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Im Wechsel der Jahreszeiten

von

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Frühling, Sommer, Ja Teil 25 - Outfit und Verspätung

"Danke, Schatz", sagte Jako, als Marti ihm noch eine Tasse Kaffee eingoss.

Es war ein sonniger Samstag Morgen Mitte Juli, und im Hause Joiko-Fischer war ein glücklicher Beziehungsalltag eingekehrt.

Marti liebte es, seinen Schatz zu bedienen und schenkte ihm voller Liebe seinen Gehorsam. Jako schenkte ihm dafür Fürsorge, Geborgenheit... es war wunderschön.
 

"Jako?"

"Ja?"

"Ich würde gerne nachher... mit Vanessa und Frodo in die Stadt. Bitte."

Jako sah ihn fragend an.

Marti grinste verschämt.

"Okay, meinetwegen", sagte Jako.

"Wann kommst du zurück?"

"Weiß nicht. Wir brauchen vielleicht etwas länger. Habe was vor..."

"Okay, Marti. Aber wenn es später als drei wird, ruf mich bitte an. Ich möchte nämlich gerne Zeit mit dir verbringen, okay?"

"Mach ich, Schatz."

Marti küsste seinen Liebsten.
 

Jako schmunzelte. Er hatte eine ungefähre Vorstellung, was Marti vorhatte. Er selber... hatte seinen Hochzeitsanzug schon.

Er war los gezogen mit Felix - und Bianca.

Bianca hatte sich als wirklich hilfreich erwiesen. Jako hatte feststellen können, dass diese junge Frau ziemlich in Ordnung war.
 

Im übrigen wohnte sie inzwischen mehr oder weniger in Berlin. Zwar nicht offiziell, aber Felix' Zimmer war groß genug für sie beide. Sie war nur noch kurz zwischendurch mal nach Salzgitter gefahren.

Sie lebte mehr oder weniger mit Felix zusammen und suchte in Berlin nach einem Job.

Jedenfalls hatte sie ihm echt geholfen.

Er freute sich unglaublich auf den Tag an dem er Jakob Fischer werden würde.
 

Marti war noch beim Aufräumen, als es klingelte und Jako Vanessa und Frodo in die Wohnung ließ.

"Geh nur", sagte er und nahm Marti den Spüllappen aus der Hand, mit dem der den Tisch sauber wischen wollte.

Marti küsste ihn, trocknete sich die Hände ab und umarmte die Freunde.

"Na, dann los", sagte er, und schon waren sie aus dem Haus.
 

Anzug, Hemd, Krawatte, Schuhe.

Der Anzug in Anthrazit, richtig guter Stoff. Das Hemd in einem passenden, hellen Grau- Ton. Die Krawatte in einem Blau, dass irgendwie zu seinen Augen passte. Gute, edle Lederschuhe.

"Marti, du siehst verdammt gut aus", sagte Vanessa.

"Ganz ehrlich, Jako wird hin und weg sein."

Ehrlich gesagt, das glaubte er auch. Er fand selber, dass ihm das richtig gut stand. Vanessa war ne tolle Beraterin.

"Du bist ne wunderschöne Braut", sagte Frodo grinsend.

"Blödmann", lachte Marti und boxte ihn freundschaftlich auf den Oberarm.
 

Nachdem alles eingepackt und er wieder in seine Alltagsklamotten geschlüpft war, fragte Marti:

"Und jetzt - nen Kaffee?"

"Au ja", sagte Vanessa.

Sie gingen in ein gemütliches Café. Als Marti genüsslich den Schaum seines Cappuccino schlürfte, sagte er verträumt:

"Leute, ich bin ehrlicherweise schon ganz schön aufgeregt. Immerhin sind es nur noch ein paar Wochen, und dann werde ich die Liebe meines Lebens heiraten."

"Na und ick werde froh sein, wenn wir euch beede endlich unter der Haube haben", sagte Frodo und verdrehte die Augen.

"Hey, was soll das denn heißen?"

"Das soll heißen, dass es nicht einfach ist mit euch beiden. Ihr schafft es, euren Freundeskreis echt raschelig zu machen mit euren Eskapaden", sagte Vanessa, aber sie lächelte freundlich dazu.

Marti grinste schief.

"Na ja", sagte Frodo, "mit eurem Streit, dit war schon nicht ohne. Wir ham jedacht, dit wart jetz. Und nu die Hochzeitsvorbereitungen, wo ihr auch konsequent alle einspannt..."

Auch Frodo grinste. Man merkte, dass er seinen Spaß an der Sache hatte.

"Tut mir leid", sagte Marti.

"Lüg doch nicht", rief Frodo lachend.

"Hast Recht", sagte Marti, ebenfalls lachend.

