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Underclass Hero

Pyro und Kitty - (16+)
von

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A Night Like This

Wann war das letzte mal gewesen, dass sie an Liebe gedacht hatte? Hatte sie es überhaupt jemals getan? Damals, als noch alles gut war, galt ihr Augenmerk nur Bobby. Sie war ein verknallter Teenager, der sich nicht getraut hat ihn anzusprechen und ihn nur aus der Ferne beobachtete. Dann freundeten sie sich an und sie hatte schnell verstanden, dass es für ihn nur eine gab. Trotz einiger Momente, die die beiden teilten. Aber es waren eben nur Momente, mit Marie hatte er ein Leben gewählt. Dann kam der Kampf und die Zeit verging. Er war mit seiner Liebsten gegangen und für sie blieb nur die Erinnerung an eine Schwärmerei. Sie wusste gar nicht was Liebe ist. Während all der Zeit hatte sie gar keinen Gedanken mehr daran verschwendet. Zu viel hatte sie gesehen. Selbst Freundschaft, das was früher für sie das elementarste auf der Welt war, nahm sie nicht mehr so wahr wie damals. Alles war wie mit einem dunklen Schleier überzogen. Negativ. Wer hatte schon den Glauben an Romantik, wenn er so viel Hass gesehen hatte. Liebe war etwas, was keinen Platz in ihrem Leben hatte.

Wenn schon für sie Liebe etwas unvorstellbares war, dann war sie für ihn gar nicht da. Nicht nur für ihn selbst, sondern auf der ganzen Welt. Wenn er ein glückliches Pärchen sah, dachte er nicht, dass sie sich liebten, sondern, dass sie einander gut im Bett ergänzten. Damals dachte er verliebt zu sein, vielleicht war er es auch. Er konnte sich aber nicht mehr an das Gefühl erinnern. Er wusste noch, dass Rogue ihn nur brauchte wenn sie am Boden war, weil es um ihn nicht schade war. Iceman war dagegen derjenige, dem sie keinen Schmerz zufügen wollte und den sie beschützen wollte. Er selbst war ihr egal. Deswegen war es auch so einfach zu gehen. Wer hätte ihn schon vermisst? Er war jemand Ersetzbares, nur gut genug für das Nötigste. Das hatte er von klein auf nur so kennengelernt. Deswegen war er gegenüber anderen genauso. Er wurde gering behandelt und gab auch nur das Geringste zurück. Bis ihm ein Mann gesagt hatte er wäre ein Gott und er begann zu glauben, dass er wenigstens durch seine Kräfte einen Nutzen haben könnte. Liebe war etwas menschliches und er war zu einem Mutanten geworden, beherrscht von seinen Kräften. Liebe war etwas, was für ihn nicht existierte.
 

Sie lauschte seinem Herzschlag in der Dunkelheit. Das Mondlicht hatte ihre Körper in Konturen verwandelt und hüllte den Raum in einen zärtlichen Schein. Sein Arm ruhte auf ihrer Taille und die Fingerspitzen zeichneten unsichtbare Muster auf ihre Haut. Die Stille wurde durch seine Stimme unterbrochen.

„Bist du in Ordnung?“, fragte er.

„Ja.“

„Brauchst du vielleicht etwas?“

„Nein. Danke.“

Sie war nicht in ihn verliebt und er nicht in sie. Sie waren nicht ein mal befreundet. Sie fingen gerade erst an sich richtig kennenzulernen.

Trotzdem fühlten sie sich verbunden. Zwei Seelen, die von einer schmerzhaften Vergangenheit geplagt, zu einander gefunden hatten. Es fühlte sich an als würden sie einander ihr Leben lang kennen. Sie vertrauten einander. Brauchten einander. Wollten einander.

