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Worker Bees

von

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recovery and weird thoughts

Kaum hatte Reno seine Wohnung betreten, schmiss er seine Tasche achtlos in eine Ecke. Er würde sich ihr später widmen. Er musste zunächst einmal raus aus diesen Sachen. Sein erster Weg führte ihn deshalb also ins Badezimmer. Eine ordentliche Dusche, war jetzt genau das was er brauchte. Reno entledigte sich hastig seiner Klamotten. Er wollte dringend den Krankenhausmief los werden, der an ihm haftete. Als Reno endlich komplett entkleidet war, warf er einen Blick nach unten und betrachtete das Pflaster an seiner linken Seite. Es war recht unscheinbar und hautfarben. Vorsichtig strich er mit den Fingern darüber. Die Wunde darunter war noch etwas empfindlich und sendete einen dumpfen Schmerz durch seinen Körper. Das Pflaster fühlte sich unerwartet rau an. Ganz ähnlich wie die Finger seines Partners, die noch vor einigen Tagen sanft über seine Haut gestrichen waren. Reno schüttelte den Kopf und lies hastig von dem Pflaster ab, als habe es ihn verbrannt. Was hatte er denn da gerade gedacht?! Duschen. Er musste jetzt unbedingt duschen. Also stellte er das Wasser an und wartete, bis es eine angenehme Temperatur hatte, ehe er sich unter den Strahl stellte und in die Dusche stieg. Augenblicklich entspannten sich seine Muskeln und der rothaarige Turk gleich mit. Er begann sich mit Duschgel ein zu seifen. War aber äußerst vorsichtig bei den Bewegungen, besonders bei denen er sich bücken musste.

Renos Erinnerungen an das was am Nord Krater passiert war, waren äußerst Schwammig und mit seltsamen Halluzinationen vermischt, welche ihm sein vergiftete Gehirn vorgespielt hatte. Teilweise konnte er schlecht einordnen was davon Wirklichkeit war und was nicht. Auch seitdem er auf der Krankenstation im Shin-Ra Hauptquartier wieder zu sich gekommen war, plagten ihn weiterhin gelegentlich Erinnerungsfetzen, die plötzlich vor seinem Geistigen Auge aufblitzen. Besonders im Schlaf quälten ihn immer noch verwirrende Träume. Träume in denen er nur zu deutlich den Schmerz spürte und von unheimlichen Monstern heim gesucht wurde. Ab und an blitze da auch schon mal Rudes Antlitz auf. Im Großen und Gazen waren seine Albträume jedoch ein Kaleidoskop aus Chaos und Zerstörung.

Die Ärzte hatten ihm versichert das es zu diesem Zeitpunkt durchaus normal sei und nach einer Weile ganz aufhören würde. Das sein Körper so die Vorkommnisse verarbeitete. Das er jetzt vor allem Ruhe brauchte um zu heilen. Und er nichts überstürzen sollte. Was dem Rothaarigen, der sonst eher Hummeln im Hintern hatte, im Moment nur recht war. In der Vergangenheit war er nicht besonders gut mit seinem Körper um gegangen und jetzt war er mehr oder weniger dazu gezwungen worden eine Ruhige Kugel zu schieben.
 

Während der Rothaarige Turk seine Gedanken schweifen lies, strich er Unbewusst immer wieder über das Pflaster an seiner linken Seite. Erschrocken fuhr Reno zusammen, als es an der Tür klingelte und ihn wieder ins hier und jetzt beförderte. Eilig griff er nach dem Handtuch, stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Notdürftig trocknete er sich ab und band er sich das Handtuch um seine Hüfte, als es erneut an der Tür klingelte. Der Turk stöhnte genervt auf. Da hatte es aber wer scheinbar sehr eilig ihn zu sehen. Reno betätigte die Gegensprechanlage. „Wer da?“

Er hörte ein, ihm sehr vertrautes räuspern, und ehe der andere zu einer Antwort ansetzen konnte konnte fragte der rothaarige Turk auch schon. „Rude? Bist du das?“

„ Ähm ja.“

Er öffnete seine Wohnungstür und wartete darauf dass sein Besucher zu ihm rauf kam. Sein Partner eilte die Treppe nach oben. Blieb aber abrupt stehen, als dieser seinen Partner so leicht bekleidet in der Tür erblickte.

„Was ist? Hab ich was im Auto vergessen?“, fragte der Rothaarige überrascht, seinen Kumpel hier zu sehen. Sie hatten sich doch erst vor kaum zehn Minuten voneinander verabschiedet.

