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Harry Potter, the Real Story

die Geschichte beginnt
von

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Dachse und Kürbisse

Es hatte sich herausgestellt, dass sie sich mit Simon ziemlich oft den Klassenraum teilte. Sally war nicht klar gewesen, dass sie den Unterricht öfter mit den anderen Häusern teilten. Und auch wenn sie nicht gerade viel von der Rivalität zwischen Slytherin und Gryffindor hielt, musste sie zugeben, dass das wirklich die schlimmsten Stunden waren.

Sally und Simon waren ein ziemlich gutes Team. Inzwischen hatte sie auch Simons Zwillingsschwester Emily besser kennengelernt und verstand sich auch mit dieser hervorragend. Mit den Mädchen in ihrem eigenen Schlafsaal hatte sie bisher nicht sehr viel zu tun gehabt. Sie schienen zwar die meisten irgendwie nett zu sein, doch um ehrlich zu sein kam sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen vor. Die meisten hatten bereits im Zug Freundschaften geschlossen. Dass sie zusätzlich noch etwas kleiner war als die anderen, trug auch nicht gerade dazu bei, dass sie sich positiv bemerkbar machte - sie hatte schon öfter die ein oder andere abfällige Bemerkung wahrgenommen, obwohl sie ja genau genommen nichts dafür konnte. Auch wenn sie das ziemlich traurig stimmte, hatte sie ja Gott sei Dank die Carter-Zwillinge, die sie wieder aufheiterten.
 

Sally stand vor der Pflanze und rümpfte die Nase. Vor einigen Jahren hatte sie es geschafft innerhalb von drei Wochen einen Kaktus zu töten – wie sollte sie es da schaffen bis Weihnachten dieses Nieskraut zu pflegen? Professor Sprout hatte ihnen die Pflanzen gerade vor die Nase gestellt und sie dazu aufgefordert in Gruppen aus drei Personen zusammenzugehen. Sally, die zu ihren beiden Seiten einen Carterzwilling vorweisen konnte, starrte immer noch auf die Pflanze und ging dann einen Schritt zurück. »Was ist los?« Simon sah sie fragend an. Er hatte seinen Umhang etwas hoch gezogen, so dass er seine Nase bedeckte. Sally zuckte die Schultern und wandte sich wieder der Pflanze zu. Emily war inzwischen interessiert vorgetreten. Anscheinend machte ihr das Kitzeln in der Nase nichts aus, denn in ihrem Gesicht war außer Neugier, keine Regung abzulesen. »Ich glaube das wird spannend«, meinte sie schlussendlich und wandte sich strahlend den beiden zu. Sally wagte dies zu bezweifeln, sagte aber nichts dazu.

Die Stunde war vorbei und während sie ihre Bücher und Unterlagen zusammenpackten, meinte die Gryffindor: »Lasst mich bloß nie alleine mit der Pflanze – ich bringe sie sonst innerhalb einer Woche um.« Simon lachte und Sally warf ihm einen irritierten Blick zu. »Du lachst…ich meine das ernst.« Doch ein Grinsen konnte sie sich doch nicht verkneifen.

»Was habt ihr am Nachmittag?«, fragte Sally, als sie die Gewächshäuser verließen und zum Mittagessen wieder ins Schloss gingen. Emily, die ihren Stundenplan wohl schon auswendig kannte, antwortete ohne zu zögern: »Zaubertränke. Und du?« Mit einem Lächeln im Gesicht antwortete Sally: »Zauberkunst.« Sie liebte dieses Fach und bisher hatte sie sich auch gar nicht so schlecht geschlagen.

Als sie die Große Halle betraten, knurrte Sallys Magen.

Dora, die bereits am Hufflepufftisch saß und sich über ihr Essen hermachte, winkte die drei zu sich. Sally warf dem Gryffindortisch einen kurzen Blick zu, entschied sich aber dann doch dafür sich zu ihrer Schwester und ihren Freunden zu setzen. An ihrem Haustisch hatte sie ja ohnehin niemanden, mit dem sie quatschen konnte. Die Weasley-Zwillinge und Lee Jordan überlegten schon seit Tagen lautstark, wie sie es am besten anstellen sollten abends unbemerkt aus dem Schloss zu kommen um den Verbotenen Wald zu erkunden und Nick Smirnow war zu sehr damit beschäftigt Mike Davis im Zaubererschach zu schlagen. Sophie Martin vergrub sich lieber hinter ihren Hausaufgaben als zu reden und was Angelina Johnson und Alicia Spinnet anging…nunja, die beiden schienen Gefallen daran zu finden, Sally in den Wahnsinn zu treiben, indem sie jedes Mal tuschelten und kicherten, wenn sie vorbeiging. Sally hatte zwar keine Ahnung was sie den beiden getan hatte, aber was sollte sie schon großartig dagegen tun.

