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Star Trek - Timeline - 02-01

Das Sonneninferno
von

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Nachwirkungen

Persönliches Logbuch

Lieutenant Valand Kuehn

Sternenzeit: 39874.5

 

In den letzten fünfzig Stunden habe ich nicht eine Minute lang geschlafen. Zu viele dringende Dinge, die erledigt werden mussten standen an.

Die Schäden auf der ALAMO sind schwerer, und die Verluste unter der Besatzung fürchterlicher, als zunächst angenommen. Nur 117 Besatzungsmitglieder von ursprünglich 750 haben die Katastrophe überlebt, darunter nur fünf Offiziere. Mir ist klar, dass wir mit nur fünf Offizieren keine funktionierende Kommandokette etablieren können.

Nachdem wir alle Überlebenden der Katastrophe gefunden hatten war unsere wichtigste Aufgabe zunächst einmal alle Brände an Bord zu löschen. Trotz der immensen Schäden, gerade am Warpkern und am primären Computerkern, haben wir geradezu unglaubliches Glück gehabt, wenn die bruchstückhaften Informationen der Sensorenlogbücher stimmen, die wir retten konnten. Aus den spärlichen Informationen haben wir uns mühsam zusammenreimen können, was in etwa passiert ist.

Nach diesen Informationen haben wir die Ausläufer einer Typ-Ia-Supernova gestreift. Wäre die ALAMO nur einige Sekunden später unter Warp gegangen, dann wäre sie von dem explodierten Zwergstern komplett erfasst und vernichtet worden. Zumindest hätte mir das eine Menge seelischer Schmerzen und Leid erspart, denn mit Ahy´Vilara ist auch ein Stück von mir selbst gestorben, und ich muss mich zusammenreißen, nicht einfach alles hinzuschmeißen. Doch da sind noch 116 Leben, für die ich jetzt verantwortlich bin, und ich glaube, dass sich meine tote Frau im Grabe umdrehen würde, wenn ich mich so gehen ließe.

Ich werde weitermachen, und versuchen das Schiff und die Crew zu retten und wieder in Föderationsraum zurück zu bringen. Ich hasse die schwachen Momente, wenn ich nicht mehr weiß, woher ich die Kraft nehmen soll, und ich vermisse Ahy´Vilara in diesen Momenten so sehr, dass ich schreien möchte. In diesen Momenten muss ich mir in Erinnerung rufen, dass auch andere Crewangehörige Freunde oder Lebenspartner verloren haben, so wie Miranea Kerath. Sie ist beinahe völlig apathisch seit sie Siran tot aufgefunden hat, und ich mache mir ernsthaft Sorgen um ihren Zustand. Ich werde sie im Auge behalten müssen.

Von vielen Besatzungsmitgliedern haben wir nicht einmal mehr DNA-Reste auffinden können, und offiziell gelten sie damit nicht als tot, sondern als im Einsatz vermisst. Doch das ist eine Farce – sie sind tot.

Um zu verhindern, dass die Leichen an Bord der ALAMO zu einem Gesundheitsproblem werden, habe ich Anweisung gegeben, sie mit Phasern zu verdampfen, da wir weder genug Energie erzeugen können, um sie längerfristig einzufrieren, noch genug Torpedos, um sie ins All zu schießen. Von Ahy´Vilaras Leichnam habe ich zuvor eine Phiole Blut entnommen, und eine Strähne ihres Haares, die ich in einem Vakuumbehälter aufbewahre. Beides trage ich seitdem immer bei mir. Außerdem trage ich ihren Ehering seitdem bei mir. Morgen Vormittag wird für die Opfer eine kleine Gedenkfeier, in einer der beiden Hangarhallen stattfinden, die wie durch ein Wunder kaum beschädigt wurden.

Wir können von Glück sagen, dass der Chief vor seinem Tod den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Warpkern abschalten und sichern konnte. Das stellt uns allerdings vor das Problem, dass wir mit dem mehr schlecht als recht zusammengeflickten Gerät einen Kaltstart versuchen müssen. Die Chance dabei in die Luft zu fliegen ist groß, und ich kann nur hoffen, dass wir sie nicht nutzen werden.

Die Impulsmaschinen sind ebenfalls vollständig intakt. Einer der Mannschaftsdienstgrade der Technischen Abteilung, ein Bolianer namens Chirome machte gestern den Vorschlag, vorübergehend die Impulsreaktoren an das Bordnetz anzubinden, doch damit möchte ich warten, bis sich gezeigt hat, ob der Kaltstart des Warpkerns funktioniert. Nicht desto weniger gefällt mir dieser Bolianer und seine Fähigkeit unkonventionell zu denken. Nach einem ersten Überblick gab sich Chirome zuversichtlich, dass die Energie auch ohne Warpkern ausreichen wird um, zumindest in der nächsten Zeit, die noch funktionierenden Replikatoren zu versorgen. Mittelfristig müssen wir den Warpkern jedoch wieder ans Laufen bekommen. Um Energie zu sparen habe ich zusätzlich Modus Grau für das Schiff angeordnet.

