Zum Inhalt der Seite

Star Trek

USS Kirow
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

USS Kirow - Mission 5

USS KIROW MISSION 5
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56272.6 Captain Jekaterina Romanova Neuer Eintrag: Eine weitere Mission ist erfolgreich beendet. Wir sind zum Planeten Rulon aufgebrochen, der sich in der Nähe von Regula 1 dem Forschungslabor befindet. Ich habe vor Loreley, der Königin der Rulonen einen Besuch abzustatten.“
 

Jekaterina hatte gerade ihren Eintrag im Computerlogbuch ihres Schiffes beendet, da erreichte eine Nachricht vom Flottenoberkommando die Kirow. Keiko Tadashita hob den Kopf als die Nachricht eintraf.
 

„Captain! Ich habe eine neue Nachricht vom Flottenoberkommando. Sie stammt von Admiral Janeway.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien das Gesicht von Katheryn Janeway.
 

„Admiral Janeway.“, begrüßte Jekaterina die ehemalige Kommandantin der Voyager.
 

„Captain Romanova.“
 

„Ich nehme an, sie haben eine neue Mission für uns.“, sagte Jekaterina.
 

„In der Tat. Allerdings sollte diese Mission etwas weniger turbulent werden, wie ihre letzte.“
 

„Was müssen wir tun, Admiral?“, fragte Jekaterina.
 

„Sie sollen Botschafterin Luan auf ihrer Mission unterstützen. Alle weiteren Informationen erhalten sie von ihr.“
 

„Wann und wo treffen wir die Botschafterin?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Sie wird in zwei Tagen bei ihnen sein. Bleiben sie an Ort und Stelle. Admiral Janeway Ende.“
 

Die Verbindung wurde unterbrochen.
 

„Also bleiben wir noch 2 Tage.“, sagte Eric McClusky.
 

„Ja, Nummer eins. Zwei Tage, in denen die Trakener wieder zuschlagen könnten. Vergessen sie nicht, wir befinden uns im Krieg mit dem trakenischen Kaiserreich. Also weiterhin Dienst.“ 109

„Gönnen sie der Mannschaft auch mal etwas Ruhe und Freizeit. Sonst jagen sie die restlichen Besatzungsmitglieder mit der Harpune.“, sagte der erste Offizier der Kirow.
 

„In Ordnung. Ich glaube, ich mach mal einen Abstecher auf den Planeten. Ich will Loreley besuchen.“
 

„Die Königin der Rulonen, Captain?“, fragte Eric McClusky.
 

„Was dagegen, Nummer eins?“
 

„Nein. Aber was soll ich machen, wenn Botschafterin Luan eintrifft?“, fragte Jekaterinas Nummer eins.
 

„Sollte ich zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Planeten weilen, dann rufen sie mich, Nummer eins.“
 

„Ja, Captain. Darf ich fragen, wann sie zum Planeten aufbrechen wollen?“, fragte Eric McClusky.
 

„Ich weiß es noch nicht genau. Ich muss vorher mit Loreley sprechen. Ich kann schließlich nicht unangemeldet bei ihr vorbeikommen.“
 

„Das ist wohl wahr, Captain.“, sagte der erste Offizier der Kirow.
 

In diesem Moment meldete sich Keiko Tadashita zu Wort.
 

„Captain, ich habe Loreley, die Königin der Rulonen für sie.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien Loreleys Gesicht.
 

„Hallo Joelina. Schön dich zu sehen.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Ich freue mich, dich zu sehen, Loreley. Hast du Zeit? Wenn ja, würde ich dich gerne besuchen kommen.“
 

„Für dich nehme ich mir gerne Zeit, Jekaterina. Wann kannst du da sein?“, fragte Loreley.
 

„Wenn ich noch Zeit zum Umziehen bekomme, in 10 Minuten.“
 

„Einverstanden. Bis nachher.“, sagte Loreley.
 

Auf der Planetenoberfläche 10 Minuten später
 

Jekaterina und Loreley, die Königin der Rulonen, standen auf dem 110

Balkon des königlichen Palastes. Genauso, wie Jekaterina es geträumt hatte. Loreley trug wieder das weiße Satinkleid und die dazugehörigen Sandaletten, wie einst auf dem Empfang, während Jekaterina, wie in ihrem Traum, das schwarze Trägerkleid mit dem tiefen Beinausschnitt trug. Die beiden Frauen legten einander einen Arm um die Taille und sahen zum Himmel hinauf. Und wie in Jekaterinas Traum wandte Loreley Jekaterina ihr Gesicht zu.
 

„Eines Tages, Kleine, wird meinem Volk der Warpantrieb zur Verfügung stehen. Dann wird das Volk der Rulonen der Föderation beitreten.“, sagte sie dann.

Jekaterina stemmte mit gespielter Entrüstung eine Hand in ihre Hüfte.
 

„Du sollst mich doch nicht „Kleine“ nennen.“, sagte sie.
 

„Was glaubst du wohl, wie alt ich bin, Jekaterina?“
 

„Ich würde sagen, so alt wie ich. 33 Aber nicht mehr.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich sehe vielleicht so aus. Aber in Wirklichkeit bin ich 135 Jahre alt.“
 

„Wie kommt das, Loreley?“, fragte Jekaterina.
 

„Es gibt ein Schlammquelle, die wie ein Jungbrunnen wirkt. Bade darin, und du wirst nie mehr altern. Wenn du willst, zeige ich sie dir.“
 

In Jekaterinas Kopf begannen sämtliche Alarmglocken zu schrillen. Was wenn das eine Falle war?
 

„Ein andermal gerne. Aber ich bin eigentlich auf einer Mission. Ich bin eigentlich nur hier, weil uns hier mit Botschafterin Luan treffen.“, sagte sie.
 

„Verstehe. Weißt du, wann sie hier eintrifft?“
 

„In zwei Tagen. Immer voraus gesetzt, dass die Trakener nicht dazwischen funken. Die Föderation befindet sich seit einigen Tagen im Krieg mit dem trakenischen Kaiserreich.“, sagte Jekaterina.
 

„Warum denn das Joelina?“
 

„Ich habe in bester Kirk-Manier ein trakenisches Schiff so schwer beschädigt, dass die Crew am Ende genötigt war, es selbst zu zerstören. Aber vorher habe ich zusammen mit einem klingonischen und einem romulanischen Außenteam die Gefangenen befreit. Den Kommandanten haben wir vor Gericht gestellt. Er darf den Rest seines Lebens im Straflager auf Rura Penthe verbringen. Der trakenische Botschafter hat daraufhin meinen Kopf gefordert.“, sagte Jekaterina.
 

„Was hast du getan, dass du dir den Zorn der Trakener zugezogen hast?“ 111

„Ich habe meinen Bruder Jewgeni und unsere Botschafterin Wai Lin Luan, aus der Gefangenschaft der Trakener befreit.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich kenne dich zwar noch nicht so lange, aber du scheinst mir ein Mensch zu sein, der im Großen und Ganzen rational und vernünftig handelt. So eine Kurzschlussreaktion kann ich mir bei dir so gar nicht vorstellen.“
 

„Ich hatte keine Wahl, Loreley. Für meinen Bruder tu ich alles. Auch wenn es mich das Leben kostet.“
 

„Keiner kann von dir verlangen, dass du dein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Auch nicht, um deinen Bruder zu retten, Jekaterina.“
 

„Das verstehst du nicht. Mein Bruder würde dasselbe für mich tun. Wir mussten unseren Eltern im Augenblick des Todes schwören, dass wir immer aufeinander aufpassen. Ich kann Jewgeni nicht einfach seinem Schicksal überlassen.“, sagte Jekaterina.
 

„Dann werde ich dir jetzt mal etwas über die Trakener erzählen. Sie Überfallen bevorzugt Planeten mit wenig planetarer Verteidigung. Nur bei Raumschiffen greifen sie aus dem Hinterhalt an. Und wenn sie hochrangige Offiziere oder Diplomaten verschleppen, dann nur, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Du hast ihnen mit deiner Befreiungsaktion eine Steilvorlage geliefert.“
 

„Aber wozu das Ganze?“, fragte Jekaterina.
 

„Keiner weiß es. Ich habe das, was ich über die Trakener weiß, an dich weiter gegeben.“
 

„Man bricht nicht einfach aus Jux und Dollerei einen Krieg vom Zaun. Das ist nicht logisch.“, sagte Jekaterina.
 

Loreley wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, da zirpte Jekaterinas Kommunikator.
 

„Kirow an Captain.“, hörte Jekaterina die vertraute Stimme ihres ersten Offiziers.
 

„Was gibt es, Nummer eins?“
 

„Gerade kam eine Nachricht vom Flottenoberkommando rein. Sie ist chiffriert, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Hat Miss Tadashita die Nachricht entschlüsselt, Nummer eins?“
 

„Sie ist noch dabei. Ich vermute, dass man bei Starfleet Angst hat, dass die Trakener unseren Funkverkehr mithören.“, sagte Jekaterinas erster Offizier.
 

„Sie liegen zu 98% richtig, Nummer eins. Melden sie sich, wenn die Meldung 112

von Starfleet vollständig dekodiert wurde.“
 

„Ja, Captain. Kirow Ende.“, sagte Eric McClusky.
 

Loreley sah Jekaterina fragend an.
 

„Warum hat man beim Flottenoberkommando der Raumflotte eine Nachricht für dein Schiff verschlüsselt? Das versteh ich nicht.“, sagte sie.
 

„Du vergisst, dass sich die Föderation im Krieg mit dem trakenischen Kaiserreich befindet. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Solange der Feind nicht über die nötigen Dekodierschlüssel verfügt, kann er die Funksprüche vom Flottenoberkommando an die Schiffe der Föderation nicht knacken.“
 

„Sehr schlau.“, sagte Loreley.
 

Die Königin der Rulonen hatte kaum ihren Satz beendet, da zirpte erneut Jekaterinas Kommunikator.
 

„Kirow an Captain.“, hörte die Kommandantin Eric McCluskys Stimme.
 

„Ich höre, Nummer eins.“
 

„Keiko hat die Botschaft von Starfleet vollständig dechiffriert.“, sagte Eric McClusky.
 

„Wie lautet sie, Nummer eins?“
 

„Die Nachricht lautet: „Botschafterin Luan reist auf der USS Equinox. Eintreffen morgen Abend. Gefecht zwischen USS Titan und trakenischem Schiff Kotto. Kotto hat mittlere Schäden davongetragen. Titan klarer Sieger.“, sagte der erste Offizier der Kirow.
 

„Das sind doch mal gute Nachrichten, Nummer eins.“
 

„Captain Riker hat sich bei uns gemeldet, kurz nachdem die Nachricht vom Oberkommando bei uns eingetrudelt ist. Ich soll ihnen liebe Grüße ausrichten.“, sagte Commander McClusky.
 

„Danke, Nummer eins. Aber eine Frage noch, bevor wir dieses Gespräch beenden.“
 

„Schießen sie los, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Wo hat das Gefecht zwischen Titan und Kotto stattgefunden?“
 

„Im Beta-Quadranten. An der Grenze zum klingonischen Imperium.“, sagte Jekaterinas erster Offizier. 113

„Danke, Nummer eins.“
 

„Kein Ding, Captain. Aber vergessen sie nicht, pünktlich wieder an Bord zu sein. Kirow Ende.“, sagte Eric McClusky.
 

Jekaterina sah Loreley in die Augen.
 

„Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit miteinander verbringen können, als nur ein paar Stunden.“, sagte sie.
 

„Beim nächsten Mal, Kleine.“
 

An Bord der Kirow 20:30 Uhr Bordzeit
 

Jekaterina war wieder auf der Brücke. Sie hatte, nachdem sie wieder an Bord ihres Schiffes war, ihr Quartier aufgesucht, und das schwarze Abendkleid gegen ihre Uniform getauscht. Nun saß sie wieder auf dem Platz in der Mitte, der ihr als Kommandantin zustand. Alex Riley, der Fähnrich, der seit der ersten Mission an Bord der Kirow war, stand an der taktischen Konsole und beobachtete jede Bewegung, die sich außerhalb des Schiffes ereignete.
 

„Captain, unsere Sensoren haben die Equinox lokalisiert. Sie nähert sich von achtern.“, sagte er.
 

Jekaterina wandte ihm den Kopf zu.
 

„Was denn jetzt schon? Ich dachte, sie kommt erst morgen Abend.“
 

Keiko hob den Kopf.
 

„Captain, die Equinox ruft uns. Es ist Botschafterin Luan persönlich.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien das Gesicht von Wai Lin Luan.
 

„Captain Romanova. Es ist schön, sie zu sehen. Ich hoffe, sie und ihre Besatzung sind wohlauf.“, sagte sie.
 

„Wirt erfreuen uns bester Gesundheit, Madam Ambassador.“
 

„Freut mich, das zu hören, Captain.“, sagte die Botschafterin.
 

„Eine Frage, Madam Ambassador.“
 

„Nur zu.“, sagte Wai Lin.
 

„Wie kommt es, dass sie jetzt schon hier sind? Ihr Kommen wurde uns 114

erst für morgen Abend angekündigt.“
 

„Tut mir leid für dieses Täuschungsmanöver, Captain Romanova. Aber es ging nicht anders. Die Trakener kreuzen im Moment durch alle Quadranten. Sogar die Kazon Nistrim im Deltaquadranten haben Probleme mit ihnen. Wenn es ihnen Recht ist, Captain, würde ich mich gleich auf ihr Schiff beamen lassen. Wir sind bereits in Transporterreichweite. Würden sie bitte den Transfer in die Wege leiten?“, fragte die Botschafterin.
 

„Ist schon so gut wie erledigt, Madam Ambassador. Kirow Ende.“
 

Jekaterina tippte an ihren Kommunikator.
 

„Brücke an Transporterraum 2.“, sagte sie.
 

Shaun O´ Shane antwortete sofort.
 

