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Normal Life

Creek || K²
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hab das Gefühl dass sich dieses Kapitel von alleine geschrieben hat... so wie das Nächste, welches übrigens auch fast fertig ist ~ xD Es steht in den Startlöchern, aber nun erstmal viel Spaß mit dem neuen großen Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Erneut ein Kapitel was sich wie von alleine geschrieben hat xD ich hoffe es gefällt euch :3 ~ Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Boah, ist der Titel kreativ. Na ja, viel Spaß beim Lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diese Fanfiction lebt doch tatsächlich noch, es ist kaum zu glauben. Hoffentlich schaffe ich es sie in den nächsten Monaten zu beenden, die lange Pause hab ich für das Ende eindeutig gebracht xD

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel und vielleicht sind ja einige von den eifrigen Lesern noch dabei <3 Komplett anzeigen

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Der Alltag eines Freaks

Sooo~ ich hoffe euch wird das Kapitel gefallen x_X für die Rechtschreibfehler entschuldige ich mich jetzt schon! ><~

Viel Spaß x3
 

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Der Alltag eines Freaks

Braungrüne Augen beobachteten die weiße Decke über ihm. Seit neun Jahren hatte sich an der Decke rein gar nicht verändert. Bei ihm selbst war es wohl ähnlich, obwohl einige meinten er wäre mit dem älter werden noch paranoider geworden. Wohlmöglich hatten sie Recht, aber was konnte er auch ändern? Seit der sechsten Klasse war sein Leben, vor allem sein Schulleben, der reinste Horror geworden. Tweek hatte es nicht drauf angelegt, aber speziell zwei Schüler hatten es sich zur Aufgabe gemacht ihn zu quälen.

Eric Cartman und Craig Tucker.

Wobei ihm selbst nicht ganz klar war, was er getan hatte um sie so zu verärgern. Seit geschlagenen fünf Jahren ging es nun so.

Der Wecker holte ihn aus seinem Halbschlaf, stark zuckte der Körper zusammen und er versuchte das Objekt des Übels zu greifen. Durch seine Unruhe fiel dieser von der Ablage, so wie üblich und verbreitete weiter einen schrillen Ton in dem Zimmer.

„Gnah!“, so wie der Wecker zuvor, landete der Blonde auf dem Boden, grummelte leise und schnappte sich den Nervtöter. Seine Zimmertür wurde im nächsten Moment geöffnet und der Lichtschalter betätigt.

„Alles okay Liebling?“, besorgt sah seine Mutter auf ihn herab. Der Junge saß mitlerweile vor dem Bett auf dem Fußboden und kniff seine Augen zusammen.

„J-ja“, seine Antwort war leise, zudem wirkte er noch benommen, vom Schlafen, dem herunterfallen und dem hellen Licht.

„Beeil dich, ich hab Frühstück gemacht“, mit diesen Worten wurde die Tür geschlossen. Zuckend stand Tweek vom Boden auf, lief zu seiner Kommode um sich saubere Anziehsachen zu suchen, aber da wurde er erneut von einem Schrecken erfasst. Schon wieder! Sie hatten schon wieder zwei seiner Shorts mitgenommen! Seit Jahren trieben sie dasselbe Spiel mit ihm.

„Urk...das k-kann doch nicht wahr sein!“, er nahm sich dennoch eine Shorts, da er nicht ewig Zeit hatte um sich mit dem Verschwinden zu beschäftigen.

Zusammen mit einer Shorts, seine Jeans und einem grünlichem Hemd verschwand der Blondschopf im Badezimmer um sich für die Schule zu rüsten. Keine zehn Minuten später verließ er das Bad wieder und machte einen kurzen Abstecher in sein Zimmer, bevor er in die Küche gehen wollte. Dort landeten einige Bücher und ein Blick in seiner Tasche, auch eine Kaputte Griffelmappe gesellte sich dazu. Die schwarze Stofftasche wurde geschlossen und er lief damit nach unten zu seinen Eltern in die Küche. An dem kleinen Tisch saßen die Beiden, ein Platz war noch für ihn frei.

„M-morgen“, seine Stimme zitterte, er setzte sich auf den freien Stuhl und nahm sich eine Tasse ebenso wie die Kanne mit Kaffee. Die dunkelbraune Flüssigkeit fand den Weg in die Tasse, eine Weißbrotscheibe landete auf seinem Teller, Butter und Erdbeermarmelade wurden auf die Schreibe gestrichen und ein großes Stück von ihr verschwand in seinem Mund. Danach folgte ein Schluck Kaffee.

„Sag mal Tweek, müssen wir noch irgendwas besonderes für Freitag besorgen? Das Geld holen wir heute Nachmittag ab“, seine Mutter stellte ihre Tasse auf den Tisch und sah ihn fragend an. Er schaute von seinem Essen auf, zuckte leicht und schüttelte leicht seinen Kopf.

„Ich glaube – hng – n-nicht...“, am liebsten würde er sein Wochenendtrip vergessen. Klassenfahrten, Kursfahrten und Schulausflüge waren nicht seine Lieblingsbeschäftigung und nun auch noch ins Ausland, nach Japan. Das schlimmste an der Sache war, das Cartman noch mitfahren würde.

„Okay, wenn dir noch was einfällt, dann sag Bescheid“, sanft lächelnd stand die Frau auf um ihr Besteck in die Spüle zu stellen.

„Gehst du schon vor Liebling?“, der Mann am Tisch blickte von seiner Zeitung auf und sah ihr nach, da sie dabei war die Küche zu verlassen.

„Ja, du bist gestern doch zuerst gegangen. Viel Spaß in der Schule Tweek“, damit verließ sie die Küche endgültig. Seufzend aß der Blonde sein Brot weiter und trank seinen Kaffee. Spaß, das sollte ein schlechte Witz sein oder? Seine Eltern hörten ihm nie zu obwohl er schon des Öfteren probiert hatte ihnen zu sagen, was in der Schule los war aber sie hörten ihm nie zu. Sein Vater beschäftigte sich erst gar nicht mit ihm und seine Mutter hörte ihm zu, aber aus irgendeinem Grund sah sie immer nur die positiven Dinge aus seinen Problemen. Waren es dann überhaupt noch Probleme für sie?

Frustriert stand der Junge auf, nahm die Tasse und seinen Teller und brachte die Sachen ebenfalls in die Spüle. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Sollte er heute wieder zu Fuß gehen? Dann würde er sich die Busfahrt ersparen.

„I-ich geh – nhh - jetzt schon los“, eigentlich sprach er zu sich selbst, da sein Vater wieder in der Zeitung vertieft war und sich jeglichen Blödsinn durchlesen musste, der in South Park passierte. Wozu es noch lesen, wenn man eh schon wusste, das genau HIER alles passierte?

Tweek verließ die Küche stumm, ging zum Schuhschrank um sich seine Chucks anzuziehen und keine Minute später verließ er das Haus mit dem Klacken welches die Haustür machte, wenn man sie hinter sich zuzog.
 

In den letzten drei Wochen war er jeden Tag zu Fuß zur Schule gegangen. Die beiden Sadisten hatten ihm sein Schulleben einfach vollkommen versaut und da es eben schon im Bus dorthin anfing, war er auf die Idee gekommen, zu Fuß zu gehen. Obwohl Craig auch schon mal, natürlich total unabsichtlich, seinen Weg gegangen war und sich zusammen mit Clyde den gesamten Weg einen Spaß gemacht hatte ihn zu nerven. Bei Cartman war sich der Kaffeetrinker allerdings sicher, dass er niemals zu Fuß gehen würde, da er dafür viel zu faul war.

Der Körper des Blonden zitterte, ein wenig mehr durch das kalte Wetter, welches sich durch den fallenden Schnee nur verstärkte. Zudem fiel ihm jetzt erst auf, dass er keine Jacke trug. Es war selten, aber auch Tweek trug mal eine Jacke, aber es war eben oftmals nicht der Fall. Es war eben nicht seine Art.
 

So wie immer war der Bus schneller als er. Das fiel ihm auf, als er das gelbe Fahrzeug vor dem Gebäude sehen konnte, in dem er gezwungen war, die nächsten acht Stunden zu verbringen. Jeden Tag fiel es ihm schwerer, sich dort hin zu quälen. Zuhören wollte ihm aber keiner. Nicht mal seine Eltern hatten ein offenes Ohr für ihn, zwar umsorgte ihn seine Mutter oft, aber bei solchen Dingen hatte sie dann doch immer etwas Besseres zu tun. Von seinem Vater wollte er erst gar nicht reden. Für ihn war er öfters nicht mehr als Luft.

Vor dem Schulgebäude blieb er wieder stehen, sah sich dort schon einmal um und dann widmete er sich seiner Uhr. Gut, bei dieser Zeit waren die meisten schon in den Räumen, in welchen gleich der Unterricht stattfinden sollte. Zuerst Mathe, eins seiner schlimmsten Fächer. Schlecht war Tweek nicht in der Schule, so wirklich gut war er aber auch nicht und Mathe gehörte zu den Fächern, in dem er langsam aber sicher den Überblick verlor. Zu viele Themen die er lernen musste, da seine Konzentration während des Unterrichts nicht ganz funktionierte. Durch seine paranoide und hyperaktive Art fanden ihn die Lehrer nervig, mindestens einmal in der Woche saß er vor der Tür des Direktors. Verwarnungen über Verwarnungen, mehr nicht. Mit einer Therapie hatten sie ihm auch schon gedroht, ob das noch helfen könnte?

