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TMNT - Schicksal?

von

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Aus verschiedenen Welten

Aus Bernadettes Sicht:
 

In Nachhinein frage ich mich wirklich, was mich letzte Nacht geritten hat. Ich meine, ich habe schließlich Raphael einen Kuss auf die Wange gegeben. Das ist doch sonst nicht meine Art, wenn es um einen Bekannten geht. Immerhin kenne ich ihn kaum und dennoch war ich ihm so dankbar, dass er mit mir diesen kleinen Ausflug gemacht und mir auch zugehört hatte, sodass ich einfach nicht groß nachdachte. Ich tat es einfach und nun fühle ich mich ihm bezüglich hin und her gerissen. Denn aus einem undefinierbaren Grund ist zwischen uns beiden so eine Vertrautheit, die eigentlich gar nicht da sein sollte. Ich fühle mich bei ihm einfach wohl und ohne, dass es vermutlich beabsichtig war, hatte er mir letzte Nacht genau das gegeben, was ich schon so dringend gebraucht hatte: Ich kam dank ihn endlich raus aus meinem Zimmer, konnte ein wenig Frieden finden und ich konnte ihm sogar mein Leid klagen, ohne, dass ich mir dabei wieder die nächste Belehrung anhören musste. Er war einfach für mich da und das ohne, dass ich es von ihm verlangt, geschweige von ihm gefordert hätte. Er ist der Erste seit langem, der mich so sieht, wie ich bin und das ist einfach unbeschreiblich schön. Nur zweifle ich irgendwie daran, dass dies sich sogar mal wiederholen könnte. Dafür habe ich schon viel zu oft die bittere Wahrheit erfahren dürfen und ich möchte mich einfach nicht so sehr darauf festlegen.

Mir reicht es schon, dass ich meine Energie auf anderer Weise einsetzen muss und dies habe ich zu meinem Leidwesen wieder aufs Neue erfahren dürfen. Ich habe am Morgen des nächsten Tages noch nicht einmal richtig die Aula der High-School betreten, als ich bereits erwartet werde. Mehrere Mädchen stehen bei der großen Treppe und direkt an der Front bemerke ich ihre Anführerin, Lucinda höchstpersönlich. Mit der linken Schulter zu mir gerichtet, hat sie anscheinend darauf gewartet, dass ich mich endlich blickenlasse. Zumindest würde das diese „Versammlung“ erklären. Jedoch ist sie noch mit ihrem Smartphone beschäftigt, weswegen sie mich noch nicht mitbekommen hat. Als mich schließlich eine von Lucindas Gefolgschaft bemerkt hat, flüstert sie ihrer Anführerin aufgeregt etwas zu, wodurch die Blondine sofort von ihrem Handy ablässt und sich der Quasselstrippe widmet. Zwar kann ich von meiner momentanen Position nicht verstehen, was diese gerade gesagt hat, aber allein was ich gerade gesehen habe, kann nichts Gutes bedeuten.

Jetzt sind alle Augen auf mich gerichtet. Wie vor Gericht werde ich von starren Blicken verfolgt, bis Lucinda schließlich mit ihren Fingern ein Zeichen gibt und anschließend losmarschiert. Immer näher kommen sie auf mich zu und die Göre hat nichts Besseres zu tun, als mich mit erhobenen Haupt und einem hochnäsigen Grinsen anzusehen. Dabei tut sie so, als wenn sie etwas Besseres wäre und sie ist sogar felsenfest davon überzeugt. Nicht selten prahlt sie damit. Jedoch ist sie nichts weiter als eine aufgeblasene, blöde Kuh mit Unmengen an Kohle in den Taschen. Am liebsten hätte ich ihr gerne die Fresse poliert, damit sie endlich damit aufhört und sich zum Teufel schert. Ich spüre schon, dass sich die tobende Wut in mir breitmacht. Tatsache ist aber, dass ich alleine keine Chance habe. Würde ich auch nur eine falsche Bewegung machen, würde sich dieses Rudel auf mich stürzen und mich festhalten. Was dann darauf erfolgen könnte, ist schwer zu sagen. Ich könnte sowohl verprügelt werden, als auch in eine Art Falle tappen, wodurch ich dann wieder einmal zum Rektor müsste. Ich hasse es, nichts tun zu können und dabei würde ich so gerne mal den Spieß umdrehen und wie ein Tornado wüten! Nur, mir sind die Hände gebunden und das ist einfach scheiße!

