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Worker Bees

von

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new beginning

Der Rothaarige Turk sahs im Wartezimmer der Firmaeigenen Krankenstation. Heute war der Tag seiner Abschlussuntersuchung beim Betriebsarzt der Shinra Corporation. Endlich war es soweit und Reno wurde die lästigen Fäden los. Und nicht nur dass, er erhoffte sich auch von dem Termin wieder die Freigabe zum Arbeiten zu bekommen. Die Auszeit hatte ihm gut getan, keine Frage. Und sie war auch bitter nötig gewesen, aber er konnte nicht länger die Füße still halten und Däumchen drehen. So war er einfach nicht gestrickt. Er mochte den Gedanken nicht, dass Rude ohne ihn Spaß hatte und mit einem der anderen Turks auf Missionen geschickt wurde.
 

Als der Turk endlich aufgerufen wurde stürmte er regelrecht ins Behandlungszimmer. Ohne weitere Aufforderung knöpfte er sogleich sein Hemd auf, damit der Arzt sich die Wunde anschauen konnte und nahm auf der Liege platz.

„Wie fühlen Sie sich?“, fragte der Doktor während er sich die Hände desinfizierte und in Handschuhe schlüpfte.

„Ging mir nie besser“, antwortete Reno ihm. Der Arzt trat auf ihn zu und begann damit das Pflaster zu entfernen. Als nächstes griff er nach einer Pinzette und Schere und entfernte geschwind und präzise die Fäden. Im Anschluss daran legte er beides bei Seite und inspizierte die Wunde ein letztes Mal. Zuletzt trug er noch mit einem Wattestäbchen etwas Salbe auch die Stelle und brachte ein neues Pflaster auf. „Ausgezeichnet verheilt, eine kleine Narbe wird allerdings zurück bleiben“, teilte ihm der Arzt mit.

Der Second knöpfte sein Hemd wieder zu. „Macht nix. Gehört dazu, wenn man Turk ist.“

„Nehmen Sie das verordnete Präparat derzeit noch ein?“, wollte der Doktor nach einem kurzen Blick in seine Unterlagen wissen.

„Ja“, sagte der Rothaarige während er zustimmend nickte.

„Haben Sie heute schon etwas gegessen?“

„Nein“, antwortet Reno wahrheitsgemäß. Er hatte darauf verzichtet, weil er gewusst hatte das heute nochmal ein gründlicher Check-Up bevorstand und es sicher nicht verkehrt war nüchtern zu sein. Wie sich seine Vermutung auch mit dem nächsten Satz des Arztes bestätigte. „Gut. Dann würde ich Ihnen jetzt für die letzten Tests auch noch etwas Blut abnehmen. Könnten Sie dafür bitte den rechten Arm frei machen“, forderte ihn der Betriebsarzt auf. Reno schob den Ärmel seines Hemdes soweit nach oben, dass die Ellenbeuge gut frei lag. Zunächst begann der Arzt damit dem Turk den Stauschlauch oberhalb der Ellenbeuge um zu legen und fest zu ziehen. Als nächstes begann er kurz auf dessen Haut zu klopfen um sie anschließend zu desinfizieren. Danach ging alles ganz schnell. Der rothaarige Turk sah wie der Doktor behände nach der Nadel griff und mit einer gezielten Bewegung diese auch schon durch seine Haut stieß. Er spürte ein kleines ziepen, dann begann auch schon sein Blut in ein kleines Röhrchen zu fließen. Als der Arzt genug von der roten Flüssigkeit beisammen hatte löste er den Stauschlauch wieder, die Kanüle wurde entfernt und Reno bekam einen Tupfer auf die Einstichstelle geklebt. „Wenn die Blutuntersuchung unauffällig ist, können Sie das Präparat auch absetzen. Wir melden uns diesbezüglich aber nochmal bei Ihnen.“

Der Second der Turks krempelte den Hemdärmel herunter. „Okay. Wann kann ich denn wieder arbeiten? So langsam fällt mir nämlich die Decke zu Hause auf den Kopf.“

Der Betriebsarzt entsorgte die nicht länger benötigten Utensilien im Mülleimer und lief zu seinem Schreibtisch herüber um etwas in seinem Computer zu tippen.

„Ich werde das mit Herrn Shinra noch besprechen müssen, aber von meiner Seite aus steht dem eigentlich nichts mehr im Wege.“

„Cool. Wir sind dann hier fertig oder?“, fragte der Turk und machte Anstalten das Sprechzimmer verlassen zu wollen. Der Arzt nickte und widmete sich wieder dem Computer zu. Reno trat auf den Flur. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Bald konnte er endlich wieder seinen Vier Wänden entfliehen. Er mochte seine Wohnung und war auch gerne zu Hause, so war es nicht. Aber er gehörte auf die Straße. Brauchte Action in seinem Leben. Liebte es wenn das Adrenalin durch seine Adern schoss. Dafür nahm er auch die ein oder andere Verletzung in Kauf. Ereignisse wie die auf dem Nord Krater schreckten ihn im Grunde nicht ab. Im Gegenteil, sie spornten ihn dazu an in Zukunft noch vorsichtiger und Aufmerksamer zu sein.
 