Die Schwarzhaarige ließ sich neben Simon auf einen freien Platz gegenüber Dora fallen. Emily hatte sich ein paar Plätze weiter zu Marlena Ebdon gesetzt. »Und habt ihr euch schon gut eingelebt?«, fragte Dora die beiden. Sally, die von den Bratkartoffeln gar nicht genug bekommen konnte und sich gleich einen riesigen Berg davon auf den Teller häufte, zuckte die Schultern. »Ist ganz okay«, meinte sie beiläufig. Ihre Schwester starrte sie mit offenem Mund an. »Ganz okay? Das ist ja wohl ein Scherz, oder?« Sally lachte. »Natürlich, was glaubst du denn? Es ist total toll hier, bis auf…naja egal.«

Das Mädchen biss sich auf die Lippe. Sie hatte weder Simon noch Dora gegenüber erwähnt, dass sie sich in ihrem Haus unwohl fühlte. Sie war sogar kurz am Überlegen gewesen, ob sie den Schulleiter nicht bitten sollte, sie nach Hufflepuff zu stecken. Dora sah sie fragend an, doch Sally winkte ab. »Bis auf den Zaubertrankunterricht«, meinte sie leichthin und schob sich schnell eine Bratkartoffel in den Mund.
 

Der Nachmittagsunterricht verging ziemlich schnell. Sally, Sophie und Mike hatten jeweils fünf Punkte für Gryffindor gewonnen, da sie es geschafft hatten ihre Feder schweben zu lassen. Sally war ziemlich stolz auf sich, doch dieser Stolz wurde ihr gleich wieder genommen, als sie sah, dass Angelina mit dem Finger auf sie deutete und Alicia irgendetwas ins Ohr murmelte. Deprimiert legte sie ihren Zauberstab zur Seite und blätterte unmotiviert in ihrem Buch. Sie hatte wirklich keine Ahnung was das Problem der beiden war - sie hatte aber auch nicht den Nerv dafür es herauszufinden.

Als der Unterricht zu Ende war, packte sie schnell ihre Sachen und lief auf schnellstem Wege hoch in den Gryffindorturm. Sie würde sich gleich mit Dora treffen um einen Spaziergang zu machen. Sally warf ihre Tasche auf ihr Bett im Schlafsaal und warf sich einen dickeren Umhang um die Schultern, da der Wind draußen inzwischen ziemlich kalt geworden war. »Oh tut mir leid«, meinte Angelina kichernd, als sie Sally auf der Treppe mit voller Absicht angerempelt hatte. Sally ignorierte ihre Klassenkameradin und setzte stattdessen ihren Weg fort.

Nymphadora wartete bereits in der Eingangshalle auf sie und empfing sie mit einem strahlenden Lächeln, das Sally nur halbherzig erwidern konnte. »Was ist los, Kleine?«, fragte sie besorgt und Sally seufzte nur als Antwort. »Es ist nichts…« Dora hob eine Augenbraue und sah sie abschätzend an als sie nach draußen gingen. »Mum kannst du ja Blödsinn erzählen, aber mich brauchst du nicht für dumm zu verkaufen«, meinte sie vorwurfsvoll als sie den Weg Richtung Quidditchfeld einschlugen. Die beiden waren schon ein paar Mal dort gewesen, doch Sally war jedes Mal wieder überwältigt. »Also?«, hakte die Hufflepuff nach. Sally kaute auf ihrer Unterlippe und rückte dann schlussendlich doch mit der Wahrheit raus.

