

„Sie wissen nicht, wo sie sich aufhält?“, fragte Eric McClusky.
 

„Das weiß ich sehr wohl, Commander. Ihre Vorgesetzte ist im Garten.“
 

„Können wir mit meiner Schwester sprechen, Hoheit?“, fragte Jewgeni.
 

„Sicher. Ich werde sie zu ihr bringen.“
 

Loreley stand auf und bat die beiden Männer ihr zu folgen. Zielstrebig führte sie Eric McClusky und Jewgeni Romanova in den Garten. Jekaterina saß auf einer Bank in der Sonne und hatte die Augen geschlossen.
 

„Du hast Besuch, Jekaterina.“, sagte Loreley.
 

Jekaterina blinzelte und beschattete die Augen.
 

„Hoffentlich kein Verehrer.“, sagte sie.
 

Loreley lachte.
 

„In dem Punkt kann ich dich beruhigen. Der eine ist dein erster Offizier, und der andere dein Bruder.“
 

„Ist das dein Ernst, Loreley?“, fragte Jekaterina.
 

„So wahr ich hier stehe.“
 

„Bin gespannt, was es neues gibt.“, sagte Jekaterina und erhob sich 164

langsam.
 

Mit langsamen Schritten ging Jekaterina auf ihren Bruder und ihren ersten Offizier zu.
 

„Schön sie zu sehen, Nummer eins. Und schön dich zu sehen, Jewgeni.“, sagte sie.
 

„Es ist schön, sie zu sehen, Captain.“
 

Jewgeni umarmte seine ältere Schwester.
 

„Wie geht es dir, big sis?“, fragte er.
 

„Besser. Aber was verschlägt dich hierher?“
 

„Als wir gehört haben, was dir passiert ist, haben wir unseren Auftrag abgebrochen, und sind sofort hierher gereist.“, sagte Jewgeni.
 

„Mach dir keine Sorgen um mich. Ich werde schon wieder gesund.“
 

Dann wandte sich Jekaterina an ihren ersten Offizier.
 

„Haben sie Neuigkeiten für mich, Nummer eins?“, fragte sie Eric McClusky.
 

„Wir haben eine neue Mission. Aber aufgrund ihres Gesundheitszustands hat Admiral Janeway unser Schwesterschiff, die USS Enterprise, vorübergehend mit dieser Aufgabe betraut.“
 

„Worin genau besteht unsere Aufgabe, Commander McClusky?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Ein unbekanntes Raumschiff bombardiert in regelmäßigen Abständen einen neu entdeckten Planeten. Aber der Kommandant stellt keine Forderungen an die Bewohner des Planeten. Unsere Aufgabe lautet, den Eindringling notfalls mit Waffengewalt zu vertreiben, Captain.“
 

„Hört sich ziemlich einfach an, big sis.“, sagte Jewgeni.
 

„So einfach ist die Sache nicht, Bruder.“
 

„Wir sollen aufbrechen, und die Enterprise ablösen, wenn sie wieder gesund sind, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Verstehe. Nun gut. Heute Abend um 18:00 Uhr werde ich auf die Kirow zurückkehren. Schicken sie bitte die Gargarin um 17:50 Uhr her.“
 

„Wird erledigt, Captain. Und wenn sie mir das Kompliment gestatten, 165

sie sehen aus, wie eine Göttin.“, sagte Eric McClusky.
 

„Ich kann dem nur beipflichten, big sis.“
 

Jekaterina wandte sich an Loreley.
 

„Danke für deine Gastfreundschaft, Loreley.“, sagte sie.
 

„Hab ich doch gern gemacht, Joelina. Du bist hier immer willkommen. Dasselbe gilt auch für sie Captain Romanova.“
 

„Danke, Hoheit.“, sagte Jewgeni.
 

„Das alberne „Sie“ fällt weg. Und ab sofort darfst du mich Loreley nennen.“
 

Mit diesen Worten hielt die Königin der Rulonen Jekaterinas Bruder die Hand hin. Dieser drückte sie ganz sanft.
 

„Vielen Dank, Loreley.“, sagte Jewgeni.
 

Jekaterina wandte sich noch einmal Loreley zu und nahm sie in die Arme.
 

„Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen, Loreley.“, sagte sie.
 

„Aber es wird kein Abschied für immer sein. Ich weiß, dass du wiederkommst, Jekaterina.“
 

An Bord der Kirow 18:00 Uhr Bordzeit
 

Jekaterina betrat die Brücke. Eric McClusky nahm sofort Haltung an und salutierte.
 

„Kommandant auf der Brücke.“, sagte er.
 

„Rühren, Nummer eins.“
 

„Danke, Captain. Und wenn ich offen sprechen darf, es tut gut, sie wieder an Bord zu wissen.“, sagte Commander McClusky.
 

„Danke, Nummer eins.“
 

Keiko Tadashita hob den Kopf.
 

„Captain, ich habe Admiral Janeway in der Leitung.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien Katheryn Janeways Gesicht. 166

„Admiral Janeway.“, begann Jekaterina das Gespräch.
 

„Captain Romanova. Bevor wir zum eigentlichen Grund meiner Nachricht kommen, muss ich sie fragen, wie sie sich fühlen.“
 

„Schon viel besser, Admiral. Aber ich muss mich noch stark zurücknehmen. Commander McClusky wird auf dieser Mission das Schiff führen.“, sagte Jekaterina.
 

„Hoffentlich sind sie im entscheidenden Moment, wieder fit, Captain.“
 

„Ich werde mein bestes tun, Admiral Janeway.“, sagte Jekaterina.
 

„Eine Frage noch, bevor ich ihnen die Koordinaten zukommen lasse, zu denen sie aufbrechen sollen.“
 

„Ich höre.“, sagte Captain Romanova.
 

„Das Kleid, das sie tragen, zeugt von Geschmack. Aber warum tragen sie keine Uniform, wie sonst?“
 

„Das Kleid ist ein Geschenk von der Königin der Rulonen. Und eigentlich bin ich nicht im Dienst. Ich wollte nur mal schnell auf der Brücke vorbeischauen und meiner Crew „Hallo“ sagen.“, sagte Jekaterina.
 

„Für dieses Mal drücke ich mal ein Auge zu. Und lasse die Fünfe gerade sein, Captain Romanova. Aber beim nächsten Mal, bin ich nicht so nachsichtig.“
 

„Verstehe. Commander McClusky hat mich soweit in Kenntnis gesetzt. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, diesbezüglich?“, fragte Jekaterina.
 

„Das fremde Raumschiff hat den Planeten erneut bombardiert. Captain Picard konnte den Eindringling nicht dazu bewegen, sich zurückzuziehen. Fliegen sie nach Arkon und machen sie dem Kommandanten klar, dass wir derartige Aktionen vor unserer Haustür nicht dulden und auch nicht tolerieren.“
 

„Verstanden, Admiral Janeway. Kirow Ende.“
 

Dann wandte sich Jekaterina an ihren ersten Offizier.
 

„Sie haben jetzt das Kommando, Nummer eins. Jetzt können sie zeigen, was sie drauf haben.“, sagte sie.
 

„Ja, Captain.“
 

Jekaterina wandte sich um Gehen, da fuhr Eric McClusky fort.
 

„Und Captain…“, begann er seinen Satz. 167

„Ja?“
 

„Danke für ihr Vertrauen.“, sagte Eric McClusky.
 

Jekaterina lächelte.
 

„Schon in Ordnung. Sie werden das Kind schon schaukeln, Nummer eins.“
 

Eric McClusky kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Nun ja, Captain… Sie und ich… wir sind doch grundverschieden. Denken sie wirklich, ich bringe diese Mission heil über die Runden?“, sagte Commander McClusky.
 

„Ich kann ihnen nur eins sagen, Nummer eins. Sie handeln, wie sie es für richtig halten, und nicht wie ich gehandelt hätte. Bringen sie uns nach Arkon, finden sie den fremden Raumschiffkommandanten, und geben sie ihm, was er verdient. Das ist alles, was sie zu tun haben.“
 

In ihrem Quartier ließ sich Jekaterina erst einmal eine Tasse russischen Schwarztees mit Zitrone zubereiten. Sie hatte gerade den ersten Schluck zu sich genommen, da ertönte der Türsummer.
 

„Herein!“, sagte Jekaterina.
 

Die Türhälften glitten auseinander, und Bozena und Branka traten ein.
 

„Was verschafft mir die Ehre eurer Anwesenheit?“, fragte Jekaterina.
 

„Wir wollten uns bei ihnen bedanken, Captain.“
 

„Nicht der Rede wert. Setzt euch.“, sagte Jekaterina und wie mit einer einladenden Handbewegung auf die Couch.
 

Die beiden Frauen nahmen Platz und Jekaterina nahm Branka genauer in Augenschein. Statt des völlig verdreckten Sträflingsanzugs trug sie nun ein schwarzes, figurbetonendes Miniträgerkleid und schwarze High Heels. Jekaterina sah Dankbarkeit in Brankas Augen.
 

„Möchtet ihr was trinken?“, fragte sie.
 

„Nein danke, Captain.“
 

Jekaterina verdrehte die Augen.
 

„Wir hatten uns doch auf etwas geeinigt, Bozena.“, sagte sie.
 

„Jas, das schon. Aber jetzt, wo Branka anwesend ist, finde ich das 168

irgendwie unangebracht.“
 

Jekaterina zog skeptisch die Stirn in Falten.
 

„Warum denn dieses?“, fragte sie.
 

„ich weiß nicht, Captain. Ich finde es irgendwie nicht richtig, in Brankas Gegenwart einen freundschaftlichen Umgangston anzuschlagen.“
 

„Ich seh das nicht so eng, Bozena. Ganz abgesehen davon, bin ich nicht im Dienst.“, sagte Jekaterina.
 

„Das schon, Captain. Aber es wäre ungerecht meiner Schwester gegenüber, würde ich von diesem Privileg Gebrauch machen.“
 

„Dann lass es mich so ausdrücken, Bozena. Es versteht sich ja wohl von selbst, dass für deine Schwester dasselbe gilt, wie für dich.“, sagte Jekaterina.
 

Bozena atmete erleichtert aus.
 

„Danke, Jekaterina.“, sagte sie dann.
 

„Schon in Ordnung. Also, was führt euch beide zu mir?“
 

„Als wir erfahren haben, was passiert ist, haben wir uns Sorgen gemacht. Branka hat sogar geglaubt, dass sie Schuld an deinem Zustand ist.“, sagte Bozena.
 

„Wie kommst du denn auf dieses schmale Brett, Branka?“
 

„Nun ja… wie soll ich das sagen…? Es war ein Schock für mich, als ich davon erfuhr. Zumal es unmittelbar danach passiert ist, nachdem ich an Bord kam. Verstehst du, worauf ich hinaus will??“, sagte Branka.
 

„Ja sicher. Ganz untermöbliert in der Denkstube bin ich auch nicht. Aber meine Krankheit muss nicht zwangsläufig etwas mit deinem Anbordkommen zu tun haben, Branka. Hast du dich diesbezüglich untersuchen lassen?“
 

„Ja. Die Ergebnisse kamen gerade eben.“, sagte Branka.
 

„Und?“
 

„Nichts. So wie die Dinge stehen, trage ich keine Erreger in mir.“, sagte Branka.
 

Bozena ergänzte: „Wenn du was brauchst, dann lass es uns wissen. Wichtig ist, dass du wieder auf die Beine kommst.“
 

„Danke, für eure Fürsorge. Aber ich komme ganz gut allein zurecht.“, sagte Jekaterina. 169

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56330.4 Commander Eric McClusky, erster Offizier, neuer Eintrag: Captain Romanova ist zwar aus dem gröbsten raus, dennoch ist sie nur bedingt dienstfähig. Auf dieser Mission wird mir die Führung unseres Schiffes obliegen. Hoffentlich wird Jekaterina schnell wieder gesund. Was nun aber unseren Auftrag angeht, so setzt Captain Romanova vollstes Vertrauen in meine Fähigkeiten. Hoffentlich enttäusche ich sie nicht.“
 

Eric McClusky klappte das Buch zu und sah nach vorne. Die Sterne flitzten am Schiff vorbei. Denn die Kirow flog mit Höchstgeschwindigkeit zu ihrem Ziel. Jennifer Bond räusperte sich.
 

„Commander, wir sollten unsere Schilde und die Waffensysteme aktivieren. Unsere Sensoren haben ein trakenisches Schiff geortet.“, sagte sie.
 

„Welcher Kurs, Lieutenant?“
 

„150,8.“, sagte Lieutenant Bond.
 

„Danke Lieutenant.“
 

„Commander, soll ich die Schilde und die Waffensysteme aktivieren?“, fragte die Sicherheitsoffizierin.
 

„Tun sie das, Miss Bond.“
 

In Jekaterinas Quartier
 

Jekaterina kam aus der Dusche. Sie hatte sich einen dunkelblauen Bademantel aus Seide angezogen und zugebunden. Denn sie wollte nicht, dass Besucher ihr auf die Brüste sahen. Sie hatte sich gerade in ihren Sessel gesetzt und hatte sich ihr Lieblingsbuch gegriffen, da erschien aus dem Nichts eine männliche Gestalt. Jekaterina musterte ihn.
 

Der Fremde war 1,98 m groß und athletisch gebaut. Seine rechte Gesichtshälfte war weiß geschminkt. Der Mann sah aus, wie ein Einwohner der karibischen Inseln. Zumindest dachte Jekaterina, dass er wegen seiner dunkelbraunen Hautfarbe von dort kam. Der Fremde hatte ein ovales Gesicht mit braunen Augen und einer extrem breiten Nase. Bekleidet war er mit einem schwarzen Anzug und einem schwarzen Hemd mit weißen Punkten. Auf dem Kopf trug er einen schwarzen Krempenhut und dazu schwarze Herrenschuhe. In der linken Hand hielt der Fremde einen Stock.
 