Tief durchatmend warte ich einfach stumm ab, bis sie vor mir stehen. Ich könnte ohnehin keinen Schritt weitermachen, denn die Schar beginnt nun, sich aufzuteilen und sie bildet dabei einen Halbkreis. Es kommt erst dann zum Stillstand, als ihre Anführerin nun direkt vor mir stehen bleibt. Gerade mal mehr als eine Armlänge ist zwischen uns Platz, während alle gespannt darauf warten, was als Nächstes folgt. Plötzlich zeigt Lucinda mit dem Zeigefinger auf mich und meint mir einer arroganten Stimme: „Wenn du glaubst, ich habe die Sache vergessen, dann täuscht du dich! Ich werde dich fertigmachen, du mickrige Made!“ Der pure Zorn steht ihr direkt ins Gesicht geschrieben und dass ich vom Direktor wegen dieser Nasen-Sache nicht bestraft wurde, lässt sie anscheinend immer noch kochen. Doch ich habe ja mit nichts Anderem gerechnet. Wenn die „feine Dame“ nicht ihren Willen bekommt, so holt sie sich diesen auf eine anderen Weise, was nun diese „Versammlung“ sein dürfte. Zudem hatte sie bereits ihre Drohung geäußert, aber was will sie jetzt damit bezwecken. Soll ich von diesem Haufen von Weicheiern Schiss bekommen? Klar könnten zwei mich festhalten, während die anderen auf mich eindreschen könnten, aber sie brauchen dennoch nicht glauben, dass ich deswegen sofort einknicke und Angst zeige – mit mir nicht!

Unbekümmert sehe ich sie einfach an. Ihre Worte prallen bei mir ab, denn keines von ihnen trifft mich wirklich. Abgesehen davon, dass ich bereits schlimmere Schimpfwörter gehört habe, waren ihre bisherigen Drohungen im Allgemeinen schon mal besser. Obwohl, sie war noch nie ein Ass dafür. Die Tatsache, dass sie mich für jede Kleinigkeit büßen lassen will, ist ebenfalls nichts Neues für mich. Es kommt mir beinahe so vor, als hätte ich vor mir keine Person, sondern ein altes Grammphon stehen und dieses spielt mit einer kaputten Schallplatte immer wieder dieselbe Stelle ab. Die Frau hat doch wirklich einen auf der Klatsche und trotzdem wird sie von allen so angehimmelt. Ich verstehe das einfach nicht. Wieso sind alle so dumm, oder regiert tatsächlich Geld die Welt und wenn man bestechlich ist, kommt man am besten durch? Wieso grüble ich überhaupt darüber nach? Es macht doch eh keinen Sinn. Besonders wenn die Brut des Teufels höchstpersönlich vor mir steht, kann ich doch nichts daran ändern. Das Einzige, was ich im Moment machen kann, ist, dass ich mich von ihr schlicht und einfach nicht unterkriegen lassen darf.

So bleibe ich einfach weiterhin stumm und mit verschränkten Armen stehen, während mein Blick ausdruckslos bleibt. Das Einzige, was ich dann doch mache, ist, dass ich eine Augenbraue etwas hochziehe. Damit will ich ihr signalisieren, dass mir ihr Geschwafel egal ist und dass mich ihre Drohung kein bisschen berührt. Immerhin geht sie mir schon so lange auf die Nerven, da ist ihre „Kampfansage“ nichts Neues für mich. Lucinda ist zwar nicht die hellste Leuchte am Kerzenständer, aber das hat auch sie anscheinend verstanden, weswegen sie mich dann auch noch wie eine wildgewordene Bulldogge anknurrt. Moment, habe ich sie etwa jetzt gerade provoziert, obwohl ich nicht einmal etwas gesagt habe? Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die schnell ausrasten kann. Wäre da mal nicht dieser Umstand, dass ich mich bei solchen Situationen ständig unter Kontrolle halten müsste, hätte sie von mir schon längst etwas an die Birne geschmissen bekommen.

Ihr Blick ist immer noch mit einem Zorn nach mir gerichtet und vielleicht denkt sie sogar über etwas Ähnliches nach. Wobei, ich daran etwas zweifle. Natürlich folgen die anderen ihrem Beispiel und im Moment frage ich mich nur Folgendes: Bin ich jetzt in einem Kindergarten gelandet, oder ist das hier doch ein Irrenhaus? Andererseits wäre das ja eine Beleidigung für die armen Kinder, beziehungsweise für die Irren und die Tussi hier mit ihren Mitläufern sind nun wirklich schlimmer. Da bräuchte man wohl wirklich eine Horde von guten Fachärzten, oder Betreuern. Lucinda will schon weiterschimpfen und mich fertigmachen. Sie hat sogar schon ihr loses Mundwerk geöffnet, als plötzlich ein blonder Junge mit einer Zahnspange im Mund auf sie zu rennt. Wild fuchtelt er mit den Armen herum und himmelt die Möchtegernprinzessin dabei auch noch an: „Lucinda, liebste Lucinda! Wärst du so gütig und würdest mir nur ein paar Sekunden deiner Zeit schenken?“ Ich glaube mir wird schlecht! Der denkt doch tatsächlich, die Schnepfe wäre die Lieblichkeit in Person. Wäre ich jetzt in einem Manga, so könnte ich schwören, dass aus seinen Augen sogar große rosa Herzen herausragen. Das ist echt nicht zum Aushalten, ich sollte besser verschwinden! Wo ist hier der Ausgang?!

