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Kinderherzen

..., denn nichts ist zerbrechlicher, als das Herz eines Kindes, dass dir vertraut
von

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Unser Kind

„Das erste Foto von unserem gemeinsamen Kind.“
 

Das war einer dieser kostbaren im Momente in denen das Herz stehen blieb, die Gedanken sich überschlugen und man nicht wusste, ob man lachen oder weinen sollte. Annemieke nahm das Ultraschallbild aus der Hand von Wietske und betrachtete es mit Tränen in den Augen. „Aber wie ist das möglich, ich meine Frau Dr.Wiegank, hat doch gesagt, dass es nicht geklappt hat.“ Wietske strich Annemieke die Haare aus dem Gesicht und zog sie zu sich auf den Schoß.
 

Ihre Augen strahlten vor Glück und Zufriedenheit wie sie es schon seit einem halben Jahr nicht mehr getan hatten. Endlich hatte sich ihr allergrößter Wunsch erfüllt. Der Weg war bisher lang und steinig gewesen und würde in den nächsten Monaten nicht leichter aber das war egal. Da in ihrem Bauch wuchs ihr gemeinsames Kind heran. Vielleicht ein kleiner Junge, der später strohblondes Haar haben würde, wie seine beiden Mütter oder ein kleines Töchterchen, mit den blauen Augen von Wietske und den feingeschwungenen Lippen von Annemieke.
 

„Sie war auch sehr überrascht, aber es kommt wohl manchmal vor, dass sich eine befruchtete Eizelle, die vorher nicht gut aussah doch noch sich entwickelte und das ist wohl bei uns geschehen.“ Wietske küsste Annemieke sanft auf das Haar und nahm ihr wieder das Bild aus der Hand. „Und mit dem Kind ist alles in Ordnung?“ „Sie konnte keine Auffälligkeiten fest stellen und bisher sieht alles gut aus.“
 

Wietske strich über das Ultraschallfoto und drückte es dann an sich. „Ich kann es noch gar nicht glauben, wir werden tatsächlich Eltern. Oh Gott jetzt müssen wir uns aber beeilen, dass wir das Zimmer noch fertig bekommen und die Möbel kaufen. Wir sollten deinen Eltern anrufen, eventuell auch mal meine Eltern.“ Annemieke hielt kurz inne „Na vielleicht lieber nur Catharina und dann…“ Wietske brachte Annemieke mit einem kurzen Kuss zum Schweigen. „Ganz ruhig, Sonnenscheinchen. Ich bin gerade mal im ersten Monat, wir haben noch ein bisschen mehr Zeit. Und meine Eltern und deine Schwester können wir auch später noch anrufen. Jetzt will ich einfach nur diesen Moment mit dir erleben und mich darüber freuen das sich unser Traum erfüllen wird in Ordnung?“
 

Annemieke wurde etwas rot und lächelte dann verlegen. „Tut mir leid aber ich freue mich so und bin so schrecklich aufgeregt, dass kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich hatte nach deinem Anruf schon das Schlimmste befürchtet und jetzt gibt es eine solche Nachricht, das haut mich einfach um.“ Annemieke schloss den Mund und Wietske musste leise Lachen. „Ich hoffe unser Kind wird nicht auch so eine kleine Quasselstrippe wie du, sonst muss ich mir doch noch Ohrenstöpsel kaufen.“

Schwanger sein ist doof

Danke anSonnenscheinMie für dein liebes Kommntar und ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen. *lächel* P.S.: für mein persönliches Erdbeerchen <3
 

~7 Monate später~
 

Wietske saß, beziehungsweise lag auf ihrer großen beigen Couch und guckte Fernsehen, wobei sie es wohl eher versuchte. „Ach das ist doch alles Mist.“ Schimpfte sie und gleichzeitig fiel ihr die Fernbedienung aus der Hand. „Was ist denn los?“ Annemieke steckte, mit Küchenschürze und Kochlöffel bewaffnet, den Kopf durch die Wohnstubentür und sah ihre hochschwangere Frau fragend an.
 

„Erstens kann ich durch die Murmel hier vorne nichts sehen, zweitens ist mir gerade die Fernbedienung zu Boden gefallen und drittens will ich endlich das unser Kind zur Welt kommt, Schwanger sein ist doof.“ Sie schmollte und verschränkte die Arme so gut es ging vor ihrem Körper. „Ach Erdbeerchen, nun sei mal nicht so. Noch 4 Wochen dann hast du es ja geschafft.“ Annemieke wollte Wietske einen Kuss geben, doch die drehte ihren Kopf weg. „4 Wochen ist eindeutig zu lang, ich will das es jetzt kommt.“ „Darüber schimpfst du schon seit 2 Monaten, sei tapfer Schatz, die letzen 4 Wochen schaffst du auch noch.“
 

Wietske murmelte etwas Unverständliches und ließ sich die Fernbedienung von Annemieke reichen „Ist denn das Essen bald fertig? Ich habe Hunger.“ Wietske sah ihre Frau lächelnd an und griff nach ihrer Hand. „Gib mir noch 20 Minuten dann ist die Kartoffelsuppe fertig. Ich hoffe sie schmeckt auch so gut wie zu Hause bei deiner Mutter, immerhin habe ich mich ganz genau an das Rezept gehalten.“
 

Annemieke wischte den Schweiß von ihrer Stirn und rieb sich dann nachdenklich die Stirn. „Ach wird schon gehen und wenn nicht, dann muss meine Mutter eben doch mal vorbei kommen.“ Annemieke schüttelte darüber nur den Kopf. „Das sagst du ja nur, weil deine Mutter dich dann wieder von Vorne bis Hinten bedient.“

„Das ist gar nicht wahr, aber du weißt ja nicht wie es ist schwanger zu sein.“
 

Wietske steckte ihrer Frau die Zunge raus und grinste frech „Und du weißt nicht wie es ist, die Frau einer Schwangeren zu sein. Putzen, Kochen, Arbeiten, dich umsorgen und verwöhnen, Schwangerschaftskurs und noch der Kurs für werdende Väter. Ich denke nicht das du mit mir tauschen möchtest oder?“ Annemieke steckte ihrer Freundin auch die Zunge heraus, ehe sie Wietske zärtlich küsste.
 

„Einigen wir uns darauf, dass wir beide es nicht immer leicht haben?“ „Ja das finde ich fair. Ich hol dich dann wenn die Suppe fertig ist ja?“ „Du bist ein echter Schatz.“ „Na für dich doch immer.“
 

Annemieke verschwand wieder in der Küche, während Wietske ihren Kopf etwas empor reckte um ein Blick auf den Fernseher zu erhaschen. Sie wusste ja selbst ganz genau, dass es mit ihr in den letzten Monaten nicht ganz einfach gewesen war, aber sie konnte doch nichts gegen ihre Stimmungsschwankungen tun oder gegen die Tatsache, dass sie sich zunehmend weniger eigenständig bewegen konnte.
 

Solange sie dazu in der Lage gewesen war, hatte Wietske in Konstanz auf der Bühne gestanden mit Annemieke. Aber seit Mitte des 4. Monats hatte sie dann nur noch sporadisch und ab 5. Monat, gar nicht mehr auf der Bühne gestanden. Wietske war einfach keine Frau, die sich länger als eine Woche zu Hause auf der Couch trollen konnte, sie brauchte eine Aufgabe. Allerdings war das Kaufen von Babysachen und Spielzeug eine sehr kostenintensive Beschäftigung und konnte ja nicht ewig fortgeführt werden. Wahrscheinlich hatte sie schon Sachen bis zur Einschulung ihres Kindes.
 

Wobei sie ja beideist nicht mal wussten, was es überhaupt werden würde. Bewusst hatten sie sich dagegen entschieden, es zu wissen. Immerhin war das schon etwas sehr Besonderes und Wietske wollte nicht, dass jeder es wusste. Einige Male war sie auch in der Versuchung gewesen ihre Frauenärztin danach zu fragen, Annemieke hätte es ja nicht wissen müssen, aber das kam ihr dann doch falsch vor und so ließ sie es am Ende einfach sein und beschloss sich überraschen zu lassen.
 

Hugo kam schleichend in das Wohnzimmer getapst und sprang mit einem Satz auf Wietskes Bauch, was diese zusammen zucken ließ. „Hallo mein Kleiner.“ Sagte sie sanft, als sie sich wieder ein bekommen hatte. Der kleine Stubentiger schmiegte sich an ihre Hand und leckte kurz über ihre Haut. Wietske war sich sicher, dass auch Hugo mitbekommen hatte, dass sich hier etwas veränderte, wie hätte er das auch übersehen können immerhin hatte durch die Renovierung des Gästezimmers einiger Trubel geherrscht und nicht immer hatte alles Problemlos funktioniert.
 

„Na ihr zwei Hübschen.“ Annemieke war in die Stube gekommen und hatte sich zu Wietske auf die Couch gesetzt. Hugo nutzte die Chance und sprang von Wietskes Kugelbauch, der ihm offensichtlich suspekt war auf Annemiekes Schoß, der glücklicherweise immer noch so war wie zu vor. „Oh Hallo Annemieke, ich hab dich gar nicht gehört.“ „Das habe ich gemerkt, du warst ganz schön in Gedanken oder?“ Wietske lächelte und lehnte ihren Kopf an Annemiekes Schultern. „Ein wenig, es ist ganz schön langweilig muss ich sagen.“ „Ich weiß, aber du erinnerst dich doch sicher von unsere liebe Hebamme Christina immer so schön sagt: „Ihr werdet euch noch die Zeit, als euer Kind im Bauch war zurück wünschen.“ Dabei hob Annemieke drohend den Finger und musste dann anfangen zu lachen.
 

„Lass das bloß nicht Christina hören, sonst dürfen wir keine Atemübungen mehr machen.“ „Oh ja wie würde ich das vermissen.“ Sagte Annemieke und stupste Wietske an. „ Und jetzt zählen wir alle bis 5 und dann atmen wir kräftig ein und aus. Ja nicht zu schnell werden sonst geht ihnen die Puste aus.“ Wietske japste vor Lachen nach Luft und boxte Annemieke an den Oberarm. „Das war nicht nett von dir, was wenn ich jetzt erstickt wäre?“ „Dann hätte ich den Notarzt gerufen.“
 

„Haha wie witzig und jetzt lass uns Essen gehen, in Ordnung?“ „Aye, aye Sir.“ „Annemieke übertreibe es nicht sonst muss ich böse werden.“ „Tut mir leid, ich bin auch ein wenig aufgeregt, nur noch 2 Wochen, dann bin ich erst mal beurlaubt und dann ist es schon fast soweit.“ Wietske griff nach Annemiekes Hand und streichelte sie sanft. „Wir kriegen das zusammen hin und dann geht ein neues Leben für uns los ok?“ Annemieke nickte, half Wietske beim Aufstehen und zusammen gingen sie in die Küche.
 

Als beide am Tisch saßen und Hugo auch mit Essen versorgt war, hatte Annemieke gar nicht mehr so recht Hunger. Sie betrachtete Wietske beim Essen, der ihre Kartoffelsuppe glücklicherweise mindestens genauso gut zu schmecken schien wie die ihrer Mutter Helena. Wietske passte mit ihrem Bauch nicht mehr ganz an den Tisch und Annemieke amüsierte sich heimlich immer ein wenig darüber. Auch jetzt war es wieder sehr lustig anzusehen wie Wietske versuchte den Inhalt ihres Löffels fleckenfrei zu ihrem Mund zubekommen was nicht immer so einwandfrei klappte, weshalb ihre schicke blaue Latzhose auch einige Flecke aufwies. Auch wenn Wietske es nicht gern hörte, in letzter Zeit so oder so nicht, war sie für Annemieke noch immer die schönste Frau auf der Welt.
 

Ob sie nur eine Murmel vor sich her schob oder nicht, ob sie nun in einer Latzhose bekleckerten oder einem Kleid lief. Sie war noch immer die Frau die Annemieke geheiratet hatte und die sie von ganzen Herzen liebte. „Alles in Ordnung, Annemieke.“ Wietske hatte mich am Bein an gestupst und sah mich lächelnd an. „Ja alles in Ordnung, ich habe bloß gerade daran gedacht, das du noch immer das süßeste Erdbeerchen bist das ich kenne und das ich dich sehr liebe.“ Wietske fing anzustrahlen und ließ ihren Löffel sinken. „Das hast du schon gesagt. Ich geh dir mit meinem Gemecker manchmal ganz schön auf den Keks oder?“ „Ach gar nicht, das gehört eben dazu, aber ich würde wohl lügen, wenn ich behauptete die normale Wietsi würde mir nicht fehlen.“
 

„Glaub mir, mir fehlt sie auch total. Ich vermisse es mich in schöne Kleider zu stecken und mich hübsch zu machen, dich mal mit schöner Unterwäsche zu überraschen. So eine Tonne zu sein ist echt frustrierend. Wie halten das bloß die anderen aus?“ „Das musst du Eline oder deine Mutter fragen, ich habe noch kein Kind bekommen.“ „Ach die meinen immer nur, dass das dazu gehört. Und eines sag ich dir Sonnenscheinchen, das nächste Kind bekommst du, dass mache ich nicht nochmal mit.“
 

Annemieke sah Wietske ernst an. „ Ich dachte wir hätten das besprochen, Wietske.“ Wietske seufzte und sah Annemieke schmollend an. „Ach Schatz ein Kind ist doch doof, lass uns lieber 2 haben.“ „Das sagt die Frau, die vorhin noch meinte Schwanger sein wäre doof.“ „Na deshalb könntest du ja auch das zweite Kind bekommen.“ „Wietske ich weiß noch nicht mal ob ich der Verantwortung für ein Kind gewachsen bin, da müssen wir nicht schon das nächste Planen hm?“ „Ich meine ja nur.“ „Lass uns darüber nochmal reden wenn unser erstes Kind da ist und wir dann noch Lust haben ok?“
 

Wietske gab sich geschlagen und fing wieder an zu Essen. Diese Diskussion hatten sie schon geführt, noch ehe Wietske schwanger geworden war und irgendwie war noch keine Einigung in Sicht. Annemieke konnte deutlich die angespannte Stimmung während des Essens spüren und ihr war auch klar, dass das nicht nur so war, weil Wietske schmollte, weil sie sich noch etwas gegen ein zweites Kind zierte. Wietske stocherte in ihrem Essen herum und aß kaum etwas von der Suppe auf die sie vorhin noch solchen Appetit gehabt hatte.
 

„Also Wietske was ist los? Bist du noch sauer mit mir?“ Wietske sah auf und schüttelte den Kopf. „Aber irgendwas hast du doch, ich sehe es dir genau an.“ Annemieke stützte ihr Kinn auf ihre Hände und sah ihre Frau lächelnd an. „Du kannst mir doch vertrauen hm?“ Wietske seufzte und sah Annemieke aus traurigen Augen an. „Ich frage mich, ob unser Kind gesund sein wird und ob ich danach je wieder auf der Bühne stehen kann.“ „Wie kommst du denn jetzt darauf? Hat Dr.Wiegank was gesagt, dass dich beunruhigt?“ Wietske schüttelte den Kopf und schob den Teller von sich.
 

„Ich habe einfach Angst das etwas schief geht. Bisher war das Leben nicht so fair zu uns und es ist immer etwas geschehen, bevor wirklich glücklich werden konnten. Was wenn ich dieses Kind hier verliere oder irgendwas damit nicht stimmt. Ich habe mir so sehnlichst ein Kind gewünscht, dass ich gar nicht daran gedacht habe was alles schief gehen kann.“ Tränen kullerten über Wietskes Gesicht und sie fing leise an zu schluchzen. „Ach Erdbeerchen.“ Annemieke stand auf, ging zu Wietske und umarmte sie so gut es eben geht.
 

„Mach dir doch nicht solche Gedanken, es wird schon alles gut gehen. Meinst du nicht, dass es schon schwer genug war überhaupt schwanger zu werden und das, dass für unsere Schwangerschaft genug Unfairness war?“ „Ich wünsche es mir so sehr, aber ich weiß es nicht. Meine Mutter hatte auch 2 Fehlgeburten ehe sie mit mir Schwanger wurde, was ist wenn das mit unserem Kind genauso ist. Ich weiß nicht, ob ich das ver …“
 

Annemieke hatte Wietske ihren Zeigefinger auf den Mund gelegt und sie damit zum Schweigen gebracht. „Hör mal zu Wietske, egal was das Leben noch für uns bereit hält, wir werden es zusammen durch stehen. Bisher hat uns noch nichts getrennt und das wird auch jetzt nicht geschehen. Ihr Zwei…“ Dabei tippte Annemieke ihrer Frau auf die Nase und dann auf den Bauch. „…seid das Wichtigste für mich und ich werde schon dafür sorgen, dass alles glatt geht, verstanden?“ Wietske nickte langsam und strich über ihren Bauch. „Du hast eine ganz tolle Mami.“ Flüsterte sie dem ungeborenen Kind zu und lächelte leicht. „Nein, unser Kind hat 2 tolle Mamis.“ Annemieke küsste Wietske zärtlich und dann streichelte auch sie über den Bauch.
 

„Ich bin schon so aufgeregt was es wohl werden wird.“ Sie legte ihren Kopf an den Bauch ihrer Frau und horchte ein bisschen. „So wie das Kind immer tritt wird es ein Fußball spielender Rabauke, der uns den letzten Nerv kosten wird“ „Ach sage doch sowas nicht. Es wird bestimmt eine kleine Prinzessin, die von ihrem Großvater von hinten von Vorne verwöhnt wird.“ Annemieke hielt kurz inne und sah Wietske ernst an.
 

„Glaubst du, dass meine Eltern unsere Einladung annehmen werden? Ich würde mich so gerne mit ihnen versöhnen und unserem Kind die Chance geben, mit beiden Großelternteilen aufzuwachsen.“ Wietske strich Annemieke durch das blonde Haar und lächelte sie aufmunternd an. „Ich glaube dein Papa wird es sich nicht nehmen zu kommen, bei deiner Mutter allerdings bin ich mir auch gar nicht so sicher.“ „Meine Mutter kann von mir aus, auch bleiben wo der Pfeffer wächst, Hauptsache Papa wird da sein und unserem Kind ein guter Großvater sein. In Helena hat sie immerhin eine tolle Großmutter, da braucht sie keine Zweite.“
 

Annemieke legte ihren Kopf wieder an den Bauch ihrer Frau und horchte, ob ihr Kind etwas machte. Wietske wusste ganz genau, dass es Annemieke noch immer nicht so gleichgültig war, was ihre Eltern betraf, wie sie es sich wünschte. „Unser Kind wird mit einer tollen Familie aufwachsen so oder so. Da habe ich keine Bedenken. Anna freut sich jetzt schon total und Jasper und Jara rufen jetzt schon einmal die Woche an um zu fragen, ob das Kind schon da ist. Es wird also nie langweilig.“
 

„Aha! Daher waren unsere letzen Telefonrechnungen so hoch. Du telefonierst immer Stunden lang mit den beiden Knirpsen was?“ „Das ist gar nicht wahr, höchstens mit Eline. Aber was soll ich denn machen, wenn du immer arbeiten musst und ich hier mit Hugo auf der Couch versauere?“ „War doch bloß ein Scherz. Unsere Telefonrechnung ist nicht höher als sonst.“ Wietske schmollte. „Eine schwangere Frau verarscht man nicht.“

Mein Kind, dein Kind, unser Kind

Der alte Wecker neben dem Bett zeigte bereits 2:23 Uhr an und trotzdem hatte Wietske bisher noch kein Auge zu getan. Erschöpft und müde war sie mit Annemieke um 10 ins Bett gegangen und trotz alle dem war an Schlaf nicht zu denken. Ihr kleines Würmchen hielt erstens nicht viel von Schlafen in der Nacht, was ja noch heiter werden konnte wenn es erst mal da war und zweitens machte es der kugelrunde Bauch nicht gerade einfach eine gute Schlafposition zu finden.
 

»Noch 3 Wochen« sagte sich Wietske immer und immer wieder in der Hoffnung es würde irgendwas an ihrer Unzufriedenheit ändern, aber leider waren es dann doch nur leere Worte. Ein Glück war eine Schwangerschaft nicht die ganzen 9 Monate so schrecklich anstrengend wie jetzt. Wietske hatte das seltene Glück gehabt nur ganz wenig an Morgenübelkeit und Wasser in den Beinen gelitten zu haben, dafür war sie aber auch mit einem Kind gesegnet, dass sicher in 20 Jahren mal Fußballer des Jahres wurde.
 

Beruhigend streichelte sie über ihren Bauch in der Hoffnung, dass sich ihr Kind etwas beruhigte aber anscheinend fand es das toll und machte nur noch mehr Party in ihrem Bauch. Seufzend wandte sich Wietske zu Annemieke und beobachtete ihr friedlich schlafendes Gesicht. Sie war heil froh, dass Annemieke von ihrer Schlaflosigkeit nicht so viel mitbekam. Wer gesagt hatte ein Kind war erst nach der Geburt anstrengend, der hatte wohl gelogen oder wahlweise keine Ahnung.
 

An was man alles denken musste, was man kaufen musste, wie oft man alleine zu Untersuchungen musste, Beamtengänge, all die erfreuten Frauen, die gerne den Bauch streicheln wollte und Annemieke musste dann auch noch arbeiten.
 

Die Erschöpfung war ihr deutlich vom Gesicht abzulesen und Wietske plagte ein bisschen das schlechte Gewissen. Natürlich sie hatten sich beide ein Kind gewünscht, aber der Wunsch war bei Annemieke nie so intensiv wie bei ihr selbst gewesen und letztlich hatte sie ihre geliebte Frau wohl zum Teil auch nur zu einem Kind überredet.
 

Und was war überhaupt wenn Annemieke das Kind nicht al das Ihrige akzeptieren konnte? Es war nun mal so, dass es rein biologisch Wietskes Kind war und das Annemieke nur die soziale Mutter sein würde trotz der Tatsache, das beide verheiratet waren. Annemieke winkte bei dem Thema immer ab, aber Wietske konnte es an ihrem Gesicht ablesen, dass sie diese Angst auch quälte. Man konnte niemals im Voraus wissen was geschehen würde, wie beide auch nicht gedacht hätten, dass es über ein halbes Jahr dauern würde schwanger zu werden und das sie deutschen Ärzte da so anstellen würden.
 

Es hatte allein Wochen gebraucht einen Arzt zu finden, der Wietske künstlich befruchtete, ganz zu schweigen dazu, überhaupt eine Samenspende zu bekommen. Wietske schüttelte die trüben Gedanken ab und strich über Annemiekes Wangen, die daraufhin lächelte. „Ach wie schön wäre es wenn wir nun endlich glücklich sein könnten.“ Murmelte sie, mehr zu sich selbst, als zu Annemieke, die sie noch immer berührte. Wietske nahm ihre Hand wieder zurück und legte sie auf ihren Bauch.
 

Sie musste schon wieder auf Toilette. Noch so eine furchtbare Sache. Warum musste das Kind auch so auf die Blase drücken, dass Wietske ständig auf Toilette musste. Schnaufend kullerte sie sich auf dem Bett und schlüpfte in ihre Hausschuhe, die direkt am Bett ständen. Annemieke bewegte sich ein wenig und Wietske befürchtete schon sie hätte Annemieke geweckt, aber diese zog nur ihre Decke etwas höher. Wietske schlich aus dem Schlafzimmer ins Bad.
 

Sie hörte Hugo leise schnurren während sie dort im Bad war und konnte durch den leicht offene Tür sehen, wie sich sein Schwanz immer wieder bewegte. Ob das mit dem Kind und Hugo wohl auch gut gehen würde? Hugo war sehr sensibel und reagierte auf alles was sich verändert sehr penibel. Das war sein Reich und das teilte er nur mit seinen zwei Frauchen. Es würde wohl das ein oder andere Tütchen Leckerlies brauchen, bis er den kleinen neuen Mitbewohner akzeptieren würde. Es würde Wietske im Herzen weh tun, ihn weg geben zu müssen, weil er sich nicht mit dem Kind verstand. Was war man denn da für eine Person, wenn man das Haustier gegen ein Kind austauschte? Zu gerne hätte sie ihr jetzt hinter seinem rechten Ohr gekrault, wo er es am meisten mag, aber soweit bücken konnte sie sich leider nicht mehr.
 

Ziemlich hell wach, schlürfte Wietske in die Küche, nahm sich die Packung Erdbeereis, einen großen Löffel und ging dann ins Wohnzimmer. Annemieke sollte noch etwas in Ruhe schlafen, nicht das sie am Ende irgendwann noch den Text vergaß. Umständlich wickelte sie eine Decke um ihre Beine, machte den Fernsehe an und aß frustriert Erdbeereis, aus einem 1 Liter Behälter.
 

Hugo spähte um die Ecke und stupste mit einer Nase die Tür zum Schlafzimmer auf, die Wietske nachts nicht mehr richtig geschlossen hatte. Anschleichend tapste er über den Boden, sprang mit einem Satz auf das große Bett und erreichte schließlich die Höhe, wo Annemiekes Kopf auf dem Kissen gebettet war. Er stupste gegen ihre Nase, was sie veranlasste diese leicht zu kräuseln. Er wiederholte dies ein paar Mal und wäre fast von Annemiekes Hand getroffen worden. „Aufhören.“ Murmelte sie schläfrig und zog die Decke über ihre Nase.
 

Hugo gab aber nicht so leicht auf und fing jetzt an kläglich zu Mauzen, als stände er kurz vor dem Hungertod. „Hugo, hau ab.“ Fluchte Annemieke und zog sich die Decke nun über den Kopf. Hugo, der ja nun kein dummer Kater war, sprang auf ihren Körper und begann in die Decke zu krallen. Genervt stöhnte Annemieke auf und kroch unter der Decke hervor. „Mensch was denn?“ Sie sah den kleinen Kater an und er blickte ihr aus den unschuldigsten Katzenaugen entgegen und mauzte nur leise.
 

Annemieke musste lächeln und strich über sein Fell und er fing genüsslich an zu schnurren. Sie wandte ihr Gesicht zur anderen Betthälfte und musste feststellen, das Wietske nicht dort war. Panik wäre wohl zu viel gesagt, aber leichtes Unwohlsein überfiel Annemieke. Sie wusste ja nicht ob Wietske einfach nur wach war und sich irgendwo in der Küche lümmelte oder ob sonst was geschehen war, dass sie nicht in ihrem Bett war. Sie fuhr über die Decke, sie war ganz kalt anscheinend lag Wietske hier schon länger nicht.
 

Ein prüfender Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es erst 8:51, spätestens um 9 hätte eh der Ecker geklingelt, sie waren ja mit Oli verabredet, letzte Babysachen kaufen die noch fehlten wobei Annemieke kaum glauben konnte das da noch was fehlte. „Wo ist denn Wietske?“ fragte sie Hugo, der mauzte als ob er sie verstanden hätte und so gleich vom Bett sprang und zielstrebig in die Wohnstube rannte.
 

Annemiekes nackte Füße tapsten über den Boden und dann lächelte sie erleichtert. Wietske lag eingekuschelt in einer Decke auf der Couch. Der große Eisbecher stand auf dem Couchtisch und der Fernseher lief. Anscheinend hatte Wietske nicht schlafen können und war deshalb hier hin gegangen, schlussfolgerte Annemieke, gab Wietske einen Kuss auf die Stirn, zog die Decke höher und schloss dann die Tür hinter sich.
 

20 Minuten konnte Wietske schon noch liegen bleiben.“Komm Hugo wir machen Frühstück.“ Sagte sie zu ihrem tierischen Mitbewohner der beim Thema Frühstück gleich große Ohren bekam, vorrannte und sie wieder umdrehte, ob Annemieke ihm auch folgte. „Na mein großer auf was hast du denn Lust?“ fragte sie ihn und kramte etwas ihm Vorratsschrank herum. „Wir haben Hühnchen und Rind zur Auswahl.“ Annemieke musste manchmal über sich selbst schmunzel, dass sie Hugo oft wie einen Mensch behandelte, aber er war ihr eben sehr ans Herz gewachsen und das war ja zu Weilen kein Verbrechen. Da Hugo jetzt offensichtlich aber nicht mehr gesprächig war, sondern nur noch was Essen, gab es Hühnchen und Annemieke fing direkt danach an den Tisch zu decken.
 

Der Kaffee für sie und der Tee für Wietske waren gerade fertig, da öffnete sich die Wohnzimmertür und Wietske kam mit dem Eisbecher unter dem Arm in die Küche. „Einen wunderschönen Guten Morgen.“ Flötete Annemieke, nahm Wietske das Eis ab und küsste erst mal richtig wach. „Hmm das habe ich gebraucht.“ Sagte Wietske lächelnd und schmiegte ihren Kopf gegen Annemiekes Schulter. „Na konntest du die Nacht wieder nicht schlafen?“ Wietske nickte und setzte sich an den Tisch. „Ich glaube es wird doch ein fußballspielender Junge, mit strohblondem Haar.“ Annemieke lachte und goss Wietske Pfefferminztee ein, das wirkte auf ihr kleines Würmchen immer beruhigend.
 

„Ein kleiner Milan also?“ Annemieke grinste und Wietske verzog das Gesicht. „Ich dachte dieser Name wäre vom Tisch?“ „Ich finde den immer noch gut, außerdem ist Finn auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Ich möchte nicht dass unser Sohn Finn van Tongeren heißt. Da hört sich Milan van Tongeren schon edler an.“ Wietske verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Schnute. „Willst du mich schob wieder ärgern?“ „Ach was niemals und im Notfall lassen wir Oli entscheiden wie unser Kind heißt.“
 

Wietske fing an zu lachen. „Wenn es nach Oli gehen würde, dann hieße unser Kind wenn es ein Sohn wird Marc-Oliver und als Mädchen wahrscheinlich Maria-Olivia.“ „Na ein Glück, das er nichts zu sagen hat und er uns trotzdem die Möbel aufbaut und mit zum Einkaufen kommt um unsere Taschen zu tragen.“ „Ein echter Gentleman, obwohl er als Tod sonst sicher nicht so viel tragen muss.“
 

Nachdem Frühstück zogen sich beide um, wobei Wietske wieder mal feststellen musste, dass es einfach sehr kompliziert war sich gerade jetzt im Winter fachgerecht anzuziehen wenn man sich wie ein Wal auf dem Trockenen fühlte und die eigene Frau einem die Schuhe zu binden musste. „So fertig sind wir, jetzt fehlt bloß noch…“ Und da klingelte es auch schon an der Tür und Oli stand breit grinsend vor der Tür.
 

„Guten Morgen ihr zwei Grazien.“ Sagte er gut gelaunt. „Morgen.“ Wietske schob sich an ihm vorbei und ging schon mal die Treppe hinab. „Was hat sie denn?“ „Sie hat sich gerade darüber geärgert, dass sie ihre Schuhe nicht allein zu machen kann. Ach ja und erwähne heute nicht mehr den Satz »Nur noch 3 Wochen« sonst bewirft Wietske dich bestimmt mit irgendwas.“ „Das hört sich ja viel versprechend an.“
 

Annemieke harkte sich bei ihm unter und schnell folgten sie Wietske. Diese war schon unten angekommen und wirkte schon wieder etwas fröhlicher. Oli hielt ihr die Tür auf, sodass sie vorne ins Auto steigen konnte und hatte den Sitz auch schon nach hinten gemacht. „So was brauchen wir denn jetzt noch?“ fragte Oliver als wir uns bereits auf der Straße befanden.
 

„Ich habe keine Ahnung, ihr habt doch noch mal eine Liste gemacht und nicht ich.“ Wietske kramte in ihrer Handtasche und zog einen zerknitterten Zettel heraus. „Also wir brauchen ein Nachtlicht, das wir in die Steckdose machen können, eine aufziehbare Uhr die eine Melodie spielt und ganz wichtig Babyfon.“ „Ich dachte wir nehmen das Babyfon, das wir von Catharina haben.“ Warf Annemieke ein und lehnte sich leicht nach vorne.
 

„Ich habe mir das mal angesehen, ich glaube das taugt nicht mehr so richtig viel und außerdem ist das schon 5 Jahre alt, die heutigen sind viel besser, die haben eine Reichweite bis zu 5 Kilometern.“ Erzählte Oli stolz, als ob er gerade das Feuer und das Rad zusammen erfunden hätte. „Das ist doch gut, dann können wir auch mal aus dem Haus gehen in den Garten und müssen nicht drin bleiben wenn unser Kind schläft.“ Stimmte Wietske mit ein und wirkte ebenfalls sehr überzeugt.
 

