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Gleipnir

von

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Kapitel 10: Ich bin genauso verwirrt wie du


 

Unter den wachsamen Augen Baldurs hatten wir unsere God Arcs wieder einpacken dürfen. Danach waren wir durch eine gut versteckten Bunkereingang geführt worden. Das Innere wurde von einem trüben gelben Licht erhellt, endlose eintönige Gänge erstreckten sich in die Ferne, bis sie irgendwann abbogen oder an Türen endeten. Teilweise standen bewaffnete Männer vor Türen, in anderen Gängen patrouillierten sie locker, und in wieder anderen war niemand zu sehen.

Ich war mir fast sicher, dass Baldur uns manchmal im Kreis führte, nur damit wir verwirrt waren, aber die Erinnerung an den Weg vermischte sich mit alten Erinnerungen, die aus den Tiefen meines Gedächtnisses nach oben gespült wurden. Am Ende wusste ich nicht einmal mehr, wie viel wir gerade wirklich gelaufen waren, und was ich nur in Gedanken erlebt hatte.

Baldur öffnete eine Tür und bedeutete uns hineinzugehen. Es war ein kleiner Raum mit einem Schreibtisch, zwei Stühle standen davor, einer dahinter.

»Setzt euch«, sagte Baldur. »Ich hole Vater, damit er mit euch reden kann.«

Er schloss die Tür wieder und drehte sogar einen Schlüssel. Dann ging er davon. Soma rüttelte an der Klinke, aber die Tür gab nicht nach. Er fluchte leise. »Das sind Stahltüren, kein Durchkommen.«

Ohne mich anzusehen ging er an mir vorbei und ließ sich auf einen der Stühle fallen. Ich setzte mich neben ihn. Selbst jetzt starrte er direkt nach vorne, aufgrund seiner Kapuze konnte ich seinen Gesichtsausdruck also nicht sehen. Dabei hätte ich mir das gerade gewünscht.

Ich griff nach seinem Arm, doch er schüttelte mich grob ab.

»Hast du mich deswegen hergebracht?«, fragte er knurrend. »Weil das dein Auftrag war?«

Der Vorwurf traf mich direkt ins Herz. Glaubte er das wirklich? Was war mit dem Vertrauen, das er mir angeblich entgegenbrachte?

Statt ihm zu zeigen, dass ich verletzt war, wurde ich wütend. »Es war doch deine Idee hierherzukommen! Und du hast darauf bestanden mitzugehen!« Ich warf die Hände nach oben. »Ich weiß doch auch nicht, was hier eigentlich los ist. Ich bin genauso verwirrt wie du.«

Endlich sah er mich an – und selbst sein Blick traf mich hart. Er war nicht wütend, da war keine Verachtung, stattdessen wirkte er verletzt, seine Augen glänzten ein wenig, als müsste er sich mit aller Macht davon abhalten zu weinen. Bislang hatte ich ihn so nur gesehen, wenn es um Shio gegangen war, nie bei mir.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine Wangen, so dass sein Blick auf mir bleiben musste. »Hör zu, ich schwöre dir, dass ich keine Ahnung habe, was los ist. Ich habe dich auch nicht absichtlich in Gefahr gebracht, nichts liegt mir ferner. Aber egal, worum es geht, ich hol dich da wieder raus.«

Er legte seine Hände auf meine Unterarme und schob diese nach unten, damit ich ihn losließ. Sein Blick verhärtete sich. »Ich will dir vertrauen, aber im Moment fällt es mir wirklich schwer. Wer sagt mir, dass es nicht nur ein lange angelegter Plan von euch war? Erst mein Vertrauen erschleichen, um mich dann dazu zu bringen, freiwillig herzukommen?«

Das wäre wirklich ein gewagter Plan, gerade bei all den Gefahren, denen ich mich ausgesetzt hatte. Zu blöd, dass ich mich nicht erinnern konnte, was das eigentliche Vorhaben gewesen war. Es verletzte mich aber, dass Soma mir so etwas zutraute, nach allem, was wir dieses Jahr erlebt hatten.

Bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde die Tür wieder aufgeschlossen. Wir ließen beide unsere Hände sinken und sahen in Richtung des dritten Stuhls. Wer auch immer hereinkam, sollte nicht wissen, wie es um uns stand.

Die Tür öffnete sich, dann trat jemand mit selbstsicheren Schritten ein. Er machte sich nicht einmal die Mühe, wieder abzuschließen. Entweder standen Wachen auf dem Gang oder er war überzeugt, dass wir nicht versuchen würden abzuhauen.

Der Mann lief an uns vorbei, so dass ich einen Blick auf ihn erhaschen konnte. Wildes rotes Haar, eine schwarze Augenklappe über dem linken Auge, eine Narbe auf der rechten Wange und ein drahtiger Ansatz eines Kinnbarts – ich erkannte ihn sofort wieder, selbst wenn Baldur vorher nicht angekündigt hätte, seinen – unseren – Vater zu holen. Unwillkürlich spannte ich meinen Körper an.

Er setzte sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch. Sein intaktes linkes Auge war halb geschlossen, die rote Iris war dennoch erkennbar. So musterte er uns beide. Ich erwiderte seinen Blick und ballte die Hände zu Fäusten, um das Zittern zu unterdrücken.

»Soma Schicksal«, sagte er schließlich mit tiefer Stimme. »Ich heiße dich herzlich bei uns willkommen. Wie ich hörte, hast du meinen Sohn bereits getroffen, und meine Tochter kennst du ja ebenfalls schon.«

Er warf einen kurzen Blick zu mir, aber so, wie er mich ansah, hätte er gerade auch über irgendein Aragami sprechen können, das zum Abschuss freigegeben war.

»Mein Name ist Erling Vinter, ich bin der Anführer von Gleipnir.«

Soma und ich sahen uns kurz an. Sein Blick blieb hart.

»Was ist Gleipnir?«, fragte er.

Erling – ich konnte mich nicht überwinden, ihn als Vater zu bezeichnen – griff sich nachdenklich ans Kinn. »Hat Kara dir das nicht erklärt? Ich dachte, deswegen seid ihr hier.«

Tadelnd sah er mich an. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust. »Das ging schlecht. Ich habe vor einem Jahr, bevor man mich bei der Fernost-Abteilung fand, mein Gedächtnis verloren. Wir sind nur hier, weil wir einem Hinweis folgen konnten.«

Ich wünschte, Somas Gedanken dazu hören zu können, aber er blieb verschlossen wie eh und je. Vielleicht hielt er auch das hier für Teil eines einstudierten Schauspiels. Gab es irgendetwas, das ihn überzeugen könnte?

Erlings Mundwinkel hoben sich, aber das Lächeln spiegelte sich nicht in seinem freudlosen Auge. »Dann ist es wohl nur ein glücklicher Zufall, dass ihr beiden jetzt hier seid. Oder Schicksal.«

War das eine unglückliche Anspielung auf Somas Nachnamen? Falls ja, so reagierte er nicht darauf.

»Was ist mit der Erklärung?« Soma ließ sich nicht so leicht abschütteln. »Was ist Gleipnir?«

»Natürlich. Wenn Kara nicht in der Lage war, es dir zu erklären, übernehme ich das gerne.« Erling lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte seine Fingerspitzen aneinander. »In der Mythologie ist Gleipnir das Seil, das Fenrir davon abhält, die Sonne zu verschlingen. Das ist doch der perfekte Name für eine Gruppe, die Fenrir zerschlagen wird.«

Wie lächerlich! Als ob sich eine weltweite Organisation von einer kleinen Gruppe wie dieser besiegen lassen würde. Ich war anstelle des Direktors empört, traute mich aber nicht, etwas zu sagen.

»Und das wollt ihr erreichen, indem ihr Transporter abfangt?«, fragte Soma spöttisch. »Das ist doch ein Witz.«

Erling neigte wohlwollend den Kopf. »Diese Überfälle dienten uns nur dazu, unsere Vorräte aufzufüllen. Nach einigen Jahren im Untergrund, mit mehr Menschen als gedacht, können wir uns nicht zwingend selbst versorgen.«

»Warum wollt ihr Fenrir dann vernichten?«, hakte Soma weiter nach.