Zu meinem Glück wird Lucinda tatsächlich für einen Moment davon abgelenkt und widmet sich sogar dieser armen Seele, während sie schon ihre beliebte Haltung annimmt. Als hätte sie gerade einen Termin bei berühmten Fotografen. Sie liebt es nun Mal im Rampenlicht zu stehen und sie würde vermutlich für jeden posieren, wenn sie einfach nur ihre gefakte Show abziehen kann und anschließend darauf etwas bekommt. So nach dem Motto: Gib den Affen Zucker! Es ist widerlich, aber andererseits kann ich mich so einfach aus dem Staub machen. Manchmal habe ich doch ein bisschen Glück, auch wenn ich weiß, dass sich das Blatt schon bald wieder wenden könnte. Dennoch nutze ich jede Gelegenheit, die sich mir bietet und auch diesmal mache ich keine Ausnahme. Selbst die anderen haben ihren Blick hauptsächlich auf ihre „Göttin“ gerichtet und das ist meine Chance. So lasse ich den Haufen einfach stehen, schlüpfe zwischen diesen „Bannkreis“ hindurch und gehe in die Klasse, wo ich mich auf die kommende Stunde vorbereite. Seelisch stelle ich mich schon mal darauf ein, dass der Schrecken erst noch kommen wird. Dass ich diesmal entkommen konnte, heißt noch lange nicht, dass ich von anderen Gemeinheiten verschont werde.

Wie erwartet, verläuft der heutige Tag wieder einmal mit blöden „Scherzen“ und anderen Mobbingattacken. Es fängt mit harmlosen Streichen an. Wenn ich für einen Moment wegschaue und mich dabei auf etwas Anderes konzentriere, sind auf einmal meine Stifte verschwunden und tauchen im nächsten Augenblick woanders wieder auf. Sehr „witzig“, da kann man wirklich nur mit den Augen rollen. Als würde ich zwischen Kleinkindern sitzen. Auf den Gängen ist es allerdings auch nicht besser. Dort werde ich ständig angerempelt und dabei tun die auch noch so, als wenn sie mich „nicht gesehen“ hätten. Ich bin doch wohl kaum aus Luft und das beweisen auch meine gesammelten blauen Flecken. Scheinbar am ganzen Körper haben die sich breitgemacht. Zumindest fühlt es sich so an und wenn das so weitergeht, bin ich bald komplett blau und könnte Schlumpfine im Schlumpfhausen Konkurrenz machen. Dreimal darf geraten werden, wem ich diese Scheiße zu verdanken habe und mir braucht keiner einreden, dass nicht Lucinda dahintersteckt. Die ist zu hundert Prozent dafür verantwortlich! Wem sonst, könnte ich diese Anstachelung zutrauen? Niemand Anderes hasst mich so sehr wie sie, aber das beruht sogar auf Gegenseitigkeit.

Vermutlich steht sie meistens irgendwo in der Nähe, genießt dieses Schauspiel und macht sich dabei über mich lustig. Wenn sie mich schon von weitem erblickt, schickt sie wahrscheinlich die Ersten los und dann folgen schon die Nächsten. Dabei kenne ich die meisten der Anrempler nicht einmal. Ich habe mit ihnen noch nicht einmal irgendetwas zu tun gehabt und trotzdem lassen sie sich auf solch einen Mist ein. Solche hirnlosen Idioten, auf jeden Scheiß lassen die sich auch ein! Allerdings habe ich es schon aufgegeben mich darüber aufzuregen. Auf der Straße nutzt das vielleicht noch etwas, aber in der Schule sieht die Sache anders aus. Es hört mir keiner zu und wenn es doch mal so ist, dann wird behauptet, dass ich mir das nur einbilde und sogar „selbst verantwortlich“ dafür bin. Ich sollte zusätzlich, deren Meinung nach, nicht so „paranoid“ sein. Irgendwie ist die Schule wie eine andere Welt mit eigenen Gesetzten und aufgebaut ist sie in einer Hierarchie. Wobei Lucinda sozusagen die „Königin“ ist und ich einem „Tagelöhner“ gleiche. Das heißt, ich habe nichts zu sagen und die anderen, die „über mir stehen“, haben das Recht mich zu piesacken. Niemand hinterfragt mal, wie ich mich dabei fühle. Jedem ist das scheißegal.

Nicht einmal die Lehrer interessieren sich dafür. Es läuft immer auf die gleiche Schiene aus: Ich „bilde“ es mir nur ein und mache andere für meine persönlichen Probleme schlecht, beziehungsweise dafür verantwortlich. Ist ja auch klar, sie hören ja nur auf das, was die Mehrheit der Schüler sagt und wenn die Gruppe der Meinung ist, sie haben nichts getan, dann wird es wohl so sein. Dass die Professoren das aber mal intensiver hinterfragen sollten, kommt denen nicht in den Sinn. Schließlich haben sie ja eigene Probleme, um die sie sich kümmern müssen. Wozu also den Worten EINER Schülerin lauschen, die anscheinend nur Probleme bereitet. Das ist einfach nur Mist! Ich kann keine Hilfe von irgendjemanden erwarten und muss selbst zusehen, dass ich mich tagein tagaus da irgendwie durchboxe. In der Cafeteria geht es natürlich munter weiter und jemand stellt mir heute sogar ein Bein, wodurch ich beinahe den Halt verliere und mir mein Tablett dabei fast aus den Händen rutscht. Zu meinem Glück war dem nicht so. Ich konnte noch rechtzeitig reagieren und die Balance wiederfinden. Auch wenn mir trotzdem etwas von meinem Essen verschüttet wurde und zu allem Überfluss höre ich Gekicher und unterdrücktes Gelächter. „Toll“, dass ihr auf meinen Kosten Spaß habt! Seufzend gehe ich weiter, ich kann ja so und so nichts machen.

