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Die Bunde der Seelen

von

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Kapitel 7

Am Montag nachdem Yami und Joey ihre Prüfung hinter sich gebracht haben, entschied sich Joey wieder nach Hause zu gehen. Wie erwartet war das Haus leer als er es betrat. Weder von seinem Verlobten noch von dessen Bruder war irgendwas zu sehen. Der Blonde biss sich auf die Unterlippe und trottete ins Wohnzimmer. Einer der Butler informierte ihn, dass Kaiba heute Morgen aufgrund eines Problems nach Amerika geflogen sei und für ein paar Tage nicht heim kommen würde. Joey lächelte bitter. Natürlich war der geehrte Herr Sekretär mit von der Partie. Diese ganze Sache kotzte ihn dermaßen an. Er hatte die Schnauze voll als Kaibas Fußabtreter zu fungieren.

„Vielleicht sind wir doch einfach zu Unterschiedlich.“ Joey saß auf der riesen Couch im den umso gewaltigeren Wohnzimmer. Das erste mal seit langem wieder, fühlte er sich fremd in diesem Haus. So als würde er hier einfach nicht hinein passen. Am späten Abend kam auch Mokuba dann nach Hause. Solange der CEO verreist war, würde der Jüngere die Leitung des Hauptsitzes übernehmen. Mokuba zog sich die Krawatte aus, ehe er sich neben den Blonden auf die Couch niederlies.

„Er hats dir erzählt?“, kam es von dem Kleineren. Als der Schwarzhaarige nickte, sank Joey tiefer in die Couch.

„Er war extrem sauer. So wie noch nie.“ Mokuba schien nervös. Er fuhr sich durch sein dichtes schwarzes Haar. Joey kannte dieses verhalten und davon wurde ihm schlecht. Am liebsten würde er diese Frage nicht stellen und alle schrillen Alarmglocken in seinem Kopf ignorieren. Doch diese Frage kam wie selbst über seine Lippen.

„Was ist passiert?“ Mokuba lehnte sich nach vorne, nahm die Fernbedienung und schaltete das monströse Gerät eines Fernsehers auf Stumm. Dann sah er den Blonden an.

„Er hat getrunken. Richtig viel“, fing der Schüler an. Ihm viel das nicht leicht, doch er mochte Joey. Er musste es ihm sagen, selbst wenn er dafür seinem eigenen Bruder in den Rücken fiel.

„Ja und…? Ist doch nichts dabei, jeder betrinkt sich mal“, warf Joey schnell ein. Er hatte sich um entschieden, er wollte es doch nicht hören. Er versuchte von Thema abzulenken und begann irgendeinen Unsinn vor sich hin zu reden. Doch er verstummte als Mokuba seine Hand ergriff.

„Er hat dich betrogen.“ Joey schwieg. Er hatte es geahnt. Er war vorbereitet gewesen sowas zu hören. Dennoch erschlug es ihn regelrecht.

„Wer?“, war das das einzige was er heraus brachte. Doch als Mokuba keinen Ton von sich gab, war ihm die Antwort klar. Es war die Person die nun gemeinsam mit Kaiba in irgendeinem Hotel in Amerika saß. Der Schwarzhaarige hielt Joeys Hand weiterhin fest. Selbst als dieser begann fest zuzudrücken und Mokuba vermutlich bald die Hand brechen würde. Lange saßen sie einfach da. Die Gedanken des Studenten überschlugen sich.

„Was wirst du tun?“, fragte der Schwarzhaarige dann nach einer Weile. Joey starrte auf den Fernseher.

„Was würdest du tun?“, kam allerdings nur die Gegenfrage. Mokuba senkte den Blick.