Jekaterina bekam es mit der Angst zu tun. Doch sie ließ sich das nicht anmerken. Sie musste es irgendwie fertig bringen, den Fremden zu beeindrucken. Langsam und anmutig erhob sich Jekaterina aus dem Sessel und ging mit langsamen Schritten auf ihren ungebetenen Besucher zu. Als sie ihm gegenüberstand sah zu ihm auf und stemmte ihre Hände in die Hüften. 170
 

„Hat man ihnen nicht gesagt, dass man seinen Besuch vorher ankündigt, und nicht einfach unangemeldet reinplatzt?“, fragte sie streng.
 

„Zugegeben, das wäre vielleicht der bessere Weg gewesen.“
 

„Der einzig richtige. Nun gut. Für heute drücke ich noch mal beide Augen zu. Einfach auch deshalb, weil ich krank bin. Aber beim nächsten Mal bin ich nicht so nachsichtig mit ihnen.“, sagte Jekaterina.
 

Der Fremde neigte den Kopf.
 

„Ich werde es mir merken, Captain Romanova.“, sagte er dann.
 

Jekaterina wäre fast zusammengezuckt, hatte sich aber schnell unter Kontrolle.
 

„Da sie nun schon hier sind, wollen sie sich nicht setzen?“, fragte Jekaterina.
 

„Danke.“
 

Der Fremde setzte sich auf die Couch.
 

„Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Es soll keiner von mir behaupten, dass ich eine schlechte Gastgeberin bin.“, sagte Jekaterina.
 

„Was hätten sie denn anzubieten?“
 

„Hier an Bord sind keine alkoholischen Getränke erlaubt. Und ich selbst bevorzuge russischen Schwarztee mit Zitrone.“, sagte Jekaterina.
 

„Klingt interessant.“
 

Schließlich hatte jeder eine Tasse Tee vor sich stehen.
 

„Seien sie mir bitte nicht böse, Fremder. Aber ich befürchte ich kenne ihren Namen nicht.“, sagte Jekaterina.
 

„Oh, wie unhöflich von mir, dass ich mich nicht vorgestellt habe, Captain. Mein Name ist Dambala.“
 

„Der Name ist mir nicht bekannt. Ich würde mich erinnern, wenn wir uns schon mal begegnet wären.“, sagte Jekaterina.
 

„Daran zweifle ich nicht. Dennoch müssten sie schon öfters auf Individuen meiner Rasse getroffen sein.“
 

„Was meinen sie, Dambala?“, fragte Jekaterina.
 

„Ich bin Mitglied des Q-Kontinuums.“ 171

Das hatte Jekaterina gerade noch gefehlt! Ausgerechnet ein Q machte ihr die Aufwartung. Na das konnte ja heiter werden.
 

„Sie sind also ein Q. Ich muss zugeben, dass ich schon die eine oder andere Begegnung mit einem Mitglied des Kontinuums hatte. Allerdings sollte ich erwähnen, dass diese Begegnungen alles andere als erfreulich verlaufen sind.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich verstehe. Aber sie sollten eines wissen, Captain Romanova. Nicht alle Q sind unausstehlich. Es gibt auch Individuen, die ihren Mitmenschen etwas freundlicher begegnen.“
 

„So wie sie?“, fragte Jekaterina Dambala.
 

„So wie ich.“
 

„Nun, jetzt, wo wir uns gegenseitig beschnuppert haben, würde ich gerne wissen, was sie zu mir führt, Dambala.“, sagte Jekaterina.
 

„Sie und ihre Besatzung sind zurzeit auf dem Weg nach Arkon, wenn ich mich nicht irre.“
 

„Woher wissen sie davon? Außer mir und meiner Crew weiß keiner von unserer Mission.“, sagte Jekaterina.
 

„Das war nicht schwer zu erraten. Sehen sie, ein Raumschiff der Föderation, dass mit Höchstgeschwindigkeit irgendwo hin fliegt, und das dazu noch kampfbereit, so etwas fällt zwangsläufig auf, Captain.“
 

„Also schön, Dambala. Sie wissen von unserer Mission. Was wissen sie sonst noch?“, fragte Jekaterina.
 

„Das Schiff, das Arkon bombardiert, ist ein schwerer Kreuzer. Der Name des Schiffes lautet „Southern Cross“. Leider kann ich nicht sagen, was es damit auf sich hat, Captain.“
 

„Ich glaube, ich weiß, was gemeint ist.“, sagte Jekaterina.
 

„Dann lassen sie mich an ihrem Wissen teilhaben, Captain Romanova.“
 

„Der Name nimmt Bezug auf ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Das Kreuz des Südens.“, sagte Jekaterina.
 

Dambala nickte anerkennend.
 

„Da wäre ich nie drauf gekommen.“, gestand er.
 

„Was wissen sie sonst noch über unseren Gegner?“ 172

„Sein Kommandant heißt Exegol. Man sagt, dass er Freude daran hat, harmlose Völker zu tyrannisieren.“, sagte Dambala.
 

„Unser Schwesterschiff, die USS Enterprise, hat uns vertreten, solange ich noch auf Rulon war. Captain Picard ist es nicht gelungen, Exegol zum Rückzug zu bewegen.“
 

„Es hätte mich überrascht, wenn er klein beigegeben hätte. Nein. Exegol können sie nur mit Waffengewalt dazu bringen, die Arkonaner ein für allemal in Ruhe zu lassen.“, sagte der Q.
 

„Was hat der davon, dass er dieses Volk so quält?“
 

„Es macht ihm Spaß, Völker, wie die Arkonaner in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber sie werden ihn nicht so einfach besiegen können, Captain.“, sagte Dambala.
 

„Und warum, wenn ich fragen darf, Dambala?“
 

„Die Southern Cross ist stark gepanzert und verfügt über extrem leistungsfähige Schilde. Dazu kommen noch 10 Phaserbänke, drei Abschussrampen für Photonentorpedos und 6 Turbolasertürme. Exegols Schiff hat eine enorme Feuerkraft.“
 

„Wir werden sehen.“
 

„Unterschätzen sie Exegol nicht. Er ist gefährlicher, als sie denken.“, sagte Dambala und hob warnend den Zeigefinger.
 

„Ich möchte an dieser Stelle gerne eine Regel zitieren, dir mir Anatoli Peskow, mein ehemaliger Mentor beigebracht hat.“
 

„Und wie lautet diese Regel, Captain?“, fragte Dambala.
 

„Sie lautet „Unterschätze niemals den Feind“. Und ich werde den Teufel tun, und diese Regel ignorieren.“
 

Dambala nickte anerkennend.
 

„Ich sehe, sie hatten einen guten Lehrmeister. Er hat gut daran getan, ihnen diese Lektion beizubringen.“, sagte er dann.
 

Dambala stand auf. Jekaterina tat das gleiche.
 

„Es ist an der Zeit, dass ich mich auf den Weg mache. Ich danke ihnen, dass sie mir dennoch einen Augenblick ihrer Zeit gewidmet haben, obwohl ich unangemeldet erschienen bin. Und ihr Tee war wirklich ausgezeichnet. Ich hoffe, dass ich ab und an mal auf eine Tasse Tee und ein Schwätzchen 173

vorbeikommen kann.“, sagte er.
 

„Wenn sie sich vorher ankündigen, gerne.“
 

„Nun denn. Ich wünsche ihnen eine schnelle Genesung, Captain. Leben sie wohl.“, sagte Dambala.
 

„Doswidanja.“
 

Beide gaben sich die Hand und schüttelten sie sanft. Dann verschwand der Q genau so, wie er auch erschienen war. Jekaterina fühlte sich müde. Sie zog den Bademantel aus und legte sich ins Bett.
 

Sie wusste gar nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als der Türsummer ertönte. Jekaterina streckte sich und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
 

„Wer ist da?“, fragte sie ganz verschlafen.
 

„Alina Nadirova. Ich komme um ihnen noch einmal Blut abzunehmen, für eine weitere Probe.“
 

„Kommen sie rein, Doktor.“, sagte Jekaterina.
 

Die Türhälften glitten auseinander und die stellvertretende Chefärztin der Kirow betrat Jekaterinas Quartier.
 

„Wie fühlen sie sich, Captain?“, fragte Alina.
 

„Ein bisschen besser. Aber um Wahrheit die Ehre zu geben, ich wäre lieber auf der Brücke, als hier in meinem Quartier. Mir fällt die Decke auf den Kopf.“
 

„Das kann ich gut nachvollziehen, Captain. Aber solange sie nicht zu 100% fit sind, werden sie tun, was ich ihnen rate.“, sagte Alina resolut.
 

„Sie sind die Ärztin.“
 

„Ganz genau. Ich bin die Ärztin. Und jetzt strecken sie bitte den Arm aus. Welcher ist egal.“, sagte Alina.
 

Jekaterina tat, worum Doktor Nadirova sie gebeten hatte. Die Ärztin reinigte die entsprechende Stelle und setzte die Nadel an. Nach 10 Minuten hatte Alina Nadirova genug Blut für eine weitere Probe.
 

„In Ordnung. Ich werde die Probe gleich im Labor untersuchen lassen. Danach kann ich einschätzen, wie lange sie Dienst tun können, Captain.“, sagte sie.
 

Jekaterina zog ihre Uniform an und las noch ein bisschen, ehe sie sich entschied, auf die Brücke zu gehen. Doch vorher wollte sie auf die 174

Krankenstation gehen, um sich von Doktor Nadirova grünes Licht geben zu lassen. Alina war überrascht, als sie die Kommandantin die Krankenstation betreten sah.
 

„Die Resultate dürften in circa einer halben Stunde vorliegen, Captain.“, sagte sie.
 

„Deswegen bin ich auch nicht hier, Doktor.“
 

„Weshalb denn dann?“, wollte Alina wissen.
 

„Ich will auf die Brücke und zeitweise meinen Dienst verrichten.“
 

„Und dafür wollen sie meine Erlaubnis, Captain?“, fragte Alina.
 

„Sonst wäre ich nicht hier.“
 

„In Ordnung. Erlaubnis erteilt.“, sagte Alina.
 

Jekaterina atmete erleichtert aus. Doch Alina hatte anderes im Sinn.
 

„Aber nur für zwei Stunden. Wenn die Werte entsprechend sind, vielleicht zweieinhalb bis drei.“, sagte sie.
 

„Einverstanden. Zwei Stunden. Halten sie mich bitte auf dem Laufenden, Doktor Nadirova.“
 

„Das hätte ich sowieso gemacht. Sie hören von mir, Captain.“, sagte Alina.
 

Jekaterina verließ die Krankenstation und steuerte den nächsten Turbolift an. Nachdem sich die Tür des Lifts geschlossen hatte, betätigte die Kommandantin der Kirow eine entsprechende Taste und nannte ihr Ziel.
 

„Brücke.“, sagte Jekaterina in das Gerät.
 

Der Lift setzte sich in Bewegung und brachte Jekaterina in Sekundenschnelle an ihr Ziel. Die Türhälften glitten auseinander und die Kommandantin kam auf die Brücke. Eric McClusky, der auf dem Platz in der Mitte saß sah seine Vorgesetzte und nahm sofort Haltung an.
 

„Kommandant auf der Brücke.“, sagte er.
 

„Rühren, Nummer eins.“
 

„Danke, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Ich übernehme für die nächsten zwei Stunden das Kommando, Nummer eins. Es können aber auch drei werden, je nachdem, was die Ergebnisse der 175

aktuellsten Blutprobe sagen.“
 

„In Ordnung, Captain. Es ist schön, dass sie wieder hier sind.“, sagte der erste Offizier der Kirow.
 

„Danke, Nummer eins. Gibt es etwas, das ich wissen muss?“
 

„Ja, Captain. Unsere Sensoren haben ein trakenisches Schiff geortet, das sich auf Kurs 150,8 befindet.“, sagte Commander McClusky.
 

„Verstehe. Commander Sherrock, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Kurs des Trakeners kreuzen, wenn er seinen Kurs beibehält?“
 

„Nicht sehr hoch, Captain. Es sei denn, er würde mit seinen Sensoren gezielt nach uns suchen.“, sagte die Navigatorin.
 

Jekaterina nahm auf dem Sessel Platz, der ihr als Kommandantin zustand und wandte sich an ihren ersten Offizier.
 

„Ich habe auch ein bisschen etwas in Erfahrung bringen können. Es betrifft unseren Gegner.“, sagte sie.
 

„Ist die Quelle zuverlässig, Captain?“
 

„Ich habe die Informationen von einem Q namens Dambala.“, sagte Jekaterina.
 

„Ist er uns feindlich gesinnt, Captain?“
 

„Er behauptet zumindest das Gegenteil. Aber lassen wir das mal außen vor, Nummer eins. Unser Gegner heißt Exegol und scheint eine sadistische Ader zu haben. Sein Schiff ist ein schwerer Kreuzer mit Namen „Southern Cross“, das über eine starke Panzerung und über enorme Feuerkraft verfügt.“, sagte Jekaterina.
 

„Sollten diese Informationen stimmen, Captain…“
 

„Dann was, Nummer eins?“, fragte Jekaterina.
 

„Dann müssen wir uns auf ein schweres Feuergefecht einstellen.“
 

„Sie schaffen das schon, Nummer eins. Ich habe vollstes Vertrauen in ihre Fähigkeiten.“, sagte Jekaterina.
 

