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Detektive Conan: Das Ende des Phantomdiebs

von

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-Doppelgängerin-

„Seht mal, da vorn ist es schon!", rief Ran aufgeregt.
 

Schon ist gut, dachte Conan bei sich. Immer hin waren sie schon eine Weile unterwegs.
 

„Oh man, das sieht ja toll aus!" Kazuha's Stimme schlug genau denselben enthusiastischen Ton an wie Ran's.
 

Mittlerweile waren sie vor dem Theater angekommen. Kunstvolle Linien und Muster zierten das große, majestätisch wirkende Gebäude. Es hatte mehrere Stockwerke und ragte mit seiner traditionellen Bauweise aus der Masse der Bauwerke in Tokio deutlich hervor. Über dem großen dunkelblauen Eingangsportal prangte in großen geschwungenen Schriftzeichen der Name des wiederaufgebauten Theaters: Fushigi.
 

Während die beiden Jungen bereits in Richtung Eingang marschierten, blieben die Mädchen etwas zurück und bestaunten immer noch die eindrucksvolle Fassade.
 

„Kommt ihr dann mal? Wir wollen schließlich nicht zu spät kommen. Die anderen werden garantiert nicht warten", rief Heiji ungeduldig über die Schulter.
 

„Ja ja!", antwortete Ran hastig und zog Kazuha mit sich.
 

In der Eingangshalle des Theaters hatte sich bereits eine kleine Gruppe versammelt. Die meisten waren schon erwachsen oder sogar Senioren. Außer ihnen nahm nur ein anderes Mädchen teil. Sie war etwa in Ran's Alter und stand verträumt vor einem großen Gemälde. Auf dem Bild war ein schlanker Mann in einem weißen Anzug zu erkennen. Eine Haarsträhne war unter seinem Zylinder hervorgerutscht und lag verwegen auf seiner Stirn.
 

Neugierig trat Kazuha näher. "Sieh mal Ran, das Mädchen da sieht ja fast so aus wie du!", stellte sie aufgeregt fest.
 

Nun schauten sie auch in die Richtung, die Kazuha ihnen gezeigt hatte. Und tatsächlich: Bei näherem Hinsehen sahen sich Ran und das andere Mädchen zum verwechseln ähnlich. Nur die Frisuren waren verschieden.
 

Das Mädchen wandte sich mit gesenktem Kopf von dem Gemälde ab und erblickte die kleine Gruppe. Sie erschrak ebenso wie Ran, als sich die beiden fast identisch aussehenden Mädchen in die Augen schauten und ihre Doppelgängerin erblickten.
 

"Diese Ähnlichkeit ist wirklich unglaublich!", keuchte Heiji.
 

"Sogar die Augen sind nicht zu unterscheiden", meinte Conan fassungslos. Allerdings war er wohl derjenige, der sich am wenigsten erschrocken hatte. Das Phänomen des Doppelgängers kannte er nur zu gut. Nur woher?
 

Bevor sich einer der anderen rühren konnte, war Kazuha auch schon auf das fremde Mädchen zugelaufen. Es sah immer noch ziemlich erschrocken aus, hatte sich aber ein wenig beruhigt. Neugierig musterte sie die Vier.
 

Den kleinen Jungen, der neben ihrer Doppelgängerin stand, glaubte sie irgendwoher zu kennen. War das nicht dieser Kleine, der bei Kaito Kid's Diebstählen immer Detektiv spielte? Ohne Zweifel, das musste er sein. Er trug dieselbe Brille und hatte denselben grüblerischen Blick aufgesetzt.
 

Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz kam auf sie zu und blieb schließlich vor ihr stehen. Lächelnd streckte sie Aoko die Hand entgegen.
 

"Hi, ich bin Kazuha. Freut mich dich kennen zu lernen!", sagte sie.
 

Etwas verwirrt über so eine direkte Begrüßung nahm Aoko die Hand und setzte nun ebenfalls ein Lächeln auf.
 

"Aoko", sagte sie nur kurz.
 

Ran musterte das Geschehen, erstaunt über die Offenheit ihrer Freundin. So direkt hatte sie Kazuha ja noch nie erlebt. Wenn sie an ihr Kennenlernen zurückdachte...
 

Conan war nicht weniger überrascht, hatte aber immer noch einen grüblerischen Blick aufgesetzt. Ihm war so, als hätte er das Mädchen schon einmal gesehen. Natürlich kam ihm das Gesicht nur allzu bekannt vor, schließlich lebte er ja mit Ran zusammen, aber Aoko kannte er aus irgendeiner anderen Situation. Vielleicht war sie eine Betroffene von einem der vielen Mordfälle gewesen, die er gelöst hatte. Aber wäre ihm dies dann nicht früher aufgefallen? Schließlich wurden Freunde und Verwandte des Opfers immer besonders nachgespürt.
 

Heiji schaute etwas betreten drein und kratzte sich am Hinterkopf. Was dachte sich Kazuha nur dabei? Einfach eine Fremde an zu sprechen! Allerdings war er nicht weniger neugierig als seine Kindheitsfreundin.
 

