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Until Dawn

von

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Ein wenig mehr Zeit!

Schon komisch, wenn ich darüber nachdenke. Nach 525 Jahren auf dieser Welt hätte ich nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde diese zu verlassen.

Auch wenn ich die Luft nicht wirklich zum Atmen brauchte, hatte ich das Gefühl, dass mir eben diese das Leben aus meinen Lungen pumpte. Ein unüberhörbares röcheln schlich sich von meinen Lippen. Verdammt.
 

„Halte durch! Das bekommen wir wieder hin! Hörst du! Schlaf mir ja nicht ein, verstanden?!“
 

Ihre Stimme klang so verzweifelt, obwohl sie sich mühe gab taff zu klingen. Es war wahrscheinlich der womöglich schlechteste Zeitpunk um sich darüber zu amüsieren, jedoch musste ich schwach Lächeln.
 

„Wer hätte gedacht, da...dass du dir mal Sorgen um mich...ma... machen...würdest?“ selbst für mich klang das erbärmlich und mein Lächeln erstarb, als ich etwas Blut schmeckte und husten musste. Welch Ironie.
 

„Idiot!“ hauchte sie und legte mir ihre warme Hand an meine Wange. Langsam schloss ich die Augen, um dieses Gefühl der Geborgenheit noch intensiver in mir aufzusaugen. Meine Hand legte sich auf ihre. Ich wollte dieses Gefühl nie wieder missen.
 

Einige Tropfen fielen auf mein Gesicht. Regnete es etwa?

Nein...

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich ihre wunderschönen jadegrünen Augen, die wässrig glänzten. Schon immer hatte ich das Gefühl, als wenn sich das Licht in diesen Irden 1000-fach brach und so ein Farbenspiel entstand, welches jeden auf dieser Welt in ihren Bann ziehen konnte.
 

„Weine nicht.“

„Tue ich nicht!“
 

So stur!

Meine Augen wurden schwer und ich ließ mich dazu hinreisen sie wieder zu schließen.
 

„Sasuke, mach die Augen auf! Ich habe gesagt, nicht...nicht einschlafen! Hörst du? Bitte schlaf nicht ein!“ ihre Stimme brach. „Bitte, lass mich nicht allein!“ sie wurde immer leiser.
 

Wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen. Es gelang mir einfach nicht.
 

„Sakura...es tut mir...es...es tut mir lei...leid!“
 

Das sprechen war so unglaublich anstrengend.

Wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen. Wenigstens einen kleines bisschen, um noch ein letztes Mal ihr schönes Gesicht zu sehen. Nur ein wenig.
 

„Ich lie...“
 

„Sasuke? Sasuke! Bitte mach die Augen auf! Los! Sasuke! Bitte!“
 

Alles wurde schwarz. Nur leise konnte ich ihre Stimme hören, wie sie nach mir rief.
 

Was sind 525 Jahre, wenn die Person, mit der man diese Zeit hätte verbringen wollen, nicht mehr greifbar war? Diese Zeit schien verschwendet. Ich würde sie sofort eintauschen, für nur ein bisschen mehr Zeit mit ihr!

Guilty Pleasure

„Pass auf! Runter!“

Mit einer schnellen Bewegung ließ ich mich nach hinten fallen und rammte mein Katana in den Bauch dieses stinkenden Guhls. Ein krächzendes Röcheln erklang, während der gräulich verschrumpelte Körper über mir zusammensackte. Die ekelige, klebende grüne Masse, die langsam an der Klinge runter floss, tropfte mir auf die Wange.

„So eine Sauerei!“ fluchend wischte ich den Glibber aus meinem Gesicht und schmierte die klebrige Masse ins Gras. Einmal komplett ohne Blut oder anderen Flüssigkeiten von einem Streifzug kommen, das wäre doch mal eine nette Abwechslung! Schnell stand ich wieder auf den Beinen, wischte die Klinge meines Katanas an der Hose des toten Guhls ab und schob es anschließend in die Scheide, die ich mit einem Ledergurt auf meinem Rücken geschnallt hatte.

„Danke, Neji!“ Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte mir, dass mein Kamerad bereits hinter mir stand. Seine langen dunkelbraunen Haare wurden nur von einem lockeren Zopf im Nacken zusammen gehalten, sodass sich einzelne Strähnen -hatten sich wohl beim Kampf gelöst- nun leicht im Wind wehten.

Wem es gefällt! Mich würde dieser Umstand bei der Jagd nerven!

Neji besah sich die Kreatur und rümpfte dabei angewidert seine Nase.

„Verabscheuenswerte Monster!“ zischte er und trat nun direkt vor den toten Körper. Seine hellen Augen weiteten sich, kleine Äderchen schlängelten sich seitlich um die Augen zur Schläfe und traten etwas hervor. Er richtete seine rechte Handfläche auf den Guhl und im nächsten Moment schoss eine etwa Medizinball große Feuerkugel auf die schrumpligen Überreste.

Ich grinste leicht, während ich meinem Nebenmann gönnerhaft auf die Schulter klopfte. „Ohne diese Monster, hätten wir doch nachts nicht so viel Spaß. Wahrscheinlich müssten wir hinter nem Schreibtisch versauern oder...“ mich schauderte es „...sogar in einer heruntergekommenen Kneipe kellnern und nett zu betrunkenen Typen sein!“

Neji senkte seine Hand und schielte zu mir herüber. Die markanten Adern, rund um seine Augen, waren längst verschwunden. „Und ich müsste dir nicht so häufig den Hintern retten!“ zog mich der Dunkelhaarige auf, tätschelte mir im vorbeigehen den Kopf und bewegte sich Richtung Friedhofstor.

Argh, ich hasste es so sehr, wie ein Kind behandelt zu werden. Ich plusterte die Wangen auf und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor ich Neji folgte.

Auch wenn ich mit meinen 1,61 m, den rosafarbenen Haaren -die an Kaugummi erinnerten, zumindest laut Naruto- und zugegeben der nicht ganz so erwachsenen Geste im Moment, bin ich gar nicht so süß, lieb und hilflos wie es den Anschein macht. Als Dämonenjägerin wäre das auch wirklich von Nachteil. Naja, zugegeben...mein harmloses Erscheinungsbild führte dazu, dass meine Gegner mich oft unterschätzen. Dieser Umstand hatte mir schon manches Mal das Leben gerettet.

„Neji, warte auf mich!“

Gut, mein Aussehen hatte mir bisher oft geholfen allerdings hatte ich meinen Freunden auch ein bisschen was zu verdanken, wenn diese mich ab und an auf der Jagd begleiteten.
 

Neji Hyuga war einer dieser berüchtigten Freunde. Schweigsam, gut aussehend, sehr überlegt, strategisch, ein Ass in distanzierten Elementarangriffen -auch wenn ein direkter Schlag mit seiner Druckwelle, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen war- und dank der speziellen Fähigkeiten seiner Augen, besaß er eine unglaubliche Sicht die es Neji sogar erlaubte durch feste Materialien zu blicken. Äußerst praktisch so einen Magier.
 

Wir näherten uns dem großen metallenen Tor. Es wurde von zwei Laternen beleuchtet und gab somit die Sicht auf unser drittes Mitglied für heute Nacht frei.

Der zierliche Körper von TenTen Ama lehnt an der steinernen Mauer. Ihre kastanienbraunen Irden waren auf die Waffe in ihrer Hand gerichtet, die sie spielerisch mit den Fingern drehte. Zwei weitere Pistolen steckten in den Holstern, die an beiden Beinen befestigt waren. Sicher waren unter der dunkelbraunen Lederjacke noch ein paar dieser Geschosse versteckt. Ihr Scharfschützengewehr hatte TenTen neben sich an die Wand gestellt. Die langen braunen Haare hatte sie zu zwei festen Dutts auf dem Hinterkopf zusammen gebunden, damit sie ihr bei der Jagd nicht im Weg waren. Sehr lobenswert! Ich selbst hatte meine langen rosa Fransen zu einem hohen Zopf gebunden.

So wie bei mir, wurde auch TenTen auf ihr niedliches Aussehen reduziert. Niemand der sie nicht kannte, ahnte dass sich hinter ihrem netten Lächeln und der quirligen Art, eine unberechenbare Waffenexpertin und ebenso exzellente Schützin befand. Sie war eine begnadete Scharfschützin und hielt ihren Kameraden zuverlässig den Rücken frei. Ich selbst habe es noch nie erlebt, dass sie ihr Ziel einmal verfehlt hätte.
 

Als TenTen uns bemerkte, stoppte sie augenblicklich ihre kleine Akrobatikeinlage und ging ein paar Schritte auf uns zu während sie die Pistole -ich vermute eine Agent P99 25- wieder unter ihrer Jacke verschwinden ließ.

„Das hat aber lange gedauert!“ grinste sie uns breit an.

„Entschuldige!“ Ich ließ meine Hände in den Hosentaschen verschwinden und blieb vor ihr stehen.

„Die Guhlaktivitäten scheinen in den letzten Wochen enorm zugenommen zu haben.“ meldete sich Neji zu Wort und legte TenTen seine Hand auf ihre Schulter. „Auch scheinen sie stärker als gewöhnlich zu sein. Du hattest keine Probleme?“ Sanft legte sich die Hand der Schützin auf die des Magiers und ein sanftes Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen.

„Was denkst du denn?“

Selbstsicher wie eh und je. Das ließ auch den sonst so grimmigen Hyuga kurz schmunzeln.

Wie die beiden zueinander gefunden haben, war mir bis heute ein Rätsel. Aber Gegensätze zogen sich ja bekanntlich an.

„Mag ja sein. Aber sei bitte trotzdem vorsichtig!“ Nejis Gesicht wurde wieder ernst. „Ich habe ein ungutes Gefühl!“ Auch das Lächeln auf TenTens Lippen verschwand und sie zog die Brauen zusammen. Warnungen von dem Dunkelhaarigen waren immer ernst zu nehmen. Mir kam es manchmal so vor, als hätte er einen innerlichen Sensor, der sich meldete, sobald etwas bösen in Anmarsch war.
 

„Ich werde mich mal umhören.“ Damit zog ich die Aufmerksamkeit meiner Freunde auf mich. „Vielleicht weiß er ja was.“ zuckte ich mit den Schultern und ging an den beiden vorbei.

„Sakura!“ Nejis Stimme zeigte deutlich, dass er davon nicht begeistert war. Ich stoppte und sah ihn über meine Schulter hinweg an, direkt in seine ungewöhnlich hellen Augen. „Keine Sorge! Ich vermeide Blickkontakt!“

„Tss!“ war seine Antwort darauf, bevor ich mich wieder auf den Weg begab.
 

Mein Ziel war das 'Guilty Pleasure'. Eine, auf den ersten Blick, sehr unscheinbare Bar. Ein einfaches Messingschild auf dem mit verschnörkelten Lettern der Name des Ladens stand, markierte den Eingang. Eine bordeaux rote Holztür mit einem ebenfalls aus Messing gehalten Falkenkopf als Türklopfer.

Der Blick auf meine Armbanduhr ließ mich seufzen. 1:43 Uhr! Ich würde diese Nacht wieder nicht so viel Schlaf bekommen, wie ich ihn eigentlich bräuchte. OK Sakura! Augen zu und durch! Das Katana hatte ich im Auto gelassen, Waffen waren hier nicht gerne gesehen. Musste also auch ohne gehen.

Ich löste den Zopf und schüttelte meine Haare einmal kräftig durch, bevor ich meine Finger als improvisierte Bürste benutze. Wie praktisch, dass ich auf der Jagd dunkle Klamotten bevorzugte. So würde ich mit der engen schwarzen Jeans und der mitternachtsblauen Bluse nicht so sehr auffallen. Lediglich meine schweren Stiefel, an denen noch immer Friedhofserde klebte, passten nicht wirklich ins Bild eines sexy Vamps. Ich wickelte mir eine Strähne um den Finger und seufzte nochmals auf. Was mache ich mir hier eigentlich vor? Rosafarbene Haare fielen definitiv auf!

Ich straffte die Schultern und legte meine Hand auf den Schnabel des Falken um dreimal zu klopfen. Einen Schritt zurücktretend, wartete ich darauf hinein gelassen zu werden. Schon nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür und ich sah auf einen Oberkörper, der von einem lilafarbenen Hemd umhüllt wurde. Meine Augen wanderten hoch zum Gesicht meines Gegenübers und machten an dem spitzbübischen Grinsen halt. Na klasse!

„Suigetsu!“ murmelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Bei allen die in diesem Laden hier arbeiteten, musste es ausgerechnet dieser weißhaarige Trottel sein, der mit die Tür öffnet.

„Prinzessin!!“

Erwähnte ich nicht bereits, dass ich es hasste, wenn man mich wie ein Kind behandelte? Ja, Suigetsu hatte diese Disziplin perfektioniert.

„Welch seltener Besuch in letzter Zeit.“

„Hatte viel zu tun!“

Gegen seinen speziellen Kosenamen zu protestieren, würde nicht viel bringen. Nicht, dass ich dies nicht bereits probiert hätte.

Die violetten Irden wanderten meinen Körper hinunter zu den Stiefeln, an denen sein Blick hängen blieb. Missbilligend schnalzte er mit der Zunge. „Sieht ganz so aus. Zum Glück ist deinem hübschen Gesicht nichts passiert. Es wäre eine Schande, wenn deine makellose Haut etwas abbekommen würde!“ Ich zog nur eine Brauche in die Höhe und musterte den Weißhaarigen skeptisch. Was ich nicht lache. Als ob er die feine Narbe an meinem Hals nicht sehen würde. Schließlich wer er dafür verantwortlich. Tun wir das mal als kleines Missverständnis ab. Auch wenn ich wirklich alt ausgesehen hätte, wäre mir nicht ein gewisser Jemand zur Hilfe gekommen.

„Wars das jetzt?“

„Ach Prinzessin! Ich mach doch nur Spaß!“ lachte mein Gegenüber und richtete seine Augen etwas zu auffällig auf eben genannte Narbe. Er trat einen Schritt beiseite und machte eine übertriebene Geste der Verbeugung, um mir zu signalisieren, dass ich eintreten sollte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging ich an Suigetsu vorbei und marschierte die Treppen zur eigentlich Bar hinunter.
 

Als Dämonenjäger hatte ich es wirklich mit den unterschiedlichen Wesen zu tun. Wirklich ängstigen tat ich mich vor eigentlich keinen dieser Geschöpfe. Eher hatte ich Respekt vor dessen unterschiedlichsten Talenten und Fähigkeiten. Ich versuchte nie ganz Kopflos auf die Jagt zu gehen und informierte mich über meine Ziele.
 

Guhle, zum Beispiel, waren recht dumme Kreaturen. Sie stanken bestialisch und hatten lange Krallen die, wenn sie dich mal erwischten, einem eine gemeine Infektion schenkten. Mit so einer Infektion hatte man fast eine Woche lang seinen Spaß. Diese Viehcher waren recht schnell und agierten gerne in kleineren Gruppen, um ihren Opfern eine Flucht zu erschweren. Das machte sie recht gefährlich, vor allem wenn man alleine auf der Jagd war.
 

Werwölfe hingegen waren einfach nur Menschen, die das Pech hatten einmal gebissen worden zu sein. Sie dachten und verhielten sich wie wir Normalos auch, nur dass sie ein ausgeprägtes Rudel-verhalten hatten. Zudem besaßen sie ein sehr hitziges Temperament. Sobald sie sich in ihrer Ehre angegriffen fühlten, kam man alleine nur schwierig zurecht. Davon laufen brachte auch nicht viel, da diese Heißblütigen Wesen einen unverschämt guten Geruchs- und Gehörsinn hatten. Abgesehen davon war ein Biss meist tödlich, wenn er nicht umgehend behandelt wurde oder man nicht für das Gift empfänglich war und sich verwandelte. Am besten war ein einfach, diese Hündchen nicht unnötig zu reizen.
 

Dann gab es noch die Mischwesen. Diese waren unberechenbar, da man nie wirklich wusste, worauf man sich bei einem Kampf einließ.

Mein beste Freund Naruto war so ein Wesen. Naja, er wurde nicht so geboren. Eigentlich war er einmal ein ganz normaler Mensch. Er hatte nur das Pech, sich in eine Fee zu verlieben, was nebenbei gesagt ein absolutes Tabu für einen Jäger war. Feen waren nämlich Göttliche Geschöpfe und niemand durfte dieses Blut beschmutzen.

Leider war die Gilde auch dieser Meinung und ist, nachdem sie davon erfahren hatte, absolut nicht begeistert von dieser Liebesgeschichte gewesen.

Die Fee -ich glaube sie hieß Ino- wurde zurück in ihre Welt verbannt. Naruto hatte das weitaus schlimmere Schicksal. Er wurde Hüter des Kyuubis, einem Fuchsdämons. Der Dämon wurde in ihm versiegelt und er war fortan ein Biju. Somit wurde seine Stellung als Dämonenjäger nichtig und sein Ruf bei Seinesgleichen ruiniert. Seitdem arbeitete er allein und nahm Aufträge als Söldner an. Aufträge, für die sich ein Dämonenjäger unter der Gilde viel zu schade war. Ich verurteilte ihn nicht. Naruto musste schließlich auch sehen, wo er blieb. Zudem bewegte ich mich selber im Untergrund und arbeitete gelegentlich für zwielichtige Kunden, wenn ich dies mit meinem Gewissen ausmachen konnte.
 

Womit wir bei den Vampiren wären. Eben so einer hatte mir gerade die Tür zum 'Guilty Pleasure' geöffnet. Suigetsu war so ein Geschöpf der Nacht. Wie bereits gesagt, hatte ich diese unschöne Narbe am Hals ihm zu verdanken. Der werte Herr war nämlich der Meinung, ich würde ihm als Mitternachtssnack dienlich sein. Das war vor ca. drei Jahren. Der Weißhaarige hatte gerade angefangen in dieser Bar zu arbeiten. Zu jenem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass ich ein Gast war, der sich hier nur einige Informationen beschaffte. Ich gehörte nicht zu denen, die sich gerne anzapfen ließen. Dafür war das 'Guilty Pleasure' eigentlich gedacht. Eine Etablissement für Vampire, die sich mal was anderes als Blutbeutel von der Spendenkammer gönnen wollten. Dazu dienten Menschen -Frauen wie auch Männer- die irgendeinen Kick verspürten, sobald sich die spitzen Zähne in ihre Hälse und Handgelenke bohrten. Ich konnte aus Erfahrung sagen, dass das wirklich kein tolles oder gar erregendes Gefühl war. Für die, denen das noch nicht genügte, gab es sogar Séparées als Rückzugsort. Es gab nämlich durchaus intimere Stellen, an dem ein Vampir saugen konnte. Das 'Guilty Pleasure' ließ sich in dieser Hinsicht wirklich nicht lumpen und hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten. Alles geschah hier absolut freiwillig, darauf lege der Besitzer dieses Ladens allergrößten Wert.

Sasuke Uchiha, Reinblütiger Vampir, um die 600 Jahre alt, unverschämt gut aussehend mit Augen die wunderschön aber ebenso tödlich waren.

Seine ganze Art kam Nejis sehr nahe. Ruhiger, besonnener Typ. Unglaublich charmant sowohl auch gleichermaßen sehr kühl und irgendwie unnahbar. Zumindest gab er sich so bei den meisten anderen Frauen. Ich habe es noch nie erlebt, dass er je ein Angebot einer menschlichen Frau angenommen hätte, die sich ihm als Snack anbot. Ebenso war es mir ein Rätsel, ob er sich sonst nur von Blutbeuteln ernährte oder irgendwo andere Quellen der Nahrungsbeschaffung hatte. Sai verriet mir einmal, dass gerade frisches Blut dazu in der Lage war, die Fähigkeiten von Reinblütern enorm zu steigern und gerade diese Vampire abgepacktes Blut für gewöhnlich mieden.
 

Sasuke war nicht nur der Boss von Suigetsu, sondern hatte mich vor drei Jahren eben vor diesem gerettet. Was er genau mit ihm gemacht hatte, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich vermutete allerdings, dass er sein Sharingan gegen seinen Angestellten einsetzte. Seine mächtigen Augen, die sich von einem tiefen schwarz in eine Blutrote tödlich Waffe verwandelten. Der Uchiha selbst erklärte mir einmal, dass er mit diesen Augen seine Opfer manipulieren konnte. Anders gesagt konnte er in ihren Geist eindringen, sodass sie dachten was er wollte oder auch taten, wonach Sasuke verlangte. Auch konnte er sie in eine Welt gefangen nehmen, in der die arme Seele unendlich Qualen erlitt.

Bei diesen Gedanken lief es mir immer eiskalt den Rücken hinunter. Sein Sharingan war der Grund, warum ich diesem Mann niemals in seine Augen sah.

Gut, ich hatte vorhin gelogen. Ich war nicht diese taffe Dämonenjägerin, die ich wirklich gerne wäre. Ich hatte sehr wohl Angst. Angst davor nicht mehr mein eigener Herr und Meister zu sein.
 

Langsam ging ich die steinernen hinunter zur eigentlichen Bar. Ein roter Teppich bedeckte die vielen Stufen, ließen meine Schritte verstummen und wirkte zusammen mit den Kerzenleuchtern -ebenfalls aus Messing- sehr klischeehaft. 100 Punkte für die zwielichtige und mysteriöse Atmosphäre.

Am Fuß der Treppe erwarteten mich bereits leise melodische Klänge, die wohl heute Nacht aus den Boxen stammten. An manchen Abenden konnten die Gäste auch Livemusik lauschen, die erstaunlicherweise wirklich gut war.

Gedämpftes Licht beleuchtete den relativ kleinen Raum. Links von mir befand sich bereits die Theke, in einem dunklen Holz gehalten und einer Platte aus sandfarbenen Marmor. Einzelne Glühbirnen wurden an vergoldeten Kabeln von der Decke gelassen und beleuchteten den Tresen. Dort saßen zwei Männer die, mit meinem betreten, direkt den Kopf in meine Richtung drehten. Ein leises knurren entwich der Kehle des Blonden und seine stahlblauen Augen leuchteten kurz hell auf. Ganz klar...Vampir!

„Das würde ich an deiner Stelle lassen, Deidara!“ lächelte der hochgewachsene, dunkelhaarige Barkeeper und stellte dem blonden ein Whiskyglas vor die Nase. „Der Boss hat es nicht gern, wenn jemand dieser reizenden jungen Dame zu nahe kommt.“ Mit diesen Worten sah er mich an und nickte mir freundlich zu.

„Guten Abend Sakura! Das selbe wie immer?“

Mit drei großen Schritten hatte ich die Theke erreicht und setzte mich auf einen der Hocker. Schön darauf achtend, genügend Abstand zwischen mir und diesem Deidara zu bringen. Eben dieser sah mich interessiert an. „So eine Verschwendung.“ seufzte der Blonde lächelnd während er seinen Ellbogen auf den Tresen stellte und den Kopf auf der Handfläche stütze. Hinter ihm warf auch der Rothaarige einen eher gelangweilten Blick auf mich, wendete sich allerdings gleich wieder seinem Getränk zu, welches er mit beiden Händen vor sich umklammert hielt.
 

„Danke Sai!“ antworte ich meinem Retter und nahm sogleich auch direkt ein Glas meines Lieblingsrotweines entgegen. Der erste Schluck des Getränks floss fruchtig und gleichzeitig ein wenig herb meine Kehle hinab. Kurz ließ gab ich mich diesen Genuss hin und schloss für einen kleinen Augenblick die Augen.

„Ziemlich leer heute!“ begann ich das Gespräch und nickte in den relativ einsamen Raum. Bis auf eine Hand voll anderer Vampire -neben denen an de Theke- befanden sich noch drei menschliche Frauen im 'Guilty Pleasure'. In einer kleinen Nische erkannte ich die Geschwistervampire Temari und Kankuro. Die menschliche brünette Frau die zwischen ihnen saß, lehnte mit genussvoll geschlossenen Augen an Kankuro. Auch wenn ich solche Szenen schon oft beobachten konnte, bekam ich immer ein komisches Gefühl in der Magengegend, wenn ich Zeuge solcher Augenblicke wurde. Der brünette hatte seine Zähne in den Hals der jungen Frau gerammt. Eine dünne Blutspur bahnte sich einen Weg hinab ins Dekolleté und färbte die helle Bluse langsam rot. Temari war da etwas diskreter. Sie saugte an ihrem Handgelenk und und fing ab und an einen sich verirrenden Tropfen mit ihrer Zunge auf. Als ich die glühenden türkisfarbenen Augen erhaschte, lief es mir kurz kalt über den Rücken.

„Wir haben seid ein paar Wochen weniger Kundschaft, als gewöhnlich.“ antwortete mir Sai auf meine indirekte Frage. Schnell richtete ich meine meine Aufmerksamkeit erneut auf den blassen Mann. „Ich war anscheinend wirklich lange nicht mehr hier. Ist ja schon fast unheimlich, direkt einen Platz zu bekommen.“ Ich nahm erneut einen Schluck aus meinem Glas. „Das letzte mal haben euch die Menschen die Bude beinahe eingerannt. Sogar die Warteliste für die Separeés war endlos.“ witzelte ich.