Das er sich so verhielt war auf den großen Kaffekonsum zurückzuführen, diesen konnte Tweek auch nicht so schnell abstellen, da es das einzige Getränk war, welches er zu sich nahm.
 

Ein tiefes Seufzen verließ seine blassen Lippen, stumm blieb er einen Augenblick vor der geöffneten Tür des Raumes stehen, seine grün-braunen Augen sahen sich das Getümmel in dem Klassenraum an, seine Vermutung, dass sich Craig und Eric schon in der Schule befanden, wurde bestätigt, da er sie ebenfalls in Mitten des Raumes sehen konnte.

Dann mal los!

Mit dem Blick zu Boden gerichtet betrat der Blonde den Raum, viele beachteten ihn dabei gar nicht, aber leider hatte ihn einer der Beiden erblickt und wollte die Gelegenheit nicht einfach so verstreichen lassen.

Tweek lief ungeachtet weiter, übersah dabei geschickt den Fuß, über den er keine zehn Sekunden später stolperte. Mit einem undefinierbaren lauten Geräusch landete er auf dem Boden, vor ihm verteilte sich der Inhalt seiner Tasche.

Für einen kurzen Moment kehrte toten Stille im Raum ein, ehe die halbe Klasse anfing zu lachen.

Es waren weniger als letzte Woche. Da hatte Craig sich aber auch noch etwas Fieseres ausgedacht, als ihm ein Bein zu stellen.

„Pass doch auf wo du hin trittst“, grinsend sahen zwei dunkelblaue Augen auf den Jungen, welcher grad dabei war, sich wieder aufzurichten. Er wagte es nicht, den Anderen anzusehen. Stumm sammelte der Kleine die Sachen auf dem Boden ein, verstaute sie in seiner Tasche und stand langsam auf. Sein Körper zitterte, stärker als sonst, sein rechtes Knie strahlte jetzt einen gewissen Schmerz aus, scheinbar hatte dieses den Sturz mit abgefedert. Das Lachen verstummte abrupt, als sich der Schwarzhaarige von seinem Stuhl erhob und zu Tweek herüber ging. Seine linke Hand legte sich auf die Schulter von ihm, stark zuckte er zusammen und das Zittern verstärkte sich erneut. Was hatte Craig denn jetzt vor?

Die Spannung zwischen den beiden Jungen stieg, zu der Erleichterung des Kaffeetrinkers wurde sie von ihrem Lehrer unterbrochen der den Raum betrat.

„Können sie sich bitte auf ihre Plätze setzen?“, der Mann sah die Jungs an, grummelnd ließ der Größere ab und bequemte sich zu seinem Platz. Tweek tat es ihm gleich. Irgendwann schuldete er ihrem Mathelehrer noch etwas, er betrat immer im richtigen Moment den Raum und hatte ihn schon öfter aus solchen Situationen befreit.

Obwohl es Tweek wunderte, dass sich Craig von ihrem Lehrer was vorschreiben ließ, eigentlich war er nicht der Typ, der auf die Lehrer hörte. Er saß mindestens einmal in der Woche beim Direktor, wenn nicht sogar öfters, dabei störte er nicht den Unterricht. Nein, oftmals saß er da wegen Verweigerung der Sachen, die ihm Lehrer sagten. Eine Klassenkonferenz hatte er auch schon hinter sich.
 

Die ersten zwei Schulstunden ging reibungslos zu Ende, nur zu schnell für den Geschmack von Tweek, da ihm jetzt die erste Pause bevorstand, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb ihm noch, dass er die Pause ohne irgendeine Erniedrigung oder so ähnliches überstehen würde.

Seine Schulsachen waren schnell in der Tasche verstaut, er war mit einer der Ersten der den Raum verließ, dabei hatte er schon genau darauf geachtet, dass Cartman und Craig ihm nicht hinter her kamen.

Im Gegensatz zu den ganzen anderen Schülern ging er nicht in die Cafeteria sondern zu dem nächsten Unterrichtsraum, so entging er in den Pausen immer den beiden Sadisten. Zwar klappte das nicht immer, aber meistens.

Zu seiner Überraschung traf er auf dem Weg aber auch jemanden, mit dem er sich doch einigermaßen verstand. Mit einem Lächeln auf den Lippen blieb der Junge vor dem Anderen stehen.

„Na, wie geht’s dir Tweek?“, der Rothaarige blieb stehen, sein bester Freund lief an ihm vorbei. Nein, Stan hasste ihn nicht, aber für Tweek interessierte er sich auch nicht.

Der Angesprochene zuckte letztlich einmal stark, kniff ein Auge zusammen und nickte dann leicht.

„M-mir geht’s –naagh – ganz okay... und dir?“, nervös sah er auf seine eigenen Hände.

Ein leises Kichern ließ den Blonden aufblicken, verunsichert sah er die Person vor sich an.

„Mir geht’s gut, danke der Nachfrage. Ist bei dir alles okay? Oder ist dir Tucker heute schon wieder auf die Nerven gegangen?“

Ein schwaches Kopfschütteln war seine Antwort, Schritte ließen ihn dann aber hinter Kyle schauen, wo, zu seiner Verwunderung, ein Mädchen auftauchte. Sein Blick wurde ausnahmsweise mal skeptisch. Wendy? Was machte sie denn hier?

„Oh, stimmt. Du bekommst das ja in deiner Klasse nicht mit. Wendy ist wieder hergezogen, sie ist in meine Klasse gekommen“, Kyle wollte sich die Verwirrung des Kaffeetrinkers nicht ansehen, da er dabei immer so hilflos wirkte.

Die Schwarzhaarige stellte sich neben Kyle und lächelte ebenfalls sanft.

„Hey Tweek, bei dir alles okay?“

Er fühlte sich überfordert. Es war nicht seine Welt, mit mehreren Personen gleichzeitig zu reden, vor allem nicht, wenn er mit diesen nicht so viel anfangen konnte. Kyle gehörte zu den wenigen, mit denen er sich gut verstand, jemand, der ihm auch mal zuhörte.

„Naja... g-geht schon irgendwie“, mit seiner rechten Hand kratze er sich am Hinterkopf und schaute wieder in eine andere Richtung. Augenkontakt fiel ihm zu schwer.

Seine beiden Gegenüberstehenden sahen sich für einen Augenblick an, ihre Aufmerksamkeit wurde dann aber auf jemanden gelenkt, der den Gang herunter kam. Zu der Bewunderung von Kyle, blieb der Junge neben dem Kleinen stehen. Grob landete die rechte Hand des Älteren auf der linken Schulter von Tweek. Dieser zuckte stark zusammen, wollte zur Seite weichen, konnte es durch den Druck aber nicht.

„Gnah!“, erschrocken blickte er Craig an, dieser grinste nur fies und stieß den Jungen nach hinten. Überrumpelt verlor er das Gleichgewicht, landete auf dem Boden, wobei sein Kopf hinter ihm gegen den Metallspint knallte.

„Verzieh dich Craig!“, fauchte ihm der Rothaarige sauer nach, Wendy beugte sich zu dem Anderen herunter. Besorgt sah sie ihn an. „Alles okay?“

Der Angesprochene rieb sich seinen Hinterkopf, nickte leicht und öffnete seine Augen wieder. Aus den Augenwinkeln konnte er Craig noch erkennen, der den Gang weiter herunter ging. Ein Seufzen verließ seine Lippen.

„So ein Blödmann! Hast du schon mal überlegt damit zu Direktor zu gehen?“, Kyle drehte sich zu dem Sitzenden um. Mit großen Augen sah Tweek auf, schüttelte dann sofort den Kopf. Das war wohl das dümmste, was er tun könnte.

„Das ist doch g-gar nicht so – hng – schlimm!“

„Nicht schlimm?“, entgeistert richtete sich das Mädchen wieder auf. „Das kannst du dir doch nicht gefallen lassen. Macht er das jeden Tag?“, Wendy wand sich zu dem Anderen. Dieser sah sich einen Augenblick den Blondschopf an, nickte dann schwach. Abstreiten konnte man das Ganze auch nicht mehr.

„Ja. Er ist ja nicht mal der Einzige, Cartman findet es auch lustig über ihn herzuziehen“

Die grün-braunen Augen hatten sich abgewandt, er konnten den Blick des Mädchens spüren und deren entsetzen. Sie war früher schon so gewesen, dass sie sich um die anderen Schüler kümmerte, aber da sie auch seit guten sechs Jahren das erste Mal wieder hier war, konnte sie die Situation gar nicht wissen.

„Es ist...okay“, ein schwaches und gezwungenes Lächeln legte sich auf die blassen Lippen, kurzerhand klopfte er sich seine Hose ab.

„Tweek!“

Ein tiefes Seufzen folgte. Was sollte er sonst tun? Zum Direktor wollte er nicht und seine Eltern hörten doch eh nie zu, also gab es keine weitere Möglichkeit. Es sei denn, die Beiden würden zufällig die Schule wechseln oder ähnliches.

Plötzlich stieg dem Jungen ein metallischer Geruch in die Nase, ein komisches Gefühl und ein leichter Schmerz ließ ihn stutzen, mit einer Hand fuhr er sich an den Hinterkopf. Seine Atmung wurde abrupt stockend, sein Körper fing an unregelmäßig zu zittern. Nein, das konnte nicht wahr sein. Zitternd schaute er sich seine Hand an. An drei seiner Finger befand sich eine rote Flüssigkeit. Irritiert sahen die Augen die Flüssigkeit an, für eine Sekunde wurde ihm schlecht und er hatte das Gefühl, gleich wieder umzukippen.