„Danke, Captain.“
 

„Wenn ich ehrlich sein darf, Nummer eins, dann fürchte ich mich vor dem Tag, an dem man ihnen ihr eigenes Kommando gibt.“, sagte Jekaterina.

176

„Darf ich nach dem „Warum“ fragen, Captain?“
 

„Sie dürfen, Nummer eins. Und ganz ehrlich, wenn man sie zum Captain befördert, dann werden sich unsere Wege trennen.“, sagte Jekaterina.
 

„Wobei die Betonung auf „WENN“ liegt, Captain.“
 

„Hand aufs Herz, Nummer eins, sie haben das Zeug für den Platz in der Mitte.“, sagte Jekaterina.
 

Kaum hatte sie ihren Satz beendet, da zirpte ihr Kommunikator.
 

„Krankenstation an Captain.“, hörte Jekaterina die Stimme der stellvertretenden Chefärztin.
 

„Sprechen sie, Dr. Nadirova.“
 

„Ihre Blutwerte sind fast wieder in Ordnung. Die Anzahl ihrer roten Blutkörperchen liegt bei 95%“, sagte Alina.
 

„Heißt, das, das ich wieder dienstfähig bin?“
 

„Das heißt es keinesfalls, Captain. Sie können MAXIMAL 4 Stunden Dienst tun. Aber dann ist für sie Ruhe angesagt.“, sagte Alina.
 

„Besser als nichts, Doktor Nadirova.“
 

„Genau. Besser als nichts. Und nur damit wir uns klar verstehen, Captain. Auf dieser Mission werden sie so gut es geht schonen.“, sagte Alina.
 

„In Ordnung, Doktor.“
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternezeit 56330.7 Commander Eric McClusky, erster Offizier, neuer Eintrag: Captain Romanova war heute für einige Stunden auf der Brücke und hat zeitweise das Kommando übernommen. Es war gut, dass sie hier war. Außerdem hat sie von einem Q namens Dambala Informationen über unseren Gegner bekommen, die für uns sehr wertvoll sein können. Und sie hat mir einmal mehr ihr Vertrauen ausgesprochen. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Arkon, um Exegol, wie unser Gegner heißt, ein für allemal aus dem Alpha-Quadranten zu vertreiben.“
 

Keiko hob den Kopf.
 

„Commander, ich empfange eine Nachricht.“, sagte sie.
 

„Was sagt die Nachricht, Keiko?“
 

„Es ist ein Hilferuf. Die Nachricht lautet: „Bitte helft uns!“.“, sagte Keiko. 177

Ales Riley meldete sich zu Wort.
 

„Commander, wir haben Gesellschaft bekommen. Ein romulanisches Kriegsschiff, Valdore-Typ.“, sagte er.
 

„Commander, die Valdore hat uns kontaktiert.“
 

„Auf den Schirm, Keiko.“, sagte Eric McClusky.
 

Auf dem großen Schirm erschien Donatras Gesicht.
 

„Commander Donatra.“, begann der erste Offizier der Kirow das Gespräch.
 

„Commander McClusky.“
 

„Commander, ich bedaure ihnen mitteilen zu müssen, dass Captain Romanova zurzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht voll dienstfähig ist. Auf dieser Mission habe ich das Kommando auf der Kirow.“, sagte Commander McClusky.
 

„Wie schlimm ist es, Commander McClusky?“
 

„Sagen wir es mal so, Commander Donatra. Captain Romanova ist zwar aus dem Schlimmsten raus, aber noch nicht 100%ig fit.“, sagte Eric McClusky.
 

Auf dem Planeten Arkon
 

Prinzessin Daena stand auf der Balustrade des Palastes und sah hinunter auf die Stadt. Sie war eine 1,60 m große schlanke Brünette im Alter von 26 Jahren mit braunen Augen und Haaren, die bis zu ihrer Achselhöhle reichten. Sie hatte ein ovales Gesicht mit braunen Augen und einer durchschnittlichen Nase. Daena trug an diesem Tag ein magentafarbenes Kleid, das hinten am Nacken zusammengebunden war, und Schuhe mit flachen Absätzen in derselben Farbe.
 

Neben ihr stand ihre 2 Jahre jüngere Schwester Niemira. Daenas jüngere Schwester unterschied sich sehr von ihr. Niemira war eine 1,65 m große Blondine mit blauen Augen. Sie hatte ein ovales Gesicht mit einer breiten Nase. Ihre blonden Haare trug die 24jährige offen und schulterlang. Im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Daena bevorzugte Niemira dunklere und knappere Kleider. Sie trug ein schwarzes, schulterfreies Kleid mit Oberarmstulpen, die mit Halteriemen am oberen Ende befestigt waren. An den Seiten waren dunkelblaue Streifen mit Rosenmuster eingearbeitet. Dazu trug sie schwarze, halterlose Nylons und Damenschuhe mit erhöhten Absätzen.
 

„Was meinst du, Daena? Wie lange müssen wir diese Bombardements noch über uns ergehen lassen?“, fragte Niemira ihre Schwester.
 

„Ich weiß es nicht, Niemira. Ich hoffe jeden Tag, dass jemand kommt und diesen Widerling vernichtet.“ 178

„Und wenn niemand kommt?“, fragte Niemira.
 

„Daran wage ich gar nicht zu denken, Niemira.“
 

„An die Oberfläche können wir sowieso nicht zurück.“, sagte Niemira.
 

„Ja, ich weiß. Erinnere mich bitte nicht daran, Niemira.“
 

Daena dachte an jenen schicksalhaften Tag zurück, an dem sie mit ihrer Schwester Niemira und ihrem Bruder Arkos in die geheime Stadt geflohen war. Es war nach Einbruch der Dunkelheit, als der Angriff begonnen hatte. Tausende Drohnen waren aus heiterem Himmel über der Planetenoberfläche aufgetaucht und hatten ein flächendeckendes Bombardement begonnen. Die Gärten und Felder wurden mit Brandbomben vernichtet, während die Gebäude, wie der Palast der königlichen Familie, mit Phosphorbomben zerstört wurden. In jener Nacht, die als „Nacht der tausend Feuer“ in die Geschichte Arkons einging, waren die Geschwister zu Vollwaisen geworden. Seitdem lebte das Volk der Arkonaner, wie sich die Bewohner Arkons nannten, in Furcht und Schrecken.
 

An Bord der Kirow
 

Jekaterina saß in ihrem Lieblingssessel und trug wieder das Kleid mit den Pfauenfedern. Auf der Couch saß Donatra, die Kommandantin der Valdore. Sie war zu einer kurzen Besprechung auf die Kirow gekommen und machte nun ihrer Freundin ihre Aufwartung. Jekaterina freute sich, ihre romulanische Freundin zu sehen.
 

„Ich hab gehört, was dir passiert ist. Wie fühlst du dich?“, sagte Donatra.
 

„Ab sofort feiere ich meinen Geburtstag zweimal.“
 

„Schön, dass du deinen Humor nicht verloren hast, Jekaterina.“, sagte die Romulanerin.
 

„Ganz ehrlich, ohne Loreleys Hilfe wäre ich jetzt nicht hier.“
 

„Kann ich mir gut vorstellen. Der Schlamm hat deine Genesung sichtlich beschleunigt.“, sagte Donatra.
 

„Worauf willst du hinaus?“
 

„Normalerweise dauert es Jahre, bis solche Blutkrankheiten vollständig geheilt sind. Bei dir waren es nur ein paar Tage.“, sagte die Kommandantin der Valdore.
 

„Stimmt. Aber egal. Wichtig ist, dass ich fast wieder fit bin.“
 

„Ja. FAST, Jekaterina.“, sagte Donatra. 179
 

Später verabschiedeten sich die beiden Frauen.
 

„Ich muss wieder zurück auf die Valdore. Dir gute Besserung. Und wenn was ist, sag bescheid.“, sagte Donatra.
 

„Mach ich.“
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56338.1 Commander Eric McClusky, erster Offizier, neuer Eintrag: Wir haben den Planeten Arkon fast erreicht. Die Southern Cross ist von unseren Scannern erfasst worden. Doch es ist nicht auszuschließen, dass uns die Sensoren des feindlichen Schiffes ebenfalls erfasst haben, genauso wie die Valdore. Wir werden wohl bald in Kontakt mit Exegol, dem Kommandanten der Southern Cross treten. Mal sehen, wie er reagiert, wenn er merkt, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist, wenn uns jemand herausfordert.“
 

„Commander, die Southern Cross ist noch 2 Kilometer von unserer gegenwärtigen Position entfernt.“, sagte Jennifer Bond, die Sicherheitsoffizierin der Kirow.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien ein kleiner, weißer Punkt.
 

„Vergrößern.“, sagte Eric McClusky.
 

Der Ausschnitt vergrößerte sich und aus dem weißen Punkt wurde ein 115 m langes und 7,50 m breites Raumschiff. Eric McClusky fiel aus, dass die Erbauer des fremden Schiffes eher runde Formen bevorzugt hatten. Und offenbar hatten die Konstrukteure der Southern Cross ein bisschen bei der Föderation abgekuckt, wie die Warpgondeln verrieten, die auf der Unterseite des Schiffes nach vorne ragten. Eine weitere Ähnlichkeit zu den Föderationsschiffen der Miranda-Klasse bestand darin, dass das Triebwerk für den Impulsantrieb oberhalb der Kommandobrücke in einer Stützstrebe verbaut war. Allerdings bildete diese Strebe den tragenden Teil des Schiffes und eine Untertassensektion suchte man vergebens. Stattdessen hatte die Southern Cross auf der Oberseite des Rumpfes, der von der Strebe getragen wurde, zwei große Fenster, die einen großzügigen Blick auf die Brücke des Schiffes gewährten.
 

Der erste Offizier erkannte, dass im rückwärtigen Bereich der Brücke eine Konsole in die Wand eingelassen war, an der ein Ferengi saß. Auf der Seite gegenüber war eine ähnliche Konsole. An ihr saß eine leicht bekleidete Frau, ihrem Aussehen nach eine Asiatin. An der Frontseite waren zwei weitere Konsolen zu sehen. An der einen saß ein Borg, an der anderen ein Breen. Links und der beiden Konsolen befanden sich zwei schwenkbare Gefechtsstände. Der auf der rechten Seite wurde von einem Klingonen bedient. Der zweite, auf der Backbordseite von einem Vorta. Hinter dem Borg saß etwas erhöht eine 180

Trill. Eric McClusky erkannte sie an den rotbraunen Malen den ganzen Körper der Frau bedeckten. Versetzt zur Trill, aber dennoch etwas erhöht, saß auf der Backbordseite ein Mann. Dem ersten Offizier der Kirow fiel sofort die grüne Haut des Mannes auf. Anhand der Kleidung, der er trug, schloss Eric McClusky, dass dieser zumindest einigen Einfluss auf der Southern Cross hatte. Auf dem Kopf trug der grünhäutige Mann eine Krone, während der Rest seiner Kleidung aus edelsten, reich verzierten Stoffen bestand.
 

Über diesem Mann befand sich noch eine Empore, auf der in der Mitte ein Thron stand. Und auf diesem saß der Exegol, der Kommandant der Southern Cross. Exegol war ein furchteinflößende Erscheinung. Er hatte einen breiten Kopf, an dessen Schläfen zwei Mufflonhörner aus dem Kopf ragten. Außerdem besaß er diabolische rote Augen. Vom Körperbau her war Exegol eher schmächtig, wie die Klauenhände verrieten, die aus den Ärmeln seines blauen Gewandes hervorragten. Exegol lächelte und zeigte ein Gebiss mit messerscharfen Zähnen.
 

Eric McClusky konzentrierte sich wieder auf das Äußere des Schiffes. Die Abschussrampen für die Torpedos waren in der Bugspitze der Southern Cross untergebracht. Backbord und Steuerbord befanden sich jeweils drei der sechs Turbolasertürme. In den Hauptstreben waren die Phaserbänke installiert worden. 181
 

An Bord der Southern Cross
 

Der Ferengi wandte sich zu Exegol um.
 

„Herr, unsere Sensoren haben zwei Schiffe erfasst. Das eine ist ein Föderationsraumschiff der Sovereign-Klasse. Das zweite ein romulanisches Schiff der Valdore-Klasse.“, sagte er.
 

„Ein Föderationsschiff der Sovereign-Klasse?“
 

„Ja, Herr.“, sagte der Ferengi.
 

„Wie viele Schiffe der Sovereign-Klasse haben wir in unserer Datenbank, Dvorak?“
 

„Nur die USS Enterprise. Aber die Föderation hat noch das Typschiff und 10 weitere Schiffe dieser Klasse, Herr.“, sagte Dvorak.
 

„Waren es nicht 11?“
 

„Das ist richtig. Aber am 5. März 2379 wurde mit der USS Kirow das aktuellste Schiff dieser Klasse in Dienst gestellt.“, sagte der Ferengi.
 

Der Borg schaltete sich in das Gespräch ein. 181
 

„Herr, die Föderationsraumschiff hat seine Schilde und die Waffensysteme aktiviert.“, sagte er.
 

„Bist du dir sicher, Korvak?“
 

„Ja, Herr.“
 

„Herr, das Schiff ist noch 1,5 Kilometer von unserer gegenwärtigen Position entfernt. Geschätztes Zusammentreffen in einer halben Stunde.“, sagte der Breen.
 

Der Orbit um den Planeten Arkon 30 Minuten später
 

Die Kirow hatte in einer Entfernung von 800 Metern von der Southern Cross Position bezogen. Eric McClusky hatte die beiden vorderen Torpedorohre mit zwei Quantentorpedos bestücken lassen. Er wollte der Southern Cross so ein klares Signal der Stärke senden.
 

An Bord der Southern Cross
 

Korvak, der Borg, wandte sich an Exegol.
 