Ich habe mich vor einigen Stunden mit Sylvie unterhalten, und wir sind überein gekommen, das Notfallprotokoll der Sternenflotte anzuwenden. Ich werde dem zufolge, für die Dauer unserer Heimreise, als momentaner Kommandierender Offizier des Schiffes den Provisorischen Rang eines Commanders annehmen und eine Führungscrew aus Provisorischen Offizieren ernennen. Für den XO kommt dabei nur eine Person in Frage, und das ist Sylvie LeClerc. Auch sie war in den letzten fünfzig Stunden permanent im Einsatz und es verwundert mich ein wenig, wie zäh diese zierliche junge Frau ist. Unseren Zwist habe ich begraben, und ich brauche sie, wenn wir eine Chance haben wollen jemals unsere Familien wiederzusehen. Darüber hinaus wäre es schäbig, wenn ich meine persönlichen Gefühle über das Wohl der Besatzung stellen würde.

Sylvie scheint zu glauben, dass ich Miranea für diesen Posten vorsehe, zumindest klang das vorhin an. Nun, morgen wird sie eines Besseren belehrt werden.

Melanie brauche ich als Provisorischen Leitenden Medizinischen Offizier. Sie ist von uns allen die Einzige, die dafür wirklich befähigt ist. Zwischenzeitlich wird Sylvie in die Bresche springen müssen um sie zu unterstützen. Ich hoffe nur, sie kann der Doppelbelastung standhalten, die ich ihr aufbürden muss. Aber ich werde jedem Besatzungsmitglied mehr Pensum abverlangen müssen, auch mir selbst, oder wir sind verloren.

 
 

* * *

 

Valand Kuehn deaktivierte die Aufnahmefunktion seines PADD´s und legte es an den Rand des Tisches. Vor einer halben Stunde hatte er sich in sein Quartier begeben, das er seit zwei Tagen nicht aufgesucht hatte. Es hatte kaum etwas abbekommen doch das machte es nur schlimmer. Alles in diesem geräumigen Quartier wies darauf hin, dass eine zweite Person hierher gehörte, doch diese zweite Person war tot.

Der Norweger war todmüde, doch an Schlaf war nicht zu denken. Zu viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Jetzt, da er etwas zur Ruhe kam stürmten sie nur um so intensiver auf ihn ein, wie ein Tsunami, der ihn mit sich riss und mit brachialer Gewalt überrollte.

Von den noch lebenden Besatzungsmitgliedern befanden sich 29 in dem provisorischen Lazarett, dass Melanie und Sylvie in einem der Lagerräume eingerichtet hatten – rund 50 weitere Crewmitglieder sind ambulant behandelt worden. Sämtliche Energieleitungen zur Krankenstation mussten erst einmal ersetzt werden, bevor an einen Notbetrieb dort überhaupt gedacht werden konnte. Kuehn hatte eines der Technischen Teams bereits darauf angesetzt, zumindest die Haupt-Medoliege wieder funktionsfähig zu bekommen. Der Rest konnte warten, bis dringendere Projekte erledigt waren.

Besonders der Bolianer Chirome war eine große Hilfe, denn er besaß ein nicht unbeträchtliches Organisationstalent, und Valand Kuehn spielte mit dem Gedanken, ihm einen leitenden Posten in der Technik anzuvertrauen.

Kuehn hatte die Brücke vorerst abschotten lassen. Im Notfall konnte der Maschinenraum als provisorische Brücke dienen, doch da es dort im Moment nur unwesentlich besser aussah als auf der Brücke würde es eine Weile Dauern, bis sie wieder notdürftig manövrierfähig sein würden. Chirome selbst hatte sich dahinter geklemmt, dies so schnell wie nur irgend möglich zu gewährleisten. Momentan arbeitete Ensign Thania Walker eng mit dem Bolianer zusammen, da sie ihn, als Brückenoffizier und Pilotin des Schiffes dabei unterstützen konnte festzulegen, welche Systeme zum Maschinenraum umgeleitet werden mussten, um die ALAMO vom Maschinenraum aus einigermaßen sicher zu steuern.

Vor einigen Stunden war Valand Kuehn durch die Abteilungen des Schiffes gegangen, in denen fieberhaft gearbeitet wurde, hatte aufmunternde Worte für die überwiegend sehr jungen Crewmen gefunden und selbst mit angepackt. In vielen Augen dieser jungen Wesen, die von vielen Welten der Föderation kamen hatte er dabei, neben Sorge und Verunsicherung, auch noch etwas anderes entdeckt – etwas, das er erst jetzt richtig einsortieren konnte, nachdem er etwas zur Ruhe gekommen war.

Vertrauen.