Ihr Schmerz klang gerade langsam ab. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Ihre Gedanken fanden Klarheit. Sie log nicht. Es war alles in Ordnung und in seinen Armen hatte sie das Gefühl nichts mehr zu brauchen – zumindest in dieser Nacht. Es war so untypisch für sie. Fühlte sich aber dennoch richtig an. Sie drehte sich um und stütze ihr Kinn an seiner Brust ab. Kitty blickte in sein etwas verschlafenes Gesicht. Die Haare zerzaust, Lippen ein wenig geschwollen und umspielt von einem zufriedenen Grinsen. John war unverkennbar gutaussehend. Es war ihr auch schon früher aufgefallen. Jetzt allerdings, hatte er markantere Konturen. Sah reifer aus. Sie blickte gerade in das Gesicht eines jungen Mannes. Des Mannes, mit dem sie gerade geschlafen hatte. Zu ersten Mal.

„Was gibt’s?“, grinste er.

„Mit wie vielen hattest du schon Sex?“, platze sie mit der Tür ins Haus.

Er lachte kurz auf. „Was ist das denn für eine Frage? Wieso interessiert dich so was?“

„Einfach so“, zuckte sie mit ihren Schultern.

„Keine Ahnung... Hab ich nicht gezählt.“

„Mehr als zehn?“

„Kitty...“

„15?“

„Kitty...“

„Etwa über 20?“

„Hör auf jetzt!“, schimpfte er und umschlang ihre Hüfte. Mit einem Ruck brachte er sie unter sich. Sie schaffte es gerade noch, trotz Überraschung, sich an seinem Rücken festzuhalten. „Wieso ist das wichtig?“ Er stütze sich an seinen Ellenbogen über ihr ab.

„Ist es nicht... Ich war einfach neugierig.“

„Mhm..“ Zwar glaubte er ihr nicht wirklich, wollte aber auch nicht weiter drauf rum reiten.

Kittys Fingerspitzen ertasteten die Narben, die sie schon mal auf seinem Rücken gesehen hatte. Dieses mal waren es die vielen Kleinen im unteren Bereich. Sie ließ ihre Handfläche vorsichtig darüber gleiten. „John, woher stammen diese Narben?“

Da er ihre Berührung spürte wusste er welche sie meinte. Vorsichtig ging er von ihr runter und legte sich neben sie mit seinem Arm angewinkelt unter seinem Kopf. Sie drehte sich auf die Seite um ihn anzusehen zu können.

„Als ich klein war...“, begann er zu erzählen. „...hatte ich, nennen wir es, „Probleme“ mit meinem Vater. Wir lebten in einer Wohnwagensiedlung und meine Mutter war gerade abgehauen. Er hatte schon immer Probleme mit Alkohol gehabt, aber ab da wurde er abhängig. Es verging seit dem kein Tag an dem er nicht besoffen war.“ Kitty lauschte seiner monotonen Stimme, blickte in sein ausdrucksloses Gesicht. Ihr war schon bei seiner Ankunft aufgefallen, was für eine angenehme Stimme er hatte und allem Anschein nach besaß er auch erzählerisches Talent. So wie er über seine Vergangenheit sprach, auch wenn es distanziert wirkte, so konnte sie sich alles trotzdem lebhaft vorstellen. „Wahrscheinlich kannst du dir denken, dass ich auch nicht grade ein Engel war. Aber, ich weiß nicht... Als meine Mutter noch da war, war noch irgendwie ein Gleichgewicht da. Als sie aber ging, geriet alles aus dem Ruder. Es fing an mit Gebrüll über Nichtigkeiten. Dann kamen Beschimpfungen. Ich ließ mir das nicht bieten und musste immer das letzte Wort haben, mit der gleichen Lautstärke und genauso heftigen Schimpfwörtern.“ Er machte eine Pause und Kitty wartete gespannt. „Irgendwann fing er an mich zu schlagen. Ich war zehn und auch wenn ich es versuchte, konnte ich nicht gegen ihn ankommen. Also beschimpfte ich ihn schlimmer, versuchte lauter zu schreien. Je mehr ich das tat, umso mehr taten auch seine Schläge weh.“ Wieder schwieg er für eine kurze Zeit. „Bis dann dieser eine Abend kam. Ich weiß gar nicht mehr warum wir mal wieder stritten. Ich weiß nur noch, dass ich gerade Wasser für die Instantnudeln aufgesetzt hatte, die ich mir zum Abendessen machen wollte. Er saß in seinem Sessel, mehrere Flaschen lagen wie immer um ihn herum, eine hielt er wie immer in seiner rechten Hand und durch das Fernsehlicht war er wie immer einem bläulichen Licht ausgesetzt. Im Raum stank es wie immer, vor allem nach Alkohol. Plötzlich rastete er total aus. Fing an die leeren Bierflaschen nach mir zu werfen. Ich konnte mich gerade noch so vor ihnen weg ducken und sie zerbrachen an den Wänden. Ehrlich gesagt hatte ich richtig Schiss bekommen. Also habe ich versucht wegzurennen, bin dann wohl auf irgendwas ausgerutscht und bin nach hinten weg in die Splitter, die überall rumlagen, gefallen.“ John überlegte kurz. „Zum Kotzen, dass er es geschafft hatte mir daran ein Andenken zu verpassen.“