„Ich höre, Captain.“
 

„Treffen sie umgehend alle Vorbereitungen für einen Transfer von Botschafterin Luan von der Equinox auf unser Schiff.“, sagte Jekaterina.
 

„Ist schon so gut wie erledigt, Captain.“
 

Keine zwei Minuten später war alles fertig und Jekaterina befahl den Transfer.
 

„Energie.“, sagte sie.
 

Die Bestätigung erhielt sie kurz darauf.
 

„Transporterraum 2 an Brücke. Transfer erfolgreich. Botschafterin Luan ist an Bord.“
 

„Gut gemacht, Mr. O´ Shane.“, sagte Jekaterina.
 

Jekaterina wollte gerade den Befehl geben, die Schilde und die Waffensysteme zu aktivieren, da kam aus Transporterraum 3 die Nachricht, dass sich Loreley, die Königin der Rulonen zum Beamen angekündigt hatte. Die Kommandantin der Kirow fluchte innerlich. Was hatte sich Loreley eigentlich dabei gedacht, als sie sich zum Beamen angekündigt hatte? Wie dem auch sei, sie durfte der Königin der Rulonen die Erlaubnis nicht verweigern. Also gab sie den Befehl den Transfer durchzuführen. Unmittelbar nach Eintreffen von Loreley gab sie Fähnrich Riley sofort den Befehl die Schutzschilde und die Waffensysteme zu aktivieren.
 

„Nummer eins, ich bin im Bereitschaftsraum, falls mich jemand suchen sollte.“, sagte Jekaterina zu ihrem ersten Offizier. 115
 

„Aye, Captain.“
 

Mit dem üblichen „Kommandant verlässt die Brücke“ übergab Jekaterina das Kommando an Eric McClusky. Im Bereitschaftsraum ließ sich die Kommandantin der Kirow erst einmal eine Tasse russischen Schwarztees mit Zitrone zubereiten. Sie hatte gerade den ersten Schluck zu sich genommen, da ertönte der Türsummer.
 

„Herein!“, sagte Jekaterina.
 

Die Türen glitten auseinander, und Loreley, die Königin der Rulonen, trat ein. Dicht gefolgt von Botschafterin Wai Lin Luan.
 

„Setzt euch.“, sagte Jekaterina.
 

Als die drei Frauen zusammen saßen, begann die Kommandantin der Kirow das Gespräch.
 

„Also, Ladies, gibt es etwas, das ich wissen müsste?“, fragte Jekaterina in die Runde.
 

Die Botschafterin und die Königin der Rulonen sahen einander an.
 

„Du zuerst, Wai Lin.“, sagte Loreley.
 

„Es wird Zeit, sie in die Einzelheiten ihrer Mission einzuweihen, Captain Romanova.“
 

„Bitte, Madam Ambassador.“, sagte Jekaterina.
 

„Der Planet Malveel wird von einem Bürgerkrieg erschüttert. Für die Trakener eine günstige Gelegenheit.“
 

„Das heißt, der Planet wird in regelmäßigen Abständen von den Trakenern überfallen?“, fragte Jekaterina.
 

„Das nicht. Aber sie zeigen dort in letzter Zeit oft Präsenz. Kann sein, dass sie eine der Kriegsparteien unterstützen.“
 

„Wie viele Kriegsparteien gibt es eigentlich?“, stellte Jekaterina eine nicht unerhebliche Frage.
 

„Zwei. Das Lager um Artania auf der einen Seite, und das Lager um den derzeitigen Regenten Geron auf der anderen Seite.“
 

„Weiß man, woran sich dieser Bürgerkrieg auf Malveel entzündet hat?“, wollte Jekaterina wissen. 116
 

„Artania möchte der Föderation beitreten. Die Malveelier haben den Warpantrieb erforscht und damit das Hauptkriterium für einen Beitritt erfüllt. Geron ist dagegen. Und er wird alles in seiner Macht stehende tun, um einen Beitritt zu verhindern.“
 

„Das heißt im Klartext, dass Geron sterben muss, damit Malveel, Föderationsmitglied werden kann?“, hakte Jekaterina nach.
 

„Nicht unbedingt. Es würde reichen, wenn er den Planeten verlassen würde.“
 

„Denkt ihr, was ich gerade denke?“, fragte Jekaterina in die Runde.
 

„Du meinst, ihn an die Trakener ausliefern?“
 

„Warum nicht? Dann wäre der Weg für Artania frei.“, sagte Jekaterina.
 

„Das schon. Aber dann würden die Trakener vor Wut Zeter und Mordio schreien. Denn Malveel liegt in unmittelbarer Nähe zu Karshan, der Heimatwelt der Trakener.“
 

Dann richtete Wai Lin Luan das Wort an Loreley, die Königin der Rulonen.
 

„Bitte. Jetzt bist du dran.“, sagte sie.
 

Loreley nickte kurz.
 

„Es gibt noch etwas, das wichtig ist. Malveel ist nur einer von vier Planeten, die in unmittelbarer Nähe zum trakenischen Kaiserreich liegen. Rulon selbst gehört nicht dazu, deswegen lassen uns die Trakener in Ruhe. Aber sie haben ein reges Interesse daran, dass diese vier Planeten nicht der Föderation beitreten.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Das heißt, wenn Malveel der Föderation beitreten würde, könnten die anderen dem Beispiel der Malveelier folgen?“
 

„Ganz Recht, Jekaterina. Dann würde sich das Machtgefüge stark zu Gunsten eurer Föderation verlagern.“, sagte Loreley.
 

„Ich würde Artania ja gerne helfen. Aber die erste Direktive verbietet es mir, in einen bewaffneten Konflikt einzugreifen.“
 

Kaum hatte Jekaterina ihren Satz beendet, da meldete sich Keiko über die Sprechanlage.
 

„Captain, ich habe eine Nachricht für Botschafterin Luan. Sie stammt von Präsidentin Arikka persönlich. Sie ist mit „Top Secret“ gekennzeichnet.“, sagte Keiko. 117
 

„Stellen sie durch, Keiko.“
 

„Ja, Captain.“, sagte Keiko.
 

„Wünschen sie, dass wir sie alleine lassen, Madam Ambassador?“
 

„Nein Captain. Bleiben sie ruhig. Dann bekommen sie die Informationen aus erster Hand.“, sagte Wai Lin Luan.
 

Dann hörten alle die Stimme der Präsidentin.
 

„Botschafterin Luan. Die Trakener haben offen in den Konflikt auf Malveel eingegriffen und unterstützen König Geron. Da wir uns jedoch im Krieg mit den Trakenern befinden, habe ich entschieden, dass die Föderation auf Artanias Seite in diesen Bürgerkrieg eingreift.“, sagte Arikka.
 

„Madam President, was ist mit der ersten Direktive? Ihr wisst, dass sie es den Kommandanten unserer Schiffe verbietet, sich in einen anderen Konflikt, wie dem Bürgerkrieg auf Malveel einzumischen.“
 

„Wenn es sich um eine Prä-Warp-Spezies handeln würde, dann würde ich ihnen zustimmen, Botschafterin. Aber die Malveelier haben den Warpantrieb. Außerdem hat unser Kriegsgegner, das trakenische Kaiserreich, auf Seiten der Regierung in den Bürgerkrieg eingegriffen. Ein Grund mehr, eine Ausnahme zu machen und die erste Direktive für dieses Mal außer Kraft zu setzen.“, sagte Arikka.
 

Jekaterina schaltete sich in das Gespräch ein.
 

„Madam President, ich würde gerne noch auf eine Besonderheit hinweisen.“, sagte sie.
 

„Bitte, Captain Romanova.“
 

„Wenn eine Partei, mit der wir uns im Krieg befinden, in einen Bürgerkrieg, wie er jetzt auf Malveel stattfindet, für eine der beiden Seiten Partei ergreift, ist die erste Direktive automatisch außer Kraft gesetzt. Dann ist die Föderation

mehr oder minder dazu gezwungen, auf Seiten der anderen Kriegspartei in diesen Konflikt einzugreifen.“, sagte Jekaterina.
 

„Nun gut. Sie werden jetzt folgendes tun, Captain Romanova. Sie fliegen

umgehend nach Malveel. Finden sie heraus, in welcher Art die Trakener

Geron unterstützen. Ich sende ihnen als Verstärkung die Titan und die

Ranger.“
 

„Die Ranger, Madam President?“, fragte Jekaterina.
 

„Das Schiff befindet sich noch im Bau und liegt noch im Raumdock. 118

Ranger wird also erst später zu ihnen stoßen.“
 

„Verstehe. Weiß man denn schon, wer das Kommando auf der Ranger übernehmen wird?“, fragte Jekaterina.
 

„Commander Robert Baker. Der Name wird ihnen nicht viel sagen, Captain.“
 

„Habe noch nie von ihm gehört. Was ist er denn so für ein Mensch?“, wollte Jekaterina wissen.
 

„Ein recht verlässlicher, nach allem, was ich gehört habe.“
 

„Das heißt, sie wissen so gut wie gar nichts über ihn.“, stellte Jekaterina Romanova fest.
 

„Er hat eine tadellose Führungsakte. Arikka Ende.“
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56273.14 Captain Jekaterina Romanova neuer Eintrag: Wir sind auf den Weg zum Planeten Malveel. Wollen wir hoffen, dass kein trakenisches Raumschiff unseren Weg kreuzt. Denn ich habe nicht das Bedürfnis mit einem Schiff der trakenischen Marine ein Gefecht zu führen. Das Kräftemessen mit der Hensa hat mir gelangt. Vor Ort sollen wir mit der Anführerin der Beitrittsbefürworter, Artania, Kontakt aufnehmen und herausfinden, auf welche Weise das trakenische Kaiserreich die Beitrittsgegner um König Geron, unterstützt.“
 

Jekaterina klappte das Buch zu und legte es zur Seite. Dann begab sie sich in den Bereitschaftsraum um sich mit Wai Lin Luan, der Botschafterin der Föderation zusammenzusetzen.
 

„Sie übernehmen erst mal das Kommando Nummer eins. Wenn was ist, rufen sie mich.“, sagte sie.
 

„Ja, Captain.“
 

Im Bereitschaftsraum ließ sich Jekaterina zuerst eine Tasse russischen Schwarztees mit Zitrone zubereiten. Sie hatte gerade den ersten Schluck getrunken, da merkte sie, dass ihre Hände anfingen zu zittern. Als nächstes traten ihr Tränen in die Augen und sie begann zu schluchzen. Jekaterina berührte ihre Wange. Sie war feucht. Offenbar war eine Träne daran hinab gelaufen. Sie berührte auch die andere Wange. Auch diese war feucht. Nun wusste Jekaterina, dass sie anfing zu weinen. Ausgerechnet ihr, die vor nichts und niemandem Angst hatte, musste das passieren! Der Türsummer riss die Kommandantin aus ihren Gedanken.
 

„Herein!“, sagte Jekaterina, bemüht sich nichts anmerken zu lassen.
 

Die Türen glitten auseinander, und Wai Lin Luan, die Botschafterin der 119

Föderation, betrat den Raum. Vor ihr wollte sich Jekaterina erst Recht keine Blöße geben und drehte rasch den Kopf zur Seite. Doch die Botschafterin hatte längst erkannt, wie es ihrer Retterin ging. Wai Lin legte Jekaterina eine Hand auf ihre Schulter.
 

„Du brauchst dich deiner Tränen nicht zu schämen, Jekaterina. Es ist keine Schande, wenn man weint.“, sagte sie.
 

„Das verstehst du nicht, Wai Lin. Vater hat immer gesagt, wer weint zeigt Schwäche. Und ein Mitglied der Familie Romanova zeigt niemals Schwäche.“
 

„Nun, es steht mir nicht zu über deinen Vater zu urteilen. Aber eines weiß ich: Man darf auch mal schwach und verletzlich erscheinen.“, sagte Wai Lin.
 

Jekaterina wandte der Botschafterin den Rücken zu. Sie atmete tief durch, dann sagte sie kaum hörbar: „Ich bin doch diejenige, die an diesem Krieg schuld ist.“
 

„Unsinn. Du hast getan, was du für richtig gehalten hast.“
 

„Ja. Aber zu welchem Preis? Was habe ich getan? Was habe ich erreicht? Um meinen Bruder zu retten, bin ich über Leichen gegangen. Meinetwegen ist ganze Raumschiffbesatzung tot. Und der Kommandant schuftet sich in einem klingonischen Straflager zu Tode. Wegen mir hat das trakenische Kaiserreich der Föderation den Krieg erklärt.“, sagte Jekaterina.
 

Wai Lin verstand zwar, worauf ihre Retterin hinaus wollte, doch so leicht gab sie sich nicht geschlagen.
 

„SO ETWAS DARFST DU NOCH NICHT EINMAL DENKEN! JEDER ANDERE RAUMSCHIFFKOMMANDANT HÄTTE GENAUSO GEHANDELT!“, fuhr die Botschafterin Jekaterina an.
 

Ihre Worte trafen die Kommandantin der Kirow wie ein Vorschlaghammer. Jekaterina schlug die Hände vors Gesicht und fing hemmungslos an zu weinen. Wai Lin nahm sie in die Arme und hielt sie fest.
 

„Weine ruhig. Lass all deinen Schmerz, all deine Trauer weichen.“, sagte die Botschafterin.
 

Es dauerte einige Zeit, bis sich Jekaterina wieder beruhigt hatte. Wai Lin reichte ihr ein Taschentuch.
 

„Geht es dir besser?“, fragte Wai Lin.
 

Jekaterina nickte stumm.
 

„Ich wasch mir nur schnell das Gesicht. Bin gleich wieder da.“, sagte 120

Jekaterina.
 

Kurze Zeit später kam sie zurück. Wai Lin merkte jedoch, dass Jekaterina am ganzen Leib zitterte.
 

„Du bist ganz schön fix und fertig, Jekaterina. Du solltest dich mal ausruhen. Commander McClusky kann dich vertreten. Er muss Erfahrung sammeln, sonst wird man ihn zur Prüfung für das Kapitänspatent nicht zulassen. Das weißt du genauso gut wie ich.“, sagte Wai Lin.
 