„Herr, das Föderationsschiff hat die beiden vorderen Torpedorohre bestückt. Soll ich feuern?“, sagte er.
 

„Nein. Das soll ein Signal der Stärke und eine Warnung für uns sein.“
 

Exegol wandte sich an die Frau an der Konsole gegenüber der des Ferengi.
 

„Komi, ruf das Föderationsschiff. Wollen doch mal sehen, wie abgebrüht dessen Kommandant ist.“, sagte er.
 

„Ja, Herr.“
 

An Bord der Kirow
 

Keiko hob ihren Kopf, als die Nachricht der Southern Cross eintraf.
 

„Commander, McClusky, die Southern Cross hat uns kontaktiert.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien das Gesicht des Kommandanten der Southern Cross. Und es fiel dem ersten Offizier der Kirow alles andere als schwer, um zu erkennen, dass der gegnerische Captain, alles andere als erfreut war.
 

„Ich nehme an, sie sind Exegol.“, begann Eric McClusky das Gespräch. 182
 

„Der bin ich. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
 

„Commander Eric McClusky. Erster Offizier des Föderationsschiffes USS Kirow.“, sagte Commander McClusky.
 

„Wo ist ihr Captain?“
 

„Captain Romanova ist zurzeit aus gesundheitlichen Gründen außer Gefecht gesetzt.“, sagte Eric McClusky.
 

„Verstehe. Nun denn. Vor einigen Tagen hatten wir ein unangenehmes Rendezvous mit einem anderen Schiff ihrer Klasse. Es war die USS Enterprise.“
 

„Man hat uns mitgeteilt, dass Captain Picard sie nicht zum Rückzug bewegen konnte, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Falls sie dasselbe vorhaben, Commander, dann lassen sie sich folgendes gesagt sein: Sie werden mich auch nicht verjagen.“
 

„Hören sie, Captain. Man hat uns ermächtigt, sie notfalls mit Waffengewalt zum Rückzug zu zwingen. Und glauben sie mir, ich werde nicht zögern und unsere Waffen gegen sie einsetzen, wenn es sein muss.“, sagte der erste Offizier der Kirow.
 

„Wollen sie einen Krieg anzetteln, Commander?“
 

„Ich möchte eine Sache ein für allemal klarstellen, Exegol. Die Föderation wird solche ungerechtfertigten Bombardements vor ihrer Haustür auf keinen Fall dulden oder tolerieren.“, sagte Eric McClusky resolut.
 

„Jetzt hören sie mir mal gut zu, Commander. Ich setze ihnen dieselbe Frist, die ich Captain Picard gesetzt habe. Sie haben 24 Stunden, um von hier zu verschwinden. Sollten sie meine Forderung innerhalb dieser Frist nicht erfüllen, greife ich an. Und merken sie sich das gut, Commander: Mein Schiff ist unbesiegbar. Morgen Abend 18:24 Uhr sind sie verschwunden.“
 

Dayani, das Energiewesen, das links von Eric McClusky saß, erhob sich nun zu seiner vollen Größe.
 

„Du stinkst ja geradezu vor Überheblichkeit, du Pappnase.“, sagte sie.
 

Exegols Gesichtsausdruck verdüsterte sich. So hatte noch keiner mit ihm gesprochen. Noch nie hatte es jemand auch nur gewagt, sich ihm zu widersetzen. Dieses Mal war es jedoch anders.
 

„Commander, wenn ich ihnen einen guten Rat mit auf den Weg geben dürfte: Legen sie diese vorlaute Göre mal übers Knie und prügeln sie ihr Manieren ein.“, sagte Exegol. 183

„Bedaure, aber das ist leider nicht möglich. Wenn ich Hand an Dayani legen würde, bekäme ich von ihrer Mutter ordentlich eins übergebügelt. Kirow Ende.“, sagte Eric McClusky.
 

In Jekaterinas Quartier
 

Jekaterina hatte gerade ihr neuestes Kleid angelegt, und betrachtete sich im Spiegel. Sie trug ein blaues Kleid, in der Farbe ihres Bademantels, das mit goldenen Sternen bestickt war. Dazu trug sie Schuhe mit flachen Absätzen und um den Hals eine goldene Kette mit Tansanitsteinen. Um den Hals trug sie einen Seidenschal in demselben Blauton und demselben Sternenmuster und Armstulpen. Doch der Türsummer riss Jekaterina aus ihren Gedanken.
 

„Wer ist da?“, fragte Jekaterina.
 

„Dambala.“
 

„Treten sie ein.“, sagte Jekaterina.
 

Die Türhälften glitten auseinander und der Q trat ein. Im Gegensatz zu seinem letzten Besuch trug der dieses Mal einen weißen Anzug mit roter Krawatte und eine weißen Zylinder. Auch sein Stock war ein anderer. Dieser war aus Elfenbein und hatte einen gebogenen Griff. Dambala musterte die Kommandantin der Kirow mit einem bewundernden Blick. Jekaterina wandte sich zu ihm um.
 

„Ich hoffe, ihnen gefällt was sie bewundern durften.“, sagte sie.
 

„Sie überraschen mich immer wieder aufs neue, Captain. Sie sehen aus wie eine Lady.“
 

„Danke, für das Kompliment. Aber kommen wir zu dem Grund ihres Besuchs, Dambala. Ich hätte vieles für möglich gehalten, aber nicht, dass wir uns in so kurzer Zeit schon wieder sehen.“, sagte Jekaterina.
 

„Nun, ich bin durch Zufall an einige Informationen gelangt, die ihnen und ihrer Crew, bei dieser Mission nützlich sein könnten.“
 

„Da mein erster Offizier auf dieser Mission das Kommando über die Kirow hat, finde ich es nur Rechtens, wenn er dabei ist, wenn sie ihre Informationen preisgeben.“, sagte Jekaterina.
 

„Es ist ihr Schiff, Captain. Ich bin hier nur Gast, und habe nicht das Recht ihre Entscheidungen infrage zu stellen.“
 

„Schön, dass sie das einsehen.“, sagte Jekaterina und aktivierte ihren Kommunikator.
 

„Captain an Brücke.“, sprach sie in das kleine Gerät. 184

„Ich höre sie klar und deutlich, Captain.“
 

„Nummer eins, kommen sie bitte in 10 Minuten in den Bereitschaftsraum. Es gibt Neuigkeiten.“, sagte Jekaterina.
 

„Aye, Captain.“
 

10 Minuten später
 

Eric McClusky saß auf seinem Platz, der ihm als erster Offizier zustand, als die Türhälften auseinander glitten und seine Vorgesetzte, dicht gefolgt von Dambala den Raum betrat. Dem Q entging der besorgte Gesichtsausdruck im Gesicht des ersten Offiziers nicht. Dementsprechend überraschte ihn die Frage von Jekaterinas Nummer eins nicht.
 

„Wie fühlen sie sich, Captain?“
 

„Ein wenig besser.“, sagte Jekaterina.
 

Dann wandte sie sich zu Dambala um.
 

„Nummer eins, das ist Dambala, der Q, der mir vor kurzem seine Aufwartung gemacht hat. Dambala, mein erster Offizier Eric McClusky.“, sagte die Kommandantin.
 

„Commander.“
 

Mit diesen Worten präsentierte der Q Eric McClusky sein, die dieser mit einem festen Händedruck ergriff.
 

Als sich jeder gesetzt hatte, eröffnete Jekaterina das Gespräch.
 

„Wie ich bereits sagte, Nummer eins, es gibt Neuigkeiten.“, sagte sie.
 

„Ich habe auch welche für sie, Captain.“
 

„Dambala, was haben sie für uns?“, fragte Jekaterina den Q.
 

„Exegol ist ein Moloch.“
 

„Wenn ich nich recht entsinne, war das der Name einer Gottheit im antiken Karthago, der man Kinder geopfert hat.“, sagte Eric McClusky.
 

„Richtig, Nummer eins. Und beschrieben wurde er als eine Kreatur mit großem Kopf und Mufflonhörnern an den Schläfen, Klauenhänden und einem Gebiss aus messerscharfen Zähnen.“
 

„Auf eurer Erde glaubt man, dass Moloch nur eine Figur in Gruselgeschichten ist, die man kleinen Kindern nachts bei Kerzenschein erzählt. Aber dem ist nicht so. Es gibt sie wirklich. Woher sie kommen weiß niemand so genau. Einst haben sie sogar ganze Galaxien beherrscht. Doch irgendwann haben sich die Bewohner der Planeten in diesen Galaxien gegen die Moloche erhoben und sie einen nach dem anderen vernichtet. Heute existiert nur noch eine Hand voll von ihnen. Exegol ist einer davon.“, sagte Dambala.
 

„Woher haben sie diese Informationen?“
 

„Ich habe sie von einem von Exegols Besatzungsmitgliedern, Captain Romanova. Sie ist von der Erde. Ihr Name ist Komi.“, sagte Dambala.
 

„Klingt asiatisch.“
 

„Komi ist Japanerin, Commander McClusky.“, sagte Dambala.
 

Jekaterina schaltete sich wieder in das Gespräch ein.
 

„Was hat Komi von ihnen als Gegenleistung für diese Informationen verlangt?“, fragte sie.
 

„Sie will von der Southern Cross fliehen. Wenn sie können, dann helfen sie ihr.“
 

„Ich mache keine Versprechen, von denen ich weiß, dass ich sie nicht einhalten werde.“, sagte Jekaterina.
 

„Das verlangt auch niemand.“
 

Eric McClusky räusperte sich.
 

„Stimmt sie hatten ja auch noch Neuigkeiten, Nummer eins. Berichten sie.“, sagte Jekaterina.
 

„Exegol hat uns kontaktiert und uns ein Ultimatum gestellt.“
 

„Was verlangt er, Mr. McClusky?“, fragte Jekaterina.
 

„Wir müssen bis morgen Abend 18:24 Uhr verschwunden sein. Ansonsten nimmt er uns unter Beschuss.“
 

„Was haben sie vor, Nummer eins?“, fragte Jekaterina.
 

„Wir bleiben hier. Exegol mag zwar unser Schwesterschiff vertrieben haben, aber wir haben eine Mission zu erfüllen. Und genau das werden wir tun.“
 

„Sie haben das Kommando, Nummer eins. Handeln sie so wie sie für richtig halten.“, sagte Jekaterina. 185

„Da wäre noch etwas, Captain.“
 

„Ich höre.“, sagte Jekaterina.
 

„Dayani war zum Zeitpunkt unseres Gesprächs mit Exegol auf der Brücke.“
 

„Und?“, fragte die Kommandantin.
 

„Sie ist Exegol gegenüber frech geworden, als er gesagt hat, sein Schiff wäre unbesiegbar.“
 

„Was hat sie denn gesagt, Nummer eins?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Ich zitiere: „Du stinkst ja geradezu vor Überheblichkeit, du Pappnase.“ Das waren exakt Dayanis Worte.“
 

„Mutig. Ich schätze, Exegol dürfte nicht gerade sehr erfreut gewesen sein, als Dayani ihm das an den Kopf geknallt hat.“, sagte Dambala.
 

„Er hat Gift und Galle gespuckt.“
 

„Das war zu erwarten, Commander. Es gibt zwei Dinge, die einen Moloch schnell auf die Palme bringen.“, sagte Dambala.
 

„Und welche wären das?“
 

„Das erste was ein Moloch nicht leiden kann, ist, wenn man ihm gegenüber frech wird. So wie Dayani. Und das zweite, was einen Moloch verärgert, ist, wenn man ihm Überheblichkeit unterstellt.“, sagte der Q.
 

„Haben die Moloche Schwächen?“
 

„Nur eine, Captain. Ihre Überheblichkeit.“, sagte Dambala.
 

12 Stunden später
 

Jekaterina saß wieder auf ihrem Platz in der Mitte, der ihr als Kommandantin der Kirow zustand, als eine Nachricht der Southern Cross eintraf.
 

„Captain, die Southern Cross hat uns kontaktiert.“, sagte Keiko.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien das Gesicht des Molochs.
 

„Zeitvergleich, Commander.“, polterte Exegol.
 

„Hüten sie ihre Zunge, Exegol. Im Moment habe ich hier das Sagen.“ 186

„Ich schätze, sie sind dann Captain Romanova.“, sagte Exegol.
 

„Ganz Recht. Captain Jekaterina Romanova. Kommandantin des Föderationsschiffs USS Kirow.“
 

„Dann bitte ich vielmals um Entschuldigung, Captain. Es hieß, sie wären krank.“, sagte der Moloch.
 

„Ich befinde mich zwar noch im Zustand der Genesung, aber ich darf ab und zu doch meinen Dienst verrichten.“
 

„Dann wünsche ich ihnen an dieser Stelle gute Besserung, Captain.“, sagte Exegol.
 

„Danke.“
 

„Aber genug der Höflichkeiten. Sie wissen von meinem Ultimatum?“, sagte der Moloch.
 

„Da.“
 

„Es sind jetzt 12 Stunden vergangen, Captain. Aber sie haben es nicht für nötig gehalten, den Rückzug zu befehlen.“, sagte Exegol.
 

„Ich bin momentan eher nur Zuschauer. Das Kommando hat mein erster Offizier. Und er handelt so, wie er es für richtig hält. Ganz abgesehen davon, ich hätte vermutlich genauso gehandelt.“
 

„Na schön. Ganz wie sie wollen, Captain. Aber sagen sie am Ende nicht, ich hätte sie nicht gewarnt.“, sagte der Moloch.
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56340.6 Captain Jekaterina Romanova neuer Eintrag: Vor einer Stunde gab es ein Gespräch zwischen Exegol, dem Kommandanten der Southern Cross und mir. Und um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich teile die Ansichten meines ersten Offiziers. Exegol ist dermaßen von sich überzeugt, dass er seine Augen vor der Realität verschließt. Meine 3-Stunden-Schicht endet gleich, doch ich wollte es mir dann doch nicht nehmen lassen, noch einmal einen Logbucheintrag zu machen.“
 

Jekaterina klappte das Buch zu und erhob sich.
 