Sie kannten ihn kaum, aber ihr Glaube darin, dass er, als Offizier der Sternenflotte, einen Ausweg aus der momentanen Lage finden würde, war deutlich spürbar gewesen. Damit schoben sie ihm gleichzeitig die Verantwortung zu. Mehr als jemals zuvor wurde Valand Kuehn dabei bewusst, welcher Druck permanent auf einem Captain der Sternenflotte lasten musste. Ein Druck, der nun auf seinen Schultern lastete.

Er würde dem Druck standhalten. Er musste ihm standhalten.

Eine Weile starrten seine Augen ins Leere, bevor er sich erhob, das Nelaan-tor hervorholte, und sich mit der unterarmlangen Klinge am Esstisch niederließ. Gedankenverloren ließ er seinen Blick über die die beidseitig geschliffene Klinge gleiten. Der Name des Clans war in die flache Blutkehle eingeätzt. Er hatte bereits früher festgestellt, dass die Klinge nicht nur spitz zulief, sondern auch höllisch scharf war. Der Norweger fragte sich, wie es sein würde, durch eine solche Klinge zu sterben. Bei einem gezielten Stich ins Herz würde es sicherlich ein leichter, sehr schneller Tod sein.

Er packte den Griff verkehrt herum und blickte sinnend auf die silberne Klinge. Schließlich holte er weit aus, und mit einem Schrei, der seinen gesamten seelischen Schmerz ausdrückte rammte er die Spitze des Schwertes in die Kunststoffplatte des Tisches. Dann legte er seine Arme auf die Tischplatte, ließ er seinen Kopf darauf sinken und gab seinem Schmerz nach, wütend auf sich selbst, weil er für einen Sekundenbruchteil ernsthaft darüber nachgedacht hatte.

So fand ihn Melanie Gerlach vor, als sie einige Minuten später eintrat. Die Stimmenkommandos funktionierten nicht, und darum funktionierten die Verriegelungsprotokolle für sämtliche Einrichtungen nicht mehr. Sie hatte sich davon überzeugen wollen, dass es Valand einigermaßen gut ging.

Ihn in seinem Zustand am Tisch sitzen zu sehen bereitete ihr Kummer, denn sie mochte den Norweger wirklich sehr. Langsam kam sie näher und überlegte, ob es nicht vielleicht besser wäre einfach wieder zu gehen. Doch dann fiel ihr Blick wieder auf die Klinge, die er offensichtlich in die Tischplatte gerammt hatte, und entschlossen zog sie einen der Stühle zur Seite und setzte sie sich neben ihn. Sie wartete einen Moment, bevor sie schließlich, ganz sacht ihren Arm um seine zuckenden Schultern legte. Sie schluckte und war unfähig etwas zu sagen. So blieb sie einfach nur neben ihm sitzen und drückte sacht seine rechte Schulter. Endlich sagte sie ganz leise: „Ich vermisse sie auch, Valand. Sie war eine gute Freundin. Und ich vermisse Alloran.“

Kuehn beruhigte sich und holte nach einer Weile ein Taschentuch aus der Tasche, mit dem er sich zuerst über die Augen wischte. Dann schnäuzte er sich und steckte es wieder ein. Tief durchatmend blickte er schließlich traurig zu Sylvie auf.

Melanie blickte an ihm vorbei auf das andorianische Schwert, bevor sie ihn wieder ansah und leise fragte: „Muss ich mir Sorgen um dich machen, Valand?“

„Nein“, entgegnete der Norweger schnell und Melanie beließ es dabei, wofür er ihr sehr dankbar war. „Ich war nur für einen Augenblick unbeherrscht.“

„Das ist kein Wunder, nach allem was passiert ist. Und zudem bist du viel zu lange auf den Beinen, Valand. Du musst dringend schlafen. Es nützt niemandem etwas, wenn du Dich selbst zugrunde richtest.“

Valand nickte müde und stand langsam auf. „Du hast Recht, Melanie. Ich glaube ich werde mich hinlegen, und zumindest versuchen etwas Ruhe zu finden.“

Auch die blonde Frau erhob sich und blickte ihn erleichtert an. „Langsam nimmst du Vernunft an.“

„Danke“, sagte der Norweger schlicht und nahm Melanie spontan in seine Arme. Auch sie legte ihre Arme um ihn, und für einen Moment schloss sie die Augen und genoss das Gefühl von Geborgenheit. Dann löste sie sich widerstrebend aus seiner Umarmung und schritt in Richtung des Schotts, wo sie sich nochmal zu ihm um wandte. „Gute Nacht.“

„Gute Nacht. Melanie.“

Sie ging, und während sie durch die teilweise verwüsteten Gänge des Schiffes schritt, um ihre eigenes Quartier aufzusuchen, versuchte sie das Zittern ihrer Hände wieder in den Griff zu bekommen. Zum zweiten Mal hatte sie Valand nun vertraulich umarmt. Und zum zweiten Mal hatte ihr das Herz dabei bis zum Hals geschlagen...