„Ja ich weiß. Aber kommen wir zu unserem Job zurück. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, von denen ich was wissen sollte?“
 

„Die gibt es, Jekaterina. Heute Morgen um 4:00 Uhr hat der klingonische hohe Rat beschlossen, an unserer Seite in den Krieg gegen das trakenische Kaiserreich einzutreten.“, sagte Wai Lin.
 

„Was ist mit den Romulanern?“
 

„Die halten sich bedeckt. Obwohl sie wirklich einen triftigen Grund hätten, den Trakenern den Krieg zu erklären, wie ich offen zugeben muss.“, sagte die Botschafterin.
 

„Den hätten sie in der Tat, Wai Lin. Wenn man bedenkt, dass die Trakener einen Romulaner in Gefangenschaft hatten“
 

„Da stimme ich dir zu, Jekaterina. Wer weiß, vielleicht kommt die Kriegserklärung ja doch noch. Aber selbst wenn, dann wird das wahrscheinlich mit leisen Tönen kommuniziert werden.“, sagte Wai Lin.
 

„Mit anderen Worten, die Romulaner wollen die Sache nicht an die große Glocke hängen. Das wolltest du doch eigentlich sagen, Wai Lin?“
 

„Wenn wir beide nicht im Dienst wären, und auf Betazed durch einen der Parks spazieren würden, dann wäre das exakt meine Wortwahl. Aber wir sind im Dienst, und da haben wir beide auf unsere Wortwahl zu achten.“, sagte Wai Lin.
 

„Das leuchtet ein. Was mir aber nicht einleuchtet, ist die Zurückhaltung der Romulaner. Denn die scheuen eigentlich selten einen offenen Konflikt.“
 

„Das, was ich dir jetzt anvertraue, musst du für dich behalten. Niemand aus deiner Crew darf davon erfahren. Am allerwenigsten Jardanka, deine Wissenschaftsoffizierin.“, sagte Wai Lin.
 

„Warum ausgerechnet Jardanka?“
 

„Sie ist doch Romulanerin, nicht wahr?“, fragte die Botschafterin nach.
 

„Ja. Warum ist das so wichtig?“ 121

„Nun, es ist ein offenes Geheimnis, dass das romulanische Sternenimperium seinem Ende entgegengeht. Bereits nächstes Jahr, also 2380, wird das Reich der Romulaner, wie wir es kennen, nicht mehr existieren.“, sagte Wai Lin.
 

„Und du glaubst, dass diese Neuigkeit negative Auswirkungen, auf Jardankas Arbeitsfähigkeit haben könnte?“
 

„Ich will es nicht heraufbeschwören, aber ganz ausschließen will ich es auch nicht.“, sagte Botschafterin Luan.
 

Im nächsten Augenblick wurde die Kirow erschüttert.
 

„Was zum Henker?“, fluchte Jekaterina.
 

Die Komanlage ging los.
 

„Brücke an Captain.“, hörte Jekaterina die Stimme ihres ersten Offiziers.
 

„Was gibt’s Nummer eins?“
 

„Wir wurden angegriffen.“, sagte Commander McClusky.
 

„Das war zu erwarten. Und ich habe eine Ahnung, wer uns angegriffen hat.“
 

„Dann lassen sie mich an ihrem Wissen teilhaben, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„Es waren die Trakener. Wer sonst würde uns ohne Vorwarnung angreifen?“
 

„Das ist naheliegend, Captain. Vor allem, weil wir in Kürze Malveel erreichen.“, sagte Jekaterinas erster Offizier.
 

„Dann wissen wir ja, was wir zu tun haben, Nummer eins.“
 

„Ich wollte gerade dasselbe vorschlagen, Captain.“, sagte Eric McClusky.
 

„In Ordnung. Erwidern sie das Feuer. Setzen sie erst einmal ein paar Nadelstiche, Nummer eins“
 

„Ja, Captain.“, sagte Commander McClusky.
 

„Warum greifen die Trakener uns an? Klar, wir sind im Krieg mit ihnen, aber wieso wollen sie unsere Mission stören?“
 

„Ganz einfach, Wai Lin. Tritt Malveel der Föderation bei, folgen die anderen drei Planeten nach. Dann wird es für die Trakener schwierig, neue Sklaven für

Ihre Minen zu aufzutreiben.“, sagte Jekaterina. 122
 

„Das leuchtet ein. Und die Produktionskapazitäten gehen zurück. Dann könnten die Trakener weniger neue Schiffe bauen.“
 

„Und genau deshalb haben sie kein Interesse daran, dass Malveel der Föderation beitritt. Und noch ein weiterer Punkt. Sie haben Angst. Angst davor, dass die Föderation in ihrem Sektor mehr und mehr Einfluss gewinnt. Es geht hier um eine Art Vormachtstellung.“, sagte Jekaterina.
 

An Bord der Tarek
 

Das Schiff erzitterte, als die Phasersalve der Kirow einschlug. Trotz aktivierter Schilde richtete dieser erste Treffer einige Schäden am Rumpf des Schiffes an. Die Tarek war ein Schiff der neuesten Generation der Hensa-Klasse. So waren Schilde und Warpantrieb verbessert worden. Statt bisher Warp 3 schaffte das Schiff nun Warp 4. Durak, Kommandant des Schiffes, war der Bruder von Tarek, dem Namensgeber. Am Tag der Fertigstellung war auf Karshan die Nachricht eingetroffen, dass Duraks älterer Bruder bei einem Fluchtversuch von den klingonischen Wächtern erschossen worden war. Es war ihm nicht gelungen, das Energiefeld, das die Strafkolonie schützte zu durchbrechen.
 

So war es naheliegend, das neue Schiff nach ihm zu benennen. Als es aber um die Vergabe des Kommandos ging, tat sich Kaiser Skulrik doch etwas schwer. Es gab so viele hoffnungsvolle Männer, die dieses Kommando verdient hätten. Doch letzten Endes blieb nur Durak übrig, der endlich beweisen wollte, dass er Tarek, seinem Bruder in nichts nachstand.
 

Diese Mission war seine erste. Und sie war recht einfach. Die Schiffe der Föderation sollten gehindert werden, sich dem Planeten Malveel zu nähern. Doch jedes Mal, wenn ein Schiff auf dem Radar erschien, war es nicht ein Raumschiff der Föderation, sondern einer der gefürchteten klingonischen Angriffskreuzer der Vor'cha-Klasse aufgetaucht. Und vor denen nahmen die Trakener lieber Reißaus. Aber auch die Raumschiffe der Föderation waren harte Gegner. Allein schon die Schiffe der Sovereign-Klasse konnten es mit zwei Hensas aufnehmen. Und gegen zwei solche Gegner würden die Trakener in diesem Krieg keinen Blumentopf gewinnen.
 

Durak war sich durchaus im Klaren darüber, dass seine Besatzung unzufrieden mit ihm war. Und das konnte er seinen Männern auch nicht verdenken. Sie wollten kämpfen, und zu Ruhm und Ehre gelangen. Doch er, Durak, würde seine Crew nicht in einem sinnlosen Gefecht mit einem klingonischen Angriffskreuzer verheizen. Nein. Durak hatte ein anderes Ziel im Sinn. Er wollte die Kirow! Deren Besatzung konnte ruhig den Tod finden, aber die Kommandantin, Jekaterina Romanova wollte er lebend. Sie sollte das Schicksal seines Bruders teilen. Dies war seine Art, für den Tod seines Bruders, Rache zu üben.
 

Als dann Jekaterinas Schiff von den Scannern der Tarek erfasst worden war,

Hatte Tareks Bruder sofort die Schilde und Waffensysteme seines Schiffes aktivieren lassen. Und als man den Kontakt als USS Kirow identifiziert hatte, 123

hatte er frohlockt. Der Augenblick der Rache war gekommen! Als die Kirow in Reichweite der Waffen der Tarek war, hatte Durak umgehend das Feuer eröffnen lassen. Allerdings hatte die Kirow Schilde und Waffensysteme bereits aktiviert, sodass seine Photonentorpedos keine Wirkung zeigten. Die Antwort des Feindes folgte prompt.
 

„Die Kirow hat das Feuer erwidert, Kapitän!“, sagte der erste Offizier, ein Mann namens Gerak.
 

„Schäden?“
 

„Bedauerlicherweise ja, Kapitän.“, sagte der erste Offizier.
 

„Und das obwohl unsere Schilde aktiviert sind?“
 

„Ja, Kapitän.“, sagte Gerak.
 

„Wie schlimm ist es?“
 

„Die Hülle hat schwere Schäden davon getragen. Sie ist auf Ebene 3 sogar gebrochen.“, sagte Duraks erster Offizier.“
 

„Wie ist das möglich, Gerak? Unsere Schilde sind doch aktiviert.“
 

„Unsere Schilde sind noch zu schwach. Die Schiffe der Föderation sind uns technologisch immer noch voraus.“, sagte Gerak.
 

Kaum hatte er seinen Satz beendet, da wurde die Tarek erneut erschüttert.
 

„Was zum…?
 

„Kapitän! Ausfall der Energieversorgung!“, sagte der leitende Ingenieur über die Sprechanlage.
 

„Danke, LI.“
 

„Kapitän, wir sind kampf- und manövrierunfähig.“, sagte der erste Offizier der Tarek.
 

Durak seufzte schwer. Bevor er aufgebrochen war, hatte der Flottenchef ihm noch gesagt, was zu tun war, sollte er nicht mehr kämpfen können.
 

„Ihr Schiff darf nicht in feindliche Hände fallen. Wenn der Feind sie im Kampf besiegt, müssen sie ihr Schiff selbst zerstören. Auch wenn das Leben aller an Bord kosten sollte.“, hatte der Admiral gesagt.
 

Nun war es also soweit. Die Kirow hatte sein Schiff in kurzer Zeit so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr weiter kämpfen konnten. Durak wandte sich 124

an seinen ersten Offizier.
 

„Leite die Selbstzerstörung ein, Gerak.“, sagte er.
 

„Jawohl, Kapitän.“
 

Auf der Krankenstation der Tarek
 

Alina hatte gerade alles für die OP des verletzten Trakeners vorbereitet. Als das Gongsignal ertönte, und die Stimme des Bordcomputers zu hören war.
 

„ACHTUNG! Selbstzerstörung aktiviert. Dieses Schiff wird in einer Minute zerstört.“
 

An Bord der Kirow
 

Jardanka sah von ihrer Konsole auf.
 

„Captain, ich habe eine menschliche Lebensform an Bord des trakenischen Schiffes lokalisiert.“, sagte sie und wurde dann kreidebleich.
 

„Die Selbstzerstörung wurde aktiviert!“, sagte die Romulanerin aufgeregt.
 

„Wie lange bis zur Selbstzerstörung?“
 

„45 Sekunden.“, sagte Jardanka.
 

„Brücke an Transporterraum 1. Sie haben 45 Sekunden, um eine humanoide Lebensform an Bord zu holen.“
 

„Ja, Captain.“, sagte Merwyn King.
 

An Jennifer Bond gewandt sagte Jekaterina: „Lieutenant Bond, deaktivieren sie die Schilde.“
 

„Aye, Captain.“
 

Jennifer Bond betätigte schnell die entsprechenden Kontrollen.
 

„Schilde deaktiviert, Captain.“, sagte sie dann.
 

„Transporterraum 1, wie weit sind sie?“
 

„Ich warte nur noch auf ihren Befehl, Captain.“, sagte Merwyn King.
 

„Energie!“
 

Die Bestätigung für den erfolgreichen Transfer erhielt Jekaterina 125

kurze Zeit später.
 

„Transporterraum 1 an Brücke. Eine weibliche Person an Bord.“, meldete sich Chief King.
 

„Verstanden, Mr. King.“, sagte Jekaterina um an Jennifer Bond gewandt fortzufahren: „Lieutenant Bond, aktivieren sie die Schilde.“
 

Kaum waren die Schilde der Kirow aktiviert, da explodierte die Tarek. Eine gewaltige Explosion riss das Schiff, wie schon zuvor die Hensa in mehrere Stücke.
 

„In Ordnung. Wir fliegen weiter nach Malveel. Maximum an Warp. Dieses Gefecht hat uns wertvolle Zeit gekostet. Auch wenn es nur kurz war.“, befahl Jekaterina.
 

Dann verließ sie die Brücke. In Transporterraum 1 traf die Kommandantin die einzige Überlebende des Untergangs der Tarek. Die junge Frau, Jekaterina schätzte ihr Alter auf 23 Jahre, war eine 1,73 große Blondine mit braunen Augen, deren Haare bis zur Achselhöhle reichten. Die Frau hatte ein ovales Gesicht mit osteuropäischen Gesichtszügen. Jekaterina schätzte, dass sie Russin oder Ukrainerin war. Die Nase war zwar etwas breit, fügte sich aber dennoch harmonisch in das Gesicht der jungen Frau ein. Bekleidet war sie mit einer Uniform, die darauf schließen ließ, dass die Frau zumindest mal eine medizinische Ausbildung durchlaufen hatte.
 

„Willkommen an Bord der Kirow. Ich bin Jekaterina Romanova, die Kommandantin des Schiffes.“, sagte Jekaterina.
 

„Alina Nadirova. Danke für ihre Hilfe. Ohne sie würde ich jetzt hier als Engel durch den Raum schweben.“
 

Jekaterina bemerkte, dass Alina Russin war. Also hatte sie sich nicht getäuscht.
 

„Es ist immer wieder schön, jemanden aus der Heimat zu treffen, Alina.“, sagte Jekaterina.
 

Alina verstand zuerst nicht, worauf ihre Retterin hinaus wollte, doch dann begriff sie.
 

„Also kommen sie auch aus Russland.“, sagte sie.
 

„Aus Smolensk, Alina. Und woher kommen sie?“
 

„Moskau.“, sagte Alina.
 