Der angesprochene brauchte einen Moment ehe er sich wieder gefangen hatte.

„Nein...Du…Äh…Ich…“stammelte der Dunkelhäutige während er weiter auf Reno zu kam. „Ähm…Also ich wollte mich nur nochmal versichern, dass auch wirklich alles okay ist.“

Stirn runzelnd trat Reno bei Seite. „Mir geht’s gut“, sagte er und deutete einladend in seine Wohnung. „ Unkraut vergeht nicht. Dann komm doch rein, wenn du schon mal da bist.“

Das lies sich der andere Turk nicht zweimal sagen. Er lief am Rothaarigen vorbei und betrat die Wohnung. Hinter ihnen schloss Reno die Tür. „Bin gleich zurück. Ich geh mir nur schnell was anziehen.“

Der Rothaarige wand Rude den Rücken zu und wollte gerade in sein Schlafzimmer laufen, als er plötzlich von seinem Partner an der Schulter gepackt und umgedreht wurde. Die Hand des dunkelhäutigen glitt seinen Arm herunter und fand schließlich am Handgelenk seinen halt. Einen Augenblick trafen blaue Augen auf braune. Ein für Reno undeutbarer Ausdruck erschien auf Rudes Gesicht. Doch der Ausdruck auf dem Gesicht seines Partners verschwand genauso schnell wie er gekommen war.

„Du solltest besser das Pflaster wechseln“, unterbrach dieser schließlich Sachlich die Stille. „Nicht dass sich die Wunde noch infiziert.“ Reno löste sich aus dem Griff seines Kumpels, welcher sich nun auch von ihm ab wand und sich in Richtung Wohnzimmer bewegte. Der rothaarige Turk verharrte so einen weiteren Moment. Schaute irritiert seinem Partner nach wie dieser im Wohnzimmer verschwand. Ehe er auch seinen Weg ins Schlafzimmer fortsetzte. Dort trocknete er sich gründlicher ab, schlüpfte in frische Shorts und in eine dunkelblaue Jogginghose. Anschließend fischte er sich ein dunkelgraues T-Shirt aus dem Schrank, welches er sich über den Arm warf. Mit einiger Anstrengung und unter leichten Schmerzen gelang es ihm unter dem Bett seinen Verbandskoffer hervor zu holen. So voll bepackt gesellte er sich zum anderen Turk ins Wohnzimmer. Dieser hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und verfolgte gerade eine Nachrichtenübertragung im Fernsehen.

„Und irgendwas Interessantes?“, fragte der Rothaarige beim eintreten ins Wohnzimmer.

Der angesprochene schüttelte mit dem Kopf. „Der übliche Mist“, antwortete er. „Anscheinend hat Rufus dafür gesorgt, dass keiner mitbekommen hat, was am Nord Krater vorgefallen ist.“

Reno setze sich neben seinen Partner. Er reichte ihm den Verbandskoffer. „Ist auch besser so.“

Ohne zu zögern öffnete Rude den Koffer. „Wir wollen die Bevölkerung ja nicht unnötig in Schrecken versetzten ehe wir selbst wissen was Phase ist.“

Reno nickte zustimmend. „Jupp.“

„Übrigens hab ich letztens aufgeschnappt, dass sich Tseng der Sache wohl nochmal annehmen will“, teilte Rude der Glatzköpfige seinem Partner mit während er routiniert ein Pflaster und etwas Salbe aus dem Verbandskoffer hervor holte. Beides platzierte er neben sich auf dem kleinen Wohnzimmertischchen.

„Oh, ich wünsche ihm ganz viel Spaß dabei. Mich jedenfalls kriegen da keine 10 Chocobos mehr hin“, teilte Reno seinem Kumpel mit. Der dunkelhäutige Turk deutete dem anderen mit einer Geste an sich nach hinten zu lehnen, welcher dieser stummen bitte auch sofort nachkam. Als Rude die Haut seines Partners berührte breitete sich augenblicklich eine angenehme Gänsehaut auf dessen Körper aus. Vorsichtig entfernte der glatzköpfige Turk das Pflaster. Prüfend nahm er die Wunde in Augenschein. Fasziniert verfolgte der Rothaarige jede dieser geübten Bewegungen. Ein zufriedener Ausdruck legte sich auf das Gesicht des Dunkelhäutigen. „Verständlich. Ich bin übrigens erleichtert wie gut sie nun am Verheilen ist. Schätze in ein paar Tagen können dir vielleicht sogar schon die Fäden gezogen werden.“ Rude griff zu der Salbe. Sanft trug er etwas von ihr auf der Haut seines Partners auf. Reno zuckte unwillkürlich bei der Berührung ein wenig zusammen. Der Grund dafür war jedoch nicht weil die Wunde noch etwas empfindlich war, sondern eher weil es sich für ihn seltsam gut anfühlte so behutsam berührt zu werden.

