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Underclass Hero

Pyro und Kitty - (16+)
von

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Back to business

Kittys Wecker brüllte Punkt sieben Uhr los. Anstatt eines nervigen Pieptons hatte sie die Einstellung, dass das Radio angeht und es ertönte Jets „Are you gonna be girl“. Das Mädchen schlug ihre Augen auf und gähnte genüsslich. Sie war es gewohnt von Liedern geweckt zu werden und ließ die Musik sonst so lange laufen bis sie sich fertig gemacht hatte. Doch plötzlich hörte sie einen dumpfen Schlag und das Lied verstummte. Sie drehte ihren Kopf nach rechts und erblickte Johns verschlafenes Gesicht.

„Scheiße...“, grummelte er und drückte seinen Kopf in das Kissen. „Warum steht du denn so früh auf?“

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.“, erwiderte Kitty. Sicher war es früh, vor allem wenn man bedenkt, dass sie die Nacht über kaum geschlafen hatten. Es war trotzdem kein Grund den Tag mit Scheiße einzuläuten, sei man auch noch so ein großer Morgenmuffel. Sie setzte sich auf und bemerkte, dass die Decke, die soeben ihren Körper hinunter glitt, ihren Brust entblößte. Schnell griff sie danach und deckte sich wieder zu.

„Warum plötzlich so schüchtern?“, ertönte Johns Stimme von der Seite. Als sie ihn anschaute sah sie, wie erwartet, ein überbreites Grinsen. „Letzte Nacht habe ich doch schon alles gesehen.“

„Bei Tag ist das was anderes...“, nuschelte Kitty mit rosigen Wangen. Sie wickelte sich ihre Decke um den Körper und stand auf. „Außerdem,“, fuhr sie fort und riss dabei ihre Vorhänge schwungvoll zur Seite. „kommen heute ja die Schüler an. Zwar habe ich mit Pete abgesprochen, dass er die Zimmeraufteilung aushängt, aber wir müssen sie ja trotzdem begrü...“ Ihr blieb die Luft weg. Während sie erzählte drehte sie sich wieder zu dem jungen Mann in ihrem Bett um und der Anblick verschlug ihr die Sprache.

Das Sonnenlicht erhellte das Zimmer. John lag lässig auf seinem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und ein Bein leicht angewinkelt. Nackt. Sie konnte ihn in seiner ganzen Pracht bewundern und er ließ das auch ungeniert zu. Natürlich hatte er ein so breites Grinsen wie es sein Mund nur zu ließ. Ohne etwas zu sagen schnappte sich Kitty ihr Kopfkissen und schmiss es extra mit voller Wucht zwischen seine Beine. Natürlich tat es nicht weh und John lachte laut auf. Ein helles unbeschwertes Lachen, das Kitty noch nie gehört hatte. Unfreiwillig musste sie lächeln, schüttelte verwundert den Kopf und ging ins Bad.

Ihr Zimmer, Johns, Pjotrs und das gelegentliche Zimmer, was Warren nutzte wenn er länger blieb, lagen im hinteren Trakt des Erdgeschosses des Instituts. Die von Logan, Storm und Hank im Vorderen und die Zimmer der Schüler fingen im ersten Obergeschoss an. So hatten die Lehrer und ihre „Vertreter“, wie Kitty sich und ihre Freunde bezeichnete, alle Einzelzimmer mit eigenem Bad. Sie spürte wie die Energie mit dem heißen Wasser in ihrem Körper zurückkehrte und sie gleichzeitig entspannte. Schmunzelnd musste sie daran denken wie sie früher morgens stunden lang warten musste bis das Gemeinschaftsbad der Mädchen auf ihrer Etage frei wurde. Sich dann eilig zurecht machen musste um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen und sich deswegen auch fast jeden Tag mit ihrer Freundin Jubilee stritt. Sie seufzte. Ja damals war das wahrscheinlich eines ihrer größten Probleme gewesen.

Kitty schnappte sich ihr Lieblingsduschgel und verteilte es großzügig auf ihrem Körper. Und dann, beim Waschen, entdeckte sie etwas. Etwas Fremdes an ihrem Körper.

John hatte sich währenddessen dazu überwunden seine Boxershorts anzuziehen und öffnete gerade das Fenster um die Zigarette anzuzünden. Als er plötzlich hörte wie Kitty aus dem Bad schrill seinen Namen rief. Von Angst gepackt lief er ins Bad und schob die Duschkabinentür um einem heftigen Ruck auf. „Was ist passiert?“, fragte er panisch. Aber anstatt einer Antwort bekam er eine Kopfnuss, die sich gewaschen hat.