„Da kann ich dir nicht widersprechen.“ Sai lehnte sich leicht an den Tresen und ließ einen vorsichtigen Blick zu den beiden in unserer Nähe huschen, bevor er sich etwas weiter zu mir runter beugte und seine Stimme senkte. „Aber ich vermute, dass auch dir nicht entgangen ist, dass die Zeiten äußerst Außergewöhnlich sind.“

Interessiert sah ich auf. „Weißt du näheres?“

Augenblicklich richtete sich der Schwarzhaarige wieder auf und griff nach einem Poliertuch. „Ich bitte um Entschuldigung!“ gab er reuevoll von sich, drehte mir den Rücken zu und nahm sich ein Glas zum polieren. Was war denn jetzt los?
 

„Ich nehme an, ihm ist bewusst geworden, dass es sich nicht ziemt gegenüber Gästen über das Geschäft zu sprechen.“

Wäre ich nicht so hervorragend in meiner Selbstbeherrschung, hätte ich mit Sicherheit mein Weinglas fallen lassen. Diese dunkle, sanfte Stimme verschaffte mir eine augenblickliche Gänsehaut. Seine plötzliche Gegenwart ließ mich kurz die Luft anhalten. Er stand plötzlich so dicht hinter mir, sodass ich seinen wundervollen Geruch wahrnehmen konnte. Ich musste mich nicht herum drehen, um zu wissen, wer da gerade aus dem Nichts hinter mir aufgetaucht war.

Verdammte Vampire!

„Guten Abend Sakura!“

Allein wie er meinen Namen aussprach...Dabei habe ich ihm noch nicht einmal in seine Augen gesehen.

„Sasuke!“

Trust

Dieser Raum schrie einfach nach Vampir. Schlichte Eleganz sprang mir geradezu ins Gesicht. Da sich das 'Guilty Pleasure' unterirdisch befand, gab es zur Folge auch keine Fenster in Sasukes Büro. Lediglich eine kleine Lüftung hinter dem massiven Holztisch war zu sehen. Ein edler Leuchter mit neun Armen hing mittig von der Decke und spendete warmes Licht, das von den dunkelblauen Wänden beinahe eingesogen wurde. Kerzen sorgten für etwas mehr Helligkeit. Gegenüber den Tisches befand sich eine kleine Sitzgruppe. Das dunkelbraune Leder wirkte so vornehm und teuer, sodass ich es kaum wagte mich auf eines der Sofa zu setzen. Sasuke indessen wartete ab, bis ich mich dazu gerungen hatte platz zu nehmen und ließ sich mir gegenüber auf einen Sessel nieder, die Beine elegant übereinander geschlagen.

Zwischen uns stand ein niedrige kleiner Couchtisch, auf den er zuvor zwei Gläser mit Rotwein bereitgestellt hatte. Seitlich von uns, an der Wand stand der Kamin auf denen etliche alte Artefakte ihren Platz fanden. Keine Ahnung, ob die Dinger magisch waren oder ob sie dem Schwarzhaarigen einfach nur gefielen. Ein großes Gemälde hing über der Feuerstelle. Es zeigte einen attraktiven dunkelhaarigen Mann, der eine ebenso wunderschöne, hellhäutige junge Frau mit langen rabenschwarzen Haar im Arm hielt. Um ihren Hals hing eine goldene, feine Kette. Der Anhänger, der auf ihrem Dekolleté lag, schien ein mitternachtsblauer länglich gezogener Kristall zu sein, der von dunklen Dornenranken umfangen wurde und in einer goldenen Rosenblüte endete. Sanft lächelte sie den Künstler an und ließ ihre tief schwarzen Augen mit den Kristall um die Wette funkeln.

Auch ohne jemals gefragt zu haben war mir bewusst, dass diese beiden glücklich aussehenden Personen Sasukes Eltern sein mussten. Er war der jungen Frau einfach wie aus dem Gesicht geschnitten.

Dies war das einzige Bild im ganzen Raum. Eher befanden sich hier Regale mit Unmengen an Büchern und antiken Schriften, deren Wert ich nicht einmal schätzen wollte.

 

Sasuke hatte mich recht schnell aufgefordert, ihn in sein Büro zu begleiten, um unser Gespräch vor neugierigen Ohren zu schützen. Bitte, wenn er darauf bestand!

Nun saßen wir hier. Sein rechter Arm lag auf der Lehne, den Kopf von der Hand gestützt, sah er mich nachdenklich an. Ich zu meinem Teil, versuchte nicht unbedingt in seine Augen zu schauen und fixierte seinen Hemdkragen.

„Also...“ begann ich endlich die Stille zu durchbrechen, nahm mein Glas vom Tisch, da ich unbedingt etwas in meinen Händen benötigte. „... es gibt anscheinend etwas, was du mir erzählen möchtest?“ Im Augenwinkel sah ich, dass sich seine perfekt geschwungenen Lippen zu einen leichten Lächeln verzogen. „In der Tat! Obwohl ich gerade die Stille mit dir genossen habe und ursprünglich nicht vor hatte, dich in unsere Belangen hineinzuziehen!“

„Na dann schieß mal los!“ forderte ich, ohne auf die versteckte Anmache einzugehen, den Vampir auf.

„Immer so voller Tatendrang.“ schmunzelnd nahm er sich einen Schluck Wein, bevor er fortfuhr. „Seit schätzungsweise drei Wochen verschwinden Vampire aus meinem Zuständigkeitsgebiet. Damit sollte die Frage nach meinen ausbleibenden Gästen beantwortet sein. Ich habe ein ein paar meiner Männer darauf angesetzt herauszufinden, wohin sie verschwinden oder was mit ihnen passiert. Zu meinem Bedauern, war dies leider Erfolglos!“ Sasuke erhob sich und ging mit leichten Schritten zum Kamin. Die Hände ließ er in den Hosentaschen verschwinden und sah auf das Portrait seiner Eltern. Ich konnte nicht anders und folge ihm mit meinen Augen, die an seinem blassen Gesicht halt machten. Seine Irden so schwarz wie ein tiefer See, schauten auf die beiden Personen und wirkten sehr nachdenklich, wenn nicht sogar besorgt. „Ich habe mich bereits meinem Bruder und er Gilde in Verbindung gesetzt. Sie verrieten mir ein interessantes Detail. Nicht nur wir Vampire sind von diesen merkwürdigen Geschehen betroffen. Yahiko berichtete von dem selben Problem bei seinen Wölfen. Tsunade hingegen verbietet den Feen sich, solange das... Problem...nicht gelöst ist, sich in dieser Welt aufzuhalten.“

Nachdenklich kniff ich die Augen zusammen und tippte mit den Finger gegen meine Lippen. Übernatürliche Wesen verschwanden also ohne irgendeine Spur! Guhle krochen vermehrt aus ihren Löchern! Gab es da eine Verbindung? Fühlten sie sich sicherer und wollten ihr Jagdgebiet erweitern?

„Das könnte der Grund sein, warum uns die Guhle in letzter Zeit so schwer auf die Nerven fallen. Könnte es sein, dass sie sich weniger bedroht fühlen?“ gab ich meinen ersten Gedanken preis.

„Denkbar! Zuvor herrschte eine Art Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Rassen, die für eine gewisse Ordnung sorgte.“ Sasuke drehte sich zu mir und lehnte sich an den Kamin.

„Das ist schlecht! Diese Mistviehcher werden übermütig und trauen sich immer weiter vor. Sie werden immer öfter in der Stadt gesichtet und beginnen sich in Gruppen zu sammeln. Alleine sind sie leicht auszuschalten aber in Rudeln sind Guhle unberechenbar!“ Ich sollte mich mit Kakashi in beraten. Normalerweise ging mir das zusammenarbeiten mit der Gilde ziemlich gegen den Strich aber alleine mit meinen Freunden könnte es zu riskant sein dagegen anzukämpfen.

„Aus diesem Grund würde ich gerne mit dir zusammenarbeiten, Sakura!“

„Zusammenarbeiten?“ wiederholte ich den Vampir und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Was ist mit Naruto? Hast du ihn denn noch nicht beauftragt?“

„Zur Zeit arbeitet er an einer anderen Sache für mich!“ Sasuke fuhr sich durch sein wirres Haar. „Wie gesagt, wäre es mir lieber dich da nicht mit hineinzuziehen. Allerdings genießt du mein vollstes Vertrauen und bist eine überaus fähige Jägern. Du verstehst dein Handwerk!“

„Danke für das Kompliment!“ schnaufte ich. Das hörte sich aus dem Mund des Reinblüters seltsam an. Was konnte ich schon, was er nicht konnte?

„Ich meine es so wie ich es sage!“ Das plötzliche Gewicht neben mir auf dem Sofa ließ mich aufblicken. Ich konnte gar nicht so schnell über mein Handeln nachdenken, wie sich meine Irden in diese nachtschwarzen Augen verloren. Seine warme Hand lag federleicht an meiner Wange. Es waren nur ein paar Sekunden, jedoch fühlten sie sich wie eine kleine Ewigkeit an. Seine Seelenspiegel schienen mich in den Bann zu ziehen, so sanft wie er mich ansah. Mein Herz machte seltsame Sprünge und dann realisierte mein benebelter Kopf, was ich da eigentlich tat. Erschrocken weiteten sich meine Augen. Ich war ja so unglaublich dumm!!

In diesem Moment senkte Sasuke seinen Blick, lehnte sich ganz dicht zu mir, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte -Gott, ich konnte seinen unglaublichen Duft fast auf der Zunge schmecken- und hauchte mir ins Ohr „Ich wünschte, du könntet mir ebenfalls vertrauen!“ bevor er sich wieder aufrichtete und zu seinem Schreibtisch ging.

Scheiße, was tat ich denn da?

Erschrocken über mein dummes Verhalten, wagte ich es nicht mich zu ihm zu drehen.

„Also, was sagst du? Da verschiedene Rassen involviert sind, sollten wir in Betracht ziehen uns ein wenig mit der Gilde zu befassen. Ich denke sie könnte uns weiterhin nützliche Information geben!“

„Ich habe nicht zugestimmt!“ zischte ich als Antwort. Der Vampir war sich seiner Sache ja wohl sehr sicher. Das Gerede über Vertrauen, würde ich erst einmal ignorieren.

„In der Tat. Aber da du bereits selber bemerkt hast, dass das Gleichgewicht ins schwanken gekommen ist, wäre dieses Bündnis die sinnvollste Lösung! Ich vermute, dass wir erst am Anfang stehen. Für gewöhnlich sind solche neue Verteilungen der Machtverhältnisse immer der Beginn von etwas Größerem. Sakura...vertrau mir! Ich lebe schon lange genug, um dir das mit Gewissheit sagen zu können!“

Ich hatte mich nun ebenfalls erhoben und stand mit einem kleinen Sicherheitsabstand vor dem Uchiha. Auch wenn es mir nicht passte, Sasuke hatte leider Recht. Neji hatte vorhin ebenfalls etwas angedeutet. Ich biss mir missbilligend auf die Lippe. Wo ritt ich mich da nun wieder rein? Ein Bündnis mit den Vampiren...Ausgerechnet Vampire! Ich schätzte diesen Mann vor mir, absolut! Ich hatte einen mächtigen Respekt vor ihm...Aber Vampir blieb Vampir! Ein Wesen, dass seine Beute verführte, um ihr anschließend das Leben auszusaugen.

Obwohl mir Sasuke bisher nie einen Grund gegeben hatte, um an ihm zu zweifeln. Ganz im Gegenteil. Er hatte mir das eine oder andere Mal das Leben gerettet. Auch hatte er meine Unachtsamkeit vorhin nicht ausgenutzt. Er hätte mir so leicht mit dem Sharingan seinen Willen aufzwingen können, um mich zu einer Marionette zu machen. Aber er tat es nicht. Er gab mir die Möglichkeit mich selbst zu entscheiden. Naja, eigentlich hatte ich ja keine andere Wahl. Verdammt... er hatte mit allem was er sagte recht.

„Wenn es dich beruhigt,“ riss mich seine dunkle Stimme aus meinen Gedanken „gebe ich dir mein Wort, dass weder meine Vampire noch ich unsere Talente gegen dich verwenden werden!“

Ich sah ihn wieder an. Hatte ich Neji nicht versprochen dem Schwarzhaarigen nicht in die Augen zu sehen? Toll, Haruno! Schon das zweite Mal in dieser Nacht.

„Dein Wort...“ seufzte ich geschlagen und sah Sasuke fest in die Augen. Hoffentlich würde ich das nicht bereuen!

„Mein Wort! Keine Tricks. Ich werde dich über alles informieren. Du kannst dich auf mich verlassen!“ er lächelte mich an. Auch wenn er sein Bluterbe nicht benutzt hatte, spürte ich wie ich trotzdem in seine Falle tappte. So war es immer!

 

 

Leise ließ ich die Haustür ins Schloss fallen, bevor ich die Schlüssel in die Schale auf dem kleinen Tisch neben der Tür warf und meine Stiefel von den Füßen zog. Was für eine Nacht. Langsam schlurfte ich ins Schlafzimmer. Mein Katana samt Scheide und Gurt löste ich von meinem Rücken und stellte es neben die Zimmertür. Anschließend streifte ich mir die Klamotten vomKörper, griff nach einem frischen Handtuch im Kleiderschrank und ging ins Bad.

Das Wasser prasselte mir ins Gesicht, als ich den Kopf in den Nacken legte. Was hatte ich mir da nur eingebrockt? Wieder musste ich seufzen, stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Der Wasserdampf hing schwer im Raum, sodass ich einmal mit der Hand über den Spiegel wischte, um mir selbst in die grünen Augen zu sehen. Wassertropfen fielen auf meine Schulter und liefen langsam den Weg zum Schlüsselbein und weiter abwärts zum Dekolleté. Mit dem Finger folgte ich dem Tropfen und das Bild von der brünetten Menschenfrau im 'Guilty Pleasure' erschien vor meinem geistigen Auge. „Sie sah so zufrieden aus...“ überlegend legte ich den Kopf schief und fuhr mit der anderen Hand über meine Narbe am Hals. Deutlich konnte ich die Wulst unter meinen Finger spüren. Zufrieden war ich in der damaligen Situation absolut nicht gewesen. Eher hatte packte mich der Gedanke, wie Suigetsu mir die Kehle ausriss und ich somit Geschichte geworden wäre. Der Weißhaarige war zu diesem Zeitpunkt frisch gewandelt worden. Hatte eigentlich noch sein ganzes menschliches Leben vor sich. Ich hatte ihn nie gefragt, wie es passierte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob dies eine persönliche, gar eine intime Frage für einen Vampir war.

Suigetsu konnte seinen Durst noch nicht richtig kontrollieren und verfiel in eine Art Blutrausch. Sobald ich nur darüber nachdachte, konnte ich mich wieder an diese unglaublichen Schmerzen erinnern. Es fühlte sich an, als wenn ich innerlich verbrennen würde. Nur am Rande bekam ich mit, wie Sasuke mir den Hals rettete. Ich erinnere mich nur noch an die entsetzlichen Schreie von Suigetsu und wie dieser sich neben mir auf dem Boden krümmte, bevor ich das Bewusstsein verlor.

Im Krankenhaus erwachte ich anscheinend erst nach drei Tagen. Kakashi war mir nicht von der Seite gewichen und erzählte mir, was nach meinem Knock Out passiert war. Sasuke hatte wohl mithilfe von Runen meine Wunde schließen können und versorgte ich mit Blutkonserven, bis er Rettungswagen eintraf. Ich wollte gar nicht wissen, woher er meine Blutgruppe kannte. Wahrscheinlich konnte er es riechen.

Ein schwaches Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ob es bei Sasuke auch so schmerzhaft gewesen wäre? Bestimmt nicht...er hatte schließlich reichlich Erfahrung. Wie sich sein Biss wohl anfühlte? Ein leicht roter Schleier legte sich auf meine Wangen. „Vielleicht...“

Über was dachte ich hier eigentlich nach? Ich schlug mir mit den Handflächen leicht ins Gesicht. „Sakura, reiß ich zusammen!!“

 

Ich wickelte mich in das flauschige große Handtuch, holte mir aus der Küche ein Glas Wasser und ging wieder ins Schlafzimmer. Ich musste wirklich ganz dringend schlafen. Diese Gedanken zeugten von meiner Übermüdung. Eine kurze Schlafhose und ein zu großes rotes T-Shirt lagen bereits auf dem Bett bereit, in die ich sofort schlüpfte, bevor ich mich in meine Decke kuschelte.

Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, wenn ich einen starken Verbündeten hätte. So würde ich eventuell auch etwas mehr Schlaf bekommen. Ich drehte mich auf die Seite und schloss die Augen.

Das letzte was ich sah, waren tiefe schwarze Augen, die mich voller Sorge ansahen, bevor ich ins Land der Träume versank.

 

 

Geht es dir gut?“

Meine vor Schreck geweiteten Augen starrten auf den großen Mann vor mir. Da ich auf dem nassen Boden saß, sah er noch riesiger aus. Er ging einen Schritt auf mich zu, sodass seine Gestalt vom Licht der Straßenlaterne umfangen wurde. Rot...

Panisch rutsche ich weiter zurück.

Ich tue dir nichts!“ sprach er leise und kam noch etwas näher.

Ich wimmerte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Mittlerweile spürte ich eine Wand hinter mir. Würde ich jetzt sterben?

Der Mann ging vor mir in die Hocke. Wieder konnte ich nur rot sehen. Rot an seinem Mundwinkel. Rot am Hemdkragen. Rot an seiner Hand.

Du bist in Sicherheit! Ich passe auf, dass dir niemand mehr weh tun kann!“ seine Worte ließen mich wieder aufsehen. Direkt in sein Gesicht, direkt in seine Augen...Rot...

First Step

Kerzengerade saß ich im Bett. Meine Hand wanderte zu meinem Gesicht und wischte etwas feuchtes weg. Tränen? Etwas überfordert wischte ich die feuchten Finger an der Bettdecke ab. Konnte mich nicht erinnern, irgendwann einmal im Schlaf geweint zu haben. Ich zog die Beine an und legte meine Stirn gegen die Knie. Scheiße, was war das nur für ein Traum gewesen? Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern. Versuchte mir das Gesicht des Mannes ins Gedächtnis zu rufen. Aber nichts. Ganz so, als würde es mir entgleiten und in weite Ferne rücken. Es hatte sich so vertraut angefühlt und doch schienen die Bilder wieder in die dunklen Ecken meines Gehirns zu versinken. Was war nur mit mir los? Ich musste wirklich komplett übernächtigt gewesen sein.

Mit einem tiefen seufzen ließ ich mich rückwärts ins Kissen fallen und rieb mir durchs Gesicht. Zumindest war ich jetzt wach, auch wenn ich mich nicht unbedingt erholt fühlte.

Ein kurzer Blick auf die digitalen Ziffern des Weckers verrieten, dass ich den Tag wohl oder übel beginnen musste.
 

Nach der schnellen Katzenwäsche, einmal durch die Haare gekämmt und frischen Klamotten, saß ich nun mit einer heißen Tasse Kaffee in der Essecke und ärgerte mich über mich selber, während ich die gestrige Nacht nochmals Revue passieren ließ. Eigentlich hatte mir Sasuke nur vage Informationen gegeben. Klar, da waren Guhle, die sich zusammen schlossen und stärker schienen. Dieser lästige Umstand war mir durchaus selber aufgefallen. Auch, dass die Biester übermütiger wurden und, aufgrund der zu verschwinden scheinenden Vampire, weniger Gefahren witterten, schien an sich logisch zu sein. Allerdings störte es mich, dass Sasuke keine weiteren Fakten für mich hatte. Dies war untypisch für den Uchiha. Wie stellte es sich eine Zusammenarbeit vor, wenn ich keinen richtigen Anhaltspunkt hatte. Ich wusste nicht wo, wie oder wann sie verschwanden. Irgendwas musste doch dahinter stecken. Vor allem, da es sich um eine größere Anzahl von Vermissten handelte.

Ich stellte die halbleere Tasse ab und lief in den Flur um mir Block und Stift zu holen, die immer in der Schublade der Kommode verstaut waren. Auf den Rückweg schnappte ich noch schnell die Kaffeekanne von der Wärmeplatte. Wieder in der Sitzecke, legte ich den Block vor mich, füllte den Kaffee auf und tippte mit dem Stift gegen meine Lippen. Kurz zögerte ich, bevor ich auf die Mitte des leeren Blattes einen Kreis malte und inne hielt. Ja, wie sollte ich da nun anfangen?

Einige Minuten starrte ich auf den Kreis, zog die Stirn in Falten, bevor ich seufzte und mein Handy in die Hand nahm. Schnell war dieses entsperrt und ich konnte die ersehnte Schnellwahltaste drücken. Langsam schrieb ich zwei Wörter in den Kreis, während ich wartete, dass endlich abgenommen wurde. 'Vermisste Wesen'. Eine Braue in die Höhe ziehend sah ich auf die Worte. Klang doof! Konnte aber noch geändert werden.
 

„Du lebst ja noch!“ meldete sie die fröhliche Stimme auf der anderen Leitung.

„Warum sind eigentlich alle so überrascht, wenn ich mich melde oder mich irgendwo blicken lasse?“ grummelte ich in den Hörer und nahm einen großen Schluck von der dunklen Brühe.

„Liegt vielleicht daran, dass du lieber irgendwelchen Monstern hinter jagst, als dich um dein soziales Umfeld zu kümmern. Und nein, Teamjagten zählen nicht zu normalen sozialen Kontakten!“

„Sehr witzig Kakashi!“

Ein kurzes Lachen am anderen Ende ließ mich die Augen rollen.

„Mich würde es nicht wundern, wenn du genau deswegen anrufst.“

Mist! Ich biss mir ertappt auf die Lippe und ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Kakashi lachte erneut auf, als er mein betretenes Schweigen vernahm. Ich konnte sein triumphierendes Gesicht praktisch vor mir sehen, wie er verschlagen grinste und sich das Kinn rieb. Scheinbar war ich wohl wirklich etwas durchschaubar.

„Wusste ich es doch! Also schieß los!“ forderte er mich auf.

Nach einem kurzen zögern fiel ich auch nicht gerade charmant mit der Tür ins Haus. „Hat die Gilde in letzter Zeit häufiger mit Vermissten Wesen zu tun?“

Bei meinem Ziehvater musste ich nicht um den heißen Brei herum reden. Entweder er verriet mir, was ich wissen wollte oder er ließ es bleiben. Etwas dazwischen gab es nicht. Deshalb war es einfacher für uns beide, wenn ich ihm direkt mein Anliegen mitteilte.

„Ich dachte nicht, dass das so schnell die Runde macht.“ seufzte Kakashi und wurde ernst. „ Das geht seit ca. drei Wochen. Angefangen hat es nur ganz klein, mit unscheinbaren Mischwesen. Nur vereinzelt, eigentlich nicht der Rede wert. Allerdings wurden wir richtig darauf aufmerksam, als Asuma und sein Team quasi ein Mischwesenfriedhof fanden.“ Ich horchte auf, machte mir eine Notiz neben dem Kreis. „Wo wurden sie gefunden? Gab es irgendwelche Spuren? Gewalteinwirkungen?“ ungeduldig tippte die Miene des Stiftes auf den Block, darauf wartend meine Informationen zu erweitern. Ich wusste doch, dass Sasuke mir nicht alles gesagt hat. Mistkerl!

„Sakura...ich glaube du solltest dich da raus halten.“ Ich hielt inne. Bitte was?

„Ist das deine Meinung oder die der Gilde?“ Eine Wutader begann an meiner Schläfe zu pochen.

„Sakura...“ „Wenn du es mir nicht sagen willst, ist das in Ordnung...dann suche ich mir meine Infos wo anders!“ unterbrach ich ihn.

Stille. Ich konnte nur Kakashis leises atmen hören. Ich wusste nicht, warum ich plötzlich so wütend, ja sogar enttäuscht war. Vielleicht weil Kakashi mir für gewöhnlich blind vertraute und mir nichts vorenthielt...vor allem, da er mir bereits ein paar interessante Dinge verraten hatte. Er hatte mich ausgebildet, war mein Mentor, einer meiner engsten Vertrauten, mein Vaterersatz...Familie!

„Ich...“ wieder stockte er.
 

Kakashi Hatake hatte mich vor 16 Jahren bei sich aufgenommen. Ich war gerade einmal 8 Jahre, als ich von ihm gefunden und er meine Familie wurde. Ohne Erinnerung streunte ich in eine Gasse von Konoha umher, als ich auf ihn traf. Was genau davor passierte, wusste ich nicht mehr. Hatte das Geschehene verdrängt. Das Einzige was ich wissen musste, war dass Kakashi mir immer ein guter Vater war, auch wenn er zu dem Zeitpunk eigentlich viel zu jung für ein Kind wie mich schien.

Als ich in seine Fußstapfen treten wollte und mich für die Dämonenjagt interessierte, brachte er mir alles bei, das wissen musste. Er trainierte mich bereits sehr früh. Ich glaube mit 10 Jahren hielt ich mein erstes Holzschwert in der Hand. Mit 13 durfte ich das erste Mal mit einem Katana trainieren. Naja, eigentlich wusste mein Vater nichts davon. Sasuke hatte mir die Kunst mit dieser Waffe beigebracht...heimlich. Kakashi und der Vampir waren so etwas wie Freunde. Was sie miteinander Verband hatte ich bis jetzt nie erfahren. Beide sprachen nicht darüber. Mein Ziehvater schien ihm zu vertrauen und das war alles was zählte. Andernfalls hätte er seine Tochter niemals in die Nähe dieses Blutsaugers gelassen. Ich denke, wenn mein Vater die Sache mit dem Katana erfahren hätte, wäre Sasuke einen Kopf kürzer geworden und er hätte mich nicht mehr in seine Nähe gelassen.

Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich damals ebenfalls ein sehr inniges Verhältnis zu dem Uchiha. Wir verbrachten viel Zeit zusammen...warum ich mich von ihm ab wand...das fragte ich mich selbst...
 

„...recht!“ ich fuhr hoch. Warum mussten meine Gedanken immer abschweifen?

„Was?“

„Ich sagte, du hast recht!“ und wieder war ich voll da.

„Darf ich dich fragen, wie du von der Sache erfahren hast?“ ein rascheln in der Leitung. Kakashi kratze sich sicherlich überfordert am Hinterkopf.

„Sasuke.“ war meine simple Antwort. „Tja, auch das hätte ich mir denken können. Gut...komm einfach heute Nachmittag zu mir. Am Telefon würdest du mir sowieso nicht glauben. Und ich könnte dich mal wieder sehen!“

„Danke, Kakashi.“

„Wegen dir bekomme ich noch graue Haare!“ Ich lachte kurz auf. Das war typisch für ihn, mit diesem Spruch zu kommen. Kakashi hatte nämlich bereits Aschgraues Haar...und dies bereits, als ich ihn kennenlernte.
 

Nachdem wir aufgelegt hatten fuhr ich mir durch meine langen Haare und starrte auf die Skizzen. Es war nicht ungewöhnlich, dass Menschen oder Wesen verschwanden. Das war in unserer jetzigen Welt nicht unüblich. Eine Welt, in der es magische Geschöpfe gab, die von Zeit zur Zeit um Macht buhlten und sich untereinander bekämpften. Dennoch kam das nicht wie ein schlichter Machtkampf vor. Man würde sonst schnell darauf aufmerksam gemacht werden, welcher Möchtegernboss gerade Konoha und der Gilde die Stirn bot. Aber nichts dergleichen war im Umlauf. Seltsam war auch Kakashis Verhalten am Telefon. Wovon zum Teufel sollte ich denn meine Finger lassen? Und vor allem, warum hatte die Gilde diesen Fall nicht an die zuständigen Jäger weitergegeben? In jedem Fall die Jäger von Bezirk 34-44. Das war doch eigentlich ihre Aufgabe. Sie sorgten dafür, dass das Gleichgewicht der Machtverhältnisse im Einklang blieb und das mithilfe der Jäger. Menschen und Magier wurden als Dämonenjäger ausgebildet und waren, salopp gesagt, der verlängerte Arm der Gilde. Diese selbst bestand aus den fünf wichtigsten Vertretern der führenden Rassen.
 

Jiraiya war der Vertreter der Menschen. Ein riesengroßer, breit gebauter, langhaariger Mann, um die 50 mit einer Vorliebe für jedes weibliche Geschöpf. Kakashi schwor darauf, dass der Alte damals zur absoluten Elite gehörte und berühmt unter den Jägern war. Konnte ich mir aktuell einfach nicht vorstellen, bei diesem notgeilen Bock.

Die Magier vertrat Hinata Hyuga, die jüngere Schwester von Neji. Eine schöne, sehr schüchterne junge Frau -obwohl man bei einem Alter von 117 Jahren nicht unbedingt jung sagen konnte- mit so ungewöhnlich hellen, fliederfarbigen Augen die denen ihres großen Bruders glichen. Ihr geschmeidig wirkendes schwarzblaues Haar, reichte ihr bis zur schmalen Taille. Das Gesicht so hell wie Porzellan, erinnerte an eine Puppe.

Sie war bei weitem nicht so eine gute Elementarmagierin wie Neji, weshalb ich auch nicht böse darum war, sie nicht als Partnerin an meiner Seite zu wissen. Allerdings besaß sie wohl die Fähigkeit in Zukunft und Vergangenheit zu sehen, eine recht praktische Eigenschaft für ihre Stellung in der Gilde. Der kleine Nachteil war, allerdings dass Hinata nie wusste, ob ihre Vision bereits vergangenes oder zukünftiges zeigte. Also musste an dieser Stelle viel spekuliert und analysiert werden.

Ich selbst hätte Neji eher die Position in der Gilde zugestanden. Er war stark, hatte einen kühlen Kopf und war ein hervorragender Stratege. Der Hyuga selbst bevorzugte es lieber an der Front zu stehen und von dort die Personen zu schützen und zu unterstützen die er liebte.

Das jüngste Mitglied war der Werwolf Yahiko. Ihn hatte ich bisher nicht wirklich kennengelernt, da er es nicht lassen konnte seine Pflichten als Rudelführer nachzugehen und es nicht einsah dem Beta mehr Entscheidungsgewalt einzuräumen. Äußerlich machte er einen ungewöhnlichen Eindruck. Piercings wo man auch hinsah. Das Tattoo eines schwarz-weißen Schmetterlings, war am Hals zu sehen. Strenger Gesichtsausdruck und orangene, kurze , strubbelige Haare, die mich stark an Naruto erinnerten. Auf eine seltsame Weise, wirkte dieses Erscheinungsbild jedoch sehr attraktiv.

Wenn wir schon bei den gutaussehenden Männern wären...Itachi Uchiha, der ältere Bruder von Sasuke, war das vampirische Mitglied. Die Brüder sahen sich wirklich sehr ähnlich. Beide hatten dieses blasse, makellose, hübsche Gesicht -wobei Sasukes Züge auf mich etwas sanfter wirkten-. Itachis Haare waren lang, nicht ganz so dunkel wie Sasukes, hatten einen ganz kleinen gräulichen Stich, und waren fast immer zu einem Zopf im Nacken gebunden. Auch war er etwas kleiner als der Jüngere, ein Umstand der seiner außerordentlichen mächtigen Ausstrahlung nicht schadete. Auch wenn er sehr freundlich, charmant und zuvorkommend war, schüchterte seine Person jeden ein. Itachi besaß ebenfalls das Sharingan, das Bluterbe dieser uralten Vampirfamilie. Das er diese je eingesetzt hatte, konnte ich nur erahnen. Er verabscheute nämlich Gewalt, durch und durch ein absoluter Pazifist. Doch war es unwahrscheinlich, dass er in seinem langen Leben das Sharingan niemals eingesetzt hatte. Sasuke sprach, wenn überhaupt, nur das Nötigste mit oder über ihn. Irgendwas schien zwischen den Brüdern zu stehen, worüber keiner der beiden sprechen wollte.

Zur guter Letzt hatte die Gattung der Feen ihren festen Sitz in der Gilde. Mit Abstand als Erfahrenste, stand Tsunade stellvertretend für ihre Rasse ein. Sie war wunderschön mit ihren langen blonden Haaren, die wie ein goldener Schleier über ihren Rücken fielen und den warmen honigfarbenen großen Augen. Ihr Äußeres ließ nicht auf die raue und strenge Art dieser Frau schließen. Ruppig und direkt machte sie uns anderen gerne klar, dass sie die Feen als majestätische Rasse sah, zu der jeder aussehen sollte. Diese bescheidene Denkweise, ließ sie des öfteren mit den anderen Gildenmitgliedern zusammenstoßen. Besonders Jiraiya sah es als seine Aufgabe Tsunade eines Besseren zu belehren. Dies führte bereits das ein oder andere Mal dazu, dass der Weißhaarige die Fast der Fee im Gesicht spürte.

Über die Fähigkeiten dieser magischen Wesen war nicht viel bekannt. Sie zogen es vor, lieber im Geheimen zu agieren und ihre Talente für sich zu behalten. Angeblich verfügten sie über starke Heilkräfte, denen sie auch ihr unglaublich langes Leben verdankten.
 

Und erneut wanderten mein Geist umher, nicht in der Lage sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Wichtig war, dass wir wohl vor einer großen Aufgabe standen. Dies konnte auch die Gilde nicht verschweigen, auch wenn sie die Vermissten Fälle für sich behielt und nur wenige Auserwählte einweihte.

Auch dass Sasuke scheinbar gezwungen war mit der Gilde und daher mit seinem Bruder zusammenzuarbeiten, bewies den Ernst der Lage. Dennoch glaubte ich, dass mir der jüngere Uchiha ein paar wichtige Informationen vorenthielt. Ebenso Kakashi, der mich aus der Sache heraushalten wollte.

Das würden wir ja erst einmal sehen! Sie kannten mich schlecht, wenn die beiden glaubten, dass ich wie ein Schoßhündchen auf meine Aufgaben warten würde ohne Fragen zu stellen.

Das Handy in der Hand drehend, sah ich erneut auf die schwarzen Lettern und fixierte die Wörter 'tot in Lagerhalle gefunden'. Das Telefon stoppte in seiner Drehung, der Bildschirm wurde entsperrt, die gesuchte Nummer schnell gefunden und gewählt. Kurz vernahm ich das Freizeichen, ein knacken in der Leitung, bevor ich mit einem kurzen, strengen „Ja!“ begrüßt wurde.

„Kannst du mich um 18 Uhr bei Kakashi einsammeln?“

„Sicher.“

„Sehr gut! Mach deine Augen schon mal bereit, eventuell wartet Arbeit auf uns. Bin da etwas auf der Spur!“

„Sakura?“

„Ich kläre dich nachher auf...Versprochen!“

Oh das würde ihm jetzt nicht gefallen!

„Ach und Neji...“

„Ja?“

„Bring ein paar Erweckungsrunen mit!“

Stille...Ich konnte quasi vor mir sehen, wie der Magier missbilligend eine perfekt geschwungene Augenbraue in die Höhe zog. Er hasste es auf die Methoden der Alchemie zurückzugreifen.

Einige lange Sekunden verstrichen, bevor mir mein Freund antwortete. „Schätze, dass ich gar nicht wissen will, in was du uns da rein manövrierst!“ seufzte der Dunkelhaarige. Dieser elende Pessimist.

„Dann willst du bestimmt auch nicht wissen, mit wem ich zusammenarbeiten werde...“

Erneut schwieg der Hyuga. Nur sein leises Atmen war zu hören und mein schlechtes Gewissen meldete sich zu Wort. Er würde mich Tagelang mit Schweigen strafen.

„Bis nachher.“ überging er das eben gesagte nach einem endlosen Moment und legte einfach auf.

Ich legte das Handy neben mir auf die Bank, ließ die Arme einfach hängen und legte meinen Kopf auf die kühle Tischplatte.

Jap, das würde eine lange Nacht werden!
 

*~*
 

„Irgendwelche Erfolge?“

Die kleine Gestalt lehnte im Türrahmen des Labors und fixierte mit leuchtenden Augen den Rücken des großen, schlanken Mannes, der sich über einige Blutproben beugte. Dieser richtete sich auf und strich sich vereinzelte Strähnen auf dem kantigen Gesicht, ehe er sich zu seinem Besucher umdrehte, sein Haupt zum Boden richtete und in einer tiefen Verbeugung verharrte.

„Es gibt bereits einige Objekte, die Kompatibel sind. Bedauerlicherweise nicht ohne Nebenwirkungen!“

„Das war zu erwarten! Hmm...“

Die winzigen Füße schienen über den Fußboden zu schweben, so leicht bewegte sie sich zu dem Mann im weißen Kittel. Sie legte eine Hand federleicht auf seine Schulter, ein Zeichen dass er sich aufrichten durfte.

Erneut verbannte er das Haar aus seinem bleichen Gesicht. Die bernsteinfarbenen Opale wanderten zu seiner Arbeit, woraufhin sich ein schiefes Grinsen auf seine schmalen Lippen legte.

„Doch bin ich sehr zufrieden mit dir! Außergewöhnlich wirklich! Was kann er?“

Mit den Fingern drehte sie eine ihrer Haarsträhnen, legte den Kopf schief und wirkte wie die Unschuld selbst.

„Er beherrscht die zweite Phasen der Verwandlung. Gewinnt an Stärke, je länger er unter Adrenalin steht. Er hat die Geninformation von Objekt 42 gut aufgenommen...allerdings gibt es ein paar... nunja nennen wir es unerwartete Wendungen.“

„Wendungen?“

Die Kleinere schwebte um den Labortisch herum, direkt auf die Liege zu auf der das Subjekt lag, mit Ledergurten fest fixiert. Die Hautfarbe erinnerte sie eher an einen Toten. Sie setzte sich zu ihm, strich sanft über die Wange.

„Auch wenn er kompatibel ist, töten die zugefügten Blutzellen die Eigenen vorhandenen. Der Körper ist nicht in der Lage, die fehlenden Blutkörperchen zu erneuern und stößt die Fremden nach und nach ab.“

„Jetzt sprich nicht immer in Rätseln!“ Ihre hellen Augen blickten drohend.

„Ich bitte um Verzeihung!“ Erneut verbeugte er sich tief.

„Ich möchte damit sagen, dass -sobald die eigenen Blutzellen verbraucht sind- die Testperson nicht lange überleben wird. Ich befürchte, er wird nicht lange in Phase Zwei kämpfen können. Je länger er kämpft, desto schneller wird der Körper sich der Zellen bedienen und somit wird er...“ „Unbrauchbar!“ fiel sie ihm ins Wort.

„Exakt!“

Ein leises Kichern stahl sich über die vollen Lippen, worauf er ebenfalls den Mundwinkel hob.

„Forschungen brauchen doch ihre Zeit.“ Sie beugte sich über das Gesicht der Testperson, nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander.

„Und nun...erwache mein schöner Prinz!“

Sie legte ihre Lippen sachte auf seine. Die Luft im Raum wurde schwer, nahm dem großen Mann beinahe den Atem. Er strauchelte und stütze sich in letzter Sekunde auf dem Tisch, wobei einige Reagenzgläser zu Boden fielen. Dennoch versiegte sein Lächeln nicht, sah weiter auf die beiden Gestalten vor sich, leckte sich genüsslich über sie Lippen.
 

Der Druck verschwand so schnell, wie er gekommen war. Sie löste sich von seinen Lippen und blickte in stechend grüne Augen. Voller Vorfreude löste sie die Gurte und legte ihre kleine Hand auf die nackte Brust des Mannes. Ihre Opale leuchteten hell auf. Oh ja, jetzt würde es endlich beginnen!

Crime Scene

Ungläubig sah ich in die dunklen Opale meines Ziehvaters. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er mir diese Informationen vorenthalten wollte. Er hatte bereits angedeutet, dass die Leichen der verschwundenen Wesen gefunden wurden, dennoch hatte ich nicht mit so etwas grausamen gerechnet. Auch wenn die Opfer auf den ersten Blick einfach nur wie tote Körper aussahen, konnte man erst bei genaueren betrachten der Fotos, das Ausmaß des Dilemmas sehen. Den Personen auf den Bildern fehlten stets irgendwelche Körperteile. Sichtbar wie auch Unsichtbar. Augen wurden entnommen, und hinterließen ein gähnendes Loch in ihrer Höhle. Auch anstelle von Ohren, sah man nur eine fein säuberliche vernähte Stelle an dessen Platz. Der Brustkorb wurde wieder zusammen getackert, nachdem das Herz, ein Lungenflügel oder sonst was entnommen wurde. Ausgerissene Fingernägel oder Krallen, zeugten von brutalen Foltermethoden.

Eine Sache, die wirklich jedes Opfer gemeinsam hatte, waren die Einstichstellen auf Handrücken, Armbeuge und Halsschlagader. Die Gesichter erstarrt, die Augen weit aufgerissen und die blanke Angst zeigend. Sie schienen einen lagen und grausamen Tod gestorben zu sein.
 

In den Händen hielt ich noch immer das Bild eines kleinen Mädchens, vielleicht 10 Jahre alt. Ihre Haut schimmerte leicht silbrig und schien von Schuppen überseht zu sein. Das sonnengelbe Kleid war nach oben gerutscht und legte den Blick auf eine Fleischwunde am Oberschenkel frei. Akkurat wurde ein ca. 10 x 20 cm großes rechteckiges Stück Haut entfernt und anschießend die Wundränder mit etwas heißem verlötet. Ihr Mund war zu einem verstummten Schrei aufgerissen, die hellblauen Augen milchig und leer.

„Und warum wolltest du mir das hier nicht sagen?“ meine Stimme zitterte, während der Zorn in mir aufstieg. Wer tat so etwas nur?

Kakashi sah mich weiterhin stumm an. Den unteren Teil seines Gesichtes mit seiner Hand verdeckt, schien er zu überlegen.

„Verdammt, Kakashi! Sie war ein Kind!“ Ich sprang auf, ging an ihn vorbei zum Bücherregel, welches hinter dem Grauhaarigen am Fenster stand. Das Bild meines jüngeren Ichs lächelte mir entgegen. Ich saß auf den Schultern meines Vaters und hielt triumphierend mein Holzschwert über meinen Kopf. Das rosa Haar war zu zwei geflochtenen Zöpfen gebunden, die auf meinen Schulten ruhten. An dem Tag hatte mich Kakashi das aller erste Mal mit dem Holzschwert trainieren lassen. Ich war so stolz, als mir diese Waffe in die Hände gelegt wurde. Auch über den entspannten Gesichtsausdruck des Älteren hatte sich ein stolzes Grinsen gelegt. Vater und Tochter strahlten um die Wette. Eben dieses Foto nahm ich in die Hand und strich mit den Daumen über das kühle Glas.

Ob die Eltern dieses Mädchens zu Hause bereits krank vor Sorge waren oder... ein verräterisches brennen machte sich in meinen Augen breit... oder wussten sie schon über das Schicksal ihrer kleinen Tochter?

Hinter mir vernahm ich die leisen Schritte Kakashis. Er blieb hinter mir stehen und legte seine große Hand tröstend auf meine rechte Schulter.

„Ich hätte dieses Mädchen sein können...!“ meine Stimme brach. Ja, hätte er mich nicht gefunden, wäre ein ähnliches Schicksal auch meins geworden.

Der Druck auf meiner Schulter wurde etwas fester, gab mir halt. Der Klos in meinem Hals nahm weiter zu, doch würde ich ihm nicht nachgeben. Stattdessen legte ich meine freie Hand auf Kakashis und drückte diese. Er spendete mir Wärme und Trost, so wie es nur ein Vater konnte. Dies war der Moment, in dem ich Begriff, warum er mich aus der ganzen Sache heraushalten wollte. Es lag nicht daran, dass Kakashi mich nicht für Fähig hielt. Nein, ganz im Gegenteil. Er wusste über meine Fähigkeiten. Es war die Sorge um mich, er wollte seine Tochter schützen, mir den Anblick dieses Mädchens ersparen. Wohl wissend, dass sie nicht das einzige Kind war oder bleiben würde.

Und deshalb musste etwas geschehen. Ich würde alles in meiner Macht Mögliche tun, damit kein Kind leiden musste, dass keine Familien mehr getrennt werden würden.

„Du weißt, dass du mich nicht immer beschützen kannst!“ Ich drehte mich zu meinem Vater und sah ihm in seine warmen Opale. Sein Gesichtszüge wurden ganz weich, als er mir die Hand auf den Kopf legte.

„Ich wusste immer, dass du mir dies nicht leicht machen würdest. Aber einen Versuch war es wert... meinst du nicht?“

Er wuschelte mir durchs Haar, bevor er von mir abließ und Richtung Küche ging.

„Danke...Dad!“ Leise kamen diese Wörter über meine Lippen, dennoch blieb Kakashi kurz stehen. Nach einem kurzen Moment sah er über seine Schulter zu mir und grinste. „Jetzt werde aber nicht sentimental. Ist ja schon fast gruselig, meine Tochter so zu sehen!“
 

Nach und nach trug ich die neuen Informationen zusammen. Irgendein krankes Schwein sammelte anscheinend Körperteile von verschiedenen Arten an Wesen. Handelte es sich hier nur um einen irren Sammler, dem einer bei seinem abstoßenden Hobby abging oder steckte doch mehr dahinter. Rund 40 Opfer wurden in der Lagerhalle am alten Hafen gefunden. Alle ordentlich nebeneinander aufgereiht, zwischen den großen Containern. Es sah nicht so aus, als wenn der Mörder die Reste seiner Arbeit beseitigen wollte. Nur leider sagte mir dies nichts zum Täter, außer dass ich der festen Überzeugung war, dass ich nicht nur nach Einem suchen musste.

Von Kakashi erfuhr ich auch, das die Gilde in der tat versuchte so wenig wie möglich über diesen Fall publik zu machen. Nur ausgewählte Jäger wurden für diesen Fall eingezogen. Interessant war auch, dass nicht alle mit dieser Entscheidung einverstanden waren. Itachi und Hinata sprachen sich dafür aus, jeden der bei den Ermittlungen helfen konnte miteinzubeziehen. Nur leider wurden sie von den drei anderen überstimmt... frei nach dem Motto, dem Täter keine Leinwand für sein Verbrechen geben und so die Opferzahl klein halten. Absolut beschränkte Idee, wenn man mich fragte! Wir sahen ja, wie klein die Opferzahl waren. Und dabei waren noch nicht einmal die vermissten Werwölfe und Vampire mitgezählt.

Ja, die Vorgehensweise der Gilde schmeckte mir von Mal zu Mal weniger. Arroganter Haufen an privilegierten Möchtegernvertretern!
 

Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet, dass Neji in wenigen Minuten mit dem Auto vor fahren würde. Also band ich mir schnell die Haare zusammen, zog an der Wohnungstür Stiefel und Jacke an und schnappte mit den Ledergut mit meinem Katana.

„Danke nochmal!“ ich drehte mich nochmal zum Wohnzimmer. Kakashi lehnte am Türrahmen und hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben. „Dann will ich mal hoffen, dass du nichts dummes anstellst!“

Gespielt beleidigt stemmte ich die Hände in die Hüften und kniff die Augen bedrohlich zusammen. „Wenn ich was dummes tue, dann hab ich mir das wohl bei dir abgeguckt!“

„Touché!“

„Also dann...!“ Ich legte zwei Finger an meine Stirn zum Abschied und verließ die Wohnung meines Vaters.
 

Nachdem ich in Nejis Wagen gestiegen war und ihm von den gestrigen Nacht und den vermissten Wesen erzählt hatte, trat das ein was ich bereits befürchtete. Er strafte mich mit Schweigen. Während der gesamten Autofahrt von einer Stunde -immerhin mussten wir einmal quer durch Konoha und es war Rush Hour- hatten sich seine Gesichtszüge in Stein verwandelt. Er sah stur auf die Straße und würdigte mich keines Blickes. Auslöser hierfür war der Tatsache verschuldet, dass ich mich entschlossen hatte gemeinsam mit Sasuke diesen Fall zu lösen und somit zog ich automatisch meinen Freund mit hinein.

Neji hasste Vampire, auch wenn er durch seine Tätigkeit als Dämonenjäger unvoreingenommen sein sollte. Nur leider konnte niemand gegen seine Gefühle ankommen, sie verrieten einen nur zu gerne. Auch ein Neji Hyuga war machtlos dagegen.

Vampire hatten ihm und Hinata vor 90 Jahren alles genommen. Damals lebte der Magierclan der Hyuga in einem kleinen Dorf außerhalb von Konohagakure. Sie hatten sozusagen ihre eigene kleine Gemeinschaft mit mächtigen Familienmitgliedern die ganz besondere und einzigartige Talente besaßen. Bedauerlicherweise sahen ein paar Vampire dies als eine Aufforderung, ihre Stärke und Macht zu demonstrieren und schlachteten fast den gesamten Clan ab. Eine Hand voll Hyugas überlebte und konnten sich irgendwie in Sicherheit bringen. Unter den Überlebenden waren auch die Geschwister und ihr Vater gewesen. Nach und nach spürten die übrig gebliebenen Clanmitglieder die Mörder auf und ließen sie, im wahrsten Sinne des Wortes, bluten. Später fand man heraus, dass es sich um abtrünnige Vampire handelte, die sich dem Blutrausch ergeben hatten und somit langsam zu Level-E-Vampiren wurden. Äußerst gefährliche Geschöpfe, ehemalige Menschen, die kein Maß bei der Nahrungsbeschaffung kannten und irgendwann nur noch Spaß und Erregung in ihrem Rauschzustand verspürten.

Nunja, diesen Grund konnte ich Neji beim besten Willen nicht verübeln. Nur leider wurde Sasuke von Nejis Abneigung nicht verschont, was auch seinen Missmut gegenüber meinem neuen Bündnis erklärte. Jetzt würde ich auch noch den Vermittler spielen dürfen. Genervt seufzte ich auch, während ich meinen Nasenrücken massierte. Tolle Aussichten!
 

Der Wagen hielt vor der alten Lagerhalle, die Kakashi vorhin beschrieben hatte. Hinter einigen ranzigen, teilweise zerstörten und gestapelten Containern verbarg sich der Eingang, sodass wir Nejis Auto noch vor dem kaputten Maschendrahtzaun parken mussten. Ohne groß miteinander zu reden, schnallte ich mir meine Waffe auf den Rücken und zurrte den ledernen Gurt fest. Ich schritt an dem Dunkelhaarigen vorbei, bahnte mit meinen Weg zwischen den Containern hindurch und blieb, mit vor der Brust verschränkten Armen, vor dem großen Eingangstor stehen. Das hölzerne Schild mit der Aufschrift 'Kiotos Fischereibetrieb' hing schepp und verblichen über dem Eingang. Die Farbe der blauen Lettern splitterte bereits ab und machte neben dem rostenden Wellblech des Tores, und der bröckelnden Außenfassade der Lagerhalle einen erbärmlichen Eindruck. Zusätzlich verlief das gelbe Absperrband quer über den Eingang, um ungebetene Gäste draußen zu halten. Als ob das irgendwen daran hindern würde einzutreten.