„Sorry“, murmelte der Glatzköpfige während er das Pflaster platzierte.

„Schon okay.“ Reno richtete sich anschließen auf und zog sich das T-Shirt über. Er konnte noch immer Rudes Finger auf seiner Haut spüren.
 

„Du, Rude?“

„Ja?“, fragte der angesprochene.

„Weißt du, wäre echt ein Träumchen, wenn wir in Zukunft auf unseren Missionen immer ein bisschen Betäubungsmittel dabei hätten. Das war nämlich ne echt unschöne Erfahrung.“

Denn an das Nähen ohne Betäubung erinnerte der Second der Turks sich mehr als ihm lieb gewesen wäre. Das war leidlich einer seiner klareren Momente gewesen.

Sein Partner nickte zustimmend. „Und vielleicht ein Fieberthermometer.“

„ So und jetzt verrate mir doch mal warum du wirklich hier bist.“

Rude verstaute alles wieder sorgfältig im Verbandskoffer. „Ich wollte mich echt nur vergewissern, ob es dir auch gut geht. Ob du zurecht kommst.“

Anschließend stellte er ihn zurück auf den kleinen Tisch vor ihm.

Der Rothaarige Turk zog eine Augenbraue nach oben. „So über fürsorglich bist du doch sonst nicht“, stellte er laut fest. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern.

„Naja. Du hast in letzter Zeit ganz schön was mitmachen müssen. Das geht nicht spurlos an einem Vorbei“, erklärte dieser sich in ernstem Tonfall. Reno boxte Rude leicht gegen die Schulter. „Mir geht’s mittlerweile wieder echt gut“, wiederholte der Turk zum gefühlten tausendsten Mal. Wobei sein Kumpel natürlich recht hatte. Das ganze Chaos mit Tseng und Elena hatte ihn ganz schön aus der Bahn geworfen. Und der Nord Krater hatte ihm dann schließlich den Rest gegeben. Obwohl der Rothaarige sich das nicht eingestehen wollte knabberte die Tseng Sache immer noch ein wenig an ihm. „Jetzt lass uns nicht weiter darüber nachdenken. Wie wäre es mit ner Runde von dem Beat ´em up Game, welches ich mir neu zugelegt habe.“

„Hast wohl in letzter Zeit noch nicht genug auf die Fresse bekommen“, scherzte sein Partner.

Reno lachte. „Zieh dich lieber warm an, hab neue Moves drauf.“

So verbrachten die beiden den restlichen Tag miteinander. Die Stunden flogen nur so dahin. Der Rothaarige Turk genoss die Zweisamkeit mit seinem besten Freund. Zu später Stunde warf der Glatzköpfige gähnend einen Blick auf seine Uhr. „Wird Zeit für mich zu gehen. Es besitzt ja nicht jeder den Luxus, so wie du, morgen frei zu haben.“, neckte Rude seinen Kumpel. Ein freches grinsen Stahl sich auf das Gesicht des Rothaarigen.

„Kannst dich ja auch gerne verwunden lassen.“

Sein Gegenüber schnaubte. „Nein. Das überlasse ich lieber dir. Du bist darin viel geübter als ich. Außerdem wer soll mich denn dann wieder gesundpflegen?“

Der Rothaarige schaute seinen Partner entrüstet an. „Ich natürlich!“

Rude zog eine Augenbraue nach oben. „Du?!“

„Klar! Ich wäre eine ausgezeichnete Krankenschwester“, sagte Reno sehr überzeugt von sich.

Der dunkelhäutige stand vom Sofa auf. „Ich hoffe ich werde diesen Tag nie erleben müssen.“

„Autsch!“, protestierte der Second beleidigt, eine Hand auf sein Herz gelegt. „Ich hab auch Gefühle, weißt du!“

„Spinner“, sagte Rude und begann zu lachen.

Die beiden verabschiedeten sich schließlich voneinander und der Rothaarige machte es sich danach noch ein wenig vor den Fernseher bequem. Er merkte wie seinen Augenlider immer schwerer wurden. Er merkte, dass sein Körper immer noch sehr viel Ruhe brauchte und der rothaarige Turk schneller als vor dem Unfall ermüdete. Es war noch nicht all zu spät und Reno war es eigentlich gewöhnt mit weniger Schlaf auszukommen. So sehr er sich auch dagegen wehrte irgendwann konnte er die Augen einfach nicht mehr offen halten und driftete schließlich doch ins Traumland ab.
 