„Oh Gott! Wir müssen dich sofort zu einem Arzt bringen“, ohne noch auf einen Protest von Tweek zu warten schnappte sich Kyle den anderen Arm von ihm und zog ihn in die Richtung, in der das Zimmer des Direktors lag. So konnte er nicht in der Schule bleiben.
 

Für Tweek ging alles viel zu schnell, er war noch so damit beschäftigt sich zusammen zu reißen, dass ihm nicht auch noch schlecht wurde, da merkte er kaum, dass er vor dem Büro des Direktors saß. Zusammen mit Wendy. Das Öffnen der Holztür holte ihn aus seinen Gedanken, stumm blickte er zu dem Juden, welcher ein weißes Tuch dabei hatte und ihm das in die Hand drückte.

„Soll ich mitkommen? Oder schaffst du’s alleine nach Hause zu kommen? Der Direktor hat schon bei dir durchgerufen, deine Mutter wartet“, sanft sahen die grünen Iren in die des Gegenübers. Sein Blick war noch irritiert, geistig war er immer noch mit anderen Dingen beschäftigt.

„Bring ihn lieber nach Hause, der Rektor weiß doch Bescheid, alleine kommt er sicher nicht so weit“, besorgt saß die Schwarzhaarige noch neben ihm. Kyle nickte leicht. So schaffte er es wirklich nicht weit.

„Okay, dann bring ich ihn mal“, vorsichtig half der Rothaarige dem Kleinerem beim Aufstehen, dessen Körper zitterte immer noch unregelmäßig.

„Tut mir leid“, seine Worte waren leise, aber brachten den Anderen trotzdem zum lächeln. Endlich ein Zeichen dafür, dass er doch noch in der Gegenwart verweilte und nicht komplett abgeschaltet hatte. Noch einen Beweis dafür ergab sich, nachdem der Blondschopf die Durchsage zu Ende gehört hatte und einen undefinierbaren Laut von sich gab. Er hatte sich grad verhört oder?!

„Kyle! D-du hast doch nicht – gnaah – dem Direktor erzählt was pa-passiert ist oder?“, entsetzt sahen ihn die aufgerissenen Augen des Kaffeejunkies an.

„Tut mir leid, aber Craig muss doch mal einen Denkzettel bekommen, wegen ihm musst du jetzt zum Arzt“, er konnte die Aufregung nicht richtig verstehen. Wenn er sich nie wehrte, war er auch kein Wunder, dass Craig immer so weiter machte.

Nach geschlagenen 30 Minuten hatten die beiden Jungen das Haus von Tweek erreicht, es war schwerer gewesen her zu kommen, als sich der Größere es gedacht hatte.

„Ruh dich bitte heute gut aus. Wir sehen uns dann morgen, ja?“, mit diesen Worten verabschiedete er sich von dem Kleinen und machte sich wieder auf den Weg in die Schule.

Kurz hatte er daran gedacht, die Tür selbst aufzuschließen, hatte sich aber dann doch für die Türklingel entschieden, seine Mutter öffnete die Tür keine zehn Sekunden nach dem Klingeln.

„Tweek, da bist du ja endlich! Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht“, besorgt schaute ihn die Braunhaarige an, nahm ihm die Tasche ab und zog ihn ins Haus.

„Was ist denn genau passiert?“

Ein Schulter zuckend war die knappe Antwort.

Seine Mutter sah ihn besorgt an, seufzt leise und nickte nur.

„Wenn du es mir nicht sagen willst, dann nicht. Wir fahren auf jedenfall gleich zum Arzt, nicht dass sich da noch was entzündet“, sie lief zusammen mit der Tasche ins Haus, verschwand dann in die Küche. Das weiße Tuch, welches Kyle ihm in der Schule gegeben hatte, drückte er immer noch an die Wunde, nachgucken wie rot es schon war, traute er sich nicht. Zum Arzt wollte er auch nicht, am liebsten war es ihm jetzt in seinem Zimmer zu bleiben oder im Cafe zu sein. Beim Arbeiten konnte er sich von allem blöden und unschönen ablenken. Außerdem befasste er sich dort mit dem besten Getränk, welches es gab: Kaffee.

Nur leider hielt seine Mutter ihm von seinem Willen ab, da sie ihn mit sich hinaus zu ihrem Auto zerrte, den Jungen auf dem Beifahrersitz verfrachtete und sich selbst hinter das Steuer setzte. Der Motor wurde angelassen.

„Was ist denn passiert?“, fragte die Frau nach einer Weile des Schweigens. Aus irgendeinem Grund wusste der Blonde, dass seine Mutter ihn nicht mehr so schnell damit in Ruhe lassen würde, wie er es gerne hätte. Seine Hand wurde nun zum ersten Mal seit einer guten halben Stunde von der Wunde entfernt, schweigend betrachtete er das Tuch. Gut, schlimm konnte es nicht sein, das Tuch war dafür noch viel zu weiß.

„B-bin hingefallen“, gelogen war diese Antwort nicht. Zwar entsprach es sie nicht der ganzen Geschichte, aber vielleicht würde sie sich damit zufrieden geben. Falsch gedacht.

„Einfach so? Das glaub ich dir nicht... wenn man einfach hinfällt, schlägt man sich doch nicht den Kopf auf“, es wäre zu einfach gewesen.

Wie konnte man das jetzt verpacken ohne zu sagen, dass man schon seit einiger Zeit ein beliebtes Opfer für Frust und Langeweile war? Seine Eltern sollten das nicht wissen, vor allem nicht, nachdem sie ihn schon öfters abgeschoben haben, wenn er mit ihnen darüber sprechen wollte.

„Naja... mich hat jemand ge – urgh – geschubst, aber das war keine Absicht“

Den ungläubigen Blick seine Mutter konnte er klar und deutlich spüren, trotzdem wollte Tweek nicht weiter auf die Geschehnisse aus der Schule eingehen. Da die ganze Tortur nun schon einige Jahre so ging, nahm er es nur noch hin. Den Rest der Fahrt herrschte wieder die gewohnte Stille.
 

„Na dann lass mich doch mal schauen, was passiert ist“, der Arzt klopfte auf einen Stuhl, der in dem Untersuchungsraum stand, auf welchem Tweek widerwillig Platz nahm. Zuckend ließ er sich auf dem kalten Stuhl nieder, kratze sich am linken Oberarm und drehte sich mit dem Rücken zu dem Mann.

Der konnte schon von weitem erkennen, was Sache war und ließ den Jungen ungeachtet sitzen.

„Da hast du aber Glück gehabt! Das muss nicht genäht werden, ich gebe dir da jetzt ein Druckpflaster und dann ist das in ein paar Tagen wieder alles in Ordnung. Hast du Übelkeit oder so etwas?“

Schwach schüttelte er mit dem Kopf, er wusste worauf der Arzt hinaus wollte, aber für eine Gehirnerschütterung war der Sturz zu sanft gewesen. Damit hatte er – leider – Erfahrungen. Der 17jährige neigte dazu, sich den Kopf zu stoßen und hatte aus diesem Grund in den letzten Jahren schon zwei Mal im Krankenhaus gelegen, beide Male wegen einer Gehirnerschütterung. Sein Kopf mochte ihn einfach nicht.

„Dann ist gut“, der ältere Herr suchte in einem Schrank, kam dann mit einer kleinen Verpackung wieder und holte aus dieser dann ein Pflaster.

„Meinen sie denn, er kann so zur Schule gehen?“, die Frau wuselte sich nervös an den Händen. Viel Ahnung von sowas hatte sie nicht, sie machte sich im Moment nur Sorgen darum, dass es ihrem Sohn nicht zu schlecht gehen sollte.

„Ich denke mal nicht, dass es so schlimm ist, dass er zu Hause bleiben müsste. Wenn er keine starken Kopfschmerzen oder Übelkeit hat, wird er normal in die Schule gehen können“, erklärte der Mann, neben bei befässtigte er das Pflaster an dem Hinterkopf des Jungen. Dieser zuckte bei der Behandlung kurz, gab ein leises „Gnaah“ von sich und wurde dann mit einem leichten Klopfen auf seine Schulter entlassen.

„Sind sie sicher?“

Der Mann sah die Braunhaarige mit hochgezogener Augenbraue an, nickte aber auf ihre Frage nur nochmals. „Ja, solange er keinen Sport treibt oder nochmal auf die selbe Stelle fällt, dürfte es kein Problem sein“, Schulter zuckend ging er an seinen Schreibtisch und nahm einen Zettel hervor. Dieser sollte eine Bescheinigung dazu sein, dass Tweek die nächsten zwei Wochen vom Sportunterricht befreit war.

„Ich stell dir einen Schein aus, dass du in den nächsten zwei Wochen keinen Sport machen darfst, außerdem kannst du den heutigen Tag auch Zuhause verbringen“, mit dem Zettel zusammen ging er wieder zu dem Kleinen. Er nahm das Stück Papier an und nickte leicht.

„Danke“, zitternd stand der Kaffeetrinker auf, verließ dann zusammen mit seiner Mutter den Raum. Die Beiden verließen dann auch das Gebäude, stiegen in das Auto und machten sich auf den Weg nach Hause.