"Eigentlich tut es mir überhaupt nicht leid. Ich bin einfach nur froh und dankbar, so tolle Freunde zu haben und gedenke, ihre Gutmütigkeit auch weiterhin schamlos auszunutzen!"

Nun lachten sie alle drei.
 

Aber die Sache ging tiefer, als ihr fröhliches Geplänkel es scheinen ließ. Marti war tatsächlich unendlich froh über ihre tollen Freunde, die immer zu ihnen und auch einfach untereinander zusammen hielten. Er und Jako wären ohne ihre Freunde nicht da, wo sie heute waren. Sie wären nicht mehr zusammen oder vielleicht erst gar nicht zusammen gekommen. Er fühlte tiefe Dankbarkeit in sich.

Er hob seine Tasse und sagte:

"Prost, auf euch und unsere übrigen Freunde!"

Lachend stießen sie an, mit halb ausgetrunkenen Cappuccinotassen.
 

"Sag mal, Marti - nach eurem heftigen Streit... wie habt ihr dit eijentlich... ich meine... is Jako immer noch dein Chef?"

Marti prustete los.

"Wenn du das so nennen willst - ja."

"Also ... gehorchst du ihm immer noch?"

"Ja. Ich will das eben gerne so. Und er auch."

"Und... hatteste nicht jesagt, dass de zu hause anrufen sollst, wenn et später als drei wird?"

"Ja...oh."

Marti hatte auf die Uhr geschaut.

Es war halb vier.

Frodo grinste.

"Kann dit sein, dass de jetz Ärger kriegst?"

Marti grinste auch.

"Ich denke schon."

Er wollte aufstehen, aber ... ihre Tassen waren immer noch halb voll.

Er setzte sich wieder.

"Ist jetzt auch egal. Kommt auf noch ne halbe Stunde nicht an."

Also ließen sie sich Zeit.

Allerdings stellte Marti fest, dass es ihm jetzt gar nicht mehr so viel Spaß machte. Immerhin übertrat er gerade bewusst Jakos Gebot... und, na ja, das wollte er eigentlich nicht.
 

Gegen viertel nach vier war er zu Hause. Er verstaute die Einkaufstüten in seinem Teil des Kleiderschrankes, ganz hinten hinter seinen Winterpullovern. Außerdem hatte er Klebezettel daran befestigt, auf denen stand: "Bitte nicht reinschauen". Er wusste, dass Jako eine solche Bitte achten würde.
 

Schließlich ging er ins Wohnzimmer. Jako saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an irgendwelchen Uni- Sachen.

Er sah auf, lächelte Marti an, sah dann auf die Uhr.

Marti wollte zum Sprechen ansetzen, aber Jako kam ihm zuvor.

"Wir reden später. Deck uns bitte den Kaffeetisch. Ich habe Kuchen besorgt."

Marti nickte, ging in die Küche und richtete den Tisch her, wie immer schön und liebevoll.

Sie setzten sich. Marti schenkte Kaffee ein und verteilte den Kuchen. Sie ließen es sich schmecken, wenngleich Marti mit gesenktem Kopf über seinem Teller saß.
 

Jako schmunzelte und wartete ab. Er kannte seinen Schatz. Und tatsächlich, es dauerte nicht lange, da hörte er leise:

"Schatz, es tut mir leid, dass ich nicht gehorcht habe und unpünktlich war."

Jako sah ihn liebevoll an, schwieg aber weiterhin.

"Mann, Jako, lass mich doch nicht so zappeln!", maulte Marti.

"Gut, wenn du meinst. Was denkst du denn, was ich jetzt tun sollte?"

"Mich bestrafen", flüsterte Marti.

Jako küsste ihn.
 

"Ich erwarte Pünktlichkeit, und wenn du dich verspätest, erwarte ich, dass du mich anrufst. Klar?"

"Mmhh." Marti nickte.

"Du wirst die komplette nächste Woche direkt nach der Arbeit nach Hause kommen. Ruf mich an, wenn ihr fertig seid. Eine halbe Stunde später bist du dann hier. Und dann tust du keinen Schritt aus der Wohnung, ohne meine Erlaubnis. Nicht mal hoch in die WG. Haben wir uns verstanden?"

"Ja", sagte Marti.

Sein Herz fühlte sich warm an. Er war glücklich und zufrieden.

Denn so sehr ihn diese Einschränkung seiner Freiheit schmerzte, fühlte er sich einfach geborgen dabei, spürte Jakos Liebe in all dem.

Und Strafe musste schließlich schmerzen, wenn sie etwas bewirken sollte.

Sie küssten sich wieder.

Lange und leidenschaftlich.

Es war schön, sich so zu lieben und so füreinander da zu sein.



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