Erling sah mich an, nun war ich nicht einmal mehr ein Aragami, sondern noch weniger wert. »Wenn Kara nicht ihr Gedächtnis verloren hätte, wäre diese Erklärung eigentlich ihre Aufgabe gewesen. Aber anscheinend bekam sie nicht einmal das hin.«

Ich rutschte tiefer auf meinem Stuhl. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Soma die Fäuste ballte.

»Wie auch immer«, fuhr Erling fort, »wir bereiten etwas vor, das Fenrir einen schlimmen Schlag versetzen wird. Natürlich fragst du dich, was das bringen soll, dabei ist die Antwort doch so offensichtlich. Die Aragami sind herabgestiegene Götter, die gekommen sind, um diese Welt zu reinigen.«

Soma griff sich an die Stirn. Bestimmt dachte er gerade an die Apokalypse der Verschlingung, ein Plan, den sein Vater verfolgt hatte, mit einem im Prinzip selben Ziel: Sorgsam ausgewählte Personen waren ins All geflogen, alle anderen waren zurückgeblieben, um gemeinsam mit sämtlichen Aragami von Nova verschlungen zu werden. Dann wären die Auserwählten zurückgekehrt, um ein neues Leben ohne Aragami zu beginnen. Soma hatte den Plan schon damals abgelehnt, ich bezweifelte, dass er es nun anders sah.

Es freute mich seltsamerweise, dass wir nun beide verrückte Väter hatten. Das war immerhin eine Gemeinsamkeit, die uns keiner nehmen konnte.

»Ich sehe, dass das nicht das ist, was du erwartet hast.«

»Ich habe gar nichts erwartet«, erwiderte Soma. »Ich bin hier, weil ich ihr helfen wollte, mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden« Er nickte in meine Richtung.

»Und ich habe nicht gedacht, dass so etwas dabei herauskäme.« Ich seufzte. »Sonst wäre ich nicht zurückgekommen. An euch ist es vielleicht vorbeigegangen, aber ich bin jetzt auch ein God Eater.«

Und verdammt stolz noch dazu. Ich würde nicht zulassen, dass jemand Fenrir oder Soma schadete. Auch nicht meine sogenannte Familie.

»So etwas hat Baldur mir bereits erzählt«, meinte Erling. »Ehrlich gesagt war ich überrascht. Aber im Endeffekt beeinflusst das unseren Plan nicht.«

»Und was habe ich damit zu tun?« Somas Stimme war inzwischen über genervt hinaus.

Erling stand wieder auf. »Das zeige ich euch gerne.«

Wir wollten unsere Koffer aufheben, aber Erling winkte ab. »Lasst sie stehen. Eine der Wachen wird sie sicher verwahren.« Er schmunzelte. »Wir wollen ja nicht, dass ihr klammheimlich verschwindet, nicht wahr?«

»Die Koffer sind schwer«, gab ich zu bedenken.

Erling winkte unwirsch ab. »Das schaffen sie schon. Also kommt.«

Nur widerwillig ließen wir die Koffer zurück, um ihm zu folgen. Soma wirkte dabei schon wieder wie elektrisiert, es machte mir ein wenig Angst, während ich neben ihm lief.

Erling verzichtete darauf, uns im Kreis zu führen, vielleicht sah er auch diesmal keinen Sinn darin, weil er nicht glaubte, wir könnten entkommen – und im Prinzip hatte er recht, denn ohne unsere God Arcs kämen wir auch nirgendwo hin, selbst wenn wir den Bunker verließen. Außerdem würde ich meine Sense nicht hier lassen.

Schließlich kamen wir in eine große Lagerhalle, in der zahlreiche Fenrir-Transporter standen. Sie wirkten gut gepflegt, aber was war mit den Leuten geschehen, die sie einst gefahren hatten?

