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Harry Potter, the Real Story

die Geschichte beginnt
von

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The Snake and The Lion

»Zehn Punkte Abzug für Gryffindor«, schnarrte eine kalte Stimme und der ganze Raum wurde plötzlich mucksmäuschenstill. Alle wandten sich um und entdeckten den Professor für Zaubertränke, der wohl schon etwas länger in der Tür stand. Fred und George Weasley zogen die Köpfe ein und versuchten sich unsichtbar zu machen, doch es gelang ihnen nicht. »Außerdem möchte ich morgen Abend einen zwei Pergament langen Aufsatz über die richtige Pflege und Wartung von Kesseln auf meinem Schreibtisch sehen. Von Ihnen beiden, Mr. Weasley und Mr. Weasley.« Mit diesen Worten schritt Professor Snape durch den Raum und stellte sich hinter sein Pult, wo er seine Notizen für den heutigen Unterricht aufschlug. Während Snape damit beschäftigt war die Zutaten und weitere Informationen für den heutigen Trank auf die Tafel zu schreiben, wandte sich Sally vorsichtig um. Die Zwillinge hatten es wohl geschafft den Kessel von Michail Perov zu schmelzen. Die drei hatten schon herum geblödelt, als sie die Treppe zu den Kerkern hinunter gegangen waren, also wunderte Sally eigentlich gar nichts mehr. Nicht mal, dass Michail ungeschoren davon gekommen war - schließlich war er Slytherin. Leise seufzend wandte Sally sich wieder um und schlug ihr Zaubertränkebuch auf der richtigen Seite auf. Bis auf den Lehrer und die Slytherins war Zaubertränke eigentlich ganz okay. Naja, die Kerker nervten auch und der ungute Geruch, der sich in den Gemäuern wohl schon festgesetzt hatte. Sally bemühte sich immer sehr und sie war eigentlich ziemlich verwundert, dass sie eine der (sehr) wenigen Gryffindors war, die sich bisher noch nie eine Schimpftirade Snapes anhören musste. Ehrlich gesagt kam es ihr eher so vor als würde er sie ignorieren… Sie hatte zwar keine Ahnung warum, aber das war ihr auch recht. Sie versuchte sich weiterhin unauffällig zu verhalten und nichts in die Luft zu sprengen.

Sally war gerade dabei die Informationen auf der Tafel zu berücksichtigen, als sie plötzlich von etwas am Hinterkopf getroffen wurde. Reflexartig griff sie zu der Stelle und mit einem angewiderten Gesicht zog sie sich eine Raupe aus den Haaren. Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse, drehte sich aber demonstrativ nicht nach hinten. Es folgten weitere Raupenangriffe und als eines der Tiere in Sallys Kessel landete, drehte sie sich wütend um. »Was ist dein Problem?«, fuhr sie Montague an, der sich krümmte vor lachen. Sally wurde auch ziemlich schnell bewusst warum, denn Professor Snape stand hinter ihr und begutachtete ihren Trank. Bevor Sally überhaupt irgendetwas sagen konnte, leerte Snape mit einem Schwenker seines Zauberstabes ihren Kessel. »Noch mal zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Lesen lernt man normalerweise im Kindergarten«, meinte Snape abfällig. Natürlich wusste Sally, dass sie keine Raupen für den Trank gebraucht hätte, doch ihm das zu erklären würde ihr nur weitere Punkte kosten. »Bis zur nächsten Stunde bringen Sie mir einen Pergament langen Aufsatz über die korrekte Aufbewahrung von Zaubertrankzutaten - im speziellen Raupen.« Snape hob eines der Tiere hoch und begutachtete es beinahe schon mitleidig. »Es tut dem Trank nicht gerade gut, wenn man die Zutaten vorher durch den Raum wirft«, fügte er hinzu und ließ die Raupe wieder auf ihren Tisch fallen. Sally sagte kein Wort und war leichenblass. Sie hörte Montagues grunzendes Lachen hinter sich und würde ihm am liebsten eine reinhauen.

