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Worker Bees

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch allen noch Frohe Ostern!
Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Feiertage und jetzt ganz viel Spaß mit dem neuen Kapitel :) Komplett anzeigen

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on the razor´s edge

Diese Nacht schlief der rothaarige Turk äußerst unruhig. Wirre Träume plagten ihn und zudem war ihm abwechselnd heiß und kalt. Manchmal sogar beides Gleichzeitig. Im Moment war ihm mal wieder richtig kalt. Reno zitterte am ganzen Körper. Die Welt um ihm herum fuhr Karussell, so Schwindelig war ihm. Seine linke Seite pochte unangenehm in einem stetigen Rhythmus. Sein Herz raste so schnell in seiner Brust, als würde der Turk gerade an einem Marathonlauf oder ähnlichem Teilnehmen.

„Alles in Ordnung mit dir?“, wurde er von seinem Gegenüber an gesprochen. Damit sie nicht all zu sehr froren hatten sie, vor dem Aufbruch auf diese Mission bereits, beschlossen sich ein Zelt zu teilen. So kam es dass sie nur wenige Zentimeter von einander entfernt da lagen, in warme Schlafsäcke eingepackt. Das unruhige hin und her gewälze seines Partners hatte den dunkelhäutigen Turk schließlich aufgeweckt. Reno reagierte nicht sofort. Er befand sich noch immer im Delirium. Da er unerbittlich fror schmiegte er sich statt zu Antworten, etwas näher an den warmen Körper neben sich. Rude spannte sich ein wenig an. Er war seinem bisher noch nie so nah gekommen. „R…Reno.“

„Mhh…“, brummte dieser nur.

„Alles in Ordnung?“, fragte Rude erneut. Als er sich ein wenig bequemer hinlegen wollte und wieder etwas mehr Abstand zwischen sie bringen wollte berührte der Glatzköpfige eher zufällig Renos Wange. „Du glühst ja!“, sagte er erschrocken.

So langsam kam der rothaarige Turk ein wenig mehr zu sich. Ihm war kotzübel von der ganzen Dreherei. „Ehrlich gesagt…fühl ich mich…miserabel“, gestand Reno schlaftrunken. Es fiel ihm schwer die Augen offen zu halten. Sich auf das hier und jetzt und den Dunkelhäutigen zu konzentrieren. Seine Zunge fühlte sich schwer an, sein Mund war staubtrocken, das Schlucken viel ihm schwer und die Wunde an seiner linken Seite brannte wie Feuer, außerdem spürte er auch wie sie nässte. Rude rollte seinen besten Freund vorsichtig ein wenig von sich weg, sodass er auf dem Rücken lag und begann im dunklen Zelt nach der Taschenlampe zu suchen.

„Was macht deine Wunde?“

„Tut weh.“

Als Rude die Taschenlampe gefunden hatte, schaltete er sie an und hänge sie an einer Schnur im Zelt auf. So dass das Zelt gut beleuchtet wurde. Dann begann er den Rothaarigen aus seinem Schlafsack zu pellen. Anschließen öffnete er dessen Jacke und schob, seinen bereits Blut getränkten Pullover nach oben um nach dessen Wunde sehen zu können. Reno lies das ganze nur widerwillig über sich ergehen, da er dadurch nur noch mehr zu frieren schien. Der Verband war patschnass. Das war gar nicht gut. Die Wunde hätte vor Stunden schon aufhören müssen zu bluten. Es hatte sich nur um einen Streifschuss gehandelt und sie war daher nicht sonderlich Tief gewesen, sodass Rude die Wunde eigentlich nicht hatte nähen müssen. Mit was war der rothaarige Turk da nur angeschossen worden? Wieso wollte die Wunde sich einfach nicht schließen? Er musste zu sehen, dass er die Blutung auf schnellstem Wege stoppte. Sonst würde Reno wohl möglich noch verbluten. Es war daher nicht sonderlich verwunderlich das es dem Rothaarigen alles andere als gut ging. Der eher schweigsame Turk begann damit den Verband zu entfernen. Um die Wunde zu reinigen und erneut in Augenschein nehmen zu können. Ein murren entkam seinem Second. Er wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Wollte schlafen. Stattdessen schickte jede Bewegung eine neue Schmerzwelle durch seinen Körper. Die weiche Haut seinen Partners glühte regelrecht unter Rudes Fingern. Er hatte Fieber soviel stand fest, doch wie hoch es tatsächlich war konnte der Glatzköpfige nicht sagen. Sie hatten kein Fieberthermometer eingepackt soweit er wusste. Rude griff nach dem Verbandskoffer. „Bei Shiva! Ich werde die Wunde wohl doch nähen müssen“, teilte er seinem Partner mit, während er darin herumkramte. Er suchte nach dem Thermometer und einem Anästhetikum. Beides war nicht existent. „Allerdings hab ich, so wie ich sehe, leider kein Betäubungsmittel dabei. Und solange bis die Schmerztablette seine Wirkung entfalte kann ich nicht warten. Es muss also ohne gehen.“