 
 

* * *

 

Nach neun Stunden erwachte Valand Kuehn aus einem tiefen und Traumlosen Schlaf. Sein Körper hatte sein Recht schließlich doch gefordert. Er fühlte sich zumindest etwas frischer, als noch am Abend. Doch dieses Gefühl hielt nur einen Moment vor. Dann stürmten all die Sorgen und Probleme wieder auf ihn ein, die während des Schlafes nicht existent gewesen waren, und er seufzte schwach. Entschlossen schwang er sich aus dem Bett, duschte und zog sich danach an. Auf ein Frühstück verzichtend machte er sich schließlich auf den Weg zum Hangar, in dem die Trauerfeier stattfinden sollte.

Große Lust, diese Trauerfeier zu vollziehen, hatte er nicht, aber er wusste was er den Toten, und den Hinterbliebenen, schuldig war. Auch wenn ihm allein der Gedanke daran wieder schmerzlich bewusst machte, was er verloren hatte.

Sein Blick schweifte hinunter zu seinem Finger, an dem er immer noch den Ehering trug. Den seiner Frau hatte er an sich genommen und bewahrte ihn in seinem Quartier auf.

Es war kaum mehr, als purer Zufall, dass diese und einige andere Offizierskabinen die Katastrophe fast unversehrt überstanden hatte. Fast alle anderen waren von der Feuerwalze, die durch das Schiff gerast war, zerstört worden. Viele von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt belegt gewesen, so dass es nicht verwunderlich schien, dass nur fünf Offiziere der ALAMO diese Katastrophe überlebt hatten.

Ehe er es bewusst merkte erreichte er den Hangar in dem die nicht schwer verletzte, abkömmliche Besatzung sich versammelt hatte. Irgendwer hatte eine angesengte Flagge der Föderation aufgetrieben und die hintere Wand damit drapiert. Sie schien Kuehn wie ein Sinnbild dessen, was sich ereignet hatte.

Etwas abgesetzt von den anderen hatte Sylvie, zusammen mit einem Petty-Officer und vier Crewman Aufstellung genommen. Bis auf die Französin hielten sie Phasergewehre in ihren Händen, auf den späteren Ehrensalut wartend.

Valand Kuehn ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen und atmete tief durch. In den Augen vieler Männer und Frauen sah er Tränen. Sein Hals fühlte sich seltsam trocken an, als er begann: „Kameraden! Wir haben uns in dieser schweren Stunde hier versammelt, um die Opfer einer tragischen Katastrophe zu ehren, und ihrer zu gedenken. Jeder von uns – jeder Einzelne – hat Freunde, Kameraden, geliebte Wesen verloren. Wesen die für uns sehr wichtig waren. Es gibt kaum Worte um das auszudrücken, was wir alle in diesem Augenblick empfinden, deswegen wollen wir uns in einer Minute des Schweigens an unsere gefallenen Kameraden erinnern – so wie sie im Leben gewesen sind.“

Er senkte den Kopf und faltete seine Hände.

Mit fast geschlossenen Augen dachte er daran, wie er Ahy´Vilara zum ersten Mal bewusst gesehen hatte. Er sah sie, zusammen mit sich vor Cianera Crel stehen, als sie die Hochzeit an Bord der ALAMO vorgenommen hatte – sah sich vor Nan´Doraan und seiner Mutter, auf Andoria, an der Mauer der Helden. Und dann verwischte alles zum Unkenntlichen, um der Erkenntnis Platz zu machen, jetzt allein zu sein.

Valand Kuehn schluckte, sah schließlich wieder auf und gab Sylvie ein Zeichen.

Die junge Frau wandte sich an die Ehrenformation.

„Legt an – Achtung – Feuer...“

Die Schützen feuerten durch das Sperrfeld des Hangars hinaus in den Raum.

„Legt an – Achtung – Feuer...“

Eine weitere Salve schoss in den Raum hinaus.

„Legt an – Achtung – Feuer...“

Nachdem die dritte Salve hinaus in den Raum gejagt war, wurde das Hangartor schnell geschlossen, und das Sperrfeld deaktiviert. Valand hatte sich ohnehin nur schwer zu einer solchen Energieverschwendung hinreißen können.

Valand blickte in die Gesichter der Überlebenden und er wusste, dass sie auf etwas warteten – irgend etwas, dass sie aufrichtete; an das sie sich halten konnten. Momentan wäre Valand Kuehn am liebsten aus dem Hangar gerannt um jetzt allein zu sein, doch die Blicke der jungen Besatzungsmitglieder machten ihm eindringlich bewusst, dass nun er für diese Männer und Frauen verantwortlich war. Und er würde sich der Verantwortung stellen.