Die Haustür fiel ins Schloss, ohne noch ein Wort zu verlieren lief der Blondschopf zielstrebig in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich zu und ließ sich entkräftet auf sein Bett fallen. Was für ein verrückter, anstrengender und nerviger Tag, dabei hatte er erst vor wenigen Stunden angefangen. Bis auf den Besuch bei seinem Arzt lief jeder Tag so ab. Warum musste es so sein? Gab es denn nichts, was das ändern konnte?

„Tweek? Bleibst du heute hier?“

„Ja“, die grün-braunen Augen starrten wieder an die Zimmerdecke. Was sollte er auch sonst tun? Zur Arbeit durfte er so ja nicht, also würde der Rest seines Tages so verlaufen, dass er in seinem Zimmer hockte und sich langweilte, da war ihm selbst Schule lieber, da dort noch andere Menschen sehen konnte.

„Ruh dich bitte aus, ja? Bis heute Abend!“

„Bis dann!“

Grummelnd schloss er seine Augen, drehte sich auf die Seite und versuchte, ein paar Stunden zu Schlafen, viel zu tun hatte er sonst nicht.
 

Ein gleichmäßiges, leises Geräusch holte den Liegenden aus seinem Halbschlaf, verwirrt rieb er sich seine Augen und sah vor sich an die Wand. Was nervte ihn so? Langsam richtete sich der Verschlafene auf, sein Kopf dröhnte, dass dieses erst so spät eingesetzt hatte, wunderte ihn. Sein Sturz war nun schon eine Weile her, ein Blick auf seinen Wecker verriet ihm, dass die Schule schon längst zu Ende war und vermutlich wollte ihn jemand auf seinem Handy erreichen.

Stellte sich die nächste Frage: wo befand sich sein Handy? Hören konnte er es, aber nicht sehen. Verschlafen ließ er seinen Blick durch das Zimmer gleiten, stand auf und taumelte zu der Tasche, die neben der Zimmertür auf dem Boden lag. Das brummende Geräusch wurde lauter, je näher er der braunen Tasche kam. Ungeschickt öffnete er sie, kramte eine Weile darin, ehe er das kleine schwarze Objekt in den Händen hielt.

Als nächstes wurde ein Knopf gedrückt und das Handy an sein Ohr geführt.

„Ja?“

„Ich dachte du gehst nie an dein Handy. Ich wollte dich fragen, wie es dir geht?“, Kyle war oftmals fürsorglicher als seine eigene Mutter. Vielleicht kam es Tweek auch nur so vor.

„M-mir geht’s – urhg – gut, ist nichts schlimmes...“

„Da bin ich beruhigt. Ich hab Stan dazu verdonnert dir die Sachen aus dem Unterricht mitzunehmen. Und ich sollte dich fragen, ob du Lust hast, morgen auch zu kommen“, verwirrt stand der Blondschopf mit seinem Handy auf, bequemte sich wieder zu seinem Bett und ließ sich darauf sinken.

„Mit-mitkommen? Wohin?“

„Stans Geburtstagsparty, er feiert extra in der Woche, weil ich am Wochenende nicht da bin.“

War das eine ernst gemeinte Frage? Stan wollte ihn zu seinem Geburtstag einladen?

„Hmh... g-gern, aber ich hab doch nichts für – gnah – ihn“

„Das brauchst du nicht! Er freut sich sicher, wenn du einfach so kommst, da bin ich mir sicher. Aber du solltest dich bis morgen noch ausruhen“, ja. Er übertraf seine Mutter.

„Mach ich... wir sehen uns j-ja morgen“, ein schwaches Lächeln lag auf seinen blassen Lippen. Wenigstens eine Person die ihn verstand.

„Genau, bis morgen, wir sehn uns!“, sein Gesprächspartner legte auf, er tat es ihm gleich. Das Handy wurde auf seinen Nachttisch gelegt, für einen kurzen Moment schaute er auf die Uhr. 19:40. Es war einfach zu entscheiden, dass er sich wieder ins Bett legte um auf den nächsten Tag zu warten.

Immer hin hatte er jetzt auch schon den ganzen Tag verpennt.

Gähnend l zog Tweek sich die unnötigen und nervigen Sachen aus, zog seine Decke über sich und verkroch sich darunter. Es würde wohl länger dauern, bis er wieder schlafen würde, aber dafür freute er sich ein bisschen auf den morgigen Tag.

So könnte es öfters sein.
 

------------------ Fortsetzung folgt -------------------
 

Nochmals entschuldige ich mich für Rechtschreibfehler~ ich hoffe es hat euch gefallen :3 freue mich über Kritik und sonstiges! X3

Der Alltag eines Juden

Maaaaan. Es ist ewig her, dass ich mich mal wieder an diese Fanfiction gewagt habe, dabei finde ich meine Grundidee so super genial bescheuert und gut xD

Dank dem Game ‚Stick of Truth‘ habe ich mich übrigens überwunden, endlich weiter zu schreiben, denn ich bin im Augenblick daran eine Wichtel-FF zu schreiben ~ xD Aber ich hatte voll Lust und wieder einen Haufen Ideen hierfür ~ <3 also viel Spaß beim neuen Kapitel! Und ich hoffe ihr habt mich und diese Fanfiction nicht vergessen x3


 

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Der Alltag eines Juden
 

Ein leises Rascheln erfüllte den dunklen Raum, die Person in dem Bett wusste, was in den nächsten Minuten passieren würde. Und wie aus seinem Gedanken heraus brummte das metallische Gerät los, gefolgt von einem schrillen, durch dringlichen Ton.
 

„Grmpf...“, er schlug nach dem Wecker, traf ihn mit dem ersten Schlag und kuschelte sich wieder tief in seine Decke.

Im nächsten Augenblick kam aber schon der zweite Wecker zum Einsatz, im Gegensatz zu dem auf seinem Nachttisch war er groß, dicklich und laut. Gekonnt und wie immer mit einer harten Bewegung wurde die Zimmertür aufgestoßen, sie donnerte gegen die Wand und das Licht wurde ohne jede Vorwarnung angestellt.
 

„Aufstehen Kyle! Sofort!“, die Tyrannin stapfte aus seinem Zimmer, der Junge im Bett konnte hören, wie sie die selbe Tortur bei seinem kleinen Bruder durchführte. Er musste sich geschlagen geben.

Widerwillig erhob der Rotschopf sich und lief zum Schrank. Zielstrebig wurden neue Sachen heraus gesucht. Wie immer, derselbe Ablauf, sein Leben lief viel zu geregelt, aber durch seine Mutter konnte es nicht anders sein. Kein Wunder das es sein Vater nicht mehr ausgehalte hatte.
 

Kyle würde am liebsten selbst abhauen. Einfach nicht so perfekt, geregelt und spießig leben. Nicht pünktlich in der Schule sein, keine Hausaufgaben machen und keine Einsen schreiben. Nur das tun, was die Anderen auch taten, aber er war eben nicht wie die Anderen.
 

Zusammen mit seinem Bruder stand er nun im Bad, bürstete sich die widerspenstigen Locken zurecht was jeden Tag eine Herausforderung war.
 

Knappe zehn Minuten später saßen die Brüder am Frühstückstisch, ihre Mutter war noch am rumräumen.
 

„Mum...du musst für ihn nicht mehr mitdecken“, die Frau hielt für einen Augenblick inne, sofort danach drehte sie sich hysterisch herum.
 

„Halt den Mund!! Du weißt doch gar nicht wovon du redest!“
 

„Aber..-“
 

„Kyle!!“, wütend schlug sie auf den Tisch, ließ den kleineren der Beiden stark zusammen zucken.

Diese Reaktion kannte der 18jährige nur zu gut und genauso wusste er, wie er kontern musste. Stumm stand er auf und verließ die Küche.
 

„Ich geh los, das rum gezicke muss ich mir nicht antun“, erneut beließ er es bei solch einer Szene. Man konnte mit der Hausfrau nicht mehr reden, seit dem sein Vater ausgezogen war, benahm sie sich wie ein verlassener Teenager. Irgendwo schon verständlich nach so langer Ehe, trotzdem sollte sie sich bei zwei Kindern ein wenig erwachsener verhalten.
 

Mit schnellen Schritten stapfte der Jude durch den Schnee, einzelne Flocken landeten auf seiner Nase, welche mit einem Schnauben wieder entfernt wurden. Vielleicht wusste sein Vater einen Rat, letztlich hatte er es so lange mit der Furie ausgehalten.
 

Nach knappen 15 Minuten stand er vor der Kanzlei, das Auto auf dem Parkplatz verriet ihm dass Jessica auch da zu sein schien.
 

„War ja klar“, genervt verdrehte er die Augen. Ein wenig mehr Einfühlvermögen hatte er seinem Dad doch zugesprochen.
 

Da Kyle nicht zum ersten Mal hier war, wusste er genau wo der Ersatzschlüssel lag, schnappte sich diesen und schloss damit die Eingangstür auf. Die Geräusche die durch den Gang halten sagten dem Rothaarigen sofort was in dem Sprechzimmer des Anwalts los war. Nun, das war ihm jetzt auch egal. Der Junge blieb vor der Holztür stehen, versuchte die Geräusche aus dem Raum zu ignorieren und klopfte im nächsten Augenblick stark gegen die Tür.
 