„Au!“, protestierte er.

„Sei froh, dass es nur eine Kopfnuss ist!“, schrie sie. „Was bitte ist das?!“ Sie deutete mit ihrem Finger auf ihre rechte Brust. Darauf befand sich ein rundliches lila – blaues Mal. Ein Knutschfleck.

John lachte auf. „Das ist noch längst nicht alles...“

„Was?“, quikte sie.

Schaden freudig deutete er auf ihre Beine. Sie schaute an sich runter und entdeckte auf der Innenseite ihrer Oberschenkel zwei weiter Knutschflecke.

„Das ist doch nicht dein Ernst...“, schnaubte sie wütend. „Wie? Wann? Warum überhaupt? Musste das unbedingt sein?“

Anstatt zu antworten grinste er nur mal wieder auf und verließ das Bad wieder. Kitty, die noch immer nass und voller Duschgel war konnte ihm also nicht folgen. Die entspannte Dusche konnte sie vergessen. Wütend und schnell wusch sie sich und stampfte dann abgetrocknet in ihr Zimmer. John stand, mittlerweile sogar in Jeans, aber immer noch Oberkörper frei, an der Fensterbank gelehnt und rauchte seine Morgenzigarette.

„Was sollte das? Du kannst doch nicht einfach gehen wenn ich dich anschreie!“, kreischte sie.

Er ging gar nicht darauf ein, sah sie ernsthaft an und blies nachdenklich den Rauch aus.

„Wie willst du damit umgehen?“, fragte er dann.

„Wie? Womit umgehen?“, fragte sie verwundert. „Wenn ich was anziehe sieht es ja keiner mehr..“

„Nein.“, unterbrach er sie. „Ich meine uns beide.“

Kitty schaute überrascht drein. Dieser Themawechsel ging ihr etwas zu schnell. „Ehm... Was meinst du?“

„Wie sollen wir uns verhalten..? Was willst du wem erzählen?“, erklärte er.

Sie sah ihn verwirrt an, sichtlich nach Worten suchend.

„Aber das eine Sache klar ist...“ Er machte die Zigarette aus und blies den letzten Rauch aus. Dann legte er seine Hand auf ihre Taille und zog sie leicht zu sich. „Von mir aus kannst du entscheiden wie wir uns den anderen gegenüber verhalten, aber was du nachts machst, entscheide ich.“

Sie platzierte ihre Hände vorsichtig auf seiner Brust und überlegte kurz, was ihr nach seiner Aussage etwas schwer fiel. Das Versprechen, dass sie ihm nachts über gehören würde und die damit ausgelösten Erinnerungen an letzte Nacht, brachten ihre Gedanken durcheinander. Als sie sie wieder sortiert hatte, sah sie ihn an.

„Ich würde es erst mal für uns behalten.“ Sie wollte eigentlich noch anhängen warum, aber in dem Moment fehlten ihr die Worte. Was sollte sie ihm sagen? Sie wusste selbst nicht warum es jemand anderen überhaupt anging was sie und John taten oder auch nicht. Sie waren beide schließlich alt genug und keinem Rechenschaft schuldig. Trotzdem beschlich sie das Gefühl, dass wenn es raus käme, keine positive Reaktion nach sich ziehen würde. Rogues Worte vom gestrigen Abend kamen ihr wieder in den Sinn, aber sie versuchte sich nicht allzu sehr damit zu beschäftigen.

„Okay.“, antwortete er. Anscheinend war ihm die Erklärung egal und Kitty war vorerst froh darüber.
 

~
 

Als Kitty ihre Zimmertür abschloss konnte sie bereits ein laut Stimmensummen hören. Es waren schon einige Schüler da und sie hoffte inständig, dass eine Vielzahl Neuer dabei war. Sie strich noch mal ihren engen marine blauen Rock glatt, zupfte am Kragen ihrer weißen ärmellosen Bluse mit goldenen Applikationen und versuchte durch ein paar geschickte Handgriffe mehr Volumen in ihr heute gelocktes Haar zu bringen. Auch wenn sie die Rolle der „Vertretung“ nun schon seit ein paar Jahren ausübte, war sie trotzdem immer wieder aufs neue aufgeregt wenn sie die Schüler das erste Mal traf. Ihrer Meinung nach war der erste Eindruck entscheidend, deswegen hab sie sich alle Mühe so adrett wie möglich aufzutreten.