„Ich bezweifle zwar, dass unser Garten mehr als 50 Meter von unserem Haus entfernt ist, aber lasst uns noch ein Babyfon kaufen.“ Bei dem ganzen Geld, dass ihr Baby bereits vor seiner Geburt gekostet hatte war es um die 50 Euro nun auch egal, dachte sich Annemieke und ergab sich ihrem Schicksal. Ihr Kind brauchte keinen Vater, es würde immerhin Oli haben der für alles Väterliche zuständig war. „Was grinst du denn so?“ Fragte Oli Annemieke und bog rechts in das Parkhaus ein. „Ich dachte mir gerade nur, dass unser Kind sicher einen tollen Vater in dir hat.“
 

Sie sah wie Oli rot wurde und auch Wietske musste leise lachen. „Ach jetzt hör aber auf, ich bin ja nicht der Vater von dem her.“ Er winkte ab und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Wietske zwinkerte Annemieke durch den Rückfahrspiegel an und lächelte.Oli parkte das Auto und das Trio fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Das hier ansässige Babyfachgeschäft war laut dem neusten Mutterführer das beste Geschäft um alles für das Kind zu besorgen, wobei es Annemieke recht egal war, was so ein Mutterführer sagte, sie würden sicher auch schon so wissen, was das Beste für ihren Nachwuchs war, hoffentlich.
 

„Guck mal Annemieke, ist das nicht süß?“ Wietske zeigte auf einen Stubenwagen aus anbandelten Holz, natürlich und Prinzessin Lilli Fee Ausstattung, der Traum aller Mütter. Annemieke legte den Kopf schief, als ob das etwas am der Optik ändern könnte. „Echt niedlich, aber zu pink für meinen Geschmack.“ Wietske knuffte ihre Freundin in die Seite und verschränkte ihre Hände miteinander. Eine emsige Verkäuferin, kam auf das Trio zu und begrüßte alle freundlich
 

„Willkommen bei uns, was kann ich denn für sie tun?“ „Wir brauchen ein Babyfon.“ Sagte Wietske und sah auf den Zettel. „Aber eines mit einer recht großen Funkweite, das wäre schon wichtig.“ Meinte Oli und sah Annemieke fragend an. Diese nickte. „In welchem Monat sind sie denn?“ fragte die Frau und ging mit den Dreien zu den Babyfonen. „8.Monat, noch 3 Wochen.“ „Dann wurde es aber Zeit das sie ihren Mann zum Einkaufen mitgebracht haben.“

Überraschungspakete

Vielen Dank an meine kleine persönliche Erdbeere für ihre lieben Kommentare <3
 

Oli konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, während Wietske diese Bemerkung weniger toll fand. War es denn nicht auch einfach möglich, dass sich zwei Frauen liebten und das ein Mann tatsächlich nur zum Taschen tragen mit kam? Zumal Wietske und Annemieke sich sogar an den Händen hielten. „Das ist nicht meine Frau, das ist…“ „Oh wenn jetzt das Kind bald kommt dann wird es aber höchste Zeit oder?“ „Nicht das es sie was angehen würde, aber Oli ist ein Kollege und guter Freund. Ich bin verheiratet und zwar mit einer Frau.“
 

Die Verkäuferin wirkte irritiert und sah von Wietske zu Annemieke und dann zu Oli. „Oh.“ „Ja genau oh.“ Wietske nahm Annemiekes Hand wieder und gab ihr einen Kuss. „Da wir das ja geklärt haben können wir dann jetzt wegen einem Babyfon gucken?“ Annemieke sah die Verkäuferin entschuldigend an. Sie wusste ja, dass es Wietske gehörig störte, dass man so oft annahm Oli wäre ihr Mann oder der von Annemieke aber heute reagierte sie besonders forsch darauf. „Ja natürlich und es tut mir leid.“
 

Die Verkäuferin war puderrot geworden und eilte durch die Gänge. Es schien als hätte sie es jetzt besonders eilig, das Gespräch zu beenden. „…und dieses hier hat die höchste Reichweite mit bis zu 6 Kilometern und dann gibt’s dazu noch ein 3.Gerät, dann kann jeder Eines bei sich tragen.“ Oli nahm ihr die Packung ab und betrachtete die Beschreibung. „Was meint ihr, könnte es das hier sein?“
 

Er reichte es an Wietske und Annemieke weiter, die das Ganze skeptisch betrachteten. „Also ich weiß nicht, müssen wir tatsächlich 25 Euro mehr ausgeben für ein Kilometer weiter und ein Gerät mehr?“ fragte Annemieke und schüttelte innerlich den Kopf über einen Preis von 74,99. Das für 49,99 war schon mehr als genug wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte es auch das für 29,99 getan aber wie oft im Leben bekam man schon ein Kind? „Ach Schatz bitte, ich würde mich dann echt abgesicherter fühlen und für müssen ja dafür auch nicht die teuerste Spieluhr nehmen oder?“
 

Oli und Wietske sahen Annemieke aus ihren Kulleraugen an und diese seufzte ergeben. „Ihr seid echt fies und zwar beide, wenn ihr es unbedingt wollt, dann muss Oli die 25 Euro mehr zahlen.“ Sie grinste und Oli zog eine Schnute. „Ist das mein Kind oder euer Kind?“ „Da ich dich vorhin im Auto zum Super Vaterersatz erklärt habe brauchst du nicht so geizig sein.“ Jetzt war er es der ergeben seufzte und sich die Packung schnappte. „In Ordnung dafür werde ich aber mindestens Patenonkel.“
 

Annemieke war das eigentlich ziemlich schnuppe, sie hatte seit Jahren keine Kirche mehr von innen gesehen, aber Wietske wollte gerne eine Taufe für ihr Kind, also war es durch aus möglich. „Da musst du Wietske fragen.“ „Darüber müssen wir nochmal reden ok?“ Wietske deutete auf die Verkäuferin, die dem Gespräch recht interessiert folgte. „Okay dann sucht ihr zweimal noch den Rest zusammen und ich gehe mal zu den Kinderwagen.“ Er zwinkerte den beiden Frauen zu und schnappte sich die Verkäuferin.
 

„Was meinst du was er da jetzt will?“ Wietske hatte sich bei Annemieke untergeharkt und zusammen gingen sie durch die Gänge. „Einen Kinderwagen vielleicht?“ „Meinst du seine neue Freundin ist etwa auch schwanger?“ Wietske sah Annemieke fragend an und blieb dann bei plüschigen Spieluhren zum Aufziehen hängen. „Das eher nicht und selbst wenn er hat gesagt das er sich noch nicht bereit genug für ein Kind fühlt.“ „Dafür macht er sich hier aber schon ganz gut.“ beide mussten lachen.
 

„Oh guck mal Annemieke eine Spieluhr in Erdbeerform, das ist so niedlich.“ Sie drückte das Teil an sich, als wäre der Kauf schon beschlossene Sache. „Und was wenn es ein Junge wird, dann ist er für ewig ein von Erdbeeren geprägter kleiner Junge.“ „Ich möchte aber auch nicht, dass er sich einen Mond anguckt mit so einem fiesen Lachen, da schläft er ja nie.“ „Also vor dem 3.Monat erkennt er eh noch nicht viel.“ „Aber ich will ja in 4 Monaten nicht wieder los um eine neue Spieluhr zu kaufen.“
 

Beide grinsten sich an. „Es ist gar nicht so einfach sich zu einigen oder?“ „Nein ich glaube bei einem normalen Pärchen ergibt sich der Mann immer dem Willen seiner Frau.“ „Du hast deinen Willen bei fast allem bekommen darf ich wenigstens die Spieluhr aussuchen?“ Annemieke lächelte Wietske an und gab ihr dann einen kurzen Kuss. „Na gut, du hast ja Recht, such dir eine aus ich werde auch nicht rum meckern, versprochen.“ „Danke Schatz, dann entscheide ich mich nämlich für diesen Engel hier, der ist doch niedlich und passt zu beiden Geschlechtern oder?“ Wietske nahm den samtigen Engel in die Hand und zog die Leine auf. Ein wunderschönes Lied erklang, dass weder Annemieke, noch Wietske kannten, aber es war egal, sie hatten sich sofort in das Lied verliebt. „Das nehmen wir?“ „Ja eindeutig, dass soll unser Kind abends hören.“
 

Annemieke legte es vorsichtig in dem Korb und küsste Wietske. „Und das nachgeben war doch gar nicht so schwer oder?“ Wietske wurde etwas rot und lächelte verlegen. „Wirklich nicht, es ist bloß, ich habe gar nichts anderes mehr als das Einkaufen für unser Kind und ich bin es gewöhnt diese Entscheidungen allein zu treffen und von dir Zustimmung zu bekommen.“ Wietske sah zur Seite, Annemieke zwang sie aber sanft sie wieder anzusehen. „Fühlst du dich ein bisschen allein gelassen?“ „Nein das ist es nicht direkt, nicht von dir. Ich weiß doch was du alles für mich machst und wie anstrengend ich bin. Aber irgendwie sehe ich gar keinen anderen mehr, nur noch Oli habe ich mit meinem Gerede über unser Kind nicht vertrieben, die anderen langweilen sich schon und kommen deshalb nicht mehr.“
 

Wietske hatte Tränen in den Augen, die Annemieke mit dem Daumen fort wischte. „Ssscht. Es ist schon ok, ich weiß das es nicht leicht ist, aber du hast die anderen wirklich nicht vertrieben. Im Moment herrscht einfach Ausnahmestimmung im Theater, weil so Viele krank sind und weil eben die Neuen noch viel Proben müssen und ja vielleicht ist ihnen das Gerede über Kinder zu viel, aber jede werdende Mutter redet doch viel über ihr Kind.“ Annemieke strich über Wietskes Wange und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Julian aus dem Kurs für werdende Väter hat erzählt, dass seine Frau von morgens bis abends nur über ihren Nachwuchs spricht und das er sich deshalb schon immer auf den Kurs freut. Also es gibt noch Mütter die viel schlimmer sind. Und wenn unser kleines Würmchen erst mal da ist, dann können sie alle nicht davon lassen und reden auch nur von unserem Kind.“
 

Wietske nickte und schenkte Annemieke ein kleines Lächeln. „Danke mein Sonnenschein. Ich will auch gar nicht immer so kompliziert sein, aber es kommt oft von ganz allein, ich kann gar nichts dagegen machen.“ „Das ist in Ordnung, ich rede bestimmt auch ganz oft von unserem Kind und bekomme das nicht mal mit.“ Annemieke tupfte mit einem Taschentuch über Wietskes Wangen und legte dann den Arm um ihre Frau, so gut es eben ging.
 

„Oh da seid ihr ja, ich dachte schon ich hätte euch hier verloren.“ Oli hatte eine kleine Tüte mit einer Fee auf der Vorderseite, die er mehr schlecht als Recht hinter seinen Rücken verbarg. „Wir waren uns bloß uneinig über die Spieluhr aber jetzt haben wir den Engel.“ Annemieke hielt ihn stolz hoch und Oli grinste dick und fett. „Was grinst du denn jetzt so?“ fragte Wietske und guckte leicht um ihn herum, um einen Blick auf die Tüte zu erhaschen, was ihr aber nicht so recht gelang. „Ich finde das äußerst poetisch, wo du doch auf Arbeit der Engel deines Mannes bist.“
 

Er lachte und bekam einen leichten Faustschlag. „Lass Franz Josef aus dem Spiel.“ Sie sahen sich alle 3 an und fingen an zu lachen. „Mal ehrlich die Spieluhr ist echt süß.“ „danke und jetzt sei du mal ehrlich was ist der Tüte?“ fragte Wietske und allein ein Blick reichte aus, dass Annemieke verstand und nach der Tüte griff die sie aber knapp verfehlte. „Tut mir leid, aber das ist ein Geheimnis.“ Er grinste und beschleunigte dann seinen Schritt. „Ich warte Draußen auf euch.“ „Sowas Fieses, er hat bestimmt ein Geschenk für später gekauft oder?“ „Das ist gut möglich, aber ich hoffe man überhäuft uns dann nicht mit Geschenken.“
 

„Naja den Kinderwagen haben ja deine Eltern schon bezahlt…“ „…und den Stubenwagen deine Schwester.“ Die Beiden gingen zur Kasse, zahlten die Spieluhr und das Babyfon, was sie nur noch 49,99 kostete weil Oli schon seine 25 Euro an der Kasse bezahlt hatte. „Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und möge ihr Kind gesund zur Welt kommen.“ Die Beiden Frauen nickten freundlich und verließen das Gebäude wo Oli grinsend an einer Säule lehnte.
 

„So Mädels, wollen wir noch was Essen gehen oder wo Kaffee trinken?“ „Wäre es schlimm wenn du uns heim fährst, als schwangere läuft sich das einfach nicht mehr so gut.“ Wietske klammerte sich an Annemieke, die dank ihres doch recht schmalen Körperbaus als Stütze eher untauglich war. „Ja natürlich, dann steigt mal ein.“ Während der kurzen Fahrt versuchte Wietske noch aus Oli heraus zu bekommen, was er gekauft hatte aber er ließ sich nichts entlocken. „Dann bis

heute Abend Annemieke.“
 

Oli sauste um die Ecke und die beiden Frauen gingen in ihre Wohnung. Es war gerade erst Mittagszeit und somit waren sie kaum 3 Stunden weg gewesen aber Wietske musste sich eingestehen das das Leben mit dickem Kinderbauch und 20 Kilo mehr auf den Rippen nicht mehr so einfach war. „Gott bin ich froh wieder hier zu sein, ich glaube ich muss erst mal auf Klo.“ Annemieke lachte, eigentlich musste Wietske immer auf die Toilette. Sie wollte gerade die Tür schließen, als sich die Nachbartür öffnete.
 

„Hallo Annemieke, der Postbote hat ein kleines Paket für dich abgegeben, also es steht Annemieke van Dam drauf, aber ich nehme mal an, damit bist du gemeint oder?“ sagte Franzi, ihre nette Nachbarin und reichte ihr das Paket. „Das war mein Mädchenname.“ Murmelte Annemieke, es gab nur zwei Personen, die ihren alten Namen auf ein Paket schreiben würden und zwar ihre Eltern. „Du klingst nicht sonderlich begeistert.“ Merkte Franzi an und betrachtete Annemieke skeptisch. „Es ist von m einen Eltern sie vergessen das mit der Hochzeit ganz gerne mal.“ Sie mochte Franzi, aber es ging Niemanden außer ihrer Familie etwas an, was sich in ihrer Familie so abspielte. „Dann ist ja gut.“ „Danke Franzi, ich lade dich mal wieder auf einen Kaffee ein ja?“ „Sehr gerne, ich komme darauf zurück.“
 

Ohne sich noch einmal umzudrehen ging Annemieke zurück in ihre Wohnung und schloss die Tür. In ihren eigenen Gedanken versunken wäre sie fast noch Hugo auf den Schwanz getreten. „Tut mir leid Hugo, das wollte ich nicht.“ Der getigerte Kater schmiegte sich durch ihre Beine und folgte ihr in die Küche wo sie das Paket auf den Tisch abstellte. Eigentlich war sie schon aufgeregt was ihre Eltern ihr schickten aber eigentlich wollte sie auch lieber nicht wissen was da drin war, bei den beiden wusste man schließlich nie.
 

Sie setzte sich an den Tisch, vor ihr das Paket und Hugo legte sich auf den warmen Fliesenboden. „Ich habe mir überlegt, ich könnte doch heute mal wieder für dich ko…“ Wietske kam fröhlich plaudernd in die Küche und sah dann wie Annemieke nachdenklich das Paket vor musterte. „Alles in Ordnung Schatz?“ Sie beugte sich leicht über Annemieke und betrachtete das Paket. » Annemieke van Dam«
 

Es war ihr sofort klar das das nur von zwei bestimmten Leuten sein konnte und nur das konnte auch erklären, dass Annemie angesichts dieses Paketes nicht wirklich glücklich wirkte. „Was hast du gesagt?“ Annemieke sah Wietske fragend an. „Ist schon in Ordnung.“ Wietske setzte sich neben Annemieke und legte ihr den Arm um die Schulter.
 

„Wir können es auch ungeöffnete zurückschicken aber was ist wenn deine Eltern das als kleines Friedensgeschenk geschickt haben?“ „Das glaube ich nicht, ganz ehrlich, ich schicke ihnen eine Einladung uns hier in Konstanz zu besuchen unserem neuen ZU Hause, da wo wir hoffentlich unser Kind groß ziehen und es kommt ein Paket?“ Annemieke hatte Tränen in den Augen, das konnte Wietske ganz deutlich sehen. Seit ihrer Hochzeit hatten sich nur telefonisch Kontakt gehalten und ihre Begeisterung über Wietskes Schwangerschaft hatte sich auch stark in Grenzen gehalten, wie nicht anders zu erwarten.
 

„Ich bin trotzdem dafür es zu öffnen, Schatz. Zurück schicken geht dann immer noch hm?“ Annemieke seufzte und lehnte ihren Kopf gegen Wietske. „Okay aber wenn es mich traurig machst dann musst du mich nachher trösten ja?“ „Natürlich ein Sonnenschein, was immer du möchtest.“ Sie küssten sich liebevoll und dann holte Annemieke eine Schere. Vorsichtig durchschnitt sie das Paketband und öffnete das Päckchen. Oben drauf lag ein Brief mit der Handschrift ihres Vaters, der sich für die Einladung bedankte, es aber für besser hielt nicht zu kommen. Es würde alle nur unglücklich machen und sie wollten nicht, dass Annemieke und Wietske trotz dieses eigentlich fröhlichen Ereignisses traurig wären.
 

„Als ob mich diese Botschaft glücklich macht.“ Sagte Annemieke und zerknüllte den Brief. „Ganz ruhig Schatz lass uns gucken was noch da drin ist ja?“ Wietske griff mit ihren Händen hinein. Eine etwas ältere bunte Decke kam hervor und Annemieke nahm sie Wietske so gleich ab.
 

„Das ist meine Babydecke, meine Mutter hat sie für mich selbst gemacht. Sie hat Annemieke unten eingestickt.“ Annemieke drückte die Decke an sich, sie war frisch gewaschen und duftete. „Offensichtlich hat deine Mutter kleine Ausbesserungen vor genommen.“ Annemieke betrachtete die Decke genauer und sah es jetzt auch. Sie gab die Decke wieder Wietske und griff wieder in den Karton. Sie fischte eine kleine Schachtel heraus und erkannte sie sofort.

Familie?

Vielen Dank für den letzten Kommentar zu meiner Fanfic, ich habe mich sehr darüber gefreut und nun geht es mit dem nächsten Kapitel weiter. Viel Spaß und ein sdchönes Wochenende =)
 

Mit zittrigen Fingern fuhr Annemieke über die Schachtel und schob den Deckel. Sie hielt die Luft an und merkte wie Tränen hinter ihren Augen brannten. „Was ist das?“ fragte Wietske und stützte ihren Kopf auf der Schulter ihrer geliebten Frau ab. Annemieke nahm einem der kleinen Gegenstände aus der Schachtel und hielt ihn hoch. „Mein Vater hat vor meiner Geburt kleine Engel aus Holz geschnitzt und sie bunt bemalt. Sie gehören zu einer Art Windspiel, dass immer über mein Wiege hing. 4 kleine Engel und in der Mitte war ein Herz.“
 

Annemieke wischte über ihr Gesicht und holte alle kleinen Engel und das Herz aus der Schachtel. Ihr Vater hatte sie, als sie selbst noch ein Kind war in diese Schachtel getan und ihr versprochen er würde sie ihr geben wenn ihr erstes Kind geboren werden würde. „Das ist wunderschön.“ Sagte Wietske ehrfürchtig und nahm einen der Engel in die Hand. „Und das hat dein Vater ganz allein gemacht?“ Annemieke nickte, griff in das Paket und holte den Rest des Windspieles hervor. „Guck so geht das.“ Sie hängte alle 4 Engel und das Herz auf und hielt das kleine Windspiel in die Luft. „Es ist wirklich wunderschön, unser Kind wird sich sehr freuen darüber.“ Annemieke nickte und legte das Windspiel vorsichtig auf den Tisch.
 

„Ich verstehe meine Eltern nicht. Warum schicken sie mir das hier her, wenn sie mich sonst nicht sehen wollen.“ Sie seufzte, drehte sich leicht um und ließ sich von Wietske in den Arm nehmen. „Das kann ich dir leider nicht sagen, aber ich glaube sie haben auch Angst den ersten Schritt zu machen. Es ist auch sicher nicht so einfach sich zu ändern, hm?“ Wietske strich über Annemiekes Wange und gab ihr einen Kuss. „Freu dich doch einfach darüber, dass deine Eltern sich wenigstens gemeldet haben.“ „Ich bin es leid immer für diese kleinen Bruchstücke dankbar zu sein und mich darüber zu freuen. Ich kann kein Leben ohne meine Eltern führen, weil sie sich unweigerlich immer wieder in mein Leben drängen und mich daran erinnern was ich nicht haben kann.“
 

Tränen flossen über ihr Gesicht und Annemieke hielt sich einfach nur an Wietske fest. Diese konnte wirklich gut verstehen, wie nah Annemieke das alles ging und am liebsten hätte sie etwas getan um ihr zu helfen, aber sie hatte auch versprochen sich nicht mehr in diese Sache einzumischen und das würde sie jetzt auch nicht tun. „Ach Annemieke sei nicht traurig, es wird alles wieder irgendwie gut werden ganz bestimmt. Deine Eltern sind eben komisch, aber weißt du wir haben doch immer noch uns und bald da werden wir auch eine Familie sein und dann brauchst du deine Eltern nicht mehr.“ Annemieke nickte und ließ sich von Wietske auf die salzigen Lippen küssen.
 

„Lass uns das Windspiel aufhängen gehen, es ist einfach zu schön um es wieder weg zu tun oder?“ „Ich weiß nicht, ob ich will, dass unser Kind damit aufwächst.“ Sagte Annemieke leise und wischte abermals über ihr Gesicht. „Wie soll ich unserem Kind später erklären, dass es mein Vater, ihr Großvater gemacht hat, der es gar nicht sehen will? Es kommt mir falsch vor, aber ich möchte es auch nicht zurück schicken, ich möchte es gern hier haben, in meiner Nähe, vielleicht geschehen ja doch noch Wunder.“
 

Annemieke lächelte schief und Wietske strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ja vielleicht.“ Vorsichtig legte Wietske die Engel und Herzen zurück in die Schachtel und das restliche Gerüst auch. „Und was ist mit der Decke Schatz?“ Annemieke nahm die Decke und schmiegte ihr Gesicht an den weichen Stoff. „Ich weiß nicht, damit hängen viele schöne Erinnerungen zusammen, ich hatte sie ganz lange, auch noch als wir uns schon kannten.“ „Ich erinnere mich gar nicht mehr an diese Decke.“ Annemieke lächelte leicht. „Ich habe sie vor dir versteckt weil es mir peinlich war das ich als 5 jährige noch eine Kuscheldecke hatte und bevor ich in die Schule kam, hat meine Mutter sie eingemottet weil sie meinte ich wäre jetzt alt dafür.“ Wietske seufzte. „Das war bestimmt nicht schön und du warst traurig oder?“ „Ja sehr sogar aber ich glaube ich habe mich dann doch ganz schnell daran gewöhnt. Und jetzt lass uns die Kiste einfach weg stellen, irgendwo wo ich sie nicht ständig sehen muss.“
 

Annemieke erhob sich und brachte die Kiste in den Flur, wo sie ihn letztlich ganz unten im Schrank hin stellte. Wietske betrachtete Annemieke, die immer noch sehr traurig wirkte und erhob sich mühsam. Vorsichtig trat sie hinter ihre Freundin und schmiegte sich so gut es ging an sie. „Komm Schatz, lass uns in die Wohnstube gehen und wir

machen uns einen gemütlichen Tag ok?“ Annemieke lächelte und folgte Wietske in das Wohnzimmer. Sie legte sich hin und Wietske lehnte sich an ihre Frau heran. Wie auf Kommando kam Hugo um die Ecke geschlichen und kuschelte sich noch dazu.
 

„Im Moment ist das deine Familie mein Schatz und wir lieben dich wirklich sehr. „ Annemieke lächelte, streichelte durch Hugs Fell und gab Wietske einen Kuss. „Und ich liebe euch auch sehr und ich weiß das ihr meine Familie seid, aber weißt du wenn ich immer sehe wie oft sich deine Eltern melden und wie oft sie im Laufe deiner Schwangerschaft schon hier waren, dann macht mich da schon traurig. Und auch wenn dein Vater bei unserer Hochzeit gesagt hat, er gewinnt mit mir eine Tochter dazu, bin ich nun mal nicht seine Tochter.“ Annemieke seufzte und schüttelte dann aber den Kopf.
 

„Aber ich möchte auch einfach nicht mehr daran denken. Ich will nur das wir 4 glücklich sind und das alles gut läuft. Vielleicht ergibt sich der Rest auch irgendwann von selbst.“ Wietske konnte Annemieke sehr gut verstehen auch wenn sie fand Annemieke sollte ihre Gefühle nicht so verdrängen. „Du hast recht mein Schatz, lass uns einfach noch ein bisschen die Zeit genießen, bevor es hier sehr turbulent wird.“ Wietske lächelte und Annemieke erwiderte es. „Ja es wird sicher sehr viel stressiger aber ich mich freue mich ehrlich gesagt schon fast darauf.“ Annemieke legte ihren Kopf an Wietskes Bauch und sang dem Kind ein holländisches Kinderlied vor, dass sie ihrer kleinen Nichte Anna schon gesungen hatte.
 

Auch wenn Wietske gehofft hatte, dieses Thema hätte sich erst mal erledigt, so merkte sie doch recht schnell, dass sich gar nichts erledigt hatte. Manchmal stand Annemieke 10 Minuten still vor dem Schrank mit dem Karton drin und machte nichts, starrte das Teil einfach nur an. Wietske hatte keine Ahnung was sie machen sollte und Besorgnis baute sich in ihr auf, die sie nicht gebrauchen konnte.
 

Ihre eigene Unruhe machte auch ihr Kind unruhig und dabei sollte sie doch jeglichen Stress vermeiden. Auf das Thema angesprochen sagte Annemieke immer nur, dass sie nicht aufhören konnte darüber nach zu denken und damit war das Thema für sie gegessen.
 

Wietske hatte beschlossen, dem ganzen einfach etwas Zeit zu geben, aber als sie einmal von einem Frauenarzttermin wieder kam, bei dem Annemieke leider nicht dabei sein hatte können und sie leise weinen aus dem Zimmer ihres Kindes hörte, befürchtete sie schon das Schlimmste. Vorsichtig spähte sie in das Zimmer und sah, dass Annemieke mit ihrer Kuscheldecke und dem Windspiel im Schaukelstuhl saß und weinte.
 

„Annemieke was ist denn los?“ Annemieke wischte sich schnell über ihr Gesicht und versuchte Wietske anzulächeln, was aber gründlich schief lief. „Es ist nichts, ich habe ich einfach…ich wollte…ich.“ Wietske legte ihre Hand auf Annemiekes Schulter und sah sie mitfühlend an. „Es ist ok, du brauchst ich nicht raus zu reden. Sag mir einfach was los ist.“ Wietske zog sich den bunt bemalten Hocker aus der Ecke heran und setzte sich vor Annemieke. Sie nahm deren Hände und küsste sie sanft.
 

„Ich weiß auch nicht was geschehen ist. Ich kam nach Hause und alles war so ruhig. Du warst nicht da, Hugo hat geschlafen und plötzlich habe ich mich so allein gefühlt. Wenn irgendwann mal was sein sollte dann werde ich ganz allein dar stehen. Ich werde nicht zurück zu meinen Eltern können, ich…“ Wietske schüttelte den Kopf und drückte Annemiekes Hand. „Hör auf sowas zu denken, das ist doch gar nicht wahr. Nichts wird uns beide trennen und wenn doch, dann hast du immer noch deine Schwester und deine anderen Freunde, du wirst nie allein sein. Wirklich nicht und wenn es nach mir geht werde ich dich eh nie wieder allein lassen.“ Wietske strich einige Tränen von Annemiekes Gesicht und sah sie liebevoll an.
 

„Wenn dich etwas bedrückt, Schatz dann musst du auch mal mit mir reden und nicht immer sagen alles ist gut. Ich bin schwanger, aber das heißt nicht das man mit mir keine Ängste und Probleme mehr besprechen kann. Wir wollten doch keine Geheimnisse vor einander haben oder?“ „Nein wollten wir nicht aber ich habe Angst das du es lächerlich finden könntest über was ich mir immer so den Kopf zerbreche.“ „Annemieke, niemals werde ich das lächerlich finden wie kommst du bloß darauf. Ich nehme alles ernst was dich belastet und ich möchte wissen wenn es dir schlecht ok?“ Annemieke nickte und wischte ihre Tränen fort.
 

„Ich glaube ich habe mich noch nicht damit abgefunden, dass meine Eltern unsere Liebe nicht akzeptieren, ich glaube das werden sie niemals.“ Wietske seufzte, stand auf und verschwand kurz aus dem Zimmer. „Was hast du vor?“ fragte Annemieke und sah ihrer Frau fragend hinter her. „Es wird Zeit das ihr das jetzt ein für allemal klärt. Du rufst jetzt an und fragst was das soll. Dass, sie sich entweder aus deinem Leben raus halten sollen oder Teil davon werden, also was meinst du?“ Annemieke sah Wietske skeptisch an, so kannte sie ihre kleine Erdbeere gar nicht aber vielleicht hatte sie ja recht, mit einer endgültigen Entscheidung könnte sie sicher viel, viel besser Leben als mit diesem ständigen hin und her, das einen ganz verrückt machte. „Ja ich sollte anrufen, ich muss endlich Klarheit haben. Ich weiß ja nicht wie sie auf Dauer damit leben können ich kann es jedoch nicht.“
 

Annemieke nahm das Telefon, wählte die Nummer ihrer Eltern und ihr Herz fing schrecklich an zu rasen, als sie ein Freizeichen hörte. Am liebsten hätte sie sofort wieder aufgelegt aber Wietske hätte das sicher zu verhindern gewusst. Und dann knackte es kurz in der Leitung, Annemieke wusste, dass das Telefon zu Hause das immer so machte kurz bevor einer ran ging. „Van Dam.“ Es war zum Glück die Stimme ihres Vaters, mit ihrer Mutter hätte sie sicher nicht reden wollen.
 

„Hallo Papa, hier ist Annemieke.“ Kurz war es leise in der Leitung. „Annemieke.“ Mehr sagte er nicht und sie fühlte sich schrecklich unwohl dabei. Wietske legte den Arm um sie und versuchte ihr Kraft zu schicken. „Ich…ich wollte mich wegen dem Paket bedanken. Ich wusste gar nicht mehr das ihr die Kuscheldecke noch habt und das Windspiel…“ „Deine Mutter dachte das du sie vielleicht haben möchtest und da Windspiel, wie ich damals schon gesagt habe, du wirst es bekommen wenn du Mutter wirst und da dies ja nun in gewisser Weise der Fall ist, habe ich es dir geschickt.“ Annemieke nickte, bis ihr auffiel, dass ihr Vater es ja nicht sehen konnte.
 