Als ich dann aber an dem Tisch vorbeikomme, an dem meine ehemaligen Freunde sitzen, schaue ich sie vorwurfsvoll und zornig an. Normalerweise versuche ich mir so wenig wie möglich etwas anmerken zu lassen, wie ich mich wirklich fühle. Schließlich möchte ich nicht direkt auf meine Schwachstellen zeigen und quasi rufen: „Hallo, die Zielscheibe steht bereit! Ihr müsst nur noch darauf zielen!“ Lucinda braucht nicht glauben, dass sie gewonnen hat. Es ist nicht gerade leicht, das stundenlang durchzustehen, aber bei den fünf sieht es anders aus. Sie sollen spüren, dass sie mich hintergangen haben. Manchmal wünschte ich, dass Blicke töten könnten, aber mir reicht es fürs Erste, wenn sie jetzt so richtig Schuldgefühle bekommen. Allerdings zweifelt ein Teil von mir daran und ich weiß zudem auch nicht, wie es bei ihnen in Wirklichkeit ankommt, aber für mich ist es trotzdem eine kleine Genugtuung und das lasse ich mir verdammt noch mal nicht nehmen. Dafür bin ich einfach zu stur.

So wie heute, verlaufen auch die kommenden Wochen so. An manchen Tagen hat sich Lucinda sogar etwas besonders Fieses einfallen lassen. Entweder erlebe ich eine Schleimdusche, während ich durch die Klassentür gehe, oder ich werde mitten im Unterricht mit einer kleinen Pfefferbombe beworfen, wodurch ich heftig niesen muss. Da kann man sich gut vorstellen, wie das am Ende dann ausgesehen hat. Das Endergebnis ist dann ein Gelächter der gesamten Klasse gewesen, was ich wiederum einstecken musste, obgleich ich mich nicht selten am liebsten unsichtbar gemacht hätte. Denn die Peinlichkeit lässt sich einfach nicht gut verbergen, egal wie sehr ich mich auch anstrenge. Von meiner Wut möchte ich erst gar nicht reden. An jedem darauffolgenden Tag werde ich von Mal zu Mal mehr zum Gespött der Schule und manchmal frage ich mich, ob ich das noch weiterhin so durchstehen kann. Ich bin sogar einmal so weit gewesen, dass ich mich am liebsten heulend irgendwo verkrochen hätte und nicht mehr rausgekommen wäre. Nur mit Müh und Not konnte ich gerade noch dagegen ankämpfen und das Gefühl irgendwie hinunterschlucken. Dies ging aber auch nur, weil ich mit mir selbst tadelte und weiterhin an meine Prinzipien hängen wollte. Ich kann viel durchhalten, aber manchmal weiß ich wirklich nicht, ob nicht bald die Grenze erreicht ist. Es ist einfach zum Kotzen und ständig diene ich als Zielscheibe.

Wenn ich Raphael nicht hätte, hätte ich vermutlich schon längst alles hingeschmissen. Fast jede Nacht besucht er mich und nimmt mich mit in seine Welt. Dann springt er mit mir über die Dächer. Als wenn es schon eine Selbstverständlichkeit wäre, zeigt er mir in New York Orte, an denen ich noch nie war, oder wir sitzen gemütlich auf einer freien Fläche und betrachten den Himmel. Manchmal reden wir stundenlang und manchmal sitzen wir einfach nebeneinander da und genießen den Augenblick. Natürlich merkt er auch, wenn es mir mal so richtig schlecht geht und fragt mich dann anschließend, was denn passiert sei. Schon so oft habe ich bereits versucht, es zu verbergen. Immerhin ist es meine Angelegenheit und trotzdem hält ihm das nicht davon ab, mich zu fragen. Jedes Mal, wenn er das macht, zögere ich und trotzdem hakt er immer nach. Als wäre es bereits ein fester Bestandteil unserer Unterhaltungen und ich habe stets den Eindruck, als wolle er meine Geschichte wirklich wissen. Weswegen sich mein Verhalten sich diesbezüglich bei jedem weiteren Treffen ändert und sogar lockerer wird. Nicht selten habe ich mich selbst gefragt, was ihn dazu bewegt, meinen Leidensgeschichten zu lauschen und darauf etwas zu äußern. Ich meine, er war ursprünglich ein Fremder, dem ich eigentlich nur durch Zufall „begegnete“ und trotzdem hat sich kurioserweise ein ziemlich starkes Vertrauen zwischen uns gebildet.