Wieder Stille. Die junge Mutantin traute sich nicht etwas zu sagen auch wenn sie gewusst hätte was. John fiel das auf und er drehte sich auf die Seite und schaute sie an. „Wieso weinst du?“, fragte er dann.

Kitty blinzelte ein paar mal überrascht auf. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass ihr Tränen über das Gesicht liefen. Erst als er sie drauf angesprochen hatte, realisierte sie es. So wie auch die Trauer, die sie empfand. Sie schlug ihre Hände vors Gesicht und schluchzte. Dann spürte sie seinen Arm auf ihrer Schulter und wie er sie vorsichtig zu sich heran zog. Er drückte sie kräftig an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Hör auf zu weinen.“, flüsterte er und seine Stimme klang gebrochen. „Das ist es echt nicht wert.“

„Doch.“, erwiderte sie. Dann schlang sie die Arme um seinen Körper, nahm ein paar tiefe Atemzüge und versuchte ihm einen so sicheren Blick zu schenken wie sie konnte. „Du bist es wert.“, sagte sie dann mit einer festen Stimme.

Schon im nächsten Augenblick spürte sie seine Lippen auf ihren. Zuerst fest aufeinander gepresst, dann lockerer, sanfter, leidenschaftlicher. Ihre Lippen gaben den Berührungen seiner nach. Sie fühlte seine heiße Zunge in ihrem Mund, seine Hand über ihren Arm zu ihrer Brust gleiten, welche er dann anerkennend umfasste. Durch die wilden Küsse hindurch entfuhr ihr ein leises Stöhnen. Sein Atem ging schwerer und ihrer tat das gleiche. Er übersähte ihren Hals mit den Berührungen seines Mundes und seiner Zunge. Verführte sie, ohne es zu beabsichtigen, mit seinem köstlichen Geruch, seiner Haut, seinem Haar. Ein Sog an ihrer Brustwarze brachte sie dazu wieder zu stöhnen, dieses mal lauter. Verlangend nach mehr.

Nur dumpf nahm sie dieses Geräusch wahr. Sie erkannte sich nicht wieder. Die Lust, die er in ihr erweckte hatte sie noch nie gespürt. Nie hätte sie gedacht, dass Körper so sehr nach ihm verlangen würde. Und tief im Inneren wusste sie, dass es auch nur an der Tatsache lag, dass es John war. Kein anderer hätte es geschafft ihn so sehr zu wollen.

„John...“, hauchte sie atemlos als er sich mit ihr vereinte.

Ihre zarte Stimme brachte sein Blut zum brodeln. Wie schaffte sie es nur mit einen Blick in ihn hinein zu sehen. Durch ein paar Worte das richtige zu sagen. Sie hatte um ihn geweint. Etwas gefühlvolleres wurde ihm noch nie entgegen gebracht. Noch nie hatte jemand gesagt er wäre irgendwas wert und nun war er es sogar wert, dass sie weinte. In diesem Augenblick, in welchem er ihr so nah war, wie es einem Menschen nur möglich war, vergaß er alles. Alles was er je getan hatte. Die Morde, die Verrate und den Schmerz. Es zählte nur Kitty. Mit ihr fühlte er sich fast schon normal. Fast schon menschlich.
 