Plötzlich verstummte alles für einige Sekunden, ehe in dem Zimmer vor ihm eine kleine Diskussion entbrannte, in der er raus hören konnte, dass sich die junge Frau über seine Söhne aufregte.
 

„Dad! Ich komm gleich rein!“, Ewigkeiten wollte Kyle beim besten Willen nicht warten, aber nach nicht mal mehr als einer Minute wurde die Tür vor ihm geöffnet.
 

„Du kannst jetzt gerne mit ihm reden“, man konnte hören, wie genervt die Blondine war und genau so stapfte sie auch den Gang herunter, bevor sie die Eingangstür hinter sich zuknallte. Schlimmer als ein kleines Mädchen.
 

„Was gibt’s denn Kyle?“, sein Vater stand im Türrahmen, er schien ebenso ein wenig genervt zu sein.
 

„Entschuldige bitte, aber Mum dreht Zuhause einfach am Rad. Ike und ich halten das nicht mehr aus, bitte rede nochmal mit ihr“, es war dem Rothaarigen total egal, ob er den beiden Liebestollen grad eine schöne Nummer verdorben hatte oder nicht. Sein Vater hatte sich einfach verdrückt, ohne richtig mit seiner Mutter zu reden.
 

„Okay okay, ich rede heute nochmal mit ihr. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass es etwas bringt. Deine Mutter ist ziemlich stur.“
 

„Ich weiß… aber danke, ich werd mich dann auf den Weg in die Schule machen und eh ja... ihr solltet das nächste Mal den versteckten Schlüssel wegnehmen, wenn ihr nicht gestört werden wollt“, ein leichtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Jüngeren. Der Dunkelhaarige räusperte sich nur leise.
 

„Ich wünsch dir einen angenehmen Schultag, wir sehen uns später sicher noch“, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen klopfte Gerald seinem Sohn auf die Schulter.
 

„Bis dann“, überzeugt war der 18jährige nicht von der Aussage seinen Vaters, aber mehr konnte er nun auch nicht tun.
 

Also machte er sich auf den Weg zur Schule.
 

Mit langsamen Schritten lief er nun den Weg zur Schule, in Gedanken versunken über die Trennung seiner Eltern und all den anderen Dingen, die den Jungen beschäftigten. Völlig abwesend achtete er nicht auf den Weg und rannte im nächsten Moment gegen einen Widerstand.
 

„Woah!“, die Person, gegen die er gelaufen war zuckte stark zusammen und stolperte einige Schritte nach vorne. Erschrocken schauten den Juden große grüne Kulleraugen an, von denen das eine kurz zuckte.
 

„Ah Tweek, entschuldige, ich war total in Gedanken“, Kyle kratze sich kurz am Kopf und lächelte den Blonden schief an.
 

„K-kein ..Problem!“, der Kaffeejunkie zuckte stark und wollte sich weiter auf den Weg in Richtung Schule machen. Plump schloss sich der Andere an und lief neben dem zuckenden Jungen.
 

„Ist bei dir wieder alles okay?“, er konnte seine Besorgnis nicht verbergen, nachdem was Tweek gestern wiederfahren war.
 

„Ah.. s-so argh! Schlimm war es ni-nicht...“, beruhigen konnte es den Älteren nicht, aber mit solch einer Antwort musste er sich bei ihm einfach zufrieden geben.
 

„Okay, dann bin ich beruhigt... du kommst doch heute Abend mit oder?“

Für einige Minuten kehrte Stille zwischen den Jungen ein, was der Rothaarige nicht gutheißen mochte. Er wollte nicht ignoriert werden.
 

„Tweek, ich hab dich was gefragt“, spielerisch pokte er dem Gefragten in die Seite. Dies ließ ihn stark zucken, er gab einen fiepsenden Laut von sich. Unsicher richteten sich die grünen Augen auf den Weg vor ihm, er kniff das Rechte kurz zu.
 

„I-ich weiß nicht... ob.. hg das so das R-richtige für mich ist“, nervös kratze er sich am Hinterkopf. Der Jude legte seinen Kopf schief, musterte den Blonden neben sich eingiebig.
 

„Tweek, ich möchte dich nicht zwingen, aber ich glaube, dass dir der Kontakt zu den Anderen ganz gut tun würde. Vielleicht würden sie dann nicht alle so zurückhalten, wenn diese beiden Vollidioten es wieder auf dich abgesehen haben“, irgendwie wollte er dem Jüngeren immer noch mit seinem Problem helfen.
 

Nach der Demonstration von Craigs Verhalten Tweek gegenüber wurde ihm wieder bewusst, wie hilflos der Junge doch war. Innerlich ärgerte er sich auch, weil Stan ihm nie schilderte, dass in seiner Klasse so viel Unruhe herrschte.
 

„I-ich weiß nicht“, erneut kratze er sich am Kopf, strich über das Pflaster, zuckte leicht.
 

„Wie wäre es“, fing Kyle an, lief weiter durch den Schnee. „Wenn wir zusammen dort hin gehen und wenn es nichts für dich ist, gehst du wieder?“
 

Mit seiner Frage brachte er den Anderen zum Grübeln, er nickte schwach.
 

„Okay ...nahg“, ganz überzeugend klang seine Antwort nicht, aber sie genügte Kyle voll und ganz.

Zusammen betraten die beiden Schüler den Klassenraum des Jüngeren, außer ihnen waren nur ein paar Schüler anwesend, die aber mit Hausaufgaben machen beschäftigt waren.
 

„D-d-danke Kyle“, das linke Auge des Kaffeejunkies zuckte, er nahm an seinem Tisch platz, an dessen Rand sich der Jude abstützte.
 

Kyle wollte wollte grad noch etwas sagen, als ihre Aufmerksamkeit auf die Klassentür gezogen wurde, da einige Schüler in den Raum kamen. Ebenso die Beiden, auf die der Rothaarige gewartet hatte.

Wütend musterte er den dicken Jugendlichen, der mit einem breiten Grinsen auf die Beiden zukam.
 

„Ahahahaha, hat sich der Freak jetzt einen Juden zu Unterstützung gesucht?“, dass seine Aussage voll ins Schwarze traf merkte er sogleich an den Reaktionen der Beiden.
 

Unangenehm berührt wich der Blick des Jüngeren auf den Tisch, er biss sich nervös auf die Unterlippe, im Gegenteil zu dem Rotschopf.
 

„Halt die Klappe Fettsack. Spar dir deinen dämlichen Sprüche einfach“, wütend schauten die Smaragde in das Gesicht vor sich, der musste lediglich mit den Schultern zucken.
 

„So wird’s mir auf jedenfall nicht langweilig“, Eric lief weiter zu seinem Tisch und nahm auf dem Stuhl davor Platz. Damit hatte der Jude die Sache innerlich für abgeschlossen erklärt, als jedoch das zweite Problem des Anderen den Raum betrat.
 

Stumm schaute er Craig an, dessen Ausdruck kühl war, als er den Blick von Kyle traf, zuckten seine Mundwinkel. Ohne ein Wort von sich zu geben und seinen Freund an seiner Seite ignorierend lief er herüber, packte ihn an dem Kragen der grün-orangenen Jacke und zog ihn auf die Zehnspitzen, was kein Wunder war. Craig war fast einen Kopf größer als er selbst.
 

„Was fällt dir eigentlich ein?“, zischte er, holte so die Aufmerksamkeit aller Anwesend auf sich und sein Opfer.

„Was denn? Hast du endlich mal Konsequenzen für dein scheiß Verhalten erhalten?“, klein beigeben konnte er jetzt nicht. Ihm war bewusst, dass der Schwarzhaarige ihn ohne Probleme zusammen schlagen konnte – Kyle war nie der stärkste gewesen und in den letzten Jahren hatte sein Interesse in Sport eh maßlos abgenommen.
 

„Du kleiner“, wütend hob der Ältere seine freie Hand, holte damit aus.
 

„Craig!“, fiepste der Blonde auf seinem Platz, erhob sich in Windeseile - ohne dabei sich zu verletzten, hinzufallen oder ähnliches – und ergriff den Arm. Murrend wandte sich der Blick von dem Rothaarigen auf Tweek, der verängstigt in das Gesicht gegenüber blickte.
 

„Du bist gleich auch noch dran Freak“, stark zuckte der Körper bei der Aussage, erneut richte er dein Blick auf Kyle vor sich.
 

Er versuchte sich auf den Schmerz einzustellen, den er gleich spüren würde, als die Hand sich erneut gefährlich nah auf sein Gesicht zu bewegte, kniff aus Reflex die Augen zusammen. Als nach einigen Moment Stille nichts spürte öffnete er sie wieder verdutzt, schaute die Hand an, die nur wenige Zentimeter vor seinem linken Augen- Wangenbereich zum Stehen gekommen war.
 

„Beruhig dich Alter“, die Stimme eines seiner besten Freunde nahm ihm etwas der Anspannung, Kenny stand neben den Beiden und hatte den Anderen zum Stoppen gebracht.
 

„Dann sag deiner kleinen Freundin hier“, Craig's Blick ruhte noch auf dem Juden, wanderte aber zu dem Blonden neben sich.

„Das sie sich aus meinen Angelegenheiten heraus halten soll und sich nicht wie Superman aufzuspielen hat“, der Griff an dem grünen Stoff löste sich, ein wenig wackelig auf seinen Beinen wich der Kleinere zurück, auch Tweek nahm Abstand zu dem Schwarzhaarigen ein.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machte er sich in Richtung seines Platzes auf, blitzte dabei den Jungen gereizt an, durch den er jetzt den ganzen Ärger hatte, der einen undefinierbaren Laut von sich gab und zitternd zu Boden schaute.
 