Ich kann gar nicht beschreiben, was das immer wieder für ein befreiendes Gefühl ist, jemanden zu haben, der mir zuhört und das auch will. Sonst schert sich keiner für mich, aber bei ihm ist das anders. Er lässt mich ausreden und treibt mich auch sonst nicht in die Enge. Keine Belehrungen, keine Vorwürfe, nichts dergleichen bekomme ich von ihm zu hören. Stattdessen sind es gutgemeinte Ratschläge, oder einfach nur Vermutungen, oder sogar Zustimmungen, was so manche Themengebiete angeht. Von außen mag er eher sehr grob und sogar ziemlich launisch wirken. Er verhält sich manchmal dementsprechend so, aber wenn ich ihn brauche, ist er für mich da. Da gibt es keine Diskussion. Zwar sind seine Lösungsvorschläge nicht immer die besten, weil er da eher zu Gewalt neigt und gerade die versuche ich aus bestimmten Gründen eher zu vermeiden, aber er hört mir zu und das ist mir das Wichtigste. Raphael nimmt mich ernst und manchmal schafft er es sogar, mich wieder zum Lachen zu bringen. Sei es durch Sarkasmus, einen Witz, oder durch irgendeine Geste. Obwohl wir eigentlich aus zwei verschiedenen Welten kommen, fühle ich mich trotzdem mit ihm verbunden. An manchen Nächten fällt mir auch auf, dass wir sogar einige Gemeinsamkeiten miteinander teilen und dazu zählt zum Beispiel unsere Hitzköpfigkeit und den Drang auf etwas einzuschlagen, wenn wir mal so richtig sauer sind.

Sind zwar nicht die besten Eigenschaften, die man haben kann, aber hey, niemand ist perfekt. Der Unterschied zwischen uns beiden ist allerdings, dass ich immer gezwungen bin, meine Wut unter Kontrolle zu halten, während er es zwischendurch mal rauslassen kann. Auch wenn er meint, dass das selbst bei ihm nicht immer gehen würde, ist er dennoch darum zu beneiden. Schließlich lassen seine Brüder ihm seine Meinung, selbst wenn diese rausgebrüllt und zusätzlich mit der Faust klargelegt wird. Er wird nicht ständig wie der Trottel von Dienst behandelt und er hat seine Familie, die ihm den Rücken stärkt. Schade ist nur, dass es manchmal Nächte gibt, an denen er nicht kommt und ich dann somit nur für mich alleine bin. Sobald er nicht zu seiner üblichen Zeit an mein Fenster klopft, weiß ich, dass er in Moment nicht kann und vermutlich irgendetwas zu tun hat. Raphael hat mir schließlich ja schon von Anfang an gesagt, dass er nachts mit seinen Brüdern die Stadt durstreift und seiner Tätigkeit als Beschützer nachgeht. Ich weiß selbst, dass in New York immer wieder etwas los ist und die Purple Dragons treten jetzt auch öfters auf. In den Nachrichten habe ich sogar mitbekommen, wie sie Banken ausgeraubt haben und nur einzelne Handlanger dabei erwischt wurden. Wer allerdings der Kopf der Bande ist, ist bis jetzt noch unklar und vermutlich sind Raphael und seine Brüder an den Fall dran.

Wenn ich nicht selbst wüsste, dass sie Mutanten sind, könnten die glatt für die CIA, oder einfach als Detektive arbeiten. Zweiteres kommt zumindest näher an die Sache, aber Tatsache ist, dass ich in letzter Zeit seine Abwesenheit öfters zu spüren bekam. Vermutlich war da mehr los und so blieb ich allein. Dennoch stand ich jedes Mal eine Zeit lang am Fenster, wünschte ihm viel Glück und dass ihm auch nichts passiert. Ich weiß, es mag kitschig klingen, aber Raphael bedeutet mir eben was. Er ist in Laufe der Zeit ein guter Freund geworden und ich fühle mich bei ihm wohl und auch geborgen. Manchmal wünsche ich mir nur, dass er mir auch etwas mehr über seine Abenteuer erzählen würde, aber wenn ich ihn darauf anspreche, schaut er ich mich immer mit diesem leicht bedrückten und nachdenklichen Gesicht an. Als wenn er fürchten müsste, dass alles, was er mir erzählt, schwere Konsequenzen für mich hätte. Dann schildert er mir nur ganz kurz und in groben Auszügen, was er erlebt hat. Meistens lasse ich es danach auf sich beruhen und mein Nachhaken ist auch weniger geworden. Ich erkenne einfach keinen Sinn daran und ich weiß auch von mir selbst, wie scheiße es ist, wenn man scheinbar unaufhörlich bedrängt wird.

Ich hoffe nur, dass er weiß, dass er auch mit mir offen reden kann. Er muss mich nicht in Watte packen, geschweige mich mit Samthandschuhen anfassen. Ich kann einiges verkraften, sonst würde ich ja meinen Alltag in der Schule nicht irgendwie überstehen. Auch wenn ich manchmal bereits an der Grenze stehe. Zumindest erzählt er mir etwas über seine Familie. Meistens muss ich lachen, wenn ich mir die verrückten Szenen vorstelle. Gelegentlich kommt in seiner Erzählung sogar ein Streich vor, welche es ordentlich in sich hat. Allerdings handelt es sich meistens um seinen Bruder Mikey, der dann dafür verantwortlich war und nicht selten spielte bei sowas mein Freund mit roten Maske „die Rolle des Opfers“. Wenn Raphael mir dann davon erzählt, macht er immer denselben genervten Gesichtsausdruck und knurrt dabei. Dann muss ich immer ein lautes Losprusten verkneifen. Allein die Vorstellung daran ist einfach zum Totlachen, wobei ich nur zu gerne dabei gewesen wäre.