„Sie haben wieder das Kommando, Nummer eins.“, sagte sie.
 

„Ich übernehme wieder das Kommando, Captain.“
 

Jekaterina verließ unter einem lauten „Kommandant verlässt Brücke“ die Brücke und ging in den nächsten Turbolift, dessen Türen sich hinter ihr schlossen. 187
 

Auf dem Planeten Arkon
 

Daena saß im Audienzsaal und ging gerade einige Dokumente durch. Sie hob kurz den Kopf, als es klopfte.
 

„Herein!“, sagte sie.
 

Ihr persönlicher Sekretär Seigo betrat den Raum.
 

„Professor Futura wünscht euch zu sprechen, Herrin.“, sagte er.
 

„Er soll eintreten.“
 

„Sehr wohl, Prinzessin.“, sagte der Sekretär.
 

Ein älterer Mann mit weißen Haaren, die eine Halbglatze bildeten, betrat den Raum. Anhand der Falten in seinem Gesicht, schätzte Daena sein Alter auf jenseits der 70. Er trug eine Brille mit einem quadratischen Gestell. In seinen braunen Augen konnte die Prinzessin Freude erkennen. Offenbar war ihm bei seinen Forschungen ein wichtiger Durchbruch gelungen. Bekleidet war er mit einem weißen Kittel, einer hellbraunen Cordhose, einem weißen Hemd, und hellbraunen Herrenschuhen.
 

„Was führt sie zu mir, Professor Futura?“, fragte Daena freundlich, nachdem der Wissenschaftler den obligatorischen Hofknicks vollführt hatte.
 

„Ich habe phantastische Neuigkeiten, Prinzessin.“
 

„Freut mich das zu hören, Professor. Setzt euch doch.“, sagte Daena.
 

Der alte Mann setzte sich.
 

„Nun, Professor Futura. Was haben sie denn für Neuigkeiten für mich?“, fragte die Prinzessin.
 

„Prinzessin Daena, euer Volk verfügt seit heute über den Warpantrieb. Das von euch zur Verfügung gestellte Versuchsschiff hat Warp 3 erreicht.“
 

„Ist das viel, Professor?“, fragte Daena.
 

„Jedenfalls mehr, als ich und mein Team erwartet hatten.“
 

„Ich gratuliere ihnen, Professor Futura.“, sagte Daena.
 

„Danke, Prinzessin.“
 

Professor Futura wandte sich zum Gehen. 188
 

„Darf ich euch noch einen guten Rat mit auf den Weg geben, Prinzessin Daena?“, fragte er.
 

„Gerne.“
 

„Jetzt, wo Arkon über den Warpantrieb verfügt, solltet ihr einen Antrag auf einen Beitritt zur Vereinten Föderation der Planeten stellen. Dann wird es für zukünftige Aggressoren schwieriger, euch zu überfallen.“, sagte der Professor.
 

„Ihr seid ein weiser Mann, Professor Futura. Danke für euren Rat.“
 

An Bord der Southern Cross
 

Dvorak wandte sich an Exegol.
 

„Herr, es wäre wieder Zeit, den Planten mit den Drohnen zu bombardieren.“, sagte der Ferengi.
 

„Nicht, wenn ein Föderationsschiff in der Nähe ist. Und so wie ich die beiden kommandierenden Offiziere einschätze, werden sie den Befehl geben, das Feuer auf uns zu eröffnen, wenn sie den Drohnenstart entdecken.“
 

12 Stunden später
 

Um 18:24 Uhr am 5. Mai 2379 endete Exegols Ultimatum. Weder Kirow noch Valdore waren den Forderungen des Molochs nachgekommen. Keiko Tadashita empfing die Nachricht der Southern Cross.
 

„Commander, die Southern Cross hat uns gerade kontaktiert.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien Exegols Gesicht.
 

„Sie sind ja immer noch da.“, sagte der Moloch.
 

„In der Tat, das sind wir.“
 

„Sie haben meine Forderung also nicht erfüllt.“, sagte Exegol.
 

„Das haben sie sehr richtig erkannt.“
 

„Nun denn. Sie haben es nicht anders gewollt, Commander McClusky.“, sagte Exegol.
 

Die Verbindung wurde unterbrochen und wenig später erzitterte die Kirow, als eine Salve der Southern Cross das Schiff traf. Und genau auf diesen Augenblick hatte Eric McClusky gewartet. Sofort gab er den Befehl das Feuer zu 189

erwidern. Die Kirow antwortete mit einer Phasersalve, die die Schilde der Southern Cross durchbrach und die Turbolasertürme auf der Steuerbordseite unbrauchbar machte. Die Valdore griff ihrerseits in das Gefecht ein. Ihre Phaser verursachten schwere Schäden an der Außenhülle des feindlichen Schiffes.
 

An Bord der Southern Cross
 

Ein Stahlträger kam von oben und begrub fünf Besatzungsmitglieder unter sich. Die Luken mit denen die Drohnen normalerweise gestartet wurden, waren zuvor von einer Phasersalve der Kirow schwer beschädigt worden und hatten sich verklemmt. Der leitende Ingenieur rannte durch den Hangar und brüllte Befehle.
 

„Los, los! Beeilung! Räumt den Stahlträger da weg!“, schrie er.
 

Doch er merkte schnell, dass die Männer schnell an ihre Leistungsgrenze kamen. Denn die Schäden, die Kirow und Valdore angerichtet hatten, waren verheerend. Viele seiner Leute waren verwundet, einige sogar tot. Überall wüteten Feuer. Und hatte ein Brandbekämpfungskommando einen Brand unter Kontrolle, brach an anderer Stelle ein neuer aus. Von einer Sprechanlage im Hangar rief der die Brücke.
 

„Herr, wir müssen uns zurückziehen.“, sagte er.
 

„So und warum?“
 

„Die Schäden sind verheerend. Außerdem sind unsere Löschtrupps überfordert. Haben sie ein Feuer unter Kontrolle, bricht woanders ein neues aus. Wir haben auch viele Verwundete zu beklagen. Außerdem gibt es auch Tote. Wir haben keine Chance.“, sagte der LI.
 

„Ich verstehe. Also gut. Wir ziehen uns zurück.“
 

Auf der Brücke befahl Exegol, das Feuer einzustellen und einen nordöstlichen Kurs zu nehmen. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Er hatte gedacht, dass er die Kirow mit Leichtigkeit würde besiegen können. Doch weit gefehlt. Er hatte schnell feststellen müssen, dass das Föderationsschiff ihm haushoch überlegen war. Zumal die Southern Cross gegen zwei Gegner hatte kämpfen müssen.
 

An Bord der Kirow
 

„Commander! Die Southern Cross hat den Kampf abgebrochen und ist auf einen nordöstlichen Kurs gegangen.“, sagte Alex Riley.
 

„Das dürfte Exegol für eine Weile beschäftigen.“
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56342.0 Commander Eric McClusky, erster Offizier, neuer Eintrag: Die Southern Cross hat uns nach Ablauf 190

von Exegols Ultimatum unter Beschuss genommen. Mit Hilfe der Valdore ist es uns jedoch gelungen, sie so schwer zu beschädigen, dass dem Kommandanten nichts anderes übrig geblieben ist, als den Rückzug zu befehlen.“
 

Eric McClusky tippte an seinen Kommunikator.
 

„Brücke an Captain.“, sagte er.
 

„Ich höre sie, Nummer eins. Irgendwelche Neuigkeiten?“
 

„Ja, Captain. Wir haben die Southern Cross in einem kurzen Gefecht ziemlich übel zugerichtet. Exegol musste den Rückzug befehlen.“, sagte Eric McClusky.
 

„Soviel zum Thema „Mein Schiff ist unbesiegbar“, Nummer eins.“
 

„Jede Wette, der leckt an einem stillen Ort seine Wunden.“, sagte Commander McClusky.
 

„Davon können wir ausgehen, Nummer eins.“
 

„Wie fühlen sie sich, Captain?“, fragte Eric McClusky.
 

„Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen.“
 

„Freut mich, das zu hören, Captain Romanova.“
 

„Spassiba, Nummer eins.“
 

Auf dem Planeten Arkon
 

Daena nahm gerade ein Bad, als ihre Schwester Niemira das Badezimmer betrat.
 

„Was führt dich zu mir Schwesterherz?“, fragte Daena.
 

„Die Southern Cross ist geflohen. Scheint so, als ob deine Gebete letztendlich doch erhört wurden.“
 

„Wunderbar. Wahrscheinlich ist Exegol an einen Raumschiffkommandanten geraten, der keine Angst vor ihm hat.“, sagte Niemiras ältere Schwester.
 

„An dem Gefecht waren außer der Southern Cross noch die USS Kirow und die IRW Valdore beteiligt. Die Valdore ist ein romulanisches Schiff, während die Kirow zur Raumflotte der Vereinten Föderation der Planeten gehört.“
 

Daena seufzte vor Erleichterung.
 

„Endlich haben wir Ruhe.“, sagte sie dann. 191
 

„Freu dich nicht zu früh. Exegol wird wiederkommen.“
 

„Und wenn er wieder hierher zurückkommt, werden wir Mitglied der Föderation sein.“, sagte Daena.
 

„Meinst du, die nehmen uns auf?“
 

„Wir haben den Warpantrieb. Damit ist das Beitrittskriterium erfüllt.“, sagte Daena zu ihrer jüngeren Schwester.
 

„Und wem verdanken, wir dieses Wunder?“
 

„Professor Futura.“, sagte Prinzessin Daena.
 

„Der alte Zausel?“
 

„Genau der. Und du wolltest ihn töten lassen, als er hier ankam.“, sagte Daena.
 

„Damals konnte ich ja auch nicht ahnen, wie wertvoll er sein würde.“
 

An Bord der Southern Cross irgendwo im Alpha-Quadranten
 

Exegol hatte seine wichtigsten Offiziere zu einer Besprechung zusammengerufen.
 

„Gentlemen, ich habe um diese Zusammenkunft gebeten, weil ich wissen will, was wir tun können, um uns an der Kirow zu rächen.“, sagte er.
 

„Da können wir gar nichts tun. Die Kirow ist uns in jeder Hinsicht überlegen. Sie ist stärker bewaffnet, hat stärkere Schilde und ist schneller als wir.“
 

„Was ist mit dem zweiten Schiff?“, fragte Exegol.
 

„Es handelt sich um ein romulanisches Kriegsschiff der Valdore-Klasse. Es ist sogar das Typschiff selbst.“
 

Exegol runzelte die Stirn.
 

„LI, was meinen sie, wie lange wird es dauern, bis wir wieder einigermaßen kampfbereit sind?“, fragte er seinen leitenden Ingenieur, einen Sindareen.
 

„Nach meiner Einschätzung zwei bis drei Monate. Mindestens zwei Monate.“
 

„Soviel Zeit haben wir nicht. Ich gebe ihnen einen Monat. Danach kehren wir nach Arkon zurück.“, sagte Exegol.
 

Die Trill meldete sich zu Wort. 192
 

„Herr, dann könnte es unter Umständen zu spät sein.“, sagte sie.
 

Exegol sah seine Counselor wutentbrannt an.
 

„Worauf wollen sie hinaus, Ilva?“, fragte er.
 

„Herr, wenn ihr euch erinnert ist uns doch dieser Wissenschaftler entkommen.“
 

„Sie meinen Professor Futura?“, wollte Exegol wissen.
 

„Ja, Herr. Irgendwie ist es ihm gelungen, bis nach Arkon zu gelangen. Kurz bevor wir das Gefecht abbrechen mussten, habe ich aus dem Augenwinkel an Dvoraks Konsole einen Raumschiffstart erkannt.“
 

„Sie meinen…“, begann Exegol den nächsten Satz.
 

„Ja, Herr. Arkon dürfte Stand jetzt über den Warp-Antrieb verfügen. Und wenn ich mich recht erinnere, ist der Warpantrieb das einzige Kriterium für einen Beitritt zur Föderation.“
 

„Wenn Arkon der Föderation beitritt, dann gute Nacht Marie.“, sagte Dvorak.
 

„Dvorak! Du weißt, dass ich solche unangebrachten Äußerungen nicht dulde.“
 

Der grünhäutige räusperte sich.
 

„Du hast etwas zu dieser Gesprächsrunde beizusteuern, Morlock?“, fragte Exegol.
 

„Mit Verlaub, euer Execellence. Aber isch befürchte, dass Dvorak Recht hat. Wenn Arkon in die Föderation aufgenommen wird, und wir die Bombardements wieder aufnehmen, dann wird uns Präsidentin Arikka die gesamte Flotte auf den Hals hetzen.“
 

An Bord der Kirow
 

Keiko Tadashita hob den Kopf, als eine Nachricht von Arkon eintraf.
 

„Commander, ich empfange eine Nachricht von Arkon.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien Prinzessin Daenas Gesicht. Eric McClusky ahnte, dass er es mit einem Staatsoberhaupt zu tun hatte, zeigte den Kniefall und senkte demütig den Kopf.
 

„Ihr kniet vor niemandem nieder, Fremder.“, sagte Daena freundlich. 193
 

„Ich danke.“
 

„Würdet ihr mir freundlicherweise euren Namen verraten?“, fragte Daena.
 