Der Rest der Stunde war nicht gerade das was Sally als angenehm empfand. Sie durfte den Trank nicht noch einmal machen und Snape hatte sie neben Montague gestellt, damit sie sehen konnte ›wie man es richtig machte‹. Montague hatte es sich wohl unterdessen zum Ziel gemacht, Sally das Leben zur Hölle zu machen. Michail hatte mit seinen Worten damals im Zug Recht behalten - Montague war wirklich ein Vollidiot. »Hältst dich wohl für besonders toll, weil Snape dir bisher keine Punkte abgezogen hat. Bist aber noch besser davongekommen als die Weasleys - jetzt müssen sie Nachtschichten auch noch einlegen, schließlich müssen die noch Geld beschaffen, damit sie sich mal ordentliche Umhänge leisten können. Kannst sie ja fragen, ob sie dir deine Aufsätze schreiben, wenn du sie ordentlich bezahlst.« In dem Moment ertönte Gott sei Dank das lang ersehnte Klingeln - Sally schnappte ihre Tasche und machte sich auf dem schnellsten Weg nach draußen. Fred oder George hatte ihr noch nachgerufen, doch Sally wollte einfach so schnell wie möglich weg von den Kerkern und tat so als hätte sie es nicht gehört.

Ihr Tag hätte kaum noch schlimmer kommen können und das obwohl erst die ersten beiden Stunden vorbei waren. Sally war mit den Gedanken bereits bei der Doppelstunde Kräuterkunde am Nachmittag, wo sie endlich wieder mit Simon arbeiten konnte, als plötzlich jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über ihren Kopf leerte. Sie schrie auf und hörte ein gackerndes Lachen über sich. Sie musste den Kopf nicht heben um zu wissen, dass es Peeves war. Neben ihr flog die Tür zu einem Klassenzimmer auf und Professor McGonagall stürmte heraus. Mit einer Schimpftirade scheuchte sie Peeves davon, der sich köstlich amüsierte. Sally hörte das Lachen Lee Jordans hinter sich, was darauf schließen ließ, dass die restlichen Gryffindors gleich in den Gang einbiegen würden. Professor McGonagall redete inzwischen auf Sally ein, ob es ihr gut ginge, doch die hörte kaum hin. Ihre Zähne klapperten und ihr war einfach nur kalt. Außerdem waren ihre Sachen tropfnass und ihre Unterlagen wohl im Eimer. Professor McGonagall bemerkte schnell, dass Sally ihr nicht zuhörte, schwang den Zauberstab und trocknete Sallys Sachen inklusive Tasche und Unterlagen. Leise murmelnd und immer noch mit den Zähnen klappernd bedankte sich Sally bei der Professorin. »Weasley! Bringen Sie Miss Tonks hier in den Krankenflügel - Madam Pomfrey wird Sie durchchecken, damit Sie sich nicht erkälten«, fügte sie an Sally gewandt hinzu, bevor sie sich wieder umdrehte. »Ihr Zwilling wird Professor Binns Bescheid geben wo Sie beide sind«, meinte McGonagall bestimmt, wandte sich um und schloss mit einem lauten Knall die Tür hinter sich. Langsam drehte sich Sally um und stand vor den Weasley-Zwillingen, Lee Jordan, Mike Davis und Nick Smirnow. Einer der Zwillinge drückte dem anderen seinen Rucksack in die Hände und trat dann vor. »Dann wollen wir mal, Miss Tonks«, meinte er belustigt und nahm Sally ihre Tasche ab. Sally, die immer noch am ganzen Körper zitterte, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wusste nicht recht was sie tun sollte. Nach einigen Momenten des Zögerns, setzte sie sich schließlich in Bewegung und folgte dem Rotschopf in den Krankenflügel. Als sie außer Hörweite der anderen waren, meinte sie: »Ich kann meine Sachen auch selber tragen, Fred.« Sie hatte zwar keine Ahnung wer da neben ihr herging, aber einen Versuch war es wert. Grinsend drehte er sich um. »Ich bin George. Und man kann auch ›danke‹ sagen.« Er zwinkerte frech und drehte sich wieder zurück. Sally verdrehte die Augen. »Danke. Und tut mir leid, George.« »War nur ein Witz - ich bin doch Fred.« Die Schwarzhaarige atmete einmal tief durch, blähte ihre Nasenflügel und sagte nichts mehr dazu.