Ab und zu frage ich mich allerdings, ob Raphael ein Hund oder eine Schildkröte ist, denn so oft habe ich noch niemanden knurren hören, wenn ich eine Geschichte über einen Streich zu hören bekommen habe. Ich kann ihn aber verstehen. Immerhin bin ich selbst mit zwei großen Brüdern aufgewachsen und da habe ich auch schon einiges miterlebt. Auch von Streichen bin ich nicht verschont worden, aber dann gab es meist eine Retourkutsche meinerseits. Was ich so erfahren habe, ist, dass jeder in seiner Familie eine gewisse Rolle für das Zusammenleben übernommen hat. Neben Mikey, der wohl der Witzbold der Gruppe ist, ist Leo der Anführer und Donnie ein Technikspezialist. Am merkwürdigsten finde ich aber, dass der Vater der Schildkröten eine mutierte Ratte ist. Wie heißt er noch einmal? War das nicht Splinter, oder so? Von ihm haben die Brüder auf jeden Fall das Kämpfen gelernt. Würde mich nur interessieren, woher er das eigentlich kann und wie sie alle mutierten, aber Raphael schweigt zu diesen Fragen. Vermutlich gehört es zu den Themen, von denen ich noch nichts erfahren darf. Ich hoffe nur, dass sich das irgendwann mal ändern wird. Geheimnisse sind ok, aber zu viele sind auch nicht wirklich gut.
 

Erzählersicht:
 

Dass Geheimnisse im Umlauf sind, spüren auch Raphaels Brüder. Nicht selten wundern sie sich über dessen Verhalten, welches sich, ihrer Meinung nach, in letzter Zeit stark verändert hat. Bereits am Anfang der letzten paar Wochen machte es die drei stutzig, dass ihr Bruder nicht sehr viel über seinen Ausflügen an der Oberfläche zu berichten hatte, wie es normalerweise bei dem Hitzkopf üblich war und wenn, dann klang es vielmehr danach, als hätte er sich die Story gerade eben zurechtgelegt. Normalerweise war gerade er derjenige, der nur allzu gerne mit seinen Erfolgen prahlte. Dabei verwendete er noch das eine oder andere Zitat aus seinen Lieblingsfilmen, wenn er wieder einmal etwas zu erzählen hatte. Nur ist dies seit einiger Zeit weniger geworden. Das Gleiche gilt auch für seine Prahlerei, wie viele Gangster er zwischen seinen Fingern bekommen hatte.

In Großen und Ganzen haben sie alle stets Spaß daran, daraus eine Art „Wettbewerb“ zu machen, indem sich die Brüder untereinander vergleichen und beurteilen. Von Donnie wurde sogar mal eine Liste erstellt, wie viele „Punkte“ die unterschiedlichen Verbrecher bringen würden. Von mickrigsten Kleinkriminellen bis hin zum größten Gangsterboss wurde alles genau dokumentiert. Dieses „Spiel“ haben sich die Jungs einfallen lassen, nachdem sie Shredder besiegt haben und nun in New York „offiziell“ als Beschützer agieren. Keiner von den vieren hat es sich bisher nehmen lassen, die anderen zu übertrumpfen. Es wurde so oft geprahlt, wo es auch nur möglich war. Kaum, dass einer der Brüder in seinem „Sieg“ glänzte, schon kam der Nächste mit seiner Liste und toppte das Vorherige. Doch nun schwankt es bereits bei der Vorfreude, weil eine Frage im Raum offensteht: Was ist nur mit Raphi los?

Auch diesmal haben sich Mikey, Leo und Donnie am Dach versammelt und sind mit diesem Thema beschäftigt. Währenddessen ist Raphael bereits aufgebrochen und ahnt nicht einmal, dass seine Brüder Verdacht geschöpft haben. „Also ich weiß nicht Leute, aber das stinkt irgendwie zum Himmel.“, eröffnet der Technikspeziallist die Gesprächsrunde. Doch während Leo zustimmend nickt, sieht Mikey den Bruder mit lila Maske nur verwirrt an und verteidigt sich dabei empört: „Hey, ich habe jetzt keinen fahren lassen, ich schwör´s!“ „Ach Mikey, lass den Blödsinn! Donnie redet von Raphi?“, nörgelt der Anführer, aber der Witzbold kann nicht anders, als dessen Worte auszunutzen, indem er grinsend meint: „Wie jetzt? Der ist doch gar nicht mal da, da kann er es ja nicht gewesen sein.“ Donnie will schon Mikey anfahren, dass sie momentan keinen Bock auf diese idiotischen Kinderein haben. Doch noch bevor es dazu kommt, dass diese unnötige Diskussion ausarten könnte, meldet sich Leo wieder zu Wort und geht dazwischen: „Konzentriert euch lieber und bleibt bei der Sache! … Also, hat einer von euch schon irgendetwas mitbekommen, was uns nur irgendwie weiterhelfen könnte?“