»Ich wäre gerne in Hufflepuff…«

Etwas überrascht sah Dora sie an. »Wieso das denn? Gryffindor ist doch auch ein tolles Haus.« »Ja, schon…aber…« Sally setzte sich neben ihre Schwester auf die Tribüne und sah sie traurig an. Sie erklärte ihr die unangenehme Situation mit Angelina und den anderen. Dass Sophie sich von ihr fern zu halten schien, dass Nick etwas besseres zu tun hatte und dass sie Fred, George und Lee nicht ernst nehmen konnte. »Meine einzigen Freunde die ich hier habe sind meine Schwester, Simon und Emily und allesamt in Hufflepuff. Und das nach knapp zwei Monaten Schule«, beendete Sally ihre Geschichte und eine einzelne Träne lief über ihre Wange.

Dora nahm sie tröstend in den Arm und strich ihr sanft über den Rücken. »Ach, das wird schon. Lass dich nicht unterkriegen. Und von Aufgeben und Haus wechseln, will ich überhaupt nichts hören«, meinte Dora mit sanfter Stimme und drückte die Jüngere fest an sich. »Du bist doch ein starkes Mädchen, und was kümmert es dich was die anderen sagen? Die sind doch nur neidisch. Ich meine, du hast heute eine Feder schweben lassen und das nach dem fünften Versuch! Und nur weil du kleiner bist als die anderen, heißt das noch lange nicht, dass du nichts auf dem Kasten hast«, munterte die Hufflepuff ihre Schwester auf. »Und jetzt will ich dich wieder lächeln sehen. Komm, gehen wir runter zu Hagrid, der kann dich sicher wieder aufheitern.«

Dora stand auf und hielt Sally die Hand hin, welche sie nur zu gerne ergriff. Sie war froh sich ihrer Schwester anvertraut zu haben.

Rubeus Hagrid war der Wildhüter Hogwarts´ und Sally war bisher noch nie bei ihm zu Besuch gewesen. Dora hatte ihr in ihren ersten Tagen hier viel über ihn erzählt und sie war schon wirklich gespannt ihn endlich kennenzulernen. Sie fanden Hagrid in seinem Garten, wo er gerade die Kürbisse begutachtete. Sally war immer noch überwältigt von der Größe dieses Mannes. Er begrüßte sie freudig und zeigte ihnen sofort die Prachtexemplare für das Halloweenfest. Die Kürbisse waren wirklich riesig und Sally war schon gespannt, wie sie als Dekoration verwendet wurden. Hagrid lud die beiden zu einer Tasse Tee ein und er nahm Sally auf, als würde er sie schon ewig kennen.

»Weißt du…ich hab damals deinen Bruder aus Godric´s Hollow weggebracht«, meinte er da plötzlich und Sally hätte sich beinahe an ihrem Tee verschluckt. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit sicher nicht. »´S immer noch so schlimm was passiert ist…kann´s noch immer nicht glauben«, fügte er traurig hinzu und Sally glaubte in seinen Augen Tränen glitzern zu sehen. Etwas unbeholfen war sie Dora einen Blick zu, die begonnen hatte, Hagrids riesigen Unterarm zu tätscheln. Tränen tropften in seinen Bart, als er den Kopf schüttelte.

»Erzähl mir von ihnen«, meinte Sally dann. Sie hatte bisher nichts über ihre leiblichen Eltern erfahren und allem Anschein nach, hatte Hagrid die beiden besser gekannt. Der bärtige Wildhüter schien etwas überrascht zu sein, wischte sich jedoch über die Augen und begann zu erzählen.

»Lily un´ James waren einfach gute Menschen. War´n Seinerzeit Schulsprecher und Schulsprecherin. Du hast so viel von Lily - bist ihr wie ausm Gesicht geschnitten. Hab gehört Zauberkunst liegt dir?« Sally nickte kurz, doch das nahm Hagrid überhaupt nicht wahr. »War ihr bestes Fach…die beiden hams nicht verdient zu sterben. Euch zwei allein zu lassen…« Wieder kullerten dicke Tränen über das Gesicht des Wildhüters. Er schnäuzte sich lautstark in ein Taschentuch, das mindestens so groß war, wie Sallys letzter Aufsatz für Zaubertränke lang.

Hagrid erzählte noch ein bisschen von James und Lily und von ihren Freunden Sirius, Remus und Peter. Er erzählte ihnen, dass Sirius Black - James bester Freund - die Potters anscheinend verraten und Peter Pettigrew getötet habe. Man hatte damals nur einen Finger von ihm gefunden. Sally wurde etwas mulmig zumute und verspürte sofort großen Hass auf diesen Sirius Black. Sie war froh, dass er in Askaban gefangen war. »Ich denk´ ich hab hier noch was…«, meinte Hagrid dann plötzlich und stand auf.