„Commander Eric McClusky. Erster Offizier des Föderationsschiffes USS Kirow.“
 

„Es ist mir eine Freude, sie kennenzulernen, Commander. Und ich möchte mich bei ihnen im Namen meines Volkes bedanken.“, sagte Daena.
 

„Ich habe nur meine Pflicht getan. Es war unser Auftrag die Southern Cross zu vertreiben.“
 

„Den sie mit Bravour gelöst haben, Commander.“, sagte die Prinzessin.
 

„Bleibt zu hoffen, dass die Southern Cross nicht wiederkommt.“
 

„Exegol kommt wieder, Commander. Es wird vielleicht eine Zeit dauern, aber er wird zurückkehren.“, sagte Prinzessin Daena.
 

„Was macht sie da so sicher?“
 

„Glauben sie wirklich, dass Exegol so eine Schmach auf sich sitzen lässt, Commander McClusky?“, fragte Daena.
 

„Auch wieder wahr.“
 

„Commander, wir, das Volk der Arkonaner möchten der Föderation beitreten. Wir verfügen über den Warpantrieb.“, sagte Daena.
 

„Nun so einfach ist das nicht. Aber ich war wohl so nachlässig, sie nach ihrem Namen zu fragen.“
 

„Ich bin Prinzessin Daena.“, sagte Niemiras ältere Schwester.
 

„Nun Prinzessin, wie ich schon sagte, man kann nicht einfach so der Föderation beitreten, nur weil man über den Warpantrieb verfügt. Euer Volk muss GEEINT agieren. Und nicht in Form von vielen kleinen Fürstentümern.“
 

„Verstehe. Und ich möchte es mal so ausdrücken, Commander. Bis zu dem Zeitpunkt, als Exegol Arkon zum ersten Mal bombardiert hat, war unser Volk nicht geeint. Wir waren zerstritten. Erst durch Exegol sind wir wieder ein Volk geworden.“, sagte Daena.
 

„Ich verstehe, Prinzessin. Ich kann ihnen nur zusagen, dass wir ihr Beitrittsgesuch an den Föderationsrat weiterleiten. Mehr können wir in dieser Angelegenheit nicht tun. Was wir aber noch tun können, ist hierzubleiben und dafür zu sorgen, dass Exegol nicht zurückkehrt.“ 194
 

„Das wäre sehr freundlich von ihnen, Commander.“, sagte Daena.
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit56355.2 Commander Eric McClusky, erster Offizier, neuer Eintrag: Heute Morgen um 10:00 Uhr kam die Nachricht vom Föderationsrat, dass man Beitrittsverhandlungen mit Arkon zugestimmt hat. Botschafterin Luan hat sich auf der USS Laconia eingeschifft und ist nun auf dem Weg hierher. Uns wurde befohlen solange vor Ort zu bleiben, bis die Laconia eintrifft.“
 

Arkon einen Monat später
 

Die Beitrittsverhandlungen waren beendet. Der Vertrag war unterschrieben. Neben Botschafterin Luan und Prinzessin Daena hatten auch Jekaterina Romanova, die Kommandantin und Eric McClusky, der erste Offizier der Kirow ihre Unterschrift unter den Vertrag gesetzt. Nun musste der Föderationsrat den Vertrag noch absegnen. Jekaterina und ihr erster Offizier hofften inständig, dass die Southern Cross erst dann auftauchte, wenn man im Föderationshauptquartier den Vertrag abgesegnet hatte.
 

An Bord der Southern Cross
 

Exegol war müde. Doch er konnte nicht schlafen. Denn sein Hass auf die Kirow und ihre Besatzung hielten ihn wach. Der Moloch hatte die bittere Pille einer herben Niederlage schlucken müssen. Er hatte sich eingestehen müssen, dass sein Schiff eben doch nicht unbesiegbar war. In der Kirow hatte er seinen Meister gefunden. Seit dem Gefecht war ein ganzer Monat vergangen. Man hatte Reparaturen vorgenommen, um ein gewisses Maß an Kampfkraft zurückzuerlangen. So waren die Phaser und die Rampen für die Torpedos wieder einsatzbereit. Auch einen Turbolaserturm hatte man reparieren können. Das wichtigste aber, was die Southern Cross so bedrohlich machte, nämlich die Luken für die Drohnen, war leider nicht wieder funktionstüchtig. Der Treffer der Kirow hatte ziemlich großen Schaden angerichtet. Nun schleppte sich die Southern Cross mit Warp 1,5 nach Arkon.
 

Exegol erhob sich.
 

„Ich gehe in mein Quartier. Morlock du übernimmst vorübergehend das Kommando. Wenn was ist, ruf mich.“, sagte Exegol.
 

„Oui, euer Execellence.“
 

Exegol erlebte eine böse Überraschung als er seine Kabine betrat. Denn auf dem Bett saß Dambala, der Q, und zeigte ein diabolisches Grinsen.
 

„Wer bist du denn?“, fragte der Moloch.
 

Doch statt einer Antwort erhielt der Kommandant der Southern Cross nur ein diabolisches Lachen. 195

Danach verschwand der Q direkt vor Exegols Augen. Noch einmal konnte der Moloch das Lachen des Q hören.
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56440.2 Captain Jekaterina Romanova neuer Eintrag: Wir warten noch auf eine Antwort aus dem Föderationshauptquartier, bezüglich der Absegnung des Beitrittsvertrags zwischen Arkon und der Föderation. Solange der Vertrag nicht vom Föderationsrat abgesegnet wurde, ist Arkon noch kein vollwertiges Mitglied der Vereinten Föderation der Planeten. Und das gibt mir keine Handhabe, wenn die Southern Cross wieder hierher zurückkehren und Arkon wieder angreifen sollte.“
 

Jekaterina klappte das Buch zu. Anfang Juni 2379 hatte Doktor Nadirova sie wieder für gesund erklärt. Nun saß sie wieder auf dem Platz in der Mitte, während Eric McClusky links von ihr Platz genommen hatte. Die beiden sahen einander an.
 

„Es ist gut, sie wieder gesund und munter auf der Brücke zu sehen, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Danke, Nummer eins.“
 

„Ich hoffe, dass ich sie würdig vertreten habe, Captain.“, sagte Jekaterina Nummer eins.
 

„Sie haben einen hervorragenden Job gemacht, Nummer eins. Ich werde dies in meine Beurteilung einfließen lassen.“
 

„Danke, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Es ist nur gerecht, Nummer eins. Sie haben einen mehr als einen guten Job gemacht. Und da ist es nur rechtens, wenn ihre Arbeit gebührend honoriert wird.“
 

San Francisco Flottenwerft
 

Funken sprühten, als ein weiteres Bauteil der Rumpfsektion des neuen Schiffes verschweißt wurde. Präsidentin Arikka hatte nämlich den Bau von zwei weiteren Schiffen der Ranger-Klasse befohlen. Das erste war bereits im Bau. Auf einer anderen Werft der Föderation, der Oakland-Werft, stand ein weiteres Schiff vor der Fertigstellung. Es war die USS Imperator, ein Schiff der Nebula-Klasse.
 

An Bord der Kirow
 

Keiko Tadashita hob den Kopf, als die Nachricht vom Flottenoberkommando eintraf.
 

„Captain, ich habe gerade eine Nachricht vom Flottenoberkommando 196

reinbekommen.“, sagte sie.
 

„Was sagt die Nachricht, Keiko?“
 

„Der Föderationsrat hat den Beitrittsvertrag zwischen der Föderation und Arkon einstimmig abgesegnet.“, sagte Keiko.
 

„Sehr schön.“
 

Jennifer Bond meldete sich zu Wort.
 

„Captain, unsere Sensoren haben gerade die Southern Cross geortet, sie ist auf dem Weg hierher. Geschätzte Ankunftszeit in zwei bis drei Stunden.“, sagte sie.
 

„Sagen sie mir, wenn die Southern Cross ihre endgültige Position erreicht hat. Keiko, sie senden eine Botschaft an die Southern Cross, dass sie unbefugt in Föderationsgebiet eingedrungen ist und das jede Aggression von uns als kriegerischer Akt angesehen wird.“
 

An Bord der Southern Cross
 

„Herr, wir nähern uns dem Planeten Arkon.“, sagte der Breen.
 

„Das wurde verdammt noch mal Zeit. Hoffentlich ist die Kirow nicht vor Ort.“
 

Dvorak der Ferengi meldete sich zu Wort.
 

„Herr, unsere Sensoren haben ein Föderationsschiff der Sovereign-Klasse geortet und den Kontakt als USS Kirow identifiziert.“, sagte er.
 

„Das hat uns gerade noch gefehlt. Wie ist der Status der Kirow?“
 

„Sie ist gefechtsbereit. Ihr Schilde und ihre Waffensysteme sind aktiviert.“, sagte Dvorak.
 

Die Asiatin, die auf der anderen Seite der Brücke an ihrer Konsole saß, sah plötzlich auf.
 

„Herr, ich empfange eine Audiobotschaft der Kirow.“, sagte sie.
 

„Auf den Lautsprecher, Komi.“
 

„Ja, Herr.“, sagte Komi.
 

Dann hörte alle die Nachricht der Kirow.
 

„Raumschiff Southern Cross, hier ist das Föderationsschiff Kirow. Sie sind unbefugt in Föderationsgebiet eingedrungen. Jede aggressive 197

Handlung ihrerseits wird von uns als kriegerischer Akt betrachtet, und zieht die entsprechenden Konsequenzen nach sich.“
 

An Bord der Kirow
 

„Glauben sie, die Southern Cross wird sich zurückziehen, Captain?“, fragte Eric McClusky seine Vorgesetzte.
 

„Wohl kaum, Nummer eins. Exegol lässt es drauf ankommen.“
 

„Spätestens, wenn wir ihn unter Beschuss nehmen, wird er wissen, dass wir es ernst meinen.“, sagte Commander McClusky.
 

„Bevor wir das Feuer eröffnen können, muss Exegol eine kriegerische Handlung begehen. Erst dann dürfen wir feuern.“
 

„Dann haben sie aber einen schwerwiegenden Fehler begangen, als damals ohne Vorwarnung die Hensa angegriffen haben.“, sagte Eric McClusky.
 

„Heute weiß ich das, wie könnte ich es auch bestreiten. Und wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich das Rad der Zeit zurückdrehen, und ungeschehen machen, was ich damals getan habe.“
 

„Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass es damals um ihren Bruder ging. Und wie sagt man so schön: Blut ist dicker als Wasser.“, sagte Jekaterinas Nummer eins.
 

„Das stimmt, Nummer eins.“
 

An Bord der Southern Cross
 

Komi wandte sich an den Moloch.
 

„Was soll ich auf die Nachricht der Kirow antworten, Herr?“, fragte sie.
 

„Gar nichts. Wir ignorieren die Warnung der Kirow.“
 

„Dann geben wir Jekaterina Romanova aber einen triftigen Grund um uns anzugreifen.“, warf Komi ein.
 

„HAB ICH DICH NACH DEINER MEINUNG GEFRAGT???“
 

„Nein. Aber die Anwesenheit der Kirow stellt eine ernsthafte Gefahr für eure Pläne dar, Herr.“, sagte Komi.
 

„Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist, Komi. Und jetzt zum letzten Mal: Deine Meinung interessiert mich nicht. Hast du verstanden

Komi?“ 198

„Ja, Herr.“, sagte Komi.
 

„Dann halts Maul.“
 

„Nein, Herr.“, sagte Komi patzig.
 

„Was hast du gerade gesagt, Komi?“
 

„Ich sagte „Nein, Herr“. Ich lasse mich von euch nicht mehr rumschubsen, wie eine Sklavin.“, sagte die Asiatin und hob trotzig ihren Kopf.
 

„DU WAGST ES MEINE AUTORITÄT IN FRAGE ZU STELLEN, KOMI?“
 

„Nicht bloß das.“, sagte Komi und trat dem Moloch auf seinen Klumpfuß.
 

„Das wirst du mir büßen, Komi. Scher dich aus meinen Augen. Du bleibst ab sofort in deinem Quartier. Und zwar solange, bis du mir wieder gehorchst.“
 

„Ich geh ja schon, du Schlotterpalme.“, sagte Komi.
 

Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ die Brücke. Exegol sah ihr wutentbrannt nach. Was für ein Miststück, dachte er. Allein schon die Tatsache, dass Komi ihm vor seiner Brückencrew widersprochen hatte, wäre schon Grund genug gewesen, um sie zu töten. Weil Komi aber in der Vergangenheit stets ihre Loyalität bewiesen, und ihm in kritischen Situationen den Rücken freigehalten hatte, war sein Urteil milder ausgefallen.
 

Komi ging den Korridor entlang zu den Quartieren. Dabei kam sie durch den Maschinenraum. Zum Glück waren der leitende Ingenieur und seine Wartungstrupps so beschäftigt, dass die Asiatin gar nicht bemerkten. Heimlich, still und leise löste Komi die Abdeckung eines Leitungsschachts, und machte sich an den Kabeln die dort verliefen zu schaffen. Ihre Absicht war, für einen Kurzschluss in der Elektrik zu sorgen, der die Energieversorgung der Southern Cross für einige Zeit lahmlegte. Danach suchte Komi ihr Quartier auf.
 

Auf der Brücke der Southern Cross wandte sich Exegol an seine Crew.
 

„Männer und Frauen der Southern Cross. Heute bin ich dazu gezwungen worden, euch zu erinnern, wem eure Loyalität zu gelten hat. Eure Bordkameradin Komi hat sich mir offen widersetzt. Dieses Mal sehe ich davon ab, ein Exempel zu statuieren. Aber seid gewarnt. Der nächste von euch, der es wagt, meine Autorität infrage zu stellen, wird lebendig ins Weltall befördert.“, sagte er.
 