Der Rothaarige wand Rude den Rücken zu und wollte gerade in sein Schlafzimmer gehen, als er plötzlich von seinem Partner an der Schulter gepackt und umgedreht wurde. Die Hand des dunkelhäutigen glitt seinen Arm herunter und fand schließlich am Handgelenk seinen halt. Einen Augenblick trafen blaue Augen auf braune. Verankerten sich. Von einem auf den anderen Moment jedoch veränderten sich die Gesichtszüge seines Partners. Sie schmolzen dahin und setzten sich zu einem neuen Zusammen. Seine Umbra farbene Haut wurde so Weiß wie Alabaster und dort wo vorher noch Glatze gewesen war, wuchsen ihm nun lange graue Haare. Plötzlich schaute er nicht mehr in Rudes sanfte braune Augen, stattdessen starrten ihn hasserfüllte Mako Augen an. Ein sengender Schmerzimpuls jagte durch Renos Schädel.
 

Wie von der Tarantel gestochen schreckte der Second aus dem Schlaf. Sein Herz raste wie wild. Woah! Bei Shiva! Nein, nein, nein. Das war nicht möglich! Oder doch?! Fuck! Der Rothaarige schüttelte heftig mit dem Kopf, um das Bild zu vertreiben. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem gesamten Körper aus. Diese Träume und Halluzinationen mussten schleunigst aufhören, sonst würde er noch durch drehen. Das ganze artete allmählich aus. Der Alptraum heute war der Gipfel allen Übels gewesen. Und einfach zu viel.

Reno hatte die Schnauze endgültig voll.

Auf diesen Schock brauchte er jedenfalls dringen erst einmal was hochprozentiges. Der Rothaarige stand vom Sofa auf und begab sich zur seiner Minibar und gönnte sich einen Schluck Whisky. Das brennen in seiner Kehle rückte den Schreck ein wenig in weitere Ferne. Sein nächster Weg führte ihm zum Balkon auf dem er sich erst einmal eine Zigarette anzündete und den Blick über die Stadt gleiten lies. Die Lichter der Stadt unter und die Sterne über ihm beruhigten ihn. Brachten ihn vollständig ins hier und jetzt zurück. Reno beschloss diesem Traum nicht mehr Beachtung zu schenken als all den anderen zu vor auch. Sicherlich hatte er keine weitere Bedeutung und war einfach auch nur eine weitere der Nachwirkungen seiner Vergiftung und war kein böses Omen oder dergleichen. So musste es einfach sein. Etwas anderes durfte es nicht sein.

Seine Gedanken schweiften weiter zum Nord Krater. Ließ ihn wie so oft in letzter Zeit die Ereignisse Revue passieren. Er schwor bitterliche Rache an den Wixxer, der ihm das angetan hatte, wenn er ihn irgendwann in die Finger bekam. Zwischen den jetzigen Ereignissen am Nord Krater und IHM konnte unmöglich ein Zusammenhang bestehen. Da durfte kein Zusammenhang bestehen. Das war einfach etwas welches sich sein krankes Hirn ausgedacht haben musste um ihm weiter zu Quälen. So musste es einfach sein.

An weiteren Schlaf war jetzt aber nun wirklich nicht mehr zudenken. Auf noch so einen komischen Traum konnte er wahrlich verzichten. Stattdessen setzte er sich vor seinen Computer und das Internet ein wenig unsicher zu machen und Mails zu checken und lustige Tiervideos an zu schauen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mopsfloh
2022-05-14T10:10:51+00:00 14.05.2022 12:10
Nicht mal in Ruhe schlafen kann er, der arme Reno.
Vielleicht sollte er sich jemanden zum kuscheln suchen, der in der Nacht dann auf ihn aufpasst und vor bösen Männern im Traum bewacht :3
Aber lustige Tiervideos sind auch immer eine gute Ablenkung :D

War wieder sehr schön und bin gespannt, wie es weiter geht und freu mich schon aufs nächste Kapitel :)

Bis bald und liebe Grüße




Antwort von:  Komaki
15.05.2022 13:05
Hmm ja, vielleicht sollte er sich an eine starke Schulter kuscheln, wobei er sicherlich auch ganz gut alleine zurecht kommt. Hast du da etwa jemand spezielles im Auge? ;)


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