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Gin - Kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes

von

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Wodka

Wodka betrachtete nachdenklich das Gebäude vor sich.

Wie lange war es her, dass er aus eben einer solchen Einrichtung geholt worden war?

"Ist doch egal, wie lange das her ist.", dachte er und stieg aus dem Wagen. Rum hatte verdammt schlechte Laune und wenn einem jemand das Leben vermiesen konnte, dann ein schlecht gelaunter Rum. Mit ihm war nie zu spaßen und seit Merlot abgehauen war erst recht nicht. Scheinbar waren die Unterlagen, die Rum zu dem Gift bekommen hatte, gefälscht worden und als er Merlot zur Rede stellen wollte, war diese weg.

Nun durfte Wodka nicht nur nach Gin, sondern auch nach dieser verdammten Wissenschaftlerin suchen.

"Von ihr gibt es wenigstens ein paar Hinweise.", dachte Wodka während er durch den Regen auf das Gebäude des Kinderheimes zuging. Den Informationen zufolge, die er von Rum erhalten hatte, war Merlot in verschiedenen Kinderheimen der Umgebung aufgetaucht. Jetzt suchte er gerade in dem Nächstgelegensten nach Hinweisen.

Als Wodka das Gebäude betrat wurde er von einer freundlichen Frau begrüßt, die ihm anbot seine nasse Kleidung und den Hut aufzuhängen, doch er lehnte unwirsch ab.

"Ich wollte nur ein paar Fragen stellen." Sagte er und hielt flüchtig einen gefälschten Polizeiausweis hoch.

"So ein unnötiger Kram.", dachte er, doch es war die einfachste Methode Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen.

"Verstehe." sagte die Frau nur. "Ich kann Ihnen aber nicht viel sagen, auch wir unterliegen der Schweigepflicht."

"Natürlich. Mich interessiert nur, warum Frau...." Wodka war der Name entfallen, mit dem sich Merlot hier gemeldet haben sollte.

"Hisagi?", fragend sah er die Frau vor sich an und schloss aus der verstehenden Miene, dass er richtig lag.

"Warum sie hier her gekommen ist."

"Nun, ist das nicht offensichtlich?", fragte die Frau ihn verwirrt. "Sie ist am überlegen, ein Kind zu adoptieren."

"Wer's glaubt..." dachte Wodka. "Nach welchen Kindern... hat sie sich denn erkundigt?", fragte Wodka, wobei er dachte:

"Warum muss ich diese dämliche Nachforschung anstellen? Ich kann das doch gar nicht!"

"Sie hat sich nur erkundigt, welche Kinder bisher am Kürzesten hier waren. Da sie besorgt war, dass es Kindern, die schon länger hier sind, schwer fallen würde sich wieder in eine Familie einzufügen. Leider befinden sich die Kinder die am wenigsten Zeit hier verbracht haben bereits seit mindestens einem Jahr hier, was ihr bereits zu lange war." erklärte die Frau.

"Seltsam." murmelte Wodka.

"Nicht wahr? Wenn die Kinder gerade erst ihre Geburtsfamilie verloren haben benötigen sie Zeit um sich daran zu gewöhnen. Sie direkt nach einem Monat Aufenthalt bei uns oder weniger an eine Adoptionsfamilie zu geben ist Erfahrungsgemäß eher selten von Erfolg gekrönt.", redete die Frau unaufgefordert weiter.

"Einen Monat oder weniger?" fragte Wodka erstaunt nach. Das kam ungefähr mit dem Zeitpunkt hin, zu dem er Gin... "Seltsamer Zufall oder? Erst vor einem Monat bekamen wir einen Anruf von der Polizeiwache, in der Nähe von einem Jungen, den sie nachts auf der Straße gefunden haben. Der Junge ist ihnen scheinbar wieder weggerannt. Wissen sie vielleicht ob er wieder zu seiner eigentlichen Familie zurückgefunden hat?" fragte die Frau ihn jetzt.

"Äh...also...ja...bestimmt...ich meine...Das hat er." stotterte Wodka.

"Das ist gut. Irgendwie ist mir der Anruf nicht aus dem Kopf gegangen. Der 12-jährige soll wohl zu große Kleidung getragen haben und ich habe schon befürchtet..."

Wodka ließ sie einfach weiter reden, von dem weiteren Gespräch blieb aber nichts mehr hängen. Irgendwann schaffte er es dann endlich sich zu verabschieden, in Gedanken war er jedoch vollständig bei seinem Aniki.