Dann betätigte der Moloch einen Schalter in der Armlehne seines Sessels.
 

„Ist alles bereit, Telvor?“, fragte Exegol.

199

Der Sindareen antwortete in der für seine Rasse typischen Schlangensprache.
 

„Das hängt davon ab, von welchem Standpunkt aus man die Angelegenheit betrachtet, Herr.“
 

„Sprich nicht in Rätseln, Telvor.“, sagte der Moloch.
 

„Herr, ich kann euch das nicht so einfach über die Kom-Anlage erklären. Ihr müsst selbst sehen, wie es ´hier aussieht.“
 

„In Ordnung, Telvor. Ich komm rüber.“, sagte Exegol.
 

Dann wandte er sich an seinen Stellvertreter.
 

„Morlock, du übernimmst, solange ich bei Telvor bin.“, sagte der Moloch.
 

„Oui, euer Execellence.“
 

In ihrem Quartier hatte sich Komi die rechte Schulter aufgeschnitten und eine kleine Kapsel entfernt. Diese Kapsel hatte ihr Exegol seinerzeit injiziert, als sie auf die Southern Cross gekommen war.
 

„Sei nicht böse, jeder bekommt sowas hier.“, hatte der Moloch gesagt.
 

Diese Kapsel enthielt ein schnell wirkendes, tödliches Nervengift. Komi wusste, dass dieses Gift schnell auf andere Lebewesen überspringen und sie auch töten konnte. Auf diese Weise konnte man eine ganze Raumschiffbesatzung auslöschen. Sie war sich durchaus über die Gefahr im Klaren, der sie die Besatzung der Kirow aussetzte, wenn sie die Kapsel mit dem Nervengift nicht entfernte. Also hatte Komi nicht gezögert.
 

Im Maschinenraum sprach Exegol mit Telvor, seinem leitenden Ingenieur.
 

„Die Schäden auf der Backbordseite konnten wir reparieren. Die Drohnen dort sind wieder einsatzbereit. Soweit die guten Nachrichten.“, sagte der Sindareen.
 

„Und wie lauten die schlechten?“
 

„Die Schäden auf der Steuerbordseite sind irreparabel. Kommt mit, ich zeige euch, was gemeint ist.“, sagte Telvor.
 

Als die beiden auf der Steuerbordseite ankamen sah der Moloch sofort das ganze Ausmaß der Schäden, die die Kirow angerichtet hatte. Der Hangar, in dem die Drohnen untergebracht waren, war durch einen X-Träger vollends zerstört. Und damit auch die Drohnen selbst. Die Startrampen für die Drohnen waren durch schwere Trümmerteile, wie Stahlträger und Querbalken so verbeult und die Lukendeckel verkeilt, sodass ein Drohnenstart nicht mehr möglich war. Die Southern Cross hatte also die Hälfte ihres Angstpotentials eingebüßt. 200

„Können diese Schäden behoben werden?“, fragte Exegol den Sindareen.
 

„Das schon, Herr. Aber nicht ohne Raumdock.“
 

„Aber die Drohnen auf der Backbordseite sind einsatzbereit?“, fragte Exegol.
 

„Ja, Herr.“
 

„Lass die Drohnen mit Giftgas bestücken. Die Arkonaner sind unter die Planetenoberfläche geflohen. Dort sollen sie auch bleiben.“, sagte Exegol.
 

„In Ordnung, Herr.“
 

In ihrem Quartier hatte Komi die Wunde ihrer OP gesäubert, desinfiziert und anschließend verbunden. Dann hatte sie einen leistungsstarken Funkpeilsender aus ihrer Kommode geholt und hatte die Luke zu einer unter ihrem Quartier liegenden Schleuse für die Rettungskapseln geöffnet und war hineingeklettert.
 

Im Hangar waren die Drohnen fertig bestückt und hingen an den Förderstationen, die sie in die Luken bringen sollten. Die erste Batterie an Drohnen befand sich schon in den Startrampen, als die Außenluken geöffnet wurden. Diese waren gerade zur Hälfte offen, als überall auf dem Schiff der Strom ausfiel. Auf diesen Moment hatte Komi gewartet sie aktivierte den Sender und sandte ein Funksignal ins Weltall.
 

An Bord der Kirow
 

Jardanka entdeckte den Stromausfall als erste.
 

„Captain! Auf der Southern Cross ist der Strom ausgefallen!“, sagte sie aufgeregt.
 

Jennifer Bond schaltete sich in die Konversation ein.
 

„Captain, ich habe ein Funksignal geortet.“, sagte sie.
 

„Es ist eine humanoide Lebensform, Captain. Ich würde vorschlagen, sie herüberzuholen.“
 

„Was meinen sie, Nummer eins?“, fragte Jekaterina ihren ersten Offizier.
 

„Solange die Southern Cross ohne Strom ist, können wir einen Rettungsversuch wagen.“
 

„In Ordnung. Nummer eins.“, sagte Jekaterina.
 

Dann tippte sie an ihren Kommunikator. 201
 

„Brücke an Transporterraum 1. Alles bereit machen zum Beamen einer humanoiden Lebensform von der Southern Cross.“, sagte sie.
 

„Ja, Captain. Person erfasst.“
 

„Energie.“, sagte Jekaterina.
 

Wenig später kam die Bestätigung.
 

„Brücke, hier Merwyn King. Transfer erfolgreich. Eine weibliche Person an Bord.“, sagte der Chief.
 

„Ich komme sofort, Mr. King.“
 

Komi war inzwischen von der Plattform herunter gestiegen und sah sich aufmerksam um. Der Raum war nicht gerade groß, und außerdem ziemlich funktional gestaltet. Ein Zischen ertönte hinter ihr, als sich die Türen öffneten. Sie hörte Schritte, als jemand den Raum betrat. Kurz darauf wieder das Zischen. Komi drehte sich um und sah eine Frau vor sich stehen. Exegols ehemalige Kommunikationsoffizierin ahnte, dass sie es mit der Kommandantin des Schiffes zu tun hatte, auf dem sie jetzt befand. Sie beobachtete, wie die Frau auf ein kleines Symbol an ihrer Uniform tippte.
 

„Lieutenant Bond, reaktivieren sie unsere Schilde. Ich will keine bösen Überraschungen erleben.“, sagte die Frau.
 

„Ja, Captain.“
 

Dann ging die Frau, von der Komi nun wusste, dass sie die Kommandantin des Schiffes auf sie zu und hielt ihr die Hand hin.
 

„Willkommen an Bord der Kirow. Ich bin Jekaterina Romanova, die Kommandantin.“, stellte sich die Frau vor.
 

„Komi Namura.“
 

„Freut mich, sie kennenzulernen, Miss Namura. Aber was hat sie dazu bewogen, Exegol in den Rücken zu fallen?“, fragte Jekaterina.
 

„Er hat mich in letzter Zeit ziemlich schlecht behandelt, Captain.“
 

Doch dann bemerkte Jekaterina die Wunde an Komis rechter Schulter.
 

„Um Himmels Willen! Sie sind ja verletzt!“, rief Jekaterina entsetzt.
 

„Halb so wild.“
 

„So was sollten sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich begleite 202

sie auf die Krankenstation. Die sollen sich das Mal genauer ansehen.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich danke ihnen für ihre Fürsorge Captain, aber das ist nicht nötig.“
 

„Ich will ihnen nicht zu nahe treten, Miss Namura. Aber dies ist mein Schiff. Und hier gelten meine Regeln. Wir gehen auf die Krankenstation.“, sagte Jekaterina resolut.
 

Komi schwieg. Sie wusste nur zu gut, dass Jekaterina Recht hatte. Als die beiden Frauen auf den nächsten Turbolift zusteuerten, musterte Jekaterina Komi. Sie war mit 1,64 m 3 Zentimeter kleiner als Jekaterina selbst. Ihr Körperbau war etwas graziler, als der der Russin. Komi hatte ein ovales Gesicht mit einer grazilen Nase und mandelförmige, braune Augen. Ihre schwarzen Haare trug Komi offen, sodass sie bis zur Oberkante ihrer Brüste reichten.
 

Auf der Krankenstation untersuchte Juanita Garcia Komi auf eventuelle Infektionskrankheiten. Doch sie fand nichts. Danach sah sie sich die Wunde an Komis rechter Schulter an.
 

„Das ist eine Op-Wunde. Offenbar wurde etwas sehr winziges entfernt.“, sagte die Spanierin.
 

„Ich kann ihnen sagen, um was es sich handelt, Doktor Garcia.“
 

Jekaterina und Juanita sahen Komi fragend an.
 

„Exegol injiziert jedem, der zur Crew der Southern Cross stößt, eine Kapsel mit einem Nervengift. Dieses Gift wirkt schnell und ist in der Lage auf andere Personen überzuspringen.“, sagte Komi.
 

„Und wer hat ihnen die Kapsel entfernt?“
 

„Ich habe es selbst getan, Captain.“, sagte Komi.
 

„Warum?“
 

„Um sie und ihre Crew zu schützen, Captain Romanova.“, sagte Komi.
 

Jekaterina sagte nichts. Diese Frau hatte sie und ihre Crew vor einem schlimmen Schicksal bewahrt.
 

„Ich werde ihnen das nie vergessen, Miss Namura.“, sagte sie.
 

„Nennen sie mich ruhig Komi.“
 

„Eins verstehe ich aber immer noch nicht. Was erhoffen sie sich von mir?“, sagte Jekaterina. 203

„Würden sie mich als zweite Navigatorin in ihre Crew aufnehmen?“
 

„Ich wäre die letzte, die „Nein“ sagt, Komi. Aber das letzte Wort hat das Flottenoberkommando.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich verstehe.“
 

Nach dem Besuch auf der Krankenstation hatte Jekaterina für Komi eine Uniform organisiert und sie mit auf die Brücke gebracht. Nun saß die Japanerin zusammen mit Fallon Sherrock an der Navigationskonsole.
 

An Bord der Southern Cross
 

Dvorak der Ferengi entdeckte das Funksignal als erster.
 

„Herr, aus Komis Quartier kommt ein Funksignal.“, sagte er.
 

„WAS??“
 

„Ihr habt richtig gehört, Herr. Aus Komis Quartier kommt ein Funksignal.“, sagte der Ferengi.
 

Der Moloch betätigte einen Schalter an der Armlehne seines Sessels.
 

„Telvor, dein Bruder Kalvor und Jinxx sollen mal in Komis Quartier nachsehen. Dvorak hat dort ein Funksignal entdeckt. Und schick mir sofort Rihanna auf die Brücke.“, sagte er.
 

„Verstanden.“
 

10 Minuten später betrat Rihanna, eine Betazoidin, die Brücke.
 

„Ihr habt mich rufen lassen, Herr?“, fragte sie.
 

„Ja. Ich will, dass du Komis Platz einnimmst.“
 

„Euer Wunsch ist mein Befehl, Herr.“, sagte Rihanna.
 

„Und jetzt rufe mir bitte die Kirow. Ich will mit dem Kommandanten sprechen.“
 

„Ja, Herr.“
 

Keine 10 Minuten später stand die Verbindung. Exegol war sichtlich überrascht, als er Komi in einer Föderationsuniform an der Navigationskonsole sitzen sah. Sie hatte ihn also verraten!
 

„Captain, ich fürchte, es sitzt jemand an ihrer Navigationskonsole, der dort eigentlich nicht hingehört.“, sagte der Moloch. 204

„Meinen sie Komi?“
 

„Na wen denn sonst? Ich warne sie, Captain Romanova. Versuchen sie nicht, mich zu verarschen. Sie würden es bitter bereuen.“, sagte Exegol.
 

„Bevor wir auf ihre Nachricht geantwortet haben, habe ich eine Anfrage ans Flottenoberkommando der Raumflotte, bezüglich einer möglichen Stationierung Komis als zweite Navigatorin hier an Bord geschickt.“
 

Exegol grinste diabolisch. Diese Närrin von Kommandantin ahnte offensichtlich nicht, in welche Gefahr sie sich und ihre Besatzung gebracht hatte.
 

„Sie haben den Tod an Bord geholt, Captain.“, sagte Exegol.
 

„Wie darf ich das verstehen, Exegol?“
 

„Komi trägt an der rechten Schulter eine Kapsel mit einem Nervengift unter ihrer Haut. Einmal freigesetzt, breitet es sich wie ein Flächenbrand aus. Schon bald wird die Kirow ein Geisterschiff sein.“, sagte Exegol.
 

„Falls sie mir drohen, Exegol…“
 

„Warten sie nur ab, Captain Romanova.“, sagte Exegol.
 

Dann betätigte der Moloch einen Schalter.
 

„Kalvor, Jinxx. Habt ihr was gefunden?“, fragte er.
 

„Negativ.“
 

„Ihr könnt Komi ja auch nicht finden, weil sie auf die Kirow desertiert ist. Habt ihr sonst noch was gefunden?“, fragte Exegol.
 

„Nein, Herr. Sollen wir das ganze Quartier durchsuchen?“
 

„Macht das.“, sagte der Moloch.
 

Dann wandte sich Exegol wieder an Jekaterina.
 

„Nun, Captain. Ich würde sagen, ihre Zeit läuft. Entweder, sie schicken Komi wieder zurück auf mein Schiff, oder ich aktiviere die Kapsel in Komis Schulter.“, sagte er.
 

„Ich muss bedauerlicherweise ablehnen, Exegol.“
 

„Ganz wie sie wollen, Captain Romanova. Sagen sie der Welt auf Wiedersehen.“, sagte der Moloch und betätigte einen weiteren Schalter. 205
 

Sofort ging auf der Southern Cross ein Alarm los, als das Gift in Komis Kapsel freigesetzt wurde. Der Moloch begriff sofort, was los war.
 