Ein Kopfschütteln erfüllt die Runde. Innerhalb der letzten Tage, hat jeder der Brüder versucht, hinter Raphaels Geheimnis zu kommen. Während Donnie seine spezifischen Fragen unauffällig in einem anderen Themenbereich gepackt hat, hat Mikey versucht, auf eher „direktem“ Weg etwas herauszufinden. Doch weder innerhalb eines Gespräches, beziehungsweise einer weiteren unnötigen Streiterei, noch in dessen Zimmer hat der Orangemaskierte irgendwelche neuen Informationen erhalten. Selbst Leo, der bereits versucht hatte, dem Hitzkopf heimlich zu folgen, war in seinem Tun gescheitert. Raphael hatte es stets soweit gemerkt, sodass er von seinem eigentlichen Ziel plötzlich abwich und spontan für eine Ablenkung sorgte. Um nicht noch verdächtiger zu erscheinen, ließ es der Anführer beim zweiten Mal auf sich beruhen, beobachtete aber stets, welche Richtung der Rotmaskierte einschlug. Allerdings brachte diese Info den Turtles auch nicht viel weiter. Vielmehr endeten sie stets in einer Sackgasse.

„Hey Leo, bei der letzten Patrouille warst du doch gemeinsam mit ihm unterwegs. Hat er da irgendetwas gesagt, oder etwas Bestimmtes gemacht?“, fragt Mikey diesem, als er sich an die letzte Tour erinnert. Leo hatte dies absichtlich eingeführt, damit die Chance, irgendwelche Infos aus ihrem Bruder rauszuquetschen, größer wurde, aber egal mit wem Raphael unterwegs war, es endete immer gleich. So wie es auch bei der letzten Patrouille war und das berichtet auch der Anführer: „Wenn das so wäre, hätte ich das schon längst erwähnt, meinst du nicht? … Nein, aus Raphi war überhaupt nichts rauszubekommen.“ „Er tut zwar so, als wenn alles normal wäre, aber irgendetwas verbirgt er vor uns. Als würden wir nicht mitbekommen, dass er auf einmal so seltsam ist.“, fügt Donnie murmelnd hinzu. Doch weswegen ihr Bruder daraus solch ein großes Geheimnis macht, ist für die Turtles immer noch schleierhaft. Mikey hingegen hat bereits mit einem bestimmten Gedanken herumgespielt. Bis jetzt hat er es zwar nicht laut ausgesprochen, aber da es keine Alternativen mehr gibt und sich dieser Eindruck sogar irgendwie stärker manifestiert, sagt er es einfach: „Vielleicht trifft er sich heimlich mit jemandem.“

„Das wäre nicht nur dumm, sondern auch völlig verantwortungslos. Selbst in diesem Fall würde Raphi nicht auf ein solches Risiko eingehen. Das wisst ihr doch.“, widerspricht Donnie seinem Bruder. Selbst Leo teilt dessen Meinung: „Also ich bin mir da auch nicht so sicher. Andererseits wäre es vorstellbar und auch irgendwie logisch.“ „Und wen soll er bitte treffen? Mit April habe ich bereits geredet und selbst sie hat keine Ahnung, was in unseren Bruder gefahren ist.“, fügt Donnie hinzu, als dann aus Mikey ein murmelndes „Zum Glück hat sie nichts damit zu tun.“ herauskommt. Doch er beharrt weiterhin auf seine Theorie, weil es für ihn einfach mehr Sinn macht, als jede andere: „… Vielleicht hat er ja eine heimliche Freundin. Immerhin ist er ja seit Wochen so komisch.“ „Stimmt, er ist in letzter Zeit merkwürdig. Jedes Mal sucht er die Gelegenheit allein zu sein, sei es in seinem Zimmer, oder auch wenn wir unterwegs sind. Und dass er seit Wochen kaum einen mehr zum Verprügeln hat, ist doch auch seltsam. Gerade er versucht doch seinen „Highscore“ zu knacken.“, muss der Blaumaskierte seinem Bruder irgendwie zustimmen, auch wenn er an der Freundin-Theorie nicht wirklich glauben möchte. Schließlich würde das für alle ein großes Problem darstellen.

Da es aber keinen Sinn macht, hier weiter noch dumm herumzustehen und zu diskutieren, wechselt der Anführer das Thema: „Hey Donnie, ist deine Ortungsscheibe, von der du das letzte Mal geredet hast, einsatzbereit?“ „Ja, aber es war nicht einfach, diese Raphi unterzuschieben.“, muss der Angesprochene zugeben und erinnert sich nicht gerne daran. „Und, hat er dabei wirklich nichts mitbekommen? Ich möchte nicht in seiner Nähe sein, wenn er das rausfindet.“, meint Mikey etwas skeptisch, aber das Technikgenie ist von seinem Können mehr als nur überzeugt: „Das wird so und so passieren. Spätestens dann, wenn wir ihn gefunden und herausgefunden haben, was Sache ist, wird die Bombe platzen.“ Mikey gefällt das nicht, aber andererseits ist selbst seine Neugier zu groß. „Außerdem sollte genau er sich nicht so aufspielen. Schließlich verheimlicht er etwas vor der Familie, nicht wir.“, fügt Donnie noch hinzu und genau hier beendet Leo die „Versammlung“: „Also auf geht´s Leute, machen wir dieser Geheimniskrämerei endlich ein Ende.“
 