Das waren ja rosige Aussichten – nähen ohne Betäubung! Da wollte wer Reno wohl wirklich ärgern. Der rothaarige Turk zog scharf die Luft ein. „Gib mir trotzdem eine.“

Unter großen Mühen half der Glatzköpfige seinem Kumpel dabei das Schmerzmittel ein zu nehmen. „Bereit?“, fragte Rude anschließend. Reno nickte zustimmend. Es half ja alles nichts. Da musste er jetzt durch. Als sein Partner die Wunde desinfizierte konnte er sich einen Schmerzenslaut nicht verkneifen. Scheiße! Brannte das höllisch! Reno ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen als sein Partner schließlich damit begann die Wunde ohne Betäubung zu nähen. Jedes mal wenn die Nadel erneut durch seine Haut fuhr zuckte er unwillkürlich zusammen. Fuck! Tat das weh! Womit hatte er das verdient?!

„Halt still.“

„Ich...versuchs ja“, keuchte der rothaarige Turk, zuckte jedoch erneut zusammen. „Aber es...tut verdammt weh!“

„Reno. “, ermahnte der Glatzköpfige ihn.

Wenn er je den Drecksack in die Finger bekam der ihm das eingebrockt hatte, machte er ihn einen Kopf kürzer soviel war sicher. Er war heilfroh als diese Tortur endlich vorüber war. Der Rothaarige war so erschöpft. Er wollte nur noch schlafen. Nachdem der andere Turk, die Wunde verbunden hatte, packte er seinen Gegenüber wieder warm ein. „Bin gleich wieder da. Ich werd den Heli bereit machen und dann packen wir unsere Sachen zusammen. Is mir echt egal, aber wir brechen die Mission ab. Mir gefällt das alles nicht. Und deine Gesundheit geht vor. Das übersteigt nun wirklich meine Mittel, dass muss sich ein Arzt ansehen.“, teilte Rude seinem Partner mit und verließ kurzer Hand das Zelt. Reno dämmerte wieder weg und bekam nur am Rande mit als der Dunkelhäute wieder zurück kam. „Es gibt da ein kleines Problem. Jemand hat sich an der Technik vom Heli zu schaffen gemacht. Egal was ich versucht habe er springt einfach nicht an. Zusätzlich wütet da draußen mittlerweile ein kleiner Schneesturm. Ich bekomme keine Verbindung zum Hauptquartier. Mir bleibt nichts anderes übrig als es gleich morgen Früh nochmal versuchen, wenn der Sturm sich hoffentlich ein wenig gelegt hat. Heute Nacht können wir leider nichts weiter tun als ab warten.“, erklärte ihm Rude mit sanfter Stimme. „Ist dir immer noch kalt?“

„Hmmh…“, brummte Reno, der gerade erneut dabei war ab zu driften.

„Halte bitte durch, mein Freund“ der Dunkelhäutige legte die Schlafsäcke zusammen. So dass der rothaarige Turk noch zusätzlich von seiner Körperwärme profitieren konnte. Sofort rückte Reno ein Stück näher und kuschelte sich, die Wärme genießend, an seinen Partner. Als der dunkelhäutige Turk merkte, dass sein Kumpel eingeschlafen war, schaltete er die Taschenlampe aus und schloss ebenfalls die Augen.
 

In den frühen Morgenstunden hatte sich der Sturm tatsächlich gelegt und Rude hatte es geschafft das Hauptquartier zu kontaktieren und Hilfe an zu fordern. Tseng höchstpersönlich machte sich auf den Weg zu ihnen. Der dunkelhäutige Turk lief nervös auf und ab, während er sehnsüchtig auf die Ankunft seines Vorgesetzten wartete. Renos Zustand hatte sich über Nacht nicht gebessert – im Gegenteil sogar. Er war leichenblass und hatte immer noch sehr hohes Fieber. Mittlerweile war der Rothaarige sogar so gut wie gar nicht mehr ansprechbar. Rude war krank vor Sorge. Wenigstens hatte es etwas geholfen die Wunde genäht zu haben. Sie blutete zumindest nicht mehr all zu stark. Komplett aufgehört zu bluten, hatte so dennoch nicht. Er seufzte erleichtert als er den Shinra Helikopter hören konnte.