„Nun, nachdem wir uns gegenseitig beschnuppert haben, hätte ich noch gerne gewusst, was sie an Bord eines trakenischen Schiffes verschlagen hat.“ 126

„Ich war an Bord eines Frachters und war dort als Ärztin tätig. Die Trakener haben uns überfallen und die ganze Besatzung abgeschlachtet. Meinem Rang als Ärztin habe ich es zu verdanken, dass ich mich an Bord des trakenischen Schiffes frei bewegen konnte. Man ist mir auch mit dem mir gebührenden Respekt begegnet.“, sagte Alina Nadirova.
 

„Wundert mich nicht. Sie waren für die Trakener zu wertvoll, um sie so schäbig zu behandeln, wie es diese Kerle in der Regel tun.“
 

„Das kann ich bestätigen. Denn ich habe gesehen, wie die Besatzung mit Gefangenen umgegangen ist. Furchtbar.“, sagte Alina.
 

„Bevor wir uns weiter unterhalten, würde ich sie erst einmal auf die Krankenstation begleiten. Ich könnte noch eine Stellvertreterin für meine Chefärztin brauchen.“
 

„Spassiba.“, sagte Alina.
 

Jekaterina begleitete Alina Nadirova auf die Krankenstation, wo die junge Russin zuerst den obligatorischen medizinischen Check über sich ergehen lassen musste.
 

„Alles in Ordnung. Dr. Nadirova ist kerngesund. Keine Anzeichen, auf irgendwelche versteckten Infektionen.“, sagte Juanita Garcia zu Jekaterina.
 

„Sehr gut. Wenn das Flottenoberkommando Alina Nadirova als festes Crew-Mitglied bestätigen sollte, würde ich sie ihnen als Stellvertreterin zuteilen.“
 

„Computerlogbuch der Kirow Sternzeit 56281.6 Captain Jekaterina Romanova neuer Eintrag: Das Gefecht mit dem trakenischen Schiff „Tarek“ und die damit verbundene Rettungsaktion hat uns leider etwas aufgehalten. Aber wie hätte ich den Tod einer unschuldigen Ärztin verantworten können? Wir sind nun wieder auf dem Kurs nach Malveel, wo wir schon sehnsüchtig erwartet werden. Gestern gab es ein Zusammentreffen mit der USS Titan und dem klingonischen Angriffskreuzer Maranga IV. Die Ranger hat gerade die letzten Erprobungsflüge absolviert und ist offiziell in Dienst gestellt worden. Wann sie bei uns sein wird, weiß der Teufel. Des Weiteren steht noch eine Antwort vom Flottenoberkommando bezüglich meiner Anfrage einer Bestätigung von Alina Nadirova als festes Crewmitglied der Kirow aus.“
 

Jekaterina klappte das Buch zu und rieb sich wieder einmal die Schläfen. Sie war so müde, dass sie gar nicht mehr klar denken konnte.
 

„Ich werde mich ein wenig hinlegen. Nummer eins, sie übernehmen.“, sagte sie zu Eric McClusky.
 

„Ja, Captain. Soll ich sie benachrichtigen, wenn sich was tut?“ 127
 

„Ja, bitte.“, sagte Jekaterina.
 

„Kommandant verlässt Brücke.“
 

In ihrem Quartier legte sich Jekaterina auf ihr Bett und schlief bald ein. Doch dieser Traum unterschied sich von ihrem letzten. Er war düster und furchteinflößend. Jekaterina sah ein brennendes trakenisches Schiff, dass von mehreren Explosionen erschüttert wurde. Dann veränderte sich die Szenerie und das Gesicht des trakenischen Botschafters erschien.
 

„Ich bin noch nicht fertig mit dir. Mit meinem letzten Atemzug schleudere ich dir meinen Hass entgegen, Jekaterina Romanova. Selbst in der tiefsten Hölle werde ich noch mit dir kämpfen.“, hörte sie seine Stimme.
 

Doch dann erschien Jekaterina das Gesicht ihres Vaters im Traum.
 

„Gut gemacht, meine Tochter. Du hast dem Namen unserer Familie alle Ehre gemacht. Ich bin stolz auf dich.“, sprach er mit einer tiefen Bassstimme.
 

Als Jekaterina wieder erwachte, war sie total durcheinander. Was hatte es mit dem brennenden Schiff und dem trakenischen Botschafter, der ihr ewige Feindschaft geschworen hatte auf sich? Egal, es galt sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Jekaterina war gerade auf dem Weg zur Brücke, als ihr Kommunikator zirpte.
 

„Brücke an Captain.“, hörte die Kommandantin die Stimme ihres ersten Offiziers.
 

„Ich höre, Nummer eins.“
 

„Captain, die Ranger ist gerade zu uns gestoßen.“, sagte Eric McClusky.
 

„So schnell? Ich dachte, dass das Schiff erst die Erprobungsphase abgeschlossen hat.“
 

„Anscheinend hat man Commander Baker früher den Marschbefehl erteilt, als ursprünglich geplant, Captain.“, sagte der erste Offizier.
 

„Verstanden, Nummer eins. Ich bin gleich auf der Brücke.“
 

Die Türen glitten auseinander, als Jekaterina Romanova aus dem Turbolift auf die Brücke kam. Wie üblich nahm sie den Platz in der Mitte ein, der ihr als Kommandantin zustand.
 

„Captain, die Ranger befindet sich steuerbord querab.“, sagte Eric McClusky.
 

„Auf den Schirm.“
 

Wo vorher noch die Sterne zu sehen waren, hatte nun die USS Ranger den 128

Platz eingenommen. Das Schiff glich nur äußerlich der Intrepid-Klasse, war jedoch mit 630 Metern Länge und 120 Metern Breite viel größer. Außerdem hatte es 10 Decks mehr als Voyager & Co. Die Besatzung lag bei 400 Mann. Außerdem besaß es starre Warpgondeln, statt den schwenkbaren der Intrepid-Klasse. Die Höchstgeschwindigkeit lag jenseits von Warp 9.
 

„Captain, die Ranger ruft uns.“, meldete sich Keiko zu Wort.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien das Gesicht eines Asiaten. Jekaterina erkannte dies an den mandelförmigen Augen des Mannes. Seine braunen Haare hatte er bis zu den Ohren kurz geschnitten, allerdings hatte er seinen Pony adrett nach oben gekämmt. Robert Baker hatte ein rundes Gesicht mit einer leicht gewölbten Nase. Auch der leicht gebräunte Teint von Commander Baker verriet die asiatische Abstammung.
 

Links neben Robert Baker konnte Jekaterina eine Frau sehen. Sie hatte kinnlange, blonde Haare und braune Augen. Die erste Offizierin der Ranger hatte ein ovales Gesicht mit einer schmalen Nase. Robert Baker begann das Gespräch.
 

„Captain Romanova, ich grüße sie.“, sagte er.
 

„Die Freude ist ganz meinerseits, Commander Baker.“
 

„Ich muss sagen, sie kommandieren ein imposantes Schiff, Captain.“, sagte Commander Baker.
 

„Dasselbe kann man auch über ihr Schiff behaupten Commander. Wenn sie Zeit haben, würde ich sie und natürlich auch ihren ersten Offizier heute Abend zu einem kleinen Empfang auf die Kirow einladen.“
 

„Eine Einladung, die Miss Munro und ich nur schwer ablehnen können, Captain Romanova. Wann sollen wir uns auf der Kirow einfinden?“, sagte Robert Baker.
 

„Ist 19:30 Uhr Bordzeit genehm, Commander Baker?“
 

„Einverstanden. Sollen wir uns in Schale werfen, Captain?“, wollte der Kommandant der Ranger wissen.
 

„Es wäre nicht verkehrt, denke ich.“
 

USS Kirow Bordzeit 19:30 Uhr Bordzeit
 

Jekaterina hatte wieder den großen Raum auf dem Freizeitdeck für den Empfang herrichten lassen. Allerdings hatte sie eine weniger gute Laune. Denn das Oberkommando hatte noch nicht über ihre Anfrage bezüglich Alina 129

Nadirova als neue stellvertretende Chefärztin für die Kirow entschieden. Gott, wie sie diese Sesselfurzer hasste! Warum mussten diese Bürokraten immer alles verzögern? Es war nun wirklich nicht allzu schwer zu sagen „Alina Nadirova wird als neue stellvertretende Chefärztin der Kirow bestätigt.“ Aber anscheinend hatten diese Pappnasen anderes im Sinn. Wahrscheinlich bohrten sie in ihren Nasen herum.
 

Jekaterina war gerade auf den Weg in Transporterraum 1, als ihr Kommunikator zirpte. Keiko meldete sich zu Wort.
 

„Captain, gerade kam eine Nachricht vom Flottenoberkommando.“, sagte die Japanerin.
 

„Was wollen die Herrschaften?“
 

„Sie bestätigen Dr. Nadirova als stellvertretende Chefärztin.“, sagte Keiko.
 

Jekaterina war erleichtert.
 

„Das wurde verdammt noch mal Zeit.“, sagte sie dann.
 

Der erste Gast der eintraf, war Captain Will Riker, der wie immer von seiner Ehefrau Deanna Troi begleitet wurde.
 

„Captain Riker, Commander Troi, willkommen.“, sagte Jekaterina, die sich für diesen Empfang ein hautenges, schulterfreies Abendkleid und schwarze Schuhe mit flachen Absätzen ausgesucht hatte. Dazu trug sie schwarze Handschuhe, die bis über ihre Ellenbogen reichten.
 

„Danke für die Einladung, Captain.“, sagte Captain Riker.
 

Als nächstes erschienen Robert Baker und seine Nummer eins Alexandria Munro. Jekaterina nahm die beiden genauer in Augenschein. Robert Baker war 1,75 m groß und athletisch gebaut. Commander Munro war vom Körperbau her etwas graziler gebaut. Mit ihren 1,73 m war Alexandria Munro 2 cm kleiner als ihr Vorgesetzter. Allerdings hatte sie einen ziemlich festen Händedruck, wie Jekaterina schmerzhaft feststellen musste. Als letztes erschien Lokvar der Klingone. Wie bei den Klingonen üblich schlug er sich mit der Faust gegen den Brustkorb. Will Riker und Jekaterina erwiderten den Gruß. Auch Robert Baker und Commander Munro schlugen mit der Faust gegen den Brustkorb. Allerdings nur, um sich vor den anderen keine Blöße zu geben, hatten sie doch noch nie zuvor einem Klingonen gegenüber gestanden.
 

Jekaterina ging voraus zum nächsten Turbolift. Mit diesem fuhr die Gruppe auf das Freizeitdeck. Im großen Raum des Decks hatten sich alle eingefunden. Jekaterinas stellvertretende Chefärztin, Alina Nadirova, hatte die Uniform gegen ein figurbetonendes, schwarzes Partykleid und schwarze High Heels getauscht. Nur einer fehlte. Lieutenant Eric Barne. Er war einer der Techniker aus dem 130

Maschinenraum.
 

Der Techniker kam dann doch noch. Eric Barne war ein 1,84 m großer Mann mit einem ovalen Gesicht und braunen Augen. Der Mann war athletisch gebaut und trug einen schwarzen Schnurrbart. Seine braunen Haare hatte er adrett zurückgekämmt, sodass sie fast einen Mittelscheitel bildeten. Bekleidet war der Leutnant mit seiner schwarzen Uniformhose, den dazugehörigen Schuhen und einem lilanen Hemd. Einer seiner Kollegen aus der Abteilung sprach ihn an.
 

„Eric, gehst du nicht in weiß?“, fragte er.
 

„Warum denn? Der arme Mann hat keine Galauniform.“
 

Doch den verbalen Seitenhieb eines anderen Technikers konterte Eric Barne mit Leichtigkeit.
 

„Gala hab ich, aber keine Form.“, sagte er lässig.
 

Allgemeines Gelächter machte die Runde.
 

Nach dem Empfang, es war 21:30 Uhr Bordzeit, rief Jekaterina die Kommandanten von Ranger, Titan und Maranga IV zu einer kurzen Besprechung im Bereitschaftsraum hinter der Brücke. Zusammen. Als alle beisammen saßen begann sie das Gespräch.
 

„Unser Flottenoberkommando hat gemeldet, dass König Geron seit einigen Tagen auch Geschäfte mit den Ferengi macht.“, begann Jekaterina das Gespräch.
 

„Wissen die Trakener bereits davon?“
 

„Ich befürchte, ich muss ihnen die Antwort auf ihre Frage leider schuldig bleiben, Commander Baker. Aber wenn sie es nicht wissen, könnten wir diese Information vielleicht zu unserem Vorteil nutzen.“, sagte Jekaterina.
 

„Sie meinen, dass wir dafür sorgen, dass König Geron bei den Trakenern in Ungnade fällt?“
 

„Gar keine schlechte Idee, Commander Baker. Aber diese Trumpfkarte spielen wir kurz vor Schluss aus.“, sagte Jekaterina.
 

William Riker meldete sich zu Wort.
 

„Wenn wir mit dieser Geschwindigkeit weiter fliegen, erreichen wir Malveel in den nächsten 48 Stunden.“, sagte er.
 

Der Planet Malveel 15. April 2379 19:20 Uhr Ortszeit 131
 

Geron, der König des Planeten stand auf dem Balkon seines Palastes und sah hinunter auf die Stadt. Er war ein Mann in den 60ern, der sich bester Gesundheit erfreute. Sein athletischer Körperbau bestätigte das. Geron war 1,91 m groß und hatte graue Haare. Er hatte ein ovales Gesicht mit stechend blauen Augen. Seine Nase war nicht zu dünn, aber auch nicht so breit, dass man sie als Knubbelnase hätte bezeichnen können. Sein grauer Vollbart verlieh dem König ein würdevolles Aussehen. Bekleidet war Geron mit einer schwarzen Uniform, über der er noch einen schwarzen Umhang trug, und schwarzen schweren Lederstiefeln.
 