„Siehst du einen anderen Eingang?“ fragte ich den Magier, als er sich neben mich gesellte. Auch ohne ihn Anzusehen, wusste ich dass Neji seine Augen bereits aktiviert hatte und das Gebäude nach einen alternativen Einstieg durchleuchtete. Nach ein paar Sekunden ließ er mich einfach stehen und marschierte links an mir vorbei. Mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht pustend folgte ich Neji, der bereits um die Ecke bog. Sehr erwachsen...wirklich!
 

Als ich endlich aufschloss, sah ich nur noch, wie mein Freund bereits den knapp zwei Meter hohen Container, der direkt an der steinernen Wand stand, hochgeklettert war und auf dem Rand hockte. Als er mich sah, legte er sich auf den Bauch und streckte mir grimmig eine Hand entgegen. Diese Geste ließ mich dann doch kurz schmunzeln, bevor ich Anlauf nach und auf den Container zu sprintete. Ich sprang ab, nahm zusätzlich die Hauswand als Trittfläche um an Höhe zu gewinnen und griff nach Nejis warmer Hand, die mich auch augenblicklich hochzog. Auch wenn er sauer war, hängen lassen würde er mich nie!

Wir drückten uns an ein paar Kisten vorbei, bis ein zerbrochenes Fenster uns den Weg nach Innen schenkte. Vorsichtig stiegen wir nacheinander ein. All zusehr mussten wir uns nicht orientieren, da das gläserne Dach uns so viel Licht spendete und irgendwie unheilvoll unsere Aufmerksamkeit bereits auf die grauen Laken am Boden richtete. Offensichtlich befanden sich darunter die toten Körper der Opfer. Aber warum zum Teufel wurden sie nicht in die pathologische Abteilung der Gilde gebracht?

Schnell kletterten wir an ein paar Schwerlastregalen hinunter und wirbelten die dicke Staubschicht auf, die nun wie ein milchiger Schleier schwer im Raum zu hängen schien. Die Stille sorgte zusätzlich für Beklommenheit, die einem aufs Gemüt schlug. Ein kurzer Blick zu Neji zeigte, dass auch er sich unwohl fühlte. Die Adern an an seinen Schläfen traten hervor und die hellen Opale wanderten durch die gesamte Halle, suchten nach etwas was hier nicht hingehörte.

„Wir sind alleine.“ erlöste er mich nach einigen Sekunden und entspannte seine Schultern ein wenig bevor er zu Laken zu ging. Ich tat es ihm gleich und positionierte mich hinter Neji, meine Hand umfing den Griff des Katanas. Schließlich konnte man nicht vorsichtig genug sein!

Der Magier ging in die Hocke und zog den Stoff nach unten, woraufhin drei starre Körper zum Vorschein kamen. Ungläubig lies ich meine Hand sinken und starrte auf das Unmögliche. Jetzt fiel mir auch auf, dass es nicht nach Verwesung stank, wie es eigentlich nach drei Wochen der Fall sein sollte. Gerade im Juli, wo die Sonne erbarmungslos durch das Glasdach die Halle in eine Sauna verwandelte.
 

„Verdammt, Sakura! Was ist das hier?“ Neji hatte sich wieder aufgerichtet und war neben mich getreten, sein Gesichtsausdruck genauso fassungslos wie meiner. Die Leichen hätten innerlich Verfault sein sollen, unter der Haut müssten grünlich verfärbte Adern zu sehen sein und sich bereits zersetzten, es sollte bestialisch stinken...aber nichts dergleichen. Ich langte vorsichtig nach dem Tuch und zog es weiter zurück, um die anderen Körper frei zu legen.

„Was ist das für eine kranke Scheiße?!“ flüsterte ich. Vor uns lagen zehn Wesen, makellos, trugen keine Spuren des Zerfalls. Die Haut war straff über die Knochen gezogen, so als wenn sie erst vor wenigen Minuten gestorben wären. Mein Blick fiel auf den Mann direkt vor uns. Ein blonder junger Mann, nicht viel älter als ich, mit kleinen hellbraunen Hörnern auf der Stirn. Besser gesagt, war es nur noch ein Horn. Das Linke wurde auf eine skurrile Art herausgeschnitten. Das Wundfleisch wirkte noch frisch und die Wundränder wulstig. Mich vorbeugend besah ich mir das Wunde Fleisch genauer. Mit einem Finger fuhr ich über den hervorstehenden Rand, wobei ein fletschendes Geräusch entstand. „Das Blut ist noch feucht...“ ich sah auf das Rot auf meinen Fingern und rieb diese aneinander.

„Sind das vielleicht neue Opfer, die einfach dazugelegt wurden...von denen die Gilde noch nichts weiß?“ ließ mich Neji an seinem Gedanken teilhaben.

„Nein!“ ich schüttelte langsam den Kopf. „Ich hab ihn auf einen der Fotos gesehen.“ Das restliche Blut wischte ich an meiner schwarzen Jeans ab. „Er ist bereits seit mindestens drei Wochen nicht mehr am Leben!“

„So etwas habe ich noch nie gesehen...“

„Ich auch nicht! Vielleicht wurde ihnen ja etwas injiziert. Schau...“ ich deutete auf die die Halsschlagader der Mannes. „...Kakashi meinte, dass jedes Opfer solche Einstiche hat. Auch auf dem Handrücken und in der Armbeuge.“

Neji aktivierte erneut seine Augen und ließ sie über die toten Wesen vor uns wandern. „Du hast recht. Allerdings kann ich nichts sonderbares in ihrem Blut erkennen. Auch die noch vorhandenen Organe sehen unauffällig aus. Kein Anzeichen von Zerfall.“ zählte er weiter auf.

Wir schwiegen und überlegten, was wir als nächstes tun sollten.

„Vielleicht hat die Gilde irgendwelche Ergebnisse an die wir ran kommen könnten.“ überlegte ich laut und spürte bereits den skeptischen Blick meines Freundes auf mir.

„Willst du etwa einbrechen? Wie stellst du dir das bitte vor?“

„Verlockende Idee, aber nein! Wir fragen einfach Itachi oder Hinata.“ Ein schiefes grinsen legte sich auf meine Lippen, als ich mich zu dem Dunkelhaarigen drehte und beobachten konnte, wie er eine seiner fein geschwungenen Brauen in die Höhe zog.

„Hat dir der verdammte Vampir bereits das Hirn vernebelt?“

„Was denn? Fragen kostet doch nichts. Außerdem habe ich im Gefühl, dass besonderes Itachi nicht abgeneigt sein wird uns ein bisschen zu helfen.“

„Tss...“

„Jetzt schmoll nicht!“ Ich stand auf und klopfte ihm gönnerhaft auf die Schulter. „ Und nun sollten wir mal sehen, dass wir eventuell direktere Infos bekommen.“ Mein Gesicht wurde wieder ernst. „Hast du die Rune dabei?“

Zögernd griff der Magier nach einem kleinen Beutel, den er am Gürtel befestigt hatte. Langsam glitten die schmalen Finger in das Innere, kurzes aufeinander schlagen von harten glatten Material, und schon hielt er einen königsblauen kleinen Stein in der Hand. Auf der glatten Oberfläche war die Rune der Erweckung eingeritzt.

„Die toten sollten Ruhen...das weißt du!“ kurz ließ er den Stein spielerisch durch seine Finger gleiten, bevor er sich neben den Gehörnten kniete und den Stein auf dessen Brust legte.

„Nur leider war niemand so nah am Täter wie diese Opfer. Jeder noch so winzige Hinweis könnte Anderen das Leben retten.“

Daraufhin erwiderte der Hyuga nichts mehr. Wusste das ich recht hatte. Er legte lediglich die Hände an die Schläfen den Mannes, schloss seine Augen und murmelte Wörter auf einer Sprache, die ich nicht verstand.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, da mir wohl bewusst war, dass diese Methode der Alchemie einen schlechten Ruf genoss und unter den Magiern verpönt war. Wie Neji bereits sagte...die Toten sollten Ruhen!
 

Erweckungsrunen hatten die Eigenschaft, verstorbene Personen für einen kurzen Moment zurück ins Land der Lebenden zu holen. Bewegen konnten sie sich nicht, lediglich des Gehirn bekam einen kleinen Anstoß, um Information und Emotionen die es kurz vor dem Tod gesammelt hatte, wieder abzurufen. Die Zeit, in der der Verstorbene sein Bewusstsein wieder erlangte, konnte nicht genau kalkuliert werden. Auch war unklar ob das Opfer überhaupt sprechen oder der Verstand wieder arbeiten konnte. Indikatoren hier für waren, wie lange er bereits verstorben war und vor allem wie er gestorben ist. Je grausamer und traumatischer der Todesumstand, desto schneller löschte das Gehirn das Geschehene und ging auf Standby oder, im schlimmsten Fall, wurde der Verstorbene in einer Endlosschleife seiner Elends gefangen und erlebte seine letzten Minuten oder Sekunden immer wieder aufs neue.

Zum Glück hatte ich so eine Situation noch nicht erlebt. Auch wenn dieser Fall Potential dazu hatte, betete ich inständig dafür, dass dies nicht mein erstes Mal werden würde.
 

Nervös knete ich meine Finger und ließ das Szenario vor uns nicht aus den Augen. Mittlerweile hatte Neji Mittel- und Zeigefinger auf den Runenstein gelegt, dessen Gravierung schwach leuchtete. Die Worte waren verstummt, sodass das Warten sich unendlich in die Länge zog und ich gespannt den Atem anhielt.

Nach einigen endlosen Sekunden riss der blonde Mann seine Augen auf. Bernsteinfarbene Opale so weit aufgerissen, dass es den Anschein machte, dass die Augäpfel aus ihren Höhlen quellen würden. Ängstlich und in voller Panik huschten die Pupillen immer wieder von rechts nach links. Er schien nach Etwas oder Jemanden zu suchen. Ich dachte gar nicht weiter darüber nach und legte meine rechte Hand auf die kalte des Mannes am Boden.

„Ruhig...ganz ruhig! Wir wollen dir nichts tun!“ Seine Irden richteten sich auf die meinen. „Du bist in Sicherheit!“ versuchte ich ihn zu beruhigen und strich sanft über seine Hand. Keine Ahnung, ob sein Körper wieder Berührungen wahrnehmen konnte. Schaden würde es mit Sicherheit nicht...und vielleicht versuchte ich aus so mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, da wir dieses arme Geschöpf wieder zurück geholt hatten.

„Weißt du wer du bist?“ keine Antwort...nur diese Angst in den Augen. „Kannst du dich an deinen Namen erinnern?“

Wieder nichts nur ein leichtes heben und zusammenziehen seiner Brauen, als wenn er überlegen würde, was ich von ihm wollte. Ruhe bewahren, Sakura!

„Ist nicht schlimm!“ versuchte ich dem Blonden ein aufmunterndes Lächeln zu schenken und griff mit der anderen Hand links neben mir, um mich an Nejis freie Hand zu klammern. Er erwiderte den Druck und verstand gleich was ich von ihm wollte.

„Wenn du verstehst was ich sage, dann versuch zu blinzeln. Wir wollen helfen und brauchen dich dafür!“ übernahm der Magier das Wort und zog den wirren Blick des Mannes auf sich.

„Bitte...es ist wichtig!“

Erneut zeigte er keine Reaktion, außer seiner Augen, die zwischen uns hin und her sprangen.

„Wir wollen dafür sorgen, dass keine mehr so leiden muss wie du!“ platze es aus mir heraus und ließ mich weiter zu dem Blonden aufrücken. „Bitte versuche dich ein wenig zu erinnern! Wer hat dir das angetan? Was haben sie...“ „Sakura!“ mit einem Ruck wurde ich nach hinten gezogen. „Das reicht!“

Was?

„Aber... Er...er muss uns doch was sagen können. Er...“ Ich konnte nicht weiter reden. Der Klos von heute Mittag machte sich wieder in meinem Hals breit. Was war nur mit mir los? Ich fasste mir an den Hals, rieb daran. Mein Atem wurde schneller, doch hatte ich das Gefühl keine Luft zu bekommen. Mit der anderen Hand versuchte ich das Oberteil am Hals zu lockern, hoffend wieder besser Luft zu bekommen.

„Sakura! Sakura hey....Beruhige dich!“

Nur dumpf nahm ich Nejis Worte war, hatte das Gefühl seine Stimme durch kaputte Lautsprecher zu hören. Ich spürte, dass sich seine Hände auf meine Schultern legten und mich zu ihn drehten. Meine weit aufgerissenen Augen starten ihn an. Das Atmen fiel mir immer schwerer. Panik...ich hatte eine Panikattacke! Aber warum? Ich wusste, dass es keinen Grund gab. Mein Brustkorb zog sich immer weiter zu, Tränen liefen mir über das Gesicht. Nejis Lippen bewegten sich, nur konnte ich nicht mehr hören, was sie zu mir sagten. Nur noch ein Rauschen drang in meinen Ohren.
 

Am Rande bekam ich mit, wie sich Arme unter meine Knie und meinen Rücken legten und mich somit an eine harte Brust drücken. Wir setzten uns in Bewegung. Mit einem Ruck stießen wir gegen irgendwas und augenblicklich wehte mir eine milde Brise um die Nase. Doch zu meinem Bedauern, ließ mich dies nicht besser atmen.

Diese panischen Augen des gehörnten Mannes...diese ganzen Leichen, aufgereiht wie eine Sammlung...Schmerzen...Ihnen wurden schlimme Dinge angetan...jemand hatte sie misshandelt, gedemütigt, gebrochen...Kinderaugen die mich voller Leid ansahen...sie sollen mich loslassen!

„Los lassen!“ schrie ich. „Lass mich!“

Er würde mit etwas antun. Mich verletzen!

Ich schlug mit den Fäusten gegen den harten Brustkorb, versuchte mich von ihm weg zu drücken. Wehrte mich! Doch der Griff wurde nur fester.

„Lass mich! Ich will nicht!“ ich schrie lauter, die Atemnot war vergessen. Ich hatte nur noch einen Gedanken. Weg hier...Ich musste mich in Sicherheit bringen!“

Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Wusste nicht, wie lange ich gegen ihn ankämpfte.

Plötzlich erstarrten meine Bewegungen und ich konnte mich nicht mehr rühren. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Schwarze, durchsichtige Schlingen umfingen meine Arme und Beine. Erneute Panik packte mich, zwang mich in die Knie und ließ mich erkennen, dass alles zu spät war. Heiß rannen mir weitere Tränen die Wangen hinab. Das rauschen nahm langsam ab und ich begann Schritte zu hören, die auf mich zu kamen. Krampfhaft sah ich auf meine Hände. Ich wollte nicht sehen, was da auf mich wartete.

Kühle Hände legten sich an meine Wangen. Doch blieb der Schmerz aus, den ich erwartet hatte. Ganz sanft hielten sie mich, wischten behutsam die Tränen hinfort.

„Du bist in Sicherheit! Ich passe auf, dass dir niemand mehr weh tun kann!“ ganz leise drangen diese Worte zu mir hindurch. „Sakura...Sakura, ich bin da!“

Ja er war da. Noch immer lag eine Hand an meiner Wange, ließ den Gedanken an Flucht verschwinden. Mein Kinn wurde etwas angehoben und ließ mich aufblicken. Ich ließ es geschehen, denn ich wusste dass mir nichts widerfahren würde...Meine Augen versanken in seinen dunklen Seen.

„Sasuke...“ nicht mehr als ein Flüstern verließ meine Lippen und ließen mich schwach wirken. Ich hasste es, ebenso wie ich es zu gerne aufsaugen wollte. „Bitte verzeih mir!“ Er legte seine Stirn gegen meine und schloss seine wundervollen Opale. In dem Moment, in dem ich ihn Fragen wolle, was genau ihm leid tat, öffnete er seine Augen und ließen mich in einem Strudel aus schwarz und rot versinken.

Guardian

Sasuke Pov.
 

Nur ein leiser, gleichmäßiger Atem war zu hören. Das Licht der Nachttischlampe schien sanft auf ihr, mittlerweile entspanntes, Gesicht. Ihre grünen Augen ruhten hinter den Lidern und deuteten auf einen traumlosen Schlaf. Völlig friedlich lag sie in meinem Bett und ließ nichts mehr von den letzten Stunden erahnen, die sich wie eine Eisenfaust um mein Herz geschlossen hatten. Der kleine königsblaue Stein lag schwer in meiner Hand. Er glitt zwischen meinen Fingern, ehe ich ihn fest in der Fast verschloss. Mir hätte klar sein sollen, dass Sakura mit ihren Ermittlungen nicht auf mich warten würde und sich stattdessen an Neji Hyuga hielt. Fast ärgerte mich meine Naivität, die zum Vorschein kam und mein rationales Denken bei Seite schob.

Eine rosa Strähne hatte sich in ihr Gesicht verirrt. Langsam strich ich diese hinter ihr Ohr. Dabei fuhren meine Finger über Sakuras unglaublich weiche Haut, sodass ich nicht anders konnte, als kurz in meinem Tun zu verweilen und diese Berührung zu genießen. Vorsichtig legte sich meine Hand an ihre Wange. Sobald die Jägerin erwachen würde, wäre ich mit absoluter Sicherheit ihrem Zorn ausgesetzt. Und das konnte ich ihr nicht einmal verdenken. Ich hatte mein Versprechen gebrochen und zugelassen, dass Shikamaru seine vampirischen Fähigkeiten gegen sie verwendete und seine Schattenfesseln sie Bewegungslos machten. Doch war dies die Sicherste Möglichkeit gewesen, Sakura ruhig zu stellen, ohne sie zu verletzen. Sie so außer sich zu sehen, ließ mir keine andere Wahl. Sie schlug um sich, steigerte sich immer weiter in ihre Panik hinein, sodass ich beinahe die Befürchtung hatte, sie nicht mehr beruhigen zu können. Auch wenn meine Stimme sie etwas ruhiger werden ließ, als sie diese wahrnahm, konnte ich ihre Angst beinahe schmecken und war mir sicher, dass eine weitere Panikattacke an ihrer Oberfläche brodelte. Um dies zu verhindern, schenke ich der Rosahaarigen einen tiefen, traumlosen Schlaf. Mir war in dem Moment völlig klar, dass ich mein zweites Versprechen ihr gegenüber brach und so nicht mehr auch Sakuras Vertrauen hoffen konnte. Das würde alles verkomplizieren.
 

Ein leises Klopfen an der Tür, riss mich aus meinen düsteren Gedanken, zog meine Hand zurück und richtete mich wieder auf.

„Sasuke?“

Tief atmete ich ein und schloss die Augen. Jetzt hieß es meine Wut in meinem Inneren verschließen, bevor ich etwas unüberlegtes tat.

„Er ist da.“

Ich ließ mir Zeit mit meiner Antwort, den Stein noch fest in meiner Hand verschlossen. „Ich bin gleich da.“ sprach ich leise, bewegte mich jedoch keinen Zentimeter von meinem Stuhl, den ich neben dem Bett gestellt hatte um über Sakura wachen zu können.

„Das war alles, Shikamaru!“ kam es etwas fester von meinen Lippen und sah über meine Schulter zur Tür, in der die der Braunhaarige stand und keine Anstalten machte uns alleine zu lassen. Ich vernahm irgendein genervtes murmeln von meinem langjährigen Freund, ehe er nur seinen Kopf neige und hinaus ging.

Ein paar wenige Minuten verweilte ich auf dem Stuhl, ehe ich mich zu Sakura beugte und meine Lippen auf ihre Stirn legte. „Alles wird gut werden...ich gebe dir mein Wort!“ hauchte ich in ihr Ohr, bevor ich mich schlussendlich aufrichtete und mich auf den Weg zu meinen Gästen begab.
 

„Das war unverantwortlich!“

Schon im Flur vernahm ich Kakashis Stimme, die aufgebracht durch die Wohnzimmertür zu mit durch drang.

„Alchemie...Erweckungsrunen...Ich dachte, dass gerade du es besser wüsstet! Das war nicht nur unglaublich dumm, gefährlich und verboten! Wenn die Gilde irgendwie davon erfahren sollte, ward ihr die längste Zeit in ihrem Dienst!“

Wut, die ich bereits an den Docks verspürte, stieg erneut in mir auf. Der Magier berichtete mir bereits am Hafen von dem Runenstein, was unweigerlich den Wunsch in mir sprießen ließ den Hyuga gegen einen dieser verfluchten Container zu schmettern. Nur der schlafende Körper von Sakura auf meinen Armen, hielt mich von meinem Vorhaben ab. Da ich einfach mit ihr davon ging, überließ ich es Shikamaru sich um Neji zu kümmern. Bedauerlicherweise vermied er körperliche Auseinandersetzungen, was dazu führte, dass Sakuras Partner und ihr Vater nun in meiner Wohnung zu Gast waren. Laut dem Nara war dies ein diplomatischer Weg, mit dem charmanten Vorteil, nicht noch mehr von Sakuras Zorn auf mich zu ziehen. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, hatte er leider recht.

„Du hättest-“ Kakashi verstummte, als er mich im Türrahmen sah. Er ließ den Magier einfach stehen und war bereits mit drei großen Schritten vor mich getreten.

„Wie geht es ihr?“ war seine Begrüßung. Deutlich konnte ich die Sorge in seinem Gesicht sehen.

„Sie schläft. Wird sie auch noch bis morgen früh.“ ich ließ die Hände in meine Hosentaschen verschwinden und sah meinem Gegenüber fest in die Augen. „Aber es geht ihr soweit gut!“

Sakuras Vater entspannte seine Schultern und stieß einen Laut der Erleichterung aus. „Gott sei Dank!“

„Tss...“

Meine dunklen Opale richteten sich augenblicklich auf den Hyuga, der seine Arme vor der Brust verschränkt hatte und ebenso wütend aussah wie ich mich fühlte. Wie konnte er es nur wagen?!

„Hast du etwas zu sagen?“ knurrte ich kalt, wohl wissend welchen Vorwurf mir der Magier machte. Ich fühlte mich schon schlecht genug bei dem Wissen, dass ich mein Sharingan bei Sakura einsetzen musste, doch würde ich mir von diesen Kerl nicht sie Schuld in die Schuhe schieben lassen. Schließlich war er es ihm zuzuschreiben, dass wir uns in dieser Situation hier befanden. Ich holte die Hand mit der Rune hervor und hielt sie ihm hin. Unschuldig lag der Stein auf meiner Handfläche und ließ nicht erahnen, wie mächtig und gefährlich dieser kleine Gegenstand sein konnte.

„Weißt du Neji...“ ich ging langsam auf den Langhaarigen zu, beobachtete wie sich seine sonderbaren Opale auf die Rune legten und sich eine Sorgenfalte zwischen seinen Brauen zog. Direkt vor ihm blieb ich stehen und neigte mich zu seinem Ohr. „...du solltest dich glücklich schätzen, dass du ihr wichtig bist. Wenn es nach mir ginge, würde ich dich ihren Schmerz spüren lassen!“ leise kamen die Wörter über meine Lippen und machten dem Magier deutlich, wie ernst er mir war. Ich richtete mich wieder auf und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete waren sie blutrot und als ich sie auf den Stein in meiner Hand richtete, begannen die Komma-artigen Zeichen zu rotieren. Schwarze Flammen umfingen die Rune und ließen sie langsam zu Staub werden. Das Amaterasu, das alles verschlingende Feuer machte vor nichts und niemanden halt und zerstörte alles was es umfing. Es war eine Technik die nur meinem Bruder und mir vergönnt war.

Neji ballte seine Hände zu Fäusten, biss die Zähne zusammen und ließ seinen Kiefer mahlen. Die Flammen erloschen und hinterließen ein kleines Häufchen Asche auf meiner Hand. Ich ließ sie vor ihm nieder auf dem Boden rieseln.

„Wage es nie wieder Sakura einer solchen Gefahr auszusetzen!“

„Sasuke!“

Kakashi war neben mich getreten und legte eine Hand auf meine Schulter.

„Entschuldige bitte!“ Das Sharingan erlosch und ließ meine Augen wieder schwarz werden.

„Neji!“ nun wand er sich dem Jäger zu. „Wir sind hier vorerst fertig. Du kannst gehen!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nickte der Hyuga nur und ging ein uns vorbei. Shikamaru, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, begleitete meinen unfreiwilligen Gast hinaus, sodass Kakashi und ich alleine Wohnzimmer blieben.
 

„Ich kann verstehen, dass du wütend auf ihn bist aber denkst du nicht, dass das etwas übertrieben war? Sakura trifft ebenso Schuld wie Neji. So wie ich sie kenne, hatte sie ihn dazu sogar überredet!“ mit einem tiefen seufzen ließ sich Kakashi in ein Sessel neben sich fallen und rieb sich sie Schläfen. „Dabei habe ich ihre noch gesagt, dass sie keinen Blödsinn machen soll!“ murmelte der Grauhaarige und legte den Kopf in den Nacken.

„Ich hätte besser aufpassen sollen!“ ließ ich seine Frage bewusst unbeantwortet.

„Wir wissen beide, dass Sakura eh macht was sie für richtig hält. Du hättest nichts machen können!“

„Hmm...“
 

Nachdem Kakashi meine Wohnung verlassen hatte, nahm ich erneut meinen Platz neben der schlafenden Sakura ein. Ich lauschte ihrem leisen Atem und beobachtet ihre feinen Gesichtszüge, während die Zeit immer weiter fortschritt.