Zwischen den Fahrzeugen sah ich mehrere Männer, die Reparaturen durchführten oder sich leise miteinander unterhielten. Ich hörte dabei nicht heraus, worum es eigentlich bei jedem Einzelnen ging. Vermutlich war es aber auch egal, denn Erling führte uns einfach an ihnen vorbei.

»Sobald die Aragami die Unwürdigen ausgelöscht haben«, erklärte er dabei, »benötigen wir einen Fuhrpark, der uns hilft, uns wieder auf der Erde auszubreiten. Auch dafür haben wir Fenrir-Transporter gestohlen.«

»Es ist erstaunlich, dass euch noch niemand dabei erwischt hat.« Somas Stimme war schneidend kalt, doch Erling kümmerte das nicht, er zuckte nur mit den Schultern.

Aus den Tiefen meines Gedächtnisses glaubte ich, eine Erinnerung ziehen zu können, in der Erling der Meinung war, dass Fenrir zu sehr mit der Jagd auf Aragami beschäftigt sei, um sich auch noch um menschliche Terroristen zu kümmern. Aber heute schwieg er dazu.

Am Ende dieser Halle führte ein kurzer Gang weiter. An dessen Ende war eine einfache Tür, vor der Erling wieder stehenblieb, um sich uns zuzuwenden. »Was ihr gleich sehen werdet, ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen Gleipnirs. Es ist der Beweis des Siegs der Gläubigen über die Unwerten.«

Soma schnaubte abfällig und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist es ein künstliches Aragami? Falls ja, haben wir so etwas schon gesehen.«

Erling sah ihn kühl an, wie jemand, dessen große Überraschung gerade zerstört worden war. »Ach ja?«

Das hatten wir auch Johannes von Schicksal zu verdanken. Projekt Aegis war nur ein Vorwand gewesen, um Nova als ultimatives Aragami zu erschaffen. Aber woher hatte Gleipnir das Know-how dafür? Selbst die Wahrheit hinter Projekt Aegis war nur uns Beteiligten und Sakaki bekannt, also könnten sie nicht mal zufällig die Daten ergattern, weil sie den richtigen Transporter erwischten. Und wenn ich schon vor einem Jahr deswegen losgeschickt worden war, als niemand von Fenrir etwas von der Wahrheit gewusst hatte, dann wunderte mich das nur umso mehr.

Erling fing sich wieder in seiner Enttäuschung. »Ihr solltet euch unser Werk dennoch ansehen. Es ist wirklich wunderschön geworden.«

Wir hatten ja keine Wahl, deswegen antwortete ich ihm nicht. Und Soma ebenfalls nicht.

Erling öffnete die Tür und ging als erstes in den Raum hinein. Soma warf einen Blick über die Schulter. Ich stellte mir vor, dass er gerade überlegte, wie man am besten zurück zu unseren God Arcs kam, aber dann feststellte, dass es zu unsicher war. Deswegen sah er wieder nach vorne und trat schließlich in den Raum. Ich folgte ihm – und wurde von einer Welle von Erinnerung überschwemmt.

Es war eine weitere Halle, diesmal kleiner, aber vom Inhalt nicht minder eindrucksvoll. Denn inmitten von Tischen, auf denen verschiedene Teile von Aragami lagen, stand eine riesige Gestalt. Sie bestand aus dem Unterkörper eines Vajras, der dann in den muskulösen Oberkörper eines Susano'o überging, auf dessen Rücken befanden sich die rosa-roten Flügel eines Aethers.

Ein aus verschiedenen Aragami zusammengesetztes Wesen, eine Frankenstein-Kreation. Das war selbst für unsere Feinde absolut unwürdig.

Das einzig neue Element, das ich nicht zuordnen konnte, war eine eigenartige durchsichtige Kapsel, die im Oberkörper des Dings saß. Wofür war das gut?

Soma zeigte kein Interesse an dem Frankenstein-Experiment, sein Blick galt den herumliegenden Einzelteilen, die mir auch Rätsel aufwarfen. Es war immer noch dieselbe Frage wie bei den Ogerschweiffellen: wie gelang es ihnen, diese zu ergattern und dann in Form zu halten, wenn sie nicht einmal God Arcs besaßen, mit denen sie die Kerne erobern konnten?