Sorgenfalten machten sich im Gesicht des Königs breit. Denn vor kurzem hatte er erfahren, dass sowohl die Föderation, als auch das klingonische Imperium Schiffe nach Malveel entsandt hatten. Und das bedeutete, dass die Besatzungen der Schiffe höchstwahrscheinlich auf Seite von Artania, seiner ärgsten Rivalin in diesen Konflikt eingreifen würden. Denn, so hatte ihm der trakenische Botschafter mitgeteilt, sowohl die Vereinte Föderation der Planeten, als auch das klingonische Imperium befanden sich mit dem trakenischen Kaiserreich im Krieg.
 

König Geron war besorgt. Denn seit dem Malveel über den Warpantrieb verfügte, mehrten sich Stimmen, die einen Beitritt Malveels zur Föderation wünschten. Diesen lehnte er, Geron natürlich ab, versuchte sich mit dem trakenischen Kaiserreich gutzustellen. Er war sogar dagegen gewesen, den Warpantrieb überhaupt zu erforschen. Stur wie sein Vorgänger König Skyron nun einmal war, hatten Malveels beste Wissenschaftler innerhalb von 5 Jahren den Warpantrieb erforscht. Allein schon deswegen hatte Geron den alten König beiseite schaffen lassen, und sich selbst zum König ernannt. Dann war der Streit um einen möglichen Beitritt seines Planeten zur Vereinten Föderation der Planeten entbrannt.
 

Geron hatte verkünden lassen, dass es unter seiner Regentschaft keine Beitrittsverhandlungen mit der Föderation geben würde. Doch Artania hatte sich öffentlich für einen Beitritt zur Föderation eingesetzt. Der Zuspruch innerhalb der Bevölkerung war immens. Seitdem ließ Geron sie durch seinen Geheimdienst rund um die Uhr beobachten. Jeder Schritt Artanias wurde sofort an ihn weiter gemeldet. Außerdem hatte der König auf unbestimmte Zeit den Ausnahmezustand verhängt, in der Hoffnung, die Lage in den Griff zu bekommen. Doch das Gegenteil war eingetreten. Denn je mehr er Artania und ihre Mitstreiter mit neuen Repressionen unter Druck setzte, desto stärker wurde der Zuspruch für seine Feinde. Und nach den letzten Berichten war Artanias Beliebtheit innerhalb der Bevölkerung derart gestiegen, dass ihm keine andere Wahl mehr blieb, als seine größte Rivalin unter Hausarrest zu stellen.
 

Doch selbst diese Maßnahme hatte sich als Rohrkrepierer entpuppt. Denn wenn sich die Beitrittsbefürworter versammelten, wurde Artania einfach live zugeschaltet. Geron hatte sich eingestehen müssen, dass er die Situation auf Malveel ein nicht in den Griff bekam. Umso glücklicher war er, als Kaiser Skoolrik ihm 3 Bataillone a´ 300 Mann zur Unterstützung geschickt hatte. 132

Diese patrouillierten überall in Malveels Hauptstadt Carson City. Und ihre Präsenz diente nur dem Zweck, die Bevölkerung Malveels derart einzuschüchtern, dass sich kein Malveelier traute, das Wort gegen König Geron zu erheben.1
 

Der König war so in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie Ilva, seine engste Vertraute auf den Balkon trat.
 

„Probleme, Herr?“, fragte sie.
 

Geron drehte sich zu ihr um und musterte seine Ratgeberin. Ilva war eine 1,75 m große Frau mit einem runden Gesicht und braunen Augen. Ihre schwarzen Haare hatte sie an vielen Stellen in neonlila gefärbt. Ihr Körper war nicht schlank, hatte aber auch kein Gramm Fett zu viel. Ilva trug eine figurbetonende, schwarze Lederhose und dazu schwarze, langschäftige Lederstiefel. Ihr schwarzes Oberteil war im Fishnet-Look gehalten und gewährte einen großzügigen Blick auf ihre Brüste.
 

Geron sah seiner Ratgeberin weiter ins Gesicht, als er mit einer tiefen Bassstimme antwortete. „Ja, Ilva. Die Föderation hat gleich 3 ihrer besten Schiffe entsandt. Diese Schiffe sind auf dem Weg hierher. Sie werden vermutlich bald hier eintreffen.“, sagte er.
 

„Sie sind soeben eingetroffen, Herr. Es handelt sich um die USS Kirow, die USS Ranger und die USS Titan. Außerdem ist ein klingonischer Angriffskreuzer, die Maranga IV angekommen.“
 

„Die Klingonen. Auf wessen Seite stehen sie?“, fragte Geron.
 

„Sie kämpfen an der Seite der Föderation. Somit sind die Klingonen Feinde Karshans, und damit auch unsere Feinde, Herr.“
 

„Und was ist mit der Föderation?“, wollte Geron wissen.
 

„Herr, es besteht die Möglichkeit, dass die Kommandanten von Kirow, Ranger und Titan nicht in unseren Bürgerkrieg eingreifen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering.“
 

„Und was macht dich da so sicher, Ilva, dass sich die Föderation auch wirklich raushält?“, fragte Geron skeptisch.
 

„Herr, eine Gewähr gibt es natürlich nicht. Aber es gibt eine Dienstvorschrift, die für alle Raumschiffkommandanten ohne Ausnahme Gültigkeit besitzt. Sie nennen sie die „Erste Direktive“. Dort heißt es, dass es den Kommandanten der Raumflotte strengstens untersagt ist, in einen Konflikt wie den unseren einzugreifen, auch wenn eine der beiden Parteien um Hilfe ersuchen würde. Aber nach allem, was unser Nachrichtendienst in Erfahrung bringen konnte, hat Arikka, die Präsidentin der Föderation, in unserem Fall die erste Direktive 133

außer Kraft gesetzt.“
 

„Wie dieses?“, fragte Geron verblüfft.
 

„Herr, die Föderation befindet sich im Krieg mit dem trakenischen Kaiserreich. Den Rest könnt ihr euch sicher denken.“
 

„Natürlich kann ich das. Aber kommen wir zu einer anderen Frage. Von welchem Volk stammt Präsidentin Arikka eigentlich?“. Fragte Geron Ilva.
 

„Sie ist eine Ariantu, Herr.“
 

„Ich fasse noch einmal zusammen. Nur zum allgemeinen Verständnis. Präsidentin Arikka hat die erste Direktive außer Kraft gesetzt, was es den Kommandanten von Kirow, Ranger und Titan erlaubt, auf Artanias Seite einzugreifen.“, sagte Geron.
 

„Genau so verhält es sich, Herr.“
 

„Wer kommandiert eigentlich die drei Föderationsschiffe und die Maranga IV?“, wollte Geron wissen.
 

„Die Namen der Kommandanten von Kirow und Ranger kann ich euch bedauerlicherweise nicht nennen, Herr. Aber die Titan wird von Captain William Thomas Riker kommandiert. Der Captain der Maranga IV ist ein Klingone namens Lokvar.“
 

Geron wollte gerade zu einem neuen Satz ansetzen, da wurde er durch ein Räuspern unterbrochen.
 

„Was gibt es, Takmet?“m fragte der König seinen Sekretär.
 

„Sire, der trakenische Botschafter bittet um die Gnade einer Audienz.“
 

„Komm Ilva. Wir wollen den Botschafter nicht warten lassen.“, sagte Geron zu seiner Ratgeberin.
 

Als Geron und Ilva den Thronsaal betraten, ging der Botschafter der Trakener auf die Knie, so wie es das Protokoll verlangte.
 

„Erhebt euch, Botschafter Donrek.“, begann Geron das Gespräch.
 

„Danke, dass ihr euch für mich Zeit nehmt, mein König.“
 

„Was verschafft mir die Ehre, eures Besuches, Herr Botschafter?“, fragte der König weiter.
 

„Euer Hoheit wissen, dass drei Föderationsschiffe hier eingetroffen sind?“ 134

„Es wurde mir gerade durch meine Ratgeberin berichtet. Die Schiffe sind die Kirow, die Ranger und die Titan, kommandiert von William Thomas Riker.“, sagte Geron.
 

„Und hat euch eure Ratgeberin auch berichtet, dass die Kommandantin der Kirow den Krieg mit unserem Reich ausgelöst hat?“
 

„Woher soll sie das wissen? Die Kirow ist ja noch nicht mal in unserer Schiffsdatenbank. Sie sagten, das Schiff wird von einer Frau kommandiert. Wissen sie auch den Namen?“, fragte Geron nach.
 

„Die Kirow wird von Jekaterina Romanova, kommandiert.“
 

An Bord der Kirow
 

Keiko Tadashita empfing gerade eine Nachricht. Sofort hob sie den Kopf und wandte sich an Jekaterina.
 

„Captain! Ich habe gerade eine Nachricht von Artania empfangen. Sie wünscht sie zu sprechen.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem Schirm erschien Artanias Gesicht. Gerons Gegnerin hatte ein ovales Gesicht und gütig drein blickende, braune Augen. Ihre dauergewellten braunen Haare trug Artania offen und schulterlang.
 

„Captain Romanova, ich grüße sie.“, begann Artania das Gespräch.
 

„Ich danke, Präsidentin Artania.“
 

„Schön wärs, Captain. Geron hat hier auf Malveel das Sagen. Leider, muss man sagen.“, sagte Artania.
 

„Inwiefern?“
 

„Die Sache ist die, Captain: Geron lehnt einen Beitritt zur Föderation vehement ab.“, sagte Artania zerknirscht.
 

„Da erzählen sie uns nichts Neues.“
 

„Hat man ihnen auch erzählt, dass Geron versucht, unsere Bewegung zu unterdrücken?“, fragte Artania gerade heraus.
 

„Das ist mir neu.“
 

„Mich hat er dabei besonders auf dem Kieker. Seine letzte Maßnahme gegen mich war, dass er mich unter Hausarrest gestellt hat. Aber das wird nicht 135

die letzte Einschränkung gewesen sein, das können sie mir glauben.“, sagte Artania.
 

„Wir könnten sie hierher auf die Kirow bringen. Dann wären sie in Sicherheit.“
 

„Ich danke ihnen führ ihr Angebot, Captain Romanova. Ich komme beizeiten darauf zurück.“, sagte Artania.
 

Im Regierungspalast auf Malveel
 

König Geron hatte gerade die Audienz mit dem trakenischen Botschafter beendet, da kam der Leiter des königlichen Sicherheitsdienstes hereingestürmt.
 

„Herr, Artania hat die Kirow kontaktiert.“, sagte er atemlos.
 

„Wann?“
 

„Vor circa 10 Minuten, Herr.“, sagte der Hauptmann.
 

„Danke. Ich weiß, was ich wissen muss. Kehre ins Hauptquartier zurück und warte meine Befehle ab.“
 

„Den Befehl bekommen, heißt ihn ausführen.“, sagte der Mann.
 

Geron gab seiner Ratgeberin zu verstehen, dass sie ihm in sein Arbeitszimmer folgen sollte. Dort angekommen setzte sich der König an seinen Schreibtisch.
 

„Zeit für neue Maßnahmen, findest du nicht, Ilva?“, fragte er Ilva.
 

„Doch, Herr.“
 

„Was schlägst du vor?“, fragte Geron.
 

„Herr, da Artania mit dem Feind Kontakt aufgenommen hat, hat sie mit ihm konspiriert. Ihr solltet sie verhaften lassen.“
 

„Noch nicht. Ich werde ihr jeglichen Kontakt zu ihren Mitverschwörern untersagen. Sowie Artania sich zum ersten Mal widersetzt, dann lassen wir sie festnehmen.“, sagte Geron.
 

„Ihr seid der König, Herr.“
 

In ihrem Haus hatte Artania alles für die nächste Versammlung ihrer Mitstreiter vorbereitet, als ohne anzuklopfen Agenten des königlichen Geheimdienstes das Haus betraten und ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen, sämtliche Kommunikationsgeräte beschlagnahmten.
 

„Darf ich fragen, was dieser üble Scherz zu bedeuten hat?“, fragte Artania 136

den Anführer des Trupps.
 

„Das ist kein Scherz, Senatorin Artania. König Geron hat befohlen, dass sie mit niemandem mehr Kontakt haben dürfen.“
 

„Und warum, wenn ich fragen darf?“, wollte die Senatorin wissen.
 

2Sie haben mit dem Feind konspiriert, Senatorin. Normalerweise müssten wir sie deswegen verhaften. Sie können sich glücklich schätzen, Senatorin Artania, dass König Geron es nur bei diesem Kontaktverbot belässt. Aber seien sie gewarnt, Senatorin. Ein einziger Verstoß gegen dieses Gebot, und sie landen im Kerker.“
 

„Gerons Tage sind gezählt Und Ilvas auch.“, sagte Artania.
 

„Sie sollten aufpassen, was sie sagen, Senatorin. Denken sie dran, der Kerker schwebt wie ein Damoklesschwert über ihrem Kopf.“
 

Die Agenten gingen. Artania hingegen war verzweifelt. Sie musste der Kirow unbedingt über die neuen Sanktionen Gerons gegen sie berichten.
 

An Bord der Kirow
 

Jekaterina saß mit geschlossenen Augen in ihrem Sessel auf der Brücke und hatte die Fingerspitzen aneinander gelegt. Das tat sie immer, wenn sie nachdachte. Eric McClusky, der erste Offizier der Kirow, sah zu ihr hinüber. „Was mag in ihr vorgehen?“, dachte er. Doch als Jekaterina Romanova urplötzlich die Augen öffnete, zuckte Eric McClusky leicht zusammen. Jekaterina tippte an den Kommunikator an ihrer Uniform.
 

„Brücke an Transporterraum 4.“, sagte sie.
 

„Hier Transporterraum 4. Irgendwelche Befehle, Captain?“
 

„Ja, Chief McKenna. Lokalisieren sie Artania und bereiten sie alles für einen Transfer vor.“, sagte Jekaterina.
 

„Wird gemacht, Captain.“
 

Keiko hob den Kopf und wandte sich an Jekaterina.
 

„Captain, ich habe Artania für sie.“, sagte die Japanerin.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien wieder Artanias Gesicht.
 