Lächelnd musste sie an ihren ersten Eindruck von John denken. Es war damals ihr erster Tag in der Xavier's School for Gifted Youngsters gewesen. Nachdem sie angekommen war und sich auf Anhieb mit ihrer späteren besten Freundin Jubilee verstanden hatte, führte diese sie in den Gemeinschaftsraum um ihr paar Freunde vorzustellen. Dort angekommen war John der erste, der ihr auffiel auch wenn sie gar nicht richtig sehen konnte. Denn er war nur ein brauner Haarschopf umringt von mehreren Mädchen. So war für sie direkt klar, dass sie sich von ihm schon mal fern halten würde. Denn diese Art von Junge, war ihr noch nie geheuer. Als sie dann sein süßes Gesicht gesehen hatte, konnte sie zwar die Schar von Mädchen, die ihn umgab, verstehen, für sie war aber klar, dass sie mit ihm nichts zu haben wollte. Nach einiger Zeit fiel ihr dann auf, dass das allem Anschein nach auf Gegenseitigkeit beruhte. Wenn er sie überhaupt mal wahr nahm.

Als Bobby ans Institut kam, sah sie John öfter. Aber nur weil sie Bobby beobachtete und die beiden nahezu unzertrennlich waren. Genauso erkannte sie dann die Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte als Marie dazu kam.

Und dann, als Jean Grey verunglückte, kam auch er nicht wieder. Sie hatte nie jemanden nach ihm gefragt, schon gar nicht Bobby. Denn sie spürte, dass der Grund dafür etwas war, worüber man nicht sprach. Ihr schlechtes Gefühl bestätigte sich als alles anfing aus dem Ruder zu laufen. Sie sah ihn das erste mal in den Nachrichten wieder. Die Haare blond und nach oben frisiert, der Blick kalt und gleichgültig. Er wurde als Mitglied der Bruderschaft gesucht, weil er eine der Anlaufstellen für das Heilmittel in die Luft gejagt hatte. 20 Tote und über 50 Verletzte. Danach folgten eine Zeit lang mehrere solcher Berichte.

Das nächste mal, dass sie ihn sah war bereits auf Alcatraz. Zunächst nur aus der Ferne, direkt neben Magneto. Man sah auf den ersten Blick, dass er zu den Ranghöheren in der Bruderschaft gehörte. Wie sie später von Strom erfuhr, war er zu der Zeit bereits ein Level 4 Mutant und Magnetos rechte Hand gewesen.

Dann war der entscheidende Moment gekommen, nachdem sie Jimmy in Sicherheit gebracht hatte. Gerade übergab sie den Jungen, der Mutantenkräfte blockieren konnte an Bobby und sie wollten so schnell es geht von der Insel runter, als sie sich noch ein mal umdrehte. Alles löste sich gerade auf. Das Wasser stieg aus dem Meer empor. Die Macht von Phoenix jagte ihr eine Heidenangst ein und sie wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, als sie ihn sah. Das erste was ihr ins Auge stach war wieder sein Haarschopf, nur dieses mal blond. Er lag zusammengerollt auf der Erde und Jeans Zerstörungswut kam ihm immer näher. Ohne weiter nachzudenken lief sie los und blendete Bobbys Stimme, die ihren Namen rief, aus.
 

„Kitty!“ Sie erschrak als sie aus ihren Erinnerungen gerissen wurden. Jimmy, an den sie gerade noch gedacht hatte, wenn auch nur beiläufig, kam auf sie zu. Der damals 14-jährige war nun schon 17. Er war größer geworden, hatte volles dunkles Haar, weshalb seine blauen Augen noch mehr zur Geltung kamen und auch seine Stimme war dank der Pubertät tiefer geworden. Er schlang seine Arme euphorisch um ihren zierlichen Körper und hob sie leicht an. „Es ist schön dich zu sehen!“, lächelte er als er sie wieder los ließ. Leech hatte sich über die Jahre nicht nur körperlich verändert – der schüchterne Junge war verschwunden und ein selbstbewusster kehrte an seine Stelle. „Du siehst toll aus!“

„Danke, Jimmy.“, lächelte die junge Mutantin zurück. „Du aber auch.“

Er wurde leicht rot um die Nase und schob sich die Hände in die Taschen. „Wie war dein Sommer?“, fragte er.