„Besatzung der ALAMO“, sagte er deshalb mit tragender Stimme, wobei der plötzlich veränderte, entschlossen klingende Tonfall die meisten Crewmitglieder aufhorchen ließ. „Sie alle wissen, dass unsere momentane Lage alles andere, als rosig ist. Das Schiff wurde schwer beschädigt und ein Großteil der Crew ist tot. Aber wir, die wir hier versammelt sind – wir leben noch. Und wir werden einen Ausweg aus dieser Lage finden. Als ranghöchster Brückenoffizier werde ich ab sofort das Notfall-Protokoll der Sternenflotte anwenden, und ein Provisorisches Rangsystem etablieren. Ich werde einigen von Ihnen eine sehr verantwortungsvolle Position geben, und ich werde viel von Ihnen verlangen müssen. Sehr viel Arbeit wird vor uns liegen, doch ich bin sicher, dass wir es schaffen werden. Wir werden dieses prestigeträchtige Schiff nicht aufgeben, sondern es in den heimatlichen Hafen zurück bringen. Gemeinsam werden wir beweisen, was wir als Crew zu leisten in der Lage sind. Ich verspreche Ihnen allen, dass ich sie zu ihren Familien zurückbringen werde. So, wie seinerzeit die Belagerten, des Forts Alamo einer vierhundertfachen Übermacht standhielten, so werden wir dieser Herausforderung standhalten.“

So, wie alle anderen der Besatzung, hatte Sylvie LeClerc den Worten des Norwegers atemlos zugehört. Und wie alle anderen in diesem Hangar, spürte sie den unerschütterlichen Glauben des Lieutenants an seine Worte. Und dieser Glauben übertrug sich in diesem Moment auf die gesamte Crew – rüttelte sie förmlich auf. Sie erinnerte sich wieder an den Respekt, mit dem Valand an der Akademie von seinen Kommilitonen behandelt worden war, und sie begriff nun, warum dies so gewesen war.

Irgendwer begann spontan zu applaudieren. Alle anderen fielen ein, und auch Sylvie klatschte begeistert mit, bis Valand Kuehn, fast bittend, seine Arme hob und sagte: „Ich danke Ihnen. Wir werden uns heute Abend in der Offiziersmesse versammeln. Dort werde ich bekannt geben, wie unsere neue Rangstruktur beschaffen sein wird. Und nun bitte ich Sie, wieder die Reparaturarbeiten aufzunehmen. Mister Chirome: Sie und das Technische Team bleiben bitte noch bei mir – ebenfalls die Offiziere.“

Die Besatzung strebte dem Ausgang zu, wobei Kuehn der ein oder andere Blick streifte, der ihn spüren ließ, dass die Crew hinter ihm stand. Das baute ihn wieder etwas auf. Er blickte Chirome und sein Team fragend an, nachdem auch Sylvie, Thania Walker und Miranea Kerath bei ihm waren. Melanie Gerlach war noch immer bei den Patienten, darum hatte sie auch bei der Trauerfeier gefehlt. Unvermittelt fragte er den Bolianer: „Mister Chirome, wie lange wird es nach Ihrer Schätzung dauern, bis wir das Schiff vom Maschinenraum aus notdürftig steuern können?“

Der Bolianer fuhr sich mit der flachen Hand über seinen haarlosen Schädel als er antwortete: „Schlecht zu schätzen, Sir. Wenigstens einige Wochen möchte ich meinen.“

Kuehn nickte nachdenklich. „Danke, Mister Chirome.“ Dann wandte er sich zu Miranea Kerath und fragte sie: „Können wir zwei der Shuttles starten?“

Die Izarianerin nickte müde. „Ja, aber was hast du vor damit?“

„Nun, ich denke, dass wir die Fluglage des Schiffes stabilisieren können, wenn wir es mit den Traktorstrahlen einfangen und ausrichten.“

„Das wird nicht einfach“, wandte Thania Walker ein. „Die ALAMO bewegt sich immer noch mit halber Impulsgeschwindigkeit. Und es besitzt eine ziemliche Masse, deren Trägheit sich unserem Versuch entgegen stellt.“

„Niemand sagt, das irgend etwas leicht wird, in der nächsten Zeit“, entgegnete Valand Kuehn nachsichtig. „Wir sollten es dennoch versuchen. Wenn wir es schaffen, die ALAMO auf einen Kurs zu lenken, auf dem uns wenigstens ein Jahr lang kein Objekt in die Quere kommt, dann bin ich schon zufrieden. Außerdem wird einer von euch beiden immer die Augen und Ohren der ALAMO sein und mit den Shuttle-Scannern darauf achten, dass uns nichts passiert. Wählt euch zudem je einen Co-Piloten, ich möchte nicht, dass einer sich allein dort draußen herumtreibt, verstanden?“

„Aye“, machte Thania Walker und Miranea Kerath nickte zustimmend.