„Da ist lieb von euch aber ich hätte mich noch mehr gefreut hättet ihr meine Einladung angenommen.“ Seufzen war am anderen Ende der Leitung zu hören. „Annemieke, verlange diese Dinge nicht von uns, du kennst unsere Sicht der Dinge und wir…“ „Die kenne ich ganz genau und es kotzt mich. Denkt ihr dabei auch mal einmal an mich und meine Gefühle? Ich habe mir diesen Lebensweg nicht ausgesucht weil ich vor habe euch zu ärgern oder so. Ich wünschte ihr könntet mich und mein Lebensweg akzeptieren aber stattdessen rammt ihr mir jedes Mal wieder ein Messer ins Herz. Jedes Mal wenn ich denke ich bin glücklich kommt etwas von euch da alles zerstört. Ich habe darauf keine Lust mehr, wirklich nicht. Ihr seid dabei mich für immer zu verlieren.“
 

Wietske drückte Annemiekes zitternden Körper an sich. „Ganz ruhig, du schaffst das.“ Flüsterte sie und küsste Annemieke sanft auf die Wange „Verloren haben wir dich schon ein wenig als du damals ausgezogen bist um Musicaldarstellerin zu werden und es wurde mit jedem Jahr ein bisschen mehr. ES hat sehr geschmerzt mit ansehen zu müssen, dass ich dagegen nichts tun konnte und das unser Verhältnis immer schlechter wurde. Die Hochzeit mit Wietske im letzen Jahr, ehrlich gesagt war es für mich gar nicht so schlimm, aber es war wie ein Schlag ins Gesicht gegen alles was für je für dich wollten. Wie deine Rolle im Musical liebst du alles was wir nicht mögen oder für falsch halten, das heißt aber nicht das ich bereit bin dich völlig auf zu geben.“
 

Annemieke hielt die Luft an und presste sie geräuschvoll wieder zwischen ihren Lippen hervor. „Du willst mich nicht verlieren?“ „Du bist mein Kind, ich habe immer nur das Beste für dich gewollt, natürlich will ich dich nicht verlieren.“ Annemieke fing an zu weinen so sehr das selbst Wietske ihrer Tränen nicht Herr wurde. „Ich dachte immer es wäre euch egal, wenn ich irgendwann nicht mehr mit euch rede und ihr mich völlig verliert.“ „Mein Kind auch wenn es oft so gewirkt hat und wir oft wahrscheinlich sehr viele Fehler gemacht haben, so weiß ich persönlich für mich selbst, dass mir nichts mehr weh täte als dich zu verlieren. Wir hatten doch früher so eine gute Beziehung aber ich habe irgendwann die Ansichten deiner Mutter angenommen und dann…“ Annemieke seufzte auf.
 

„Ich habe gegen alles verstoßen was Mutter heilig ist, das weiß ich sehr wohl und ich weiß auch, dass unsere Beziehung nie so wird wie bei anderen Töchtern und Müttern, aber ich möchte wenigstens zu dir eine gute Beziehung. Ich wünsche mir nichts mehr als das du meine eigene kleine Familie akzeptierst.“ „Deshalb hast du uns auch eingeladen. Ich dachte es wäre dir Mittler Weile egal, ich kann es dir jetzt noch nicht versprechen aber ich werden kommen.“

Und jetzt tief ein atmen…

Wieder einen lieben Dank an meine fleißige Kommentatorin <3
 

„Annemieke leg doch mal das Telefon weg, wir müssen jetzt echt los.“ Sagte Wietske und stand ungeduldig in der Küchentür. „Du Papa ich muss auflegen, wir müssen jetzt zum Schwangerschaftskurs, Wietske ist schon ganz ungeduldig.“ Man hörte leises Lachen am Ende der Leitung ehe Annemieke sich von ihrem Vater verabschiedete.
 

Seit sie vor ein paar Tage bei ihrem Vater angerufen hatte uns sie sowas wie ein klärendes Gespräch geführt hatten, waren sie zu der Übereinkunft gekommen jetzt hin und wieder mit einander zu telefonieren und Cornelis hatte seine Tochter direkt zu erst angerufen um mit ihr zu besprechen wann er denn kommen würde und was seine Frau von der ganzen Sache hielt.
 

„Tut mir leid das ich euer Gespräch unterbrechen musste aber wir müssen echt…“ „Ich weiß Schatz, ich habe bloß die Zeit vergessen.“ Annemieke folgte Wietske in den Flur wo sie ihrer Frau half sich anzuziehen und dann sich selbst anzog. „Ganz ehrlich ich habe keine Lust mehr auf diesen Kurs, ich glaube Mittler Weile können wir ganz gut atmen oder?“
 

Wietske harkt sich bei Annemieke unter und sie gingen zusammen die Treppen hinab. „Du gehst bloß so ungerne hin weil Christa immer was an deiner Atemtechnik auszusetzen hat.“ Sagte Wietske und steckte ihrer Frau die Zunge entgegen. „Ich weiß auch gar nicht wozu das nötig ist, du bist es doch die die Schmerzen weg hecheln soll und nicht ich.“ „Tja Schatz mit gehangen, mitgefangen, würde ich mal behaupten.“
 

Im Auto sitzend beschwerte sich Annemieke noch ein wenig darüber das Christa ihr gegenüber einfach voreingenommen war, nur weil sie eben eine Frau und kein Mann war und diese Christa deutlich gemacht hatte, was sie von einer lesbischen Beziehung hielt und das sie es ja mal gar nicht verstehen konnte das solche Ehen überhaupt zu gelassen sind.
 

„Annemieke sieh es doch ein, sie mag dich nicht, du magst sie nicht und das wird sich jetzt in den nächsten 2 Wochen auch nicht mehr ändern.“ „Du hast ja Recht aber ich hasse es , wenn sie mich immer so ansieht als wäre ich hier fehl am Platz und das sie mich am liebsten durch einen Mann ersetzen lassen würde.“ „Schatz du bist unersetzbar.“ Annemieke strahlte und legte ihre eine Hand auf die von Wietske. „Das hast du lieb gesagt, aber Lust habe ich trotzdem nicht.“
 

Bei allem Gemecker half das am Ende aber auch nicht viel und Annemieke hatte gar keine andere Wahl als ihre Frau zu diesem Kurz begleiten. Er fand im Klinikum Konstanz statt und das war mit dem Auto ca. 10 Minuten von ihrer Wohnung entfernt. Vor der Tür stand schon Annemarie mit ihren Mann Julian, mit dem Annemieke in den Kurs für werdende Väter ging.
 

„Hallo ihr zwei.“ Rief Annemarie und winkte Annemieke uns Wietske zu. „Hallo.“ Sagte auch Wietske und umarmte Annemarie so gut es mit zwei Hochschwangeren eben möglich war. Julian grinste Annemieke deswegen an, was beide einen bösen Blick von ihren Frauen ein brachte. Zu Viert gingen sie in das Krankenhaus und warteten weniger geduldig vor der Fahrstuhltür.
 

„Ich könnte mir echt Schöneres vorstellen als jeden Montagabend hier her zu kommen.“ Sagte Julian und Annemieke konnte dem ganzen nur zu stimmen. „Dein Mann beschwert sich darüber mindestens genauso viel wie meine Frau.“ „Ich habe immer das Gefühl Julian wird zu einem kleinen Kind wenn wir dahin müssen. Er ist trotzig und stur, das kenne ich sonst gar nicht von ihm.“ Julian räusperte sich. „Vergiss nicht ich bin auch noch da.“ Die Vier sahen sich an und mussten unweigerlich lachen.
 

In Annemarie und Julian hatten Annemieke und Wietske zwei Leute gefunden die mit ihnen auf einer Wellenlänge waren und der Geburtstermin für ihr Kind war sogar nur 2 Tage vor dem von den zwei Frauen. Entgegen von Annemieke und Wietske hatten die beiden sich das Geschlecht ihres Kindes schon sagen lassen und demnach erwarteten sie eine kleine Tochter die höchstwahrscheinlich Julie heißen sollte.
 

Oben angekommen standen auch bereits die anderen werdenden Mütter und Väter vor dem Raum, der wie immer noch abgeschlossen war. Christa war, was ihren Übungsraum oder auch Folterkammer, wie Annemieke und Julian gerne sagte, seht eigen und schloss ihn immer erst 5 Minuten vor Beginn auf. Die kleine Vierergruppe warf ein freundliches Hallo. Das allerdings nur verhalten erwidert wurde.
 

Es war ein offenes Geheimnis das ein großer Teil des Kurses, wie die Kursleiterin selbst nicht so viel von der alternativen Familie hielt, wie sie Annemieke und Wietske verkörperten. Aber diese hatten sich damit abgefunden sie waren ja nicht hier um Freundschaften fürs Leben zu knüpfen und wenn doch, dann hatten sie in Julian und Annemarie doch schon wen gefunden mit denen sie sich verstanden.
 

„Guten Abend meine kleine Schnappatmer.“ Kam Christa den Gang entlang und klimperte mit den Schlüsseln. „Sind wir denn heute schon vollzählig oder fehlt mal wieder Jemand?“ Annemieke wusste ganz genau das sie damit gemeint war. Einmal hatte sie länger Proben gehabt wegen der Neubesetzung von Wietskes Rolle und war tatsächlich mal 15 Minuten zu spät gekommen und seit dem fragte Christa das jedes Mal, allerdings unnötigerweise.
 

„Ich glaube sie waren die Letzte.“ Sagte Annemieke und lächelte Christa unschuldig an. Diese murmelte etwas in ihren nicht vorhandenen Bart und trat in den Übungsraum. Jedes Paar suchte sich eine Matte, entledigte sich seiner Jacken und Schuhe und setzte sich dann auf die Matten. „Christa guckt schon wieder so blöd zu euch herüber.“ Flüsterte Julian seiner Leidensgenossin zu, worauf Annemieke auch zu Christa sah, die daraufhin weg guckte. „Die hat nicht mal den Mut meinen Blick zu erwidern.“ Sagte Annemieke grinsend zu Julian.
 

Es klatschte ein paar Mal in die Hände was bedeutete das der Kurs nun beginnen würde, anderthalb Stunden Ein und aus Atmen. Die Väter und Annemieke saßen hinter ihren Frauen und hatten ihre Hände auf dem Bauch liegen. Wie immer sollten die Paare zuerst einmal ihre Atmung synchronisieren bevor der richtige Teil des Kurses los ging. Annemieke fragte sich zum wiederholten Male was dieser ganze Schwachsinn hier sollte und musste daran denken was sie alles Schönes immer in diesen anderthalb Stunden machen könnte. Sie könnten doch einfach mit Julian und Annemarie was Essen gehen oder sich so treffen. Allein um die beiden zu treffen, musste sie sich sowas ja echt nicht an tun.
 

„Annemieke, sie atmen nicht synchron mit Wietske.“ Sie zuckte zusammen und sah augenblicklich in Christas ernstes Gesicht »Mist, erwischt« dachte sie so bei sich und versuchte sich wieder auf die Atmung zu konzentrieren. „Wenn sie nicht besser aufpassen müssen sie wohl noch ein bisschen öfter kommen.“ Annemieke schluckte. Noch öfter? Reichen denn die 2-mal jetzt nicht noch? Wietske drehte sich zu Annemieke und lächelte sie an. „Ganz ruhig du schaffst das schon.“ Wietske hatte ja Recht und Annemieke wollte Christa ja auch keinen Grund zu Beanstandung geben.
 

Nach etwa 10 Minuten des synchron Atmens kam der Teil bei dem vor allem Julian und Annemieke große Probleme hatte nicht lauthals zu lachen. „Und nun legen wir die Hände auf die von unseren Partnern, lassen uns gegen sie sinken und fangen an den Schmerz weg zu atmen. Bitte tief einatmen und wenn ich es sage wieder ausatmen.“ Sagte Christa wie immer und sah dabei aus als wäre sie eine Lehrerin die ihren Schülern höchst komplizierte Sachen beibringt und mindestens so stolz schien sie zu sein wen ihr ganzer Kurs im Einklang atmete.
 

Das Atmen der Schwangeren ging langsam in Hecheln über und Christa ging bei jedem einzelnen Paar vorbei und betrachtete die Atemtechnik, den laut ihr war nichts schlimmer als eine falsche Atmung, die einem die Kraft nahm um das Baby zur Welt zu bringen.
 

Annemieke überlegte schon ob sie nicht doch einen Kaiserschnitt für Wietske haben wollte da waren sie ganz frei vom Hecheln und Schmerzen weg atmen. Aber es nützte ja alles nicht, dieser Gefahr würde sie ihrer Frau nicht aussetzen nur weil der Kurs so doof war.
 

Christa stand von Julian und Annemarie, die natürlich sofort aus dem Takt kamen, als sie Christa erblickten. „Ihr dürft euch nicht ablenken lassen von was auch immer, so eine Geburt ist schmerzhaft aber trotzdem müsst ihr weiter so atmen.“ Annemieke verzog das Gesicht, die Frau hielt sich doch für Gott nur weil sie schon 5 Kinder natürlich zur Welt gebracht hatte und das ohne Komplikationen, natürlich dank ausgereifter Atemtechnik, die die nun am Krankenhaus andere Leute lehrte.
 

„Zur Abwechslung ist mit ihrer Atmung mal alles in Ordnung.“ Sagte Christa als sie vor Wietske und Annemieke stand. „Aber nach 8 Besuchen hier sollte das wohl auch endlich der Fall sein.“ Ergänzte sie noch. Wietske sah Christa böse an. „Es wäre wirklich schön wenn sie etwas professioneller wären und ihre Abneigung nicht immer so deutlich zeigen würden, wir sind doch hier wohl nicht im Kindergarten oder was?“ Annemieke war ein bisschen überrascht über die Worte von Wietske, die Christa doch sonst immer eher in Schutz nahm und sagte das sie ja nur das Beste für ihre Kursteilnehmer will.
 

Nach dieser kleinen Ansprache schien Christa ehrlich beleidigt zu sein und würdigte die beiden keines Blickes mehr, was Annemieke und Wietske aber eher amüsierte als alles andere. Erleichterung machte sich bei Julian und Annemieke breit als die anderthalb Stunden vorbei waren und sie jetzt mit dem Wissen nach Hause gehen konnten das es nächste Woche bloß noch eine kleine Abschlussparty

gab und die Geburt dann kommen konnte.
 

„Gott ich bin so froh, dass wir hier nur noch einmal hin müssen.“ Sagte Julian und legte den Arm um seine Frau. „Ich glaube ich muss dir heute mal zustimmen, auf Dauer war das ganze hin und her atmen ja doch nicht das Wahre, ich bin froh, das nächste Woche schon das Abschlussfest ist.“ „Und was sagst du Schatz?“ fragte Annemieke ihre Frau. „Heute ging Christa mir auch auf den Keks, habt ihr ja sicher gemerkt.“ Die Vier mussten lachen. „Wir haben vor allem gemerkt wie angestrengt Christa versucht hat euch nicht mehr anzusehen, war sehr amüsant.“ Sagte Julian und fuhr sich durch sein braunes Haar.
 

„Sag mal habt ihr noch Lust mit uns was essen zu gehen. Es ist ja schon halb 8 und ich habe Hunger.“ Schlug Annemarie vor und sah abwartend in die Runde. „Also ich hätte Hunger auf eine schöne große Pizza mit sauren Gurken und Thunfisch.“ Sagte Wietske und grinste, während Julian und Annemieke nur das Gesicht verzogen. „Gut lasst uns Pizza essen aber diese Pizza esst ihr dann allein ok?“
 

Die Vier machten sich auf den Weg zu ihren Autos und beschlossen zum Italiener in der Innenstadt zu fahren weil man sich da die Pizza auch beliebig zusammen bestellen konnte. Eine Thunfisch-Saure Gurken Pizza bekam man sonst nämlich nicht so einfach in jedem Laden. „Ich wusste gar nicht dass es hier einen Italiener gibt.“ Sagte Annemieke und betrachtete die Speisekarte die vor der Tür hing.
 

„Ich habe sie mal abends entdeckt als ich dort hinten in dem Bio-Supermarkt was gekauft habe, bis dato musste ich immer die Pizza selbst machen und mit dem Zeug gelegen was Annemarie gern wollte.“ Annemarie wurde ein bisschen rot und boxte ihren Mann in die Seite. „Was denn? Ich habe doch gar nichts gemacht.“ „Du sagst das gerade so als würde ich dich als Sklaven zu Hause halten.“ „Nein dafür ist ja deine Mutter zu Besuch.“
 

Die Vier fingen wieder an zu lachen und Wietske fühlte sich an ihre Mutter erinnert die es sich nicht nehmen konnte gerade den ersten Monat nachdem Wietske nicht mehr Arbeiten ging, für sie da zu sein. Sie hatte geputzt, gekocht, Wäsche gewaschen einfach alles. Dafür war Annemieke auch sehr dankbar gewesen aber die beiden zu diesem Schwangerschaftskurs anzumelden das würde sie ihrer Schwiegermutter nie verzeihen, zu mindestens nicht ganz so schnell.
 

„Also wollen wir rein gehen?“ fragte Wietske ganz ungeduldig. „Ja natürlich.“ Julian hielt den drei Damen die Tür auf und sie mussten feststellen das heute etwas mehr los war aber sie hatten Glück, dass sie oben noch ein Vierertisch frei geworden war. „Ganz ehrlich ich bin froh, wenn ich diesen dicken Bauch wieder los bin.“ Sagte Annemarie, strich im selben Moment aber zärtlich über ihre Kugel.
 

„Das muss ich auch sagen aber es wird dann sicher komisch wenn wir wieder dünner sind.“ „Ich freue mich dann endlich wieder auf dem Bauch schlafen zu können, das fehlt mir ganz schön.“ Annemieke und Julian grinsten sich gegenseitig an, sie waren es ja beide gewöhnt dass es hauptsächlich um das Thema Schwangerschaft ging.
 

„Seid ihr eigentlich schon fertig mit der Einrichtung des Kinderzimmers oder besteht noch Handlungsbedarf?“ Annemarie fing an zu strahlen und nahm die Hand ihres Mannes. „Gestern erst hat Julian das Kinderbett zusammen gebaut und das war das Letzte das noch nicht fertig war. Wir haben sogar schon Windeln und alles da. Und wie sieht es bei euch aus?“ Wietske räusperte sich.
 

„Nun ja da wir uns ja wegen des Geschlechtes überraschen lassen wollen konnten wir noch nicht alles fertig machen. Wir haben jetzt so ein leichtes Grün als Wandfarbe und Möbel stehen auch schon drin aber es fehlt eben noch etwas an Dekoration, aber ich denke das kriegen wir in den nächsten 2 Wochen noch hin.“ Die Vier bestellten ich was zu trinken und jeder eine Pizza wobei die Zusammenstellung von Annemarie und Wietske Pizza ihre Partner nicht so sehr begeisterte wie sie sie selbst.
 

„Weißt du Annemieke Julian und ich würden uns gerne mal das Stück ansehen in dem du mitspielst, wäre das möglich?“ „Ja natürlich, Wietske will es sich Freitagabend ansehen mal wieder ansehen ich besorge euch Karten wenn ihr wollt.“ „Ok dann kommen wir auf jeden Fall mit.“

Träume

Hallo liebe Leser,

ich möchte mich erst mal dafür entschuldigen das ich letzte Woche nichts gepostet habe aber das 7. Kapitel war mir verloren gegangen und ich musste es nochma tippen. Aber jetzt ist es soweit und es geht endlich weiter, mein herzlichster Dank geht an meine unermütliche Kommentatorin und Lieblingserdbeere SonnenscheinMie. Ich hoffe es heitert dich hier etwas auf, auch wenns ein wenig traurig/dramatisch ist ^^ In diesem Sinne, viel Spaß <3
 

Seit Jahrzehnten erzählten sich die Frauen unter einander, dass wenn man erst mal sein Kind in den Händen halten würde, dass aller Schmerz und die Probleme der Geburt vergessen sein würden. Natürlich hatte ich das wohl wie ich jede Frau, die noch kein Kind bekommen hatte, als Humbug abgetan, aber warum auch nicht, ich hatte es eben nicht besser gewusst. Aber nun da ich mein süßes kleines Kind in den Armen hielt, war tatsächlich alles irgendwie vergessen.
 

Was waren schon 14 Stunden die man mit schmerzhaften Wehen verbrachten und eine Geburt, wo ich dachte dass ich eher sterbe als das ich Mutter werde, gegen das Gefühl das Wunder des Lebens Haut nah mit bekommen zu haben. Unser Kind war so süß und alles an ihm war perfekt. Die kleinen Finger, die blauen Augen, das dichte Schwarze Haar auf dem Kopf, von dem ich doch hoffte es würde noch blond werden und dieser Mund, der mich so sehr an Annemiekes Mund erinnerte. Ich konnte in unserem Kind jetzt schon viel mehr Annemieke sehen als mich obwohl das rein biologisch gar nicht möglich war.
 

Aber vielleicht wollte ich das auch ganz einfach sehen und es war gar nicht so. Aber es war egal, ich war die glücklichste Frau auf der ganzen Welt, nichts konnte unser Glück jetzt noch zerstören. Wir hatten ein eigenes Kind, wir waren eine Familie, wir waren wie alle anderen auch, verheiratet, eine Familie…perfekt. Ich konnte gar nicht aufhören mein kleines Würmchen zu betrachten, wie es ruhig in meinen Armen schlief, mit seiner Hand meinen Finger umklammerte und dabei immer wieder eine kleine Schnute mit seinem Mund machte. Einfach ein perfekter Moment, von dem ich mir wünschte er würde niemals vergehen.
 

Nur Annemieke fehlte, dass es richtig perfekt war. Sie war bei der Geburt dabei gewesen hatte sogar die Nabelschnur durchschnitten, hatte mir einen Kuss gegeben und war dann gegangen, sie musste doch die anderen informieren hatte sie gesagt. Unser Kind hatte sie jedoch noch nicht im Arm gehalten, hatte sie es überhaupt schon betrachtet? Ich wollte darüber gar nicht nachdenken, die Angst kam wieder zurück die ich schon Wochen vor der Geburt gehabt hatte, was wenn es wirklich so wäre, dass sie unser Kind nicht akzeptieren konnte? Wie sollte es dann bloß weiter gehen, würde es dann zum Bruch kommen, würde unsere kleine perfekte Welt zerbrechen weil wir jetzt ein Kind hatten, dass Annemieke nicht als das Ihrige ansehen konnte?
 

Ich betrachtete unser Kind und strich über sein dunkles Haar. Es war doch noch so klein und hatte keine Ahnung vom Leben. Ich wollte doch dass unser Kind in einer glücklichen Umgebung aufwächst und das es nie seinen Vater vermissen würde. Wir wollten ihm so viel Liebe schenken wie wir nur hatten. Aber waren das am Ende nur leere Worte gewesen, die nicht einzuhalten waren, weil wir doch vorher gar nicht hatten sagen können wie wir auf das Kind reagieren würden? Alles in meinem Kopf drehte sich und ich fühlte mich plötzlich so schrecklich allein. Wo waren denn meine Eltern um ihr erstes Enkelkind zu bewundern, wo waren meine Geschwister, wo war Annemiekes Schwester und wo war überhaupt Annemieke. Wollte uns denn keiner mehr sehen, nicht gucken wie es uns ging? War es denn plötzlich allen egal?
 

Ich war den Tränen nah, von denen eine auf das Gesicht meines Kindes tropfte das ein bisschen zusammen zuckte. Ich küsste es auf diese Stelle und wischte damit die Träne hin fort. „Ich bin so glücklich dich zu haben.“ Murmelte ich und drückte unser Kind etwas dichter an mich. Ich konnte seinen Herzschlag fühlen der ganz regelmäßig und sehr beruhigend war. Mein Herz hin gegen schlug schnell und unregelmäßig gegen meine Brust, so viele Ängste hatten von mir Besitz genommen das ich gar nicht wusste was ich noch fühlen sollte.
 

Würde ich dieses Kind so lieben können wie ich es sollte, wenn durch seine Anwesenheit meine Welt zerbrechen würde? Wie kam ich überhaupt auf diesen Gedanken., Dieses kleine Geschenk Gottes hatte keine Schuld, es war das Reinste was ich je gesehen habe und es konnte gar keine Schuld tragen. Wenn dann trug ich die Schuld, weil ich vielleicht zu viel gewollt hatte oder auch weil ich nicht gesehen hatte, dass Annemieke nicht die Richtige gewesen war um mit ihr ein Familie zu gründen oder, oder…
 

Es klopfte unerwartet an die Tür meines Zimmers und ich sah fragend zur Tür, als könnte diese mir sagen, wer sich gerade dahinter verbarg. „Herein bitte.“ Ich hielt angespannt die Luft an, aber ich entspannte mich wieder und ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht, als Annemieke mit einem Strauß roter Rosen das Zimmer betrat. „Hallo Schatz.“ Flüsterte sie und schloss die Tür hinter sich.
 

„Es tut mir leid das es solange gedauert hat aber ich habe nicht gleich alle erreicht und dann musste ich noch neue Blumen besorgen weil die, die ich schon hatte irgendwie nicht mehr auffindbar waren und…“ plapperte Annemieke los und ich konnte nur lächeln. „Ist schon gut Sonnenschein jetzt bist du ja hier.“ Sie kam auf mich und unser Kind zu und legte die Rosen vorsichtig zur Seite. „Schau mein kleiner Engel da ist deine Mami.“ Sagte ich zu unserem Kind und das kleine Würmchen drückte mit seinen kleinen Händen meinen Finger. „Noch so klein.“ Flüsterte Annemieke andächtig und setzte sich auf die Kante des Bettes. „Ja so klein und süß.“ Bestätigte ich und strich über das volle Haar.
 

„Auf den Babyfotos die ich von dir gesehen habe, hattest du genauso viel Haare wie das Kind.“ Sagte Annemieke lächelnd und berührte unser Kind nur ganz leicht mit den Fingerspitzen als fürchte sie, eine unbedachte Bewegung könnte es zerbrechen. „Ich hoffe die Haare werden noch genauso blond wie die Unseren.“ „Ja das wäre schön, aber so braun wie die ihres Vaters wäre auch nicht schlimm.“ Ich musste an das Foto aus der Samenspender Akte denken, wo der Mann diese wundervollen rot braunen Haare gehabt hatte. Ja Annemieke hatte recht, es wäre auch nicht schlimm wenn die Haare unseres Kindes nicht blond werden würden.
 

„Möchtest du es mal nehmen?“ fragte ich Annemieke vorsichtig und lächelte sie an. Meine Angst war immer noch nicht ganz weg, bisher hatte sie unser Kind gerade einmal kurz über das Haar gestreichelt und das war sicherlich nicht unbedingt das, was ich mir vorgestellt hatte. „Ich weiß nicht, was wenn ich was falsch mache?“ Sie sah mich ebenfalls unser an und ich drückte ihre Hand. „Du kannst dich auch zu mir ins Bett legen, dann wird sicher nichts schief gehen hm?“ Sie runzelte nachdenklich die Stirn und sah hinab auf unser immer noch schlafendes Baby.
 

„Und was wenn wir unseren kleinen Engel wecken?“ Es war nicht schwer zu erkennen das Annemieke sich einfach zierte unser Kind auf den Arm zu nehmen. „Das ist nicht so schlimm. Aber Annemieke es ist doch auch dein Kind…“ „Ja ich weiß.“ Sie streckte zögerlich ihre Hände nach unserem Kind aus und ich legte es ihr vorsichtig in den Arm. Sie wirkte angespannt, als könnte jeden Moment etwas Unvorhersehbares geschehen. „Und ist es nun so schlimm?“ „Ich weiß noch nicht.“ Unser Kind bewegte sich, es schien zu merken das Annemieke unruhig und unsicher war, was sich auch auf den kleinen Körper unseres Engels übertrug.
 

„Halte es doch etwas näher an deinen Körper.“ Sagte ich und Annemieke versuchte weniger verkrampft zu sein aber anscheinend fühlte sich unser Kind bei ihr so gar nicht wohl und als es die Augen aufschlug fing es als bald an zu weinen und Annemieke wirkte reichlich überfordert. „Ich habe nichts gemacht.“ Sagte sie schnell und reichte mir unseren kleinen Engel wieder in den Arm. Ich wiegte es sanft hin und her und es dauerte keine 2 Minuten da hatten sich seine Äugelein schon wieder geschlossen und nuckelte an seinem Daumen.
 

„Ich bin nicht für Kinder geschaffen.“ Sagte Annemieke ernst und sah skeptisch hinab auf den ruhig atmenden Körper des Kindes. „Das war bloß weil du so angespannt warst, darauf reagieren Säuglinge nun mal empfindlich.“ Sie seufzte und stand auf. „Aber woher weißt du, wie du es richtig machen musst?“ „Das weiß ich nicht, ich denke einfach darüber nicht so viel nach und ich habe auch nicht so viel Angst wie du, unserem Kind weh zu tun.“ Sie ging ans Fenster und drehte mir den Rücken zu.
 

„Du bist seine leibliche Mutter, so einfach ist das. Ihr habt von vorn herein eine Verbindung die ich niemals haben werde.“ Ihre Stimme klang traurig, verletzt, enttäuscht, als wäre es nun meine Schuld, dass ich unser Kind bekommen hatte und nicht sie. „Das ist doch lächerlich Schatz, Kinder können zu ihren Vätern genauso eine starke oder noch stärkere Verbindung haben als zu ihren Eltern.“ „Ich bin aber kein Vater, ich bin für das Kind gar nichts. Es ist dein Kind und das Kind eines fremden Mannes von dem wir nur ein Bild kennen. Ich bin im besten Fall eine Tante, ich werde nie solche Gefühle für das Kind haben wie du sie hast.“
 

Annemieke drehte sich zu mir um und ich Gesicht wirkte verdunkelt, als hätte sich ein Schatten darüber gelegt. „Sag doch sowas nicht, du bist genauso eine Mutter wie ich es bin. Das ist doch keine Frage der Abstammung oder der Dna , das ist eine Frage des Herzens, aber wenn du dich nicht einmal auf unser Kind ein lässt, alles abhängig machst von einmal auf dem Arm halten, wie willst du da eine Verbindung aufbauen?“ „Ich hatte gedacht, wenn ich es auf den Arm nehme, dann würde ich mich wie eine Mutter fühlen, die Verbindung würde da sein und ich könnte es so lieben so wie ich es doch gerne lieben möchte. Aber es ist nichts geschehen, außer der Tatsache das deinem Kind genau klar war das ich nicht seine Mutter bin und nie sein werde. Eines kannst du mir glauben, ich liebe dich und ich liebe gewissermaßen auch dieses kleine Würmchen, in dem ich so viel von dir wiederfinde, aber ich habe keine Muttergefühle und ich habe Angst das sie nie kommen werden.„
 

Tränen glitzerten auf Annemiekes Wangen die sie rasch weg wischte. „Annemieke…“ „Du kannst nichts dafür, ich wollte dieses Kind mit dir und wir haben um die Probleme gewusst aber manchmal da lösen diese sich nicht einfach auf, manchmal wird man einfach keine Mutter auch wenn man es sich noch so sehr wünscht.“ Ich war ebenfalls den Tränen nah, nur mein kleiner Engel schlief immer noch seelenruhig war sich nicht bewusst was es im Begriff war zu verlieren.
 

„Und das heißt jetzt?“ fragte ich mit zitternder Stimme und umklammerte meine Decke. „Ich weiß nicht was das heißt, ich wüsste es gern. Ich glaube es ist erst mal besser wenn ich gehe. Dieses Kind wird in dir eine gute Mutter haben und Oli wird dir sicher helfen. Du hast eine Familie die dich unterstützen wird…“ „Annemieke…wag es nicht jetzt zu gehen und mich hier mit unserem Kind allein zu lassen. Wo ist die kämpfende Annemieke die sich nicht von einem kleinen Rückschlag beirren lässt und immer weiter macht?“ Annemieke kam auf mein Bett zu und legte ihre Hand an meine Wange. „Diese Annemieke wollte eine richtige Familie, wollte was andere auch haben und hat es am Ende doch nicht verdient.“
 

„Das ist doch gar nicht war, Annemieke ich bitte dich, du hast unser Kind nur einmal im Arm gehalten…“ „Ich würde diese Reaktion des Kindes kein zweites Mal ertragen, es tut mir leid Wietske, aber ich werde keine Mutter für dein Kind sein können, es sollte einfach nicht sein…“ Ich schlug die Decke zurück, stand umständlich mit meinem Kind im Arm auf und wollte Annemieke hinter her rennen aber es ging nicht, sie entfernte sich immer weiter von mir und ich hatte keine Chance sie einzuholen, bis ich am Rand einer Klippe stand. Mein Kind fing an zu weinen und egal was ich auch machte es wollte sich nicht beruhigen. Ich konnte Annemieke auf der anderen Seite des Schlucht ausmachen wie sie zielstrebig auf den Rand zu ging und dann einfach ins Bodenlose fiel.
 

„Annemieke….ANNEMIEKEEEEE!!!“ Das Baby in meinem Arm verschwand und der Boden unter meinen Füßen auch, langsam verwandelte sich wieder alles in die gewohnte Form unseres Schlafzimmers. Annemiekes Stimme drang dumpf an mein Ohr und ich konnte ihre Wärme fühlen, sie berührte mich, sie schüttelte mich.
 