„Shiva sei dank, da bist du ja endlich!“, stieß Rude erleichtert aus, als der Schwarzhaarige aus dem Helikopter ausstieg.

„Wo ist er?“ Rude zeigte seinem Chef den Weg zu dessen Lager.

Mit Tsengs Hilfe verfrachteten sie zuerst Reno in den Helikopter. Dann holten sie die restliche Ausrüstung aus dem anderen und verstauten alles im Hubschrauber von Tseng. Rude gesellte sich zu seinem Partner und dann ging es zurück zum Shinra Hauptquartier. Den kaputten Schrotthaufen von einen Flugzeug ließen sie kurzerhand am Nord Krater zurück. Unmittelbar nachdem sie angekommen waren, wurden sie bereits von einem Ärzte Team erwartet die Reno sogleich in ihre Obhut nahmen und einem ausführlichen, gesundheitlichen Check-Up unterzogen, damit er die Nötige medizinische Versorgung, die er so dringen brauchte, bekam.

In der Zwischenzeit legte Rude in Anwesenheit von Tseng bei Rufus einen genauen Bericht der Ereignisse ab. Wie sich später heraus stellte war der rothaarige Turk mit einer Gift versetzten Kugel angeschossen worden. Das war allerdings kein herkömmliches Gift sondern irgendein ihnen bisher unbekanntes und hochwirksames. Welches zusätzlich zu normalen Vergiftungserscheinungen auch dafür gesorgt hatte, dass sich die verletzten Blutgefäße nicht zusammen ziehen konnten und Renos Körper zu wenige Blutblättchen bildete, welche für die Blutgerinnung essenziell waren. Ergänzend dazu wurde der Körper, durch das Gift so beeinflusst, dass er das Blut schneller als gewöhnlich durch den Körper des Rothaarigen gejagt hatte. Eine verdammt ungünstige Kombination. Ohne das schnelle Handeln seines Partners hätte der Second der Turks schneller als ihm lieb gewesen wäre das Zeitliche gesegnet. Wäre vermutlich durch einen hohen Blutverlust oder Herzstillstand gestorben. Da das Menschliche Herz nicht dazu ausgelegt war für längere Zeit in diesem hohen Tempo zu arbeiten. Der Rothaarige hatte verdammtes Glück, dass Shinra so fähige Mediziner und Wissenschaftler parat hatte, die schnell reagierten und tatsächlich ein Breitband Gegengift parat hatten. Mit welchem sich Reno glücklicherweise recht schnell wieder erholte. Er hatte mehr als einen guten Schutzengel gehabt, sodass alles dann doch so glimpflich ausgegangen war. Einige seiner Kollegen, darunter auch Rod und Cissnei statteten dem rothaarigen Turk während seines Aufenthalts auf der Krankenstation gelegentlich den ein oder anderen Besuch ab. Und auch sein Partner Rude verbrachte gefühlt jede freie Minute bei ihm. Im Gegensatz zum First der Turks, besuchte ihn einmal sogar der Präsident höchstpersönlich und erkundigte sich nach seinem Befinden. Schon bald konnte Reno allerdings die Krankenstation wieder verlassen. An der linken Seite würde er wohl eine Narbe behalten. Das störte ihn jedoch wenig. Es war nicht seine erste und würde bestimmt auch nicht die letzte bleiben. Berufsrisiko. Eines stand allerdings fest. Der Rothaarige würde so schnell nicht mehr zum Nord Krater reisen. Das würde und konnte er nun getrost anderen überlassen.
 

Reno hatte nach dem er aus der Krankenstation entlassen wurde noch ein paar Tage frei bekommen, damit er sich vollständig erholen konnte. Er würde auch noch eine Weile Medikamente einnehmen müssen, die seinen Körper noch ein bisschen bei der Bildung neuer Blutblättchen unterstütze. Er saß gerade neben Rude im Auto, welcher ihn auf direktem Weg vom Hauptquartier nach Hause brachte. Der Rothaarige wollte zwar selbst fahren, aber sein Kumpel lies sich nicht davon abbringen ihn nach Hause zu bringen.

„Sorry das ich dir immer so viel Ärger bereite“, durchbrach der Rothaarige die Stille.