Aus Bernadettes Sicht:
 

Heute Nacht sitzen wir beide auf dem Dach eines Containers und genießen die angenehme Brise. Diesmal befinden wir uns in der Nähe vom Pier, weswegen ich das Salz in der Luft förmlich schmecken kann. Er überrascht mich immer wieder mit etwas Neuem, aber etwas Anderes hätte ich auch nicht von ihm erwartet. Ich habe mich ganz nah an Raphael gekuschelt und er hat, wenn auch etwas zögerlich, sogar seinen Arm um mich gelegt. Schon mehr als drei Wochen kennen wir uns nun und doch kommt es mir viel länger vor. Es ist einfach schön und ich bin so froh ihn kennengelernt zu haben. In diesem Augenblick döse ich gerade vor mich hin. Der heutige Tag war ziemlich anstrengend und jetzt fallen mir beinahe die Augen zu. Nur mühevoll kann ich mich vom Einschlafen abhalten, damit ich diesen Moment mit ihm einfach in Ruhe genießen, als uns plötzlich eine fremde Stimme aufschreckt: „Ach hier treibst du dich rum! Wie wäre es, wenn du uns deine Freundin mal vorstellst Raphi!“

Als ich mich hastig und erschrocken in die Richtung drehe, aus der der Fremde gesprochen hat, landen gerade drei Schildkrötenmutanten auf dem Container und bleiben ein paar Schritte vor uns stehen. Jeder von ihnen hat ebenfalls ein Tuch als Maske um die Augen gebunden. Doch im Gegensatz zu Raphaels sind die jeweils, blau, orange und lila und sehen zudem auch etwas anders aus. Nur er selbst ist der Einzige, der zusätzlich eine Sonnenbrille auf dem Kopf trägt. Auch die Ausrüstung sieht bei jedem der Brüder komplett anders aus. Vermutlich hat jeder von ihnen seine eigenen Vorlieben und der Lilane trägt sogar eine altmodische Brille im Gesicht. Ich vermute, dass der, der gerade gesprochen hat, Leo sein muss. An seinem Rücken erkenne ich die Griffe seiner Schwerter und vor zwei Wochen habe ich erfahren, dass jeder von den Vieren eine bestimmte Waffe hat. Also müsste es theoretisch stimmen. Allerdings beschäftigt mich gerade mehr die momentane Situation. Mit einer ernsten und strengen Miene hält Leo seine Arme verschränkt und wartet darauf, dass Raphael endlich reagiert. Leicht überrumpelt steht dieser nun auf und sein Gesicht wirkt geschockt und fassungslos, was ich absolut nicht verstehen kann.

Hat er denn etwa nichts über mich erzählt? Eigentlich habe ich geglaubt, dass seine Familie über mich Bescheid weiß, aber da habe ich mich total geirrt. Nie habe ich mit den Gedanken gespielt, überhaupt nachzufragen. Zwar hätte es mich schon ein bisschen interessiert, was seiner Brüder dazu meinen, dass Raphael eine menschliche Freundin hat, aber ich habe diesen Gedanken dann immer wieder vergessen. Mein Blick wechselt nun öfters zwischen ihm und zu anderen dreien. Jedoch kann Raphael nur stotternd und fragend auf die Situation reagieren: „Wie … wie habt ihr …?“ Seine Stimme klingt geschockt und zornig zugleich. Doch weiter kommt er nicht, denn schon wird er von denjenigen unterbrochen, der Donnie sein muss. Auch seine Stimme klingt dabei ziemlich aufbrausend und auch irgendwie streng: „Ich habe dich geortet! Jetzt wissen wir endlich, wo du dich immer rumtreibst, wenn du mal nicht auf Patrouille bist.“ „Boah Alter, wieso hast du nicht erzählt, dass du ´ne süße Chica geangelt hast.“, meldet sich auch noch Mikey zu Wort, wobei Raphael diesen nur zornig anblickt, als würde er ihn als Esters erwürgen wollen. Leo wartet immer noch auf seine Antwort und da mein Freund ja überfordert zu sein scheint, stelle ich mich nun selber vor: „Ich bin Bernadette.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mad-Dental-Nurse
2015-11-07T17:08:32+00:00 07.11.2015 18:08
Oh wow...na das nenne ich doch mal dum gelaufen. Jetzt ist Raphs kleines Geheimnis aufgeflogen ^^
Und Mikey musste natürlich wieder mal seine lappe zu weit aufreissen...^^

Grüß dich Roxna^^!!!
Antwort von:  Pamuya_
07.11.2015 18:13
Mikey eben ^^
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
07.11.2015 18:18
Man muss ihn einfach lieben^^
Von:  Roxna
2015-11-07T11:02:12+00:00 07.11.2015 12:02
Hallo ich hab mich grad angemeldet und bin zwar noch nicht richtig mit dieser Seite vertraut,aber ich wollte dich trotzdem für deine Geschichte loben.Es macht echt Spaß sie zu lesen(hab sie erst gestern 'endeckt').
Antwort von:  Pamuya_
07.11.2015 12:04
Danke ^^ Freut mich, dass dir meine Geschichte gefällt.


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