Die drei Verwirrten schlenderten nun auch auf Ran's Doppelgängerin zu, die von Kazuha bereits in ein Gespräch verwickelt wurde. Bei ihnen angekommen wurden Ran und Aoko nebeneinader gestellt und prüfend von Kazuha gemustert. Nachdenklich schaute sie zwischen den beiden hin und her.
 

"Abgefahren! Bis auf eure Frisuren seht ihr euch wirklich zum Verwechseln ähnlich!", rief sie schließlich aus.
 

Ran und Aoko schauten beide etwas verlegen zur Seite. Keiner der beiden wusste so recht, wie sie reagieren sollte. Conan dachte immer noch angestrengt noch, woher er Aoko kannte. Ob er sich doch nur einbildete, sie zu kennen? Heiji schaute nicht weniger überlegend drein. Offenbar war er ebenfalls in seinen Gedanken vertieft.
 

Kazuha, immer noch total begeistert von ihrer Entdeckung, entgingen die Blicke der Jungen nicht. "He ihr beiden!", rief sie deshalb und holte die beiden Detektive damit auf den Boden der Tatsachen zurück. "Hört auf, die beiden so anzustarren, als wären sie die Hauptverdächtigen einer eurer Fälle! Oder seht ihr hier irgendwo eine Leiche?"
 

"Hey hey, schon gut! Beruhig' dich wieder und sei lieber nicht so laut!", beschwerte sich Heiji sofort. "Man wird ja wohl mal in Gedanken schwelgen dürfen, oder?"
 

Kazuha schnaubte aufgebracht. Conan ahnte, was jetzt kam.
 

"Klar, Heiji, aber das war gerade ziemlich unhöflich gegenüber den beiden." Dann fügte sie noch hinzu: "Sogar Kudo hat erkannt, dass man nicht alles und jeden mit Schlussfolgerungen erklären kann. Und wann begreifst du das?"
 

Autsch. Das hatte gesessen. Und natürlich konnte Heiji das nicht ohne weiteres auf sich sitzen lassen! Doch bevor die Diskussion in einer dieser fürchterlichen, sinnlosen Streitereien enden konnte, schob sich Ran bestimmend zwischen die beiden.
 

"Es ist alles in Ordnung! Vertragt euch wieder!", sagte sie entschieden und setzte ein affektiertes Lächeln auf. Gegen den Willen der beiden Streithähne, packte sie deren Hände und legte sie ineinander!
 

Aoko schmunzelte, während sie das Geschehen beobachtete. Kazuha und Heiji erinnerten sie irgendwie an Kaito und sie selbst. Als sie den ebenfalls amüsierten Blick des Grundschülers bemerkte, stutzte sie. Der Kleine schien erwachsener als die drei Oberschüler zusammen.
 

Als die Führung begann, waren die drei Oberschülerinnen und die beiden Detektive bereits in ein angeregtes Gespräch vertieft. Aoko erwies sich schnell als sehr offenes, freundliches Mädchen. Sie ging auch mit ihrem Kindheitsfreund in dieselbe Jahrgangsstufe wie die anderen, allerdings auf eine andere Schule.
 

"Wer war eigentlich der Mann auf dem Bild, das du dir vorhin angesehen hast?", fragte Ran nach einiger Zeit. Inzwischen hatte auch sie alle Scheu und Verlegenheit verloren, ebenso wie Aoko. Im Hintergrund hörte man ihren Guide über einige berühmte Choreographen und Regisseure des ehemaligen Theaters sprechen.
 

Betroffen senkte Aoko den Kopf. "Sein Name war Toichi Kuroba. Er... war einer der berühmtesten Zauberkünstler der Welt und ist in diesem Theater hier oft aufgetreten. Aber..." Sie hielt kurz inne, unentschlossen ob sie ihren Begleitern so etwas privates wirklich schon anvertrauen konnte. Doch dann fuhr sie fort: "Vor einigen Jahren kam er bei einer seinen Bühnenauftritte ums Leben. Die Bühne geriet in Flammen und..."
 

Obwohl Aoko den Kopf gesenkt hatte, wusste Ran, dass ihre Doppelgängerin den Tränen nah war. Sanft legte sie eine Hand auf ihre Schulter.
 

"Du musst nicht darüber sprechen... wenn es dir so schwer fällt...", flüsterte Kazuha fürsorglich.
 

"Nein, nein, wirklich. Das ist kein Problem..." Aoko schaute auf und versuchte ihren Kummer zu überspielen, so gut dies eben ging. "Das war auch der Brand, der das Theater zerstörte. Ich selbst war an diesem Abend nicht hier, aber... mein bester Freund Kaito schon. Er und Toichi standen sich sehr nah..." Vorsichtig wischte sich Aoko mit dem Handrücken über die Augen.
 

"Wie meinst du das; sie standen sich sehr nah?", fragte Heiji.
 

"Naja. Sie waren ein Herz und eine Seele. Alles was Kaito über Magie weiß, hat er von Toichi gelernt." Aoko versuchte sich an einem Lächeln.
 

Ihre nächsten Worte richtete sie, so kam es ihm jedenfalls vor, an den kleinen Conan. "Wie sagt man immer? Wie der Vater, so der Sohn."



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