"12-jähriger." hallten die Worte der Frau in ihm nach.

"Ungefähr so alt war Gin glaube ich, als wir uns vorgestellt wurden…"

Während Wodka sich ins Auto setzte wurde er von der Vergangenheit eingeholt.
 

An seinen Geburtsnamen konnte sich Wodka nicht mehr erinnern. Er wuchs in einem Kinderheim auf bis er von einer Familie adoptiert wurde. Wie sich jedoch herausstellte war seine neue "Familie" eine geheime Organisation. Ihm wurde eingebläut, dass er allem zu gehorchen hatte was ihm gesagt wurde, ohne Fragen, ohne nachzudenken.

Wurde etwas nicht richtig getan und sei es auch nur zu einer Lehrstunde zu spät zu kommen folgten schwere Strafen. Er erlernte den Umgang mit verschiedensten Waffen, von Pistolen über Gewehre bis hin zu Schlafwaffen, zudem wurde er darauf trainiert nie Gefühle zu zeigen.

In allen Bereichen war Wodka stets durchschnittlich. Seine Ausbilder waren selten zufrieden und gerade was das Verbergen von Gefühlen betraf, schnitt er schlecht ab.

Als er alt genug war, um die Prüfung zu absolvieren, wurde von allen erwartet, dass er sie nicht bestehen würde. Denn die Prüfung war schwer und wer sie nicht bestand wurde ausgeschaltet.

Kurz vor Beginn der Prüfung wurde ihm sein Partner vorgestellt. Ein blasses Kind mit hellen, langen Haaren, das ungefähr in seinem Alter war. Sie wurden sich direkt mit den Namen vorgestellt, die sie nach dem Bestehen der Prüfung erhalten würden.

Gin und Wodka.

Wodka wusste nichts von seinem Partner, der zudem nicht gerade gesprächig war. Doch während des nun gemeinsamen Trainings beobachtete er ihn genau und war beeindruckt von den Fähigkeiten des anderen Kindes. Er gab sein Bestes ihm nachzueifern, doch seine Ergebnisse verbesserten sich kaum.

Dann kam der Tag der Prüfung. Wodka war total nervös. Ihnen wurde zum ersten Mal seit geraumer Zeit erlaubt das Trainingsgelände zu verlassen. Natürlich würden sie während der gesamten Mission beobachtet werden und jeder von ihnen hatte ein Armband mit Peilsender, damit ihnen im Notfall geholfen werden konnte. Doch ihm war genauso klar wie Gin, dass ihnen niemand zu Hilfe kommen würde, gäbe es Probleme.

Sobald sie den Raum betraten, vor dem sie gerade standen, ging es los. Wodka schielte zu Gin. Der andere Junge schien nicht das Geringste bisschen nervös zu sein.

Ein Abbild der perfekten Ausbildung.

'Er wird es bestimmt schaffen.' , dachte er sich. 'Okay, ich folge ihm einfach und passe auf, dass ich ihm nicht im Weg bin! Dann wird das schon! Irgendwie kann ich ihm bestimmt auch nützlich sein!' , beschloss er gedanklich.

Dann wurde ihnen gestattet den Raum zu betreten.

Hinter der Tür lag ein kleines Zimmer, in dem sich neben ein paar abschließbaren Schränken noch ein Schreibtisch und ein Stuhl befand. In dem Stuhl saß Rum und sah ihnen bedrohlich entgegen. Stille erfüllte den Raum. Wodka fühlte sich von Rums Präsenz überwältigt.

Sein Kopf war leer.

Er wusste, dass er irgendetwas tun musste, aber er wusste nicht mehr was.

Da sprach Gin neben ihm. "Wir melden uns zu unserer Mission.", sagte er trocken.

'Richtig! Wir sollten uns melden und... eigentlich doch unsere Namen nennen!' Wodkas Augen wurden groß. Er wusste, wenn er jetzt noch ihre Codenamen sagen würde, wäre es vielleicht noch in Ordnung, aber er brachte Rum gegenüber kein Wort hervor.

'Das wars, wir sind erledigt!', dachte Wodka. Doch zu seiner großen Überraschung war Rums Antwort nur:

"Alle nötigen Informationen befinden sich in dieser Mappe. Ihr habt zwei Tage Zeit die Mission zu erfüllen."

"Verstanden.", sagte Gin und trat vor um die Mappe vom Schreibtisch zu nehmen, dann drehte er sich mit der Mappe in der Hand herum und ging zur Tür zurück.