„Er war in Ordnung. Eher langweilig. Wie immer nicht viel am Institut zu tun, wenn keine Schüler da sind.“

„Das nächste mal musst du dann mein Angebot annehmen und mit mir wegfahren!“ Seit er selbstbewusster geworden war, hatte er auch nicht die Absicht länger zu verstecken, dass Hals über Kopf in seine Retterin verknallt war. Kittys war es sogar manchmal zu aufdringlich, aber sie konnte ihn auch nicht vor den Kopf stoßen.

„Ich denke nächstes Jahr darüber nach.“, lachte sie und bereute es sofort wieder das gesagt zu haben. Denn damit machte sie ihm nur Hoffnungen, was sie aber nicht wollte. Wie befürchtet strahlte der Junge über beide Ohren als er ihre Antwort hörte und wurde sogleich noch etwas roter.

„Kitty!“ Ororo kam auf sie zu und Shadowcat war sehr dankbar, dass ihre Lehrerin gerade jetzt auftauchte. Sonst hätte Jimmy womöglich noch angefangen ein Reiseziel auszusuchen. „Hast du John gesehen?“, fragte Storm sie.

Kitty spürte wie ihr blitzartig heiß wurde und hoffte, dass Gesicht es nicht verriet. „Nein. Nein habe ich nicht. Warum?“, versuchte sie so teilnahmslos wie nur möglich zu antworten.

„Ich habe ihm gesagt er soll unbedingt auch zur Begrüßung kommen damit die Schüler Bescheid wissen, dass er hier ist und sich nicht fragen wer der grimmige Typ ist der hier frei herum läuft. Aber ich sehe ihn nirgends! Wehe ihm, wenn er noch im Bett liegt!“

Kitty merkte, dass sie nun doch ein wenig rot wurde. Schließlich wusste sie ganz genau, dass er nicht mehr im Bett lag, denn er war mit ihr aufgestanden. In ihrem Bett. Nach dem Gespräch hatte sie ihn durch die Wand in sein Zimmer gephased damit keiner sah, dass er morgens ihr Zimmer verließ und fing an sich fertig machen.
 

Ein glockenhelles Lachen zog die Aufmerksamkeit der drei auf sich. Sie sahen zum Kiesweg vor dem Institut und Kitty erkannte Amara wieder, das Mädchen, das sie und John vor einigen Wochen besucht hatte um sie zu überreden ans Institut zu kommen. Ihr gegenüber stand John und erzählte gerade irgendwas.

„Ah, da ist er ja.“, lächelte Storm zufrieden und ging wieder um die restlichen Schüler zu begrüßen. Allem Anschein nach, hatte John es dem Mädchen richtig angetan und auch wenn sie bei ihrer ersten Begegnung schüchtern wirkte, so hatte sie jetzt keine Angst davor hemmungslos offensichtlich mit ihm zu flirten. Mal legte sie eine Hand auf seinen Arm und dann lachte sie übertrieben auf sobald er etwas sagte. So witzig war John nicht, das wusste Kitty. Umso mehr erstaunte sie wie locker die gerade mal 15-jährige mit dem sechs Jahre älteren umging. Shadowcat hätte sich das in dem Alter nicht getraut.

„Wer ist das?“, hörte sie plötzlich von der Seite. Sie hatte Jimmy ganz vergessen.

„Ehm...er...“, sie suchte nach einer passenden Antwort ohne lügen zu müssen und ohne zu verraten, dass er bei der Bruderschaft war. „Er ging hier früher auch zur Schule!“ Das war wahr.

„Aha.“, summte der Junge. „Und du magst ihn nicht?“

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte Kitty erstaunt.

„Du hast da gerade so böse hingeguckt.“, stellte er fest.

„Oh... Nein, nein, das war nur Zufall.“ Sie merkte für sich vor an ihren Gesichtsausdrücken zu arbeiten. Denn sie erzählten viel zu viel.

„Ahso.“, lächelte er wieder. „Naja, ich gehe dann mal auspacken.“ Er schnappte sich seine beiden Koffer. „Wir sehen uns später!“, sagte er hoffnungsvoll und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.

„Ja.“, lächelte Shadowcat. Als sie gerade wieder nach John sehen wollte sprach sie ein kleines Mädchen an. Sie war neu und wusste überhaupt nicht was sie nun zu tun hatte. Das schüchterne Lächeln der kleinen brachte Kittys Herz sofort zum Schmelzen und sie fing an ihrer Aufgabe nachzugehen, den Neuankömmlingen zu helfen.