Anfangs tauchte Shikamaru immer mal wieder im Türrahmen auf, um mich von meiner Wache abzulösen. Doch schickte ich ihn weg. Nach dem dritten Mal, bat ich meinen ältesten Freund im 'Guilty Pleasure' nach dem rechten zu sehen, da sein ständiges Auftauchen langsam aber sicher an meiner Geduld zerrte. Ich wollte nichts weiter als meine Ruhe. Für gewöhnlich war es an Naruto mir den letzten Nerv zu rauben, was das Verhalten des Naras umso skurriler erscheinen ließ. Doch konnte ich ihm dies nicht verübeln, wenn ich dabei an das Gespräch mit Kakashi dachte.

Nachdem mir Sakuras Ziehvater von ihrem Verhalten am Nachmittag berichtete, wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich sie absolut überschätzte. Das sollte keineswegs bedeuten, dass ich die Rosahaarige für schwach hielt...ganz im Gegenteil! Sakura Haruno war eine der fähigsten Jäger der gegenwärtigen Zeit. Viel mehr schien etwas in ihrem Inneren zu lodern und schien sie leiden zu lassen. Irgendetwas das von der Erweckungsrune wachgerufen und Panik in ihr schürte. Ich hatte noch nie von so einem Vorfall bei der Verwendung von Alchemie gehört. Viel eher waren blockierte Magieflüsse, Verbrennungen bei Berührung der Rune oder, im schlimmsten Fall, Schäden der Inneren Organe bei stümperhafter Anwendung der Steine. Alles physische Schäden...niemals psychische.

Neji Hyuga war jedoch ein begnadeter Magier, der sein Handwerk verstand und dadurch ein solcher Zwischenfall nicht hätte geschehen dürfen. Beim Gedanken an diesem Langhaarigen Kerl, stieg erneut Zorn in mir auf. Auch wenn er gut war, hätte er die Finger von dieser verfluchten Alchemie lassen und sich nicht von Sakura überreden lassen sollen.

Automatisch legte sich meine Hand auf ihre. Ich verhakte unsere Finger miteinander und strich ihr vorsichtig über die die weiche Haut. In diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr, als dass sie aufwachen würde und mich beschimpfte, mir Vorwürfe machte. Nie wieder wollte ich sie so voller Angst erleben. Nie wieder sollte in ihren wunderschönen grünen Augen blanke Panik stehen und nie wieder wollte ich ihren Körper ohne Unterlass vor Furcht zittern sehen!
 

Das stumme vibrieren in meiner Hosentasche holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Während ich in meiner Hand noch immer Sakuras hielt, zog ich mit der freien das Handy aus meiner Jeans. Als ich den Namen auf dem Display las, verfinsterte sich mein Blick. Kurz war ich versucht den Anruf einfach zu ignorieren, jedoch würde er meine Nummer nicht um 4:25 Uhr wählen, wenn es keinen guten Grund gab.

„Itachi!“ ging ich ohne weitere Begrüßungsfloskeln ans Telefon.

„Dich scheint es nicht zu verwundern, dass ich anrufe.“

„Ich schätze, du wurdest bereits über den Zwischenfall am Hafen informiert?!“ je schneller wir auf den Punkt kamen, desto eher würde ich dieses Gespräch beenden können.

„Also sag was du zu sagen hast und lass mich für heute in Ruhe!“ Ich hatte wirklich keine Lust mich mit meinen Bruder auseinanderzusetzen. Zumindest heute Nacht nicht mehr.

„Kakashi erwähnte, dass ihr nicht wisst, warum seine Tochter diese Anfall hatte.“

„Und du weißt selbstverständlich, was mit ihr los war...tss!“ kam es zynisch von mir und sah auf Sakuras und meine verschlungenen Finger.

„Bedaure kleiner Bruder.“ Ich konnte sein dämliches Grinsen geradezu vor mir sehen und schnaubte. So ein arroganter...

„Dennoch habe ich einen Verdacht.“ seine Stimmer wurde schlagartig ernst und automatisch spannte sich mein Körper an.

„Du weißt über unseren Verdacht über Sakuras Herkunft?“ begann Itachi, was mich dazu brachte meine Stirn zu runzeln.

„Selbstverständlich. Aber soll ihre Herkunft mit ihrem Anfall zu tun haben?“

„Denk doch mal nach Sasuke. Mich wundert es, dass dir nicht ebenfalls dieser Gedanke gekommen ist.“

„Komm auf den Punkt!“ zischte ich. Warum musste er auch immer um den heißen Brei herum reden?

„Wenn sich unser Verdacht bewahrheiten sollte, dann müsste sie sehr affin für jegliche Art der Magie sein. Warum sollte-“ „Sie ist ständig von Magie und Alchemie umgeben. Ihr Partner ist ein fähiger Magier. Warum ist dann nicht vorher etwas vergleichbares vorgefallen?“ unterbrach ich ihn schroff.

„Verschwende nicht meine Zeit!“

Stille.

Ein paar lange Sekunden sagte keiner von uns etwas. War doch wieder klar, das sich mein Bruder wieder aufspielen wollte. Gerade als ich überlegte einfach aufzulegen, ergriff Itachi erneut das Wort.

„Deine Engstirnigkeit wird dir irgendwann einmal zum Verhängnis werden! Dir und die, die dir wichtig sind! Sakura hat ihr ganzes Leben, das sie bei Kakashi verbracht hatte, mit Magie zu tun. Dass sie gelernt hat damit umzugehen, ist doch selbstverständlich. Allerdings besitzt sie keine Bewältigungsstrategien, sobald sie mit einem nicht natürlichen Magiefluss in Berührung kommt. Das waren keine gewöhnlichen Morde Sasuke! Etwas übernatürliches wurde freigesetzt, damit die Leichen nicht verwesen konnten. Die Erweckungsrune hat das Fass nur zum überlaufen gebracht. Ich schätze die Magie der Rune hat sich in deiner kleinen Jägerin kanalisiert und verband sich mit der Restmagie des Opfers. Das wiederum führte zu einem Magiestau, der sich plötzlich entladen hatte und Sakura ungeschützt mit voller Wucht traf!“

Das war doch nicht möglich. Wenn dies auf irgendeine Weise der Wahrheit entsprach, hätte Sakura eigentlich tot sein sollen. Kein menschlicher Körper konnte solch einen magischen Schock überleben. Ihr Herz hätte auf der Stelle aufhören sollen zu schlagen.

Wenn ich so darüber nachdachte, machte Itachis Theorie absolut Sinn. Ich ließ Sakuras kleine Hand los und rieb mir gestresst durchs Gesicht. Warum war ich da nicht von alleine drauf gekommen? Das war so logisch und im gleichen Sinne so beunruhigend. Verdammt... Wenn unsere Feinde von ihrer möglichen Herkunft erfahren sollten, wäre die Jägerin nicht mehr sicher.

„Ich befürchte, dass die vermissten Personen als Versuchsobjekte dienten. Jeder von ihnen hatte besondere Attribute oder körperliche Merkmale. Wenn unsere Feinde herausfinden wer sie ist...“ Mein Bruder beendete diesen Satz nicht. Er wusste, dass ich verstanden hatte.

Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Sog ihren blumigen Duft in meine Nase und ließ mir das eben gesagte noch einmal durch den Kopf gehen. Wenn das alles der Wahrheit entsprach, würde es schwierig sein Sakura zu beschützen. Vorallem da ich ihr Vertrauen mit Füßen getreten hatte.
 

„Was schlägst du vor?“ diese Wörter schmeckten wie Gift. Ich verabscheute es meinen Bruder nach Rat zu fragen.

„Vielleicht solltest du ihr sagen, wer sie-“

„Das ist keine Option!“ unterbrach ich Itachi augenblicklich. „Sobald sie von unserer Vermutung erfährt, wird sie Fragen stellen...sie wird nachforschen und sich in Gefahr begeben. Wie dir vielleicht aufgefallen ist, hält sie nichts von Diskretion!“ auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht war, zog sich sich einer meiner Mundwinkel nach oben. Ihre charmante Art mit der Tür ins Haus zu fallen war...besonders.

„Nunja, aber-“

„Nein!“ das war mein letztes Wort zu diesem Thema.

„Wie du willst, kleiner Bruder! Dann solltest du dafür sorgen, dass du deine kleine Jägerin nicht aus den Augen verlierst!“

„Du enttäuscht mich! Ich hatte mir ein wenig mehr von dir erhofft!“

Itachis leises lachen war am anderen Ende der Leitung zu hören.

„Du willst schließlich nichts von meinem Vorschlag hören... einen anderen habe ich nicht.“

„Tss!“ das war wieder einmal so typisch für ihn. Auch wenn alle anderen ihn so hoch in den Himmel lobten, wusste ich es besser. Hauptsache es ging nach meinem werten Bruder, alles andere war ihm unwichtig.

„Und Sasuke?“

„Was?“

„Würdest du mich auf die Präsentation im Tower begleiten?“ Was sollte das denn jetzt?

„Redest du von der MGFW?“

„Korrekt.“

Ich runzelte die Stirn. Die MGFW war die Abkürzung der Organisation 'Medizinische Gleichheit für Wesen' die sich für eine optimale Versorgung für Wesen jeglicher Art einsetze. Mitglieder waren Wesen als auch Menschen, die sich der Forschung verschiedenster Heilmethoden widmeten. Ihr Hauptaugenmerk lag bei der Entwicklung und Erforschung der Kompatibilität von Arznei und Alchemie auf die Organismen der magischen Bevölkerung. Da Wesen ein komplizierte Beschaffenheit des Organismus aufwiesen, die sich bei den verschieden Rassen ebenfalls unterschiedlich waren, stellte dies die Humanmedizin vor eine Unlösbare Aufgabe. Viele Methoden die bei Menschen wunder bewirkten, war bei Wesen oft eine Verschwendung von Ressourcen, da sie nicht anschlugen. Aus diesem Grund wurde die MGFW vor ca. 5 Jahren ins Leben gerufen.

Ich persönlich machte mir nicht viel aus dieser Organisation. Die Natur entschied wer leben durfte und wer nicht. Es war nicht unsere Aufgabe in den natürlichen Strom des Lebens einzugreifen... wir konnten nicht alle Retten... Natürliche Auslese nannte sich dies in einer längst vergangenen Zeit.

Für viele klang meine Einstellung wohl grausam, doch bekam man einen anderen Eindruck vom Leben, sobald man einige Jahrhunderte hinter sich gebracht hatte. Die Zeit wurde irgendwann bedeutungslos.
 

„Was soll ich da?“ kam es misstrauisch über meine Lippen.

„Und wieder überrascht du mich kleiner Bruder.“ lachte Itachi, was dazu führte, dass ich unweigerlich mit den Zähnen knirschte.

„Das Gespräch ist beendet!“

„Nein...Entschuldige bitte!“ er räusperte sich kurz bevor er wieder ansetzte.

„Die MGFW ist doch bekannt für ihre Forschungsabteilung...und die Morde stehen vermutlich mit irgendwelchen Experimenten in Verbindung...“ „...eine perfekte Tarnung im Auge der Forschung!“ beendete ich den Satz meines Bruders, während sich meine Augen weiteten. Natürlich...wieso kam ich nicht selber darauf.

„Exakt!“

„Einverstanden. Wir werden dich begleiten.“

„Wir?“

„Hattest du mir nicht gerade noch geraten, Sakura nicht mehr aus den Augen zu lassen?“
 

Das eben geführte Gespräch beendete ich mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite hasste ich es, dass Itachi mir erneut zuvor kam und ich nicht selber auf seine Vermutung gekommen war. Aber auf der anderen Seite hatte ich einen kleinen Anhaltspunkt mit dem ich arbeiten konnte, auch wenn dies bedeutete dass wir es mit einen mächtigen Gegner zu tun hatten.

Ich ging zu dem bodentiefen Fenster, gegenüber von meinem Bett, und sah in die Morgendämmerung die sich wie ein orangener Vorhang über die Stadt zog. Die Nachtlichter der großen Gebäude und der Straßen erloschen nach und nach und machten der Sonne platz.

Eine Hand wanderte in meine Hosentasche während ich mit der anderen den Bildschirm meines Handys entsperrte und die Nummer von Shikamaru wählte. Das Freizeichen erklang und nach dem zweiten Ton erklang eine träge Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Habt ihr die Nacht gut überstanden?“

„Ja. Sie schläft noch immer.“ antworte ich knapp. „Danke, dass du dich heute Nacht ums Geschäft gekümmert hast.“ fügte ich noch schnell hinzu. „Ich muss dich um noch einen Gefallen bitten.“

Der Braunhaarige atmete schwer aus. Sicherlich hatte er nun seine Augen geschlossen und die Hand in den Nacken gelegt. So kannte ich meinen alten Freund.

„Ich hab es befürchtet.“ stöhnte er bereits. „Kann ich mich wenigstens kurz aufs Ohr hauen? Das war eine lange und anstrengende Nacht!“

„Tut mir leid mein Freund.“

Ich lehnte mich mit den Rücken an das Fenster, sodass ich wieder das Bett in meiner Sicht hatte.

„Du musst für mich eine paar Dinge über die MGFW herausfinden.“

„Seit wann interessierst du dich medizinische Forschung?“

„Seit dem ich die Morde mit illegalen Experimenten in Verbindung bringe!“

„Oh man...wie nervig!“
 

Shikamaru hatte ganze Arbeit geleistet. Alles Wissenswerte wurde in drei schmalen Mappen zusammengefasst. Aufgeteilt in vergangene und aktuelle Projekte sowie eine genaue Aufteilung der verschiedenen Sponsoren, Aktionären und dem Vorstand der MGFW. Damit würde ich mich auseinandersetzten, sobald ich eine andere Sache bereinigt hatte.

Wie auf Stichwort begann sich etwas in meinem Bett zu bewegen und undeutlich irgendwelche Flüche zu murmeln.

„Verdammt!“ brummte es verärgert und ich beobachtete wie sich Sakura die Hand auf die Augen legte. Sie schien Kopfschmerzen zu haben. Kein Wunder. Mittlerweile war es früher Nachmittag und die Jägerin hatte bis jetzt kein Lebenszeichen von sich gegeben.

Sie rieb sich die Augen, ehe die Rosahaarige sich langsam aufrichtete und sich zu orientieren suchte. Ihre Smaragde sahen sich verwirrt um, bis ihr Blick auf mich fiel. Ich stand am Fenster, Shikamarus Information in der Hand und konnte sie nur ansehen. Das schlechte Gewissen nagte heftig an mir, sodass die Mappen unter den Druck meiner Finger zerknitterten.

„Sakura.“ kurz zögerte ich, ehe ich die Papiere auf eine niedrige Kommode am Ende des Bettes ablegte und mich auf den Stuhl neben der Jägerin niederließ.

Verwirrung war in ihren schönen Augen deutlich zu sehen. Sie versuchte zu ergründen warum sie hier war und wie es dazu kam. Ihre Beine hatte Sakura angezogen und die Arme um diese geschlungen.

„Wie fühlst du dich?“ vorsichtig legte ich eine Hand auf ihren Arm. Bei dieser leichten Berührung zuckte sie unmerklich zusammen, sodass ich mich augenblicklich wieder zurück zog. Ihre Reaktion sollte mich nicht wundern, dennoch versetze sie mir einen unangenehmen Stich.

„Sakura...Ich...“ Ja, was wollte ich ihr eigentlich sagen? Entschuldige, dass ich mein Versprechen nicht gehalten habe, obwohl ich wusste wie wichtig es dir war? Also schwiegen wir. Einige Minuten herrschte erdrückende Stille in diesem Raum. Wenn sie mich doch wenigstes anschreien würde.
 

„Weißt du...“ der Klang ihrer Stimme brachte mich dazu, Sakura wieder anzusehen. Sie hatte den Kopf auf ihre Knie abgelegt und sah aus dem Fenster. „...ich habe mir gerade durch den Kopf gehen lassen, welche Beleidigungen ich dir als erstes an den Kopf werfen sollte.“

Ich fuhr mir durch mein Haar, wusste nicht wie ich reagieren sollte. Sie schien also zu wissen, was ich getan hatte.

„Ich kann mich an alles erinnern.“

Meine Augen huschten zu ihrem schönen Gesicht. Ihre Lippen waren zu einer harten Linie gezogen und eine tiefe Sorgenfalte zierte ihre Stirn. Das schnelle schlagen ihres Herzens konnte ich deutlich hören und zeigte mir, wie unwohl sie sich in diesem Augenblick fühlen musste. Diese Situation überforderte mich maßlos.

Sakura hatte sich wieder aufgerichtet, schwang ihre schlanken Beine über die Bettkante, sodass sie mir direkt gegenüber saß. Ihre Hände stütze sie auf der Matratze ab und richtete ihre grünen Irden direkt auf mich. Sie zögerte einen kurzen Moment, schien sich ihre Worte zurecht zu legen.

„Das war nicht das erste Mal, hab ich recht?“ Fassungslos weiteten sich meine Augen.

„Als ich klein war...“ erneut hielt sie inne, suchte meinen Blick. „...Dad hatte mich nie gefunden. Das warst du...du hast mich gefunden und gerettet und...und mich wieder vergessen lassen!“ sprach die leise. Wartete darauf, dass ich ihr Zustimmte.

Meine Gedanken rannten nur so durch meinen Kopf. Das war so niemals geplant gewesen.

Lag es vielleicht an dem Sharingan? Hatte sich die vorherige Wirkung etwa einfach so aufgehoben? Gab es irgendeine Wechselwirkung mit der Erweckungsrune, die ich außer acht gelassen hatte?

Sakura legte behutsam ihre kleine Hand auf meine, die noch immer auf meinem Schoß lag.

„Ich will doch nur verstehen-“

Ein ohrenbetäubendes Rauschen unterbrach die Rosahaarige. Die Luft wurde schlagartig dicker, so als wenn man sie mit ihrem Katana zerschneiden könnte. Irgendjemand lachte, ich konnte es deutlich hören und sah in die Richtung, von der ich die Stimme wahrnahm.

Instinktiv handelte ich, als ich zum Fenster sah und etwas schwarzes auf uns zu rauschte. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich mich auf Sakura geworfen und versuchte ihren zierlichen Körper mit meinen zu decken. Im selben Moment zersprang das Glas der Fensterfront. Die Druckwelle schleuderte die Splitter in unsere Richtung, die jedoch durch meine rechte Seite abgefangen wurden. Am Kopfende des Bettes schlug das Geschoss ein und ließ die Wand zerbröckeln.

„Ist dir was passiert?“ Ich sah Sakura unter mir an, suchte ihr Gesicht nach Verletzungen ab. Verwirrt sah auch sie mich an und schüttelte zaghaft ihren Kopf. Eine Blutstropfen landete auf ihrer Wange. Anscheinend hatte ich ein paar Splitter abbekommen.
 

Erneut ertönte dieses verrückte Lachen, begleitend von einer schweren Präsenz im Raum. Ich Stellte mich auf, wohl darauf bedacht, Sakura mit meinem Körper zu schützen. Im Fensterrahmen stand ein hoch gewachsener, muskulöser Mann. Seine orangefarbenen Haare standen ihm wirr vom Kopf ab. Zwei unterschiedliche Augen starrten mit dem selben Wahnsinn auf uns hinab, wie es das Lachen bereits angekündigt hatte. Das linke Auge war vollkommen schwarz nur eine kleine gelbliche Iris zuckte darin. Die linke Gesichtshälfte hatte eine merkwürdig gräuliche Verfärbung, die sich wie ein Feuermal über die Haut gelegt hatte und im Saum seines Shirts verschwand.

Jeder Muskel in mir war zum zerreißen gespannt, ich war absolut Kampfbereit.

„Hab euch endlich gefunden!“ lachte der Kerl erneut auf und legte den Kopf schief. „Der Prinz und seine kleine Jägerin! Ohhhh, er wird so erfreut sein!!“

Das Sharingan aktivierte sich wie automatisch, als ich die Augen zusammen kniff.

„Was willst du?“

Ich musste uns hier irgendwie raus bringen. Sakura hatte keine Waffen, um sich notfalls verteidigen zu können und dar Typ sah verdammt stark aus.

„Na den Prinzen und seine kleine Jägerin!“ er legte den Kopf auf die andere Seite und sah zu Sakura.

„Juugo wird seine Sache gut machen!“ schrie er plötzlich und stürmte auf die Rosahaarige zu.

Mr. Hyde

Sakura Pov.

 

Konnten die letzten beiden Tage noch beschissener werden? Meine Ohren nahmen diesen Augenblick nur das dumpfe Pochen wahr, welches durch die seltsame Waffe dieses Verrückten noch immer nachklang. Die linke Hand bestand aus einer grotesk aussehenden Gewehrmündung, die noch immer auf mich zielte und Rauch aus der Mündung trat.

Glücklicherweise waren Sasukes Reflexe so gut, dass er den Angriff früh genug erkannte und mir mit einer komischen lilafarbenen Wand zu Hilfe geeilt war. Naja, eigentlich glich diese Wand einem menschlichen Oberkörper, der sich schützend vor mich gestellt hatte. Das Geschoss war an diesem Schild abgeprallt und donnerte in die Schlafzimmerwand direkt links neben mir, wo es ein großes Loch im Mauerwerk hinterließ.

Die Druckwelle ließ mich dennoch zwei Schritte nach hinten taumeln.

„Pass auf!“ Sasukes Stimme drang nur leise in mein Gehör, doch reichte dies aus um mich wieder auf diesen orangehaarigen Wahnsinnigen zu konzentrieren. Grade im letzten Moment duckte ich mich unter einen Hieb seiner deformierten Hand weg und versuchte zum Gegenschlag auszuholen.

Meine Faust traf zwar seinen Magen, doch fühlte es sich an, als wenn ich mir sämtliche Knochen in meiner Hand gebrochen hätte. Sein Unterleib war steinhart und gab keinen Millimeter nach. Scheiße!

Er sah zu mir runter und grinste mich mit blanken Zähnen an. „Hab dich!“

Ich würde den nächsten Schlag nicht entkommen können.

Meine verletze Hand an meinen Körper gepresst, kniff ich die Augen aus purem Reflex zusammen. Jedoch blieb der erwartete Schmerz aus. Ich blinzelte verwirrt und sah Sasuke direkt vor mir stehen. Er hatte die deformierte Hand des Angreifers mit seinen beiden Händen abgewehrt und hielt ihn nun auf Abstand.

„Dein Katana ist im Wohnzimmer. Jetzt verschwinde!“ zischte der Schwarzhaarige und beförderte den Riesen mit einem gezielten Tritt in den Bauch in die gegenüberliegende Wand.

Ich hatte ganz vergessen, was für eine Kraft dieser Vampir besaß.

„Worauf wartest du?“ fuhr er mich an, bohrte seine roten Augen fest in die meinen.

Fokus Sakura!

Schnell nickte ich Sasuke zu, ehe ich aufsprang und aus dem Zimmer hechtete, den Schmerz in der rechten Hand so gut wie möglich ignorierend. Hinter mir hörte ich den Wutschrei unseres Gegners, der wohl möglich zum Gegenschlag ausholte. Ich musste mich wirklich beeilen.

 

Die Treppenstufen nahm ich mit großen Schritten ins Untergeschoss der Wohnung, den Kampflärm hinter mir lassend. Im Wohnzimmer hielt ich sofort Ausschau nach der versprochenen Waffe. Meine Augen scannten den großzügigen Raum und erblickten das Objekt meiner Begierde auf dem Sofa liegend, direkt neben Sasukes eigenem Katana. Schnell griff ich mit der linken Hand nach beiden Waffen und machte mich wieder auf direkten Weg zum Kampfplatz.

Oben angekommen, rauschte Sasuke an mir vorbei und knallte mit dem Rücken in ein antik wirkendes Bücherregal.

„Sasuke!“ kam es geschockt über meine Lippen und schon fand ich mich an seiner Seite wieder, versuchte ihm hoch zu helfen.

„Du solltest doch verschwinden!“ keuchte er und hielt sich den Arm, während er mühselig versuchte sich mit meiner Hilfe aufzurichten.

„Alleine schaffst du das ni-“ weiter kam ich nicht. Im Augenwinkel sah ich bereits den verrückten Typen im Türrahmen des Schlafzimmers stehen und auf uns herab grinsend.

„Ohohaha...das macht ja richtig Spaß!“ Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Euphorie. Ich starrte auf seinen 'Waffenarm', der von schwarzen Flammen umhüllt war. Das Amaterasu! Auch wenn das Fleisch deines Armes langsam zerschmolz, schien er anscheinend keine Schmerzen zu spüren.

Was war das nur für ein Geschöpf? Was für eine üble Laune der Natur?

In unserer jetzigen Lage, rechnete ich und nicht besonders hohe Chancen aus. Wir mussten hier weg, schleunigst! Keine Zeit für einen gut durchdachten Plan. Wir mussten improvisieren!

 

Ohne zu zögern, drückte ich Sasuke eins der Katana in die Hand und befreite das andere aus seiner Scheide. Mit aller Kraft, die ich mit meinen linken Arm aufbringen konnte, warf ich die Klinge auf unseren Gegner zu. Zu meinem Erstaunen traf ich ihn an der linken Schulter, was ihn einen Schritt nach hinten taumeln ließ.

„Beeilung!“ Ich packte Sasuke am Arm und zog ihn hinter mir her, die Treppen hinunter stolpernd. Wir mussten raus aus dieser Wohnung, raus aus diesem Gebäude.

Hinter und erklang erneut das Geräusch der ominösen Waffe des. Kurz darauf schlug vor und das entsprechende Geschoss in die Wohnungstür ein und präsentierte den Fluchtweg durchs Treppenhaus. Wir zwängten uns zwischen die Holzsplitter und suchten den schnellsten Weg nach unten. Der Aufzug kam schon mal nicht in Frage, dort würden wir wie auf dem Präsentierteller sitzen. Also blieb uns nur der Treppenaufgang. Ich wollte gerade zu den Treppen laufen, als ich mit einen Ruck am Arm in die entgegengesetzte Richtung gezogen wurde, zum Fenster. Ehe ich mich versah, drückte mich Sasuke fest an seine Brust und ich spürte seinen Arm, der sich um meine Hüfte geschlungen hatte.

„Halt dich fest!“ vernahm ich seine dunkle Stimme an meinem Haaransatz und wie automatisch legte ich meinen linken Arm um seinen Nacken. Das Glas zerbrach und schon wehte mir die milde Sommerluft um die Nase. Moment einmal... Wir würden fallen... aus dem 25 Stock Stock... das würde zumindest ich nicht überleben!

Augenblicklich gesellte sich mein verletzter ebenfalls um seinen Hals und ich presste mein Gesicht ganz dicht an den Vampir.

„Fuck! Fuck! Fuck! Fuck!“ Gleich würde der schmerzhafte Aufprall folgen und ich wäre hinüber.

 

„Kannst du laufen?“

„Was?“

Verwirrt sah ich auf und blickte in Sasukes blutrote Augen, dessen Iris sich zu einem schwarzen Stern verformt hatten.

„Wir müssen weiter!“ seine Stimme war zum zerreißen gespannt und holte mich aus meiner Trance. Was war nur los mit mir, dass ich auf einmal so unvorsichtig war, hatte ich doch erneut in diese gefährlichen Opale gesehen.

Er setzte mich auf den Boden ab. Der durch die Sonne erwärmte Asphalt, kratze unter den nackten Fußsohlen, was mir das Rennen erheblich erschweren würde. Doch dieser Gedanke erwies sich als unwichtig, da ein „Ihr macht mich echt sauer!“ über uns hinweg dröhnte.

 

„Sakura, lauf!“ Sasuke hatte mich hinter sich geschoben, nahm seine Kampfstellung ein und schirmte mich mit seinen Rücken ab. Ich konnte diesen verdammten Vampir doch nicht alleine und verletzt zurück lassen.

Mit einem enormen Knall landete auch schon der Orangehaarige ein paar Meter vor uns und sorgte für einen mittel großen Krater unter seinen nackten Füßen. Sein Arm brannte noch immer und ließ ihn irgendwie noch bedrohlicher wirken.

Glücklicherweise hatten sich die wenigen Passanten bereits verflüchtigt, sodass wir uns vollkommen auf den Kampf konzentrieren konnten.

„Jetzt lass ich den Prinzen und seine Jägerin brennen!“ kaum war dieser Satz ausgesprochen, stürmte der Kerl direkt auf den Uchiha zu, zielte mit der brennenden Faust auf dessen Gesicht. Jedoch war Sasuke so schnell, sodass er sich unter den Schlag weg duckte, in die Hockte ging und versuchte seinem Gegner die Beine wegzutreten. Mit einem raschen Sprung nach hinten, entkam der Riese dem Fußtritt und rauschte nun auf mich zu.

Reflexartig ging auch ich in Angriffsstellung und griff nach dem Katana auf meinem Rücken... nunja das wäre eigentlich der Fall gewesen. Allerdings fasste ich ins Leere und fixierte die Waffe, die -zu meinem bedauern- noch immer in der Schulter dieses Mistkerls steckte. Verdammte scheiße!

Bevor ich mir eine andere Strategie überlegen konnte, richtete sich direkt zwischen mir und dem Angreifer eine meterhohe Feuersäule auf, die ihn stoppen ließ.

„Sakura!“

Sasuke warf mir sein Katana zu. Ihm war wohl klar geworden, dass ich nicht abhauen würde. Geschickt fing ich die Waffe mit der linken Hand und richtete sie Klinge in Richtung des Gegners.

Währenddessen griff der Schwarzhaarige erneut an. Das zischen von dutzenden Blitzen ertönte und im Augenwinkel konnte ich sehen, wie er mit einer elektrischen, bläulich leuchteten Kugel in seiner Hand auf den Verrückten zustürmte. Dies war meine Chance! Während er sich voll auf Sasuke konzentrierte, hechtete ich um die Feuersäule herum, verschwand im toten Winkel des Orangehaarigen und zielte auf seinen bulligen Hals.

Sasukes Schlag durchbohrte die rechte Schulter des Riesen, jedoch trat er den Vampir so hart in den Magen, sodass er gegen einen schweren Geländewagen am Straßenrand krachte.

Ehe ich richtig ausholen konnte, drehte sich der Scheißkerl zu mir. Er hob seinen brennenden Arm als Schutz und mit einem Hieb trennte ich seinen Waffenarm vom restlichen Körper. Blut ergoss sich auf dem Boden und benetze seine linke Körperhälfte. Da ich ihm nun so nah war, konnte ich die dickflüssige, rote Flüssigkeit ebenfalls in meinem Gesicht wahrnehmen. Ich schmeckte sogar den metallische Nuance auf der Zunge.

„Du kleine...“ zischte er und packte mich blitzschnell -mit der übrig geblieben Hand- am Hals. Schallend landete das Katana auf der Straße, da ich panisch versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Meine Hände versuchten die Starken Finger zu lösen und den Griff zu lockern. Den Boden konnte ich bereits nicht mehr unter meinen Füßen spüren, baumelte sprichwörtlich in der Luft.

Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Meine Sicht verschwamm nach und nach. Mein Hals brannte, die Lungen verzerrten sich nach Sauerstoff. Das Blut rauschte in meinen Ohren, während mein Kopf zu pochen begann.

Das letzte was ich wahrnahm, war ein hohes, markerschütterndes Lachen.

 

 

Sasuke Pov.

 

Ich musste kurz weg gewesen sein. Das unangenehme Gefühl von etwas spitzen in meiner Schulter sorgte dafür, dass ich wieder zu mir fand. Ein leises stöhnen kam über meine Lippen und ließ mich die Augen zusammen kneifen, als ich versuchte den Altmetallhaufen zu entkommen, in dem ich gelandet war. Der letzte Schlag hatte es wirklich in sich gehabt. Warmes Blut lief mir langsam die Schläfe hinab und verwischte mir die Sicht. Die Schulter, die Bekanntschaft mit dem Metall gemacht hatte, schien ausgekugelt zu sein. Auch wenn es mich nicht stören sollte, schmerze es sehr. Würde ich regelmäßig Nahrung zu mir nehmen, hätte ich das Pochen wahrscheinlich nicht einmal wahrgenommen und wäre nicht so über mitgenommen worden.

Das verrückte Lachen dieses orangehaarigen Bastards ließ mich meine missliche Lage vergessen. Der Anblick, der sich mir bot, sorgte dafür dass mir das Blut in den Adern gefror. Er hatte Sakura am Hals gepackt und hieß ihre Beine in der Luft baumeln. Ihre rosigen Lippen wurden allmählich blau und ihre Augenlider flackerten verdächtig.

Ich wollte losstürmen und die Jägerin aus seinen dreckigen Fingern befreien, jedoch wurde mir schwarz vor Augen. Taumelnd stieß ich mit der verletzen Schulter gegen die ramponierte Autotür und konnte mich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Bitte nicht jetzt!

Erneut versuchte ich mich aufzurichten und schwankte einige Schritte nach vorne.

 

„Prinzchen, schau was ich hier habe!“

Der Mistkerl hob Sakura noch ein weiteres Stück in die Luft, hielt sie in meine Richtung und grinste mich schief an.

„Sie ist ja so zerbrechlich!“

Er kam auf mich zu, hinterließ hinter sich eine enorme Blutspur, die sein abgetrennter Arm stetig legte.

Die Wut in mir wuchs während ich vergeblich versuchte mich auf den Beinen zu halten. Zwei weitere Schritte waren mir vergönnt, ehe ich auf die Knie fiel.

„Lass deine dreckigen Finger von ihr!“ presste ich heraus und gleichzeitig sammelte ich den wenigen Rest an Energie in meiner Hand, sodass die Blitze in meiner Handfläche kribbelten. Egal wie, ich würde ihn leiden lassen und dieses Grinsen aus seiner Visage brennen.

 

„Mensch Boss.“

Neben mir erschienen ein paar blank geputzter schwarzer Lederstiefel.

„Deine blöde Diät ist echt fürn Arsch!“

Die violetten Augen leuchteten schalkhaft auf, während er mir seine Hand reichte. Ich ließ die Blitze verschwinden, griff nach der Stütze und ließ mich auf die Beine ziehen. Stützend legte Suigetsu einen Arm um mich und gab mir den nötigen halt.

„Ihr kommt reichlich spät.“ mein Puls beruhigte sich und ich richtete meinen Blick auf unseren Gegner, der sich nicht mehr rührte.

Auf der anderen Straßenseite stand Shikamaru, der seinen Schatten wie Tentakeln über die Straße ausgebreitet hatte und sich mit dem Schatten des Orangehaarigen verschmolzen hatte.

Sai hatte Sakura derweil aus seinen dreckigen Händen befreit und hielt sie in seinen Armen. Er kam zu und und blieb direkt vor mir stehen. Ihr Kopf war leicht zu Seite gedreht, die Augen geschlossen und ihr Gesicht blutverschmiert. Jedoch konnte ich ihren Herzschlag hören. Er war zwar schwach aber sie lebte.

Ihre sonst so rosa Haar hatte sich mit der roten Flüssigkeit vollgesogen und klebte ihr im Gesicht. Vorsichtig legte ich meine Hand an ihre Wange. Das würde mir dieser Bastard büßen!

„Sai, bring Sakura weg von hier...“ blutrote Augen richteten sich wieder auf mein Ziel, der mich trotz seiner ungünstigen Lage noch immer angrinste.

„...ich kümmere mich um diesen Abschaum!“

„Natürlich!“ der Dunkelhaarige neigte den Kopf und verschwand im nächsten Moment.

„Und nun zu dir!“ meine Stimme bebte. Energie sammelte sich in meiner Hand und ließ sie zucken. Suigetsu hatte mich los gelassen, stand aber direkt hinter mir. Meine Beine zitterten zwar noch immer, allerdings konnte ich die wenigen Meter langsam hinter mich bringen und wurde mit jeden Schritt sicherer, sodass ich am Ende vor dem Einarmigen zu stehen kam.

„Wer hat sich geschickt?“ Meine blitzende Hand hielt ich direkt vor sein Gesicht, kam ihm gefährlich nahe. Er sagte kein Wort. Grinste nur weiter.

„SPRICH!“

Die Funken sprangen ihm in seine dreckige Visage, doch zuckte er nicht einmal mit der Wimper oder versuchte sich gegen Shikamarus Schattenfesseln zu wehren.

Das Lachen würde ihm gleich vergehen!

Als ich meine Hand an den Armstumpf hielt, begann die Luft nach verbrannten Fleisch zu stinken. Kein Laut des Schmerzens kam über seine Lippen. Er fing erneut an zu Lachen, wahnsinnig und verstörend. Er schien nur unglaubliche Belustigung zu empfinden. Dieses Verhalten machte mich nur noch zorniger.

„Wer schickt dich?“ wiederholte ich meine Frage zischend während eine Mordlust in mir aufstieg. Wie ein gewaltiges Geschwür machte es sich in meinem Magen breit.

Der Orangehaarige versuchte sich etwas vor zu lehnen, gewann gegen seine Fesseln und starrte mir aus etwa zwanzig Zentimetern in die Augen.

„Sasuke Uchiha... du hast ja keine Ahnung, was dich und deine kleine Jägerin noch alles erwartet!“ Er kam noch ein wenig näher. Fast mühelos dehnten sich die schwarzen Schlingen -die sich um Hals, Rumpf und Arm gelegt hatten- mit.

„Präge dir ihr hübsches Gesicht gut ein... Wenn Sie mit ihr fertig ist, wirst du sie nicht wieder erkennen... oder besser noch... sie dich ni-“

Blut spritze Schwallartig in mein Gesicht. Er röchelte mit weit aufgerissenen Augen und sah an sich hinunter, direkt auf meinen Arm, der sich in seine Brust gebohrt hatte. Das schnell schlagende Herz war fest in meiner Faust geschlossen und ich drückte zu, sodass mir erneut Blut ins Gesicht geschleudert wurde. Genugtuung überkam mich.

„Keiner droht mir oder ihr!“

Mit einem schnellen Ruck zog ich meinen Arm zurück und hielt seinen lebensnotwendigen Muskel in der Hand. Ein dumpfer Schlag folgte und der massige Körper landete vor meinen Füße. Rührte sich nicht mehr.

Das wertlose Organ ließ ich einfach fallen, ehe ich mir das Blut von den Fingern leckte. Es schmeckte widerwärtig und sorgte für einen abstoßenden Schauer, der über meinen Rücken lief.

 

„Was für ein Freak.“ Suigetsu war neben mich getreten und verzog angewidert sein Gesicht.

„Hmm.“ war meine Antwort darauf bevor ich mich zu Shikamaru wand, der nun ebenfalls zu uns kam. Er blieb vor der Leiche stehen, trat eher nebenbei gegen den Körper und versenkte seine Hände in den Hosentaschen.

„Was willst du mit ihm machen?“ Der Nara nickte zu dem Toten. Lange musste ich nicht über eine Antwort nachdenken. Es blieb sowieso nur eine Möglichkeit, die uns irgendwie von Nutzen sein konnte.

„Suigetsu!“

„Ja?“

„Sorge dafür, dass Itachi hiervon erfährt und bringe ihm das was von dem Kerl übrig geblieben ist. Er hat sicherlich ein paar Leute, die ihm loyal zur Seite stehen und kein Wort darüber verlieren werden.“

Der Weißhaarige trat zu dem toten Körper, sammelte den abgetrennten Arm und das Herz ein. Er packte den Mistkerl am Fußgelenk und zog ihn hinter sich her. Eine Blutspur markierte den Weg Suigetsus der hinter der nächsten Ecke verschwand und und alleine ließ.

 

Im nächsten Augenblick spürte ich die Erschöpfung, die mich beinahe zu überrollen drohte und mich nach vorne taumeln ließ. Bevor ich fallen konnte, stand auch schon Shikamaru neben mir und legte seine Hand auf meine Schulter.

„Ich sage es nur ungern aber Suigetsu hat recht.“

Ein abfälliges Schnauben war meine Reaktion auf seine Worte.

„Sasuke, du musst was zu dir nehmen. Wie lange hast du nichts getrunken? Zwei Wochen? Dein Körper ist geschwächt und das Sharingan verlangt ebenfalls seinen Tribut!“

„Mir geht’s gut!“ zischte ich und richtete mich mühevoll auf.

„Du wirst sie so nicht beschützen können!“

Erschöpft schloss ich meine Augen. Sah Sakuras lebloses Gesicht vor mir. Das durfte nicht noch einmal passieren. Ich durfte nicht zulassen, dass man sie weiter verletzte.

„Sasuke-“

„Ich weiß!“ unterbrach ich meinen Freund forsch. Ich wusste es ja selber. Ich war nachlässig gewesen, obwohl ich von der Gefahr wusste. Wenn Sakura etwas ernstes widerfahren wäre...es wäre meine Schuld gewesen.

„Ich werde mich darum kümmern... aber jetzt sollten wir gehen.“

„Oh man...das wird wieder eine lange Nacht!“ seufzte der Braunhaarige und rieb sich den Nacken.

 

*-*

 

Hmm...schade um Juugo.“ Sie wickelte eine blonde Locke um ihren Finger und sah in die jadegrünen Augen des Mannes der vor ihr auf dem marmornen Boden kniete und ihr von Juugos Versagen berichtet hatte.

Aber er sagte ja bereits, dass wir noch ein wenig Zeit brauchen.“ Ihre kleine Hand legte sich sanft unter das kantige Kinn und hob es etwas an, damit er ihr näher kam.

Vielleicht sollte ich es dir überlassen?“ Nun beugte auch sie sich etwas vor und legte ihre zarten Lippen auf seine Stirn.

Ja, du bringst sie mir...und du achtest doch darauf, dass sie nicht beschädigt werden, nicht wahr?“

Langsam glitt sie von dem weißen Sofa, ließ sich vor dem Weißhaarigen auf die Knie sinken und sah zu ihm auf.

Und jetzt mein schöner Prinz, zeigst du mir, was du bereit bist für mich zu tun!“ Ihre Augen leuchteten auf ehe sie ihre Lippen an seinen hellen Hals legte.

Ich gehöre ganz dir, meine Königin!“ flüsterte die dunkle Stimme an ihrem Ohr. Ihr leises melodische kichern erfüllte den Raum. Die spitzen Zähne bohrten sich in die zarte Haut das Mannes, während sich ein leichter Rinnsal Blut seinen Weg zwischen ihren Lippen bahnte.

Fast liebevoll legte er seine große Hand auf ihren Rücken, um sie noch enger an sich zu drücken.

Bis zu meinem letzten Atemzug!“

Talks and Gifts

SakuraPov.

 

Mein Schädel dröhnte noch immer. Es fühle sich langsam an, als würde jemand mit einem Presslufthammer herumhantieren.

Schon als ich wach wurde, war mit bewusst dass Gesprächsbedarf bestand…dringend sogar. Aber das was mich erwartete, habe ich so nicht kommen sehen. Sasuke hatte mir eine Kurzfassung von dem gegeben, was er alles in Erfahrung bringen konnte, als ich vor mich hin geträumt hatte. Wohl bemerkt das zweite Mal innerhalb von 24 Stunden. Für mich ein kleiner Rekord.

Nun saßen wir uns gegenüber, verarbeiteten was geschehen war und sagten kein Wort. Der Vampir sah Gedankenverloren zum Kamin und strich sich abwesend immer wieder über sein Kinn. Er schien stark über etwas nachzudenken.

Ich für meinen Teil, war mir unschlüssig was ich empfinden oder denken sollte. Ich wusste von den illegalen Experimenten und Itachis Verdacht bezüglich der MGFW, jedoch hatte mir Sasuke mit Sicherheit nicht alles gesagt. Er schwieg sich noch immer darüber aus, warum er mich hat vergessen lassen und dass er mich vor all den Jahren gefunden und gerettet hatte. Irgendwas sagte mir, dass das was er verschwieg bedeutend für mich sein würde. Ich musste es schlau angehen... bei Sasuke würde es nichts nützen mit der Tür ins Haus zu fallen. Jedoch musste dies erst einmal warten.

Mir die Schläfen reibend legte ich den Kopf in den Nacken, versank tiefer in dem bequemen Sofa, atmete tief ein und schloss die Augen. Versuchte gegen den Druck im Kopf anzukämpfen.

 

„Kann ich was für dich tun?“

Vorsichtig öffnete ich ein Auge und sah auf meinen Gegenüber der sich nach vorne gebeugt hatte und mich mit einer tiefen Sorgenfalte musterte. Ok… Ich würde ihn vorerst nicht anschreien und mein Gift versprühen… vorerst!

„Valium…“ seufze ich und schloss erneut meine Lider. Neben mir ließ sich ein Körper sanft nieder. Komisch, sollten Vampire nicht kalt sein und keine Hitze ausstrahlen?

„Mit Valium kann ich bedauerlicherweise nicht dienen. Aber wenn du willst…“ er ließ den Satz offen. Langsam drehte ich ihm den Kopf zu und sah ihn an. Direkt in seine schwarzen Seen.

Sakura du bist so dumm. Ein hoffnungsloser Fall. Sasuke hatte mir sein Handgelenk hingehalten, auf dem zwei kleine Einstiche zu sehen waren aus denen kleine Blutstropfen hervortraten.

„Das ist doch bitte nicht dein ernst?!“ schockiert richtete ich mich blitzschnell auf - +was ich sofort bereute- und blickte fassungslos auf sein Handgelenk.

„Ich bin doch kein Vampir!“

„Blut von Reinblütern besitzt die Fähigkeit Schmerzen zu lindern. Sieh es einfach als eine Art flüssige Kopfschmerztablette.“

Meine linke Hand wanderte auf seine Stirn, die sich unter meinen Fingern kühl anfühlte.

„Fieber hast du schon mal nicht… vielleicht war der letzte Schlag einfach nur zu heftig!“

Sasuke nahm die Hand von seiner Stirn und hielt sie einfach nur fest.

„Warum lässt du dir nicht von mir helfen?“

Ganz automatisch verflochtenen sich unsere Finger miteinander. Er beugte sich zu mir und legte seine Stirn gegen meine. Vergessen waren mein dröhnender Kopf und die schmerzende Hand.

Was geschah hier? Warum lehnte ich mich nicht gegen ihn auf? Hatte Neji recht gehabt und dieser unverschämt gutaussehende Vampir hatte mir das Hirn vernebelt?

Die Augen hatte ich wieder geschlossen und genoss einfach nur diesen Moment, der mich an andere Zeiten erinnerte, in denen ich Sasuke bedingungslos vertraute.

 

Das Klopfen an der Bürotür ließ mich jedoch augenblicklich zurückfahren. Sasuke hatte sich ebenfalls aufgerichtet, sah mich aber weiterhin an.

„Ja!“ forderte er die Person vor der Tür auf einzutreten. Shikamaru trat ein und lehnte sich an den Türrahmen.

„Karin ist da. Soll ich sie her bringen?“

Mein Blick wanderte zwischen den Vampiren hin und her. Wer zum Teufel war denn Karin? Meine Brauen zogen sich skeptisch zusammen.

„Das kann warten.“ sprach der Uchiha und stand auf. Ohne etwas darauf zu erwidern verließ Shikamaru den Raum.

„Wer ist Karin?“ brach es einfach aus mir heraus. Im selben Moment hätte ich mir gerne gegen die Stirn geklatscht. Selbst für mich klagen diese Worte, wie die einer eifersüchtigen Freundin.

„Niemand wichtiges.“ war Sasukes Antwort auf die Frage und fummelte an einem alt aussehenden Kästchen, der auf dem Kaminsims stand. Nachdem er es geöffnet kam er erneut zu mir.

„Würdest du mir den Gefallen tun und diese hier tragen?“ Eine zarte goldene Kette an der ein mitternachtsblauer Kristall hing, hatte er zwischen seine langen Finger geschlungen. Mein Blick huschte zu dem Portrait hinter dem Vampir.

„Die Kette deiner Mutter?“ Er nickte knapp. „Ich kann doch nicht die Kette deiner Mutter tragen!“

Sasuke setzte sich zu mir, seine Mundwinkel leicht nach oben gezogen.

„Keine Angst… Es ist nur eine Kette.“ Er hielt die Enden zwischen den Fingern und zog die Kette etwas auseinander, sodass der Kristall in der Mitte baumeln konnte.

„Sie ist eine Art Talisman. Mutter trug sie als Schutz gegen Runen.“

Unsicher berührte ich die kalte Oberfläche des Kristalls. Das Licht der Lampen brach sich wunderschön darin und ließ ihn ein wenig funkeln.

„Vor ungefähr 400 Jahren wurde unsere Art von einer Magiergilde verfolgt. Sie schlachteten ganze Familien ab und nutzen dessen Blut für ihre Alchemie. Besonders das Blut von Reinblütern begehrten sie… sodass auch meine Familie gegen sie kämpfte. Diese Magier setzten hauptsächlich Runen ein…“ Sasukes Augen flackerten auf. Das intensive Schwarz verschwand für den Bruchteil einer Sekunde und machten einem satten Rot platz.

„Vater hatte meiner Mutter diese Kette geschenkt. Sie hatte sie immer beschützt bis…“ er stockte, sah auf den blauen Kristall und suchte anschließend meinen Blick.

„Ich bitte dich sie zu tragen… zumindest so lange, bis wir wissen was hier geschieht!“

„Ich…“ Ja Sakura, was wolltest du darauf sagen? Sasuke so verletzt zu sehen löste etwas in meinem Inneren aus. Auch wenn er es nicht sagte, konnte ich spüren dass er litt. Dieses Bild passte einfach nicht zu ihm. So wollte ich ihn nicht sehen, auch wenn das für mich hieß meine Enttäuschung und Wut –die ihn betrafen- hinten anzustellen.

„In Ordnung.“ beschloss ich deswegen nach einem kurzen Moment des Schweigens. Ich Rückte etwas näher an Sasuke, drehte ihr anschließend den Rücken zu damit er mir die Kette anlegen konnte.

Der kalte Kristall legte sich vorsichtig auf mein Brustbein und ich konnte einfach nicht anders, als meine Hand darauf zu legen und ihn an mich zu drücken. Es fühlte sich an wie ein Versprechen das ich gegeben hatte… für was wusste ich allerdings nicht.

Sein warmer Atem streifte die empfindliche Haut meines Halses.

„Danke.“ flüsterte er in mein Ohr, gerade so dass ich es noch verstehen konnte.

Vorsichtig drehte ich mich zu ihm und sah ihm wieder in seine dunklen Opale. Was machte dieser Mann nur mit mir? Ganz langsam näherte sich sein Gesicht dem meinem. Nur wenige Zentimeter trennten unsere Nasenspitzen voneinander. Ganz automatisch senkten sich meine Lider, sein Geruch stieg in meine Nase und meine Wangen begannen zu brennen.

Gleich…
 

 

„Dir scheint es doch nicht so schlecht zu gehen, wie Shikamaru behauptet hatte!“

Augenblicklich wich ich ertappt zurück. Versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen uns zu bringen und sah panisch zur Tür, von wo mich die schneide Stimme wohl vor einem großen Fehler bewahrt hatte.

Im Türrahmen stand eine junge rothaarige Frau, die ihre Arme vor der üppigen Brust verschränkt hatte und diese dadurch noch etwas größer erschienen ließ. Ihr Haar war offen und reichte ihr bis zur Taille. Hinter einer Brille loderten ihre Augen wie Flammen und fixierten -mit einem zornigen funkeln- die Situation.

„War es nicht klar, dass du warten sollst?“ Sasuke hatte sich erhoben und stand bereits vor der Frau.

„Ich bin nicht dein verdammter Schoßhund, den du rufen kannst wie es dir gefällt!“

Auch wenn sie um einiges kleiner war als der Uchiha, wirkte sie in diesem Moment unglaublich bedrohlich.

„Entweder du trinkst jetzt oder ich verschwinde!“

Nun richteten sich ihre zusammengekniffenen Augen auf mich. „Aber anscheinend hast du Ersatz… also kann ich wieder abhauen!“

Ehe Sasuke etwas darauf erwidern oder dass sich die Rothaarige zum gehen umdrehen konnte, sprang ich auf.

„Ähm… so ist es nicht! Ich… ich wollte gerade sowieso gehen!“ Mit aller Kraft versuchte ich meine Lippen zu einem Lächeln zu bewegen.

„Danke für deine Hilfe!“ richtete ich das Wort an Sasuke und ging zur Tür.

„Sakura, du musst nicht gehen. Das hier-„

„Hey alles gut! Ich muss sowieso mal nach Hause! Neji sammelt mich bestimmt ein. Ich muss eh noch mit ihm-“

„Shikamaru fährt dich!“ unterbrach er mich und wie auf Kommando tauchte auch schon der Nara vor mir auf.

„Das ist wirklich nicht nötig!“ versuchte ich der Situation zu entkommen. Ich wollte einfach nur noch weg von hier.

„Ich hab sowieso noch was zu erledigen. Da kann ich dich auch zu Hause absetzten. Also komm und lass das nicht einer anstrengenden Angelegenheit werden.“ schaltete sich nun Shikamaru ein, kratze sich am Ohr und gähnte.

„Also, können wir dann?“

„Ähm… ok danke.“

Hastig wollte ich dem Braunhaarigen folgen, der bereits wieder verschwunden war, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Sasuke wollte offensichtlich noch etwas sagen, doch wand ich mich geschickt aus seinem Griff und eilte schnell aus seinem Büro. Nur weg von hier.

 

Ich war bereits am Ende der Bar angelangt, als mir ein Paar schwarzer, flacher Stiefel vor die Nase gehalten wurden, was mich abrupt stoppen ließ.

„Vielleicht solltest du es einmal damit probieren.“

Temari hatte mich an der Treppe abgefangen und hielt mir das Schuhwerk entgegen. Bevor ich protestieren konnte, drückte sie mir die Stiefel in die Hand und wand sich in einer geschmeidigen Bewegung zum gehen.

„Gib sie Shikamaru einfach wieder mit.“ sagte sie und hob eine Hand zur Verabschiedung, ehe ihre vier blonden Zöpfe in Richtig Büro verschwanden.

Ohne weiter darüber nachzudenken, schlüpfte ich mit meinen nackten Füßen in die Stiefel und machte mich daran, Shikamaru einzuholen.

 
 

 

„Sie sorgt nur dafür, dass er vollständig heilen kann.“

Shikamarus ruhige Stimme holte mich aus meinen Gedanken und ich ließ den Kristall an meinem Hals los. Verständnislos sah ich zu ihm und betrachtete sein Profil. Die rechte Hand lang auf dem Lenkrad während er mit der linken seinen Kopf stütze und genervt auf die Straße sah. Wir befanden uns mitten in der Rush Hour und kamen nur langsam voran.

„Eigentlich hat er sie nur rufen lassen, weil ich ihn mehr oder weniger dazu gedrängt hatte. Er würde es vor dir nie zeigen, aber der Kampf hatte unglaublich an seinen Kräften gezerrt.“

Aha, daher wehte der Wind also.

„Vampire müssen trinken.“ war mein Kommentar darauf und ich sah wieder aus dem Beifahrerfenster. Ich wollte gerade wirklich nicht daran denken, wie sich Sasukes Zähne in den Hals dieser Karin bohrten. Dieses Bild hatte sich wie eine Zecke in meinem Geist eingenistet und wollte einfach nicht verschwinden.

„Ja schon… nur nimmt Sasuke das nicht so genau. Er trinkt nicht unbedingt regelmäßig. Naja er…“ Shikamaru seufzte schwer und rieb sich den Nacken.

„Versuch es ihm bitte einfach nicht übel zu nehmen.“

Ich erwiderte nicht sofort etwas darauf. Konnte mit dieser Information nicht unbedingt etwas anfangen… und überhaupt, warum erzählte er mir das?

„Shikamaru… es geht mich nichts an, was und mit wem Sasuke irgendetwas mach. Ist mir eigentlich egal!“

Naja… es sollte mir egal sein. War es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Doch musste Shikamaru das nicht wissen.

„Wie du meinst.“ war alles was er dazu sagte.

Bis wir an meiner Wohnung ankamen, sagte keiner mehr ein Wort. Ich spielte wieder mit den Anhänger, konnte meinen Gedanken nachgehen und ärgerte mich über mich selber. Darüber, dass Sasuke mich so aus der Bahn warf, dass mich diese Szene vorhin nicht kalt ließ und dass ich eigentlich stinksauer auf ihn sein sollte. Diese Grüblerin erinnerten mich an meiner Kopfschmerzen, die wie auf Kommando wieder da waren. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett und mir über nichts mehr Gedanken machen.

 

Nach einer weiteren halben Stunde im Verkehrschaos hielten wir endlich vor dem Gebäudekomplex, in dem ich lebte. Shikamaru hatte mir Gentlemanlike die Autotür geöffnet und mich nach oben begleitet. Im Wohnungsflur zog ich schnell die geliehenen Stiefel aus und reichte sie meinem Begleiter, der noch immer im Türrahmen stand.

„Bitte sag Temari danke von mir.“

„Richte ich aus.“

„Und danke, dass du mich nach Hause gebracht hast.“ fügte ich schnell hinzu.

 

 

SasukePov.

 

„Ich hätte dich für klüger gehalten.“ Karin hatte sich, mit überschlagenen Beinen, auf meinen Schreibtisch gesetzt. Deutlich konnte ihren stechenden Blick in meinem Rücken spüren, doch hatte ich nicht das Bedürfnis ihr mehr Aufmerksamkeit als nötig zu schenken. Schlimm genug, dass Sakura mitbekam, wie sie sich mit darbot. Freiwillig hätte ich mit Karin als Nahrungsquelle niemals ausgesucht. Jedoch verbuchte ich dies als kleineres Übel, da ich mich in regelmäßigen –naja wohl eher unregelmäßigen- Abständen an ihrem Blut bedienen konnte. Auch wenn ich ihre herablassende und arrogante Art verabscheute, war Karin -in dem was sie tat- zuverlässig und sehr diskret. Beides Attribute, die nicht zu verachten waren. Und da sie mir nur als Nahrung diente, war es schlicht und ergreifend nicht von Belang, was ich von ihr hielt.

„Und ich kann mich nicht daran erinnern, dich nach deiner Meinung gefragt zu haben.“ zischte ich und ließ den Wein in meinem Glas leicht reisen.

„Jetzt verschwinde!“

„Du solltest dich nicht auf eine Jägerin einlassen. Das wird schlimm-“

„Ich werde mich nicht wiederholen.“ unterbrach ich Karin scharf und sah sie mit rot gefärbten Augen an. Elegant löste sie ihre Beine und stand auf, legte dabei eine Hand in die Hüfte.

„Beschwer dich nicht, wenn du ihr die Kehle raus gerissen ha-“

„Raus!“ es kostete mich unglaublich viel Mühe nicht aufzuspringen und Karin mit eigenen Händen raus zu werfen. Jedoch zeigte meine erhobene Stimme Wirkung. Sie machte einen erschrockenen Schritt zurück und stieß gegen die Tischplatte. Nur einen kleinen Moment benötigte sie, um sich wieder zu sammeln und eilte mit schnellen Schritten aus dem Raum.

 

Das Blut rauschte durch meine Venen und pulsierte in meinem Kopf. Ich rieb mir das Gesicht, versuchte mich wieder zu beruhigen. Die letzten beiden Tage waren auswühlend genug gewesen, da konnte ich dieses provozierende Weib einfach nicht gebrauchen. Für gewöhnlich ging ich nicht auf Karins Sticheleien ein und war sehr beherrscht, jedoch verließ mich die Vernunft, sobald es um die Jägerin ging.

„Verdammt!“

Ich musste mich irgendwie ablenken. Weitere Informationen sammeln, nachsehen ob Itachi bereits etwas über unseren heutigen Gegner herausgefunden hatte. Aber vorher…

Das Smartphone war schnell aus der Hosentasche gezogen und die Nummer gewählt. Lange musste ich nicht warten, bis abgehoben wurde.

„Was gibt es?“

„Geht es ihr gut?“

„Sie wirkt etwas bedrückt aber ich denke soweit ist sie ok.“

Auch eine knallharte Sakura Haruno stieß irgendwann an ihre Grenzen. Es war demzufolge nicht verwunderlich, dass sie die Geschehnisse erst verarbeiten musste.

„Sasuke?“

„Hmm?“

„Vielleicht hättest du sie bei dir behalten sollen. Ich traue der ganzen Sache hier nicht.“

Ich schloss meine Augen und legte den Kopf in den Nacken. Als wenn ich da nicht dran gedacht hätte, nur…

„Ich befürchte, dass sie mich zur Zeit nicht in ihrer Nähe haben will.“

Nein, bestimmt nicht. Dafür gab es momentan zu viele Dinge, die ich mit Sakura besprechen und klären musste. Mich wunderte es sowieso, warum sie mich noch nicht zur Rede gestellt hatte. Sie wusste schließlich offensichtlich, dass ich ihr etwas verschwieg. Zwar hatte ich Itachi ausdrücklich untersagt ihr etwas zu erzählen, jedoch hatte sich die gesamte Situation geändert. Was wiederum zur nächsten Frage führte: Warum wirkte mein Sharingan nicht mehr bei Sakura? Zumindest nicht so, wie ich es beabsichtigt hatte.

„Bitte behalte Sakura bis zur Präsentation im Auge und informiere mich, sobald du etwas ungewöhnliches bemerkst.“

Shikamarus seufzen am anderen Ende war nicht zu überhören.

„Hole sie doch einfach zu dir. Ich glaube nämlich, dass du dich irrst.“

„Shikamaru… ich bitte dich als Freund…“

Ich würde selber in ihrer Nähe bleiben, wenn ich könnte, allerdings fiel es mir jetzt schon schwer mich von ihr fern zu halten. Mir war durchaus bewusst, was ich verlangte. Es fiel mir nicht leicht den Nara um diesen Gefallen zu bitten, doch war er die Person, der ich mein Leben anvertrauen würde und somit auch das von Sakura.

„Temari reißt mir den Kopf ab…“ stöhnte mein Freund und ich konnte beinahe sein gequältes Gesicht vor mir sehen.

 

 

SakuraPov.

 

Drei Tage waren vergangen, seitdem Sasuke und ich von diesem tollwütigen Verrückten angegriffen wurden. Drei Tage, an denen ich meine übliche Arbeit als Jägerin wieder aufgenommen hatte. Drei Tage, an denen ich verstärkt das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Drei Tage, an denen ich nichts von Sasuke gehört oder gesehen hatte.

Es gab bereits in der Vergangenheit des Öfteren Zeiten, in denen wir wenig Kontakt hatten… teilweise sogar Wochenlang. Jedoch fühlte sich das niemals so falsch an wie in diesem Augenblick. Immer wieder malte ich mir die schrägsten Szenarien aus, wie sich diese Karin an ihn ran schmiss und wie er seine Finger nicht von ihr lassen konnte. Wie er sie an stellen berührte die....Halt Sakura! Das waren die schlechtesten Gedanken, die ich mir machen konnte. Wichtig waren ganz andere Dinge.

Gestern versuchte ich aus Kakashi herauszuquetschen, warum er mir nicht die Wahrheit über meine Rettung verraten hatte. Nur leider gelang es ihm sich irgendwie aus dieser ganzen Sache herauszuwinden, ohne mir auch nur eine meiner Fragen zu beantworten.

Beide Personen, die von meiner Herkunft zu wissen schienen, mieden mich somit konsequent und das zerrte ganz schön an meinem Gemütszustand.

Naruto konnte ich auch nicht erreichen und ihn meinen Unmut du meine schlechte Laune zu verkünden, damit wir gemeinsam unser Gift versprühen konnten. Ständig meldete sich die nervige Stimme der Mailbox und der Chaot hielt es nicht mal für nötig, mich zurück zu rufen.

Also blieben mir noch Neji und TenTen. Nur war der Magier von Natur aus nicht gerade gesprächig und würde sich nicht gemeinsam mit mir aufregen sondern einfach nur zuhören und gelegentlich einen Laut der Zustimmung zu dem Gespräch beitragen. TenTen hingegen –die sofort auf meiner Seite gewesen wäre- wurde auf einen anderen Fall am anderen Ende der Stadt angesetzt. Sie hatte die harte Mission sich mit ein paar Guhlnestern und Rock Lee auseinanderzusetzen… stellte sich nur die Frage, was schlimmer war.

Neji meinte, dass seine Freundin wohl kurz davor wäre, ihre Waffe auf Lee zu richten und es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Er hatte sie wohl schon ewig nicht mehr so genervt –ja beinahe verzweifelt- erlebt. Ihre Laune wäre wohl schlimmer, als in ihrer –wie Neji es immer nannte- besonderen Woche.

 

Ich stieg aus der Dusche und betrachtete klatschnass mein Bild im beschlagenen Spiegel. Meine Haut wirkte etwas blass und die dunklen Schatten unter meinen Augen machte diesen Anblick auch nicht unbedingt besser. Ich würde viel Make-Up benutzen müssen, um zu retten was zu retten war.

Die Kette von Sasuke lag nach wie vor um meinen Hals. Meine Finger strichen über die glatte Oberfläche das Kristalls, nur die metallenen Rosen, die den Stein umfassten, hoben sich kalt ab.

Heute Abend würde ich Sasuke auf der Präsentation der MGFW wieder sehen. Genauer gesagt, war ich seine Begleitung und würde ihm nicht von der Seite weichen, bis er endlich mit mir sprach und mir Antworten lieferte. Zumindest hatte ich mir das zur Aufgabe gemacht.

Mein Weg führte ins Schlafzimmer, wo mein Blick zum Kleid huschte, das ich mir für heute Abend ausgesucht hatte.

Augenblicklich breitete sich eine wohlige Wärme in meinem Inneren aus, die bis zu meinen Wangen kroch und mich erröten ließ.

Zusammenreißen Haruno! Ich schlug mir mit beiden Händen auf die Wangen und schüttelte den Kopf. Du begleitet nur einen alten Freund, um an Infos zu kommen, damit du diesen verdammten Fall abschließen kannst. Und erinnere sich daran, dass du verdammt sauer auf diesen Vampir bist!

Der große Mann ohne Gesicht aus meinen Träumen… mittlerweile wusste ich, wer diese Person war. Die ganze Zeit hatte ich keine Albträume, nein. Das war eine Erinnerung… eine längst vergessene Erinnerung daran, wie Sasuke Uchiha mich vor Jahren vor Level E-Vampiren rettete und somit mein Leben änderte.

 

 

 

 

 

 

Presentation

Sasuke Pov.

 

Warum ich solche Veranstaltungen für gewöhnlich mied, wurde mir in den ersten fünf Minuten erneut vor Augen geführt. Eine Menge sehr wohlhabender Individuen lieferten sich eine regelrechte Schlammschlacht darüber wer wohl einflussreicher war, das größere Vermögen inne hatte, Immobilen oder sonst was besaß. Sie drängten sich ins Rampenlicht und rissen Gespräche, ohne Skrupel, an sich.

Wie ich es verabscheute mich in diesem Personenkreis zu bewegen. Mit einem Glas schottischen Whiskys, hielt ich mich am Rand des großen Sitzungssaals auf und beobachtete dieses ekelhafte Verhalten der Menschen und auch verschiedenster Wesen. Im Augenwinkel behielt ich den großzügigen Eingangsbereich im Blick und hoffte, dass Sakura endlich in diesem auftauchen würde. Auch wenn dies zu Folge hatte, dass wir mit Sicherheit heute Abend über einige Dinge sprechen würden.

Die linke Hand lag ruhig in der Tasche meiner Anzugshose, die andere hielt das Glas ins Licht. Die bernsteinfarbige Flüssigkeit leuchtete und brach funkelnd das Licht in verschiedene Farbnuancen.

Gedankenverloren betrachtete ich den Inhalt und ließ in etwas schwenken. Ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich ihr alles erklären sollte und wie sie auf das gesagt reagieren würde. Shikamaru berichtete mir, dass Sakura die letzten Tage ruhelos und übermüdet gewirkt hatte, jedoch wieder ihrer Arbeit nachging… mit dem Hyuga an ihrer Seite. Dieser Gedanke entlockte meiner Kehle ein tiefes knurren.

 

„Na na. Weswegen so schlecht gelaunt?“

Genervt ließ ich das Glas sinken und schloss meine Augen. Das ich ihn hier begegnen würde, war keine Überraschung, dennoch hatte ich gehofft, dass ich mir seine Anwesenheit irgendwie hätte sparen können.

„Was willst du?“ Mein Blick landete auf einen schmierig wirkenden älteren Mann mit strähnigen langen, schwarzen Haaren. Dieser unterhielt sich im Augenblick mit drei besonders Wichtigen Smoking Trägern und schien sich über das Gespräch sichtlich zu amüsieren.

„Wo hast du denn deine kleine Jägerin gelassen?“ fragte Itachi und ließ seine Augen suchend durch den Saal wandern.

„Sie ist für gewöhnlich nicht zu übersehen mit dieser zauberhaften Haarfarbe. Rosa… hmm kennst du sonst jemanden mit solchen Haaren?“ Das war doch bitte nicht sein Ernst?!

„So außergewöhnliche Farben kenne ich sonst nur von-“

„Sakura,“ ihren Namen betonte ich etwas deutlicher als ich es hätte machen müssen und schnitt ihm somit das Wort ab „wird jeden Moment zu uns stoßen.“ Ich nahm einen Schluck des Getränks und genoss das rauchige Aroma in meiner Kehle.

„Bist du nicht auch der Meinung, dass es wichtiger wäre mir zu erzählen was du bisher herausgefunden hast, als über Haarfarben zu sinnieren?“ 

Ich sah in dunkle Augen, die meinen so ähnlich waren und doch irgendwie nicht.

Itachi verschränkte die Arme vor seiner Brust und erwiderte meinen Blick.

„Wir fanden unterschiedliche DNA-Spuren.“ Seine Stimme war dunkel und leise, sodass nur ich ihn verstehen konnte.

„DNA von mindestens drei verschiedenen Personen, unterschiedlicher Rassen.“

Er klang besorgt. Verständlich, da mich das Gesagte ebenfalls auf eine merkwürdige Art erschütterte. Also schien Itachis erste Theorie gar nicht mal so abwegig gewesen zu sein.

„Der Haupt-DNA-Strang gehörte einem gewissen Juugo Watanabe. Er war ein Mischwesen mit hohem Aggressionspotential und schizophrenen Ansätzen. Vor gut einem Monat verschwand er aus dem Oto-Institut. Meinen Informationen zur Folge war er dort über zehn Jahre Patient und stand unter ständiger Beobachtung.“

 

Also war dieser Typ wirklich Geisteskrank gewesen. Brühfrisch aus der renommiertesten Psychiatrie in ganz Konoha.

„Und zu wem gehörten die anderen DNA-Spuren?“

Versuche an Wesen…Das war so abscheulich, dass es mir eiskalt den Rücken runter lief.

„Tja, das ist leider nicht so einfach zu sagen.“ Der Blick meines Bruders verfinsterte sich.

„Die DNA scheint irgendwie verschmolzen worden so sein. Wir können nicht genau zuordnen wem die einzelnen Stränge gehören. Als wenn sie auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt wurden. Das einzig sichere ist, dass die DNA zu Mischwesen gehört.“

„Eventuell zu denen aus der Lagerhalle?“

Was für ein krankes Spiel wurde hier nur gespielt? Der Typ war auf der Suche nach Sakura und mir gewesen. Es konnte also sein, dass jemand beabsichtige ähnliche Dinge mit uns anzustellen. Wut stieg in mir auf, sodass ich die Hand in meiner Tasche zu einer Faust ballte. Sollten sie es nur wagen, Sakura zu nahe zu kommen.

„Das ist zumindest nicht auszuschließen.“ Itachi nahm sich ein Glas Champagner vom Tablett des Kellners, der soeben an uns herangetreten war und auch gleich wieder verschwand.

„Sicher ist, dass wir äußerst vorsichtig sein müssen. Ich werde mich etwas umhören. Hier arbeiten zumindest fragwürde Gestalten mit unglaublichen Fähigkeiten.“

Ich legte meine Aufmerksamkeit erneut auf den langhaarigen Kerl, der sich noch immer mit den Anzugträgern beschäftigt war. Fragwürdige Gestalt traf es hier ganz gut.

„Ich weiß was du meinst.“

Mein Bruder folgte meinem Blick und nahm ein Schlug des prickelnden Getränks.

„Ah, OrochimaruIwao. Brillanter Kopf, allerdings einer derer, dessen Forschungen oft kritisiert wurden.“

„Inwiefern?“

„Nunja, er nutze in der Anfangszeit mittellose Wesen, die sich als Probanden in Langzeitstudien etwas Geld verdienen wollten. Er experimentierte mit diversen Impfstoffen und injizierte ihnen diese.“

Ich zog eine Braue in die Höhe und beschloss mir weitere Informationen über diesen Orochimaru einzuholen.

„Ich glaube, dass da einige Testpersonen erhebliche Schäden davongetragen haben. Allerdings die Berichte darüber unter Verschluss und nicht erreichbar für mich. Ich weiß nicht, was die genauen Nebenwirkungen waren oder an was er gearbeitet hat.“ fügte Itachi noch hinzu und schenkte nun den Eingangsbereich seine Aufmerksamkeit. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

„Weißt du Sasuke. Versuche den Abend trotzdem ein wenig zu genießen. Das sollte dir bei dieser Begleitung nicht schwer fallen!“ Er legt legte eine Hand kurz auf meine Schulter, bevor er sich unter die anderen Gäste mischte.

Mein Bruder lag gar nicht mal so falsch mit seinem Vorschlag. Längst hatte ich erspäht, was ihn dazu veranlasste zu Lächeln und tat es ihm gleich. Vielleicht sollte ich den Abend tatsächlich ein wenig genießen.

 

 

Sakura Pov.

 

Für gewöhnlich war ich ein Mensch, der relativ selbstbewusst durchs Leben ging, nicht groß etwas auf die Meinung anderer Personen gab und mich auch verhielt wie es mir gerade passte. Jedoch musste ich leider zugeben, dass mich diese Situation hier irgendwie zu überfordern schien. Hier wurde es nicht geduldet sich unangemessen zu verhalten oder unangenehm  aufzufallen. Hier stand man permanent unter Beobachtung und es wurde hinter vorgehaltenen Händen über einen hergezogen.

Edle Kleider, teurer Schmuck, falsches Lachen, übertriebene nicht ernst gemeinte Freundlichkeit und verachtende Blicke…ich gehörte einfach nicht hier hin und alles schrie in mir, mich endlich aus dem Staub zu machen und mich in irgendein Guhlnest zu stürzen.

Eine meiner Haarsträhnen fielmir ins Gesicht und ich strich sie hinter mein Ohr. Anscheinend wollte mein Haar einfach nicht von den Spangen gehalten werden. Ok, Sakura. Tief durchatmen und dann los!

 

„Du siehst zauberhaft aus.“ Die tiefe Stimme ließ mein dummes kleines Herz kurz stolpern. Ich drehte mich zu dem Neuankömmling und schenkte ihm –ohne es zu wollen- ein Lächeln. Sasuke hatte meine Hand genommen und hauchte dieser einen keuschen Kuss auf den Rücken, was mir die Röte auf die Wangen trieb.

Er sah einfach zum anbeißen aus. Der dunkelblaue, maßgeschneiderte Anzug saß perfekt. Der Sakko war geöffnet und zeigte ein schlichtes tailliertes Hemd, das wunderbar seine muskulöse Brust in Szene setzte. Die letzten beiden Knöpfe hatte er offen gelassen und ließen die Damenwelt erahnen, was sich unter dem Stoff verbarg. Auf Fliege oder Krawatte hatte der er ganz verzichtet. Auch sein volles Haar machte einen eher wilden Eindruck und ließ ihn nicht weniger attraktiv wirken. Ganz im Gegenteil sogar.

Auch der Vampir schien mich ausgiebig zu mustern und mir wurde unweigerlich heiß. Ich trug ein recht schlichtes grasgrünes Kleid. Es reichte mir bis kurz über meine Knie und lag eng an meinem Körper, was nicht sehr Vorteilhaft bei einem Kampf wäre. Das hoch geschossene Dekolleté sowie die langen Ärmel sorgten für die nötige Eleganz. Der Stoff glänzte und ließ –je nachdem wie sich das Licht in den Pailletten brach- es funkeln.

Sasukes Kette lag locker auf meiner Brust, jedoch hatte ich mir ein zusätzliches schwarzen Satinband um meinen Hals gebunden, sodass die hässliche Narbe von Suigetsu nicht sofort auffiel.

Eigentlich fand ich mich zu Hause vor dem Spiegel recht hübsch, allerdings verunsicherten mich seine dunklen Augen.

So ein Mist aber auch!

 

 

SasukePov.

 

Sie sah einfach wunderschön aus und ich hatte das große Glück, diese Frau als meine Begleitung zu wissen.

„Ist das nicht etwas unpassend? Hier tragen alle nur gedeckte Farben. So fallen wir garantiert auf.“ Unsicher sah Sakura an sich hinunter und strich ihr Kleid unnötig glatt.

„Du siehst wunderschön aus. Das solltest du nicht verstecken!“ Das sollte sie wirklich nicht.

„Danke.“ sprach sie leise und knetete unsicher ihre Finger.

Ich bot ihr meinen Arm an und ließ sie keinen Moment aus den Augen.

„Wollen wir dann?“

Wortlos legte sie ihren Arm in meine Beuge. Wir schritten durch die Menge von Vampiren, Wölfen, Menschen und Mischwesen, wohl wissend, dass wir unauffällig beobachtet wurden.

 

„Sasuke Uchiha!“

Die zarte, melodische Stimme ließ uns innehalten und in ihre Richtung drehen. Eine kleine, schlanke, ja fast schon kindlich wirkende Frau lächelte mir entgegen. Ihr Puppenhaftes Gesicht zierten etliche Sommersprossen und die großen hellblauen Augen funkelten amüsiert. Auch wenn ihr Äußerliches das eines 14-jährigen Mädchens war, strahlten ihre Augen etwas unglaublich altes aus. Die langen weißblonden Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern.

Ihr ganzes Wesen wirkte mystisch und unnahbar, obwohl sie durch ihre Erscheinung Offenheit ausstrahlte. Sie war ein Vampir. Ein sehr alter Vampir, mit einer furchteinflößenden Aura, die dafür verantwortlich war, dass sich ein unangenehmer Knoten in meinem Inneren bildete. Automatisch neigte ich den Kopf, um ihr meinen Respekt zu zollen.

„Wie schön, Ihnen einmal persönlich zu begegnen.“  Sie legte den Kopf schief und ließ ihre Hände hinter dem Rücken verschwinden.

Nun fiel mir der junge Mann neben ihrer kleinen Gestallt auf. Seine schulterlangen weißen Haare waren zu einem hohen Zopf gebunden. Tiefe Augenringe hoben sich von seinem steinernen, blassen Gesicht ab und unterstrichen die kalten grünen Augen. Er trug ein schlichtes fliederfarbenes Hemd, welches am Kragen die Sicht auf eine feine Narbe zwischen seinen Schlüsselbeinen preis gab.

 

Aus reinem Instinkt schob ich mich ein wenig vor Sakura, um sie vor seinen Blicken zu schützen. Wer oder besser gesagt was er war konnte ich beim besten Willen nicht sagen.

„Und sie müssen Sakura Haruno sein! Ihr Ruf eilt Ihnen weit voraus.“

Die Vampirin machte einen Schritt auf meine Begleitung zu und reichte ihr die Hand, welche Sakura zögerlich umschloss.

„Sie sind wirklich eine Augenweide… Nicht wahr Kimimaro?“

„Ja. Wirklich wunderschön!“ antwortete der Angesprochene monoton und ließ seine Augen über Sakuras Körper wandern.

Bei Gott… Ich wollte ihn zerfleischen. Sein Glück, dass ich ein Meister im verbergen und kontrollieren meiner Gefühle war.

 

„Ähm Dankeschön…“ misstrauisch beäugte die Jägerin die beiden vor uns.

„Ich möchte wirklich nicht unhöflich ein, aber wer sind Sie?“ fügt sie nach kurzen zögern hinzu.

„Oh natürlich… Mein Name ist Yuna Ishiguro und dieser unglaublich schöne Mann hier ist Kimimaro Kaguya.“

Yuna ging langsam um ihren Begleiter herum, ganz so als wenn sie ihn uns präsentieren wollte und kam auf seiner anderen Seite zum stehen.

„Ich hab wohl meine guten Manieren vergessen.“ Sie lächelte verlegen und schmiegte sich an den Weißhaarigen.

„Es ist so aufregend auf einen Reinblüter zu treffen. Seit einer Ewigkeit stand ich keinem Gleichgesinnten mehr gegenüber. Die meiste Zeit bin ich eher für mich… Es fällt mir doch etwas schwer mich an diese Welt zu gewöhnen. Aber ich bin sehr bemüht, mich dieser Zeit anzupassen. Kimimaro hilft mir wo er kann.“

 

Eine Reinblüterin also. Deswegen diese starke Aura. Aber warum war mir ihr Name dann kein Begriff? Sie konnte sich doch unmöglich über 500 Jahre versteckt gehalten haben.

„Es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Nein war es nicht. Ich hatte ein ganz seltsames Gefühl und hätte Sakura am liebsten von hier fort gebracht.

„Und mir erst! Ich hoffe, wir haben zur späteren Stunde Gelegenheit etwas miteinander zu plaudern. Leider muss ich mich etwas von meiner Isolation lösen und ein paar Gespräche führen.“ Yuna strich zärtlich über Kimimaros Arm und suchte nun meinen Blick.

„Sollten Sie nach etwas anderem dürsten als Whisky oder Champagner, zögern sie nicht. Kimimaro ist wirklich eine Rarität… sehr aphrodisierend!“

Ich konnte hören, wie Sakura scharf die Luft einsog und unbewusst etwas auf Abstand ging.

Dieses Angebot war… nunja unter Vampiren galt dies als eine Art der Anerkennung seine Nahrungsquelle zu teilen.

„Obwohl… wie ungeschickt von mir!“ Yunas Hand legte sich entsetzt auf ihren Mund und sah von mir zu Sakura.

„Selbstverständlich sind sie bestens versorgt!“

„So ist das nicht!“ schaltete sich nun die Jägerin ein.

„Wir sind nur-“

„Nur Freunde?“ vervollständigte Yuna Sakuras Satz und tippte sich wissend gegen die Lippen.

„Reden Sie sich das nur ein meine Liebe!“

Bevor einer von uns etwas darauf antworten konnte, zog Yuna bereits an uns vorbei und verschwand so schnell wie sie gekommen war.

Kimimaro folgte ihr langsam, blieb allerdings kurz vor ihr stehen.

„Sie tragen einen ungewöhnlichen Halsschmuck. Wirklich selten... jedoch wirkungsvoll!“

Er verbeugte sich vor ihr und sah ihr intensiv in ihre Opale.

„Ich hoffe sie bringt Ihnen mehr Glück, als ihrer Vorgängerin!“ Ein Mundwinkel zog sich fast unmerklich nach oben, ehe er sich wieder aufrichtete und auch in der Menge verschwand.

 

 

SakuraPov.

 

Als ausgebildete Jägerin war ich nicht dumm. Ich wusste um die verschiedenen Bräuche der Wesen, mit denen ich überwiegend verkehrte. Das seltsame Treffen mit dieser Vampirin ließ mich dennoch nicht los und meine Gedanken in absolut unangebrachte Richtungen gleiten. Ihr Angebot an Sasuke hatte mich regelrecht schockiert, einen festen Knoten um meinen Magen geschlungen. Ihren dämlichen Kommentar über die Beziehung zwischen dem Uchiha und mir und diesem wissenden Lächeln, hätte ich ihr am liebsten wieder in ihren dummen Mund gestopft.

Ich biss mir auf die Lippe und ließ meinen Blick über die Menge schweifen. Die Präsentation war bereits gelaufen und wurde von einem gewissen Doktor Orochimaro Iwao gehalten. Es ging um das fusionieren von Zellen und dessen positive Wirkung auf Menschen sowohl auch auf Wesen. Über breite Behandlungsmethoden die damit einher gingen und dessen enorme Vorteile in unserer Gesellschaft. Kurz gesagt war das alles hier eine große Verkaufsveranstaltung, um sich ein paar gut betuchte Investoren anzulachen.

Diesen seltsamen Doktor hatte ich an einem Stehtisch nahe der Bar ausgemacht. Er unterhielt sich Kimimaro Kaguya, der eher desinteressiert aussah und den Inhalt seinen Glases  schwenkte.

 

„Würdest du mir nur einen Bruchteil deiner Aufmerksamkeit schenken, die du Herrn Kaguya zugestehst, würde ich mich glücklich schätzen können.“

Ah Mist. Warum musste mich dieser Vampir auch immer beobachten?

„Wenn du auch observiert werden willst, kann ich gerne Neji auf dich ansetzten!“ Etwas zu schnippisch kamen diese Worte über meine Lippen. Sakura… Erst denken, dann sprechen! Leider war ich zu feige Sasuke anzusehen und nahm lieber einen Schluck von meinem Cocktail.

„Verlockendes Angebot. Dennoch würde es seltsam wirken, wenn ich deinen Kollegen zum Tanzen auffordern würde.“

„Würde diese steife Geschichte hier zumindest etwas auflockern.“

Das mittlerweile leere Glas stellte ich auf das Tablette, das ein Kellner an uns vorbei balancierte und starrte schon beinahe in Richtung des Kaguya.

„Dann bin ich ja beruhigt, dass er sich heute Nacht nicht im Dienst befindet.“

Ich riskierte einen kurzen Blick auf meinem Begleiter. Nur leider waren auch seine dunklen Opale auf mich gerichtet, sodass ich schnell wieder nach vorne sah.

In der Mitte des Saals hatte sich eine Tanzfläche gebildet, auf der sich bereits einige Paare, zur Musik der Band, bewegten. Tanzen gehörte absolut nicht zu meinen Talenten. Ich würde wahrscheinlich ganz elegant über meine eigenen Füße stolpern oder mich auf den Schuhen meines Tanzpartners wiederfinden. Dann doch lieber Guhljagten.

 

„Also?“

Sasukes Hand lag auf meinem Arm und ließ die Stelle warm prickeln, auch wenn der Stoff meines Kleides dazwischen lag. Mein dummes Herz schlug einen kurzen Augenblick schneller und ich schloss verärgert die Augen. Das durfte doch bitte nicht wahr sein.

„Wir sind nicht zu unserem Vergnügen hier.“ zischte ich.

„Und wenn dich das alles hier so langweilt, wäre es doch eine tolle Gelegenheit, mir langsam mal zu erzählen, was du mir verheimlichst. Du hattest schließlich genug Zeit dir zu überlegen, was du mir sagen wirst!“

Und wieder klang ich wie eine hysterische, eifersüchtige Ziege, die ihren Freund zur Rede stellte. Reiß dich zusammen Sakura!

Ich hörte Sasuke neben mir schwer ausatmen, wobei sich sein Griff etwas verstärkte, sich jedoch nicht unangenehm anfühlte.

„Das werde ich.“ Seine Stimme ließ mich erneut aufschauen. Ernst ruhten seine Augen auf mir.

„Aber nicht hier!“

„Versuchst du mich hinzuhalten?“

Wirklich toll! Ich schob seine Hand von mir, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn wütend und enttäuscht an.

„Hier ist nicht der Richtige Ort für dieses Gespräch. Bitte hab noch ein wenig Geduld.“

Er kam einen Schritt auf mich zu, was mich dazu zwang nach oben zu sehen.

„Ich schwöre dir alles zu sagen was ich weiß.“

Ein weiterer Schritt folgte.

„Keine Geheimnisse mehr!“

Seine Stimme war dunkel und leise, ließ mich erschaudern.

„Sasuke ich-“

„Ich weiß, es ist viel verlangt und ich habe es nicht verdient…“ Er beugte sich zu mir, ließ mich so meine Abwehrhaltung vergessen.

„…Dennoch… Ich bitte dich, versuche mir zu vertrauen!“ hauchte er mir in mein Ohr. Langsam richtete sich der Vampir auf, nicht ohne meinen Blick aufzufangen.

Dieser verdammte Blutsauger wusste, welche Wirkung er hatte und nutzte diese schamlos aus.

 

 

 

„Aber wenn es doch möglich ist, durch die Verschmelzung verschiedener Methoden und das hinzufügen unterschiedlicher Stränge, die Versorgung breiter zu streuen. Wir sollten versuchen jedem Wesen eine erstklassige Behandlung zukommen zu lassen.“

„Die Ethikkommission ist nicht von solchen Methoden begeistert. Niemand hat das Recht Gott zu spielen!“

„Niemand spielt Gott! Das ist Wissenschaft. Und Wissenschaft ist dazu da sich weiterzuentwickeln und uns weiter zu bringen.“

„Aber zu welchem Preis?“

 

Stunden ging dies schon so. Befürworter und Gegner verliefen sich in hitzige Diskussionen über Moral und Notwendigkeiten. Je später der Abend wurde und je mehr der Alkohol in den Gedanken der Leute umherschlich, desto redseliger und ehrlicher wurden die Gäste und scheuten nicht mehr davor zurück ihre Meinungen kund zu tun.

Fokus jedes Gesprächs war Doktor OrochimaruIwao. Wie eine Zecke hatte er sich als Thema in die Gespräche eingenistet und war nicht mehr wegzudenken.

Sasuke hatte sich zu Doktor Iwao gestellt, um eventuell mehr in Erfahrung bringen zu können. Itachi konnte ich bei Yuna ausmachen, die auf dem Weg nach draußen waren. Vermutlich gingen sie auf den Balkon.

Nun stand ich alleine an einem Stehtisch und spielte mit dem Anhänger von Sasukes Kette, während ich die Menschen und Wesen beobachtete, die über die Tanzfläche schwebten.

Dieser Abend zog sich unerbittlich und meine Nervosität wuchs von Minute zu Minute. Ob ich heute noch Erfahren würde, was Sasuke mir verschwieg?

 

„Ich wunder mich, dass er Sie hier alleine stehen lässt!“

Augenblicklich verspannten sich meine Schultern und ließ meinen Blick zu der Person gleiten, die sich soeben zu mir an den Tisch gesellt hatte. Kimimaro Kaguya.

Sein müdes Gesicht wirkte ausdruckslos, als er mich ansah und eine Hand in seine Hosentasche verschwinden ließ, ganz so wie es Sasuke immer pflegte.

Ich fühlte mich in seine Anwesenheit irgendwie seltsam. Er versprühte etwas bedrohliches oder auch bedrückendes. Ganz genau konnte ich das Gefühl nicht zuordnen.

„Vielleicht wollte ich ja einfach mal meine Ruhe haben und hab ihn fort geschickt.“ erwiderte ich und sah erneut zur Tanzfläche. Vielleicht würde er diesen Wink mit dem Zaunpfahl ja verstehen und sich ebenfalls vom Acker machen.

„Glück für mich!“

Ah verdammt!

„Wie wäre es mit einem Tanz?“

Das war doch bitte nicht sein Ernst!

Gerade als ich ihm eine passende Abfuhr erteilen wollte, nahm dieser Kimimaro einfach meine Hand und führte sie zu seinen Lippen. Wie paralysiert ließ ich es geschehen und starrte ihn mit großen Augen an. Warum konnte ich nichts sagen oder mich gegen diese Berührung wehren?

„Die Prinzessin hatte recht! Sie sind wirkliche eine Augenweide!“ hauchte er auf meinen Handrücken und führte mich direkt zur Tanzfläche. Meine Füße hatten sich selbstständig gemacht und folgten dem Mann anstandslos.

Als er mich zu sich drehte und eine Hand an meine Taille legte, verspürte  ich erneut dieses merkwürdige Gefühl. Nur konnte ich nicht sagen ob es angenehm war oder nicht. Als wenn meine Arme von einem Marionettenspieler bewegt wurden, legten sie sich automatisch um seinen Nacken.

Das fühlte sich nicht richtig an.

Langsam begannen wir uns im Takt der Musik zu bewegen und verschmolzen mit der Masse.

 

„Wissen Sie, wenn ich nicht wüsste, dass Ihr Begleiter mich in Stücke reißen würde…“ er ließ den Satz unausgesprochen und drückte mich etwas näher an sich, sodass mir sein Geruch in die Nase stieg.

„Sie müssen keine Angst zu haben. Ich benötige nur…“ Langsam hob Kimimaro eine Hand und ließ diese sanft von meiner Schulter zum Hand wandern, wo sich seine schmalen Finger unter das schwarze Halsband schoben. Ein kurzer Schmerz eines kleinen Stichs folgte und ließ mich zucken.

„Verbindlichsten Dank!“

Kimimaro zog seine Hand wieder zurück und legte den Blick auf einen Fingernagel frei, der sich zur einer spitzen Klaue verlängert hatte und an der nun mein Blut schimmerte.

„Bedauernswert, dass dein kleines Geschenk keine Wirkung auf mich hat.“

Er zog ein Tuch aus seiner Gesäßtasche und wischte das Blut an dem Stoff ab, ehe er es wieder verschwinden ließ und seine Kralle einfuhr.

„Sakura.“

Jadegrünen Augen suchten die meinen und hielten mich gefangen. Sie strahlten etwas reuevolles aus.

„Ich wäre Ihnen wirklich gerne anders begegnet!“

Seine kalte Hand legte sich an meine Wange und verweilten dort einen kleinen Moment, ehe er sich abwand und in die Richtung verschwand, in der Yuna und Itachi vorhin noch standen.

Einen kleinen Augenblick verharrte ich in meiner Position und starrte einfach nur auf einen unwichtigen Punkt vor mir. Hatte eine Hand an meinen Hals gelegt und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Ich war ihm ausgeliefert gewesen. Ohne ersichtlichen Grund, hatte ich diesem Kerl einfach machen lassen ohne mich zu wehren. Scheiße!

 

„Sakura?“

Heftig zuckte ich zusammen und drehte mich augenblicklich zu der Stimme um.

Sasuke!

„Was ist passiert?“ fragte er misstrauisch, als ihm meine Reaktion auffiel.

Ich konnte ihm aus irgendeinen Grund nicht antworten und verstärkte den Druck auf meinem Hals. Ohne es zu wollen stiegen Tränen in meine Augen, die ich schnell wegblinzeln wollte. Was war nur passiert?

Sasukes dunkle Augen funkelten besorgt und er legte vorsichtig eine Hand auf meine. Was sollte ich nur machen? Ich wusste nicht wohin mit meinen Gedanken. Fühlte mich plötzlich unendlich verloren, obwohl ich mich mitten unter anderen Leuten befand. Langsam überbrückte ich den Abstand zwischen uns, sodass nicht mehr viel Platz zwischen uns herrschte. Doch dies kümmerte mich nicht. Meinen Kopf legte ich an seine harte Brust und ließ die Arme sinken. Im selben Moment legte Sasuke seine Arme um mich, sodass ich seine Wärme direkt aufsaugten konnte.

Mir war egal, ob er Geheimnisse hatte. Mir war egal, ob er mich belog. Mir war egal, dass wir hier mitten auf der Tanzfläche standen und uns jeder so sehen konnte. Mir war egal, dass er ein Vampir war und ich ein Mensch!

Ich wollte einfach dass, was nur er mir geben konnte!

Nähe, Geborgenheit und Halt!

 

 

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zu meiner neuen FF "Until Dawn"!

Ich hoffe ich habe mit diesem kleinen Prolog euer Interesse geweckt und ihr begleitet mich bei diesem Projekt. Ich habe mich ein wenig von den "Anita Blake" Romanen von K. Hamilton inspirieren lassen. Diese habe ich in letzer Zeit verschlungen und so kam ich auf die Idee zu dieser FF.

Ich bin für jedes Feedback sehr dankbar und hoffe, ihr habt Spaß beim lesen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von:  MissBlackBloodSakura
2022-07-14T16:28:10+00:00 14.07.2022 18:28
Bitte schreibe weiter:)
Von:  MissBlackBloodSakura
2022-02-17T08:25:06+00:00 17.02.2022 09:25
Schreibst du noch weiter??😊
Bitte nicht abbrechen 😔
Von:  Nickinick
2020-02-19T18:30:10+00:00 19.02.2020 19:30
Wow.
Ein wirklich schönes und ausdrucksstarkes Ende! Sakuras Gedanken sind echt schön. Ich bin gespannt wie Sasuke reagieren wird und was sich hinter diesen Übergriff auf Sakura verbirgt.
Das K.P ist jedenfalls wieder sehr schön geschrieben und auch die einzelnen Emotionen sind echt gut verdeutlicht worden. Freue mich schon sehr auf die nächsten K.P.

Liebe Grüße!
Von:  ShivaDark
2020-01-08T18:52:08+00:00 08.01.2020 19:52
Ein schönes Kapitel. Es hat mir richtig gut gefallen 👏😊🌹
Antwort von:  Annasche
19.02.2020 17:58
Das freut mich! Ich hoffe, das nächste Kapitel wird dir auch gefallen☺️
Von:  Nickinick
2020-01-08T18:37:19+00:00 08.01.2020 19:37
Ein sehr schönes K.P!
Jetzt bin ich aber sehr auf das Treffen von Sasuke und Sakura gespannt. Da werden bestimmt ein paar sehr schöne Szenen kommen ^^
Richtig süß, dass Sakura die Kette von Sasukes Muttes erhalten hat. Vielleicht steckt da noch eine besondere Bedeutung dahinter.
Mach auf jedem Fall weiter so!
Antwort von:  Annasche
19.02.2020 17:58
Dankeschön! Freut mich, wenn dir das Kapitel gefallen hat.
Nach und nach werde ich einige Sachen auflösen, allerdings wirst du noch etwas warten müssen. Ich habe nämlich nicht vor, dass ich es den beiden ganz so leicht mache.
Bin gespannt, was du zum neuen Kapitel sagen wirst 😁
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2020-01-07T23:02:21+00:00 08.01.2020 00:02
Uhhhhh na endlich ein neues :)
Hoffe erfahre bald das Geheimnis von sasuke... sakura ahnt ja auch was... Uhhh das wird gut :)
Mach weiter so
Lg LillyLu
Antwort von:  Annasche
19.02.2020 17:55
So leicht werde ich es den beiden nicht machen. Aber ich gebe mir Mühe, alles etwas spannend zu halten!
Hoffentlich gefällt dir auch das neue Kapitel,
Von:  MissBlackBloodSakura
2019-12-17T15:22:57+00:00 17.12.2019 16:22
Hammer Kapitel🥰🥰
Hoffe es geht ganz schnell weiter 🥰🥰🥰🥰😊😊😊😊🦜🦜
Antwort von:  Annasche
07.01.2020 14:48
Vielleicht schafftle ich es heute abend noch, das neue Kapitel online zu stellen. Danke schonmal für deinen Kommentar ☺️
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2019-12-02T23:42:46+00:00 03.12.2019 00:42
Na endlich gehts weiter *.*
Juhuuuu
Bin ja mal gespannt ob sakura nochmal richtig bei ihm auf den Putz haut oder es dabei lässt und bei dem Ende wolltest du und doch ärgern oder.? :‘D

Schreib schnell weiter und mach weiter so :)
Lg LillyLu
Antwort von:  Annasche
03.12.2019 09:26
Huhu... Ja ich probiere wieder regelmäßiger Updates zu erstellen! Versuche auch wieder mehr am Ball zu bleiben... Gerade weil mir momentan ein paar interessante Ideen kommen!
Freut mich, wenn ich etwas Spannung aufbauen konnte... Bin gespannt, was du zum nächsten Kapitel sagst!
Von:  Youshino-chan
2019-12-02T20:17:19+00:00 02.12.2019 21:17
Mal die Geschichte aus Sasukes Sichtweise. Gefällt mir sehr gut. Auch diese kleinen Hinweise, darauf das es wohl ein Geheimnis um Sakura gibt, gefallen mir sehr!
Jetzt kommt erstmal etwas Action! Bin schon gespannt was nun folgen wird und ob Sakura Sasuke doch anmeckert und beleidigen wird^^

Liebe Grüße
Youshino-chan.
Antwort von:  Annasche
03.12.2019 09:24
Ich dachte mir, dass ich da mal was für mich neues ausprobieren möchte, mit Sasukes Sichtweise. Freut mich, wenn es bei dir gut angekommen ist. Hat auch echt Spaß gemacht dieses Kapitel zu schreiben. Mal sehen, ob ich nochmal das eine oder andere Kapitel in dieser Form verfasse 😉
Hihi... Es bleibt abzuwarten welches Geheimnis Sakura umgibt... Wäre ja langweilig, wenn alles direkt am Anfang ans Licht kommt! Und wer weiß, wie sich die Beziehung der beiden gestalten wird!
Von:  jillianZ
2019-12-02T12:43:13+00:00 02.12.2019 13:43
Uhh es geht endlich wieder weiter ❤️ Mal wieder ein sehr spannendes Kapitel. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel. LG
Antwort von:  Annasche
03.12.2019 09:20
Ja es geht weiter... Endlich! Hatte die vorherigen Kapitel bereits vorgeschrieben und bin nun durch Urlaub und Arbeit etwas in Verzug.
Ich versuche aber wieder regelmäßige Updates zu erstellen, sodass ihr nicht mehr so lange warten müsst!


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