„Freak.“
 

„Alles in Ordnung?“, ein sanftes Lächeln legte sich auf Kenny's Lippen, sein Blick ruhte auf dem rothaarigen Jungen neben ihm, der sich innerlich noch sammeln musste.
 

„Ja, danke Ken. Wie immer Rettung in letzter Sekunde. Lassen sich Helden immer so lange Zeit?“, er musste ein wenig

Grinsen, bekam einen schwachen Schlag gegen seine Schulter.
 

„Sonst gäbe es keine Spannung dahinter, aber im Ernst Kyle“, fing der Größere an, sah eindringlich in die grünen Augen.
 

„Pass auf was du tust. Ich finds echt edel von dir, dass du Tweek helfen willst, aber unterschätzt Craig nicht. Ich bin nicht jedes Mal da um den Moment zum Guten zu wenden“, eigentlich war ihm klar dass er mit seinen Worten auf Granit stieß. Wenn sich sein Gegenüber was in seinem Kopf fest vorgenommen hatte, dann würde er dies bis zum bitteren Ende durchführen.
 

„Kenny, im Ernst. Kein Wunder das er niemandem um Hilfe gebeten hat, dass der Fettsack ihm mit seinen Sprüchen auf die Nerven geht, aber Tucker hat ihn gestern verletzt – er musste zum Arzt – meinst du nicht, dass das ein wenig zu weit geht?!“, wütend verschränkte Kyle seine Arme, sein Blick erst auf seinem älteren Freund ruhend, bevor er zu dem Jüngeren schaute.
 

Tweek spürte den Blick, biss sich erneut nervös auf die Unterlippe.
 

„K-Kenny hat... urhg.. recht. Mach dir w-wegen... nah.. mir keine Gedanken“, seine Augen trafen die des Teenager, der in den letzten 24 Stunden schon genug für ihn getan hatte.
 

„Woah Kenny!“, wütend schlug der Rotschopf dem Blonden gegen die Seite, lief an ihm vorbei. „Du bist ein totaler Idiot!“, er verließ den Klassenraum.
 

Ein lautes Seufzen verließ die Lippen des Playboys, er steckte die Hände in seine Hosentaschen.
 

„Mach dir keine Sorgen, ich denke, dass wir das schon irgendwie hinkriegen“, seine Worte ließen den blonden Freak zucken, er schaute ihm nach und schüttelte den Kopf.
 

„Jetzt warte doch mal Kyle!“, so schnell wie der Kleinere war, obwohl er Sport verabscheute und außer dem Unterricht keinen in seiner Freizeit betrieb war er ganz schön schnell für seinen Geschmack.

Die kleine Verfolgungsjagd endete vor dem Schulgebäude, als Kyle endlich den Jungen erreicht hatte, auf den er schon gewartet hatte.
 

„Stan!“, der Angesprochene drehte sich um, verabschiedete sich kurz von seiner Mutter und ließ die Beifahrertür des Autos zufallen. Sein bester Freund kam näher, bevor er in eine kurze Umarmung gezogen wurde und das breite Grinsen auf seinen Lippen ihn ansteckte.
 

„Happy Birthday“, eine leichte Röte legte sich auf die blassen Wangen, sein Gegenüber musste kichern.
 

„Danke Kyle“, der Andere erreichte die Beiden ebenfalls.
 

„Was fällt dir eigentlich ein mich Idiot zu nennen?“, er gab dem Juden einen Schlag auf den Hinterkopf, ehe er den Schwarzhaarigen wie üblich begrüßte und ihm auch gratulierte.
 

„Wie fühlt man sich denn so, ein ganzes Jahr älter?“, das Stan diesen Spruch heute schon mehrmals gehört haben musste, konnte man an seiner Mimik erkennen, er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
 

„Ich sagte ja, Idiot. Wenn dir nicht mal ein bessere Spruch einfällt“, stichelte der Rothaarige nach. Erneut erhielt er einen Schlag auf den Hinterkopf.
 

„Warum seit ihr denn schon so früh am Morgen so feindselig? Das bin ich nur im Umgang mit Cartman gewohnt“, fragend zog Stan eine Augenbraue hoch, die Gefragten zuckten nur mit den Schultern.
 

„Ist gar nicht so wichtig, heute ist immer hin dein Tag“, die Drei liefen zusammen in Richtung Tür. „Soll ich dir heute vorher noch bei irgendwas helfen?“, erkundigte sich der beste Freund des Schwarzhaarigen, der nur den Kopf schüttelte.
 

„Meine Ma bereitet soweit alles jetzt vor und später sind sie dann weg. Ich denke also, dass wenn ich nach Hause komme, ich selbst kaum noch was machen muss. Zumindest hoffe ich das“, bei der Anzahl an Freunden die er eingeladen hatte war er froh, dass seine Mutter ihm die Arbeit abnahm.
 

„Okay, wie du meinst, falls ich dir doch noch helfen kann“, ehe er seinen Satz beenden konnte, funkte ihm der Größte der Runde dazwischen. „Kannst du ihn ruhig anrufen, Kylie ist dir stetz zu Diensten“, über seine Aussage musste er selbst lachen, brachte jedoch auch das Geburtstagkind dazu.
 

„Ken“, murrend stach er ihm in die Seite, er wusste genau dass der Blonde nicht kitzelig war, aber wo die Punkte waren, an denen selbst er schwach wurde. Ein seltsamer Schmerzlaut verließ seine Lippen, die hellblauen Augen blitzten den Jungen an, der triumphierend grinste.
 

„Das kriegst du wieder.“
 

xXx
 

Ungeduldig stapfte Kyle von einem Fuß zum anderen, rieb sich die Hände und ärgerte sich, dass er seine Handschuhe aus eigener Dummheit Zuhause vergessen hatte. Erwartungsvoll schaute er auf die Haustür, die geöffnet wurde und seine blonde Begleitung endlich hervor trat.
 

„T-tut mir leid“, die genuschelte Entschuldigung brachte ihm ein Lächeln ins Gesicht, er schüttelte nur den Kopf.
 

„Kein Problem, aber lass uns los gehen ja? Sonst erfrieren meine Finger noch“, als er Tweek ausgiebiger musterte, wurde ihm schlagartig noch kälter. Der Junge trug nur das typische Hemd, keine Jacke, keine Handschuhe, keine Mütze.
 

„Ist dir nicht kalt?“
 

Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Lippen des Kaffeejunkies, er schüttelte schnell den Kopf.
 

„M-mir ist so .. urgh gut wie n-nie ka-kalt!“, brachte der Blonde hervor, ehe er sich in Bewegung setzte. Wenn sie hier noch weitere zehn Minuten stehen würden, dann würde sogar ihm kalt.

Fassungslos über das Bild neben sich schüttelte Kyle erneut den Kopf, setzte sich ebenfalls in Bewegung und die Beiden machten sich auf den Weg zu Stan's Haus.
 

Stille kehrte zwischen ihnen ein, für ein weiteres Mal diesen Tag musste sich der Jude mit dem konfrontiert sehen, was später daheim auf ihn warten würde.
 

Als er vorhin das Haus verlassen hatte, war sein Vater grad gekommen um nochmal mit dem Teenager aka seiner Mutter zu reden, aber ob dies wirklich was bringen würde, wagte er stark zu bezweifeln. Mittlerweile kannte er seine Mutter so gut um zu wissen, wann wirklich Schluss war und sie sich erst mal auslassen musste, ehe alles wieder den gewohnten Gang laufen würde.
 

„A-alles okay?“, die plötzliche Frage ließ ihn zusammen zucken, ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen, er nickte leicht.
 

„Klar, ich hab nur ein paar Gedanken im Kopf“, sie liefen weiter, erreichten zu Kyle’s Glück schnell das Haus seines besten Freundes, letztlich war ihm kalt.
 

Die laute Musik von drinnen verriet den Beiden, dass die Party schon voll im Gange war, mit einem Ruck öffnete der Rothaarige die Tür, ging zusammen mit dem Blonden in das Haus und wurde gleich von einem weiteren Blonden begrüßt.
 

„Kyle~“, dass der Teenager vor ihm schon zu viel Alkohol getrunken hatte, war an seiner Gestik zu erkennen, er fiel dem Kleineren um den Hals der ihn überrascht anblinzelte.
 

„Kenny...lass mich doch erstmal rein kommen“, murrend drückte er den Größeren weg, der Junge neben ihm musste kichern, mustert die Situation belustigt.
 

„Ohooo...du siehst wenn du lachst echt süüüß aus!“, ein feines Grinsen legte sich auf Kenny’s Lippen, er begutachtete Tweek eindringlich, dem mit einem Mal das Lachen verging.
 

„Kenny, jetzt reicht’s aber mal. Geh jemand anderem auf die Nerven“, ein wenig schützend stellte er sich vor Tweek, dessen Wangen mittlerweile eine feine Röte zierte.
 

„Spielverderber“, ein leises Seufzen verließ seine Lippen, er wendete ihnen den Rücken zu, stapfte davon.
 

„Mach dir nichts draus, wenn er getrunken hat ist er immer tierisch aufdringlich“, für ihn war es nichts Neues seinen Freund so zu erleben, aber dadurch das Tweek nicht wirklich viel Kontakt mit irgendwem hatte, wusste er es nicht.
 