Dora und Sally warfen sich fragende Blicke zu, als er begann in einer Schublade herumzukramen, sagten aber nichts. Nach wenigen Minuten hatte er anscheinend gefunden was er gesucht hatte, denn er kam mit einem zusammengefalteten Stück Etwas zurück. »Hier, das kannst du haben«, lächelte Hagrid, faltete ein Foto auseinander und schob es ihr zu. Darauf waren ihre Eltern zu sehen. James trug eine lachende Sally auf dem Arm und Lily einen schlafenden Harry. Sally war überwältigt. »Danke, Hagrid«, flüsterte sie, stand auf und umarmte ihn fest. Hagrid tätschelte ihr sanft den Rücken und bedachte sie mit einem liebevollen Blick. »Das hamse mir geschickt, nachdem der kleine Harry auf die Welt kam.«

Draußen wurde es langsam dunkel und Dora und Sally verabschiedeten sich von Hagrid. Die Schwarzhaarige hatte sich gefühlte tausend Mal bei Hagrid bedankt und fühlte sich irgendwie glücklich. Das Foto hatte sie in ihre Umhangtasche gesteckt und sie freute sich schon, wenn sie es Simon zeigen konnte. Sally und ihre Schwester gingen hoch zum Schloss, da das Abendessen rief. Hagrid sah noch einmal nach seinen Kürbissen, weshalb er sie nicht begleitete.

Mit einem freudestrahlenden Lächeln ließ sich Sally neben Simon auf einen freien Platz fallen. »Wo warst du? Ich dachte schon du kommst nicht mehr«, meinte er ein bisschen vorwurfsvoll. Sally erzählte ihm leise was sie am Nachmittag gemacht hatte und zeigte ihm dann unter dem Tisch das Foto, das Hagrid ihr gegeben hatte. Sie hatte Simon zwar nicht die ganze Wahrheit erzählt, aber das war momentan nicht wichtig.

Simon betrachtete das Foto und gab es ihr lächelnd zurück. »Das ist wirklich toll, Sal«, meinte er dann. Sally strahlte ihn an und gleichzeitig begannen sie sich die Leckereien vor ihnen auf den Teller zu häufen. Es war gerade das erste Mal gewesen, dass sie jemand nicht ›Sally‹ oder ›Kleine‹ genannt hatte und das freute sie unheimlich. Sie und Simon unterhielten sich über Dieses und Jenes und als dann der Nachtisch vor ihnen stand meinte Sally: »Du bist mein bester Freund, Simon.« Etwas schüchtern lächelte sie ihm zu, doch die Schüchternheit war sofort verflogen, als sie Simons Gesichtsausdruck sah.

Er grinste breit und meinte: »Natürlich bin ich das. Du bist schließlich auch meine beste Freundin.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-06-29T11:42:16+00:00 29.06.2015 13:42
Kinder können so furchtbar sein, wenn ihnen danach ist <.<
Ich find das interessant, in den HP-Büchern fällt mir jetzt eigentlich keiner ein, der mit der Wahl des Hutes so überhaupt nicht zufrieden ist, dabei ist das eigentlich nicht mal so unrealistisch. Immerhin haben die meisten selbst Erwartungen, oder wollen/müssen die Erwartungen von Familie und Freunden erfüllen, weil die Hauszugehörigkeit irgendwie... nja, weiß nicht... wichtiger genommen wird, als sie eigentlich sein sollte ^^"
Hagrid ist goldig <3 und Simon sowieso xD (und Sal hat einen unheimlich grünen Daumen, ich seh schon xD)
Antwort von:  Zaje
29.06.2015 13:43
xD das müsstest du wissen haha ;)
Ja, ich finds iwie schade, dass in den Büchern anscheinend jeder zufrieden ist..:P ist bei hunderten Schülern ja auch sehr logisch...aber nja..
ach Hagrid <3 ^^ haha klar, jetzt kannst du über Simon schwärmen, wo Mika nimmer da ist xD (hahaha woher sie den wohl hat XD)


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