„Offenbar muss ich ihre Hilfe schneller in Anspruch nehmen, als mir lieb ist, Captain Romanova.“, sagte Artania. 137

„Was ist passiert?“
 

„Geron hat befohlen, dass ich mit niemandem in Kontakt treten darf. Im Prinzip habe schon seinen Befehl missachtet, in dem ich sie kontaktiert und über seine neuesten Handlungen in Kenntnis gesetzt habe.“, sagte Artania.
 

„Wie viel bleibt uns, um sie auf die Kirow zu bringen?“
 

„Eine Minute, vielleicht auch zwei.“, sagte die Senatorin.
 

„Verstanden. Bis gleich. Kirow Ende.“
 

Nach dem Ende des Gesprächs aktivierte Jekaterina ihren Kommunikator.
 

„Transporterraum 4, hier ist die Brücke. Wie weit sind sie, Mr. McKenna?“, sprach sie in das kleine Gerät.
 

„Es ist alles bereit, Captain.“
 

„Gut.“
 

Jardanka räusperte sich.
 

„Captain, sie sollten sich mit dem Beamen beeilen. Ich habe mehrere Signaturen humanoider Lebensformen, die sich gerade Zutritt zum Haus verschafft haben.“, sagte sie.
 

Jekaterina reagierte sofort.
 

„Brücke an Transporterraum 4. Energie.“, sagte sie
 

In Artanias Haus hatten die königlichen Agenten gerade Artanias private Gemächer erreicht, als sie hilflos mit ansehen mussten, wie die Senatorin von einem Vorhang aus blauem Licht eingehüllt wurde, und vor ihren Augen verschwand. Ihr Anführer, ein ehemaliger Außendienstarbeiter im Rang eines Feldwebels bekam es mit der Angst zu tun.
 

„Durchsucht das Haus. Und zwar bis in die kleinste Ritze.“, befahl er.
 

Aber tief in seinem Innersten wusste er, dass die Suche umsonst war. Artania war ihnen entkommen. Zwei Stunden suchten Gerons Agenten im Haus nach der Senatorin, doch sie fanden nicht die geringste Spur. Für den Feldwebel bedeutete das gleich in doppelter Hinsicht Ärger. Zuerst würde er sich von seinem Vorgesetzten und dann von König Geron selbst eine Standpauke abholen.
 

An Bord der Kirow 138
 

Jekaterina hatte kurz nach dem Befehl zum Transfer von Artania die Brücke verlassen und sich auf den Weg gemacht um die Senatorin persönlich zu empfangen. Als sie den Transporterraum erreichte, sah sie Artania an der Wand lehnen und sich umsehen. Und offenbar war die Senatorin fasziniert von dem, was sie sah. Als sie sich aber zu Jekaterina umwandte bemerkte die Kommandantin der Kirow sofort, dass sie einer Person gegenübertrat, der man besser mit dem ihr zustehenden Respekt begegnete. Doch bevor sie das Gespräch begann, nahm Jekaterina ihren Gast erst einmal in Augenschein.
 

Artania war eine 1,70 m große Frau schwarzen, schulterlangen Haaren und braunen Augen. Auf Höhe eines Nasenflügels bemerkte Jekaterina einen kleinen, unscheinbaren Leberfleck im ovalen Gesicht. Außerdem, so schätzte Jekaterina Artania ein, war diese sich ihrer weiblichen Reize durchaus bewusst, wie das rote Abendkleid bewies. Zu diesem Kleid trug Artania noch cremefarbene Plateauschuhe. Der Ausdruck in ihrem Gesicht war voller Dankbarkeit. Jekaterina schätzte das Alter ihres Gastes auf Anfang/Mitte 40.
 

Dieser Frau konnte man nichts mehr vormachen. Jekaterina atmete noch einmal tief durch, und ging dann auf Artania zu.
 

„Präsidentin Artania, willkommen auf der Kirow.“, sagte Jekaterina und hielt Artania die Hand hin.
 

„Ich danke ihnen, für ihre schnelle Hilfe. Ohne sie würde ich wahrscheinlich jetzt in Gerons Kerker sitzen. Und ich war so nachlässig einen Irrtum zu korrigieren.“
 

„Welchen, Madam President?“, fragte Jekaterina.
 

„Ich bin keine Präsidentin, Captain Romanova. Sondern nur Senatorin.“
 

„Proshu proshcheniya, Senatorin. Aber das habe ich nicht gewusst.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich weiß war nicht, was ihre ersten Worten zu bedeuten haben, aber ich glaube, dass war so etwas wie eine Entschuldigung. Und diese nehme ich auch an. Woher hätten sie auch wissen sollen, welches Amt ich bekleide.“
 

„Senatorin Artania, ich bringe sie erst einmal auf die Krankenstation. Danach können wir uns zusammensetzen. Und sie können mir berichten, wie auf Malveel der derzeitige Stand der Dinge ist.“, sagte Jekaterina.
 

„Es ist ihr Schiff, Captain. Sie haben hier das Kommando. Also gelten hier auch ihre Regeln. Und als ihr Gast habe ich mich daran zu halten. Und nennen sie mich bitte nicht immer Senatorin. Artania genügt mir schon.“
 

Die beiden Frauen begaben sich zum nächst gelegenen Turbolift. 139
 

„Sie scheinen ein imposantes Schiff zu befehligen, Captain.“, sagte Artania.
 

„Die Kirow ist ein Schiff der Sovereign-Klasse und im Moment das Beste, was die Föderation zu bieten hat, wenn man mal von der Ranger absieht.“
 

„Verstehe. Was mir aber nicht ganz in den Kopf will, ist, warum Geron unsere Bewegung unterdrückt.“, sagte Artania.
 

„Seine Motive kann ich nicht nachvollziehen. Die einzige logische Erklärung, mit der ich aufwarten kann, ist, dass Geron Malveel den Trakenern sprichwörtlich auf dem Silbertablett servieren will.“
 

In Gerons Palast
 

Der König saß auf seinem Thron und hörte dem Feldwebel zu, der ihm Bericht erstattete. Unmittelbar nachdem Artania die Kirow kontaktiert hatte, war in der nächst gelegenen Kaserne ein Alarm ausgelöst worden. Denn die Agenten hatten das einzig verbliebene Gerät in Artanias Haus mit einem unsichtbaren Sicherheitsschloss gesichert. So wie Artania das Gerät benutzte, ging sofort der Alarm los.
 

„Als wir Artania gestellt hatten, mussten wir zusehen, wie sie von einem Vorhang blauen Lichts umhüllt wurde und dann einfach von einem auf den anderen Augenblick verschwand. Ich habe befohlen das Haus zu durchsuchen, aber unsere Zielperson war nirgends aufzufinden.“, schloss der Feldwebel seinen Bericht.
 

„Damit habe ich gerechnet. Die Föderation hat Artania geholfen, sich eurem Zugriff zu entziehen. Na schön, damit muss ich erst mal leben. Aber jetzt hol mir unsere Geisel, Branka, aus dem Kerker und bringe sie her. Danach will ich mit der Kommandantin der Kirow sprechen.“
 

„Ja, Sire.“, sagte der Feldwebel.
 

„Wollen doch mal sehen, ob wir die Kommandantin der Kirow nicht doch zur Kooperation bewegen können.“
 

Eine halbe Stunde später kehrte der Feldwebel zurück. Unsanft trieb er eine junge Frau vor sich her, die man an den Händen mit Ketten gefesselt hatte. Geron betrachtete die Frau genauer. Sie war 1,65 m groß und hatte einen grazilen Körper. Außerdem hatte sie ein ovales Gesicht mit blau-grauen Augen. Ihre braunen dauergewellten Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Bekleidet war die junge Frau mit einem total zerfledderten Sträflingsanzug. Geron erinnerte sich noch sehr gut, als Branka das erste Mal vor ihn getreten war. Damals war sie stolz und mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein aufgetreten.
 

Geron war klar gewesen, dass er kein leichtes Spiel haben würde. Denn 140

freiwillig würde Branka niemals die Namen seiner Feinde verraten. Also hatte er seinen Soldaten den Befehl erteilt, Artanias engste Vertraute zu brechen. Sie sollten Branka weh tun. Sowohl körperlich, als auch seelisch. Gerons Geisel hob den Kopf und sah dem König ins Gesicht. Und noch immer sah er in ein selbstbewusstes Gesicht. Auch der Stolz war nicht verschwunden. Des Königs Gesichtszüge verdüsterten sich. Also hatten es seine Folterknechte nicht geschafft, Branka an Leib und Seele zugrunde zu richten.
 

„Ich habe dich herbringen lassen, weil ich eine Entscheidung getroffen habe, die dich betrifft.“, sagte Geron zu Branka.
 

„So? Kann ja nichts positives sein. Wahrscheinlich werde ich von deinen Schergen vor die Wand gestellt und exekutiert.“
 

„So düster siehst du deine Zukunft, Branka?“, fragte der König.
 

„Was anderes kann man bei dir Scheusal ja auch nicht erwarten.“
 

„Was würdest du sagen, wenn ich dir sage, dass ich dir die Freiheit schenke? Du kannst gehen, wohin es dir beliebt.“, sagte Geron.
 

„Einem falschen Fuffziger wie dir traue ich nicht einen Zoll über den Weg, Geron. Die Sache hat doch einen Haken.“
 

„Dein Scharfsinn überrascht mich immer wieder, Branka. Du kommst natürlich nur dann frei, wenn es dir gelingt, die Kommandantin der Kirow dazu zu bewegen, mit mir zu kooperieren. Wenn du allerdings versagst, dann wirst du zwar nicht wieder im Kerker landen. Sondern im königlichen Schweinestall.“, sagte Geron.
 

„Wusste ichs doch. Aber angenommen, ich könnte die Kommandantin der Kirow überzeugen, was verlangst du von ihr?“
 

„Na was wohl? Jekaterina Romanova soll mir Artania ausliefern.“, sagte der König.
 

„Lieber den Schweinestall, als dir zu helfen.“
 

„Wenn das dein Wunsch ist, dann soll er dir erfüllt werden. Aber vorher sollst du noch dem Gespräch zwischen Captain Romanova und mir beiwohnen.“, sagte Geron.
 

An Bord der Kirow
 

Jekaterina war, nachdem sie Senatorin Artania auf die Krankenstation begleitet hatte, auf die Brücke zurückgekehrt, und saß nun auf dem Sessel in der Mitte, flankiert von ihrem ersten Offizier und ihrer Counselor. Keiko Tadashita hob den Kopf, als Gerons Nachricht eintraf. 141

„Captain! Ich habe gerade eine Nachricht von Geron empfangen. Er wünscht mit ihnen zu verhandeln.“, sagte sie.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien Gerons bärtiges Gesicht.
 

„Captain Romanova.“, begann der König das Gespräch.
 

„König Geron.“
 

„Nun, Captain, sie können sich sicherlich vorstellen, weshalb ich sie sprechen will.“, sagte Geron.
 

„Ich nehme an, es geht um Senatorin Artania.“
 

„Ganz Recht. Und ich möchte an dieser Stelle meinen Unmut darüber bekunden, dass sie und ihre Kollegen offen meine Feinde unterstützen.“, sagte König Geron.
 

„Unser oberstes Gebot, die erste Direktive, ist in einem Fall wie diesem automatisch außer Kraft zu setzen.“
 

„Wie darf ich das verstehen, Captain?“, wollte Geron wissen.
 

„Ganz einfach. Unser Kriegsgegner, die Trakener unterstützen sie, Hoheit. Da sind wir dazu verpflichtet, auf Seiten der Gegenseite in diesen Konflikt einzugreifen.“
 

„Was mir überhaupt nicht gefällt, Captain Romanova. Aber lassen wir das. Ich schätze sie so ein, Captain, dass man vernünftig mit ihnen reden kann.“, sagte Geron.
 

„Meine Kommunikationsoffizierin sagte, dass sie mit mir verhandeln wollen. Also was haben sie zu bieten?“
 

„Ich nehme an, ihnen ist die junge Dame zu meiner Linken aufgefallen.“, sagte König Geron und machte eine entsprechende Kopfbewegung.
 

„Ja. Wollen sie sie etwa zum Tausch anbieten oder was?“
 

„Das Mädchen ist keine Ware, die man auf einem Sklavenmarkt verkauft. Ich wäre bereit, sie freizulassen. Allerdings, und da haben sie natürlich Recht, hat die Freilassung von Branka, so heißt die Kleine übrigens, wie alles einen Preis.“, sagte Geron.
 

„Was verlangen sie von mir?“ 142
 

„Ich verlange als Gegenleistung, dass sie mir bedingungslos Senatorin Artania und die Botschafterin der Föderation Wai Lin Luan ausliefern. Wie schon gesagt: Umsonst ist nichts. Nicht mal Gevatter Tod. Er kostet immer das Leben.“, sagte der König.
 

„SEHE ICH SO AUS, ALS KÖNNE MAN MIT MIR FEILSCHEN?“
 

„Kein Grund sich so aufzuregen. Zugegeben, ich habe den Bogen überspannt, als ich Botschafterin Luans Auslieferung von euch gefordert habe. Ich hätte es besser wissen sollen. Liefern sie mir Artania aus, dann lasse ich Branka frei.“, sagte Geron.
 

„Und was ist, wenn ich es nicht tue?“
 

„Dann landet Branka im Schweinestall. Unbekleidet versteht sich.“, sagte Geron.
 

„Noch einmal König Geron: Sehe ich so aus, als ob ich mit mir feilschen lasse? Das glauben sie doch nicht im Ernst.“
 

Gerons Gesichtszüge verdüsterten sich.
 

„So kann man sich täuschen. Ganz wie sie wollen, Captain Romanova. Dann darf Branka zukünftig den Schweinen Gesellschaft leisten.“, sagte er.
 