„Vermutlich das selbe was du tun wirst.“ Mokuba drehte sich um als Joey ihn urplötzlich umarmte. Nur wenige Augenblicke später flossen die Tränen. Still, ohne das Joey einen laut über die Lippen kam. Der Jüngere spürte die zittrigen Hände, die sich an seinem Hemd fest krallten. Er mochte Joey so sehr. Doch ihm war klar, dass der Blonde nicht länger in diesem Haus bleiben würde. Die wachende Hand die über ihm und seinem Bruder wie ein Schutzschild hing. Mokuba verstand es nicht. Wie konnte Kaiba sein Glück nur so mit Füßen treten. Noch am selben Abend packte Joey seine Tasche. Die wichtigsten Sachen nahm er mit. Kleidung, ein paar Fotos und dergleichen. Mokuba half ihm schweigend dabei, sah den Blonden erst wieder an als dieser auf dem Bett saß. Er drehte den Ring der sich an seinem Ringfinger befand. Das Zeichen für eine beginnende ewig haltenden Liebe. Doch nun schien das kühle Metall auf seiner Haut zu brennen. Er zog den silbernen Ring ab und legte ihn vorsichtig auf seinen Nachtschrank. Das wars. Endgültig.
 

Yami saß mit Yugi zusammen auf der Couch in ihrem Wohnzimmer. Doch seine Konzentration galt nicht dem Fernseher. Sondern dem Jungen den Yugis Großvater sanft im Arm hielt. In ihm kochte die Wut. Hätte sein kleineres Ebenbild ihn nicht abgehalten, hätte er Kaiba angerufen und in Grund und Boden gestampft. Doch ihm war klar, dass würde es nur schlimmer machen. Auch wenn es ihm schwer fiel, er musste sich zusammenreißen. Für Joey. Yugi überließ für die Nacht dem Blonden sein Zimmer und würde bei Yami schlafen. Sein Freund brauchte sicher etwas Freiraum. Doch Yami fühlte sich schlecht. Er konnte nichts für Joey tun.
 

Die Tage verstrichen. Yami, Yugi und sein Großvater hatten den Blonden überredet für ein paar Tage bei ihnen zu bleiben. Sie fühlten sich nicht wohl dabei Joey in seiner Verfassung in einem Motel absteigen zu lassen. Nachher tat er sich noch selbst etwas an. Regelmäßig telefonierte er mit Mokuba, erkundigte sich nach dem Schüler. Ob er genug aß, genug schlaf bekam. Kein einziges Mal schnitten sie das Thema Kaiba an. Das tat Joey gut. Der Braunhaarige war immerhin schon seit zwei Tagen wieder in Japan. Fast im Minutentakt surrte Joeys Handy. Entweder ein Anruf oder eine SMS von Kaiba. Doch der Blonde reagierte nicht darauf. Viele sagten ihm, sie sollten sich ausreden. Doch was gab es da zu reden? Die Situation war doch klar gewesen. Ihre Verlobung war gelöst und die Presse zerriss sich bereits das Maul darüber. Auch die Tatsache des Betrugs war hier und da bereits in ein paar Zeitschriften aufgetaucht. Diese Typen fanden wirklich alles heraus, wenn es um gute Publicity ging. Der Blonde schwieg allerdings darüber, genauso wie Kaiba, Mokuba und Yamis Familie. Immerhin hatten die Paparazzis praktisch ein Quatier vor dem Laden aufgeschlagen.

„Tut mir ehrlich leid“, kam es von Joey der sich mit Yami durch die Menge schob. Ihm wurde das Mikrofon vor die Nase gehalten und die Kameras waren auf ihn gerichtet.

„Hauen Sie ab!“ Damit schob der Ältere eine Kamera weg, griff nach dem Arm des Blonden und zog ihn mit. Danach rannten sie los. So wie jedes Mal wenn sie das Haus verließen. Erst als sie um eine Ecke bogen, stoppten sie. Joey zog sich seinen Anzug zu recht und sah dem Pharao an. Er hatte ein Bewerbungsgespräch. Er würde die Kosten für das Studium bald nicht mehr stemmen können, immerhin hat bis jetzt Kaiba alles bezahlt.

„Du bist sicher wegen des Studiums? Versuch doch einen Kredit bei der Bank auf zu nehmen“, meinte der Bunthaarige und lief neben Joey. Dieser seufzte.