Als er an Wodka vorbei ging sagte er "Komm." und Wodka gelang es endlich, sich aus seiner Starre zu befreien und Gin aus dem Raum zu folgen.

Als sich die Tür hinter den Kindern schloss fing Wodka an zu zittern. "Das war wirklich-", wollte er zu Gin sagen, doch dieser war bereits mehrere Meter vor ihm.

"So warte doch!", Wodka lief ihm hinterher.

Gin reagierte nicht und lief einfach weiter.

"Weißt du denn schon, was unsere Mission ist?" fragte Wodka ihn.

"Jemanden erschießen." war die monotone Antwort.

Wodka erstarrte.

Kurz darauf musst er wieder rennen, da Gin einfach weitergegangen war.

"Wirklich? D-das kann doch nicht sein! Hast du die Mappe schon gelesen?"

"Nein.", sagte Gin und gab die Mappe an Wodka weiter. Dieser schlug sie auf und las sich genau durch, was da stand. Dabei wurde sein Gesicht immer blasser. Es handelte sich tatsächlich darum, dass sie jemanden töten sollten. Aber nicht nur eine Person, sondern zwei. Wodka sah erschrocken zu Gin, der endlich stehengeblieben war. Jetzt befanden sie sich vor der Tür durch welche sie das Trainingsgelände verlassen würden.

"Wer und wo?", fragte Gin ihn ausdruckslos.

Wodka starrte ihn einen Moment an, dann drangen die Worte zu ihm durch und er sah schnell noch einmal in der Mappe nach.

"Herr und Frau Kusosaki, sie gehen jeden Abend in ein Restaurant namens Columbo, wo sie sich eine Stunde lang aufhalten um zu essen."

"Dann los."

"W-was denn jetzt?", fragte Wodka verdutzt. "Wir haben doch 2 Tage Zeit und …"

"Je schneller um so besser.", erwiderte Gin nur und ging durch die Tür ins freie.

Wodka blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Sie fanden das Restaurant erstaunlich schnell.

Es war früher Nachmittag und es war noch recht leer, deshalb versteckten sich Gin und Wodka in dem gegenüberliegenden, leerstehenden Gebäude von wo aus sie einen guten Überblick hatten. In der Mappe waren auch Fotos des Ehepaares enthalten und so wussten sie genau, nach wem sie Ausschau halten mussten.

Stillschweigend warteten sie darauf dass die Zeit verging. Schließlich bemerkte Wodka die Zielpersonen.

"Hey! Da sind sie!", wollte er Gins Aufmerksamkeit auf sie lenken, doch zu seinem Erstaunen beobachtete er sie bereits genau. Sie betraten das Restaurant, suchten sich offensichtlich jedoch einen Platz, der sich nicht an den Fenstern befand.

"Was machen wir jetzt?", überlegte Wodka laut.

"Abwarten."

Wodka sah mit großen Augen zu Gin. Der andere Junge war ganz ruhig und irgendwie färbte die Ruhe auch auf Wodka ab. Da er ohnehin schon beschlossen hatte ihm einfach zu folgen ergab sich Wodka in sein Schicksal und machte es sich bequem.

Da die Beiden jetzt in dem Restaurant waren, würden sie dieses frühestens in einer Stunde verlassen.
 

Wodka schloss kurz die Augen, mit denen er vor sich durch die Windschutzscheibe in den Regen gestarrt hatte und startete beim öffnen der Augen den Motor. Während er durch den Regen zum nächsten Kinderheim fuhr schossen ihm einzelne Bilder der ersten Mission mit Gin durch den Kopf, an genaue Details konnte er sich nicht mehr erinnern. Er hatte stets versucht es zu verdrängen und nicht weiter darüber nachzudenken.
 

Die Frau konnten sie auf dem Weg nach Hause erschießen. Wodka verbarg sich in einer Seitengasse, in die der Mann fliehen würde, sobald Gin die Frau erwischt hatte.
 

Unklare Bilder von einer Hetzjagd, die ihm viel länger erschienen war als sie tatsächlich gewesen sein konnte, kamen Wodka in den Kopf. Doch folgende Szene hatte Wodka nie vergessen können.
 

Letzten Endes befand sich der Mann in einer Sackgasse. Ein Bein blutete von einem Streifschuss den Wodka abgefeuert hatte. Er hatte auf seine Brust gezielt.

Wodka hielt die Pistole im Anschlag und zielte auf den keuchenden Mann vor sich.