„Als wir noch auf dem Weg hierher waren, habe ich Nachforschungen über sie anstellen lassen. Und glauben sie mir, was meine Sicherheitsoffizierin über sie herausgefunden hat, reicht aus, um ihnen einen dauerhaften Aufenthalt auf Rura Penthe zu bescheren.“
 

„Meine Freunde, die Trakener werden mir helfen.“, sagte Geron.
 

„Ah ja? Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn man auf Karshan erfährt, dass sie mit den Ferengi Geschäfte machen.“
 

„Die Ferengi verkaufen mir wenigstens trakenische Waffen für mein Militär.“, sagte Geron.
 

„Dann möchte ich erst Recht nicht in ihrer Haut stecken, König Geron.“
 

Geron knirschte mit den Zähnen.
 

„Sie sind eine Hämorride im Hintern, Captain Romanova. Normalerweise hätte ich meinen Soldaten schon längst den Befehl erteilt, Branka in den Schweinestall zu bringen. Weil ich aber kein Unmensch bin, bleibt sie vorerst auf freiem Fuß. Allerdings nur für 48 Stunden. Solange haben SIE Zeit, um ihre Haltung zu überdenken. Aber nach Ablauf dieses Ultimatums, wird Branka für den Rest ihres Lebens bei den Schweinen ihr Dasein fristen.“, sagte Geron. 143
 

„Sie können mir drohen, so oft sie wollen, König Geron, mich schüchtern sie nicht ein. Und fangen sie schon mal an zu beten.“
 

„Ich bete nie, Captain.“
 

„Na von mir aus. Aber eines ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Die Trakener reißen sie in Stücke, wenn sie erfahren dass sie von den Ferengi trakenische Waffen beziehen.“
 

„Wenn sie Botschafter Donrek auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählen, dann werde…“, begann Geron den nächsten Satz. Doch Jekaterina fuhr ihm erneut über das Mundwerk.
 

„Dann werden sie was tun? Mich verhaften und in den Kerker werfen lassen? Dazu müssten sie meiner erst mal habhaft werden. Und ich habe nicht vor, in absehbarer Zeit auf der Planetenoberfläche zu erscheinen. Kirow Ende.“, sagte sie.
 

Geron kochte vor Zorn. Diese Raumschiffkommandantin war eine echte Nervensäge! Hätte er ihr nicht das Ultimatum gestellt, dann hätte Branka wie geplant in den Schweinestall werfen lassen können. So aber musste er 48 Stunden warten.
 

An Bord der Kirow
 

Jekaterina war aufgestanden und hatte die Brücke verlassen. An der Tür zum Turbolift hatte sie sich noch einmal umgedreht und ihrem ersten Offizier das Kommando übergeben.
 

„Nummer eins, sie übernehmen. Ich bin in meinem Quartier, falls etwas sein sollte.“, hatte sie gesagt.
 

„Kommandant verlässt Brücke!“
 

Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ging Jekaterina zum nächsten Turbolift.
 

In ihrem Quartier schnappte sich Jekaterina eines ihrer Lieblingsbücher und setzte sich in ihren Lesesessel. Sie setzte ihre Brille auf und fing an zu lesen. Sie hatte gerade die zweite Seite umgeblättert, als der Türsummer ertönte.
 

„Herein.“, sagte Jekaterina.
 

Die Türhälften glitten auseinander und Loreley, die Königin der Rulonen, trat ein.
 

„Hey, Kleine.“, sagte sie. 144
 

Jekaterina seufzte.
 

„Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht „Kleine“ nennen sollst, Loreley? Ich mag das nicht.“
 

„Sorry, das habe ich nicht gewusst. Warum hast du nicht früher was gesagt?“, sagte Loreley.
 

„Ich dachte, das versteht sich von selbst.“
 

„Nettes Nasenfahrrad, by the way.“, sagte Loreley.
 

„Spassiba.“
 

„Hast du einen Augenblick Zeit?“, fragte die Königin der Rulonen.
 

„Für dich immer. Setz dich.“
 

Loreley setzte sich auf die Couch.
 

„Was verschafft mir die Freude deines Besuches?“, fragte Jekaterina.
 

„Ich wollte mal nach dir sehen. Du wirkst etwas gestresst, wenn ich das mal so sagen darf.“
 

„Du hättest mal das Gespräch mit König Geron miterleben sollen.“, sagte Jekaterina.
 

„So schlimm?“
 

„Ganz ehrlich; Der Kerl ist ein richtiger Kotzbrocken. Ein Ekel vor dem Herrn.“, sagte Jekaterina.
 

„Ist er etwa mit einer Forderung an dich herangetreten?“
 

„Ganz Recht. Er verlangt von mir, dass ich Artania an ihn ausliefere. 48 Stunden habe ich Zeit um seine Forderung zu erfüllen.“, gab Jekaterina Auskunft.
 

„Wie sehen die Konsequenzen für dich aus?“
 

„Wenn ich Artania nach Ablauf der Frist nicht an Geron ausgeliefert habe, wird eine von Gerons politischen Gefangenen nackt in den Schweinestall gesperrt. Ich möchte mir nicht ausmalen, was das Mädchen erwartet. Ihr Name ist übrigens Branka.“, sagte Jekaterina.
 

Loreley sah nachdenklich zum Fenster hinaus. Dann sah sie Jekaterina in die Augen. 145
 

„Ich habe eine Idee.“, sagte sie dann.
 

„Ich höre.“
 

„Lass Branka hierher auf die Kirow beamen. Dann kann König Geron dich nicht mehr unter Druck setzen.“, sagte Loreley.
 

„Ja, und dann lande ich splitternackt bei den königlichen Schweinen.“
 

„Jetzt übertreibst du aber.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Nehmen wir an, ich würde deine Idee in die Tat umsetzen. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Geron mir das durchgehen lässt. Der wird fordern, dass ich mich neben Artania ausliefere.“
 

„Geron überlässt du schön mir. Mit dem werde ich locker fertig.“, sagte Loreley.
 

„Unterschätze Geron nicht, Loreley. Der geht über Leichen, wenn es seinen Zwecken dient.“
 

„Mach dir keine Sorgen, Jekaterina. Geron ist bald Geschichte.“, sagte Loreley.
 

„Was meinst du damit, Loreley?“
 

„Gerade kam die Nachricht, dass Kaiser Skoolrik Geron des Hochverrats beschuldigt hat.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Also wissen die Trakener, dass Geron sich bei den Ferengi mit trakenischen Waffen versorgt.“
 

„Jedenfalls hat Kaiser Skoolrik den sofortigen Abzug aller auf Malveel stationierten trakenischen Truppen befohlen.“, sagte Loreley.
 

„Seit wann weiß man auf Karshan eigentlich über Gerons Machenschaften bescheid?“
 

„Seit zwei Tagen, Joelina.“, sagte Loreley.
 

„Und wieso hat Kaiser Skoolrik erst jetzt gehandelt?“
 

„Kannst du dir das nicht denken, Jekaterina? So einen Vorschlaghammer von schlechten Nachrichten glaubt kein Regent. Du weißt, wie verhasst die Ferengi in unserem Universum sind.“, sagte die Königin der Rulonen.
 

„Sicher weiß ich das, Loreley.“
 

„Und jetzt versetz dich mal in die Lage von Kaiser Skoolrik, dem man gerade diese ziemlich schlechte Nachricht überbringt.“, sagte Loreley. 146
 

„Von wem hat Kaiser Skoolrik eigentlich erfahren, dass Geron über die Ferengi trakenische Waffen bezieht?“
 

„Vom romulanischen Botschafter. Aber frag nicht, wie er an diese Information gelangt ist. Das geht aus der Nachricht leider nicht hervor.“, sagte Loreley.
 

Auf Malveel
 

Branka ging gedankenverloren durch die Straßen der Hauptstadt. An ihrem linken Fußgelenk trug sie eine elektronische Fußfessel, mit der Geron sie auf Schritt und Tritt überwachte. Allerdings hatte der König beim Anlegen der Fessel nicht bedacht, dass die Kirow Branka wegen des elektronischen Signals ebenso orten konnte, wie er selbst. Es war also ein leichtes, Artanias rechte Hand auf das Schiff zu holen und so seinem Zugriff zu entziehen. Und sollte sich Jekaterina dafür entscheiden, Geron sein Druckmittel direkt unter der Nase zu stehlen, dann wahrscheinlich erst nach Ablauf des Ultimatums. Die Wirkung dieses dreisten Nadelstiches wäre dann stärker.
 

An Bord der Kirow
 

Jekaterina sah ihre königliche Freundin an.
 

„Jetzt musst du mir eine Frage beantworten, Loreley.“, sagte sie.
 

„Bitte.“
 

„Wie hast du von dieser Nachricht Kenntnis erlangt?“, sagte Jekaterina.
 

„Über unseren Botschafter hier vor Ort. Als Diplomat darf er abhörsichere Kanäle nutzen. Und Geron kann ihn nicht dafür belangen, wenn er eine Nachricht an mich weitergibt.“
 

„Verstehe. Aber kommen wir zu deiner Idee zurück.“, sagte Jekaterina.
 

„Wirst du Branka an Bord holen?“
 

„Ich will mich noch nicht festlegen. Aber sollte ich mich dazu entschließen, dann erst, wenn Gerons Frist verstrichen ist.“, sagte Jekaterina.
 

„Warum so spät?“
 

„Weil ich dann einen Nadelstich setze, der Geron richtig weh tun wird.“, sagte Jekaterina.
 

„Es ist deine Entscheidung, Jekaterina. Aber du spielst ein gefährliches Spiel.“
 

Kaum hatte Loreley ihren Satz beendet, zirpte der Kommunikator ihrer 147

Freundin.
 

„Ich höre, Nummer eins.“, sagte Jekaterina.
 

„Captain, Botschafter Donrek wünscht sie zu sprechen.“
 

„In Ordnung. Stellen sie durch, Nummer eins.“, sagte Jekaterina.
 

Auf einem kleinen Monitor, der aus der Tischplatte fuhr, erschien das Gesicht des trakenischen Botschafters.
 

„Mr. Ambassador, was verschafft mir die Ehre dieser Konversation?“, fragte Jekaterina Botschafter Donrek.
 

„Ich nehme an, die Nachricht ist bis zu ihnen durchgedrungen, Captain Romanova.“
 

„Sie meinen Gerons Verrat? Es stimmt, dass ich darüber, und den von Kaiser Skoolrik befohlenen Abzug aller auf Malveel stationierten trakenischen Truppen, Kenntnis habe.“, sagte Jekaterina.
 

„Nicht bloß das, Captain. Seine Majestät hat sämtliche diplomatischen Beziehungen zu Malveel auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.“
 

„Ist durchaus berechtigt. Ich meine, König Geron hat das Vertrauen von Kaiser Skoolrik aufs schändlichste missbraucht.“, sagte Jekaterina.
 

„Geron ist nicht der einzige, der bei seiner Majestät in Ungnade gefallen ist.“
 

„Oh. Wer denn noch?“, fragte Jekaterina.
 

„Botschafter Smolarek ist ebenfalls von seinem Amt als oberster Diplomat entbunden worden.“
 

„Darf ich nach dem „Warum“ fragen, Mr. Ambassador?“, fragte Jekaterina.
 

„Sie dürfen, Captain Romanova. Botschafter Smolarek hat der Föderation den Krieg erklärt, ohne vorher mit dem Kaiser darüber gesprochen zu haben. Außerdem hätte er wissen müssen, dass eine Kriegserklärung immer in schriftlicher Form zu erfolgen hat.“
 

„Heißt das, dass Kaiser Skoolrik seinen Streitkräften den Rückzug befehlen wird?“, fragte Jekaterina Botschafter Donrek.
 

„In dieser Hinsicht hat seine Majestät noch keine Entscheidung getroffen, Captain. Ich hoffe aber sehr, dass er diesen Krieg ohne weiteres Blutvergießen beendet.“ 148
 

„Dem kann ich mich nur anschließen, Mr. Ambassador. Kirow Ende.“, sagte Jekaterina.
 

„Eine Frage noch, Captain Romanova, bevor dieses Gespräch beendet wird.“
 

„Bitte, ich höre.“, sagte Jekaterina.
 

„Werden sie bleiben?“
 

„Ich verstehe den Sinn ihrer Frage nicht, Mr. Ambassador.“, sagte Jekaterina.
 

„Was ich meine ist, werden sie auch dann bleiben, wenn wir Malveel verlassen haben.“
 

„Nur, wenn ich keine anders lautenden Befehle von Starfleet Command erhalte.“, sagte Jekaterina wahrheitsgemäß.
 

„Verstehe. Ich wünsche ihnen viel Glück, Captain.“
 

Die Verbindung wurde unterbrochen. Jekaterina legte die Fingerspitzen aneinander und schloss die Augen. Loreley sah sie mit besorgtem Blick an. Was mochte in Jekaterina vorgehen?
 

Es dauerte 10 Minuten, ehe die Kommandantin der Kirow ihre Augen wieder öffnete.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte Loreley.
 

„Ja, alles Okay. Ich hab nur nachgedacht.“
 

„Darf ich fragen worüber du nachgedacht hast, Joelina?“, wollte die Königin der Rulonen wissen.
 

„Ich hätte nie gedacht, dass die Trakener Geron schnell wieder haben fallen lassen, wie sie ihn unterstützt haben.“
 

„Du scheinst zu vergessen, dass zwischen einem Ereignis und dem Erhalt einer entsprechenden Nachricht immer ein bisschen Zeit vergeht. Fakt ist, Kaiser Skoolrik hat im alles entscheidenden Moment die Reißleine gezogen und seine Truppen von Malveel abgezogen. Geron ist jetzt auf sich alleine gestellt.“, sagte Loreley.
 