„Riegelt die Brücke hermetisch ab!“, befahl er.
 

Danach ließ der Moloch das Feuer auf die Kirow eröffnen. Doch das Raumschiff der Sovereign-Klasse feuerte zurück. Die erste Phasersalve der Kirow traf Exegols Schiff auf der Höhe des Maschinenraums und beschädigte den Warpkern der Southern Cross schwer.
 

„Komi, bringen sie uns auf eine sichere Distanz zur Southern Cross.“, befahl Jekaterina.
 

„Aye, Captain.“
 

An Bord der Southern Cross
 

„Herr, unser Warpkern wurde schwer getroffen.“, sagte Korvak, der Borg.
 

„Was?“
 

„Ihr habt richtig gehört, Herr. Unser Warpkern ist so schwer getroffen, dass ein Zusammenbruch unmittelbar bevorsteht.“, sagte Korvak.
 

„Rihanna! Ruf mir die Kirow! Ich will eine Erklärung von denen.“
 

„Ja, Herr.“, sagte die Betazoidin.
 

Doch statt der Kommandantin bekam der Moloch wieder nur den Fremden Mann zu sehen, dem er schon in seinem Quartier begegnet war.
 

„Du schon wieder. Jetzt verrat mir endlich, wer du bist.“, sagte Exegol.
 

Doch statt einer Antwort des Fremden bekam der Moloch wieder nur dieses diabolische Lachen zu hören. Doch dieses Mal riss der Q seine Augen weit auf, was sein Lachen noch gespenstischer machte.
 

Als der Warpkern der Southern Cross zusammenbrach, war Jekaterinas Schiff auf der anderen Seite des Planeten. Eine gewaltige Explosion zerriss Exegols Schiff. Ein Feuerball breitete sich im All aus und dutzende Wrackteile regneten auf Arkon nieder.
 

Der Planet Arkon drei Tage später
 

Prinzessin Daena befand sich in ihrem Quartier, als ihr Bruder Arkos den Raum betrat. Arkos war ein Mann mit einer Körpergröße von 1,98 m und einem runden Gesicht. Die grauen Augen drückten Erleichterung aus. Vom Körperbau her war Arkos gebaut wie ein muskelbepackter Bodybuilder. Seine blonden 206

Haare endeten oberhalb der Ohren, was Arkos breite Nase stärker zum Ausdruck brachte. Bekleidet war Daenas jüngster Bruder mit einem Anzug in metallicgrün sowie einem schwarzen Pulli, schwarzen Socken und Herrenschuhen in derselben Farbe.
 

„Was führt dich zu mir, Bruderherz?“, fragte Daena Arkos.
 

„Ich wollte dich noch einmal unter vier Augen sprechen, bevor wir die Offiziere der Kirow treffen.“
 

„Was beschäftigt dich, Arkos?“, wollte Daena wissen.
 

„Es… kursiert das Gerücht, dass du mich als Repräsentanten Arkons im Föderationsrat auserkoren hast. Ist dem wirklich so, Daena?“
 

„Und wenn es so wäre, Bruder?“, fragte die älteste der drei Geschwister.
 

„Dann wäre ich traurig, Daena. Ich war noch nie weg von zu Hause.“
 

„Ich auch nicht, Arkos.“, gestand Daena.
 

„Du weißt, was Papa immer zu sagen pflegte?“
 

„Natürlich weiß ich das, kleiner Bruder. Papa hat immer zu dir gesagt, du wärest grob motorisch wie ein Hauklotz.“, sagte Prinzessin Daena.
 

„Und er hatte Recht, Daena. Ich habs nicht drauf. Als dein Leibwächter bin ich dir viel nützlicher.“
 

„Papa lebt aber nicht mehr, Arkos. Und damals warst du ein wilder, ungestümer Teenager, den man schwer bändigen konnte. Heute, bist du älter, ruhiger. Kurz und knackig, du bist gereift.“, sagte Daena zu ihrem Bruder.
 

„Denkst du wirklich, ich kann das? Ich meine Kompromisse eingehen?“
 

„Ich will es einmal so ausdrücken, Bruder. Was dir an diplomatischem Geschick fehlen mag, kannst du lernen.“, sagte Daena.
 

Arkos und Daena umarmten sich.
 

„Ich werde dich vermissen, Daena.“, sagte Arkos.
 

„Ich werde dich auch vermissen, kleiner Bruder. Aber ein Mensch braucht neue Erfahrungen. Sie erschüttern etwas…, tief in uns. Und lassen uns reifen. Trotz allen Wissens schläft etwas in uns, das nur selten erwacht. Das schlafende muss erwachen, Arkos.“
 

Später am Abend trafen sich die Geschwister und die Einwohner 207

des Planeten mit Jekaterina und der Brückenbesatzung der Kirow. Daena hatte als Dresscode eine zivile und elegante Abendgarderobe ausgegeben. Eric McClusky und Alex Riley trugen dem Dresscode entsprechend Anzug und Krawatte. Jekaterina selbst trug ihr neuestes Abendkleid, was ihr anerkennende Blicke bescherte.
 

Daena und ihre Geschwister waren gerade auf dem Weg in den großen Saal, als Arkos seine Schwester auf die Seite nahm.
 

„Hör zu Daena. Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Ich meine, dass du mich als permanenten Vertreter Arkons für den Föderationsrat auserkoren hast. Und ich danke dir für dein Vertrauen. Aber ich muss leider ablehnen.“, sagte er.
 

„Warum?“
 

„Ich kann das nicht. Du weißt, wie stur ich sein kann. Als Diplomat muss man Kompromisse eingehen. Und Kompromissbereitschaft war noch nie meine Stärke. Ich muss mit dem Kopf durch die Wand.“, sagte Arkos.
 

„Verstehe. Aber wer soll denn dann unser ständiger Vertreter im Rat sein?“
 

„Was ist mit Davide? Er kann sich ausdrücken und arbeitet eher mit Verstand, als mit Muskeln.“, sagte Daenas jüngster Bruder.
 

„Da ist was Wahres dran. Ich dachte halt nur, ich tu dir damit einen Gefallen.“
 

„Dir ist schon klar, dass du damit gegen unsere Verfassung verstößt?“, fragte Arkos.
 

„Du meinst…“
 

„Oh ja. Du hättest dich der Vetternwirtschaft schuldig gemacht. Und darauf steht die Todesstrafe. Noch kannst du deine Meinung ändern, Daena.“, mahnte Arkos.
 

„Das hast zwar Recht, Arkos. Aber das Problem ist, dass Davide Verrat begangen hat. Er hat Exegol hierher gelockt.“
 

„Dann muss er natürlich bestraft werden. Aber es gibt noch andere von seinem Kaliber. Man Lok zum Beispiel.“, sagte Arkos.
 

„Zugegeben, an den habe ich gar nicht gedacht. Ich denke, so mache ich es. Schicke ihn morgen früh nach dem Frühstück zu mir.“
 

„Wird erledigt, Schwesterherz.“, sagte Arkos
 

Im großen Saal trafen die Arkonaner auf die Brückencrew der Kirow. Daena ging vor Jekaterina und ihren Offizieren auf die Knie und beugte demütig das 208

Haupt.
 

„Eigentlich sollte es doch anders herum sein.“, sagte Jekaterina.
 

Daena erhob sich und sah der Kommandantin der Kirow in die Augen.
 

„Ihr habt uns in unserer dunkelsten Stunde zur Seite gestanden und uns vor einem Tyrannen beschützt.“
 

„Nicht der Rede wert. Wir hatten den Befehl, diese Kreatur zu vertreiben. Oder zu vernichten, wenn es sein muss. Leider musste es sein.“, sagte Jekaterina.
 

„Wieso „Leider“, Captain?“
 

„Ich hätte Exegol lieber vor einem Föderationsgericht gesehen.“, sagte Jekaterina.
 

„Meinen sie, er wäre seiner gerechten Strafe zugeführt worden, Captain?“
 

Niemira hatte diese Frage gestellt.
 

„Für Verbrechen, wie Exegol sie begangen hat, gibt es eigentlich nur eine Strafe, die diesen auch gerecht wird. Lebenslange Haft im Straflager auf Rura Penthe.“, sagte Jekaterina.
 

Arkos meldete sich zu Wort.
 

„Rura Penthe. Gehört das nicht zum klingonischen Imperium?“, sagte er.
 

„Ganz Recht. Und die klingonischen Wärter sind dafür bekannt, dass sie nicht gerade zimperlich mit Gefangenen umgehen.“
 

„Das wäre in der Tat eine gerechte Strafe, für dieses Scheusal.“, sagte Niemira.
 

Später am Abend, die Diener hatten das Essen abgetragen, begann der unterhaltsame Teil des Festes. Zuerst sang ein Kinderchor die Nationalhymne Arkons. Nachdem der Beifall verebbt war, wandte sich Daena an Jekaterina.
 

„Bei uns ist es Brauch, dass ein Besucher der Außenwelt ebenfalls etwas zum Besten gibt. Egal ob in Form eines Gedichtes, oder eines Liedes.“, sagte sie.
 

Gerade als Jekaterina auf die Bühne gegangen war erschien aus dem Nichts Dambala, der Q. In der Hand hatte er eine akustische Gitarre.
 

„Wollen sie mir die Show stehlen, Dambala?“, fragte Jekaterina.
 

„Um Gottes willen, nein. Aber ein bisschen instrumentelle Begleitung wird doch wohl erlaubt sein.“ 209

„Einverstanden. Sind sie mit den Liedern von der Erde vertraut?“, fragte Jekaterina den Q.
 

„Bedauerlicherweise nein, Captain.“
 

Jekaterina dachte kurz nach. Dann wandte sie sich an den Q und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
 

„Klingt interessant.“, sagte Dambala.
 

Dann begann der Q auf der Gitarre zu spielen. Jekaterina stimmte mit ihrem Gesang ein.
 

„Step in Front of a runaway train

Just to feel alive again…“, sang sie mit einer Engelsstimme.
 

Später, als Jekaterina und ihre Besatzung auf die Kirow zurückkehren wollten, bat Daena die Kommandantin der Kirow noch einmal zum Gespräch. Die beiden Frauen gingen zu einer Lagune, an der sie ungestört waren.
 

„Also Prinzessin, wo drückt der Schuh?“, fragte Jekaterina.
 

„Bitte keine Förmlichkeiten mehr. Nenn mich bitte Daena.“
 

„Jekaterina.“, sagte Jekaterina und hielt Daena die Hand hin.
 

Diese ergriff sie mit ihrer linken Hand und legte ihre Rechte darüber.
 

„Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Jekaterina.“
 

„Welchen?“, fragte Jekaterina.
 

„Ich möchte, dass mein Bruder Arkos dich für eine Mission oder auch zwei begleitet.“
 

„Was erhoffst du dir davon, Daena?“, fragte Jekaterina Arkos Schwester.
 

„Er soll noch etwas bei dir lernen. Ich weiß, er ist manchmal ein Raubein. Aber wenn man ihn kennt, dann ist er ein sehr netter Kerl.“
 

„Einverstanden. Aber nur für eine Mission.“, sagte Jekaterina.
 

„Danke, Jekaterina. Du nimmst mir echt eine zentnerschwere Last von den Schultern.“
 

„Weiß dein Bruder schon davon, Daena?“, fragte Jekaterina.
 

„Ich habe während des Essens mit ihm gesprochen.“ 210

Schließlich war es soweit. Jekaterina tippte an ihren Kommunikator und rief Chief O´Connor in Transporterraum 2.
 

„Captain an Transporterraum 2. Bereit machen zum Beamen in zwei Gruppen.“, sagte sie.
 

„Verstanden, Captain.“
 

Zuerst wurden vier Leute an Bord der Kirow gebeamt, darunter Arkos. Danach kamen die restlichen fünf.
 

An Bord der Kirow führte Jekaterina Arkos erst einmal herum und zeigte ihm das Schiff. Der junge Arkonaner staunte nicht schlecht.
 

„Da haben wir aber noch einiges aufzuholen, Captain.“, sagte er.
 

„Wie viel war das Maximum, Fähnrich?“
 

„Warp 3, Captain.“, sagte Arkos.
 

„Immerhin.“
 

Auf der Brücke kam gerade eine Nachricht von Admiral Janeway.
 

„Captain, ich habe gerade eine Nachricht von Admiral Janeway bekommen.“, sagte Keiko.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien Kathryn Janeways Gesicht.
 

„Admiral Janeway.“, begann Jekaterina das Gespräch.
 

„Captain Romanova.“
 

„Haben sie wieder eine neue Mission für uns, Admiral?“, fragte Jekaterina.
 

„Zuerst möchte ich sie zum erfolgreichen Abschluss ihrer Mission beglückwünschen, Captain.“
 

„Danke, Admiral Janeway.“, sagte Jekaterina.
 

„Nun aber zum wahren Grund meines „Anrufs“. Und sie haben es schon erraten, Captain Romanova. Ich habe eine neue Aufgabe für sie und ihr Schiff.“
 

„Ich höre, Admiral.“, sagte Jekaterina.
 

„Fliegen sie an die Grenze zum Beta-Quadranten. Dort treffen sie die 211

Valdore und die Maranga IV. Auf einem Planeten in diesem Gebiet werden in letzter Zeit immer wieder Raumschiffe mit einem akustischen Laser beschossen und müssen notlanden. Die Besatzungen werden gefangen genommen.“
 

„Verstanden. Wir machen uns sofort auf den Weg.“, sagte Jekaterina.
 

„Viel Glück, Captain Romanova.“
 

„Danke Admiral. Kirow Ende.“, sagte Jekaterina. 212



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