Auf den Weg in den Krankenflügel erzählte Fred ihr was sie mit Michas Kessel angestellt hatten. Sally brauchte einen Moment um herauszufinden wer denn dieser ›Micha‹ überhaupt war, bis sie zu dem Schluss kam, dass heute sowieso nur ein Kessel geschmolzen war. Sie hörte Fred kaum zu, machte hier und da mal »Mhm« oder »Aha« und wünschte sich, dass sie endlich im Krankenflügel ankommen würden. Dieser Wunsch wurde ihr wider Erwarten schnell erfüllt und Sally seufzte erleichtert auf, als Fred ihr die Tür aufhielt und sie eintrat. Madam Pomfrey, eine streng aussehende Frau, schien etwas gestresst und schenkte den Neuankömmlingen vorerst keine Beachtung. Drei der Betten waren besetzt mit Fünftklässlern, die anscheinend einen kleinen Zaubertrankunfall gehabt hatten. Sally sah schnell weg als einer der Jungen, dessen Kopf auf das Doppelte angeschwollen war, ihr zugrinste. »Was kann ich für euch tun?«, hörte sie eine entnervte Stimme und sofort wandte sie sich danach um. Madam Pomfrey sah die beiden abwechselnd an und ihr Blick sagte, dass sie heute keine Lust mehr auf Scherze hatte. Fred ergriff schnell das Wort und erklärte ihr die Sachlage. Madam Pomfrey führte Sally durch den Raum und hielt mit ihr vor weiteren Raum, der wohl ihr Büro sein musste. Madam Pomfrey holte ihren Zauberstab aus ihrem Büro, murmelte ein paar Worte, ging dann noch einmal hinein und kam mit einer großen braunen Glasflasche zurück. Während die Krankenschwester einen Löffel suchte, versuchte Sally zu identifizieren was in der Flasche war, doch das war einfach unmöglich. Madam Pomfrey kippte die Flasche über den Löffel und ein rosa, dickflüssiger Saft kam zum Vorschein. Bevor Sally noch etwas denken oder sagen konnte, hatte Madam Pomfrey ihr den Löffel schon in den Mund geschoben. Der Saft war eigentlich gar nicht schlecht - er schmeckte nach Himbeeren. »So, das war´s auch schon wieder, Miss Tonks. Sollten Sie sich morgen trotzdem erkältet fühlen, kommen Sie noch einmal vorbei. Und jetzt raus mit euch beiden.« Die beiden Gryffindors warfen sich einen vielsagenden Blick zu, bedankten und verabschiedeten sich und flüchteten schnell aus dem Krankenflügel.
 

Halloween war schneller gekommen, als Sally ›Quidditch‹ sagen konnte. Das ganze Schloss war gespannt auf das Festessen und es ging das Gerücht herum, dass Dumbledore einen Vampir eingeladen hatte. Man konnte Hagrid den ganzen Tag lang beobachten, wie er seine riesigen Kürbisse in das Schloss trug, die dann von Professor Flitwick verzaubert wurden. Die Große Halle war am Nachmittag verschlossen, um den Schülern die Überraschung nicht zu nehmen.

»Ich bin gespannt ob das mit dem Vampir stimmt«, meinte Simon, als er und Sally gemeinsam die Eulerei betraten. »Ja, ich auch. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass Dumbledore einen Vampir kennt, aber ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass die Weasley-Zwillinge das wirklich von ihm aufgeschnappt haben.« Sally warf Simon kurz einen vielsagenden Blick zu, bevor sie den Brief an Olivers Bein band. Oliver war bereits außer Sichtweite, als Sally entdeckte, dass Simon seine Schneeeule Nikki noch immer nicht gefunden hatte. »Ist sie das dort?«, fragte Sally schließlich und deutete auf eine weiße Eule, die im letzten Winkel saß und schlief. Simon seufzte etwas genervt auf und verdrehte die Augen. »Ja, das ist sie. Meine Güte, immer muss sie sich verstecken…« In Teamarbeit schafften sie es die Eule halbwegs sanft zu wecken, dennoch warf sie ihnen noch einmal einen bösen Blick zu, bevor sie nach draußen segelte.

»Was hat Snape dann eigentlich zu deinem Aufsatz gesagt?« Simon hielt Sally die Tür auf, während diese genervt schnaubte. »Er hat sich natürlich zuerst mal beschwert, dass ich mehr geschrieben habe als er gesagt hat. Aber Gott sei Dank hat er mir keine Punkte abgezogen. Sonst hat er nichts dazu gesagt.« Sally verdrehte die Augen. Der Lehrer für Zaubertränke war wirklich etwas…eigen um es einmal vorsichtig zu formulieren.