„Das ist mir schon klar, Loreley. Was mich aber noch beschäftigt, ist, wie wir den Trakenern signalisieren können, dass die Föderation ebenfalls ein Interesse daran hat, dass dieser Krieg beendet wird.“
 

„Dir fällt bestimmt was ein. Ich kenn dich inzwischen gut genug, um das beurteilen zu können, Jekaterina.“, sagte Loreley. 149

„Hoffentlich täuscht dich deine Menschenkenntnis nicht, Loreley.“
 

„Ich habe mich bisher ein einziges Mal bei einem Menschen getäuscht. Und das war Atahu. Aber wenn du einen Rat von mir willst, dann würde ich dir raten, als erstes den Namen des Ferengi in Erfahrung zu bringen, von dem Geron seine Waffen bezieht.“, sagte Loreley.
 

„Und was ist, wenn Geron mehrere Lieferanten hat?“
 

„Das wäre zu auffällig. In einem solchen Fall hätten die Trakener schneller Wind von der Sache bekommen und Geron wahrscheinlich gar nicht erst unterstützt.“, sagte Loreley.
 

„Da ist was Wahres dran.“
 

An Bord der Kirow 24 Stunden später
 

Jekaterina hatte eine Entscheidung gefällt. Sie würde Branka auf ihr Schiff holen. Doch erst dann, wenn Geron vom Balkon seines Palastes aus beobachten wollte, wie Branka ihrem Schicksal zugeführt wurde. Doch noch war es nicht soweit. Denn als nächstes hatte sich der trakenische Botschafter auf Malveel, Donrek zu einem Vier-Augen-Gespräch angekündigt. Um 14:30 Uhr Bordzeit hatten sich die Kommandantin der Kirow und Botschafter Donrek im Bereitschaftsraum zusammengesetzt. Der Botschafter hatte Jekaterina eröffnet, dass Kaiser Skoolrik entschieden hatte, den Sektor aufzugeben. Sollte einer der Planeten der Föderation beitreten wollen, würde er keine Schwierigkeiten machen. Jekaterina war verblüfft, über diese unerwartete Wendung, was sie auch zum Ausdruck brachte.
 

„Die Ferengi haben in den letzten Wochen in diesem Sektor zu oft ihr Unwesen getrieben. Unsere Transporter mussten ausweichen und andere Routen fliegen. Fragen sie mich bitte nicht, wie die Ferengi unsere neuen Routen in Erfahrung gebracht haben. Aber sie haben von jedem Transportschiff, das sie gestoppt haben, die Waffen per Beamen auf ihr Schiff gebracht und sind dann nach Malveel weitergeflogen.“, hatte Botschafter Donrek geantwortet.
 

„Sie wissen aber nicht, welches Schiff die Ferengi hier haben?“
 

„Bedauerlicherweise nein, Captain.“, sagte Donrek.
 

„Das ließe sich leicht in Erfahrung bringen. Wie sie wissen, haben wir drei Schiffe hier. Eins könnte nach dem Marauder suchen, die anderen beiden würden hier bleiben.“
 

„Wer ist der Kommandant der Ranger?“, hatte Botschafter Donrek gefragt.
 

„Commander Robert Baker. Er ist mir aber zu unerfahren für diese Art Mission. Es ist immerhin sein erstes Kommando. Ich denke, ich schicke die Titan.“ 150

„Letztendlich ist es ihre Entscheidung. Ich habe da nichts mitzureden, Captain Romanova.“, hatte der Botschafter gesagt.
 

Nach dem Gespräch mit dem trakenischen Botschafter hatte sich Jekaterina mit Will Riker zusammengesetzt und ihn gebeten, sich mit der Titan auf die Suche nach dem Ferengi-Schiff zu begeben. Eine Stunde später war die Titan aufgebrochen, während Kirow und Ranger auf ihren Positionen blieben.
 

Jekaterina saß wieder auf ihrem Platz in der Mitte der Brücke, als Geron sich meldete.
 

„Captain! Ich habe König Geron für sie.“, sagte Keiko.
 

„Auf den Schirm.“
 

Auf dem großen Schirm erschien das Gesicht des Königs. Anhand der Zornesfalten, die in Gerons Gesicht zu erkennen waren, konnte die junge Raumschiffkommandantin auf den Gemütszustand des Regenten schließen. Offenbar liefen die Dinge nicht so, wie es sich Geron wünschte. Entsprechend fiel seine Reaktion aus.
 

„Was ist, Captain Romanova? Noch keine Entscheidung getroffen?“, fragte er ungehalten.
 

„So einfach, wie sie sich das vorstellen, ist die Sache nicht, König Geron.“
 

„Ach, was sie nicht sagen, Captain.“, sagte Geron.
 

„So eine schwerwiegende und weitreichende darf ich nicht alleine treffen. Ich brauche dazu eine Erlaubnis vom Flottenoberkommando.“
 

„Ich werde ihnen jetzt mal etwas sagen, Captain. Also hören sie mir gut zu, denn ich sage das nur einmal. Morgen Abend, um 18:45 Uhr malveelischer Zeit endet mein Ultimatum. Wenn sie bis dahin immer noch zu keiner Entscheidung gelangt sind, dann wird Branka für den Rest ihres Lebens nackt in den Schweinestall gesperrt.“, sagte Geron.
 

„Ich will sie ja nicht enttäuschen, aber wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht, König Geron.“
 

Süffisant zog Jekaterina eine Augenbraue nach oben.
 

„Ich warne sie, Captain Romanova. Machen sie keine Dummheiten. Sonst leisten SIE Branka Gesellschaft.“, sagte Geron.
 

„Prosto podozhdi i uvidish'. Das ist Russisch und bedeutet „Abwarten und Tee trinken.“ 151
 

„Bäh! Wie kann man nur so ein widerliches Gesöff zu sich nehmen?“, sagte König Geron.
 

„Ich bevorzuge Schwarztee. Aber die russische Variante mit einem Schuss Zitrone.“
 

„Verschonen sie mich mit dem Zeug. Am liebsten würde ich ihren Kopf auf einen Pfahl gespießt an der Stadtmauer zur Schau stellen.“, sagte Geron.
 

„Ich denke, es ist besser, wenn wir diese Konversation beenden. Kirow Ende.“
 

Malveel zum gleichen Zeitpunkt
 

Doch kaum war das Gespräch mit Jekaterina beendet hagelte es für Artanias Widersacher die nächste Hiobsbotschaft. Botschafter Donrek ließ ihn wissen, dass Kaiser Skoolrik den sofortigen Abzug aller trakenischen Truppen von Malveel angeordnet und den ganzen Sektor aufgegeben hatte.
 

Das durfte doch nicht wahr sein! Wieso ließen die Trakener, ihn, Geron, ausgerechnet jetzt, im entscheidenden Augenblick im Stich? Und noch wichtiger war die Frage, wer ihn verraten hatte. Doch eines stand unumstößlich fest: Ohne die Hilfe der Trakener, war seine Regentschaft zu Ende. Geron hatte nur noch Branka, die er als Druckmittel gegen die Kommandantin der Kirow einsetzen konnte, um diese zur Auslieferung seiner größten Rivalin zu zwingen. Doch was tun, wenn Jekaterina Romanova nicht mitspielte? Und das traute Geron der Kommandantin der Kirow durchaus zu. Allein schon die Tatsache, dass sie ihm in keinster Weise Respekt entgegenbrachte, war schon schlimm genug.
 

Malveel, Königspalast, 18. April 2379, 18:45 Uhr Ortszeit
 

Geron stand auf dem Balkon seines Palastes und blickte hinunter auf den Schweinestall. Seine Leibwache erschien gerade, Branka in ihrer Mitte. Auf ein Zeichen des Regenten öffneten zwei Gardisten das Gatter und führten das Mädchen hinein. Vor der Kotgrube blieben sie stehen und sahen zu Geron hinauf.
 

„Zieht sie aus! Dann schickt sie in die Grube!“, befahl Geron.
 

Branka sah trotzig zu ihm hinauf.
 

„Deine Zeit ist abgelaufen. Die Trakener haben dich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Bald wirst du auf dem Schafott enden.“, sagte sie.
 

„Du kannst mir nicht mehr gefährlich werden. Meine Schweine werden sehr viel Spaß mit dir haben.“
 

Kaum hatte Geron seinen Satz vollendet, da wurde Branka von einem 152

Vorhang aus blauem Licht eingehüllt und verschwand direkt vor seinen Augen.
 

Das war zu viel für den König. Wutentbrannt ging er in sein Arbeitszimmer und kontaktierte die Kirow. Umso überraschter war er, als er in das Gesicht des ersten Offiziers Eric McClusky blickte.
 

„WO IST CAPTAIN ROMANOVA?“, brüllte Geron mit hochrotem Kopf den Commander an.
 

Dessen Antwort folgte prompt.
 

„WAS SOLL DAS GEBRÜLLE? BENEHMEN SIE SICH GEFÄLLIGST! WAS BILDEN SIE SICH WOHL EIN WER SIE SIND?“
 

„Ganz wie sie wollen, dann noch einmal ruhig. Wo ist Captain Romanova?“, fragte Geron.
 

„Soweit ich weiß ist sie auf dem Weg zu Transporterraum 3 um unseren Gast abzuholen und auf die Krankenstation zu begleiten.“
 

„Warum denn dieses?“, fragte der König.
 

„Ist so vorgeschrieben.“
 

„Und sie sind dann wohl ihr Stellvertreter, nehme ich mal an.“, sagte Geron.
 

„Commander Eric McClusky, stets zu Diensten.“
 

„Hoffentlich sind sie vernünftiger als ihre Vorgesetzte.“, sagte König Geron.
 

„Inwiefern?“
 

„Ich will, dass SIE mir ihre Vorgesetzte an mich ausliefern. Sie hat mich bestohlen.“, sagte Geron.
 

„Wenn sie das Mädchen meinen, dann sehe ich mich außerstande ihrer Forderung nachzukommen. Wir sind keine Diebe. Nur damit das klar ist.“
 

„In meinen Augen schon, Commander.“, sagte Geron.
 

In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Brücke und Jekaterina betrat den Raum.
 

„Kommandant auf der Brücke!“, sagte Eric McClusky.
 

„Danke, Nummer eins. Ich übernehme wieder das Kommando.“
 

Geron räusperte sich. 153

„Sie haben mir etwas zu sagen, König Geron?“, fragte Jekaterina.
 

„In der Tat, das habe ich, Captain. Was fällt ihnen ein, mich zu bestehlen?“
 

„Ich habe sie nicht bestohlen, sondern ein unschuldiges Mädchen ihrem Zugriff entzogen.“, sagte Jekaterina.
 

„Sie haben mich genug genervt. Sie kommen sofort hier runter und gehen ohne Kleidung in den Schweinestall. SIE werden Brankas Platz einnehmen.“
 

„Ich denke ja nicht dran. Und damit ist dieses Gespräch beendet, König Geron. Kirow Ende.“, sagte Jekaterina.
 

Der Planet Malveel, Königspalast, zwei Wochen später
 

Nach dem Abzug der trakenischen Truppen war in Malveel City ein Aufstand ausgebrochen. Ein wütender Mob war auf den Palast zu marschiert. Das Militär hatte sich angeschlossen. Geron blieb keine andere Wahl als abzudanken. Im Beisein von Artania, Kaiser Skoolrik, der extra von Karshan angereist war, und Jekaterina Romanova unterschrieb der abgesetzte Regent wutschnaubend die Abdankungsurkunde. Danach wurde er von den trakenischen Soldaten auf Skoolriks Schiff gebracht.
 

Am nächsten Tag wurde Artania in Amt und Würden vereidigt. Auf dem abendlichen Empfang, den die neue Regentin von Malveel veranstaltete, hatte Jekaterina auch die Gelegenheit mit dem trakenischen Kaiser persönlich zu sprechen.
 

Skoolrik sah aus, wie ein normaler Trakener, doch seine Kleidung und auch die Krone auf dem Kopf verrieten den Regenten. Jekaterina verneigte sich vor ihm, wie es die Etikette vorsah.
 

Nach dem Austausch der Formalitäten wurde ein Buffet aufgefahren, an dem sich jeder bedienen konnte. Und nach dem Essen, stand Jekaterina mit dem Kaiser auf dem Balkon, der auf den Schweinestall gerichtet war.
 

„Und dort wollte Geron einen unschuldigen Menschen splitternackt für den Rest seines Lebens einsperren.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich hätte nie gedacht, dass er zu solch perversen Grausamkeiten fähig ist, Captain Romanova. Und noch weniger hätte ich gedacht, dass er mit Dieben gemeinsame Sache macht.“
 

„Ich glaube, so etwas hätte keiner von uns vermutet, Hoheit. Leider konnte die Titan den Marauder nicht aufspüren.“, sagte Jekaterina zu Skoolrik.
 

„Marauder?“ 154
 

„So werden die Schiffe der D´Kora-Klasse auch genannt.“, gab Jekaterina Auskunft.
 

„Verstehe. Nun, es wird sie vielleicht interessieren, Captain Romanova, aber ich habe vor, mich mit ihrer Präsidentin, Arikka, zu Friedensgesprächen zu treffen. Der Ranger wurde der Auftrag zugewiesen, mein Schiff zu eskortieren.“
 

„Eine neue Chance, für Commander Baker, sich seines Kommandos als würdig zu erweisen.“, sagte Jekaterina.
 

„Halten sie ihn denn für unwürdig, Captain?“
 

„Keineswegs. Man hätte keinen besseren finden können.“, sagte Jekaterina.
 

„Ich werde morgen ach Karshan zurückkehren. Ich wünsche ihnen weiterhin alles Gute.“
 

„Danke, Hoheit. Was wird jetzt mit Geron passieren?“, sagte Jekaterina zu Kaiser Skoolrik.
 

„Er wird in die Minen geschickt. Ich denke, diese Strafe ist angemessen.“
 

Malveel einen Monat später
 

Die Beitrittsverhandlungen waren abgeschlossen. Es fehlten nur noch die Unterschriften von Artania und Jekaterina. Auch der Föderationsrat hatte seine Zustimmung für einen Beitritt Malveels zur Föderation erteilt. Als erste unterschrieb Artania die Urkunde, danach Jekaterina.
 

Die Kirow machte sich auf den Weg nach Rulon, um Königin Loreley wieder nach Hause zu bringen.155



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück