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Im Wechsel der Jahreszeiten

von

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Frühling, Sommer, Ja Teil 26 - Bedenken und Zuversicht

"Marti, verdammt nochmal, was ist los mit dir?"

Jako hielt Marti an den Armen fest und schob ihn mit sanftem Zwang in Richtung Sofa, drückte ihn leicht nach unten, so dass er zum Sitzen kam. Er selbst setzte sich auf den Sessel, seinem Schatz schräg gegenüber.
 

Er nahm Martis Hände in seine, sah ihm in die Augen und sagte:

"Marti, wir müssen uns unterhalten."

"Ja, von mir aus, aber nicht jetzt bitte, ich habe jetzt keinen Nerv dazu."

Marti wollte aufstehen.

"Halt!"

Jako drückte ihn zurück auf das weiche Polster.

"Du vergisst anscheinend, dass ich hier entscheide, was geschieht. Bleib sitzen."

Marti seufzte.

"Mann, Jako, du gehst mir auf die Nerven. Ich habe keinen Bock zu reden."

Er wollte wieder aufspringen.
 

"Marti!"

Jako zischte es zornig. Langsam reichte es ihm.

"Jetzt ist es genug, verdammt nochmal. Du hörst jetzt auf mich, sonst bekommst du richtig Ärger."

Marti seufzte erneut.

"Tut mir leid."

Jako strich ihm zärtlich über die Wange.
 

"Marti, ich merke doch seit Tagen, dass du durch den Wind bist. Seit Tagen schlägst du über die Stränge, ignorierst meine Anweisungen und Verbote, gehorchst einfach nicht. So oft, wie in der letzten Woche habe ich dich noch nie bestrafen müssen."

Er küsste Marti sanft auf die Stirn.

"Und ich möchte dich nicht bestrafen müssen. Ich möchte, dass du hörst, möchte einfach ein harmonisches Miteinander, möchte, dass unser Zusammenspiel wieder klappt."

Marti antwortete nicht.

"Marti, ich liebe dich. Ich liebe die Tatsache, dass du mir Gehorsam versprochen hast. Aber in den letzten Tagen scheint es mir, als würdest du regelrecht dagegen rebellieren. Und da mache ich mir natürlich Gedanken. Was ist los? Bist du nicht mehr glücklich?"

Marti sah ihn mit großen Augen an.

"Doch", flüsterte er.

"Das ist es nicht."

Er legte seinen Kopf auf Jakos Schulter.

"Jako, bitte, gib mir ein bisschen Zeit."

"Okay", sagte Jako.

"Dann geh ins Schlafzimmer und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Aber du darfst erst wieder rauskommen, wenn du bereit bist, zu reden."

"Okay."
 

Marti stand auf, Jako nahm ihn kurz in den Arm und gab ihm einen liebevollen Klaps.

"Ab mit dir."

Marti lächelte ihn an, drehte sich um und wollte gehen.

"Marti?"

"Ja?"

"Dein Handy!"

Jako streckte die Hand aus.

Marti wollte protestieren, aber er riss sich zusammen und gab seinem Schatz das Teil.

Im Schlafzimmer warf er sich aufs Bett.

Er wusste, was für ein Problem er hatte. Er wusste nur nicht recht, wie er anfangen sollte.

Denn sein Kummer passte so gar nicht zu ihm.
 

Jako tigerte unruhig durch die Wohnung. Was, zum Geier, war mit Marti los? Jako überlegte, ob irgendetwas, das er getan hatte, Marti so durcheinander gebracht haben konnte.
 

Midnight strich ihm um die Beine.

Die kleine Katze hatte es nicht immer leicht mit ihren beiden Freunden. Sie waren liebevoll zu ihr, kümmerten sich herzlich um sie. Aber diese Momente, in denen es Spannungen zwischen den beiden gab...das mochte sie gar nicht.

Sie war ein Tier und konnte natürlich keine solch klaren Gedanken fassen. Aber sie spürte, dass sie dafür da war, immer wieder Trost und Zuversicht zu schenken.
 

Es dauerte ca. eine Stunde, bis Marti wieder ins Wohnzimmer kam.

"Also Marti, was ist los?"

"Jako, ich habe ein bisschen Angst."

"Wovor?"

"..."

"Marti, wovor? Geht es um unsere Hochzeit? Kriegst du etwa kalte Füße, wie man so sagt?"

"Nein! Quatsch! Im Gegenteil!"

Er schwieg.

"Marti, verdammt, jetzt rede mit mir, sonst leg ich dich übers Knie!"

Marti.

Typisch Marti.

Er lehnte sich rüber zu Jako, küsste ihn auf den Mund und sagte:

"Das klingt verlockend..."

Jako erwiderte den Kuss.
 

Dann jedoch schob er Marti zurück.

"Lenk jetzt nicht ab. Ich meine es ernst. Rede."

"Okay."

Marti seufzte.

"Es ist einfach so, Jako. Ich freue mich unglaublich auf unsere Hochzeit. Es macht mich glücklich, daran zu denken. Aber ich habe einfach ein bisschen Angst. Ich habe Angst, dir nicht zu genügen."

"Was?!"

"Na ja, ich verstehe mich ja selber nicht. Ich kenne das von mir nicht, diese Zweifel an mir selbst. Aber ich frage mich, was ich dir eigentlich zu bieten habe. Ich meine, ich bin... hibbelig, durchgeknallt, nervig...voller verrückter Einfälle, die dich manchmal zur Verzweiflung bringen... wie oft hab ich inzwischen Mist gebaut, weil ich mal wieder was angestellt hab, ohne an die Folgen zu denken und du musstest mir helfen, alles wieder gerade zu biegen... Versteh mich nicht falsch, ich mag mich, wie ich bin, ich möchte gar nicht anders sein. Aber... manchmal habe ich Bedenken, ob das für dich..."

"Jetzt reichts aber!"
 

Jakos Augen funkelten zornig, als er Marti unterbrach.

"Marti, verdammt, wie kommst du auf so was?!"

Er packte Marti und schüttelte ihn regelrecht.

"Jetzt hör mir mal gut zu, Kleiner. Ich liebe dich. Und zwar für genau das, was du bist. Alles, was du bist, wie du bist. Du bist mein Traummann."

Er küsste Marti. "Und wenn du noch einmal so daher redest, dann versohle ich dir ernsthaft den Hintern, hast du verstanden?"

"Ja", sagte Marti und grinste schief.

"Ich weiß ja selber, dass das total lächerlich ist. Jako, es tut mir echt leid, dass ich dir die letzten Tage soviel Ärger gemacht habe."

"Schon gut, Süßer. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Jako. So sehr, dass es mich manchmal fast zerreißt."

"Dann lass uns doch einfach unser gemeinsames Leben genießen und es uns nicht selber durch so einen Blödsinn schwer machen, okay?"

"Hast ja recht, Jako."
 

Marti schmiegte sich an ihn. Er genoss die Wärme seines Liebsten, seinen Duft, der für ihn unverwechselbar war. Den Schutz, den Jakos Umarmung ihm schenkte.

Er schmiegte sich fester an ihn.

Drückte seine Lippen auf Jakos. Seine Zunge forderte Einlass und bekam ihn auch. Seine Hand strich über Jakos Rücken, bis hinunter zu seinem Hintern...

Er presste seinen Unterleib gegen Jakos...
 

Midnight verzog sich in ihr Körbchen im Wohnzimmer, als sich die Schlafzimmertür schloss. Ihr war klar, dass die beiden eine Weile beschäftigt sein würden.

Aber es gefiel ihr, denn sie spürte, dass nun alles wieder okay war zwischen den beiden.

Jako und Marti waren ihre Welt. Sie liebte die beiden und nahm sich vor, mit ihrem kleinen Katzenherzen und ihrem Schnurren ihren Teil zu tun, um die beiden glücklich zu machen.
 

Miau.



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