Sie erklärte wo der Aushang mit der Zimmeraufteilung zu finden war, verwies auf die Pläne vom Institut, die sie und Pjotr gestern extra noch gedruckt hatten und half denen, die trotzdem nicht zurecht fanden. Bis alle Schüler ihre Zimmer gefunden hatten waren ein paar Stunden vergangen. Zwar waren ein paar neue dazu gekommen, aber es waren längst nicht so viele wie früher. Es waren gerade mal zwei Stockwerke des Hauptgebäudes belegt, wohingegen damals die Zimmer auf allen Etagen und auch die Seitenflügel von Schülern genutzt wurden.
 

Sie lief wieder zum Haupteingang und hackte dabei Namen der Schüler, die bereits eingetroffen waren ab. An den langen Stufen angekommen nahm sie einen kräftigen Atemzug der Sommerluft, aber anstatt die erhoffte Frische in sich aufzunehmen, atmete sie Zigarettengestank ein. Ahnend von wem der Geruch kommen könnte sah sie in die Richtung, aus welcher er kam.

„Hey Kitten.“, grinste John.

„Entschuldige bitte?“, fragte sie mit einem sarkastischen Ton. Denn wenn er diesen Namen gerade wirklich ernst meinte, war Höflichkeit alles andere als der richtige Weg.

„Was?“, fragte er.

„Kitten?“, sie sprach den dämlichen Spitznamen extra langsam und betont wütend aus.

„Nicht gut?“, fragte er spöttisch.

„Nein.“, seufzte sie.

„Hm...“, seine Mundwinkel zuckten und Kitty ahnte, dass es ihn nicht weiter stören wird, dass sie den Spitznamen nicht gut fand.

Sie setzte sich zu ihm auf eine Stufe der Treppe während er mit dem Rücken gelehnt an der Säule wieder einen Zug von der Zigarette nahm.

„Ich denke Storm wird es nicht finden, dass du hier rauchst wenn die Schüler hier sind.“, bemerkte sie.

„Kann sein.“, antwortete er nebenbei. John streckte seine freie Hand aus und fing eine von Kittys Haarsträhnen auf, die eine leichte Sommerbrise zu ihm gewehte hatte. Sie bemerkte das und drehte ihren Kopf in seine Richtung. „Es gefällt mir wie Locken an dir aussehen.“, flüsterte er und fixierte auf seine besondere Weise ihre Augen. Sie lächelte verlegen. Mit Komplimenten hatte sie noch nie umzugehen gewusst und dann war es auch noch so ein direktes und auch dann auch noch von John. Gut, dass sie sich die Zeit heute morgen genommen hatte.

Sie bemerkte wie sein Gesicht ihrem näher kam. „Nicht.“, sagte sie nicht allzu laut. „Wir sind hier doch nicht allein.“

„Also ich sehe keinen.“, stellte er fest.

„Es könnte aber jeden Augenblick jemand kommen!“ Und kaum hatte sie es gesagt hörten sie das knisternde Geräusch von Kies unter Reifen. Sie sahen in die Richtung und ein typisch gelbes Taxi fuhr die Einfahrt hoch. Es blieb vor den Stufen stehen und zuerst ging eine der hinteren Türen auf. Ein zierliches Mädchen mit langem gold-blondem Haar stieg aus. Es ergoss sich wie ein glänzender Wasserfall über ihre Schultern und ihrem Rücken. Sie sah an dem Gebäude hoch, welches sich über ihr erhob und lächelte anerkennend. Dann ging ihr Blick runter und blieb an Kitty und John haften. Sie strahlte sie mit ihrem hellblauen Augen an und lächelte genauso freundlich. Dann ging die Beifahrertür auf. Und zu Kittys Überraschung stieg Pjotr aus.

Deutend auf den Kofferraum schimpfte er mit dem Mädchen auf Russisch. Diese verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte ihm etwas zu erklären. Bis der große Junge selbst zum Kofferraum ging um dort drei Koffer und einen riesigen Rucksack rauszuholen.

„Illyana!“, rief er und das blonde Mädchen drehte sich zu ihm um. Dann wieder Russisch, was weder John noch Kitty verstanden. Letztendlich schnappte sie sich den Rucksack und Pjotr die drei Koffer. Bei seinen riesigen Händen war es kein Wunder, dass auch zwei Kofferhenkel mit einem Griff umfassen konnte. Als die beiden die ersten Stufen beschritten sah auch endlich Pjotr die beiden auf der Treppe.

„Kitty!“, stellte er überrascht fest. Das Mädchen stand auf und ging lächelnd auf sie zu. Auch John erhob sich, blieb aber an der Säule stehen. Er erinnerte sich an Colossus und ahnte, dass der Russe wusste, wer er wahr. Also hielt er erst mal Sicherheitsabstand.