Mit dem Aufzug fuhr er in seine Abteilung im 69. Stock um seinen lieben Kollegen einen kleinen Besuch ab zu statten. Er war gefühlt seit einer Ewigkeit nicht mehr hier gewesen. Wie immer herrschte hier das übliche rege Treiben. Es beruhigte ihn zu wissen, dass sich in seiner Abwesenheit aber auch gar nichts verändert hatte. Hach wie er das vermisst hatte. Der Second begab sich zu seinen Büroräumen. Die Tür stand einen Spaltbreit offen und Reno lugte verstohlen in den Raum. Rude sahs an seinem Schreibtisch und starrte angestrengt auf den Bildschirm. Er hatte die Stirn in Falten gelegt. Fasziniert beobachtete er seinen Partner. Er konnte aus unerfindlichen Gründen nur schwer den Blick los reißen.

Letztendlich schob er doch die Tür auf und trat in den Raum. „Na alles klar bei dir?“

Der dunkelhaarige sah auf. Sein Blick hellte sich sogleich auf. „Reno, was machst du denn hier? Bist du nicht eigentlich noch krank geschrieben?“

„Jupp. War gerade beim Doc und wollte mal nach dem Rechten Sehen.“

„Ach deine Abschluss Untersuchung, stimmt ja. Fäden sind heute auch raus gekommen? Und wie sieht’s aus?“, fragte sein Partner. Der Second lies sich geschmeidig auf seinen Bürostuhl gleiten und platzierte seine Füße auf dem Schreibtisch. „Genau. Ja alles Super. Rufus muss es nur noch absegnen und dann bin ich endlich wieder mit von der Partie.“

„Sehr schön. War ganz schön öde hier so ohne dich. Wie wäre es mit einem Kaffee? Wollte mir sowieso gerade einen neuen holen“, fragte der dunkelhäutige und war bereits aufgestanden. Reno hob zustimmend den Daumen. Kaffeejunkie. Dachte er grinsend.

Ja, hier hatte sich wirklich nichts verändert. Kurze Zeit später kam sein Partner mit zwei dampfenden Tassen zurück. Die beiden plauderten noch ein wenig, bis dass Telefon auf Renos Schreibtisch klingelte und die gemütliche Zweisamkeit zu unterbrechen begann. Irritiert hob er eine Augenbraue. Wer rief ihn denn jetzt an? Es wusste doch keiner, dass er hier war. Er beugte sich ein wenig nach vorne um einen Blick aufs Display werfen zu können. Tseng. Natürlich. Genervt stöhnte er auf. Rude hob fragend eine Augenbraue nach oben. Was wollte der First denn jetzt von ihm. Woher wusste der Kontrollfreak überhaupt schon wieder das er hier war. Aber der Rothaarige konnte seinem Vorgesetzten ja nicht ewig aus dem Weg gehen, auch wenn ihm nichts lieber gewesen wäre. Mittlerweile war allerdings einiges an Zeit vergangen und Reno hatte durch seine Auszeit automatisch ein bisschen Abstand zu der ganzen Sache mit dem Schwarzhaarigen gewinnen können. Auch wenn die Tatsache, dass sich der First für Elena entschieden hatte und nicht für ihn, immer noch ein klein wenig schmerzte. Das Leben musste irgendwie weiter gehen. Er konnte ihm nicht ewig hinter her heulen. Das hatte Reno jetzt endlich begriffen. Dafür war es zu Wertvoll. Er hatte einen Entschluss gefasst. War endlich bereit den schon lange nötig gewesen Schlussstrich zu setzen und alles auf einen neu Anfang zu setzen. Einen in dem sein Vorgesetzter von nun an privat gesehen, keine Wichtigere Rolle mehr einnehmen würde. Nicht mal mehr eine Träne wollte er wegen ihm verdrücken. Ob ihm das auch gelang würde sich noch zeigen. Außerdem brauchte Tseng sich zukünftig nicht einzubilden, dass ihr Kontakt je wieder übers berufliche hinaus gehen würde. Dafür hatte er ihn einmal zu oft, verletzt und vor den Kopf gestoßen. Reno hatte endlich begriffen, dass der Schwarzhaarige das Drama nicht länger wert war. Seine Leber würde sich sicherlich auch bei ihm bedanken, wenn sie sprechen könnte. Der Rothaarige wollte dem Alkohol zwar nicht komplett abschwören, aber ihn abgesehen von kleinen Ausnahmen, nur noch in maßen genießen.