„Suchen wir doch erst einmal den Gastgeber“, er schnappte sich den rechten Arm des Kaffejunkies, lief mit ihm zusammen durch das Wohnzimmer, in die Küche, in der er seinen besten Freund vermutete.

Wie er vermutetet hatte saß der Schwarzhaarige an dem Tisch in der Küche, zusammen mit Kenny, der murrend herüber schaute und Craig, mit dem Stan eine Auseinandersetzung zu haben schien.
 

„Was machst du denn hier Tucker?“, wütend blickte der Jude ihn an, irritiert schaute Craig herüber, schaute sich die Beiden an.
 

„Seit ihr zusammen oder sowas? Oder bist du jetzt sein neuer Bodyguard?“, skeptisch zog er eine Augenbraue hoch.
 

„Was geht dich das an?“
 

Die Stimmung zwischen den Beiden wurde schnell kritisch, Stan holte die Aufmerksamkeit der Beiden auf sich, als er sich von seinem Platz erhob.
 

„Ich hab keine Lust auf irgendwelche Streitigkeiten hier. Er reicht mir eh schon, dass du dich selbst eingeladen hast Craig“, sein Blick wanderte zu dem Älteren, der verschmitzt grinste.
 

„Irgendein dummer Spruch, irgendeine dumme Aktion und du fliegst hier raus. Vergiss nicht wessen Party das hier ist“, unschuldig hob der Angesprochene die Arme, nickte leicht und lief an Tweek und Kyle vorbei, verließ die Küche.
 

„Stan“, vorwurfsvoll richteten sich die Smaragde auf den Schwarzhaarigen.
 

„Keine Diskussionen, ich habe gesprochen. Also, wenn du jetzt Streit mit mir willst, dann pass lieber auf“, ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, es zauberte auch dem Jüngeren eins ins Gesicht.
 

„Es freut mich dass ihr Beide da seit, wollt ihr was trinken?“, die Angesprochenen schüttelten im Chor den Kopf.

Zu der Verwunderung von Kyle hatte sich sein blonder Freund gut geschlagen, in den letzten Jahren hatte er Tweek kaum so offen gesehen und das ganz ohne einen Tropfen Alkohol.
 

Nachdem sie jetzt nur ein einhalb Stunden hier waren fing ihn jedoch an das schlechte Gewissen zu plagen. Vorhin hatte er seiner Mutter versprochen nicht zu spät zu kommen, außerdem wusste er nicht, was genau zwischen seinen Eltern abgelaufen war.
 

Am liebsten hätte er sich dafür aus dem Fenster geworfen, warum machte er sich ausgerechnet jetzt um seine Eltern Gedanken? Er war doch hier, weil er sich ablenken wollte.
 

„-le.“
 

„Kyle!“, er blinzelte mehrmals, schaute in die Saphire über sich, die ihn starr fixierten.
 

„Ah, es steckt noch Leben in dir. Komm mal mit“, ohne antworten zu können wurde er an seinem linken Arm auf die Beine gezogen, stolperte dem Blonden hinter her, der ihn in die Küche schleppte. Hinter den Beiden schmiss er die Tür ins Schloss, drückte den Rotschopf gegen diese und stemmte sich mit dem rechten Arm an dem Holz neben seinem Kopf ab.
 

„Kenny?“, verwirrt schaute er den Größeren an, er konnte den Alkohol riechen, leicht angewidert verzog er den Mund.
 

„Mir reicht es langsam“, er beugte sich weiter vor, lehnte seinen Kopf an die linke Schulter des Jüngeren, atmete tief ein um seinen Geruch in sich aufzunehmen.
 

Noch immer verwirrt über den gesamten Wandel der Situation, lehnte er an der Tür, versuchte sich aus dem Handeln einen Reim zu machen. Plötzlich machte es Klick.
 

„K-Kenny... meinst du das ernst?“, bei der Frage erhob der Andere seinen Kopf wieder, blickte den Jüngeren vor sich ernst an. Soweit man das bei diesem Gesichtsausdruck sagen konnte.
 

„Hast du mich nie ernst genommen?“
 

Sollte er ihm die Wahrheit sagen? Natürlich hatte Kyle sich ab und an mal gedacht, dass der Ältere wirklich was für ihn empfand, aber oftmals – vor allem wenn er wieder mit irgendwelchen Weibern rummachte und am Tag später damit prahlte – konnte er es nicht glauben.
 

„Was erwartest du denn von mir? Jedes Wochenende hast du eine andere Tussi an deiner Seite wenn wir ins Kino gehen oder feiern. Wie soll ich dir denn deine Gefühle ernst nehmen? Außerdem weißt du ganz genau, dass...“, auf die blassen Wangen legte sich eine feine Röte.
 

„ Dass ich in jemand anderen verliebt bin“, seine Stimme wurde leiser, er drehte seinen Kopf zur Seite. Die Hand unter dem seinem Kinn drängte ihn dazu wieder ins Gesicht des Gegenüber zu schauen, ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen.
 

„Kyle. Ich kann dir alles geben was du willst“, hauchte er gegen die Lippen, überwand den letzten Abstand und drückte seine Lippen auf Kyle’s.
 

Überrumpelt blinzelten die Smaragde ihn an, in seinem Kopf hämmerte der Vorwurf, dass das hier gerade absolut falsch war, genau so wie die Tatsache dass er Gefühle für jemand anderen hegte, aber anderseits fühlte sich das so verdammt gut an.
 

Seinen ersten Kuss, ausgerechnet von dem Kerl, der seit dem er 13 Jahre alt war seine Sexualität auslebte, natürlich wusste er genau, was er da tat.
 

Den innerlichen Konflikt zur Seite schiebend fing der Rothaarige an den Kuss zu erwidern, spürte das Grinsen an seinen eigenen Lippen, bevor er eine gierige Zunge an der Unterlippe spürte, die um Einlass bat.
 

Ein leises Seufzen verließ seinen Mund, er öffnete zögern seine Lippen, ließ den Kuss intensiver werden, so wie die Röte auf seinen Wangen, überfordert versuchte er dem Größeren die Stirn zu bieten, verlor den Kampf jedoch schnell. Halt suchend legte er die Arme reflexartig um den Nacken des Anderen, gab einen frustrieten Laut von sich, als Kenny den Kuss unterbrach.
 

„So abgeneigt scheinst du nicht zu sein, was?“, Kenny nahm den Hals vor sich ein, legte seine Lippen an die Haut, knabberte etwas daran.
 

Schlagartig kam die Vernunft zurück.
 

„K-Kenny, i-ich...hör auf. Das hier ist nicht richtig. Ich will dich nicht verletzen“, dass seine Aussage total verwirrend klang war ihm selbst bewusst. Die Reaktion war ein lautes Murren, der angetrunkene Blonde löste sich von der Haut vor sich, verzog sein Gesicht und schaute in die Augen vor sich.
 

„Kyle, warum musst du eigentlich ständig denken?“
 

Unzufrieden über diese Aussage zog Kyle eine Augenbraue hoch, versuchte den schweren Widerstand vor sich weg zudrücken, was schwerer war als gedacht.
 

„Einer von uns sollte einen klaren Kopf behalten...können wir-“, als von der anderen Seite der Tür plötzlich eine ungewöhnlich lautes Gespräch zu hören war, richtete sich die Aufmerksamkeit beider Teenager darauf. Mit einem Ruck zog der Blonde Kyle von der Tür, öffnete sie schnell, die Beiden beobachteten die Zwei, die sich gerade anfingen zu streiten.
 

„Es reicht mir, verzieh dich endlich Craig“, wütend schaute der Gastgeber den Größeren an, der unschuldig mit den Schultern zuckte.

Hinter Stan stand der blonde, zitternde Kaffeejunkie, der sich noch die Wange hielt.
 

Der Jude brauchte einen Augenblick bis er die Situation verstanden hatte, wütend stapfte er auf den Schwarzhaarigen zu, blieb neben seinem besten Freund stehen, hinter ihm kam Kenny auch zum stehen.
 

„Ach, hier versteht auch keiner Spaß“, erneut zuckte er mit den Schultern, suchte in der Menge der Gäste seinen besten Freund, nickte ihm zu. Widerwillig ließ Clyde seinen Gesprächspartner stehen, ging zu ihm herüber.
 

„Es ist besser wir gehen jetzt Craig“, der Brünette stieß ihn mit seiner Schulter an, stumm liefen sie zur Haustür und verließen das Haus.
 

„Was ist denn passiert?“, fragend musterte der Älteste der Vier den Kleinsten, der noch stark unregelmäßig zuckte.
 

„Craig hat ihn geschlagen nachdem er auf seine ganzen blöden Stichelleinen nicht eingegangen ist. Tut mir leid, dass ich das Ganze nicht schneller bemerkt habt Tweek.“
 

Das unsichere Opfer schüttelte leicht den Kopf.
 

„D-das ist doch – urhg - nicht deine Schuld Stan“, die grün-braunen Augen schlossen sich einen Augenblick.
 

„Ich bring dich nach Hause Tweek, bevor Tucker noch auf die Idee kommt, dir draußen mit seinem kleinen Schoßhund aufzulauern“, beschloss Kyle sofort, lächelte dem Jüngeren zu, der leicht nickte.
 