„Nein, du weißt dass sie mir keinen geben.“ Immerhin hatte sein Vater schulden bei verschiedensten Banken gehabt, die Kaiba ebenfalls großzügig übernommen hatte. Yami seufzte. Ja er hatte das gewusst, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

„Ich werde mir auch eine Wohnung suchen, sofern ich eine Stelle finde. Mir ist nicht wohl dabei, euch auf der Tasche zu liegen.“

„Das wird aber teuer.“

„Ich weiß, vielleicht suche ich mir was außerhalb von Domino.“ Der Pharao sah den Blonden an. Wie sachlich sein Freund das ganze anging. Das war er von ihm normal nicht gewöhnt. Doch vermutlich versuchte der Blonde einfach nur halbwegs mit dieser Situation klar zu kommen. Vor dem Firmengebäude blieben die beiden stehen.

„Ich warte dort drüben im Cafe“, lächelte der Größere und klopfte Joey aufmunternd auf die Schulter. Dieser erwiederte kurz das Lächeln, ehe er das Gebäude betrat. Yami ging auf die andere Seite der Straße und ließ sich in dem kleinen gemütlichen Cafe nieder. Er hatte selbst einiges über das er Nachdenken wollte. Dass vielleicht auch großen Einfluss auf sein Leben nahm. Er konnte Joey in seiner Verfassung nicht sich alleine überlassen. Geschweige denn behagte ihm der Gedanke, dass sein Kumpel in eine Wohnung außerhalb von Domino ziehen würde. Das wäre das Todesurteil für ihre Freundschaft. Sie würden sich sicher aus den Augen verlieren. Das wollte er nicht. Dafür war ihm Joey zu wichtig. Zwei Stunden verstrichen und von dem Blonden war nichts zu sehen. Yami behagte das gar nicht. Vielleicht sollte er an der Rezeption nachfragen. Er bezahlte und verließ das Cafe, doch just in diesem Moment, rannte Joey regelrecht in ihn hinein. Gott sei dank war die Tür hinter Yami bereits zu. So stieß er mit dem Rücken gegen diese, verlor aber mit dem Blonden im Arm nicht das Gleichgewicht.

„Wow Joey. Immer schön langsam“, lachte der Pharao. Doch er verstummte als er den Grund für die Eile seines Freundes sah. Seto Kaiba trat ebenfalls auf die Straße und kam auf die beiden zu.

„Yami!“ Panik lag in Joeys Stimme. Der Ältere reagierte sofort und schob seinen Freund hinter sich. Der CEO blieb direkt vor ihm stehen.

„Geh zur seite Muto. Das hier geht dich nichts an“, kam es von dem Firmenchef. Yami grinste.

„Das hättest du wohl gerne. Wenn du noch einen Schritt näher kommst, wird das hier übel für dich Enden.“ Der Student machte sich keine Mühe seine Wut gegenüber Kaiba zu verstecken. Noch nie hatte er jemanden so gehasst wie diesen Mann der ihn mit einem arroganten Blick musterte.

„Joey, lass uns reden.“ Kaiba hatte sich dazu entschieden, den anderen zu ignorieren und sich direkt an den Blonden zu wenden.

„Es wurde bereits alles gesagt Seto. Das wars. Ich verzeihe dir keinen Seitensprung.“ Der Braunhaarige schwieg und sah den Blonden an. Ihm tat alles so leid. Er war geschockt gewesen, als Mokuba ihm bei seiner Rückkehr über alles berichtete. Zuerst dachte er sich, alles sei ein Scherz. Doch dann bemerkte er den Ring von Joey auf den Nachtisch und ihm war klar, er hatte riesige Scheiße gebaut.

„Ist das dein letztes Wort?“ Dem CEO war schwindlig, doch er ließ sich nichts anmerken.

„Ja Seto.“ Kaiba senkte den Blick.

„Verstehe.“ Damit wendete sich der Braunhaarige ab und verschwand in der Menschenmenge. Yami drehte sich zu Joey um und zog ihn an sich. Kurz darauf brach dieser auch schon in Tränen aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2014-02-14T23:10:47+00:00 15.02.2014 00:10
Joey kann einem hier nur leid tun, das er sich aber dennoch gegen den Braunhaarigen behaupteten kann ich bin gespannt was Seto macht um seinen Joey wieder zu bekommen.Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  RandaleEiko
2014-02-13T17:50:24+00:00 13.02.2014 18:50
Der arme joey


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