„Was kann ich für Sie tun, Sir?“, nahm der Second das Gespräch mit seinem First entgegen und erntete dafür einen irritierten Blick seines Gegenübers.

„Wie wäre es zunächst einmal damit wenn du meine geschätzten Mitarbeiter nicht länger von der Arbeit abhalten würdest“, vernahm er die Stimme des Anführers der Turks am anderen Ende der Leitung. „Komm doch stattdessen lieber in mein Büro.“

„Nichts lieber als das“, antwortete Reno sarkastisch und legte auf.

„War das der Boss?“, fragte Rude. Der rothaarige Turk schüttelte nur mit dem Kopf und erhob sich wieder. „Ne bloß Tseng. Soll in sein Büro kommen. Wir sehen uns die Tage.“

„Jo. Bleib cool, Reno.“

Der angesprochene Turk nickte. „Alles Easy.“

Der dunkelhäutige wand sich wieder dem Computer zu um seine Arbeit fortzusetzen.
 

Reno schnappte sich die Kaffeetasse und lies Rude wieder alleine im Raum zurück. Bevor er zu seinem Chef ging, stellte er die leere Kaffeetasse noch in die Spüle ihrer Büroküche ab. Am Büro seines First an gekommen blieb der Second Erstmal stehen um an zu klopfen.

Wollte nicht wieder in irgendwas rein platzen, was ihn nichts anging.

„Komm rein, Reno“, erklang es dumpf von hinter der Tür. Der angesprochene drückte die Klinke herunter und trat ein. „Mach die Tür bitte zu und setzt dich.“

Gesagt getan. Der Rothaarige pflanzte sich vor dem First in den Bürostuhl. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Das war das erste Aufeinandertreffen von Angesicht zu Angesicht seit der erneuten Abfuhr.

„Was kann ich für Sie tun, Sir?“ wiederholte Reno seine Worte von eben.

„Ich habe soeben einen Anruf von Rufus erhalten. Er und der Arzt haben dir das ok gegeben den Dienst ab Montag wieder anzutreten.“, berichtete der Chef der Turks ihm. Reno war erstaunt wie schnell das jetzt gegangen war, dabei war die Untersuchung doch gerade mal eine halbe Stunde her gewesen. Da lobe sich doch einer Mal den Fleiß der Shin-Ra Corporation. „Ich bitte allerdings darum, dich noch ein bisschen zurück zu nehmen. Wie geht’s dir denn?“, fragte der Schwarzhaarige mit besorgtem Ton in der Stimme.

„Meinen Gesundheitszustand können Sie dem Arztbericht entnehmen. Der sollte Ihnen ja mittlerweile vorliegen. Wenn es sonst nichts mehr gibt würde ich dann jetzt auch gerne gehen.“

„Reno, was soll der Mist?!“

Der Second stand vom Bürostuhl auf und bewegte sich Richtung Tür. Mit ernster Miene schaute er seinen Vorgesetzten an. „Tseng, ganz ehrlich DU warst doch derjenige der sich für jemand anderen entschieden hat. Jetzt lebe auch mit den Konsequenzen“, mit diesen Worten verließ der Rothaarige das Büro des First. Das hatte hoffentlich gesessen. Wie konnte er nach all dem allen ernsthaft glauben so weiter machen zu können wie zuvor?! Hatte er denn nichts daraus gelernt?! Der schwarzhaarige Anführer der Turks hatte es ja nicht einmal für Nötig gehalten ihn auf der Krankenstation zu besuchen! Selbst Rufus Shinra war persönlich vorbei gekommen. Und jetzt machte sein Chef einen auf besorgt? Das war so lächerlich! Das konnte er sich jetzt auch sonst wo hin stecken. Er war nicht länger Abhängig von ihm. Für den Rothaarigen zumindest war die Sache endlich abgeschlossen. Mission Tseng accomplished. Auch wenn der Rothaarige nicht genau wusste was der Neuanfang alles für ihn bereit hielt, freute er sich doch auf das ungewisse.

Es fühlte sich ein wenig so an wie das kribbelnde Gefühl der Aufregung, bevor der Second auf deinen neuen Auftrag für Shin-Ra geschickt wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mopsfloh
2022-06-06T13:51:39+00:00 06.06.2022 15:51
Gott sein Dank konnte Reno jetzt einen Schlussstrich ziehen! Und ich hoffe, dass Tseng sich richtig schlecht fühlt damit! Wäre auf jeden Fall gerecht.
Und jetzt geht es nur noch Berg auf für dich Reno! Hoffe ich xD

Das Kapitel war auf jeden Fall gut und schön, um eben diesen Abschluss für Reno rüber zu bringen!
Freu mich darauf, wie sein Neuanfang aussehen wird.

Wünsche dir noch einen schönen Restfeierttag!
Bis bald


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