Seine Eigene Atmung ging schnell.

Er hörte leise Schritte hinter sich und ohne sich umzudrehen wusste Wodka, dass Gin hinter ihm stand.

'Wenn ich ihn erschieße habe ich bestanden. Wenn nicht werde ich....' , dachte Wodka. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er die Prüfung nur bestand wenn er jemanden tötete. Dabei war es schon eine Erleichterung gewesen, dass Gin die Frau getötet hatte. Wodka konnte sich nicht vorstellen, dass er das geschafft hätte.

"B-bitte! Was wollt ihr von mir?", flehte der Mann vor ihnen. "I-ich…"

"Halt die Schnauze!", sagte Gin und zielte nun seinerseits auf den Mann.

Doch er schoss nicht. Wartete darauf, dass Wodka es tat.

Doch Wodka zitterten die Hände. Je länger er den Mann ansah, um so unsicherer und verzweifelter wurde er.

Da spürte er plötzlich eine Hand über seinen Griff an der Pistole. Vor Schreck ließ er sie fast fallen. Gin hatte seine Hand genau über die von Wodka gelegt, zielte und drückte ab. Vor Wodkas Augen brach der Mann in sich zusammen.

Er war tot. Gestorben durch einen Schuss ins Herz.

Kurz darauf kamen mehrere Männer der Organisation und sammelten sie ein. Sie hatten die Prüfung schneller als erwartet abgeschlossen, jeder von ihnen hatte einen der Beiden Opfer getötet, was die Kugeln in den Körpern bewiesen.

Sie galten ab sofort als vollwertige Mitglieder der Organisation. Niemand zweifelte daran, dass beide die Prüfung bestanden hatten, doch Wodka war sich bewusst, dass er es ohne Gin nie geschafft hätte.

Sie wurden zu festen Partnern und schnell ein eingespieltes Team. Wodka war Gin aus vollem Herzen dankbar und orientierte sich an seinem Vorbild. Ihm fiel ein Begriff ein, der er vor langer Zeit einmal im Kinderheim gehört hatte und so nannte er Gin ab dem Tag an Aniki - großer Bruder. Er würde alles für ihn tun und seine Fähigkeiten bestmöglich verbessern um ihm nie ihm Weg zu sein.
 

"Wo bist du nur...Aniki…", dachte Wodka. Er hatte ihn nie verraten wollen, doch jeder in der Organisation wusste, dass sie in dem Moment ausgeschaltet werden würden, wenn sie eine Gefahr darstellten. Rums Befehl hatte genauso Priorität wie die vom Boss. Zumal selten Befehle direkt vom Boss gekommen waren. Das Privileg hatten nur wenige in der Organisation erfahren und Gin war einer von ihnen gewesen.
 

Wodka parkte vor dem nächsten Kinderheim, in dem Merlot gesehen worden war.

"Es tut mir Leid Aniki...Ich hoffe es geht dir gut…", dachte er noch, bevor er aus dem Auto stieg und zu dem Gebäude ging. Der Regen hatte endlich aufgehört. Drinnen angekommen wurde er wie zuvor von einer Frau begrüßt. Sofort zeigte Wodka den falschen Polizeiausweis.

"War eine Frau Hisagi zufällig hier?" die Frau vor Wodka musterte das Organisationsmitglied etwas.

"Ja, so eine Frau war hier, warum genau wollen Sie das wissen?"

"Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, allerdings müsste ich Sie etwas fragen. Also, was genau wollte Frau Hisagi?"

"Sie wollte ein Kind adoptieren, ist ja auch ein Kinderheim hier. Allerdings war es etwas seltsam, wie es scheint suchte Sie nämlich nach einen ganz bestimmten Kind. Ihre Beschreibung passte haargenau zu dem Kind, was die Polizei vor ungefähr einen Monat fand aber Ihnen wieder entwischt ist. Sind Sie etwa deshalb hier, wenn ich fragen darf?" erklärte die Frau.

"Ah nein, es läuft nur eine Fahndung nach dieser Frau." mehr Informationen brauchte Wodka nicht, also drehte er sich weg und verließ das Gebäude wieder.
 

Gerade als er in sein Auto steigen wollte, bemerkte er an dieses einen großen Mann mit schwarzem Mantel. Restliche Regentropfen liefen über diesen und fielen auf dem Boden herab. In der Hand hielt er einen Regenschirm nach unten gerichtet.

Gerade wollte Wodka fragen, wer dieser vermeintlich Unbekannte war, doch dieser entpuppte sich als Rum, als er sich umdrehte.