„Wietske so wach doch auf.“ Ich konnte die Angst in ihrer Stimme hören, meine Augen öffneten sich vollkommen und ich blickte in Annemiekes grünliche Augen die so voller Sorge und Angst waren…Angst um mich und um unser Kind…Ich legte die Hand auf meinen Bauch. Unser ungeborenes Kind, es war nur ein Traum. „Wietske was ist denn los?“ fragte sie mich und strich über mein Haar. „Ein…ein Alptraum…es war so schrecklich.“ Plötzlich liefen Tränen über mein Gesicht und ich konnte gar nichts dagegen tun. „Ganz ruhig Schatz, du bist doch wieder in Sicherheit, Niemand kann dir etwas tun.“
 

Ich zitterte am ganzen Körper und allein der Gedanken daran wie Annemieke im Traum auf unser Kind reagiert hatte trieb mir immer noch mehr Tränen in die Augen ohne da ich etwas tun konnte. „Ich bin da, ich werde niemals vergehen hörst du. Du brauchst keine Angst mehr haben.“ „Und was wenn du dich nicht als Mutter unseres Kindes fühlen würdest, würdest du dann trotzdem bei mir bleiben?“ Annemieke sah mich verwirrt und fragend an.
 

„Hast…hast du davon geträumt ich würde unser Kind…nicht…nicht akzeptieren und bin dann gegangen?“ Ich nickte und sie zog scharf die Luft ein. „Wietske, meine kleine Erdbeere, nichts auf der Welt würde mich von euch beiden trennen, verstehst du, ich werde euch beide immer lieben, von ganzen Herzen.“

überraschender Besuch

Der Traum saß den beiden jungen Niederländerinnen auch noch am nächsten Morgen in den Knochen und grade Wietske tat sich besonders schwer damit den Traum zu vergessen. War er doch zu real und aufwühlend gewesen als das sie ihn einfach so abtun konnte. Annemieke tat ihr Möglichstes um ihre Frau abzulenken aber wann immer kurz Ruhe einkehrte wurde Wietskes Gesichtsausdruck wieder besorgt und traurig.
 

Annemieke versuchte ihr immer und immer wieder zu erklären das sicher nichts geschehen würde wie sie es geträumt hatte aber so sehr sie sich auch bemühte Wietske konnte nicht ändern das es für sie nur leere Worte waren. Sie gab Annemieke keine Schuld daran aber diese konnte selbst jetzt nicht zu 100 Prozent sagen das sie da Kind als ihr Eigenes ansehen würde, das konnte sie erst wenn ihr Kind überhaupt geboren war und das war in 2 Wochen der Fall. Wietske machte der Gedanke fast wahnsinnig das sie nun noch 2 Wochen mit diesem Gefühl ausharren musste ehe sie die quälende Gewissheit hatte auch wenn sie dort immer noch die Befürchtung sah Annemieke könnte tatsächlich etwas gegen das Kind haben.
 

Es waren seit dem Traum 2 Tage vergangen und Annemieke war gerade aufgebrochen zur Arbeit, als es an der Tür klingelte. Wietske fragte sich wer das sein konnte, sie bekam eher seltener Besuch. Vielleicht war es Franzi von nebenan die gerade mit ihrer Katzendame Luna vom Tierarzt wiedergekommen war oder vielleicht war es auch Annemieke die etwas vergessen hatte aber das hielt Wietske für unwahrscheinlich immerhin war ihre Frau schon vor 20 Minuten gegangen.
 

Mühsam rappelte sie sich auf, als es zum wiederholten Male klingelte und sie das Gefühl hatte Jemand wollte sie unbedingt sehen. ES fiel ihr zunehmend schwerer sich mit dieser Kugel vor dem Bauch zu bewegen und sie kam viel schneller aus der Puste als es früher der Fall gewesen war. „Ja hallo?“ fragte sie zögerlich in die Gegensprechanlage. Zuerst war nichts zu hören, dann nur Rascheln, leises Kichern und dann.
 

„Hallo Tante Wietske.“ Riefen zwei Kinderstimmen in die Anlage und Wietske erkannte sie sofort. Jara und Jasper. Ein strahlendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich mach euch auf.“ Sagte sie schnell als sie gemerkt hatte das gar nichts mehr gesagt hatte. Alle bösen Gedanken die sie vorher in sich getragen hatte wurden durch die Freunde über den spontanen Besuch ihrer Jugendfreundin Eline und deren Familie verdrängt. Sie hatte endlich die Ablenkung gefunden die sie so dringend brauchte.
 

Wietske öffnete die Tür und hörte schnelle Schritte auf der Treppe und wie Kinderstimmen wild durch einander quasselten. Jetzt war sie sich zu 100 Prozent sicher das ihre beiden Lieblingsknirspe waren. Die Beiden erklommen die letzten Stufen und umarmten dann Wietske herzlich. „Tante Wietske.“ Strahlten die beiden und drückte ihre Gesichter an Wietske Hose. „Jara und Jasper, was macht ihr denn hier?“ Sie konnte ihr Glück kaum fassen und die Tränen zurück halten konnte sie auch nicht mehr.
 

„Wir haben Mama und Papa überredet dich zu besuchen bevor das Baby zur Welt kommt.“ Wietske fuhr den beiden durch das Haar und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Das ist schön aber wo habt ihr denn eure Eltern gelassen?“ Jara grinste verschwörerisch und stellte sich auf Zehenspitzen. „Die sind nicht so schnell wie wir.“ Die beiden Kinder kicherten und nebst in diesem Moment sah Wietske Jan und Eline die Treppe hoch kommen.
 

„Meine Güte Wietske wie kann man nur in so einem Haus wohnen und wie schaffst du es hier wieder jeden Tag hoch und runter zu kommen?“ fragte Eline ganz außer Atem als sie endlich die letzte Stufe erreichte. Wietske grinste und deutete auf die andere Seite des Flures. „Mit dem Fahrstuhl würde ich mal behaupten.“ Eline und Jan drehten sich zur Seite und man konnte erkennen das sie sich gerade über sich selbst ärgerten. „Das ist wieder so typisch und das nur weil ihr vorrennen musstet.“ Sah Eline ihre beiden Kinder Böse an und schloss dann erst mal Wietske in die Arme.
 

„Gut siehst du aus.“ Sagte sie und legte ihre Hand auf Wietskes Bauch. „Glaub mir ich würde gerne mit dir tauschen, aber kommt doch erst mal rein wir müssen ja nicht auf dem Flur stehen.“ Die 4 traten ein und Jan umarmte Wietske auch noch. „Hallöchen schöne Frau, na was macht die Schwangerschaft?“ Er grinste und Wietske schlug ihm gespielt gegen die Schulter. „Pass bloß auf sonst bleibst du Draußen.“ Witzelte sie und schloss die Tür hinter sich. „Ich kann es noch gar nicht glauben das hier ihr seid, wie komme ich denn zu der Ehre?“ Jara und Jasper hatten sich schon ihre Jacken ausgezogen und versuchten diese gerade über einen Haken an der Garderobe zu hängen.
 

„Um ehrlich zu sein, hat Annemieke uns angerufen und von deinem Traum erzählt.“ Sagte Eline und legte ihren Arm um ihre alte Jugendfreundin. „Das hat sie getan und deshalb seid ihr jetzt extra hergekommen?“ Wietske hatte schon wieder Tränen in den Augen die sie sofort weg wischte. „Ja natürlich, wenn es dir nicht gut geht dann möchte ich doch als dein Freundin dir zur Seite stehen und weil wir eh gerade Urlaub haben, haben wir uns entschlossen ein Hotel zu buchen und ein paar Tage zu bleiben.“
 

Wietske war überglücklich und dankte in Gedanken ihrer tollen Frau, die fast immer das Richtige tat um sie aufzumuntern. „Das hättet ihr aber wirklich nicht tun müssen, ich will doch eurem Urlaub auch nicht im Weg stehen den ihr euch doch verdient habt.“ Eline und Jan winkten ab, während Jara und Jasper schon auf der Suche nach Hugo waren der sich mit Sicherheit sofort unter der Couch versteckt hatte.
 

„Du glaubst gar nicht wie hin und weg die Zwei von dem Vorschlag waren zu euch zu fahren dagegen ist ein Wochenende bei ihren Großeltern nur eine langweile Teeparty.“ Sagte Jan und fuhr sich durch sein braunes Haar. „Sag doch sowas nicht, sie fahren auch gerne zu meinen Eltern.“ Eline zog eine Schnute und Jan gab ihr daraufhin einen Kuss. „Ich weiß, aber sind wir doch mal ehrlich, die beiden freuen sich immer sehr wenn es heißt wir fahren zu Annemieke und Wietske.“ Jan sah seine Frau grinsend an und Eline mussten ihren Göttergatten wohl einfach recht geben. „Bevor ihr jetzt eine Ehekrieg anzettelt guck doch mal einer von euch ob mein Kater noch lebt und der andere kommt mit in die Küche.“ Jan seufzte ergeben und ging in das Wohnzimmer.
 

„Du kennst Jan schon sehr gut oder?“ Wietske grinste und ging so schnell es ihr Zustand zu ließ in die Küche. „Jan und Annemieke sind sich sehr ähnlich muss ich sagen.“ „Da hast du recht das habe ich manchmal auch schon gedacht wobei ich mich frage ob Jan einfach zu fraulich ist oder Annemieke zu männlich.“ In diesem Moment kam Jan mit Hugo auf dem Arm in die Küche und Eline sowie Wietske mussten lachen. „Was ist denn mit dir Jan, musst du Hugo beschützen oder was?“
 

„Papa das ist aber unfair, wir sind nicht so groß wie du.“ Schmollte Jasper und es sah aus als finge er jeden Moment an zu weinen. „Das ist ja auch Sinn der Sache das ihr den armen Hugo in Ruhe lasst, er will nicht von euch an den Haare gezogen werden ihr wisst doch was passiert wenn Katzen mal böse werden oder?“ „Jara hat Hugo an den Haaren gezogen, ich war es nicht.“ schwur Jasper und sah plötzlich ganz unschuldig in die Runde. „Lass mal Hugo wieder runter und ihr zwei müsst einfach ganz lieb zu Hugo sein dann ist er auch ganz lieb zu euch.“
 

Die 2 Kinder nickten und liefen Hugo ganz vorsichtig hinter her. „Dir ist schon klar das sie jetzt eurem Kater den ganzen Nachmittag hinter her rennen.“ Sagte Jan und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Ja doch aber Hugo wird sich schon ein Versteck suchen wenn es ihm zu bunt wird. Einmal hat er sich schon in der Waschmaschine versteck wir haben davon auch ein Foto.“ Wietske deutete auf das Foto an ihrem Kühlschrank worauf die beiden Hövels erst mal lachen mussten.
 

Wietske kochte einen Tee für sich und Eline und Jan bekam ausnahmsweise mal Kaffee den Wietske noch irgendwo ganz tief in ihrem Schrank gefunden hatte der sicher schon ein Jahr alt war, was sie Jan aber nicht verriet. „Und wie lange wollt ihr nun in Konstanz bleiben?“ fragte Wietske während sie den Wasserkocher auf den Tisch stellte und Jan in die 2 Teetassen Wasser füllte. „Naja wir haben erst mal im Hotel 3 Tage gebucht, also bis Freitag aber notfalls können wir ja auch noch bis Sonntag bleiben wenn du es möchtest oder Annemieke.“
 

Wietske setzte sich mit an den Tisch und legte ihre Hand auf ihren Bauch. „Es ist wirklich sehr lieb das ihr gekommen seid, ich weiß gar nicht womit ich euch das wider geben kann.“ Eline nahm Wietskes Hand und drückte sie leicht. „Ach das musst du gar nicht, aber vielleicht schaffst du es j trotz deines eigenen Kindes hin und wieder mal auf unsere zwei aufzupassen das wäre auch.“ „Falls ich dann noch soweit die Augen aufhalten kann mache ich das.“
 

Wietske rührte mit ihrem Löffel in ihrer Tasse und pustete ihn ein bisschen an. „Was geht dir gerade durch den Kopf?“ fragte Eline und legte ihre Hand wieder auf die von Wietske. Diese seufzte leise und nahm einen Schluck des Tees. „Was hat euch denn Annemieke über meinen Traum erzählt?“ fragte sie und sah ernst in die Runde. Eline warf ihrem Mann einen Blick zu, der sich entschuldigte und zu seinen Kindern ging.
 

„Sie hat bloß gesagt das du einen Traum hattest wo sie euer Kind nicht akzeptieren konnte und das du seit dem sehr komisch drauf bist. Annemieke macht sich große Sorgen um dich und hat Angst das du ihr nicht mehr vertraust.“ Wietske sah Eline schweigend an und drehte ihre Tasse in ihren Händen hin und her. „Hat sie Recht mit dieser Angst, vertraust du ihr schon nicht mehr?“ Wietske schüttelte den Kopf.
 

„Nein das nun wirklich nicht aber es fällt mir zu nehmend schwerer in meiner lieben Annemieke nicht die Traum Annemieke zu sehen. Wenn sie Wörter sagt die sie im Traum auch gesagt hat zucke ich augenblicklich zusammen und jedes Mal wenn sie ihre Hand auf meinen Bauch legt denke ich mir innerlich ob sie nicht am liebsten gehen würde um sich dieser Verantwortung zu entziehen und dabei gibt Annemieke mir eigentlich gar keinen Grund mir Gedanken zu machen…“ Eline wischte Wietskes Tränen weg und sah sie aufmunternd an.
 

„…sie kümmert sich so gut um mich und versucht immer nur das Beste zu tun und dann kommt ein doofer Traum und ich verliere jegliches Vertrauen in die Frau die mich so sehr liebt und alles für mich tut.“ „Ach Wietske, warum redest du nicht mit Annemieke darüber wenn dir sowas durch den Kopf geht? Für sie ist das doch auch nicht leicht und glaubst du nicht auch das sie diese Angst auch hat?“ Wietske hebt ihren Kopf an und nickt leicht damit. „Ich habe sie immer wieder gefragt ob es so ist ob sie Angst hat es könnte nicht so sein wie wir es uns erhoffen aber sie hat gesagt alles ist gut und sie macht sich darum keine Sorgen.“
 

„Weißt du Wietske ihr hattet doch bisher nie Probleme über etwas zu reden was euch bedrückt, warum ist es ausgerechnet beim Thema Kinder so schwer für euch? Es ist doch das was ihr euch so sehr gewünscht habt oder nicht?“ Wietske schüttelt den Tee und starrt in ihre Tasse. „Es ist das was ich mir so sehr gewünscht habe und das wozu ich Annemieke überredet habe. Ohne mich hätte sie sicher nie ein Kind bekommen und…“ Eline legte ihren Finger auf Wietskes Lippen.
 

„Ich glaube da irrst du dich aber gewaltig. Ich habe schon öfter mit Annemieke telefoniert seit du schwanger bist und glaub mir ich habe noch nie Jemanden so sehr über eine Schwangerschaft schwärmen hören. Annemieke ist immer ganz aus dem Häuschen wenn sie davon spricht, dass sie einen Tritt bemerkt hat oder das ihr wieder beim Frauenarzt wart und das alles gut ist. Sie wünscht sich das Mittler Weile genauso wie du und sie wünscht sich nichts mehr, als das sie dem Kind ebenso eine Mutter sein kann, wie du bist egal ob sie nun verwandt mit dem Kind ist oder nicht.“
 

„Du hast ja recht und ich hatte ja auch nie o richtig das Gefühl, dass Annemieke diese Schwangerschaft nicht will, ich glaube ich rede mir das immer wieder selbst ein weil ich Angst habe. Es ist mein erstes Kind und es hat solange gedauert schwanger zu werden. Weißt du ich rechne jeden Tag damit das etwas passiert.“ Eline sah Wietske fragend an und setzt sich neben sie um ihr den Arm um die Schultern zu legen. „Wie meinst du da Wietske?“ Sie dreht ihr Gesicht zu Eline und legt ihren Kopf auf deren Schultern.
 

„In meiner Liebe zu Annemieke habe ich nie etwas geschenkt bekommen, für alles musste ich hart kämpfen und es gab so manchen Rückschlag auf unseren Weg zu diesem Punkt. Aber seit ich schwanger bin läuft alles weitestgehend super. Unser Kind ist Kerngesund, es läuft für Annemieke gut auf Arbeit, selbst ihr Vater hat sich ihr wieder angenähert. Aber ich weiß doch wie es ist, wir haben nichts einfach so verdient. Ich muss ständig daran denken, dass Annemieke etwas passieren könnte, das mir etwas passiert oder dem Kind. Ich kann es gar nicht abschalten. Und dann mache ich mir selbst Probleme und rede mir diese Dinge ein.“
 

Tränen benetzen Wietskes Wangen und Eline schließt sie fest in ihre Arme. „Wietske wenn dir das bewusst ist dann versuche es doch zu ändern, hm? Ich weiß das es schwer ist aber es sind nur noch 2 Wochen du hast es doch fast geschafft. Deinem Kind oder deiner Frau wird nichts geschehen, daran musst du einfach ganz fest…“ „Mama, Mama ich habe Hugo auf meinem Arm gehabt und… Tante Wietske warum weinst du denn?“ fragte Jara und legte ihren Kopf auf Wietskes Beine. „Ist es wegen dem Kind? Du darfst nicht mehr traurig sein, sonst ist das Baby auch ganz traurig und das willst du doch nicht oder?“

Wo man aus Männern, Väter macht...

Hallo liebe Leser,

Damit, die, die meine Geschichte lesen nicht noch länger warten müssen, gibt es jetzt erst mal ein Update, womit ich dann das Wochenende einleite *lächel* Vielen Dank an meine treue Leserin und viel Spaß <3
 

„Bist du dir sicher Jan, dass du mich begleiten willst?“ fragte Annemieke und stellte ihre Kaffeetasse in die Spüle. „Wirklich Schatz, du bist doch schon ein sehr guter Vater du musst doch da nicht mehr mit hingehen oder?“ sagte Eline und lächelte ihren Mann an. „Ihr versteht das nicht, seit 2 Tagen bin ich nur von Frauen umgeben, mir fehlen diese Männergespräche.“ Wietske und Annemieke mussten sich das Grinsen verkneifen während Eline nur die Hand vor das Gesicht legte. „Das kann nicht dein ernst sein, dir fehlen die Männergespräche? Du hast doch vorhin erst 2 Stunden mit Jasper Autos gespielt war das nicht genug Männerzeug für heute?“
 

Empört verschränkte Jan die Arme vor seinem Oberkörper und wandte sein Gesicht zur Seite. „Ich rede nicht davon mit meinem Sohn Autos zu spielen sondern mit ein paar echten Männern ein Bier zu trinken, Witze zu hören über die keine Frau lacht und sowas.“ „Also Jan da wirst du ihm Kurs für werdende Väter nicht finden. Wir reden über die richtige Technik Windeln zu wechseln, welche Temperatur die Milch haben muss die man seinem Kind gibt, auf welcher Körperseite man sein Kind zum schlafen legt und sowas, von einem Bier und dummen Witzen sind wir ziemlich weit entfernt.“
 

Jan sah Annemieke hilfesuchend an. „Bitte Annemieke, wenn ich noch einmal sehe wie Wietske und Eline Schwangerschaftsgymnastik machen, dann springe ich freiwillig aus dem Fenster.“ Annemieke hatte Erbarmen und harkte sich bei Jan ein. „Also gut ich nehme Jan mit, nicht da der Arme irgendwann noch zu viel Schaden nimmt von der vereinten Frauenpower.“ Alle mussten grinsen und Jan ging Freude strahlend in den Flur um sich seine Schuhe anzuziehen.
 

„Du bist so gut zu ihm.“ Sagte Eline und tätschelte Annemiekes Hand. „Naja es wird sicher lustig und bei den verängstigten Männern da im Kurs wird es auch mal Zeit das sie ein lebendes Exemplar eines Vaters kennen lernen.“ Jasper kam in diesem Moment mit Hugo um die Ecke, die sich im Laufe der letzten 2 Tage, seit die Hövels überraschend in Konstanz aufgetaucht waren, angefreundet hatten und Mittler Weile schon ein echtes Dreamteam waren.
 

„Wo geht denn Papa hin?“ „Dein Papa begleitet mich heute zu einem Vater Kurs.“ Sagte Annemieke und streichelte durch Jaspers blondes Haar. „Aber Papa weiß doch schon alles, der muss nichts mehr lernen.“ Die 3 Frauen seufzten unisono über so viel Niedlichkeit und Jan stand stolz in der Küchentür. „danke mein Sohn und weil du so ein lieber Junge bist, übertrage ich dir die Verantwortung für Mama, Tante Wietske und Jara. Pass gut auf die 3 auf, Hugo unterstützt dich sicher sehr gerne.“ Stolz wie Oskar salutierte Jasper und rannte sofort in die Stube um seiner Schwester davon zu erzählen.
 

„Ich weiß nicht warum Jasper auf uns aufpassen muss.“ Sagte Eline grinsend und gab ihrem Mann einen Kuss. „Ihr Frauen wollt doch immer beschützt werden.“ Noch ehe Wietske und Eline Jan etwas antun konnte, buchsierte Annemieke ihn zurück in den Flur und verabschiedete sich von ihrer Frau. „Wir sehen uns dann in 2 Stunden, mache keinen Unfug und pass auf euch beide auf.“ Sie gab zuerst Wietske einen sanften Kuss und streichelte dann über deren dicken Bauch. „Ja mache ich nicht, ich bin ganz lieb und anständig.“ Sie grinsten einander an und Annemieke verschwand dann in Richtung Flur.
 

Kaum 5 Minuten später fiel die Wohnungstür in das Schloss und kurze Zeit später hörte man Jasper und Jara im Wohnzimmer über das Fernsehprogramm streiten. Jara wollte sich gerne die Glücksbärchis ansehen während Jasper das für zu mädchenhaft hielt und eher etwas mit Autos sehen wollte.
 

„Sag mal Wietske bist du jetzt schon dazu gekommen, dich mit Annemieke zu unterhalten?“ Wietske drehte ihre Teetasse hin und her und schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe es wirklich gewollt und ach versucht aber jedes Mal wenn ich es ansprechen wollte hat mich der Mut wieder verlassen, Annemieke muss schon sonst was denken so oft wie ich zu ihr gesagt habe das ich was Ernstes mit ihr Besprechen muss ich mich aber jedes Mal gedrückt habe.“ Wietske ließ den Kopf hängen und sah traurig in die Runde. „Sonst kann ich ja auch über alles mit Annemieke reden aber dieses Mal habe ich irgendwie etwas Angst davor und ich weiß noch immer nicht warum. Du hast ja selbst gesehen wie liebevoll und aufopfernd Annemieke ist, ich habe ein schlechtes Gewissen das ich ihr überhaupt zu traue sie könnte uns im Stich lassen.“
 

Wietske seufzte und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Tee. „Du machst dir da viel zu viele Gedanken. Du solltest dir nicht immer einen Kopf darum machen was Annemieke denken könnte oder zu was dich diese Angst macht. Du solltest einfach zu ihr hingehen ihr von deiner Angst erzählen. Annemieke kann nichts dagegen unternehmen wenn sie gar nicht weiß wo das Problem liegt. Sie wird dir sicherlich nicht den Kopf abreißen das du diese Angst hast. Ich habe ja nicht so viel Erfahrungen mit Familien die so sind wie ihr aber ich glaube das es in jeder Familie, die aus zwei Frauen besteht und wo eine von beiden das Kind bekommt, diese Angst gibt. Man darf ihr bloß nicht so viel Spielraum geben oder?“ Wietske nickte leicht und schob dann ihre Tasse von sich.
 

„Und was soll ich nun machen?“ Fragte sie und stützt ihren Kopf auf ihren Händen ab. „Wenn es dir so schwer fällt mit ihr darüber von Angesicht zu Angesicht zu reden dann schreibe Annemieke einen Brief mit all deinen Ängsten und Sorgen, vielleicht könnt ihr dann besser reden wenn sie es erst mal weiß, was sagst du?“
 

„Die Idee ist ja wirklich gut aber ich fühle mich dabei so mies. Ich bin schon solange mit Annemieke zusammen, wir sind sogar verheiratet und ich kann nicht einmal mit meiner eigenen Frau offen reden, was sagt das denn bitte schön über mich aus?“ Eline stand auf und nahm Wietske in den Arm. „das sagt lediglich aus, dass du eine Frau bist die Angst hat. Und das ist nichts Schlimmes. Ich hab auch hin und wieder Angst Jan etwas zu sagen. Bei gewissen Dingen kann man nicht einschätzen wie der andere reagiert. Ihr wart niemals zu vor in dieser Lage und du hast keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, wie normalerweise. Und deshalb hast du Angst.“
 

Wietske befreite sich ein wenig aus Elines Umarmung und lächelte ihre Jungendfreundin leicht an. „Woher weißt du bloß auf alles eine Antwort?“ Eline fing an zu lachen und setzte sich wieder an ihren Platz. „Ich habe genauso wenig Ahnung wie du oder Annemieke, aber du kannst es nicht objektiv sehen was ich aber kann weil ich im Prinzip von außen darauf gucke. Du jedoch bist mitten drin und kannst nicht sehen was von außen zu sehen ist. Und weißt du was, wir sollten uns ein bisschen ablenken, damit du diese trüben Gedanken los wirst oder?“ Wietske nickte zaghaft und spielte nervös mit ihren Fingern.
 

„Wie gesagt schreib ihr nachher einen Brief und dann wirst du schon weiter sehen und jetzt lass uns einfach mal gucken was die zwei Knirpse mit eurer Wohnstube angestellt haben, nicht das wir nachher noch eine neue Couch oder so kaufen müssen.“ Wietske musste unweigerlich grinsen und erhob sich ächzend. Es war langsam nicht mehr so einfach sich zu bewegen und Wietske spürte das es nicht mehr lange bis zur Geburt dauern würde was ihre Gefühle nicht weniger durch einander brachte.
 

„Na was macht ihr denn hier Schönes?“ fragte Eline, als die beiden die Wohnstube erreicht hatten. Sowohl Jara und Jasper als auch Hugo erschreckten sich ein wenig und die Fernbedienung flog im hohen Bogen durch die Luft und landete vor Elines Füßen. „Mama erschreck uns doch nicht so.“ sagte Jasper und Hugo mauzte unterstützend.
 

Jan wirkte tatsächlich deutlich entspannter, als er allein mit Annemieke im Auto saß und die beiden sich auf dem Weg zum Väter Kurs befanden. „Du siehst müde aus.“ Sagte Annemieke und Jan öffnete wieder seine Augen. „Du aber auch.“ Annemieke grinste und fuhr sich durch ihr blondes Haar. „Ja so eine Schwangerschaft ist schon anstrengend aber ich freue mich schon auf unser Kind.“ Jan lächelte und setzte sich wieder richtig auf. „Das freut mich zu hören, ich hoffe du bekommst dann keine solche Energiebündel wie meine Zwei die den ganzen lieben langen Tag an liebsten nur beschäftigt werden wollen und vor allem dann wenn du eh schon müde und kaputt von der Arbeit kommst.“ Er grinste und Annemieke schüttelte lachend den Kopf.
 

„Niemand hat gesagt, das es einfach ist Kinder zu haben.“ „Oh doch, mein Vater hat zu mir gesagt, dass man als Mann immer dafür sorgen muss das die Familie immer genug zu essen auf dem Tisch hat und das sie ein Dach über den Kopf haben. Von spielen, Geburtstagspartys, Haare flechten und kochen hat mir Niemand vorher was gesagt.“
 

„Da hat man dich wohl eiskalt rein gelegt.“ Sagte Annemieke und ihr Grinsen wurde immer größer. „Da hast du recht aber dann war es schon zu spät, umtauschen war nicht mehr un der nächsten Braten schon in der Röhre.“ „Oh Jan wenn das deine Frau hört dann musst du mindestens 2 Wochen auf der Couch schlafen.“ „2 Wochen auf der Couch? Da kennst du Eline aber schlecht, eher 4 Wochen in der Hundehütte, mindestens.“ Annemieke musste angesichts dieses Spruches lachen und war heil froh als sie das Krankenhaus erreicht hatten.
 

„Jetzt kannst du bloß darauf vertrauen das ich es Eline nicht erzähle, gib mir lieber keinen Alkohol sonst werde ich sehr gesprächig.“ „Mach mir keine Angst Annemieke, sonst stehe ich später bei euch an der Tür, weil Eline mich nicht rein lässt.“ Annemieke harkte sich bei Jan unter und gemeinsam betraten sie das Krankenhaus. „Ich habe gar nicht gewusst, dass es in Krankenhäusern solche Kurse gibt.“ „Da bist du nicht die Einzige, das hatte Wietskes Mutter gelesen als sie uns zur Schwangerschaftsgymnastik angemeldet hatte, am schwarzen Brett gesehen und da sie fand das ich noch etwas Übung brauchte hat sie mich hier angemeldet. Stell dir das vor, ich beim aller ersten Mal dort und nur Männer um mich herum, wirklich schlimm.“
 

Jan musste angesichts dieser Vorstellung grinsen und erntete dafür einen Seitenhieb von Annemieke. „Hey Annemieke, da bist du ja.“ Julian kam auf die zwei zu und umarmte Annemieke. „Wen hast du denn da mitgebracht?“ „Jan Hövel, ich bin der Mann von Wietskes alter Jugendfreundin.“ „Ich bin Julian, Leidensgenosse aus dem Väter Kurs. Wirst du uns heute begleiten?“ „Ja wird er, Jan hat es zu Hause mit all den Frauen und Kindern nicht mehr ausgehalten und zieht das Fachsimpeln über Windeln der Schwangerschaftsgymnastik im heimischen Wohnzimmer vor.“ „Da hast du eine gute Wahl getroffen, ich habe gesehen das Paul heute selbst gebackene Plätzen von seiner Frau mit gebracht hat.“
 

Annemieke fing an zu strahlen. „Doch nicht etwa die mit weißes Schokolade oben drauf oder?“ Julian grinste. „Genau diese und jetzt sollte wir uns beeilen nach oben zu kommen sonst sind sie all weg.“ Jan verstand zwar erst mal nur Bahnhof folgte Annemieke und Julian aber die Treppen hinauf. „Sag mal Jan, wie viel Kinder hast du eigentlich?“ „Ich habe 2, eine Tochter, die 5 ist und einen 4 jährigen Sohn.“ „Und wie ist das so, so wie du dir das vorgestellt hast?“ Annemieke grinste du Jan tat es ihr gleich.“ „Ich sage es mal so, du putzt, kochst und spielst mehr als du erwartet hast.“ „Na das sind ja schon mal rosig Aussichten.“ „Jan mach ihm keine Angst.“ „Ich habe keine Angst.“ Empörte sich Julian und die 3 erreichten lachend den Raum.
 

Guten Abend Julian und Annemieke, ihr seid glaube ich die Letzten, die heute…oh wer ist denn das?“ Fragte Lucas, der Seminarleiter und musterte Jan eindringlich. „Das ist Jan, ich habe ihn mal vor der geballten Frauenpower gerettet die bei mir zu Hause herrscht, kann er heute mal mit machen oder einfach nur zu gucken?“ Lucas betrachtete Jan nochmal skeptisch und reichte ihm dann die Hand. „Ich bin Lucas und herzlich willkommen bei meinem Kurs „Wo man aus Männern, Väter werden."

Wo man aus Männern, Väter macht Teil 2

Ich wünsche allen fröhliche Weihnachten und für die, die sich nicht darauf freuen, hoffe ich das sie dennoch eine Kleinigkeit an diesem Tag finden, die sie erfreut. <3
 

Jan musste sich angesichts dieses Spruches das Lachen verkneifen und reichte Lucas die Hand. „Da freue ich mich aber.“ Annemieke schlug ihm leicht gegen die Schulter und nahm ihn dann mit in den Raum. „Hallo ihr werdenden Väter, wir haben heute Besuch von Jan. Er ist ein Freund von Annemieke und hat bereits zwei Kinder. Er wird uns heute bei wohnen und vielleicht kann er uns ja auch den einen oder anderen praktischen Hinweis geben.“
 

Jan verdrehte ein wenig die Augen, ganz so hatte er sich die Sache dann doch nicht vorgestellt aber jetzt war er nun schon mal da und musste sich seinem Schicksal fügen. „Ich habe es dir doch gesagt, du wolltest ja nicht hören.“ Annemieke grinste während Jan etwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte und sich neben Annemieke auf einen der bunten Plastikstühle setzte. „Und wie läuft das jetzt ab?“ Julian beugte sich zu Jan und grinste ihn an.
 