„Dann fangt am besten gleich an. Sucht euch einen Mitflieger und los geht es.“ Damit wandte er sich zu Chirome: „Wir werden den Versuch eines Kaltstartes des Warpkerns erst in Angriff nehmen, wenn das Schiff ausgerichtet ist, oder sich erwiesen hat, dass es nicht funktioniert. Kontrollieren Sie bis dahin nochmal alle kritischen Systeme.“

Nachdem sich sowohl die beiden Frauen, als auch Chirome mit seinen Technikern auf den Weg gemacht hatten, meinte Valand Kuehn auffordernd zu Sylvie: „Du kommst mit mir, ich habe mit dir zu reden.“

Während sie zum Hangarausgang schritten, musterte Sylvie LeClerc den Norweger von der Seite und fragte schließlich: „Heraus mit der Sprache, was hast du mit mir vor?“

Sie bogen in den Radialgang ein und abrupt blieb Valand stehen. Eindringlich die Französin musternd sagte er: „Ich werde dich als XO dieses Schiffes einsetzen. Melanie brauche ich als Leitende Medizinerin und Miranea ist zwar dienstälter, als wir alle, doch ich brauche sie als Chief. Außerdem scheint sie der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Der Verlust ihrer Lebensgefährtin hat sie seelisch zutiefst erschüttert. Ich hoffe nur, dass sie sich wieder fängt. Zumindest werde ich ein wachsames Auge auf sie haben.“

Für einen Moment schaute die blonde Frau verwundert zu dem Norweger auf. Sie hatte nicht wirklich mit einer solchen Entscheidung gerechnet.

Bevor sie etwas sagen konnte hatte Valand Kuehn erkannt, was sie bewegte und ruhig meinte er: „Ressentiments können wir uns nicht leisten, Sylvie. Und ich war auch niemals in meinem Leben nachtragend. Darum gilt, was ich vorgestern sagte. Lass uns einen Schlussstrich unter dem ziehen, was war. Jetzt heißt es: Nach vorne zu schauen.“

Sylvie lächelte vage und reichte Valand ihre Hand.

Der Norweger ergriff sie und meinte dann: „Vorerst brauche ich dich weiterhin als Krankenschwester, die Melanie unterstützt. Momentan ist an einen normalen Dienstbetrieb ohnehin noch nicht zu denken. Wir werden improvisieren müssen – und das nicht zu knapp.“

Nur zögerlich ließ Sylvie seine Hand wieder los und nickte erleichtert. „Ich bin froh, dass du nicht mehr sauer auf mich bist.“

Valand seufzte schwach. „Na, komm schon. Du hast dich nun auch wahrhaftig nicht so verhalten, wie Knigge es empfiehlt. Und jetzt würde ich gerne einen Blick auf die Verwundeten werfen.“

„Hat Melanie dir gesagt, wie es um sie steht?“

„Nein noch nicht“, erklärte Valand. „Aber ich fürchte, dass es keine guten Nachrichten sind, die sie haben wird.“

Sylvie nickte zustimmend. „Vorsichtig formuliert.“

 
 

* * *

 

Als die beiden Offiziere den umfunktionierten Lagerraum, der momentan als Lazarett diente, betraten, bekamen sie gerade noch mit, wie Melanie Gerlach einem der Patienten die Augen schloss. Mit Tränen in den Augen blickte sie zu Valand und Sylvie. „Das war der siebte, den wir in den letzten zweieinhalb Tagen verloren haben. Alle anderen sind außer Lebensgefahr.“

Valand Kuehn, der zu ihr getreten war, legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ich bin sicher, dass du getan hast, was du konntest, unter diesen katastrophalen Umständen. Gib mir nachher die Namen, damit ich sie im neuen Logbuch, dass ich angelegt habe, in der Verlustliste aufnehmen kann.“

Melanie nickte deprimiert.

Während Sylvie bei ihr blieb, um sie zu unterstützen, wandte sich Valand schnell ab und machte sich auf den Weg zum Maschinenraum. Trotz aller Anstrengungen der letzten Tage sah es hier immer noch aus, als sei eine Bombe eingeschlagen. Überall hingen Leitungen und Schaltelemente von der Decke, und an den Wänden fehlte ein Teil der Verkleidungen. Andere Bereiche waren von der Feuerwalze verkohlt oder glasiert worden. Dort wo die Energien am heftigsten getobt hatten, war Metall und Kunststoff zu abstrakten Figuren zerflossen und wieder erstarrt. Zum Teil sah es auch in anderen Abteilungen des Schiffes so aus. Zum Teil arbeitete die technische Crew mit Handphasern, um diese Strukturen fort zu schneiden und Wartungsschotts freizulegen.

Mitten in all dem Trubel stand Chirome, wie ein Fels in der Brandung, und gab seine Anweisungen – ruhig und mit tragender Stimme. Kuehn gewann den Eindruck, dass der junge Bolianer in den letzten beiden Tagen über sich selbst hinaus gewachsen war.

Einen Moment lang beobachtete der Norweger das Treiben, bevor er sich einen Weg zu dem Bolianer bahnte. Er hatte soeben eine Entscheidung getroffen. Als er ihn erreichte verlangte er zunächst knapp: „Statusbericht, Mister Chirome.“

Der Bolianer wandte sich Kuehn zu und erklärte: „Wir versuchen momentan festzustellen, ob alle benötigten EPS-Leitungen und Verteiler in Ordnung sind, Sir. Außerdem checken wir nochmal alle Kühl- und Plasma-Leitungen. Einige Provisorien ließen sich nicht vermeiden, und wir müssen erst herausfinden, ob sie funktionieren. Leider auf die harte Tour, da wir wegen des defekten Computerkerns keine vernünftigen Simulationen starten können.“

„Danke, Mister Chirome. Momentan versuchen unsere beiden Pilotinnen herauszufinden, ob unser Schiff auszurichten ist. Danach werden wir einen Versuch wagen, den Warpkern zu starten. Ich wünschte nur, diese verdammten Kommunikatoren würden arbeiten.“

„Das ist kein Problem, Sir.“

Kuehn blickte den Bolianer an, wie ein Wundertier. „Nicht?“

„Nein, Sir. Ich habe vorhin erst herausgefunden, dass der Subraumpuls der Supernova lediglich die Energiespeicher sämtlicher Kommunikatoren entladen hat. Ich habe bereits jemanden auf den Weg geschickt, der die Geräte der Besatzung wieder instand setzt. Die von Lieutenant Kerath und Ensign Walker funktionieren bereits wieder. Geben Sie mir bitte ihren, Lieutenant.“

Kuehn reichte dem Bolianer seinen Kommunikator. Chirome begab sich zu einem improvisierten Tisch, der aus einer etwas verbeulten Transportkiste bestand und auf dem unzählige Instrumente und Werkzeuge lagen. Der Bolianer ergriff ein stabförmiges Ladegerät. Dann öffnete er die kleine Wartungsklappe an der Rückseite des Kommunikators, hielt die Spitze des Ladegerätes an einen bestimmten Punkt und drückte eine kleine Sensortaste. Gleich darauf ertönte ein schwaches Summen und Chirome verschloss das Kommunikationsgerät. „Fertig, Sir.“

Kuehn nahm seinen Kommunikator wieder an sich, befestigte ihn und tippte probehalber darauf. Das vertraute Zirpen, wenn der Kommunikator von Stand-By auf Aktiv umschaltete, erklang. Zufrieden mit dem Ergebnis schaltete Kuehn den Kommunikator auf dieselbe Weise wieder auf Stand-By und meinte: „Gute Arbeit, Mister Chirome. Ich sehe, mein Entschluss, sie zum Stellvertretenden Chief zu ernennen, erweist sich als richtig.“

Der Bolianer blickte Kuehn erstaunt an. „Sir?“

Valand Kuehn lächelte schwach. „Sie haben die besten Voraussetzungen für diesen Job, soweit ich das beurteilen kann. Ihre Fähigkeit, die Reparaturarbeiten zu koordinieren und dabei die nötigen Prioritäten zu setzen, gefällt mir.“

„Danke, Sir“, strahlte der Bolianer und machte sich mit noch etwas mehr Elan, als bisher schon, wieder an die Arbeit.

Währenddessen tippte Kuehn auf seinen Kommunikator und sagte: „Kuehn an Lieutenant Kerath: Wie weit bist du, Miranea?“

Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis die Stimme der Izarianerin aus dem Empfänger erklang: „Ensign Walker und ich sind bereits mit zwei Shuttles gestartet. Wir können den Versuch jederzeit starten, Valand.“

„Okay, dann fangt am besten sofort an.“

 
 

* * *

 

An Bord eines der beiden Typ-6-Shuttles, die einen halben Kilometer neben der ALAMO, die sich langsam um alle drei Achsen drehte, mit halber Impulsgeschwindigkeit durch den Raum glitten, nahm Miranea Kerath Verbindung zu Thania Walker auf. „Ensign Walker, hier Lieutenant Kerath. Wir beginnen. Passen Sie ihren Kurs so an, dass Ihr Traktorstrahl die Steuerbordseite der Primärhülle erfassen kann. Ich selbst werde die Backbordseite übernehmen. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie soweit sind, Ende.“

„Hier Ensign Walker. Verstanden, Ende.“

Die Izarianerin, die auf der linken Seite der Doppelkonsole saß, blickte zu ihrem männlichen Co-Piloten, einem jungen Crewman von der Erde, und meinte: „Na, dann wollen wir mal. Halten Sie sich bereit, den Traktorstrahl auf mein Kommando zu aktivieren und zu justieren, Crewman.“

„Aye, Lieutenant.“

Miranea Kerath lenkte ihr Shuttle in einer Korkenzieherbewegung an die Stelle, von der aus sie den Traktorstrahl zu aktivieren gedachte. Nur einen Moment danach tauchte das etwa 6 Meter lange Shuttle von Thania Walker etwa 250 Meter rechts ihrer Position auf. Die blonde Frau rutsche selbst jetzt, wo sie um Siran trauerte, wie gewohnt unruhig auf dem Pilotensitz hin und her. Im Moment war sie froh, etwas zu tun zu haben, damit sie nicht permanent an den tragischen Verlust ihrer Lebensgefährtin denken musste. Gleich darauf drang die Stimme des Ensigns aus dem Empfänger an Bord ihres Shuttles.