Sally und Simon gingen gemeinsam in die Bibliothek um zu lernen und ihre Hausaufgaben zu machen. Es dauerte noch ein paar Stunden bis sie in die Große Halle durften und Emily hatte heute Morgen vorgeschlagen, dass sie doch alle gemeinsam lernen konnte. Mit ›alle‹ meinte Emily noch zusätzlich ihre beiden Freundinnen Catriona Callahan aus Ravenclaw und Marlena Ebdon aus Hufflepuff. Sally und Simon hatten die drei Mädchen schnell gefunden und setzten sich zu ihnen. Die beiden Neuankömmlinge arbeiteten an ihrem Kräuterkundeprojekt weiter. Ihre Pflanze war inzwischen zu einer stattlichen Größe gewachsen und man konnte das Gewächshaus 1 nicht mehr betreten ohne Niesen zu müssen, weshalb sie alle einen Schutz tragen mussten. »Wir haben noch etwas Zeit, wir könnten die Sternenkarte für Astronomie noch fertig machen«, schlug Sally schließlich vor, nachdem sie die Sachen für Kräuterkunde weggeräumt und auf Simons Uhr gesehen hatte. Simon rümpfte die Nase und seufzte. »Na gut…« Er brauchte immer einen Anstoß um sich mir seinen Hausaufgaben zu befassen, weshalb es nicht gerade die schlechteste Idee war, dass Sally ihn häufig daran erinnerte. Astronomie war ein Fach, das Sally sehr interessierte. Sie hatte zwar oftmals keine Ahnung was Professor Sinistra meinte, doch schon alleine mit dem Fernglas in den Nachthimmel zu schauen, war einfach überwältigend. Gemeinsam mit Simon, Emily, Marlena und Catriona bearbeitete sie ihre Sternenkarte. Als Simons Magen nach einer Weile knurrte und er auf die Uhr sah, seufzte er erleichtert auf. »Wir können endlich rein!« Auch Sally war mehr als froh, als sie ihre Sachen zusammenpacken und endlich nach unten gehen konnte. Gemeinsam gingen die fünf nach unten und in der Eingangshalle trafen sie auf Nymphadora. Grinsend kam sie auf die kleine Gruppe zu und legte Sally einen Arm um die Schulter. »Es sieht klasse aus!« Dora führte ihre Schwester nach drinnen und Sally klappte der Mund auf. Die riesigen Kürbisse schwebten über den Haustischen und waren die einzigen Lichtquellen der Halle. Die Geister von Hogwarts schwebten durch die Halle und glitzerten etwas unheimlich. Ein paar Fledermäuse flogen durch die Halle und entweder war wirklich Vollmond draußen, oder aber man hatte die Decke für den heutigen Anlass einfach nur so verzaubert.

Mit Simon und Dora gemeinsam setzte sie sich an den Hufflepufftisch. Marlena, Emily und Cat nahmen ihnen gegenüber Platz. Das Festessen war ausgezeichnet, wie immer. Die Desserts waren so angerichtet, dass sie aussahen wie Knochen, Augäpfel, Fledermäuse und andere gruselige Sachen. Sally war gerade in ein Gespräch mit Simon vertieft, als ihr einfiel, dass sie ihre Sternenkarte in der Bibliothek liegen gelassen hatte. Sie aß ihren Fledermausschokokuchen auf und meinte dann: »Ich werde gleich mal gehen. Ich hoffe, dass sie noch da ist… Wir sehen uns morgen.« Sally umarmte Simon kurz und verließ die Große Halle schließlich, nachdem sie sich auch von Dora verabschiedet hatte. Die Gänge waren bereits dunkel, hier und da schwebte ein leuchtender Kürbis herum, doch das war es auch schon. Sally beeilte sich um in die Bibliothek zu kommen und war mehr als erleichtert, dass ihre Karte noch dort lag, wo sie sie hinterlassen hatte. Beim Hinausgehen verstaute sie sie in ihrer Schultasche. Als sie ihren Blick wieder nach vorne richtete um zu sehen wo sie hinlief, wäre sie beinahe in eine Gruppe Jungs hineingelaufen, die am Ende des Ganges anscheinend auf sie gewartet hatte. Sally dachte zuerst, dass es Fred, George und die anderen waren, doch sie erkannte schnell mit wem sie es hier zu tun hatte. Nathan Montague stand mit verschränkten Armen und flankiert von Adrian Pucey und Justin Winterbottom vor ihr. Bevor Sally umdrehen und verschwinden konnte, hatte Montague schon ihre Sternenkarte aus ihrer Tasche gezogen. »Ach was haben wir denn da, Jungs? Ich denke das können wir ganz gut gebrauchen.« Die drei grinsten wie die größten Idioten dieser Welt. »Gib es her, Montague. Du kannst auch deine eigenen grauen Zellen mal etwas anstrengen«, meinte Sally betont ruhig und wollte nach der Karte greifen, doch Montague hatte sie Pucey in die Hand gedrückt. »Was sagst du da? Bezeichnest du mich als dumm…Hufflepuff?« Er grinste hämisch, bevor er einen Schritt auf Sally zumachte, um sie wegzustoßen. Sally stolperte nach hinten und fiel hart auf den Steinboden. »Ich denke deine Hufflepufffreunde werden dich hier lange suchen«, meinte Montague, als er sich über sich beugte und immer noch grinste. »Ich denke eine Ganzkörperklammer könnte ihr ganz gut tun, Adrian.« Montague ging zurück und stieg dabei auf Sallys Schienbein, da sie versucht hatte aufzustehen. Sofort schossen ihr Tränen in die Augen. Als Adrian Pucey nun seinen Zauberstab hob und den Mund aufmachte, hielt die Gryffindor den Atem an.