"R-Rum... was machen sie hier?", erkundigte sich Wodka.

"Berichte mir Neuigkeiten.", kam es kalt. So leicht ließ Wodka sich offenbar aber nichts aus der Nase ziehen.

"Sie hätten doch einfach anrufen können, warum kommen sie extra her?", fragte er stattdessen, doch sein Gegenüber ging nicht auf die Frage ein.

"Soll ich meinen Befehl erst wiederholen?"

Nach dieser rhetorischen Frage herrschte kurz Stille.

Wodka zögerte, er wollte seinen Aniki nicht noch einmal verraten. Doch lügen konnte er nicht mehr, da er bereits zu lange geschwiegen hatte, würde es nur auffallen.

Rum sah ihn ungeduldig an.

"Also... Wie vermutet hat Merlot tatsächlich einige Kinderheime aufgesucht und sich speziell nach einem Kind erkundigt - ein Junge wessen Beschreibung zu dem Kind passt, welches der Polizei vor einem Monat entwischt ist.", erklärte Wodka unsicher während seine Stimme leise war.

"Ein Kind also... dann ist unser Ausreißer jetzt also wirklich im Körper eines Kindes...", fasste Rum als Entschluss, seine Tonlage klang hinterhältig, was Wodka nur noch mehr einschüchterte.

"Aber wenn er in keinem Kinderheim ist und der Polizei entkommen konnte, wo soll er dann sein? Gin hat doch niemanden zu dem er könnte!", fragte Wodka, er verstand nicht, wo Gin sich solange rumgetrieben haben soll.

"Du Idiot! Denk doch mal nach. Wahrscheinlich wurde er von irgendeinem herzensguten Menschen aufgenommen. Was würdest du denn tun, wenn dir ein hilfloses Kind abends allein über den Weg läuft, während es in Strömen regnet?!"

Wodka's Unwissenheit ließ seinen Vorgesetzten energisch werden, doch bei seinem darauffolgenden Satz klang er total versessen: "Mich würde zu gern interessieren... Wer wohl Gin's Retter ist und ihn nun vor uns versteckt…"
 

"Hatschi!" Ein kurzer Niesanfall riss den Agenten Shuichi Akai aus dem Schlaf.

Der kleine Gin befand sich immernoch auf seinem Schoß, wie es schien waren Beide im Sessel eingeschlafen.

Er schmunzelte bei Gin's Anblick, wie er einfach auf seinem Schoß seelenruhig schlief.

Plötzlich kam Merlot herein. "Na, endlich wach Dornröschen?"

Akai verdrehte daraufhin nur die Augen. "Was willst du?"

"Was wohl du kluger FBI Agent? Natürlich die Blutprobe!", sagte sie und ging mit einen breiten Grinsen auf Gin zu.

"Du kannst ihn doch nicht während er schläft Blut abnehmen!"

Merlot zuckte mit den Schultern. "Wieso nicht? So ist es für uns alle einfacher."

Nach kurzem grübeln ließ sich der Agent schließlich doch breit schlagen, irgendwann musste Gin da sowieso durch.

"Meinetwegen, aber kurz und schmerzlos bitte.", meinte er dann, von Merlot nur ein leichtes Nicken als Bestätigung. Vorsichtig nahm sie Gin's Arm und stach langsam mit der Spritze ein.

Akai betete während der Abnahme, dass Gin davon nicht wach werden würde. Er drückte ihn etwas fester an sich und streichelte ihm über den Kopf.

Der Junge regte sich nicht, Akai vernahm nur die sich hebend und senkende Brust und den Atem des Kleinen.

"Nun hab dich nicht so, dein Schützling hat es überstanden.", gab Merlot nach kurzer Zeit Bescheid und hielt dem Agenten die mit Blut gefüllte Spritze entgegen. Danach desinfizierte die Frau die Wunde und klebte ein Pflaster drauf, Gin bekam von all dem immernoch nichts mit, zu Akai's Erleichterung.

"Ich warne dich, übertreib es nicht... Kinder nehmen Dinge manchmal falsch auf.", meinte Merlot noch, scheinbar fand sie das jetzige Verhältnis der Beiden amüsant, denn es klang nicht wirklich wie eine Warnung, viel mehr nach einem schlechten Witz.

Akai starrte sie schweigend an während sie grinsend den Raum verließ.

"Ist das so?", flüsterte er dann und sah auf den schlafenden Gin herab.



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