Erling hatte offenbar eine andere Reaktion erwartet. Er beobachtete Soma mit gerunzelter Stirn. »Ich sehe, du bleibst unbeeindruckt. Lass es mich dennoch erklären, vielleicht änderst du dann deine Meinung noch.«

Mit ausgebreiteten Armen trat Erling auf das Frankenstein-Aragami zu. Er drehte sich zu uns. »Das hier ist Vidar, der mythologische Asen-Gott, der Fenrir den Kiefer auseinanderriss und ihn damit tötete. Mit ihm werden wir auch unser Fenrir-Problem bezwingen!«

Soma lachte spöttisch auf. »Sieht für mich eher nach einem Flickenteppich aus.«

Das war auch eine passende Beschreibung. Die von Johannes erschaffene Nova war hübsch gewesen, das hier war einfach nur … abartig. Man merkte eben, wer über Geld und Ressourcen für seine Arbeit verfügte und wer nicht.

Erlings Blick verdunkelte sich, aber er ließ sich nicht von seiner Erklärung abbringen: »Das einzige, was uns noch fehlt, um Vidar zum Leben zu erwecken und unsere Vision umzusetzen, ist ein Kern. Aber nicht irgendeiner!«

Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus. Ich sah uns umgeben von zahlreichen Männern und Frauen, die Erling lauschten, ihm zujubelten und bewundernd anblickten. Niemand von ihnen war wirklich hier, aber ich erinnerte mich an sie, an die letzte Besprechung, die hier stattgefunden hatte, bevor ich aufgebrochen war.

Erling deutete mit der Handfläche auf die Kapsel in der Brust des Wesens. »Um Vidar ein konzentriertes Ziel und eine Aufgabe zu geben, darf der Kern nicht von einem Aragami kommen. Stattdessen werden wir einen God Eater als Kern einsetzen!«

Natürlich. God Eater waren den Aragami näher als den Menschen, konnten aber noch denken und eigene Entscheidungen treffen. War ich deswegen losgeschickt worden? Sollte ich einen God Eater holen, um ihn dann zu einem Teil dieses Dings zu machen?!

»Eigentlich«, fuhr Erling ungetrübt fort, wie von einem inneren Feuer angetrieben, »war es uns gleichgültig gewesen, welchen God Eater Kara uns bringen würde, solange sie es schaffen würde. Aber sie hat – selbst nach dieser langen Wartezeit – unser aller Erwartungen übertroffen und uns sogar den Proto-God-Eater mitgebracht: Soma Schicksal! Mit dir als Kern ist uns der Sieg sicher!«

Ich trat kopfschüttelnd einen Schritt zurück. Soma ballte die Hände zu Fäusten. »Das werde ich bestimmt nicht machen!«

Erlings Mundwinkel zuckten belustigt. »Als ob wir dir eine Wahl ließen. Du wirst zum Kern werden, ob du willst oder nicht!«

»Niemals!« Ich war selbst überrascht, als ich mich das rufen hörte. Aber mein Körper reagierte schneller als mein Gehirn und trat einen Schritt vor, so dass ich mich halb vor Soma stellen konnte. Mein Blick blieb dabei auf Erling fokussiert. »Ich werde nicht zulassen, dass ihr Soma für solch einen Plan missbraucht! Ich werde ihn bis zuletzt verteidigen!«

Ich glaubte, Soma hinter mir etwas flüstern zu hören, aber mein Körper war derart angespannt und auf Erlings Bewegungen konzentriert, dass ich zu abgelenkt war, um ihn zu verstehen. Mein Gegenüber ließ sich allerdings nicht von mir einschüchtern. Er schnippte lediglich zweimal, worauf wir wie aus dem Nichts wieder von Männern mit Schusswaffen umkreist wurden. »Nehmt sie fest und sperrt sie ein! Bis zu unserem Festmahl sollen sie erst einmal schmoren! Und dann wollen wir sehen, wer sich hier noch widersetzen kann!«
 



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