„Wir wiederholen nochmal alles was wir bisher gelernt haben bis Lucas meint es wäre perfekt und wollten wir darüber sprechen, wie man trotz Arbeit genug Zeit mit seinem Sprössling verbringen kann. „Das klingt ja hoch interessant.“ Sagte Jan ironisch und stütze sein Kinn auf seinen Händen ab. Lucas hielt erst mal eine einführende Rede darüber wie wichtig es war, dass man sein Kind nicht falsch behandelte, das man sein Köpfchen hielt, darauf achtete welchen Seitenlage es im Bett hatte und all sowas was den Anwesenden mehr Angst machte als alles andere. Jan konnte nur darüber staunen was man alles so zu beachten hatte.
 

Als er vor 6 Jahren Vater von Jara geworden war, da hatte ihm seine Mutter gerade mal vorher gezeigt wie das mit dem Windelwechseln ging und alles andere hatte er sich im Laufe der Zeit allein bei gebracht. So einen Kurs hatte er nie besucht und er hatte mit Sicherheit auch nie das Gefühl gehabt das sowas nötig gewesen wäre.
 

Sicher gerade am Anfang hatte er sich gewünscht ein bisschen besser zu wissen wie er mit seiner kleinen Tochter umgehen sollte aber das waren gerade mal die ersten 4 oder 5 Tage gewesen dann hatte er sich daran gewöhnt und alles war wie von selbst gelaufen.
 

Aber wenn Jan sich so um sah dann waren viele der anwesenden Männer noch sehr jung und hatten wahrscheinlich so nie Kontakt zu einem kleinen Kind gehabt. Jan, der selbst 3 ältere Schwestern hatte, die alle schon Kinder hatten, war durch seine Nichten und Neffen frühzeitig dazu gekommen die wichtigen Dinge zu lernen und so hatte er am Ende keinen solchen Kurs gebraucht.
 

„Gut wenn wir dann soweit alles besprochen haben, dann können wir uns ja dem Windeln wechseln zu wenden. Vielleicht mag unser Gast uns ja mal zeigen wie er das so kann.“ Zustimmenden Gemurmel von allen Seiten war zu hören denn das vor der versammelten Mannschaft vor zu machen war etwas worauf die jungen Männer gerne verzichteten. „Jan, nun komm schon oder traust du dich nicht?“ Annemieke grinste und stupste Jan von der Seite an, der sich fürchterlich erschrak und gleich aufsprang.
 

„Wie schön das du uns diesen Gefallen tust. Windel und Baby haben wir hier vorne.“ Jan sah recht verständnislos in die Runde bis Julian ihm zuflüsterte: „Du solltest dem Baby da vorne die Windel um machen.“ Jan stolperte noch fast über seine eigenen Füße und wünschte sich er wäre doch zu Hause geblieben bei seiner Frau und den Kindern da hatte er doch tatsächlich mehr Rune gehabt als es hier der Fall war.
 

Jan betrachtete die Puppe vor sich die ihn stark an die Baby Born erinnerte die seine Tochter hatte und kniete dich zu ihr auf den Boden. Das ihn 15 Paar Augen zusahen wie er versuchte einer Puppe fachgerecht die Windeln um zu machen, machte die Sache nicht unbedingt leichter und am liebsten hätte er sich doch irgendwie versteckt. „Du schaffst das Jan.“ rief Annemieke, was ihn aber nur noch röter werden ließ.
 

Er nahm die Windel und betrachtete sie argwöhnisch. Er hatte seit 2 Jahren keine Windel mehr gewechselt, zum Glück waren Jasper und Jara nämlich sehr früh trocken gewesen aber vielleicht war es mit dem Windeln wechseln wie mit dem Fahrrad fahren. Sowas verlernt man einfach nicht. Die Puppe fühlte sich auf jeden Fall ziemlich lebensecht an und sie reagierte auch wie ein echtes Baby und gerade als Jan den Strampler geöffnet hatte und die alte Windel aufgemacht hatte, fing die Puppe, die hier einem Jungen nach empfunden war an zu pieseln und Jan wurde voll erwischt.
 

Der gesamte Kurs brach in Lachen aus, bloß Jan saß ziemlich verdattert vor der Puppe und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. „Und davor hätte man mich nicht mal warnen können?“ fragte er etwas zerknautscht in die Runde und bekam von Lucas ein Taschentuch. „Bei Kindern muss man auch immer damit rechnen.“ Sagte dieser musste aber auch etwas grinsen. „Aber vielleicht hätten wir dir sagen sollen das unsere Puppen echten Kindern sehr stark nach empfinden sind.“ „Ja das wäre nett gewesen.“
 

Aber Jan wäre ja kein Vater und Mann gewesen wenn er jetzt aufgegeben hätte und sie versuchte er sein Glück nochmal und schaffte es dies Mal, die Windel erfolgreich um das Kind zu bekommen und den Strampler wieder zu schließen. „Und was lernen wir daraus, meine Lieben?“ Auch dem besten Vater geschehen mal solche Sachen. Ihr müsst nicht perfekt sein das erwartet hier Niemand ihr müsst einfach bloß euer Bestes geben und euch dabei wohl fühlen. Kinder reagieren sehr stark darauf wie ihr euch selbst fühlt. Begegnet ihr eurem Kind mit Angst und Furcht wird sich diese Unsicherheit auf euer Kind übertragen und es wird natürlich unruhig und fängt an zu weinen was ihr ja so nicht wollt oder? Ach und Jan du darfst dich wieder setzen.“
 

Dieser war heilfroh als er wieder neben Annemieke saß und schwor sich nie wieder darüber zu meckern das er keine Männergespräche führen konnte, das hatte er nämlich wirklich nicht erwartet. „Und ist es so wie du es dir vorgestellt hast?“ fragte Annemieke und könnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen. „Absolut nicht, ich wäre dann doch lieber zu Hause geblieben.“ „Ach was du schlägst dich doch gut und gerade hast du ja gezeigt das man sich eben von nichts aufhalten lassen darf auch nicht wenn die Kinder auf einen Schießen.“
 

Julian und Annemieke mussten anfangen zu lachen und ernteten dafür einen bösen Blick von Lucas. „Also Annemieke wenn du da so viel Spaß hast dann komm doch jetzt mal nach Vorne und zeig uns wie du dein Kind fütterst.“ Jetzt war es Jan der sich das Lachen nicht verkneifen konnte, dies aber eher geschickt hinter seiner Hand versteckte. Annemieke ging nach vorne, setzte die Puppe in den dafür vorgesehenen Stuhl und bereitete den Brei zu. „Und wir denken daran das wir unsere Frau, Freundin und oder Mutter unseres Kindes nicht alles allein machen lassen.“ Sagte Lucas mit drohendem Zeigefinger und Jan musste darüber schmunzeln, weil doch gerade eine Frau vorne stand und das essen machte, wobei Annemieke dann ja hier eher als werdender Vater eingestuft wurde.
 

„Wie war das eigentlich als Annemieke hier das erste Mal hergekommen ist?“ wollte Jan von Julian wissen, der sich daraufhin zu ihm rüber beugte. „Das war sehr lustig, ihre Schwiegermutter hatte das ja wohl eingefädelt und Lucas wusste auch das er eine Frau in seinem Kurs haben würde. Jedenfalls haben erst mal alle gedacht sie hätte sich hier verirrt oder wäre die Kursleiterin, ich hatte sie ja schon bei der Schwangerschaftsgymnastik kennen gelernt und wusste daher das es nicht so war. Jedenfalls hat Lucas es sich dann nicht nehmen lassen sie nach Vorne zu bitten damit sie sich richtig vorstellen kann und du kannst dir sicher denken wie verlegen sie war und am Anfang warten die Jungs auch etwas skeptisch aber nachdem zweiten Mal sind wir noch was trinken gegangen alle zusammen und Annemieke hat sie alle so unter den Tisch getrunken das die Männer sie aufgenommen haben und nie wieder Jemand skeptisch war.“
 

Jan fand das zu amüsant und musste wieder hinter vorgehaltener Hand lachen. „Echt zu gut, da muss ich doch Annemieke später auch nochmal fragen wie das so war.“ Die Beiden Männer wandten ihre Aufmerksamkeit wieder nach Vorne und betrachteten wie Annemieke gerade den Brei kostete, das Gesicht verzog und sich als Krönung dessen noch die Zungenspitze verbrannte. „Eindeutig noch zu heiß.“ sagte sie und pustete den Brei an. „Genauso sah das bei mir auch immer ich weiß nicht wie meine Frau es geschafft hat das der Brei erst gar nicht zu heiß war aber ich habe mich auch regelmäßig verbrannt.“ „na das sind ja schon rosige Aussichten aber ich hoffe doch, das meine Frau mich nicht ständig kochen lässt.“
 

„was arbeitet deine Frau denn eigentlich?“ „Annemarie ist Apothekerin und sie wird wohl auch nur ein halbes Jahr zu Hause bleiben…“ „Und dann gehst du in Babyjahr?“ „Um Gottes Willen, wir haben ein großes Haus das abbezahlt werden will, das geht leider nicht aber ich habe mir vorgenommen wenn wir noch ein Kind kriegen was wir ja wollen, dann werde ich auch ins Babyjahr gehen.“
 

„Meine Herren, wollen sie Annemieke hier Vorne Tatkräftig unterstützen?“ schallte Lucas Stimme durch den Raum, sodass Jan und Julian zusammen zuckten. „Nein, danke wir sind schon still.“ Der Kurs kicherte leise und man wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Annemieke zu, die jetzt den Brei halbwegs kalt gepustet hatte und anfing die Puppe zu füttern. „Wenn das jetzt zu heiß wäre reagiert die Puppe dann?“ fragte Jan Julian flüsternd mit einem prüfenden Blick zu Lucas. „Es fängt dann richtig laut an zu schreiben wenn es aber zu kalt ist dann heult es auch. Diese Puppe kann einen echt um den Verstand bringen.“
 

Das konnte sich Jan bildlich vorstellen ein Glück war ein Kind keine Puppe wobei ein echtes Kind einen auch zur Weißglut bringen konnte aber das schien ihm nichts gegen dieses Ungetüm von Puppe zu sein. „Nicht so viel Breis auf einmal Annemieke, das ist ein Kind von 7 oder 8 Monaten das isst noch nicht so viel.“ Sagte Lucas und nachte es Annemieke vor. Prompt spuckte das Baby den Brei wieder aus und fing an zu quengeln.
 

„was hast du denn jetzt gemacht?“ „Wieso denn ich? Du hast die Puppe doch gerade gefüttert.“ Sagte Annemieke empört und wischte der Puppe den Mund ab. Lucas nahm die Puppe hoch und da spuckte sie den ganzen Brei auf sein Shirt sodass er die Puppe angewidert weg hielt. „Okay ich glaube die ist kaputt, du kannst dich wieder setzen.“ Annemieke schien sehr erleichtert und ging wieder zu ihrem Platz. „Gott diese Puppe macht mich noch fertig.“ „Keine Sorge Annemieke ich kann dir versichern ganz so schlimm wird es mit einem echten Kind nicht.“ „Nein echt nicht?“ „Nein es wird noch schlimmer.“ Jan grinste und Annemieke schlug nach ihm. „Ich glaube ich muss doch mal mit Eline reden.“
 

„Oh bitte nicht, du hast es versprochen.“ „Ja aber da hast du mich auch noch nicht so geärgert.“ Jetzt grinste sie und Jan wurde ganz anders zu Mute. „Also Leute ich denke wir müssen den Kurs für heute unterbrechen unsere Puppe ist leider kaputt und ich muss erst mal eine neue organisieren. Ihr dürft also gehen.“ Der Jubel könnte nicht größer sein und so verließ die Gruppe schnell den Raum und sammelte sich unten vor dem Krankenhaus.
 

„Also ich würde ja jetzt gern noch ein Bier trinken gehen.“ Sagte einer und die anderen nickten zustimmend. Jan war ganz aus dem Häuschen und stimmte zu ohne Annemieke überhaupt gefragt zu haben. „Oh bitte Annemieke nur ein Bier.“ Er sah sie so flehend an das sie gar nicht anders konnte als ja zu sagen. „Na gut dann bekommst du eben noch dein Bier und deine Männergespräche.“ Sagte sie ergeben und die Gruppe machte sich auf zur nächsten Kneipe.

Eine Frage des Vertrauens

Hallo liebe Leser, bevor nun fast schon das Jahr 2011 vorbei ist, gibt es noch ein letztes Kapitel in diesem lten Jahr bevor das Neue anbricht. Ich wünsche euch ein schönes Silvester und einen schönen Start in das Jahr 2012. Vielen Dank an meine besondere Leserin für ihre unermütliche Mühe zukommentieren <3 Liebe Grüße Deanna
 

Es ist bereits dunkel und der Mond steht hoch Himmel, als Wietske sich in das gemeinsame Schlafzimmer begibt. Den Brief, den sie Annemieke geschrieben hat, hat sie in die Küche gelegt und gerade eben hat Annemieke ihn entdeckt. Wietske will nicht dabei sein, wenn ihre Frau ihn liest und hat sich entschlossen lieber Das Weite zu sehen. Wenn Annemieke fertig ist, dann wird sie zu Wietske gehen, so hat sie es gesagt und so wird sie es auch tun. Wietske steht am Fenster und sieht hinaus in die Nacht. Nur einzelne Sterne sind zu erkennen, Wolken hängen am Himmel und versperren die Sicht.
 

„Ach warum kann ich nicht einfach mit ihr reden.“ Seufzt Wietske und legt ihre Hände auf ihren Bauch. Viele Gedanken schwirren durch ihren Kopf und m liebsten da würde sie ihn ausschalten, sich einfach nur ins Bett legen und alles verschlafen. Warum war das Leben auch so furchtbar kompliziert und warum konnten die Menschen nicht einfach mit einander reden wenn es etwas zu bereden gab? Die Menschen machten es sich unnötig kompliziert, schwiegen oder brauchte Briefe um ausdrücken u können was sie fühlten. Wietske hatte sich immer für eine Person gehalten die über Dinge sprach die sie störten oder beschäftigten aber dies Mal war es anders. Eline hat wahrscheinlich recht gehabt.
 

Niemals zu vor war sie in dieser Lage gewesen und die Ungewissheit nicht zu wissen wir Annemieke reagieren könnte machte es nicht unbedingt besser. Aber jetzt hatte sie den Brief geschrieben und ihn Annemieke gegeben. Sie lass ihn wahrscheinlich gerade und Wietske konnte einfach nur abwarten was Annemieke sagen würde. Würde sie sauer und enttäuscht sein oder würde sie es verstehen, Beide würden sich in den Arm nehmen und alles wäre wieder vergessen, als ob es nie anders gewesen wäre? Wietske wusste nicht was ihr lieber war. Sie wusste das es im Leben kein Wunder gab und dennoch hoffte sie insgeheim auf Eines, einmal im Leben hatte sie es doch auch verdient oder war es das Wunder ihres Lebens gewesen das sie schwanger geworden war? War damit ihr Vorrat an Wundern aufgebraucht?
 

Sie drehte sich vom Fenster wieder weg und ging auf das noch leere Bett zu. Ihre Finger glitten über den weichen Stoff der Decke und sie setzte sich hin. In der Ecke stand ein Stubenwagen in dem ihr Kind die erste Zeit schlafen würde. Die kleinen Engel auf dem Bezug glitzerten urtümlich und ein leichtes Lächeln legte sich auf Wietskes Lippen. Ihr war noch nie aufgefallen das die Engel das taten, vielleicht war es auch ein Zeichen aber wofür bloß? Dass sie das Richtige getan hatte oder das sie das Falsche getan hatte? Wieder stahl sich ein Seufzen über ihre Lippen. Was brachte denn all dieses Grübeln? Nichts. Sie wurde nicht schlauer daraus und helfen tat es auch in keinster Weise. Aber was sollte sie denn tun, sie musste Warten und wie immer wenn Wietske ungeduldig wartet, fing sie ganz automatisch an zu grübeln und nach zudenken.
 

Sie lehnte sich nach hinten und sank hinab in das wiche Bettzeug. Sie wünschte sich Eline an ihre Seite, die Ihre Hand halten würde und versuchen würde zu beruhigen aber erstens war da eine Sache nur unten Annemieke und ihr und zweitens war sie so oder so etwas sauer auf Jan, der es nicht bei einem Bier hatten bleiben lassen und ordentlich einem im Tee hatte. „Ach Annemieke beeil dich bitte.“
 

Der Brief lag noch immer vor Annemieke auf dem Tisch und sie betrachtete ihn unschlüssig. Es war gerade erst eine halbe Stunde her das sie mit Jan. wieder gekommen war und das er mit seiner Familie ins Hotel gegangen war. Kaum 5 Minuten später hatte Wietske ihr diesen Brief in die Hand gedrückt, mit den Worten das dort alles drin stehen würde was wichtig wäre und das sie doch bitte zu ihr kommen sollte, wenn sie den Brief gelesen und darüber nachgedacht hat. Das war vor 10 Minuten und Annemieke hatte eine seltsame Angst ergriffen. Was konnte denn da bloß drin stehen? Gab Wietske ihr jetzt schriftlich den Laufpass oder was war geschehen? Annemieke hatte keine Ahnung und sie würde es wohl auch erst dann erfahren wenn sie endlich den Mut aufbrachte den Brief zu lesen.
 

Sie schloss die Augen und atmete nochmal tief durch, ehe sie den Brief zum wiederholten Male vom Tisch nahm und sie ihn aus dem Umschlag zog. Es waren einfache weiße Blätter auf denen Wietske etwas geschrieben hatte. Annemieke konnte allein daran, wie Wietskes Schrift aussah sehen das sie sehr aufgeregt gewesen war und nervös. Ein paar Mal hatte sie Dinge durch gestrichen und dann neu geschrieben. Ihre Schrift war nicht so feinsäuberlich akkurat wie sie es sonst immer war, wenn Wietske etwas per Hand schrieb. Ein weiteres Mal atmete Annemieke tief durch und schlug die Seiten auf.
 

„Liebe Annemieke, du wirst dich sicherlich wundern warum ich dir diesen Brief schreibe. Ich wundere mich auch, das kannst du mir glauben. Ich hatte unsere Beziehung immer für sie perfekt gehalten das ich dachte wir könnten einander alles sagen und das ich keine Angst haben müsste etwas mit dir zu besprechen, aber das erste Mal in all den Jahren die wir zusammen sind habe Angst vor deiner Reaktion.
 

Es tut mir so furchtbar leid das ich dir in diesem einen Fall nicht das gleiche Vertrauen entgegen bringen kann, wie du es immer mir entgegen bringst. Ich wünschte es wäre nicht so, dass haben wir nicht verdient aber ich habediese Angst und ja mehr ich mich dagegen wehre desto stärker wird sie. Eline hat mir geraten die zu schreiben was ich nicht auszusprechen wage und das will ich hier mit machen.
 

Du erinnerst dich doch sicher noch an den Traum den ich hatte, dass du unser Kind nicht als das Dein akzeptieren könntest oder? Ich habe dir gesagt da ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbreche und das ich weiß das es nur ein Traun war aber in Wahrheit kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken. Jedes Mal wenn du meinen Brauch streichst frage ich mich insgeheim ob du nicht lieber gehen würdest, dass du das Kind nicht mehr willst. Ich sehe die Begeisterung in deinen Augen wenn wir über etwas sprechen was unser Kind betrifft aber im nächsten Moment denke ich darüber nach ob es nur so ist weil du das vor mir so spielst.
 

Ich werfe dir insgeheim Dinge vor die du sicher so nie denkst aber ich kann sie nicht abschalten. Mein Herz ist zerfressen von der Angst, das du mich und unser Kind allein lassen könntest weil du merkst das es nicht das ist was du dir vorgestellt hast. Ich kann es nur immer und immer wieder sagen, es tut mir leid das ich so denke und dir das vorwerfe.
 

Du bist eine so wundervolle Frau und du tust alles für mich und alles was ich mache, ist die in den Geheimen Vorwürfen zu machen. Aber es ist auch nicht immer so leicht wenn ich versuche mit dir darüber zu reden und du nur sagst das es nicht so ist. Vielleicht ist es so, dass du das nicht so empfindest aber ich denke darüber so viel nach und würde so gerne darüber reden aber du willst das nicht.
 

Aber ich muss das jetzt endlich los werden. Ich will diese Angst nicht mehr haben Annemieke, ich will nur glücklich sein, mit euch beiden eine Familie bilden mehr will ich nicht. Dich zu verlieren würde mir das Herz brechen und mein Leben sinnlos machen…
 

Ich hoffe du verstehst was ich dir damit sagen will und bist mir nicht dauer oder enttäuscht von mir, denn das ist doch das letzte was ich erreichen will damit. Ich glaube das ist soweit alles was ich im Moment zu sagen habe, ich hoffe du wirst gleich zu mir kommen, darüber mit mir reden und dann wird wieder alles gut, dann können wir endlich eine Familie werden und wenn nicht…nein daran will ich nicht denken, denn wir lieben uns doch und wir geben nie auf oder?
 

Das Leben hat uns so viele Hindernisse in den Weg gelegt, das werden wir doch jetzt auch noch schaffen, ganz bestimmt. Ich liebe dich mehr als mein Leben und auch mehr als das Kind das ich unter meinem Herzen trage, das musst du mir glauben. In Liebe deine Wietske.“
 

Annemieke legt den Brief langsam wieder auf den Tisch zurück und starrt für einen Moment einfach nur leer gerade aus. Hugo kommt in die Küche geschlichen und umschmeichelt Annemiekes Beine, dennoch reagiert sie nicht und starrt weiter einfach nur gerade aus. Ihr Kopf scheint vor Gedanken und Gefühlen zu explodieren.
 

Sie macht sich Vorwürfe, dass sie nicht gemerkt hat wie sehr es Wietske belastet, dass sie selbst nicht darüber reden wollte und hat das Gefühl Schuld daran zu sein, das Annemieke diese Angst hat. All die Jahre hatten sie doch nie Probleme damit gehabt Dinge zu besprechen und gerade jetzt wo sie fast das Ziel ihres langen steinigen Weges erreicht haben, treten Zweifel auf, Unsicherheit macht sich breit und die eine vertraut der anderen nicht mehr so wie früher. „Was ist bloß geschehen mit uns?“ fragt Annemieke in die Stille und erhebt sich langsam.
 

Jetzt müssen sie einfach mit einander reden es geht nun mal nicht anders und es wird einfach Zeit dafür. Annemieke hat auch Angst aber sie hat dennoch die Hoffnung das alles gut wird wenn sie mit einander geredet haben. Im Schlafzimmer scheint es ruhig zu sein, sie öffnet die Tür und Wietske liegt noch immer Rücklinks auf dem Bett und streichelt ihren ziemlich dicken Bauch. Der Brief tut jetzt, da Annemieke Wietske dort so liegen sieht nur noch mehr weh und die Angst wächst wieder. Sie hat nie so wie Wietske gespürt wenn sie ihr Kind bewegt hat, hat nicht die Tritte ausgehalten, sie hat Vieles von dem was Wietske erlebt hat nicht so erleben können wie sie es wollte aber anderer Seits stört das doch einen Mann auch nicht. Eine einzige Samenzelle macht einen Mann doch auch nicht zu einem besseren Vater als sie je eine bessere Mutter sein könnte oder?
 

„Annemieke?“ Wietske hat sie bemerkt und setzt sich langsam auf. „Ich habe deinen Brief gelesen.“ Annemieke weiß nicht was sie sagen soll, die Worte bleiben ihr förmlich im Halse stecken und sie möchte weg laufen weit fort oder es soll einfach wieder so sein wie früher. „Das ist gut.“ Wietske sieht ihre Frau unsicher an und klopft dann neben sich auf das Bett. Annemieke folgt der Einladung und setzt sich zu Wietske. Ihre Hände finden sie wie von allein und Annemieke muss feststellen das es nach wie vor da tollste Gefühl auf der Welt ist, Wietskes Hände zu halten.
 

„Ich war überrascht als ich diesen Brief gelesen habe und er hat mich auch ein wenig traurig gemacht.“ Gab Annemieke zögerlich zu und drückte Wietskes Hand. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen.“ Wietskes Wangen werden durch Tränen benetzt und Annemieke nimmt sie daraufhin in den Arm. „Ist schon in Ordnung meine kleine Sonne, das hast du nicht getan. Ich bin traurig darüber das wir nach all den Jahren bei so einer wichtigen Sache nicht mit einander reden konnten. Aber das liegt nicht an dir allein, das liegt an uns beiden, das weiß ich.“
 

„Ich habe deine Ängsten und Sorgen nicht genug Beachtung geschenkt habe nicht daran gedacht das es für dich diese Angst auch gibt ich könnte unser Kind nicht so lieben wie ich es gerne möchte,. Ich dachte das wäre eine Sache die ich mit mir selbst ausmachen sollte und mit der ich dich nicht belasten will.“ „Ach du kleiner Dummkopf, wenn dir das durch den Kopf geht dann rede auch mit mir, dafür bin ich doch da und blocke nicht ab.“ „Ich weiß das war ein Fehler, nicht mit dir zu reden oder besser gesagt mir einzureden ich hätte diese Sorgen nicht und das ich deshalb nicht darüber reden muss. Aber wenn ich ehrlich zu mir bin, dann habe ich diese Angst natürlich auch, wie sollte es anders sein. Es ist etwas vollkommen Neues und wir wissen nicht immer wie wir damit umgehen sollen, aber sollten wir nicht als Grund vorschieben darüber zu schweigen.“
 

Wietske drückt sich ein wenig von Annemieke weg um ihr in die Augen sehen zu können. „Ich wünschte mir es könnte so einfach sein, dass keine von uns sich diese Gedanken machen muss aber leider ist es so einfach nicht.“ „Das stimmt aber ich glaube auch das wir jetzt einfach nur abwarten können und gucken wie es wird. Ich kann nicht vorher sagen wie sehr ich unser Kind liebe das kann Niemand aber von mir aus steht dem Nichts im Wege. Ich freue mich darauf dass wir bald eine echte Familie sind. Sicher wird es nicht leicht aber wir beiden schaffen da doch, wir haben bisher noch alles geschafft oder?“
 

„Ja das haben wir, wir haben so viel gekämpft für unser Glück und ich möchte auch gar nicht mehr traurig sein, ich möchte einfach nur das wir uns versprechen mit dem anderen zu reden wenn etwas ist und es dann auch wirklich zu tun. Unsere Liebe ist stark aber auch die stärkste Liebe kann bröckeln und das will ich auf keinen Fall.“

Kommen und Gehen

Herzlich Willkommen zum ersten Kapitel im neuen Jahr. Allzu viele Kapitel wird die Geschichte nicht mehr haben aber ein paar Wochen dauert es wohl noch ^^ Viel Spaß beim Lesen <3
 

„Das ist aber doof, Mama.“ Schmollte Jara und umklammerte die Hände von Annemieke und Wietske, während Eline ihrer Älteresten versuchte zu erklären das es an der Zeit war das sie wieder nach Hause fuhren. „Ich weiß ja mein Schatz, aber guck mal der Urlaub von Mama und Papa ist vorbei und es dauert doch nicht mehr lange bis Annemieke und Wietske ihr Kind bekommen, dann fahren wir doch wieder hier her.“ Tränen sammelten sich in Jaras Augen und sie schluchzte herzergreifend. „Ja aber warum können wir denn dann nicht solange bleiben bis das Baby zur Welt kommt?“ Jara verstand das alles nicht so richtig, wenn es doch bloß noch ein paar Tage sind warum konnte man dann noch einfach noch bleiben?
 

Annemieke bückte sich zu Jara hinunter und strich durch ihr braunes Haar. „Wir würden uns wirklich freuen wenn ihr noch ein paar Tage bleiben würdet, aber Wietskes Eltern kommen schon Morgen wegen der Geburt und dann wird das ganz schön stressig und du weißt doch auch das Stress für Babys nicht gut ist oder?“ Jara nickte verhalten und lies sich dann von Annemieke in den Arm nehmen. „Wenn das Kind da ist, dann werde ich euch sofort Bescheid sagen und dann kommt ihr ganz schnell zu uns ja?“ „Und…und darf ich das Baby dann auch mal auf den Arm nehmen?“ fragte Jara ganz schüchtern und lächelte ein wenig. „Ja natürlich darfst du das dann.“ „Und ich auch?“ fragte Jasper, der auf dem Arm von Jan war? Wietske ging zu ihm rüber und hauchte dem kleinen Jungen einen Kuss auf die Stirn.
 

„Natürlich darfst du das dann auch mal und dann machen wir ein Foto, damit ihr euch immer daran erinnern könnt oder?“ „Oh ja, das wäre schön.“ Sagte Jara und lief zu Wietske. „Können wir das dann bei uns ins Zimmer stellen?“ Wietske lachte und strubbelte durch Jaras Haar. „Wenn deine Eltern nichts dagegen haben auf jeden Fall.“ Jara sah ihre Mutter fragend an, die nur lächelnd nickte. „Na dann ist ja alles geklärt und jetzt müssen wir wirklich los, ihr Zwei.“
 

Das Lächeln verschwand wieder von Jaras und Jaspers Gesicht und sie zogen eine traurige Schnute. „Vergesst es bitte nicht uns anzurufen ja?“ vergewisserte sich Jara nochmals bei Annemieke und umarmte sie zum Abschied. „Auf keinen Fall, das würde ich mir nie erlauben.“ Gemeinsam gingen die 6 zum Auto wo der Abschied dann doch noch etwas Tränenreich wurde, sowohl auf Seiten der Kinder als auch auf Seiten der Erwachsenen.
 

„Passt gut auf euch auf und sagt Bescheid wenn es soweit ist und wir zu euch kommen können und vergesst ja nicht mit einander zu reden verstanden?“ Eline hob drohend den Finger, woraufhin alle Erwachsenen Lachen mussten. „Nein das machen wir nicht,. Ganz fest versprochen.“ Annemieke zog Wietske noch etwas dichter zu sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Dann ist ja gut und wir können beruhigt fahren.“
 

Jan umarmte die beiden Frauen nochmal und bedankte sich für die Erfahrung in diesem Väterkurs und entschuldigte sich nochmal dafür dass er dann etwas zu viel getrunken hatte. „War doch nicht schlimm Jan, immer wieder gerne.“ „Lieber nicht.“ Sagte er grinsend und stieg in sein Auto ein, nachdem alle angeschnallt und Abreise bereit waren. „Wir sehen uns bald wieder.“ Riefen die Hövels durch das geöffnete Fenster ehe sie dann auf die Straße abbogen und langsam aus dem Blickfeld von Annemieke und Wietske verschwanden.
 

„Und weg sind sie.“ Sagte Wietske und legte ihren Kopf auf Annemiekes Schulter. „Ja weg sind sie, es ist wirklich schade, ich habe die Tage sehr genossen, wenn unser kleiner Schatz da ist dann werden wir wahrscheinlich nicht mehr so spontan sein können wie jetzt.“ Die beiden gingen wieder ins Haus und warteten auf den Fahrstuhl. „Findest du das sehr schlimm, dann nicht mehr so machen zu können wie du möchtest?“ fragte Wietske und sah Annemieke ernst an. „Ach was nein, ich freue mich darauf, die Freuden der Familie zu entdecken. Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich Jan, Eline und die Kinder zusammen sehen, das möchte ich auch haben.“
 

Wietske lächelte und gab Annemieke einen sanften Kuss. „Wir werden bestimmt auch so eine tolle Familie wie die Vier und unser Kind wird bestimmt das Glücklichste von ganz Konstanz sein.“ Annemieke grinste. „Und das hübscheste Baby, weil es eine so schöne Mutter hat.“ Wietske wurde ein wenig rot und stupste Annemieke von der Seite an. „Du kleiner Charmeur.“ „Schuldig im Sinne der Anklage.“ Ich grinste und wir gingen in die Wohnung.
 

1 Tag später
 

„Hast du die Tasche fertig gepackt?“ rief Annemieke in Richtung Schlafzimmer und kam mit einer Kulturtasche in den Raum. „Ja ich denke ich habe alles soweit hier drin, fehlt bloß noch die…ah du hast sie gleich mit gebracht, wie vorbildlich von dir.“ Annemieke grinste und legte den Kulturbeutel ab. „Du kennst mich doch, ich bin meistens vorbildlich.“ Wietske zog die Augenbrauen zusammen und grinste. „Naja fast.“ Sie schmunzelte und setzte sich zu Annemieke auf das Ehebett.
 

„Kaum zu glauben das es schon in 3 Tagen soweit sein soll, wo ist denn bloß die Zeit geblieben?“ Annemieke legte ihre Hand auf Wietskes Bauch und streichelte ihn sanft. „Ja 9 Monate sind nichts und vor 3 Wochen hat du noch gejammert, dass es noch solange dauert.“ Erinnerte Annemieke ihre Frau und musste Grinsen. „ja und jetzt würde ich auch nochmal eine Woche warten können.“ „Wie kommt denn das?“ „Ach ich weiß auch nicht ich habe mich an diesen Zustand gewöhnt und irgendwie wird mir unser Kind nie wieder so nah sein wie jetzt, ich möchte das noch nicht aufgeben.“ Annemieke lächelte und fuhr durch Wietskes Haar.
 