Rude zucke unbeeindruckt mit den Schultern. Reno verschränkte die Arme hinterm Kopf. Er lies seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Nahm die Gegend um ihn herum jedoch kaum wahr. Seine Gedanken waren ganz wo anders. „Ich frage mich wirklich was da am Nord Krater vor sich geht“, sprach er seinen Gedanken laut aus. Sie hatten die Wohnung des rothaarigen Turks bereits erreicht. Der Wagen kam zum stehen.

„Du kommst alleine zurecht?“, fragte sein Partner.

Reno schnallte sich ab. „Klar.“

„Wenn du doch irgendwie Hilfe…“ Rude stoppte mitten im Satz. Die Art wie Reno ihn gerade ansah konnte er zwar nicht deuten, aber es behagte ihm dennoch nicht.

„Alles okay bei dir?“, fragte Reno. „Chill doch mal – siehst du mir geht’s wieder Prima.“

Sein Gegenüber zögerte. „Es ist nur. Du hast mir da am Krater wirklich nen verdammt großen Schrecken ein gejagt.“

Reno zog eine Augenbraue nach oben. „Ist doch nochmal gut ausgegangen. Außerdem ist das doch nicht das erste mal, dass ich mich verletzt habe“ der rothaarige Turk verstand nicht was mit seinem Freund los war. So kannte er ihn gar nicht. Rude war zwar schon immer sehr Hilfsbereit gewesen. Und das Sprichwort harte Schale weicher Kern passte wie die Faust aufs Auge. Aber so über fürsorglich war er bisher noch nie gewesen. Eigentlich müsste er es von ihm ja gewohnt sein. Reno brachte sich immer wieder in Situationen dieser Art und Rude musste ihm dann immer aus der Patsche helfen oder notdürftig zusammenflicken.

Reno öffnete die Beifahrertür. „Danke fürs Fahren. Wir sehen uns dann in ein paar Tagen bei der Arbeit.“, sagte der Rothaarige, während er aus stieg.

„Wenn was ist du weißt ja…“, startete Rude einen erneuten Versuch. Der dunkelhäutige Turk wurde aber je unterbrochen, als sein Partner die Autotür mit Wucht von außen zu schlug. Er holte seine Tasche aus dem Kofferraum, winkte seinem Partner noch einmal zu und dann ohne ein weiteres stapfte der Rothaarige schließlich auf den Gebäudekomplex zu in der seine Wohnung befand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mopsfloh
2022-04-18T14:08:27+00:00 18.04.2022 16:08
Oh weh, da hat es Reno ja doch härter erwischt als gedacht. Was da bloß vor sich geht am Krater?
Da bin ich echt mal gespannt.
Und zum Glück ist Rude ja immer zur Stelle, wenn man ihn braucht! Er ist halt einfach ein toller Kerl :)
Hoffentlich sind die freien Tage jetzt auch wirklich mal entspannt und Reno erholt sich gut :D

War wieder ein tolles Kapitel :3
Wie das Gift beschrieben wurde, fand ich auch cool. Hast du dir das ausgedacht oder kennst du dich da aus? Gibt's sowas wirklich O_O

Bis bald
Mopsfloh
Antwort von:  Komaki
21.04.2022 11:44
Freut mich dass es dir wieder gefallen hat.
Jaa Rude der Fels in der Brandung. :)
Ich bin da sehr zuversichtlich, dass Reno die Auszeit gut genutzt hat.

Zu dem Gift:
soweit ich weiß gibt es sowas in dieser vorm nicht. Allerdings hab ich mich von realen Vorkomnissen in der heutigen Medizin inspirieren lassen.

So gibt es z.B eine Blutgerinnungstörungserkrankung (sehr selten) bei der ein sogenannter "Faktor Mangel" vorliegt. Ums vereinfacht da zu stellen gibt es verschiede Faktoren die eine Kettenreaktion auslösen damit die Blutgerinnung angeregt wird und man nicht verblutet. Und bei dieser Krankheit gibt es eben eine Störung dieser Funktion.
Dann gibt es noch die verschiedensten Herzkrankheiten die dafür sorgen können das unser Blut eben schneller als normal durch den Körper gepumpt wird. Aber auch bei ehöhtem Adrenalin vorkommen im Körper (z.B durch Stress ausglöst) ist das z.B. auch so dass unser Herz schneller schlägt und arbeitet um. Aber keine Angst bei gesunden Menschen und wenn dieser zustand nicht von dauer ist, ist dies nichts gefährliches oder Lebensbedrohliches.

Und aus einer Kombination aus beidem ist dann quasi das Gift entstanden mit dem sich Reno rum schlagen musste.


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