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Turks lieben kompliziert

von

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Geständnis

Tseng starrte auf den Bericht, welcher vor ihm lag. Seine Konzentration hatte bereits den Kampf aufgegeben. Stattdessen kreisten seine Gedanken um Elena und das Gespräch mit Cloud. Das Cloud ihm versprochen hatte auf Elena aufzupassen, hatte ihn ungemein erleichtert.

 Gleichzeitig beunruhigte ihn die Tatsache, dass sie in diesem Moment bewusstlos in Nibelheim lag. Cloud hatte ihn zwar versucht zu beruhigen, dass es nicht so schlimm war, aber einen richtigen Grund hatte er ihm auch nicht nennen können, warum Elena zusammengebrochen war.      Tseng schloss für einen kurzen Moment die Augen. War er schuld an ihrem Zustand? Hatte er ihr zu viel zugemutet? Immerhin hatte er ihr in den letzten zwei Wochen jeden Auftrag zugeschoben, auch die anspruchslosen. Dementsprechend war die Zeit, in der Elena sich ausruhen konnte, relativ gering gewesen.

Nein, das war es nicht. Er war sich ziemlich sicher, dass die Blondine bei ihrem letzten Gespräch ausgeruht und nicht müde gewirkt hatte. Oder? Frustriert seufzte Tseng und klappte den Bericht zu. Dann stand er auf und zog sein Jackett über. Wenn er sich eh nicht konzentrieren konnte, konnte er genauso gut nach Hause gehen.

Er war schon an der Tür, als er sich anders besann und sich wieder an seinen Tisch setzte und den Bericht wieder aufschlug. Soweit kam es noch: Das ihn eine Frau vom arbeiten abhielt!

 Erneut versuchte er den Bericht zu lesen, wurde aber von einem Klopfen an der Tür abgelenkt. „Herein“, sagte er entnervt. Reno trat ein und ließ sich auf den Sessel vor dem Tisch fallen.

„Schon was neues von Elena?“, fragte er und Tseng schüttelte den Kopf. Reno seufzte und Tseng musterte seinen Second. Reno sah gestresst und müde aus. Offenbar hatte er sich auch die Nacht um die Ohren geschlagen, wie Tseng, der allerdings nie müde aussah.

„Man, glaubst du wir sind schuld, dass sie zusammengebrochen ist?“, erkundigte der Second und fixierte die Decke.

„Wie kommst du darauf?“

Reno zuckte die Schultern. „Eventuell zu viel zugemutet. Oder sie war nicht richtig ausgeschlafen“, überlegte er und Tseng schüttelte den Kopf.

„Nein. Elena schätze ich da etwas anders ein. Wenn sie übermüdet ist oder überarbeitet, dann hat sie lediglich schlechte Laune und ist leicht reizbar. Bei unserem letzten Gespräch hatte sie allerdings keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Krankheiten oder Übermüdung“, erklärte Tseng ruhig und bereute die Aussage sofort, denn Renos rechte Augenbraue war bedrohlich in die Höhe gezogen wurden.

„Gespräch? Welches meinst du? Das über Anna oder das, welches ihr geführt habt, bevor sie aufgebrochen ist? Egal welches du auch meinst: Beides waren keine Gespräche im eigentliche Sinne“, sagte der Rothaarige und der Wutaianer fragte sich in dem Moment, ob er sein Büro mal auf Wanzen untersuchen sollte.

Woher, zum dreimal verfluchten Sephiroth noch mal, wusste er das? Offenbar waren Tseng sämtliche Geschichtszüge entglitten, denn Reno begann schallend zu lachend. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, wischte er sich die Lachtränen weg und hustete heftig.

„Boah! Tseng fassungslos, das ich das noch erleben darf! Meine Güte, glaubst du wirklich, ich würde dich und Elena belauschen?“, hakte er noch immer glucksend nach.

Tseng atmete tief durch, dann schüttelte er den Kopf. Nein das glaubte er nun wirklich nicht. Offenbar hatte es ihn auch noch sprachlos gemacht, ein Umstand über den Reno sich auch amüsierte. Tseng war selten aus der Fassung zu bringen. Eigentlich nie. Der Mann war schlagfertig, ruhig zwar, aber sehr schlagfertig.

„Also, wie gesagt, das waren beides keine Gespräche. Eher höflicher Small-Talk. Man, Tseng, warum stehst du nicht einfach zu deinen Gefühlen?“, begann Reno und Tseng lehnte sich zurück, seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen. Dann begann er emotionslos zu lachen.

„Ich soll zu meinen Gefühlen stehen? Reno, seit wann steht ein Turk zu seinen Gefühlen?“, fragte Tseng und Renos Augen verengten sich. Die Stimme von Tseng war emotionslos gewesen, doch sein Blick leicht gesenkt, so dass der Second die Augen seines Vorgesetzten nicht sehen konnte. Ein Zeichen dafür, dass Tseng sich unbehaglich fühlte.

„Nun ja, keine Ahnung. Aber nachdem, was Kadaj dir und Elena angetan hatte, dachten wir, dass du eventuell endlich dazu stehst, das du sie liebst“, antwortete Reno und Tseng sah ihn noch mal an.

„Wie kamt ihr darauf?“

„Kannst du dich denn nicht erinnern?“

„Woran erinnern?“, fragte Tseng leicht verwirrt.

Reno seufzte, dann überlegte er, wie er es richtig ausformulieren sollte. Dann begann er mit leiser Stimme zu erklären.

            „Nachdem Valentine euch gefunden und Erste Hilfe geleistet hatte, benachrichtigte er uns mit Elenas Handy. Als wir eintrafen, war er bereits verschwunden und sie wieder bewusstlos.

Du warst in einer Art Delirium, hast sie im Arm gehalten und dem Arzt eine rein gehauen, als er Elena von dir lösen wollte. Wir haben dich zu zweit festhalten müssen, damit die Ärzte sich um Elena kümmern konnten.

In deinen Augen war deutlich Angst und Panik zu lesen. Ich würde mal vermuten, dass du Angst hattest, sie zu verlieren. Letztendlich mussten sie dir ein Schlafmittel einflößen, damit du dich endlich beruhigst. Deswegen kannst du dich auch nicht erinnern.“

Tseng war durcheinander. Das hörte er heute zum ersten Mal.

„Weiß Elena davon?“

Reno schüttelte den Kopf. Etwas, was Tseng beruhigte.

„Das erklärt aber immer noch nicht genau, woher du weißt, was genau ich empfinde“, erwiderte Tseng schließlich und Renos Augenbraue verschwand hinter dem Pony.

„Also empfindest du doch mehr für sie, als nur Kollegen und Freundschaft?“, versuchte sich sein Second zu versichern. Tseng sah auf seinen Schreibtisch, klappte den Bericht zu und überlegte.

„Ja, ich liebe sie“, gestand er sich und Reno. Diesen klappte der Unterkiefer kurz nach unten, dann fing er sich.

Langsam stand er auf und schlenderte zur Tür. Dort drehte er sich um, grinste über das ganze Gesicht und sagte dann:

 „Ich wusste es nicht, es war nur eine Ahnung, welche du mir soeben bestätigt hast. Herzlichen Glückwunsch, du hast gerade den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Nun gehe den Weg zu Ende und sage es auch noch ihr!“

Dann fiel die Tür ins Schloss und Tseng blieb bestürzt zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ZigZag
2013-08-04T00:21:47+00:00 04.08.2013 02:21
Also, oh man... das Kapitel bereitet mir Herzklopfen und RENO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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