„Du kleiner Dummkopf.“ Sagte sie zärtlich und griff nach Wietskes Hand. „Dafür werden wir sehen wie unser Kind aufwächst, wie es die ersten Schritte macht, das erste Wort, sein erstes Lächeln, das können wir aber nur wenn unser Kind auch zur Welt komm hm?“ „Du hast ja recht und ich freue mich auch schon darauf und Annemieke?“ Wietske sah ihre Frau fragend an und drückte ihre Hand. „Ja was ist denn mein kleines Erdbeerchen?“
 

„Du…du wirst doch mit in den Kreissaal kommen oder?“ „Ja natürlich, das hatte ich dir doch versprochen, ich lasse dich doch da nicht allein hingehen.“ Wietske lächelte überglücklich und ließ sich von Annemieke in den Arm nehmen. „Ich war mir einfach nicht ganz sicher weil du hin und wieder unsicher wegen dieser Sache gewirkt hast deshalb wollte ich nochmal fragen.“ „Das ist doch in Ordnung, besser einmal mehr eine Frage stellen, als zu wenig.“
 

Annemieke drückte Wietske vorsichtig ins Bett, schob das lange weite Oberteil nach oben das ihre Frau trug und legte ihren Kopf an den dicken Bauch. „Und hörst du was?“ fragte Wietske lächelnd?“ Sie mochte es sehr wenn Annemieke das tat, es schuf eine gewisse Nähe zwischen ihnen beiden und ihrem Kind, die so leider nicht allzu oft bestand. „Nein ich glaube es schläft, ist ganz ruhig.“ „Ja um diese Zeit schläft es meistens, da musst du es später nochmal probieren ob du wen erreichst.“ Annemieke musste lachen. „Das hört sich an, als hätte ich versucht unser Kind per Telefon zu erreichen.“ Auch Wietske musste Lachen und wurde von Annemieke wieder auf die Beine gezogen. „Ich meinte es aber doch anders.“
 

Die beiden grinsten sich an und wollten sich gerade ein Küsschen geben als sie durch die Klingel gestört wurden. Sie hörten sofort wie Hugo in den Flur spurtete und begann an der Tür zu kratzen. „Ich glaube das sind deine Eltern.“ Sagte Annemieke und Wietske stöhnte ein bisschen auf. Gerade war es noch so schön gewesen und jetzt ging der Stress schon los. Sie liebte ihre Mutter und es war schön wenn sie da war, aber leider neigte ihre Mutter in Dingen Schwangerschaft etwas hysterisch zu werden, was wohl daran lag das sie vor Wietske bereits zwei Kinder verloren hatte, zwei Fehlgeburten, die sie besonders ängstlich gemacht hatten.
 

„Wir sollten mal aufmachen.“ „hm das sollten wir oder wir warten bis Hugo due Tür durch gekratzt hat.“ „Wir haben eine Metalltür ich glaube er gibt eher auf.“ Die zwei grinsten und Annemieke zog Wietske aus dem Bett. „Jetzt komm schon Schatz, es sind doch bloß deine Eltern, es könnte schlimmer sein, wie zum Beispiel meine Mutter.“ „Okay ich ergebe mich aber geh du doch bitte zur Tür ja?“
 

Annemieke salutierte und ging dann zur Tür. Hugo sah sie fragend an, den sie gleich mal auf den Arm nahm. „Annemieke mein Kind wir dachten schon, es wäre keiner zu Hause.“ Sagte Helena und umarmte ihre Schwiegertochter, wobei Hugo etwas gequetscht wurde. „oh tut mir leid Hugo aber ich habe auch Leckerlies für dich dabei.“ Sie raschelte mit der Tasche und Hugo sprang von Annemiekes Armen und wuselte um die Beine von Helena. „Wo hast du denn Pieter gelassen?“
 

„Keine Sorge, die beiden müsse noch etwas hoch tragen.“ Sagte Helena und umarmte ihre Tochter die gerade aus dem Schlafzimmer kam. „Wer sind denn wir?“Helena war allerdings schon zu beschäftigt damit Wietskes Bauch zu streicheln, als das sie eine Antwort hätte geben können.
 

Dann hörte sie leises Schnaufen auf den Treppen und erkannte neben ihrem Schwiegervater Pieter auch ihren eigenen Vater Cornelis, die zusammen einen großen Karton nach oben trugen.

Erinnerungen aus der Kindheit

Hallo lieber Leser, dies Mal etwas verspäter, gibt es das neueKapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, einen schönen Sonntagabend undvielen Dank an meine treue Leserin <3
 

Ja natürlich Annemieke und ihr Vater hatten sehr wohl darüber gesprochen das er sie besuchen wollte und das sie sich darüber sehr freuen würde aber Annemieke hatte angenommen er würde kommen wenn ihr Kind bereits geboren war und nicht schon vorher so wie es bei Wietskes Eltern der Fall gewesen war. „Was machst du denn hier?“ fragte sie etwas perplex und lehnte sich gegen Tür, aus Angst sie könnte jeden Moment umfallen.
 

Cornelis wirkte etwas verlegen und kratzte sich ein wenig am Hinterkopf. „Nun ja ich wollte doch auch da sein wenn mein zweites Enkelkind geboren wird egal was deine Mutter sagt.“ Annemieke schluckte und war immer noch ein wenig fassungslos, damit hatte sie ja nun wirklich nicht gerechnet, nicht das sie sich nicht freute aber es war eine große Überraschung mit der sie so nicht gerechnet hatte. „Können wir vielleicht erst mal die Karton rein tragen, der ist ganz schön schwer.“ Sagte Pieter und Annemieke bemerkte erst jetzt das die beiden Männer ja auch noch etwas bei sich trugen.
 

Sie ging sofort zur Seite und ließ die beiden eintreten. „Warum habt ihr denn nicht den Fahrstuhl genommen?“ fragte sie etwas verwundert, schon Eline und ihre Familie, waren zuerst gelaufen hatten den Fahrstuhl nicht gefunden aber Helena und Pieter waren ja schließlich nicht zum ersten Mal hier. „Ach was ein echter Mann ist der schaff es auch schon mal einen Karton hoch zu tragen.“ Sagte Pieter und grinste. „Lass dir keine Märchen erzählen Annemieke, der Fahrstuhl war bloß schon voll und die beiden haben nicht mehr rein gepasst und wollten nicht warten.“ Pieter warf seiner Frau einen undefinierbaren Blick zu woraufhin sie ihn etwas kokett anlächelte.
 

„Was ist denn überhaupt da drin?“ fragte nun auch Wietske die gerade mit ihrer Mutter aus der Küche gekommen war. „Neugierig wie eh und je.“ Stellte Pieter fest und schüttelte lachend den Kopf. „Wollt ihr nicht erst mal eure alten Väter begrüßen?“ fragte Cornelis und Wietske schien ihn erst jetzt zu bemerken und tauschten ein paar Blicke mit Annemieke aus. „Ach ja natürlich, entschuldigt wir sind bloß noch etwas überrascht.“
 

Wietske ging zu ihrem Vater und ließ sich von ihm in den Arm nehmen während Annemieke zu ihrem Vater ging und ihm die Hand entgegen streckte er sie auch ergriff, seine Tochter dann aber in seine Arme zog. „Ich freue mich sehr dich zu sehen, auch wenn es vielleicht etwas überraschend ist, aber so ist das manchmal mit älteren Leuten, die Sorgen ganz gerne mal für Überraschungen.“ „Es ist aber eine positive Überraschung.“ Sagte Annemieke und lächelte sanft. „Es ist schön das du das findest.“
 

Wietske beobachtete die Situation mit einem Lächeln auf den Lippen und war froh das Annemieke sich über den Besuch ihres Vaters freute. Sicher sie hätte gerne vorher Bescheid gewusst aber man konnte ja leider nicht alles haben. „Kommt lasst uns doch mal in die Wohnstube gehen da ist genug Platz für uns alle und dann kann Annemiekes Vater ja auch mal sagen wie es kommt das er hier ist.“ Sagte Wietske und die anderen nickte, Folgsam gingen sie in die Wohnstube und ließen den Karton erst mal im Flur stehen.
 

Hugo kam um die Ecke geschlichen und wuselte gleich um Helenas Beine herum. Helena hatte einen Narren an dem kleinen Stubentiger gefressen und Hugo wusste sehr gut das er von ihr immer mehr als genug Leckerlies bekam und benahm sich deshalb immer noch etwas anhänglicher als er es eh schon war. Wietske und Annemieke nahmen auf dem großen Sessel Platz auf dem sie selbst jetzt noch ausreichend Platz hatten während die 3 anderen auf der großen Couch saßen und Hugo sich zu Helenas Füßen gelegt hatte.
 

„Nun ja…“ räusperte sich Cornelis und legte die Hände in seinen Schoß. „Ich habe vor ein paar Tagen bei Pieter und Helena angerufen weil Annemieke mir erzählt hatte das sie ein paar Tage vor dem Geburtstermin zu euch kommen würden und ich mir überlegt hatte vielleicht auch mitzufahren. Die beiden waren so freundlich und haben zu gestimmt das ich mit ihnen kann und ja nun sitze ich hier und bin auch da. Es tut mir leid das ich vorher Niemanden Bescheid gesagt habe aber es war mehr oder weniger eine Kurzschlusshandlung und ich wollte Wietske doch nicht aufregen außerdem wusste ich doch nicht ob ich hier überhaupt willkommen bin nach allem was war.“
 

Annemieke sah ihren Vater einen Moment lang nachdenklich an und griff dann über die Lehne hinaus nach seiner Hand. „Du bist mein Vater, du bist hier immer herzlich Willkommen, ich habe euch nicht aus Spaß die Einladung zu kommen lassen sondern weil ich hoffte das ihr dieser folgen würdet und mich besuchen kommt.“ „Du kennst ja deine Mutter wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat ist es sehr schwer sie davon abzubringen und sie wollte partout nicht hier her und ich wollte einfach keinen Streit mehr mit ihr. Ich bin dieses Thema so leidig. Wann immer sich die Chance ergibt lästert sie darüber und ich hatte jetzt einfach die Schnauze davon voll und habe beschlossen das zu machen was ich für richtig halte. Und ihr beide gehört für mich eben doch zur Familie und ich hoffe ihr könnt mir verzeihen das ich immer so stur war und nicht auf mein Herz hören wollte.“
 

Annemieke standen die Tränen in den Augen und sie ging zu ihrem Vater und die beiden umarmten einander. „Ich bin sehr froh das du hier bist und auch da bist wenn unser Kind geboren wird, ich hätte es schade gefunden wenn wir an dieser Sache zerbrochen wären, die doch für mich die Erfüllung meiner Träume und Sehnsüchte ist.“ Wietske lächelte glücklich und ihr Herz machte einen kleinen Freudensprung.
 

Es war natürlich unschön gewesen das es wirklich solange gedauert hatte die beiden zu vereinen und sie zusammen zu bringen, das es aber letztlich doch geklappt hatte, war doch die Hauptsache.
 

„Heißt das, dass du dich von Mama trennen wirst?“ fragte Annemieke vorsichtig in die Stille hinein. „Nein das heißt es nicht. Ich liebe deine Mutter auch wenn ich nicht immer mit ihren Ansichten einverstanden bin ist sie den noch die Frau die ich seit so vielen Jahren liebe. Aber ich werde wohl wenn ich wieder heim fahre dringend mit ihr reden müssen, denn so kann es nicht weiter gehen. Es ist eine Sache wenn sie gegen diese Verbindung ist aber eine andere wenn sie mir vorschreiben will was ich zu tun und zu lassen habe.“
 

„Ach Papa…“ Cornelis hauchte seiner Tochter einen Kuss auf das blonde Haar und nahm sie nochmals in den Arm. „Man lernt auch niemals aus.“ Sagte Annemiekes Vater und grinst, woraufhin alle anderen lachen mussten. „Vielleicht wollt ihr jetzt mal das große Paket auspacken das wir mit gebracht haben oder seid ihr plötzlich gar nicht mehr neugierig?“ fragte Pieter und holte den Karton aus dem Flur.
 

„Wie du selbst vorhin gesagt hast, wir sind immer noch genauso neugierig wie damals.“Wietske grinste und betrachtete das Paket, das ihr Vater zu ihr gebracht hatte genauer. „Ihr wisst aber doch das ihr uns nichts schenken sollt, ihr habt schon so viel getan.“ „Ach das ist doch nicht schlimm und außerdem haben wir kein Geld ausgegeben, na gut fast keines.“ Alle lachten und Annemieke stellte sich zu Wietske und half ihr dabei den gut verschnürten Karton zu öffnen.
 

Etwas Staub kam ihr entgegen sodass beide husten mussten. „Du hast doch gesagt das du alles geputzt hast?“ sagte Pieter zu seiner Frau und stupste sie leicht an. „Ja habe ich doch auch aber nach über 25 Jahren ist da auch nicht jedes Staubkorn raus.“ Cornelis musste sich das Grinsen verkneifen und betrachtete wie seine Tochter und seine Schwiegertochter vorsichtig den Karton öffneten.
 

Interessiert zog Annemieke etwas Heraus und hielt ein dickes Märchenbuch in der Hand, das ihr ein wenig bekannt vor kam. Wietske quietschte sofort vor Freude auf und nahm es ihrer Frau ab. „ist es das, für das ich es halte?“ fragte sie mit strahlendem Gesichtsausdruck. „wenn es das Buch der 100 Märchen ist, aus dem ich euch als Kinder vorgelesen haben wenn Annemieke bei uns geschlafen hat, dann ist es das.“ Annemieke fing auch zu grinsen. Langsam aber sicher erinnerte sie sich sehr wohl an das Buch, dass sie und Wietske als Kinder so sehr geliebt hatten und aus dem sie immer vorgelesen bekommen hatten.
 

„Ich dachte immer das Buch wäre kaputt gewesen nachdem es durch den Regen einmal nass geworden war?“ fragte Annemieke und sah Helena und Pieter abwartend an. „Nun ja, es sah auch nicht gerade gut aus aber wir haben das Buch für etwas Geld wieder aufbereiten lassen, sodass ihr auch eurem Kin d daraus vorlesen könnt wenn ich das wollt.“ „Oh das ist so lieb von euch, aber da ist ja noch mehr drin, ich hoffe ihr habt nicht mein ganzes altes Spielzeug mit gebracht?“ fragte Wietske und griff so gut sie eben konnte in den Karton hinein.
 

„Nein keine Sorge, nur was wir dachten das ihr vielleicht gebrauchen könnt.“ Pieter grinste und beobachtete wie die beiden nun eine lange Schnurr mit einem Holzbrett am Ende aus dem Karton zogen. „Was ist das denn?“ fragte Wietske und betrachtete das Stück Holz etwas skeptisch. „Das mein liebes Kind ist eine Schaukel, diese hing im Garten von Annemiekes Elternhaus, drehe es doch mal um.“
 

Annemieke beugte sich zu Wietske als diese das Stück Holz drehte. Die beiden fingen an zu grinsen und fuhren über die Initialen die dort eingraviert wurden. „Wir haben als Kinder mit einen Taschenmesser das wir gefunden hatten ein A und ein W in das Holz rein geritzt, ich erinnere mich wieder. Es hatte riesen Ärger gegeben weil du die Schaukel erst neu gemacht hattest.“ Sagte Annemieke zu ihrem Vater der verlegen lächelte.
 

„Da habe ich wohl überreagiert.“ Gab er zu und grinste dann. „ein bisschen aber ich hätte nicht gedacht das du sie mit bringst, dann hängt jetzt im Garten keine Schaukel mehr für Anna?“ „Doch, doch ich habe ihr eine neue gemacht ich hatte gedacht es würde euch vielleicht etwas bedeuten wenn euer Kind auch eine Schaukel hat die fast so alt ist wie ihr. Ich habe sie neu lackiert und versiegelt sie müsste noch ein wenig halten und das bunte Seil ist natürlich neu.“
 

„Papa, du bist echt unmöglich.“ Sagte Annemieke und schüttelte grinsend den Kopf. „Warum das denn?“ „Erst denke ich die ganze Zeit du hast was gegen Wietske und mich und jetzt kommt sowas, wirklich ich bin positiv überrascht.“ „Ich war ein Dummkopf aber ich habe meinen Fehler eingesehen und das ist meine Art euch zu zeigen wie wichtig ihr zwei…nein ihr Drei mir seid.“ „Du bist uns auch wichtig.“ Sagte dann Wietske und Cornelis lächelte noch ein wenig mehr.
 

Annemieke und Wietske brauchten etwa eine Stunde bis sie alles aus dem Karton heraus geholt hatten und betrachtet hatten. Über alte Brettspiele die neu bemalt worden waren, eine Puppe, die Wietskes Lieblingspuppe gewesen war bis hin zu Bauklötzen die mit bunten Motiven bemalt worden waren, befand sich alles in dem Karton was ein Kinderherz höher schlagen ließ. „und was machen wir mit der Puppe wenn es ein Junge wird?“ „Ich habe es im Gefühl das es ein Mädchen wird.“ Sagte Helenaund grinste.

Wenig Zeit zu zweit

Für Mie~, weil das Wochenende so super toll war <3 <3 <3
 

„Es ist ein schöner Tag.“ Sagte Annemieke und lehnte sich lässig gegen das Geländer ihres kleinen Balkons. „Ja das ist er wirklich, als ob wir es direkt bei Petrus bestellt hätten.“ Annemieke musste grinsen und legten den Arm um Wietske. „Du meinst perfektes Wetter damit unser kleines Erdbeerchen zur Welt kommen kann?“ Wietske schüttelte lachend den Kopf „Vielleicht wird es ja auch ein kleines Sonnenscheinchen ja aber so in etwa meinte ich das schon.“
 

Wietske legten ihren Kopf an die Schulter von Annemieke und zusammen sahen siegen Himmel. Der Geburtstermin war für den morgigen Tag berechnet worden aber Wietske hatten wieder Wehen noch sonstige Beschwerden die darauf hinwiesen das es schon bald los gehen könnte. Die Ärzte hatten zwar gesagt das Kinder höchstselten an dem ausgerechneten Geburtstermin kamen, aber dennoch wäre es den beiden lieber gewesen ihr Kind würde früher als später kommen.
 

„Was haben denn deine Eltern gesagt wo sie heute hingehen wollen?“ fragte Annemieke und sah ihre Frau fragend an. „In irgend so ein Museum mit Modellflugzeugen, wenn ich das Recht verstanden habe. Dein Vater und mein Vater wollten unbedingt dahin und sie wollte uns noch ein wenig gemeinsame Zeit geben bevor unser kleines Würmchen zur Welt kommt.“ „das ist sehr lieb von ihr, Morgen könnte unsere Zweisamkeit schon vorbei sein, der Gedanke fühlt sich ziemlich komisch an.“ „Ich weiß was du meinst, Jahre lang hatte es da nur uns beide und dann noch Hugo gegeben aber ein Kind wird alles verändern.“ „Ja das tut es, keine Partys mehr für uns.“ Wietske grinste. „Wo wir ja auch so oft auf Party gegangen sind.“ „Na aber immerhin sind wir gegangen das wird nachher nicht mehr gehen, schließlich können wir unser Kind ja nicht bei Hugo lassen und deine Eltern wohnen nicht gerade um die Ecke.“ „Deine aber auch nicht.“
 

Erwiderte Wietske und sah nachdenklich zum Himmel, wo sich leichte Wolken vor die Sonne schoben und Schatten über den Park vor ihrem Fenster warfen. „Wir haben ja zum Glück noch Oli, der sich ja jetzt schon auf das Babysitten freut wo er ja immer laut stark betont.“ Die beiden grinsten und Annemieke strich Wietske durch ihr blondes, kurzes Haar. „Ich kann es mir bildlich vorstellen wie Oli mit unserem Kind in der Tür steht, winkt und es gar nicht wieder raus rücken will.“
 

Wietske grinste. „Ich glaube das wird so schnell nicht geschehen. Du weißt ja seine Freundin ist kein so großer Fan von Kindern.“ „Ich glaube sie mag Kinder schon, sie mag bloß nicht die Tatsache das Oli sich ein wenig als Vater unseres Kindes sieht.“ „Das kann ich aber auch verstehen, ich meine es ist ja auch ein bisschen so als wäre Oli mit ihr zusammen und führt gleichzeitig noch mit uns eine Beziehung davon wären wir auch nicht begeistert.“ „Zum Glück muss ich dich ja mit Niemand teilen, das fände ich sehr schade.“ Sagte Wietske, streicht mit ihren Fingerspitzen über Annemiekes Wangen, die sich daraufhin zu ihr hinab beugt und ihre Lippen auf die von Wietske legt.
 

Ja im Moment müssen sie einander mit Niemanden teilen aber dennoch ist immer der Gedanke im Hinterkopf das sie bald wenig Zeit für einander haben werden. Aber sie waren sich den Preis den sie für eine Familie zuzahlen würden immer bewusst und bereuten es auch nicht diesen Schrott gegangen zu sein. Bald waren sie komplett oder besser gesagt schon bald würden sie beginnen komplett zu werden, dann ob sie noch ein Kind wollten war noch immer nicht entschieden.
 

Annemieke ließ ihre Hände über Wietskes Rücken wandern und schließlich in die hinteren Taschen ihrer Hose schlüpfen. Wietske grinste in den Kuss und hielt sich so gut es ihr möglich war an Annemiekes zierlicher Gestalt fest. Sie mussten beide immer wieder feste stellen das so ein dicker Bauch, das Austauschen von Zärtlichkeiten nicht gerade leichter machten und besonders Wietske freute sich schon darauf, endlich wieder Annemieke in den Arm nehmen zu können ohne das diese noch 30 Zentimeter von ihr entfernt war und sie ihre Nähe nicht richtig spüren konnte.
 

„Lass uns rein gehen.“ Flüsterte Annemieke, nahm die Hand ihrer geliebten Frau und zusammen verließen sie den Balkon. Vorsichtig dirigierte Annemieke Wietske ins Schlafzimmer und drückte sie in die Kissen ihres großen Bettes. „Was hast du vor?“ fragte Wietske und sieht Annemieke lange in die Augen, deren Blick ganz zärtlich und liebevoll wird. „Mein kleines Erdbeerchen ein bisschen verwöhnen.“
 

In ihrem Blick liegt noch immer Liebe und Zärtlichkeit und kurz darauf verschwindet sie im Badezimmer und kommt mit einer großen Flasche Creme wieder. Wietske sieht ihre Frau wissend an und muss ebenfalls lächeln. „Das haben wir schon länger nicht mehr gemacht.“ Stellt Wietske fest und nimmt Annemieke Hand, die diese ausgestreckt hatte. „Leider hatten wir dafür in letzter Zeit kaum Zeit aber das holen wir jetzt nach. „Wirst du das auch noch machen wenn ich nicht mehr schwanger bin?“ Annemieke grinst. „Das weiß ich noch nicht aber vielleicht mache ich es auch weiter.“
 

Wietske lehnt sich zurück in die Kissen und öffnet die Knöpfe ihrer weiten Bluse unter der sich deutlich ihr Bauch abzeichnet. Annemieke nimmt ihr diese Arbeit ab und ihre Finger gleiten langsam über jeden einzelnen Knopf, ehe sie den Stoff zur Seite schob und sich ihre Hände auf Wietskes Bach legen. „Du hast ganz kalte Hände.“ Zuckt sie grinsend zusammen, was Annemieke zum Lachen bringt. „Dabei bin ich doch das Frostbeulchen das immer friert und nicht du.“ „Ja aber mein Bauch ist der sehr sensibel.“
 

Annemieke reibt ihre Hände leicht aneinander bis sie wärmer sind und legt sie dann wieder auf Wietskes Bauch. „Besser so?“ Wietske nickt und genießt es wie Annemieke mit ihren Fingerspitzen über die nackte Haut ihres Bauches tanzt, sie streichelt und leichten Druck ausübt. Bevor Annemieke die Feuchtigkeitscreme zur Hand nimmt, küsst sie die Haut an Wietskes Bauch und legt dann ihren Kopf an die runde Murmel. Sie hebt und senkt sich im Takt von Wietskes Atem, während Annemieke die Augen geschlossen hält und sich nach einigen Sekunden ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht legt.
 

„Ich habe es gefühlt.“ Sagt sie ehrfürchtig und drückt sich noch ein wenig mehr an den Körper ihrer Frau. „Das freut mich, es scheint unserem Kind zugefallen was du da machst und der Mama auch.“ Wietske grinst und legt ihre Hand auf Annemiekes Wange. „Na wenn das so ist will ich meine beiden Lieblinge ja nicht länger warten lassen.“ Sie nimmt ihren Kopf von Wietskes Bauch und beginnt die Creme zu verreiben die sie sich in die Hände geschmiert hat.
 

Sie merkt sofort wie Wietske anfängt sich zu entspannen und auch wie die Bewegungen im Bauch immer ruhiger werden bis bald darauf kaum noch etwas zu merken ist. Annemiekes Hände verstreichen die Creme gleichmäßig und sanft auch auf Wietskes Arme, malt mit der Creme ein Gesicht auf Wietskes Bauch und tupft ihr etwas Creme auf die Nasenspitze was Wietske zum Niesen bringt und Annemieke einen Lachanfall beschert.
 

Die Beiden genießen ihre Zweisamkeit in vollen Zügen tauschen immer wieder kleine Küsschen aus und berühren einander kaum mehr als einen Windhauch aber dennoch immer sehr liebevoll. Wietske genießt diese kleine Massage noch mehr als es Annemieke tut, sie ist glücklich über diese Nähe die sie so schon länger nicht mehr hatten teilen können. Alles hatte sich verändert und sie hatte Angst das am Ende das auf der Strecke blieb was ihr am Meisten bedeutete , nämlich die Liebe und die Beziehung zu Annemieke. Aber Annemieke wurde es zum Glück nicht leid ihrer Freundin zu zeigen, zu sagen und zu beweisen, das sich nicht alles geändert hatte, das die Gefühle noch die gleichen waren, das sie sogar noch stärker geworden waren.
 

„Du glänzt als wärt ihr beide direkt in Öl gefallen.“ Sagte Annemieke grinsend und Wietske wurde aus ihren Gedanken gerissen. „Du verstehst es wirklich sehr gut romantische Stimmung zu versauen.“ Sagte sie und tupfte Annemieke auch ein wenig von der Creme auf die Nase. „Bist du mir jetzt böse?“ „Ach nein wie könnte ich denn, wo du mich so schön verwöhnt hast.“ Wietske rappelt sich langsam auf, die Bluse rutscht von ihren Schultern und zieht Annemieke langsam zu sich. „Da bin ich aber froh.“ Murmelt sie und verschließt Wietskes Lippen sanft mit den Ihren. Drückt sich von der Seite ein wenig an sie heran und lässt ihre Fingerspitzen wieder spielerisch über Wietskes Bauch tanzen.
 

„Führ mich nicht in Versuchung.“ Haucht Wietske, vertieft den Kuss gleichzeitig aber und versucht Annemieke noch näher an sich heran zu ziehen. Es vergeht einige Zeit in der sie einfach nur da liegen, sich küssen und immer wieder berühren. Zärtlich, liebevoll, mit mehr Nachdruck, ein wenig begehrend aber dennoch etwas zurückhaltend. „Bald wieder.“ Sagt Annemieke und ist sich nicht klar ob sie Wietske oder sich selbst gerade ermahnt hat. „Ja bald.“ Bestätigt Wietske und löst den Kuss dann allmählich.
 

„Allein dich zu küssen, bringt mich dazu das ich ganz warm werde. Ich liebe dich so sehr.“ Flüstert Annemieke Wietske ins Ihr und sagt dann noch ein paar liebe Worte in ihrer Muttersprache. „Ich liebe dich auch.“ erwidert Wietske und haucht Annemieke einen Kuss auf die Stirn. „Nichts wird uns je wieder trennen.“ Antwortet sie auf Annemiekes geflüsterte Worte, aber auf Deutsch, kann sie doch gerade keinen klaren Gedanken fassen, will sich einfach nur in Annemiekes Nähe einwickeln lassen und für immer im Bett liegen bleiben.
 

„Wenn jetzt einer die Zeit anhalten könnte, das wäre toll.“ Sagt Annemieke und legt ihre Hand auf Wietskes Bauch, die es ihrer Frau gleich tut und so streichen sie gemeinsam über den dicken Bauch. „Ja das fände ich toll…“ In diesem Moment klingelt das Telefon und die beiden rollen mit den Augen. „Oder zu mindestens hätte einer mal das Telefon ausstellen können.“ Stellt Annemieke ernüchternd fest und will sich erheben, da hält Wietske sie schon zurück.
 

„wenn es Jemand wichtiges ist, dann ruft er nochmal an.“ Annemieke nickte und ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken. Der Anrufer war allerdings sehr hartnäckig und als selbst nach wiederholtem Anrufen keiner ans Telefon gegangen war, klingelte es plötzlich im Schlafzimmer, es war Annemiekes Handy, das das Lied „Breakeven“ spielte. „Anscheinend will da ganz dringend Jemand was von dir. Ich hoffe nicht das Alice oder Ann Christin krank sind und nicht Elisabeth spielen können.“
 

Annemieke verzog das Gesicht, die Aussicht jetzt hier weg zu müssen um zum arbeiten gefiel ihr gar nicht. Doch bevor Annemieke nachdem Handy schnappen konnte hatte es Wietske schon am Wickel in deren Reichweite es gelegen hatte. „Und wer ist es?“ „Unbekannte Nummer.“ Sagte Wietske und drückte auf den grünen Hörer.
 

„Van Tongeren? “ Annemieke lehnte sich zu Wietske um mit hören zu können. “Wietske besitzt du die Freundlichkeit das Handy an meine Tochter weiter zu reichen, ich habe nicht das Bedürfnis mit dir sondern mit Annemieke zu reden.“ Wietske schluckte.
 

„Hallo Antonia, was für eine Überraschung das du anrufst, aber Annemieke will dich nicht sprechen.“ Annemieke nickte und verdrehte die Augen darauf hatte sie nun echt keine Lust. „Dann sag ihr, dass sie damit aufhören soll ihrem Vater solche Flausen in den Kopf zu setzen und das er wieder her kommen soll!“

Unter Schock

Hallo liebe Leser,

Nicht das ihr euch wundert warum das Kapitel doch recht kurz ist, das liegt nur daran das es ein Übergangskapitel ist ^^ Ich hoffe ihr mögt es trotzdem. Und nun viel Spaß beim Lesen und einen großen Dank an alle Leser, egal ob im Stillen odfer öffentlich <3
 

Wietske starrte für einen Moment das Telefon in ihrer Hand an, ehe sich ein dunkler Schatten über ihr Gesicht legte. Annemieke versuchte nachdem Telefon zu greifen aber Wietske war nicht bereit es ihr zu geben, sie hatte einfach keine Lust mehr auf dieses Spielchen das Antonia da spielte und wollte ihr das auch sagen.
 

„Ich denke Cornelis kann sehr gut selbst entscheiden was er tut und was nicht, er ist ein erwachsener Mann und muss sich von Niemanden mehr etwas sagen lassen.“ Sagte Wietske ruhig und rang um Beherrschung, am liebsten hätte sie ihrer Schwiegermutter gerne mal so richtig die Meinung gegeigt aber sie wollte das zarte Band das zwischen Annemieke und ihrer Mutter war nicht noch dünner werden lassen oder gar zum zerreißen bringen.
 

„Wietske van Tongeren es geht dich gar nichts an, was man mein tut oder lässt und wenn du mir nicht endlich meine Tochter oder meinen Mann ans Telefon holst, dann werde ich auflegen und es später nochmal versuchen. Das i8st eine Sache die nur die Familie etwas angeht.“ Sagte Antonia zischend und Wietske konnte sich bildhaft vorstellen wie ihre Schwiegermutter mit verschränkten Armen und zusammen gekniffenen Augen dort stand und innerlich brodelte.
 