„Dieses mal war es besser, oder?“, schnaubte er grinsend. Kittys Augen waren noch immer geschlossen und sie rang noch immer nach Atem. Er strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht, gab ihr einen kurzen Kuss und ging von ihr runter.

Kitty nahm einen kräftigen Atemzug und öffnete die Augen. Dann drehte sie ihren Kopf zu ihm und lächelte zufrieden. „Kann man wohl laut sagen.“

Sein Grinsen breitete sich weiter aus, sodass seine Zähne zu sehen waren. „Laut warst du gerade oft genug.“

Das Gesicht des braunhaarigen Mädchens verfärbte sich sogleich zu einem tiefen Rot. „John!“, schrie sie wütend auf.

Sie sah dabei so niedlich aus, dass er nicht widerstehen konnte sie weiter zu ärgern. „DAS hast du gerade auch oft genug gesagt. Aber von mir aus könntest auch nur meinen Namen stöhnen...“

Ihr Rot verdunkelte sich zu einem Purpur. Wie konnte er das so offen und laut sagen. „Hör auf..“, versuchte sie ihn wieder zu ermahnen, weil sie einfach nicht wusste was man in so einer Situation erwidert.

„DAS dagegen, hast du gar nicht gesagt...“, ärgerte er sie weiter und je wütender sie wurde, desto breiter wurde sein Grinsen.

„Lass es doch jetzt einfach!“, schimpfte sie verzweifelt. Mittlerweile hatte ihre Niedlichkeit ein so hohes Level erreicht, dass er ihr nicht mehr stand halten konnte. Er beugte sich über sie und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Breit lächelnd ließ er wieder von ab.

Kitty fühlte sich an den Jungen von früher erinnert. Im Vergleich zu seinem Gesichtsausdruck bei seiner Ankunft sah er nun gerade zu glücklich aus. Seine Augen strahlten mehr, sein Lächeln war breiter und seine Art unbeschwert. Sie merkte, dass sie selbst auch ihre Sorgen beiseite geschoben hatte und sich nur auf das freie Gefühl konzentrierte, welches sie gerade empfand.

Sie blickten einander an. Wie vom Blitz getroffen kam für beide die Erkenntnis zur gleichen Zeit. Ihr Wille nach einander war nicht nur körperlich. Sie brauchten einander um sie selbst sein zu können. Um vergessen zu können. Um nach vorne blicken zu können. Um einfach wieder leben zu können.

Eines war nun auch unausgesprochen besiegelt. Diese Nacht, war nicht die letzte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kittyleinchen
2013-06-24T19:31:40+00:00 24.06.2013 21:31
oha.. das kapi war noch viel viel feuriger. aber gut (:

am anfang finde ich die Szenerie sehr schön beschrieben.
als du dann meintest sie lieben sich nicht dachte ich. ahja.. das denken auch nur die beiden. das kommt von ganz alleine (:

die geschichte mit seinem dad ist natürlich heftig. aber ich finds so süss, dass er ihr das erzählt. ich schätze das hat er sonst wohl kaum jemandem erzählt. zumindest nicht die Wahrheit, wenn einer nach den narben fragte. und ihre Reaktion darauf ist einfach <3
gogo kyro :D:D
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die Sexszene ist ebenfalls sehr schön beschrieben hrhr :P die verbesserung ist so klar zu sehen. auch wenn ich deine ffs natürlich schon immer gemocht habe ^^
und John am ende doch wieder neckisch. klassisch. muss einfach sein. ganz lieb geht dann doch nicht.

bin sehr gespannt was du dir weiter so alles ausgedacht hast du freue mich natürlich über jedes weitere kapitelchen voll kyro (:


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