Er stellte das Mädchen als seine Schwester vor und erklärte, dass sie ihre Kräfte, welche sie schon letztes Jahr erworben hatte nicht unter Kontrolle hatte und er deswegen seine Eltern überzeugt hatte sie hier lernen zu lassen. Kitty begrüßte Illyana freundlich und Pjotr tat das gleiche als er John sah. Zwar hielt Shadowcat kurz den Atem an, vor Angst John könnte unpassend reagieren, aber als der Feuermutant bestimmend die Hand von Pete ergriff, atmete sie erleichtert wieder aus.
 

~
 

Es war elf Uhr nachts. Kitty war froh, dass der Tag ruhig verlaufen war. Die Schüler, bis auf ein paar ausnahmen, waren mit ihren Zimmern soweit einverstanden und Pjotr schien kein Problem mit John zu haben. Sie seufzte erleichtert und schaute aus dem Fenster. Obwohl der Mond gestern so hell schien war erst heute Vollmond. Es war so hell draußen, dass sie alles erkennen konnte und die Luft erfüllt vom Geruch von Nachtblumen verzückte ihre Nase.

„Hey.“ Sie erschrak als John plötzlich in ihrem Blickfeld auftauchte. Er stand draußen an ihrem Fenster. „Mach mal Platz.“ Sie ging zur Seite und er kletterte in ihr Zimmer.

„Keine Lust auf Türen?“, fragte sie spöttisch.

„Hab grad geraucht als ich hörte wie du dein Fenster aufgemacht hast. Dachte so geht’s schneller.“, zuckte er mit den Schultern.

„Ohoo!“, lachte sie. „Konntest wohl nicht erwarten mich zu sehen.“

„Genau.“, antwortete er ernst und verschlug Kitty die Sprache. Seine direkten ehrlichen Worten waren manchmal wirklich zu viel für sie.

Er setzte sich auf ihr Bett und klopfte mit der Hand neben sich als Zeichen dafür, dass sie zu ihm kommen sollte. Zwar verdrehte sie zunächst die Augen, gesellte sich dann aber doch zu ihm. Eine Weile saßen sie da ohne etwas zu sagen.

„Amara scheint ja richtig von dir angetan zu sein.“, begann Shadowcat plötzlich und bereute sofort davon angefangen zu haben. Denn als sie die Worte laut hörte, merkte sie, dass sie einfach nur eifersüchtig klang.

Das entging natürlich auch John nicht und er grinste. „Eifersüchtig?“

„Nein!“, log das Mädchen. „Ich will nur nicht, dass du in den Knast wanderst wegen Verführung Minderjähriger.“

„Hey!“, protestierte John. „Wenn überhaupt dann hat sie versucht mich zu verführen.“

Kitty kicherte. „Ja klar. Eine 15-jährige.“

„Glaube mir, sie war gar nicht so schlecht.“ Er beugte sich leicht zu ihr rüber. „Aber das ist eigentlich egal... Zur Zeit lass ich mich nämlich nur von einer verführen.“

Beim letzten Satz platzierte er seine Hand auf ihrem Oberschenkel und ließ sie vorsichtig nach oben hinauf gleiten. Kitty merkte, dass Herz schneller schlug und sich die Wärme in ihrem Körper verstärkte.

„Ach so..?“, hauchte sie. „Und wer ist das?“

„Die gleiche mit der ich schon den ganzen Tag das machen will...“ Er gab ihr einen festen aber zarten Kuss. „Und das.“, fuhr er fort und küsste ihren Hals. Ohne davon abzulassen sagte er wider, „Und das.“ und fing langsam an die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen. Ihr Puls machte sie unruhig, die Hitze erschwerte ihr das atmen. Wie schaffte er es nur durch ein paar Berührungen und Küsse, solche Schwindelgefühle in ihr auszulösen, sodass sie gerade nicht ein mal mehr wusste wie sie hieß. Er küsste an ihrem Hals hinunter, über ihr Dekolletee und zu ihrer Brust.

„John...“; hauchte sie.

„Mhm... Endlich.“, grummte er. „Ich wollte schon den ganzen Tag hören wie du meinen Namen seufzt.“

Er strich ihre Bluse von ihrem Körper, öffnete geschickt ihren BH und warf ihn hinter sich. „Noch lieber würde ich ihn aber schreiend hören.“, flüsterte er und sie versanken in ihrer Leidenschaft.



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