Annemieke der Weil, hatte sich so dicht wie möglich an Wietske gelehnt und lauschte den Worten ihrer Mutter. Sie war darüber genauso begeistert wie Wietske auch, hätte ihr gerne die Meinung gesagt, darüber das sie froh war das wenigstens ihr Vater zu seiner Tochter stand aber Wietske wollte das Telefon noch immer nicht raus rücken. Allerdings konnte Annemieke sich auch denken warum. Nach einem Gespräch mit ihrer Mutter war sie immer ziemlich am Boden und Wietske tat sich schwer daran diesen Umstand wieder zu ändern und so versuchte sie es gleich ein Gespräch zu unterbinden, was Annemieke fast schon wieder süß von ihr fand. Dennoch siegte natürlich wie immer die Neugier und sie versuchte wenigstens ein bisschen was mit zu bekommen.
 

„Ich gehöre aber doch zur Familie.“ Sagte Wietske ernst und straffte ihre Haltung ein wenig. „DU wirst für mich niemals zu meiner Familie gehören, du bist der Schandfleck in Annemiekes Leben und meine Tochter ist auch noch so dumm sich von dir ein Kind andrehen zu lassen. Weißt du was, ich habe keine Lust mehr mit Annemieke oder meinem Mann zu sprechen. Du kannst ihnen ja sagen das ich angerufen habe.“ Wietske zitterte vor Wut und ballte die Hände zu Fäusten. „Es ist mir ziemlich egal was sie denken, ich liebe Annemieke und wir sind verheiratet, somit gehöre ich zur Familie ob es ihnen passt oder nicht.“
 

„Das wirst du nie egal wie sehr du es dir einredest, denn du bist bloß ein unbedeutendes kleines Wesen, das meine Tochter aus nutzt. Aus Annemieke hätte so viel werden können und dann geht sie diesen Weg, alles nur wegen dir.“ Wietske schnappte nach Luft und drückte das Handy an sich.
 

Annemieke musterte sie besorgt, strich über ihren Rücken, ihre Hand, versuchte an das Telefon zu kommen aber Wietske war Steif wie ein Brett, rückte es einfach nicht raus. „Ich bin nicht Schuld zischte Wietske.“
 

Ehe sie ein starker Schmerz durch zog und sie sich vor Schmerzen krümmte,. „Oh mein Gott Wietske alles in Ordnung.“ Wietske hatte da Telefon fallen lassen und atmete heftig. Schweiß stand auf ihrer Stirn und sie schnappte nach Luft. „Ich glaube ich habe mich zu sehr aufgeregt.“ Murmelte sie und hielt sich an ihrer Frau fest. Annemieke wusste was das bedeutete und Panik erfasste sie. Schnell fischte sie nachdem Telefon und drückte es an ihr Ohr.
 

„Tut mir leid aber wir haben gerade andere Sorgen.“ Sagte Annemieke und drückte dann die roten Hörer. Eine weitere Welle des Schmerzen erfasste Wietske und sie krümmte sich noch ein bisschen mehr. „Es geht los.“ Hauchte sie und sah Annemieke hilfesuchend an. „Ich glaube auch.“ Sagte Annemieke, die plötzlich im Zimmer auf und ab ging, etwas vor sich in murmelte und dann die Reisetasche aus der Ecke holte. „Komm Wietske wir fahren ins Krankenhaus.“
 

Wietske sah auf und streckte ihre Hand nach Annemieke aus. „Ja ich glaube das ist wohl das Beste.“ Mühevoll rappelte sie sich auf und klammerte sich an Annemieke fest. Als sie ein paar Schritte gegangen waren, holte der Schmerz Wietske wieder ein und sie mussten kurz stehen bleiben.
 

Und Plötzlich ging alles ganz schnell. Eine Feuchte Stelle bildete sich unter Wietske Beinen und sie zuckte erschrocken zusammen. „Oh Gott ich glaube das war die Fruchtblase.“ Sagte Annemieke und fasste sich an den Kopf. „Wir sollte wirklich dringend ins Krankenhaus.“
 

Annemieke hatte sämtlich einstudierte Ruhe und Kontrolle über Bord geworfen undrannte wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her bis sie alle hatte. Dabei wäre sie fast noch über Hugo gestolpert der die Welt nicht mehr verstand. Annemieke half Wietske in die Jacke und wollte dann nachdem Autoschlüssel greifen bis ihr einfiel, dass ja ihre Schwiegereltern und ihr Vater mit ihrem Auto gefahren waren wegen dem Navigationsgerät.
 

„Scheiße, scheiße, scheiße.“ Murmelte sie und suchte verzweifelt nachdem Autoschlüssel zum Auto ihrer Schwiegereltern, aber heute war ihr das Glück einfach nicht hold und so fand sie ihn natürlich nicht. Die Wehen trafen Wietske in immer kleiner werdenden Abständen und Annemieke fürchtete schon eine Hausgeburt. „Annemieke.“ Hauchte Wietske und diese ging sofort zu ihrer Frau. „Was ist denn Schatz?“ Sie strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und streichelte ihre Wange. „bitte lass uns schnell fahren ja?“
 

Annemiekes Panik wuchs immer mehr was sollte sie denn jetzt bloß machen? Ein Taxi vielleicht? „Wir fahren gleich, versprochen.“ Annemieke griff nachdem Telefonbuch und suchte sich eine Taxifirma heraus, als die Tür aufging und die 3 anderen lachend und scherzend die Wohnung betraten.
 

Es dauerte einen Moment bis sie die Situation realisierten und das Lachen verstummte, „Gott sei Dank seid ihr hier, Wietskes Fruchtblase ist geplatzt wir müssen sofort ins Krankenhaus.“ Helena lief augenblicklich rot an und ging zu ihrer Tochter. „Dann lasst uns keine Zeit verlieren.“ Sagten Pieter und Cornelis unisono und schnappten sich Wietskes Reisetasche.
 

Annemieke griff nachdem Wohnungsschlüssel und folgte der Gruppe. Helena, Annemieke und Wietske nahmen den Aufzug während die beiden Männer die Treppe nahmen und schon unten warteten. Weil sie einfach doch zu viele für ein Auto waren, fuhren Pieter und Cornelis mit dem Auto von ihnen und Annemieke fuhr das Auto in dem Wietske und Helena saßen.
 

Annemieke hatte das Gefühl di Fahrt würde endlos dauern und das jeder Autofahrer heute mit Absicht über die Straße schlichen ließ. Das immer verzweifelter werdende Hecheln von Wietske machte es Annemieke nicht leichter das Krankenhaus heil zu erreichen aber sie bemühte sich um Ruhe. Um nichts auf der Welt wollte sie ihr Glück kurz vor der Vollendung verlieren.
 

Nach gefühlten 3 Stunden und Wehen in Abständen von unter 4 Minuten erreichten sie das Krankenhaus. Pieter und Cornelis rannten sofort hinein und organisierten einen Rollstuhl in den Wietske sich setzen konnte. Sofort kamen auch einige Schwester an und erkundigten sich nach dem Befinden von Wietske. „In welchen Abständen kommen die Wehen?“ „Etwa alle 3 bis 4 Minuten.“ Sagte Helena nicht weniger aufgeregt und schob den Rollstuhl. „Wir bringen sie sofort in den Kreissaal.“ Beschloss die Krankenschwester.
 

Wietske griff nach Annemiekes Hand und drückte diese. „Lass mich nicht allein.“ „Niemals.“ Annemieke lächelte und gab Wietske einen sanften Kuss. Ein Arzt kam ihnen entgegen und folgte dem Trupp in Richtung Kreissaal. „Ich muss sie bitten hier Draußen zu warten.“ richtete die Schwester ihr Wort an Helena, Pieter und Cornelis, die davon nicht sonderlich begeistert waren sich ihrem Schicksal aber beugten.

Warten, warten, warten...

Vielen lieben Dank an meine treue Kommntatorin, die es nie leid wird, mir zu sagen was sie von den Kapiteln hält <3 <3 <3
 

Ich weiß nicht genau, ob ich jetzt tatsächlich erwartet habe, dass wir ins Krankenhaus fahren und das dann alles ganz schnell geht, aber sollte ich das gedacht haben, dann habe ich mich wohl ein wenig getäuscht. All die Aufregung und Sorgen waren natürlich völlig umsonst gewesen. Wietskes Fruchtblase ist zwar geplatzt, aber bei einem geöffneten Muttermund von 4 Zentimeter müssen wir noch ein wenig warten.
 

Ich habe mir gewünscht, das alles ganz schnell von statten geht und das wir schon bald Eltern sind, aber anscheinend will unser Kind sich noch etwas Zeit lassen und laut unserem behandelnden Arzt, kann die Geburt schon mal länger dauern, wenn es sich um das erste Kind handelt. Wietske ist ähnlich begeistert wie ich, wobei ich es ja noch gut getroffen habe. Ich bin es nicht die den Krankenhausgang auf und ab rennt und die regelmäßig auftauchenden Wehen, die zwar nicht so stark sind, aber dennoch nicht ohne sind, weg atmen muss. Gelobt sei Christa die uns das bis zur Perfektion eingeprügelt hat.
 

Mein Vater und Wietskes Eltern sitzen auch schon seit fast 3 Stunden vor den Türen des Kreissaales. Ich habe nur kurz mit ihnen gesprochen, wo sie mir versichert haben, hier auch zu warten, wenn es zwei Tage dauern würde. Ich hoffe mal, dass das nur ein schlechter Scherz ist und wir nicht tatsächlich noch 2 Tage auf die Geburt unseres Kindes warten müssen. Ich befürchte, das werde ich wohl einfach nicht durch halten.
 

„Weißt du Annemieke…“ beginnt Wietske und stützt sich an der Wand ab, gegen die ich mich gelehnt habe. „…ich möchte doch kein zweites Kind mehr, das geht mir jetzt schon auf die Nerven.“ Ich muss unweigerlich grinsen. „Aha, das klang vor ein paar Tagen aber noch ganz anders.“ „Grins nicht so, die Situation ist jetzt anders, aber ich meine wenn du das zweite Kind bekommst, dann lasse ich nochmal mit mir reden.“ Wietske zwinkert mir zu und lässt sich bereitwillig von mir in den Arm nehmen.
 

„Na ich weiß ja nicht, wie gesagt erst mal ein Kind und alles andere sehen wir dann später ja?“ Wietske nickt und schließt die Augen. „Ich hoffe alles geht gut.“ murmelt sie und verzieht dann das Gesicht vor Schmerzen. Gemeinsam atmen wir den Schmerz weg und gehen den Flur wieder auf und ab. „Das hoffe ich auch, aber die Ärzte kümmern sich doch liebevoll um uns und kontrollieren ob alles gut mit unserem Würmchen ist.“ Wietske nickt schwach lächelnd und drückt meine Hand.
 

„Ich glaube unser kleiner Engel weiß das heute etwas anders ist, so viel bewegt es sich sonst dann doch nicht.“ Ich lege meine freie Hand auf Wietskes Bauch und spüre die Bewegungen unseres Kindes ganz deutlich. „Ich kann es fühlen und nicht mehr lang und dann halten wir es in unserem Arm und müssen nicht mehr warten.“ Wietskes Lächeln wird noch etwas größer und sie legt ihre Hand auf die Meine.
 

„Hast du immer noch Angst, du könntest unser Kind nicht so lieben wie du es dir erhoffst?“ Ich sehe Wietske für einen Moment nachdenklich an und versuche auf das zu hören was min Herz mir sag. In den letzten Tagen habe ich mir diese Frage fast gar nicht mehr gestellt, war ich mir doch sicher geworden, dass ich unser Kind lieben würde, so sehr wie ich Wietske liebe und vielleicht noch etwas mehr.
 

„Mein Herz sagt mir, dass dieses Kind zu mir gehört, egal, ob du es bekommst oder ob ich es bekomme.“ Wietske legt im Laufen ihrem Kopf an den Meinen und lächelt selig. „Das ist schön zu wissen, Restzweifel habe ich immer noch, aber ich vertraue darauf, dass unser kleines Würmchen, dich in dem Moment, wenn du es das erste Mal siehst verzaubert.“ „So wie du mich als kleines Kind verzaubert hast, als ich neben euch in das Haus gezogen bin?“ „Ja so in etwa, das war ein wunderschöner Moment auch wenn er schon so viele Jahre zurück liegt.“ „Über 25 Jahre kennen wir uns schon, sind beste Freunde und lieben uns, wenn wir Silberhochzeit feiern, dann kennen wir uns über 50 Jahre, Wahnsinn oder?“ Wietske muss lachen. „Wir haben gerade mal den 1. Hochzeitstag gefeiert und du denkst schon an den 25.? Du bist wirklich süß.“ „Danke und du bist auch süß…“
 

„Darf man die traute Zweisamkeit mal stören?“ Wir drehen uns beide um und blicken in Julians schelmisch aufblitzende Augen. „Julian!“ Ich falle ihm um den Hals und knuddele ihn ordentlich durch. “Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner ersten Tochter.” Er strahlt so sehr, dass ich das Gefühl habe, er müsste einen Krampf im Gesicht bekommen.
 

„Danke, danke. Sie ist so süß, ich kann mich gar nicht satt sehen an meiner kleinen Julie.“ Julian hat mir vorhin eine SMS geschrieben, dass vor ein paar Stunden seine gesunde Tochter Julie geboren worden ist und daraufhin habe ich ihm geantwortet, dass wir auch im Krankenhaus sind und er hat versprochen später mal zu uns zu kommen, damit wir einen Blick auf das kleine Mädchen werfen können.
 

„Das glaube ich dir gerne, dürfen wir sie mal sehen?“ fragt Wietske neugierig und verzieht im nächsten Moment das Gesicht etwas, weil sie wieder eine leichte Wehe hat. „Ja natürlich, wenn du das noch schaffst?“ fragt Julian besorgt und hält Wietskes Hand. „Das geht schon noch und da unser Würmchen sich noch etwas Zeit lässt, ist das wohl kein Problem.“ Julian grinst und zwei an und wir folgen ihn über den Krankenhausflur.
 

„Du wirst sehen das geht nachher schneller als man denkt. Wir dachten auch das wir hier noch ewig sitzen und mit einem Mal ging es los und kaum 20 Minuten später war Julie schon da.“ „Vielleicht müssen wir dann tatsächlich nicht mehr ewig hier sitzen. Waren denn eure Familien schon da?“ „Mein Vater war mit seiner Freundin hier, aber Annemaries Familie kommt erst Morgen, du weißt ja sie wohnen etwas außerhalb und sind nicht mehr die Jüngsten.“ Ich erinnere mich daran, dass ja Annemaries Eltern erst ziemlich spät Eltern geworden sind und nun schon über 70 sind.
 

„Also sind wir erst der zweite Besuch, was für eine Ehre.“ Stellt Wietske lächelnd fest und dann treten wir auch schon in das Zimmer von Annemarie ein, dass sie sich mit einer anderen Frau teilt, die allerdings auch noch hochschwanger ist, so wie meine geliebte Wietske. „Hey ihr zwei.“ sagt sie strahlend und setzt sich mit ihrer kleinen Julie im Arm, etwas aufrecht. „Ich habe sie gefunden, natürlich wieder kuschelnd auf dem Flur.“ Grinst Julian und setzt sich zu seiner Frau ans Bett. „Wie typisch für euch.“ sagt sie und wir gehen etwas dichter auf sie zu.
 

Ich ziehe für Wietske einen Stuhl heran auf dem sie Platz nimmt, während Julian seiner Frau, das kleine Mädchen abnimmt. „So darf ich euch meine kleine Tochter vorstellen. Julie Sophia Schuster, mein ganzer Stolz und das süßeste kleine Mädchen der Welt.“
 

Wietske, Annemarie und ich mussten kichern, es ist einfach zu herrlich, welches Bild Julian gerade abgibt. Ich habe noch nie diesen Blick bei Julian gesehen, seine Wangen sind rot und er strahlt einfach so sehr, dass es nur gute Laune machen kann. „Sie ist wirklich herzallerliebst, so ein süßes Kind.“ Man kennt das ja hinlänglich von Eltern ihr Kind, als das Süßeste oder Schönste zu bezeichnen, aber Julie ist wirklich total niedlich und ich hoffe unser Würmchen wird ihr da in nichts nachstehen. „Ja das ist sie wahrlich.“ bestätige ich Wietskes Aussage und strecke meine Finger nachdem kleinen Mädchen aus.
 

Julie gähnt und streckt ihre kleinen Arme ein wenig. Ich halte ihr meinen Finger hin und es dauert nicht lange, da hat sie ihn schon umschlossen. Ich schmolz mit jeder Sekunde mehr dahin und konnte es kaum noch abwarten endlich selbst Mutter zu sein. „ Ich glaube Wietske, deine Frau hat es ernsthaft erwischt, sie ist verzaubert.“ Ich schrecke hoch und ziehe vorsichtig meinen Finger zurück. „Ist ja gar nicht wahr, sie ist eben nun mal sehr süß dafür kann ich ja auch nichts.“ „Sagt ja auch keiner was dagegen.“ Die Drei Grinsen und Julian bietet uns an seine Tochter einmal auf den Arm zu nehmen.
 

Wietske lehnt dankend ab, hat dann dich zu viel Angst Julie fallen zu lassen, falls wieder eine Wehe kommt und somit bleibt mir die Ehre, das kleine Mädchen auf den Arm zu nehmen. Etwas unbeholfen und verkrampft nehme ich Julie in meine Arme und versuche alles richtig zu machen und im Idealfall so wie ich es im Kurs gelernt habe, aber ein richtiges Baby im Arm zu halten ist dann doch was anders, als so eine Puppe.
 

„Ganz ruhig Annemieke, du kannst sie wirklich nicht zerbrechen.“ sagt Annemarie und Julian grinst. „Ich habe auch gedacht, dass ich sie bestimmt fast zerbreche, aber wenn man den Trick erst mal raus hat, geht es ganz einfach das kannst du mir glauben.“ Ich lächele und versuche mich zu entspannen. Anscheinend mag Julie mich, so wie sie sich unbewusst an mich heran kuschelt. „Ich hoffe unser Kind wird auch ein Mädchen.“ sage ich mehr zu Julie, als zu den anderen, was sie aber natürlich hören und zum Grinsen bringt. „Na mal sehen was der Storch euch Zweien später bringt, vergesst nicht uns Bescheid zu geben.“ „Da machen wir.“ sagt Wietske und streicht über Julies dunkle Haare.
 

„Sie hat nicht gerade wenig Haare für ein kleines Kind.“ „Julian hatte auch ganz viele Haare als Baby, eine richtige Sturmlocke.“ Julian zieht eine Schnute und gibt seiner Frau dann einen sanften Kus. „Ja mach dich ruhig lustig, während ich hier neben dir sitze.“ Wir wissen, dass es nur ein Scherz von Julian ist und müssen alle lachen. Julie in meinen Armen schläft immer noch seelenruhig und scheint sich an all dem hier kein bisschen zu stören. „Hoffentlich bleibt sie so ein ruhiges Kind, was?“ „Oh glaub mir sie kann auch anders, laut den Schwester war ihr Brüllen noch auf den Gängen zu hören.“ „Okay das lässt ja auf Gutes hoffen.“ Wir lachen wieder und ich weiß gar nicht mehr wie lange wir noch bei den Dreien waren , irgendwann jedoch betrat eine Schwester das Zimmer und sieht uns beide ernst an.
 

„Herr Doktor sucht sie schon die ganze Zeit.“ Wietske und ich werden natürlich rot und erheben uns. „Entschuldigung wir kommen natürlich sofort mit.“ „Das wäre auch gut.“ Ich übergebe Julie an ihre Eltern und verspreche nochmal mich zu melden sobald unser Kind da ist. Mit etwas Glück wird unser Kind noch am selben Tag wie Julie geboren, die Vorstellung finde ich auf jeden Fall schon interessant. „Das nächste Mal sollten sie uns Bescheid geben wenn sie einfach weg gehen dann suchen wir nicht das ganze Krankenhaus nach ihnen ab.“
 

Wietske und ich lächeln immer noch verlegen und trotten hinter ihr hinter her. „Wir wollten ihnen keine Umstände machen.“ Die Krankenschwester winkt ab und lässt uns zuerst in den Kreissaal ein treten. „Oh sie haben die beiden gefunden.“ sagte der Doktor lächelnd und bat Wietske, sich hin zu legen und zog mir einen Stuhl vor. „Wie gesagt es tut uns wirklich leid, eine Freundin von uns hat heute auch entbunden und wir wollten mal gucken.“ „Das ist ja auch kein Verbrechen, aber am besten Bescheid sagen.“
 

Der Doktor nimmt sein Ultraschallgerät zur Hand und verteilt ein kühles Gel auf Wietskes Bauch. Sie zuckt zusammen, aber das nicht nur wegen dem Gel, sondern auch wegen einer doch heftigen Wehe. „Allzu lange wird es nicht mehr dauer, wie es mir scheint.“ Er wischt das Gel wieder ab und schnallt Wietske so ein Gerät um das die Wehentätigkeit messen soll und auch die Herztöne unseres Kindes.
 

„Sieht beides sehr gut aus, dann mal gucken was de Muttermund macht.“ Diese Untersuchung hat für mich immer was von einem Frauenarztbesuch und es wäre mir sicher komisch gewesen mich von einem Mann untersuchen zu lassen. „9 Zentimeter, bald ist es soweit.“ Sagt er und tippt etwas in seinen Computer ein. „Sie sollten den Kreissaal bitte nicht mehr verlassen ja? Es kann jeden Moment los gehen.“ Wir nicken und Wietske setzt sich wieder auf.
 

Und nun beginnt das gleiche Spiel, wie vorhin von Vorne. Lediglich das wir dies Mal nicht im Flur auf und ab laufen sondern im Kreissaal. Die Wehen werden immer stärker und man sieht Wietske an, wie sehr sie doch darunter leidet, ich bin heil froh, dass ich nicht die von uns bin, die das Kind bekommt. „Warum muss das bloß so schmerzhaft sein?“ fragt Wietske und stützt sich an der Wand ab. „Du hast doch den Arzt gehört, es ist bald soweit und dann hast du es ja geschafft.“ „Das dauert aber dennoch solange.“ nörgelt Wietske rum und muss sich dann doch setzen, weil sie nächste Wehe sie ziemlich heftig erwischt.
 

Ich sage dem Arzt und der Hebamme Bescheid, die auch gleich kommen. Nach einer letzten Untersuchung ist klar, dass es nun soweit ist und Wietske wird zum Bett gebracht. Ich nehme neben ihr Platz und umschließe ihre Hand sanft mit der meinen. „Du schaffst das.“ flüstere ich ihr zu und gebe ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, während die nächste Wehe sie überrollt.
 

Die Hebamme beschließt die Nachfolgende Wehe zum pressen zu benutzen und sagt dies Wietske auch, die dann doch etwas Panik bekommt. „Keine Sorge Schatz ich bin bei dir und gehe auch nicht wieder weg.“ Sie lächelt schwach und drückt meine Hand. Kaum eine Minuten später kommt die nächste Wehe und Wietske fängt an zu pressen. Nicht nur ihr steht der Schweiß auf der Stirn, sondern auch mir, ich leide total mit ihr.
 

Die Hebamme sagt immer wieder, dass sie sich nicht so verkrampfen soll, aber es fällt Wietske sichtlich schwer auf die Anweisungen zu hören. Ich kann mir wahrscheinblich nicht mal richtig vorstellen, wie schwer das sein muss. Aber als die Hebamme sagte „Ich sehe das Köpfen“ scheint doch ein Ende in Sicht und auf Wietskes Gesicht schleicht sich ein leichtes Lächeln.
 

Mit jeder Wehe kommen wir unserem Ziel ein Stückchen näher und um 22:34 wird im Klinikum Konstanz unser Kind geboren. „Herzlichen Glückwusch sie haben eine gesunde kleine Tochter.“

Ein ganz anderes Gefühl

Hallo liebe Leser,

heute geht es nun weiter mit meiner Fanfic. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und ich hoffe dem ein oder anderen zaubert es ein kleines Lächeln auf die Lippen <3 Danke für den letzten Kommentar, habe mich sehr gefreut ^^

Für Mie~,weil nichts reiner ist als das Herz eines Kindes...

LG Deanna_
 

»Wietske«
 

„Eine gesunde Tochter“ hallt es in meinen Ohren wieder und ich kann gar nicht anders als erleichtert auf zu atmen. Ich habe mir eine Tochter gewünscht, ein kleines Mädchen das zu uns passt. Ich hätte mich auch über einen kleinen Jungen gefreut aber über meine kleine Tochter freue ich mich noch viel mehr. Der Arzt hält sie ein wenig in die Höhe damit wir sie sehen können. Unabhängig von all der Käseschmiere und dem Blut ist sie das süßeste kleine Mädchen auf der Welt.
 

Annemieke streicht mir über den Kopf und auch auf ihren Lippen liegt ein seliges Lächeln, sie ist glücklich und ich bin es auch. Annemieke wird gefragt, ob sie die Nabelschnur durch schneiden will und nach einigem Zögern tut sie es dann doch, ehe man mir unserer Tochter in den Arm legt. Sie ist ganz warm, noch etwas zerknautscht, kann aber schon ganz ordentlich laut schreien.
 

Mein Sonnenschein haucht mir einen Kuss auf die Stirn ehe sie ganz leicht über die dunklen Haare unserer Tochter streicht. „Herzlich Willkommen im Leben kleine Maus.“ Sagt sie zärtlich und ich höre kein bisschen Unsicherheit aus ihr heraus, so wie ich es befürchtet habe. „Das hast du großartig gemacht.“ Sagt Annemieke lächelnd und drückt meine Hand während wir beide einfach nur unseren kleinen Engel betrachten, wie sie sich langsam beruhigt und dann anfängt zu gähnen. „Ich glaube die Geburt war für sie genauso anstrengend wie für mich.“ Sage ich ganz lese und streiche auch über ihr Haar. Mir wird ganz warm ums Herz wenn ich daran denke, dass wir jetzt eine echte Familie sind. Annemieke, ich und unsere kleine Tochter.
 

„Herzlichen Glückwunsch zu ihrer gesunden Tochter. Bemerkt unser Arzt und betrachtete sie für einen kurzen Moment. Sie hat die Nase ihrer Mutter.“ Dabei sieht er aber nicht mich, sondern Annemieke an, die ihn etwas entsetzt ansieht. „Sie soll meine Nase haben? Das halte ich aber für ein Gerücht.“ Annemieke lacht etwas verlegen. „Ich weiß das sie nicht die leibliche Mutter sind, aber ich finde die Nase ihrer Tochter ist der Ihrigen sehr ähnlich. Aber wie soll sie denn überhaupt heißen?“
 

Annemieke und ich lächeln uns an, während der Arzt uns neugierig ansieht. „Lilly soll sie heißen, Lilly Annemieke van Tongeren.“ Ich sehe Annemieke abwartend an, die ihren Blick plötzlich auf mich wendet. „Ich dachte sie sollte Lilly Marie heißen?“ Ich lächele sie an und ziehe Annemieke an der Hand ein wenig zu mir herunter. „ich weiß, aber ich liebe deinen Namen und ich möchte das unser Kind immer etwas bei sich hat, dass sie an dich erinnert.“ Annemiekes Wangen färben sich rot und lächelt verlegen bevor sie mir einen sanften Kuss gibt und noch mehr strahlt als bereits zu vor.
 

„Ein wirklich schöner Name für ein bezauberndes Kind und wenn sie nur halb so bezaubernd wie ihre Mütter wird, dann werden die Jungs bei ihr Schlange stehen.“ „Machen sie uns doch jetzt bloß keine Angst, bis dahin dauert es ja noch ein wenig.“ Der Arzt verabschiedet sich dann und wünscht uns noch alles Gute, ehe dann die Hebamme kommt, uns ebenfalls gratuliert und Lilly erst mal mit sich nehmen muss. „Wir werden sie jetzt waschen, vermessen, wiegen, gucken ob alles in Ordnung ist und dann bekommen sie ihre kleine Tochter sauber und angezogen wieder zurück. Ihre Frau wird schon dafür sorgen das alles glatt geht.“
 

Ich will meine Tochter nicht gleich wieder her geben, aber sie hat ja Recht, Lilly konnte unmöglich so bleiben und Annemieke war ja bei ihr. Außerdem muss der Arzt sich ja noch um Einiges bei mir kümmern. „Kommt bitte ganz schnell wieder.“ Sage ich zu Annemieke und sie gibt mir noch einen leichten Kuss. „Wir werden uns beeilen und dann haben wir ja alle Zeit der Welt.“ Ich möchte sie wirklich nicht gehen lassen, dieser Moment ist so besonders, aber ich habe ja gewusst, dass es so kommen wird und ich weiß auch, dass ich beide ja schnell wieder habe, aber ich habe mir gewünscht dieser einmalige Moment wird noch länger anhalten.
 

Die Hebamme nimmt mir Lilly ab und wischt ihr mit dem Tuch in das sie gewickelt ist über den Kopf. Unsere kleine Tochter ist bereits eingeschlafen und bekommt das alles gar nicht so richtig mit. Annemieke wirft mir noch einen Luftkuss zu, ehe sie zu Dritt den Kreissaal verlassen und auf die Kinderstation gehen, wo sie durch gecheckt wird. Ich hoffe sehr, dass mit ihr alles in Ordnung ist und jetzt nichts mehr schief geht.
 

„So Frau van Tongeren, wir werden uns jetzt noch um sie kümmern, dann können sie zurück in ihr Zimmer und sie werden sehen, nicht mehrlange und dann haben sie ihr Kind wieder.“
 

»Annemieke«
 

Ich kann meinen Blick nicht von unserer kleinen Lilly abwenden, wie sie friedlich schlummernd in den Armen der Hebamme liegt und ihre kleinen Fingerchen in den Stoff gekrallt hat, in den sie eingewickelt ist. Ich fiebere dem Moment entgegen, in dem ich sie endlich auch im Arm halten kann, ihr nahe sein kann. „Nicht so ungeduldig, nur noch ein paar Minuten, dann können sie ihre Tochter auch im Arm halten.“
 

Ich werde rot und lächelte verlegen als wir in einen Untersuchungsraum eintreten. „Sieht man mir das so sehr an?“ Die Hebamme lacht. „Nicht direkt, aber ich bin schon sehr lange Hebamme und ich weiß doch ganz genau wie die Väter, in ihrem Fall , sie als Mutter darauf warten ihr Kind das erste Mal in den Arm zu nehmen, das ist immer etwas Besonderes. Zwischen der leiblichen Mutter und dem Kind besteht eine Verbindung ja schon durch die Geburt, die Schwangerschaft und die ersten Berührungen nach der Geburt, aber bei den Vätern kommt das oft erst so richtig wenn sie ihr Kind das erste Mal in den Armen halten konnten.“
 

Es ist ein komisches Gefühl sich als Vater zu fühlen, aber auch kein schlechtes Gefühl einfach nur komisch und ungewohnt. Die Hebamme legt Lilly ab und ribbelt dann mit dem Tuch ihren Körper ab, was ihr sichtlich gefällt. „Ihre Lilly ist eindeutig eine Genießerin.“ Sagt auch die Hebamme und ich muss unweigerlich Grinsen. „Das hat sie schon mal von Wietske.“
 

Wir beiden grinsen und dann fragt sie mich, ob ich Lilly waschen will. Ich bin erst noch etwas unsicher, aber ich möchte endlich auch etwas tun und so wasche ich meine kleine Tochter unter den Anweisungen von Hebamme Tanja. Ein bisschen Angst etwas falsch zu machen habe ich schon und mir kommt alles an Lilly so zerbrechlich vor, ich möchte ihr ja nicht weh tun aber Tanja versichert mir, dass ich alles richtig mache.
 

Nachdem Lilly gebadet ist, wird sie gewogen, stolze 3476 Gramm wiegt sie, aber ganz normal wie Tanja mir sagt und mit einer Größe von 51 Zentimetern liegt Lilly ganz genau im Durchschnitt. Wenig begeistert, ist unsere Tochter von dem Stethoskop mit dem Tanja ihre Lungen überprüft, aber auch das vergeht wieder und nach ein bisschen Murren und wimmern beim anziehen, darf ich Lilly nun endlich in den Arm nehmen und mit ihr schon mal in Wietskes Zimmer gehen.
 

Ich fühle, wie ich mich wieder verkrampfe, genauso wie vorhin bei Julie, aber das scheint Lill nicht zu stören. Ich habe wie in dem Traum, von dem mir Wietske erzählt hat, erwartet das sie vielleicht los schreien würde, aber nichts dergleichen geschieht. Sie liegt einfach nur in meinen Armen, gähnt, streckt ihre Armen und kuschelt sich dann wieder in meine Umarmung.
 