»Petrificus…«

»Expelliarmus!«

Es ging alles ziemlich schnell und Adrians Zauberstab wurde ihm aus der Hand gerissen und flog quer durch den Gang. Sally, die immer noch den Atem anhielt, bekam es mit der Angst zu tun. Sie konnte sich nicht umdrehen, da ihr Bein einfach zu sehr schmerzte. Ein Mädchen mit knallroten Haaren erschien in ihrem Blickfeld und Sally atmete schließlich erleichtert auf. Das Mädchen schien ziemlich wütend zu sein - es pfefferte Pucey seinen Zauberstab ins Gesicht, riss Montague Sallys Sternenkarte aus der Hand und boxte Winterbottom in den Bauch. »Und jetzt verzieht euch, ihr Mistratten«, fauchte die Rothaarige. Sally versuchte sich unterdessen aufzusetzen und erkannte das Mädchen schließlich auch - es war Charlotte Mason aus Slytherin. Hatte ihr gerade wirklich eine Slytherin geholfen? Vielleicht hatte sie der Fall auf den Boden vorhin doch am Kopf getroffen…

Charlotte kam auf Sally zu und reichte ihr die Sternenkarte. »Alles okay bei dir?« Sie hob die Augenbrauen und sah Sally fragend an. »Ich denke schon…bis auf mein Schienbein…« Charlotte hob Sallys Schultasche hoch, steckte die Sternenkarte hinein und schulterte die Tasche schließlich. Dann half sie Sally auf die Beine und stützte sie. »Du musst in den Krankenflügel«, meinte sie nur. Die Situation war sehr merkwürdig, doch Sally war froh, dass sie jemand gefunden hatte. Egal wie Slytherin dieser jemand war. Schweigend gingen die beiden Mädchen in den Krankenflügel und als sie den Flur erreicht hatten, brach Sally die Stille. »Danke, Charlotte. Das war wirklich nett von dir.« Die Rothaarige lächelte noch immer nicht, antwortete aber: »Kein Problem. Und du kannst Charly sagen. Ich hab sie vorhin beim Abendessen schon tuscheln gehört und als du rausgegangen bist, sind sie dir sofort gefolgt. Und es tat ziemlich gut ihnen mal eins reinzuwürgen«, erklärte sie ungefragt. Die beiden betraten den Krankenflügel und Madam Pomfrey kam sofort herbeigeeilt. Sie half Charly dabei Sally auf ein Bett zu setzen. »Gebrochen«, murmelte die Krankenschwester nur, als sie das Schienbein betrachtete. Bevor Sally ›Autsch‹ sagen konnte, hatte Madam Pomfrey das Schienbein geheilt und Sally etwas zur Beruhigung eingeflößt. Etwas benebelt bekam sie nur halb mit, dass Madam Pomfrey darauf bestand sie über Nacht hier zu behalten. Charly half ihr in einen Pyjama, den die Krankenschwester ihnen aufs Bett gelegt hatte. »Danke«, sagte Sally zum hundertsten Mal, als sie sich ins Bett gelegt und die Slytherin sich auf den Stuhl neben ihr gesetzt hatte. »Kein Problem. Gute Nacht, Sal.« Und als das Beruhigungsmittel der Schwarzhaarigen endgültig die Augen zudrückte, war sie sich sicher, dass ein Lächeln auf Charlys Gesicht lag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-06-29T13:38:48+00:00 29.06.2015 15:38
Expelliarumus ist auch einer dieser Zaubersprüche, wo ich mich immer frage wie JKR den eigentlich gemeint hatte... auf der einen Seite wird immer erwähnt wie unheimlich simpel der doch ist - auf der anderen Seite brauchen viel ältere Schüler im Band 5 erst Mal Harry, damit er ihnen den beibringt. Naja.
Hahaha, Mischa und die Zwillinge sind mal wieder so super xD immer irgendeinen Blödsinn im Kopf, das geht echt auf keine Kuhhaut. wobei mich jetzt schon interessiert hätte, was sie mit diesem Kessel angestellt haben ^^


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