„Shuttle-2 an Shuttle-1. Wir sind bereit.“

„Verstanden, Shuttle-2.“ Die Izarianerin nickte ihrem Begleiter zu. Dann gab sie den Befehl: „Traktorstrahlen aktivieren.“

Draußen, vor der ALAMO, fingerten blaue Energiefächer nach der Primärhülle des Schiffes und stellten den energetischen Kontakt zwischen den drei Objekten her. Dann gab die Izarianerin über Funk das Kommando, zum langsamen Drehen des Schiffes. Zunächst tat sich überhaupt nichts, und der Kontakt drohte abzureißen. Sie wollte schon den Abbruch der Mission anordnen, als die jubelnde Stimme ihres Begleiters aufklang. „Das Schiff fängt an sich langsamer zu drehen, Lieutenant.“

Miranea Kerath blickte auf ihre Instrumente und stellte fest, dass der Crewman recht hatte. Langsam veränderte sich die Drehbewegung und hörte schließlich ganz auf. Aber das war zunächst nur ein Teilerfolg. Nun galt es, das Schiff in die tatsächliche Flugrichtung zu bewegen.

Es dauerte beinahe zwei Stunden, bis sie die ALAMO endgültig stabilisieren konnten. Danach lösten beide Shuttles den Kontakt, und Miranea Kerath wies Ensign Walker an zu landen, und sie in zehn Stunden abzulösen. Zehn lange Stunden würde sie nun hier draußen sein, zusammen mit einem jungen Mann, den sie kaum kannte. Sie bemerkte, dass der junge Mann, den sie auf etwa zwanzig irdische Jahre schätzte, sie von der Seite musterte, und wandte sich ihm, mit hochgezogenen Augenbrauen zu. „Möchten Sie etwas fragen, Crewman“, erkundigte sie sich freundlich, aber auch etwas abwesend.

Der junge Mann nickte, unsicher lächelnd. „Ja, Lieutenant. Ich habe mich etwas gewundert, dass nicht Sie das Kommando über die ALAMO übernommen haben. Nicht dass ich etwas gegen den Lieutenant hätte, ich dachte nur...“

„Crewman, Sie gehen von einer falschen Voraussetzung aus“, unterbrach die Izarianerin den Redefluss des jungen Mannes. „Lieutenant Kuehn ist Brückenoffizier und besitzt zudem denselben Rang, wie ich. Darum ist er mir, nach den Bestimmungen der Sternenflotte, in diesem Fall vorgesetzt. Und wissen Sie was? Ich bin momentan wirklich froh, dass es so ist, denn ich wüsste nicht, ob ich dem Druck der Situation genauso gut standhalten könnte, wie er es tut. Und das, obwohl er, bei dieser schrecklichen Katastrophe, seine Frau verloren hat.“

Der junge Mann wich etwas verlegen ihrem Blick aus. Dann sagte er, beinahe entschuldigend: „Diese Bestimmung in den Protokollen kannte ich nicht.“ Dann veränderte sich sein Tonfall etwas und er wechselte schnell das Thema: „Glauben Sie wirklich, dass wir es schaffen können, wieder in Föderationsraum zu gelangen, Lieutenant?“

„Ja“, antwortete Miranea Kerath ohne zu überlegen. „Ich kenne den Lieutenant nun seit mehr als vier Jahren, und ich bin sicher, dass der Lieutenant uns nach Hause bringen wird, Crewman – wie heißen Sie eigentlich?“

„Ronan Shilter, von Rigel VII.“

„Angenehm, Mister Shilter.“

Eine Weile schwiegen sie, bevor der junge Mann wieder das Wort ergriff und fragte: „Stimmt es, dass der Lieutenant bei der RED-SQUAD gewesen ist?“

Im ersten Moment war die Izarianerin versucht, dem Crewman zu sagen, dass auch die Kadetten der RED-SQUAD nur mit Wasser kochten. Doch das erwartungsvolle Leuchten in den Augen des jungen Crewman erinnerte sie daran, dass es nicht schaden konnte, in ihrer momentanen Lage etwas Zuversicht zu verbreiten. Darum sagte sie: „Ja das stimmt. Und Ensign LeClerc ebenfalls. Soweit ich weiß, kennen sich beide sehr gut.“

Die Erleichterung des jungen Mannes, bei ihren Worten, war beinahe spürbar. „Dann schaffen wir es ganz bestimmt, Lieutenant.“

„Ja, das werden wir“, stimmte die blonde Frau zu, und ein Teil der Zuversicht des jungen Mannes sprang auf sie über. Im Gegensatz zu vorhin war sie nun doch ganz froh, diesen jungen, begeisterungsfähigen Crewman mit an Bord des Shuttles zu haben.



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