Vor Erleichterung und Freude fange ich an zu weinen und schluchze ein bisschen. „Ist alles in Ordnung mit ihnen?“ fragt Hebamme Tanja mich und legt mir ihre Hand auf die Schulter. „Ja alles gut, es ist bloß ich bin so überglücklich und erleichtert, dass alles gut gegangen ist und das ich Lilly so sehr liebe.“ „Sie sind ihre Mutter, unabhängig davon ob sie es nun nur auf dem Papier sind oder ihre leibliche Mutter. Sie sind eine Mutter, sie sind Lillys Mutter.“ Ich lächele und aus Ermangelung von Händen, ist es Tanja die mit die Tränen von der Wange wischt. „Danke.“ Sage ich verlegen lächelnd und gemeinsam machen wir uns auf in das Zimmer von Wietske.
 

Diese ist allerdings noch nicht wieder da und ihre Zimmergenossin ist sicher bei ihrem kleinen Sohn auf der Frühchenstation. Tanja lässt mich allein und ich setze mich auf einen der Stühle die im Zimmer stehen.
 

Erstmals habe ich richtig die Chance Lilly eingehend zu betrachten und bin fast froh das Wietske noch nicht da ist und wir beide einen Moment für uns haben. „Hallo kleine Lilly.“ Sage ich zärtlich und streiche über ihr dunkles Haar. Sie öffnet die Augen und sieht mich für einen Moment an. Ihre Augen sind blau, wie die von Wietske, aber ich weiß das sich das noch ändern kann. Dennoch wünsche ich mir, dass sie blau bleiben und hoffe das ihre Haare blond werden. „Ich habe dich sehr lieb weißt du das?“ Lilly greift mit ihren Fingerchen um meinen Zeigerfinger und hält mich fest. „Ich deute, dass mal als ein ja.“
 

Wieder brennen Tränen hinter meinen Augen, die ich mir dieses Mal aber selbst weg wische. „Ja ich liebe dich wirklich mein kleiner Engel.“ Die Tür geht auf und zwei Pfleger schieben das Bett mit Wietske in das Zimmer. „Wietske.“ Sage ich und erhebe mich. Sie öffnet die Augen und blinzelt ein paar Mal. „Ihr seid ja schon hier.“ „Ja vor 5 Minuten oder so.“ Die Pfleger gehen wieder und dann sind wir Drei das erste Mal allein.
 

„Ist alles in Ordnung mit Lilly?“ Ich setze mich zu ihr auf das Bett und lege ihr unseren kleinen Engel in den Arm. „Ja sie ist kern gesund, wiegt 3476 Gramm und ist 51 Zentimeter groß. Nicht zu klein und nicht zu groß.“ Sage ich lächelnd und gebe Wietske einen Kuss. „Das ist schön und sie ist so wunderschön.“ Wietske stricht über Lillys Wange, ganz vorsichtig und sanft. „Ihre Haut ist unglaublich weich.“ „Das freut sie sicher zu hören.“ Wietske lacht leise und sieht mich dann an.
 

„Und was denkst du?“ Mein Blick wird ernst. „Außer dir habe ich noch nie Jemanden so sehr geliebt wie ich Lilly liebe.“ Wietske strahlt und zieht mich zu einem Kuss herunter. „Das macht mich glücklich, sehr glücklich sogar.“

Überwältigend

Vielen Dank an meine zwei Kommentaroren, ihr seid Spitze =)
 

„Klopf, Klopf, dürfen wir rein kommen?“ Helena, Pieter und Cornelis stecken ihre Köpfe zur Tür hinein und grinsen fröhlich in die Runde. „Ja natürlich kommt ruhig rein.“ Sagt Annemieke flüsternd und deutet auf ihre schlafende Tochter, die in ihrem Kinderbettchen neben Wietskes Bett liegt. Die 3 betreten das Zimmer und laufen leise zum Kinderbett.
 

Helena muss sich ein Quietschen unterdrücken als sie ihre kleine Enkelin sieht, wie sie ganz friedlich in ihrem Bett schläft. „Wie schön sie ist.“ Flüstert Pieter und streicht mit seinen großen Männerhänden über Lillys feine Gesichtszüge. „Ganz die Mutter.“ sagt Cornelis und schließt dann erst seine Tochter in die Arme und dann seine Schwiegertochter.
 

„Und sie ist auch gesund?“ fragt Helena als sie sich an die Bettkante von Wietskes Bett gesetzt hat. „Ja alles in Ordnung mit unserem kleinen Engel.“ „Das ist schön, aber eines würde mich ja noch interessieren, wie heißt denn eure kleine Tochter?“ Wietske fängt an zu grinsen und setzt sich ein wenig auf. „Darf ich euch unsere kleine Lilly Annemieke van Tongeren vorstellen.“ Helenas und Pieters Lippen verziehen sich zu einem Grinsen und sie sind gleich von dem Namen begeistert.
 

„Wer ist denn auf die Idee mit Annemieke als Zweitnamen gekommen?“ fragt Cornelis und legt den Arm um seine Tochter. „Das war Wietskes Idee.“ Sagt Annemieke und sieht ihren Vater stolz an. „Ja das stimmt, ich dachte so hat unsere Tochter immer etwas von seiner Mutter dabei und ich habe mir ja gedacht und mir erhofft das Annemieke sich so sehr freut.“
 

Helena, Pieter und Cornelis grinsen nur, zucken dann aber ein bisschen zusammen, als Lilly anfängt zu quengeln. „Ich glaube da fühlt sich Jemand in seiner Ruhe gestört.“ Sagt Pieter und betrachtet seine kleine Enkelin die sich ein wenig streckt in ihrem Bettchen. „Das ist gut möglich.“ bestätigt Annemieke und sieht zum Bettchen von Lilly hinüber, die anfängt zu weinen.
 

„Oh je, sie hat aber ein Organ, ich habe so das Gefühl das wir in ein paar Jahren Gesangsstunden oder Ballettstunden bezahlen können.“ Cornelis und Pieter grinsen, denken beide daran, wie das bei ihren Kindern war, als sie noch so kleinen gewesen sind. Annemieke übergeht diese Bemerkung, nimmt Lilly vorsichtig aus dem Bettchen, die sich sofort ein wenig beruhigt.
 

Sacht wiegt sie ihre kleine Tochter hin und her, haucht ihr einen Kuss auf die Stirn und summt eine leise Melodie. „Ich habe gar nicht gewusst, dass eine so ambitionierte Mutter in dir steckt, deine Mutter wäre sicher stolz auf dich.“ Annemieke nickt leicht, will gerade nicht an das Verhältnis zu ihrer Mutter denken und daran, dass ihre Mutter nur stolz auf sie wäre, weil sie anscheinend gut mit ihrem Kind umgehen kann.
 

„Ich habe das auch nicht gewusst und im Nachhinein kommt es mir auch dumm vor, dass ich solche Angst gatte, aber das ist ja jetzt zum Glück nicht mehr so wichtig.“ Lilly fängt wieder an zu quengeln und Wietske hat so den Verdacht, dass ihre kleine Tochter langsam auch Hunger bekommt. „Halte ihr doch mal den Finger an den Mund.“ Sagt Wietske und sieht Annemieke dabei an. Diese weiß zwar nicht gerade wozu das gut ist, folgt aber mal den Anweisungen von Wietske.
 

Lilly fängt sofort an, an Annemiekes Finger zu saugen, allerdings vergeblich, wie auch das kleine Mädchen bald feststellt. „Sie hat Hunger.“ Stellt Helena fest und tippt ihrer Enkelin auf die Nasenspitze. „Das hat sie wohl.“ Annemieke übergibt Lilly an Wietske, die ihr Nachthemd etwas runter zieht. „Okay das ist der Punkt an dem wir uns als Großväter dezent aus dem Staub machen.“ Sagt Pieter und verlässt zusammen mit Cornelis den Raum.
 

Die 3 anwesenden Frauen müssen lachen, aber auch Helena verabschiedet sich erst mal um ihrer Tochter, Schwiegertochter und Enkelin ihre Ruhe zu lassen. „Bis gleich.“ Das Stillen von Lilly ist nicht ganz so leicht, weil diese im ersten Moment mehr rum spielt als alles andere und es ein wenig dauert bis Wietske sich auf Lilly eingestellt hat und Annemieke nicht vollkommen rot anläuft. „Ich wüsste ja jetzt gerne mal warum du da rot wirst?“ fragt Wietske kichernd, während sie Lilly sanft im Arm hält. „Ja das wüsste ich auch gerne, aber ich glaube das Bild ist einfach noch zu ungewohnt.“
 

Wietske schüttelt lachend den Kopf und als sie später fertig ist mit Stillen kommen die überglücklichen Großeltern wieder, machen Fotos von Lilly und ihren Müttern, halten ihr Enkelkind selbst im Arm und strahlen über das ganze Gesicht als sie später, das Zimmer von Wietske verlassen und der Familie ihre Ruhe gönnen.
 

„Was hat Oli denn gesagt wann er kommen will?“ „Nun ja es war wohl gestern nach der Show schon etwas später, aber er versucht so schnell wie möglich zu kommen. Allerdings meinte er, dass er sich heute wohl schminken müsste, damit er Lilly nicht zu sehr erschreckt.“ Wietske und Annemieke müssen lachen. „Was war denn gestern bloß los?“ „Soweit ich das verstanden haben, haben sie einen Geburtstag nach gefeiert.“ „Und wie ich Oli kenne war er natürlich einer der letzten.“ „Nun so wie Oli sich angehört hat, hat er das Licht ausgemacht.“
 

„Lästert ihr schon wieder über mich?“ Ein etwas verkaterter aber grinsender Oli steht mit einem riesigen Blumenstrauß und einem Teddybären in der Tür. Die Haare stehen noch ein wenig in alle Richtungen ab und er sieht auf jeden Fall aus, als fehlten ihm die ein oder Andere Stunde Schlaf auf jeden Fall. „Oli, du wirst dich nie ändern, du schleichst dich immer an.“ Sein Grinsen wird noch größer und er betritt dann langsam das Zimmer.
 

Lilly liegt in Wietskes Armen und schaut sich mit wachen Augen um, soweit sie jetzt bereits sehen kann. „Ich dachte mir falls Lilly schläft will ich sie ja nicht wecken.“ „Das ist lieb von dir aber sie ist gerade wach.“ Oli kommt begeistert auf uns zu, stellt die Blumen auf Wietskes Tisch, allem Anschein nach hat er sich schon eine passende Vase besorgt.
 

„Erst mal Herzlichen Glückwunsch an die beiden Mütter.“ Er drückt erst Annemieke und gibt Wietske dann einen Kuss auf die Stirn. „Und das ist sie nun, die kleine Lilly?“ Oli beugt sich zu ihr herab und sofort strecken sich ihre Finger nach den Seinen aus. Ich glaube Lilly will dir damit sagen, dass du jetzt ihr gehörst.“ Oli lacht leise.
 

„So einem bezaubernden kleinen Mädchen kann ich doch nichts abschlagen und außerdem habe ich da noch was für die kleine Maus.“ Er legt ihr den Teddy an die Seite. „Das ist aber ein süßer Teddy.“ „Ich habe lange gebraucht bis ich einen finde der mir gefällt, aber mit diesem hier war es Liebe auf den ersten Blick.“ Lilly legt ihre Fingerchen so gut es geht um den Arm des Teddys und zieht ein wenig daran. „Ich glaube das ist eindeutig du hast dich jetzt wohl für immer als ihr Lieblingsonkel ein geschleimt.“ „Ihr wisst doch mir kann kein Mädchen wiederstehen egal on jung oder alt.“ Wir müssen alle Drei lachen und Lilly schläft langsam wieder ein.
 

„Wir wollten dich ja so oder so noch etwas fragen. Willst du vielleicht Patenonkel von Lilly werden?“ Oli grinst schelmisch und nickt. „Ja das möchte ich sehr gerne, es wäre mir eine Ehre, diesem kleinen hübschen Mädchen ein Patenonkel zu sein.“ Annemieke schließt Oli in ihre Arme und Wietske drückt seine Hand. „Ich glaube einen besseren Paten onkel hätten wir nicht finden können.“ Oli wird fast ein bisschen rot und lächelt verlegen. „Darf ich denn mal Lilly auf den Arm nehmen?“
 

„Nein Oli, darfst du natürlich nicht, ich weiß gar nicht wie du darauf gekommen bist?“ Wietske muss lachen und schlägt gegen Annemiekes Arm. „Lass dich nicht ärgern. Hier nimm sie ruhig aber setz dich bitte in einen Stuhl.“ Oli holt sich einen Stuhl ans Bett und dann legt Annemieke ihm das kleine Mädchen in den Arm. Man merkt, dass Oli noch etwas unbeholfen ist im Umgang mit kleinen Kindern und natürlich auch etwas unsicher, aber je länger er Lilly im Arm hält, desto entspannter werden beide und am Ende möchte Oli sie gar nicht wieder her geben.
 

„Das geht aber nicht, sie muss jetzt wieder in ihr Bett und auf die Kinderstation.“ Oli tut sich schwer damit seine baldige Patentochter ab zu geben und haucht ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Der Teddy findet selbstverständlich seinen Platz in Lillys Bett. Oli verabschiedet sich mit dem Versprochen Morgen nochmal zu kommen und dann Fotos für den Cast zu machen, von den 3 Damen.
 

Als Annemieke und Wietske mit Lilly wieder allein sind, die gleich von einer Schwester geholt wird, stehen sie an dem Bett ihrer Tochter, halten sich an den Händen und lächeln selig. „Es ist alles perfekt.“ Sagt Annemieke und drückt Wietske einen Kuss auf die Stirn. „Ja das ist es, noch viel besser als ich es mir je vorgestellt habe.“
 

Der Weg bis zu diesem Moment war so unglaublich schwer und anstrengend gewesen, aber der Blick auf ihr gemeinsames Kind, wie es gesund und friedlich in seinem Bettchen liegt, wiegt alles wieder auf. Beide wissen noch nicht, was ihr weiterer Weg für sie bereithält, aber beide sind sich sicher, das schwerste geschafft zu haben und jetzt endlich eine Familie sein zu können. „Du hast mich gestern zu der glücklichsten Frau der Welt gemacht.“ Sagt Annemieke selig lächelnd. „Das kann ich nur zurück geben, Schatz.“

zu Dritt

Und hier mit endet nun meine Geschichte "Kinderherzen" endgültig. Ich danke all meinen Lesern und vor allen meinen fleißigen Kommentatoren, ich habe mich über jedes Einzelne gefreut <3 Mein besonderer Dank gilt SonnenscheinMie ohne sie hätte es diese Geschichte nicht gegeben ^^ Viel Spaß nun beim Epolog
 

Mittler Weile ist Herbst geworden, die bunten Blätter tanzen im leichten Wind und wirbeln durch die Luft, als begrüßten sie den Herbst wie schon jedes Jahr aufs Neue. Die Sonne steht hoch am Himmel und noch merkt man das der Sommer in den letzen Zügen steckt. Nur wenige Leute tragen bereits eine dünne Jacke über ihren T-Shirts oder haben die dreiviertel Hosen gegen lange Hosen getauscht, es ist ein goldener Oktober wie er schöner nicht sein könnte und wie man ihn sich nach einem eher durchwachsenen Sommer sehnlichst gewünscht hat.
 

Die Geburt von Lilly Annemieke van Tongeren liegt etwa 2 Monate zurück und die kleine Gruppe ist im Laufe der Wochen zu einer eingeschworenen Familie zusammen gewachsen, als wäre es nie anders gewesen. Mit jedem Tag entdecken Annemieke und Wietske etwas Neues an ihrem Töchterchen, das sie süß und zum knuddeln finden, allerdings ist es auch wirklich nicht schwer das kleine Mädchen nicht bezaubernd zu finden. Mit klaren blauen Augen, die sie von ihrer Mutter hat, mit den Lippen, die Annemiekes so ähnlich sind, obwohl das gar nicht geht und den langsam blond werdenden Haaren, ist sie ein Mädchen wie aus dem Bilderbuch, wie man sie in den Zeitschriften für junge Mütter sieht.
 

Aber Lilly ist auch ein kleiner Schreihals, etwas ungeduldig wenn sie Hunger hat und von Schlafen in der Nacht hält sie zum Leidwesen ihrer Eltern nicht so viel, dafür schläft sie tagsüber umso mehr. Aber die beiden sind dennoch überglücklich mit ihrer kleinen Tochter und möchten sie nie wieder missen. Annemieke meckert nach wie vor gern über ihre unmöglichen Arbeitszeiten, die es ihr fast immer verbieten ihre Tochter abends ins Bett zu bringen und Wietske meckert immer noch darüber das ihr zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, obwohl sie oft genug schon auf der Couch eingeschlafen ist weil sie so fertig ist.
 

Und so haben auch sie mit den kleinen und großen Problemen des Alltags zu kämpfen, wie jede andere Familie auch.
 

Oli, seines Zeichens Patenonkel von Lilly nimmt seine Aufgabe sehr ernst und ist dem kleinen Mädchen ein liebevoller Freund, Jemand der sich um sie kümmert und so liebt, als wäre sie seine eigene Tochter.
 

Und dann ist da noch der kleine Stubentiger Hugo, der anfangs nichts mit dem kleinen Mädchen anfangen konnte, eifersüchtig auf sie gewesen war und die Wohnung und seine Bewohner wieder für sich haben wollte. Aber mit der Zeit hat auch eh sich an den neuen Mitbewohner gewohnt und manchmal wenn gerade keiner guckt schleicht er durch das Kinderzimmer, legt sich in den Schaukelstuhl und schläft dort. Diese Sache mit dem Kind ist neu für den kleinen Kater und er mag keine Veränderungen, aber er mag immerhin schon mal Lillys Zimmer und irgendwo muss man ja anfangen.
 

Alles in Allem sind sie keine ganz normale Familie, aber sie lieben einander und sind für einander da, Jeder hilft wo er helfen kann und zusammen meistern sie alles was anliegt. Mögen es vollgeschissene Windeln sein, leere Fläschchen die gespült werden wollen, Bergeweise Kindewäsche die gewaschen werden muss oder einfach nur die Frage welche Creme für Lilly zarten Kinderpopo am besten geeignet ist. Manchmal klappt es noch alles nicht so gut aber sie arbeiten daran, dass es mit jedem Tag besser wird. Nichts desto trotz sind sie mit dem zufrieden was sie haben und wollen es auch nie wieder her geben.
 

„Es ist so ein schöner Tag, eine Schande wenn wir da Drinnen geblieben wären.“ Wietske sieht zu Annemieke herüber, die mit einer Hand den Wagen von Lilly schiebt und mit der anderen Hand die Hand ihrer geliebten Frau hält. „Ja da hast du recht ich bin froh, dass es dank Lilly immer einen Grund gibt das Haus zu verlassen.“ Sie grinst und Wietske boxt Annemieke leicht in die Seite. „Das habe ich gar nicht so gemeint, ehrlich.“ Sie sieht unschuldig drein und zieht dann eine Schnute.
 

„Wenn Lilly eines Tages ebenso vor mir steht dann weiß ich ganz genau von wem sie das hat.“ Scherzt Wietske und drückt die Hand ihrer Frau. „Ja sie hat dann hoffentlich nur meine besten Eigenschaften übernommen, wie meinen…“ „Sag es lieber nicht, wenn sie so stur wie du wird, dann freue ich mich jetzt schon auf ihrte Trotzphase.“ „Sie ist 2 Monate alt ich glaube davon sind wir noch ein Stück entfernt oder meinst du nicht?“ Wietske grinst und schwingt ihre Hände etwas hin und her.
 

„Das stimmt, aber trotzdem Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht. Es kommt mir wie gestern vor, dass wir mit Lilly die Klinik verlassen haben und uns der Alltag wieder hatte.“ „Nun von Alltag ist ja hier nicht so viel zu reden, zu mindestens habe ich früher nie in meiner Handtasche Fläschchen und Schnuller gefunden.“ Wietske muss grinsen und lenkt Annemieke samt Kinderwagen sanft nach rechts, damit sie sich auf eine der Bänke an der Promenade zum Bodensee, setzen können.
 

„So ist das eben wenn man Mutter ist, da ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet.“ Annemieke und Wietske klappen die Bremse des Kinderwagens an und stellen ihn so hin, dass sie rein gucken können. Lilly schläft friedlich mit dem Teddy in ihrem Wagen, den sie von Oli noch im Krankenhaus bekommen hatte. Er war schon etwa an geknautscht.. „Und dennoch habe ich nie eine Windel dabei, wenn man mal eine braucht.“ Sagt Wietske, greift nach Annemiekes Händen und verschränkt sie sacht mit den Ihren.
 

„Aber dafür habe ich alles was mir wichtig ist heute dabei.“ Liebevoll sieht Annemieke in Lillys Richtung und wendet ihren Blick dann wieder zu Wietske. „Das hast du wunderschön gesagt und das kann ich nur zurück geben. Ich bin zwar oft müde aber auch total glücklich, ihr beide macht mein Leben zu etwas ganz Besonderem.“ Annemieke legt ihre Lippen sanft auf die von Wietske und für einen Moment scheint die Zeit um sie herum stehen zu bleiben.
 

Als die beiden den Kuss lösen, legt Wietske ihren Kopf an Annemiekes Schulter und so sitzen sie eine Weile an der Promenade, beobachten die Vögel und die Leute die ihren Blick kreuzen, betrachten die schlafenden Gesichtszüge ihrer Tochter, bis sie schließlich irgendwann aufwacht und ihr überaus großes Schreiorgan alle Ehre macht.
 

„Ganz ruhig meine kleines Erdbeerchen.“ sagt Annemieke, als sie Lilly aus dem Kinderwagen hebt und sich mit ihr auf die Bank setzt. Ein paar Tage nach Lillys Geburt, nachdem sich alle einig waren wie ähnlich Lilly Wietske war, hatte Annemieke angefangen sie auch Erdbeerchen zu nennen und Wietske teilte ihren Kosenamen nur zu gern. Von nun an war sie die Erdbeere und Lilly das Erdbeerchen.
 

„Ich glaube sie hat Hunger.“ „Sie hat doch immer Hunger.“ Sagt Wietske und streicht mit ihren Fingern über Lillys feine Lippen. Offensichtlich hat sie doch keinen Hunger, aber ihre Finger greifen nach Wietskes Hand und umklammern diese anscheinend mit all der Kraft die diesem kleinen Kinderkörper Inne wohnt. Wietske lächelt leicht und streicht über die weiche Haut ihrer Tochter, während sie mit ihrer freien Hand Annemiekes Hand hält. Lillys Griff lockert sich und ihre Hand streckt sich ein wenig, als würde sie, sie nach ihrer Mutter austrecken.
 

„Und wenn sich dann, die Hand, die Kleine, vertrauensvoll dir streckt entgegen, so weißt du, das es gern gewillt ist sein Kinderherz hineinzulegen.“ Flüstert Annemieke leise, gibt erst ihrer Tochter einen Kuss und dann ihrer Frau, ehe beide der Sonne beim Untergehen zu sehen…



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  SonnenscheinMie
2012-02-29T17:14:18+00:00 29.02.2012 18:14
Oh, wieder nimmt eine wunderschöne Geschichte von dir mit Annemieke und Wietske ihr Ende... Das war wirklich wieder total schön und rührend geschrieben, hat mir sehr gut gefallen. Lilly ist also das Erdbeerchen und Wietske die kleine Erdbeere? *lächel* Und das Ende als sie am See spazierengehen finde ich wunderwunderschön <3 <3
Danke für die GEschichte, die mir wieder e inmal so oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Bin gespannt was dir noch so alles einfällt, denn das Leben der kleinen Familie (und deren Vorgeschichte *grins* ) wird sicher noch Stoff für andere Geschichten geben. <3 <3 <3
*knuddel* <3 Mie~
Von:  dreamfighter
2012-02-24T17:13:25+00:00 24.02.2012 18:13
Schade, dass das Ende erreicht ist. Aber dieses Ende ist sehr passend und einfach nur sehr schön geschrieben.
Von:  dreamfighter
2012-02-17T20:31:59+00:00 17.02.2012 21:31
Darüber, dass die Großeltern sich schon um die Zukunft der kleinen Lilly Gedanken machen, finde ich süß. Du hast diese ganze Szene des ersten Besuches der Eltern der beiden echt toll beschrieben.

Als ich an der Stelle mit de mStillen der kleinen angekommen bin, da musste ich anfangen zu schmunzeln...

Dein Schreibstil ist echt super. Mach weiter so!
Von:  SonnenscheinMie
2012-02-11T18:20:55+00:00 11.02.2012 19:20
das war so ein schöner Teil <3 Die Gedanken der beiden mag ich sehr und der Teil hat mich wirklich auch wieder einmal sehr zu Tränen gerührt.
Schön dass es allen dreien gut geht, Wietske natüarlich und der Kleinen…
Dass der Arzt ausgerechnet Annemieke ansieht als er das mit der Nase sagt find ich lustig.
Und dann … Lilly Annemieke… ach gottchen das ist so unheimlich süß< 3 <3 <3 da freut sie sich jetzt aber : ))
Im zweiten Teil dann aus Annemiekes Sicht das war auch so fürchterlich rührend als sie die Kleine so liebevoll begrüßt und dieses „Ich liebe dich wirklich mein kleiner Engel“ das ist richtig schön. Und jetzt sind wirklich die letzten Restzweifel beseitigt dass der Alptraum doch noch wahr wird. :) Freut mich für sie alle dass jetzt alles so schön ist und gut verlaufen :))
Bis jetzt wie alle deine Geschichten wunderschön, auch wenn es jetzt bald vorbei ist :’(
*knuddel*
Mie~

Von:  SonnenscheinMie
2012-02-11T18:00:41+00:00 11.02.2012 19:00
oh je, ich hab schon wieder einen Rückstand, entschuldige… aber ich sag dir ja immer schon persönlich wie gut mir das immer gefällt. *lächel* Nen Komemntar bekommst du natürlich auch noch.
Das war wieder ein sehr schöner Teil, aus Annemiekes Sicht war das natürlich auch sehr schön. Tja, da hat sich das Kind tatsächlich noch ein bisschen Zeit gelassen. Arme Wietske, dass sie so genervt ist, Annemieke hat wirklich gut reden… Aber sie schlagen sich beide ausgezeichnet. Und dass sie nochmal darüber reden ob Annemieke das Kind vielleicht doch nicht mag find ich wirklich auch sehr süß, denn diese Sorge wird wahrscheinlich erst dann verschwinden wenn es auf der Welt ist und der Alptraum sich eben nicht bewahreitet.
„Mein Herz sagt mir, dass dieses Kind zu mir gehört, egal, ob du es bekommst oder ob ich es bekomme.“ -> ein sehr schöner Satz. Und wie sie dann über früher reden, als sie sich kennegelernt haben und ganz weit voraus in die Zukunft sehen. Wie haben wir mal gesagt, die zwei Süßen werden irgendwann doch noch als alte Frauen in Molkwerum an der Terrasse am Strandhaus sitzen und dem Sonnenuntergang zu sehen… *lächel*
Schön dass Julian auch nochmal einen Auftritt bekommt und Annemieke und vor allem Wietske doch noch dazu kommen, Annemarie und die kleine Julie (ein süßer Name) <3 zu besuchen.
Und dass der Arzt sich schon Sorgen gemacht hat und Wietske gesucht hat, macht die Atmosphäre doch gleich wieder etwas fröhlicher, echt eine gute Idee.
<< Lediglich das wir dies Mal nicht im Flur auf und ab laufen sondern im Kreissaal. Die Wehen werden immer stärker und man sieht Wietske an, wie sehr sie doch darunter leidet, ich bin heil froh, dass ich nicht die von uns bin, die das Kind bekommt. >> -> oh die arme Wietsie. -.- ;_______;
Aber am Ende des Kapitels ist sie ja erlöst.. Glückwunsch ihr beide : )) <3

Von:  dreamfighter
2012-02-11T14:05:05+00:00 11.02.2012 15:05
Ein sehr schönes Kapitel. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist und beide nun ihr Glück zu dritt genießen können, vorallem weil sich die Sorgen wegen des Traumes nicht erfüllt haben.
Von:  dreamfighter
2012-02-04T13:03:25+00:00 04.02.2012 14:03
Ich bin durch Zufall auf diese Geschichte gestoßen und ich muss sagen, dass sie mir sehr gut gefällt.
Man kann sich echt gut in die beteiligten Personen hineinversetzen und leidet richtig mit.
Von:  SonnenscheinMie
2012-01-28T18:41:36+00:00 28.01.2012 19:41
so, und dann hier auch noch aufholen... die Ereignisse überschlagen sich. Oh je, wie ich Antonia einfach verabscheue, ihr Mann sollte sie trotz allem echt in den Wind schießen und sie sollte zu irgendwem gehen der genauso böse ist wie sie, echt, diese Frau regt mich auf -.- und ein Gespür für das perfekte Timing hat sie auch, jetzt ruft sie am Tag vor dem Geburtstermin an und die arme kleine Wietske muss sich wegen ihr so sehr aufregen dass die Wehen ausgelöst werden. So etwas fieses was sie zu ihr sagt, wie kann sie es wagen!!! Arme Wietske,arme Annemieke. Und die Idee, dass Annemieke grundsätzlich immer eher deprimiert ist wenn sie mit ihrer Mutter telefoniert hat finde ich auch sehr gut, dass Wietske sie auch noch davor beschützen will und wenn es zu ihrem eigenen Nachteil ist :(
Bei der Anschließenden Aufregung musste ich dann doch ein wenig schmunzeln, dass Annemieke so hektisch wird und alles und der Arme Hugo, der liegt im Weg und weiß gar nicht was los ist. dass di Männer ihr Auto wegen dem Navi genommen haben, auch eine Herrliche Idee ;) Zum Glück sind sie aber doch alle rechtzeitig wieder aufgetaucht und bei der Fahrt ist nichts passiert… Dann auch wieder an so einer gemeinen Stelle aufhören, das ist fies ;) Hoffentlich geht alles gut, ich bin schon sher gespannt und drücke allen Beteiligten natürlich die Daumen ;)
Ein sehr sehr schöner Teil, echt schade dass die Geschichte mit der Geburt des Kindes auch auf das Ende zu geht. Aber wie war das noch gleich mit dem Nachfolgeprojekt? Und alles was sonst noch so kommt? ICH freu mich jedenfalls. (Auch wenn ich bald eine bestimmte Person aus den Geschichten noch schrecklicher vermisse als jetzt) ;)) <3 <3 <3
Mie~

Von:  SonnenscheinMie
2012-01-28T08:56:38+00:00 28.01.2012 09:56
oh ja, dem Vorwort schließe ich mich an, das Wochenende war wirklich toll, und weißt du was? Ich will nochmal ^^ Und du hast < sie > getroffen *Grins*
Zum Teil an sich - hach das war einfach zu schön die beiden wieder mal in traurter Zweisamkeit nd alleine, eine tolle Idee sie mal ein paar ruhige Augenblicke verleben zu lassen wenn sich das am nächsten Tag vielleicht schon ändern kann...
das war einfach schön, aber Wietske hat recht, Annemieke hatte schon eine super Fähigkeit grade das falsche zu sagen, das hat nun echt nicht in diese Stimmung gepasst ^^
Und mir fällts immer noch schwer mir Oli mit einer Freundin vorzustellen, auch wenn ich da ein bisschen an zwei bestimmte Personen denken muss die es sein könnten. *lach*
Am Ende Antonia, die ist genauso grauenhaft wie sie es immer ist. -.- erstmal schön scheinheilig höflich und freundlich und dann wieder gemein, die wird es auch nie lernen...
Ein wunderschöner sehr ruhiger Teil <3 <3 hat mir sehr gut gefallen, wie immer.

Von:  SonnenscheinMie
2012-01-28T08:49:49+00:00 28.01.2012 09:49
Oh ich bin glaube ich etwas im Rückstand mit den Kommentaren, kann das sein? ^.^ aber es war ja auch viel los in der letzten Zeit ;)
Das war ein sehr schöner Teil, die Idee dass die beiden Männer ihnen so viele schöne Erinnerungsstücke aus ihrer Kindheit mitbringen und die Schaukel und das Märchenbuch repariert worden sind, das habe ich voll schön gefunden, da haben sie sich (und du dir *grins*) wirklich etwas Tolles einfallen lassen! Und schön, dass wenigstens Annemiekes Vater endlich mal ein bisschen vernünftig wird und sie besucht, das konnte ja nicht für alle Ewigkeit so weitergehen :)
*knuddel*
Mie~


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