„Außerdem muss ich eh langsam gehen. Meine Mutter dreht durch ,wenn ich noch später nach Hause komme“, er wandte sich kurz zu Stan, der ihm nur zustimmend nickte.
 

„Nicht dass du morgen nur noch halb so groß bist“, Stan klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Ich mach mich dann auch auf den Weg Stan, sorry, aber irgendwie muss ich morgen in der Schule ansatzweise wach anwesend sein“, erneut nickte der Angesprochene, verabschiedete sich von den Dreien.
 

„D-du musst mich aber nicht hnag begleiten“, verunsichert schaute er seinen neuen Freund ein, der sanft lächelte.
 

„Du solltest die Hilfsbereitschaft von Kyle nicht abweisen, er ist stur und tut eh das, was er will“, mischte der Blonde sich ein, der zu Verwunderung von Kyle noch immer neben ihm lief.
 

„Wolltest du nicht nach Hause?“
 

„Lass mich überlegen, ich lasse Tweek und dich alleine nach Hause laufen...und Craig kommt euch zu nahe. Du bist nicht die Sportskanone und ich bezweifle, dass du auch nur einen Hauch der Chance gegen ihn hast. Verbal bestimmt, aber non-verbal nicht.“
 

Seine Worte waren hart aber ehrlich und Kyle wusste das.
 

Stille kehrte ein, nach einer guten Viertelstunde hatten sie das Haus von Tweek erreicht, verabschieden sich von dem Blonden und liefen wieder zurück in die Richtung, in der das Haus von Kyle lag.
 

„Um auf unser Gespräch von vorhin zurück zu kommen“, unterbrach Kenny die Stille nach einer Weile, schaute auf den Schnee auf dem Gehweg vor ihm.
 

„Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du versuchst, dir jemand neuen zu suchen? Dein Schwarm ist blind, er ist der einzige der nicht merkt, was du für ihn empfindest“, bei seinen Worten legte sich eine tiefe Röte auf seine Wangen.

Kyle hatte nie das Gefühl gehabt, dass er so offensichtlich handelte, aber wenn der Blonde schon merkte, dass er sich in Gegenwart seines besten Freundes so anders verhielt.
 

„Stan ist der einzige, der nicht weiß, was in dir vorgeht. Und du trägst das jetzt schon“, er wurde unterbrochen, als der Kleinere neben ihm stehen blieb.
 

„Zwei Jahre, zwei verdammte Jahre...“, murmelte er leise, ballte seine Hände zu Fäusten, biss sich auf die Unterlippe. Das Gespräch, der ganze Umstand seiner Eltern, auch ihm wurde es langsam zu viel. Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln, den Kopf richtete er zu Boden, ein Wimmern unterdrückte er indem er sich stärker auf die Unterlippe biss.
 

Für einen Moment war Kenny überfordert, instinktiv nahm er den Anderen jedoch in den Arm, drückte ihn fest an sich, seine rechte Hand strich beruhigend über seinen Rücken.
 

„Es tut mir leid“, so sollte das Gespräch nicht verlaufen.
 

„Ich kann nicht mehr. Meine Eltern, Stan...mir fällt irgendwann noch alles auf den Kopf“, nuschelte er leise gegen die Brust vor sich, lehnte sich in die Umarmung.
 

„Wenn du was brauchst um dich abzulenken, ich bin da“, für seine Aussage kassierte er einen leichten Schlag in die Seite, ebenso einen bösen Blick des Jüngeren.
 

„Du bist ein Idiot.“
 

TBC

Ausflug mit Folgen

Ich weiß es hat ewig gedauert, aber ich bin im Augenblick was diese Fanfiction angeht sehr Ideenlos bzw. sehr unkreativ, aber ich versuche mit durchzubeißen bis zu den Stellen, an denen ich wieder Ideen für den Hauptplot habe!! ~~

BIG UPDATE xD Ich war mit dem Kapitel so unzufrieden, ich habs mal ein bisschen verändert x''D


 

Ausflug mit Folgen
 

„Morgen“, der Schwarzhaarige klopfte auf den leeren Platz neben sich auf der Sitzbank, dankend nahm Kenny den Platz an, stemmte sein Knie aus Gewohnheit gegen die Rückenlehne vor sich.
 

„Morgen. Wie geht’s dir? Du sahst am Sonntagmorgen echt mies aus“, ein Grinsen lag auf seinen Lippen, er schaute zu seinem Sitznachbarn.
 

„Ach, das ging schon. Ich hatte gestern nur leichte Kopfschmerzen. Du bist das ja schon gewohnt oder?“, auf einen Gegenschlag hatte sich der Ältere nicht vorbereitet, murrend piekte er ihm in die Seite.
 

„Wo ist eigentlich Kyle?“
 

Die Saphire schauten sich um Bus um, er konnte den Rotschopf nirgendwo entdecken.
 

„Keine Ahnung, er war heute nicht hier. Als ich ihn gestern Abend angerufen habe, war er auch kurz angebunden. Es würde ihm nicht gut gehen“, er zuckte mit den Schultern, sein Blick wandte sich zu dem Fenster.
 

„Echt? Hm...jetzt wo du es sagst. Ich hatte ihm geschrieben, aber es kamen nur zwei kurze Antworten, dann war auch schon wieder Schluss.“
 

Die Beiden fingen an zu grübeln, ließen es aber nach einer Weile, weil es eh keinen Sinn machte, manchmal war ihr bester

Freund schweigsamer als ein Buch, wenn er etwas für sich behalten wollte.
 

„Wir können ihn ja fragen, wenn wir ihn in der Schule sehen“, zwar stellte Stan diese Aussage nicht zufrieden, aber ändern konnte er es jetzt eh nicht.
 

Nach guten zehn Minuten blieb der Bus vor dem Gebäude stehen, in dem sie die nächsten acht Stunden verbringen mussten.
 

Neben einander liefen die Beiden in das Gebäude, blieben vorerst einmal Beide vor dem Raum, in dem sich die Klasse von Stan befand, stehen. Alle Schüler bis auf Cartman, Tweek und er selbst befanden sich schon an ihren Plätzen, er kratze sich am Hinterkopf.
 

„Cartman und Tweek sind auch noch nicht da“, sein Blick wanderte zu Kenny, der leicht mit den Schultern zuckte.

„Wir können ja gucken ob Kyle schon da ist“, der Größere wollte sich in Bewegung setzten, als er mit seinem Blick jedoch den kleinen Blonden erblickte, der den Gang herunter gelaufen kam.
 

„Morgen Tweek“, da der Junge auf den Boden schaute, zuckte er erschrocken zusammen, nickte leicht und murmelte leise etwas vor sich her als er den Klassenraum betrat.
 

Irritiert beobachten die Beiden wie er an ihnen vorbei lief, wo er zugleich in sein Unglück rannte. Sofort als er den Raum betrat richtete sich die Aufmerksamkeit seines Feindes auf ihn, der sich von seinem Platz erhob.
 

„Tweeeeek“, die Stimme holte die blonde Person aus seinen Gedanken, erschrocken schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der ihm gefährlich nahe kam.
 

Kenny wollte sich gerade einmischen, als er mitten im Weg abbrach. Craig schnappte sich das rechte Handgelenk der Person vor sich, zog es nach oben und stutzte. Ungläubig musterte er das was vor ihm stand, eine tiefe Röte wanderte auf die blassen Wangen.
 

Ebenso richteten sich die Blicke der Anderen auf ihn, sofort befreite Tweek sich aus dem Griff und drückte die Tasche zurück an den Oberkörper.
 

„Du... du hast“, er fand die richtigen Worte nicht, beobachtete nur ungläubig, wie sich die Gestalt weiter bewegte und auf ihren Platz setzte.
 

„Das kann doch gar nicht“, komplett verwirrt ruhte der Blick von Craig auf dem Jüngeren. Hatte er das richtig erkannt?
 

„Du hast das doch auch gesehen oder?“, sofort richtete er sich an den Blonden, der nur schwach nickte. Irgendwas war hier schräg. Sogar sehr schräg.
 

„Würde es ihnen etwas ausmachen, wenn sie in ihren Klassenraum gehen Mr. McCormick?“, die Stimme ihres Lehrer holte beide Teenager aus ihren Gedanken, stumm nickte der Blonde erneut, ehe er den Raum verließ.
 

Innerlich atmete Tweek auf, hatte ihr Lehrer ihn doch im perfekten Moment gerettet. Leider würde dieser nur für ein zwei Schulstunden anhalten – dann u er sich mit der Pause auseinandersetzen und damit, dass Craig über zwanzig Minuten
 

Zeit hatte ihn mit Fragen zu löchern und wahrscheinlich noch viel mehr Grund hatte ihn zu schikanieren.
 

Unsicher schauten die grün-braunen Augen nach hinten, erblickten schnell das Stechen der blauen Augen, unsicher biss er sich auf die Unterlippe und zuckte unkontrolliert. Am liebsten wünschte er sich im Erdboden zu versinken.
 

Die zwei Stunden rauschten vorbei, viel zu schnell für den Geschmack des Kaffeejunkies. Das Klingeln brachte die Schüler dazu ihre Sachen zusammen zu packen, die meisten verließen eilig den Raum um noch etwas Leckeres in der Cafeteria zu bekommen und nicht die zu sein, die die ganze Pause über anstehen mussten. Die meisten von ihnen hatten die Szene vor Beginn der Stunden schon wieder vergessen oder verdrängt.
 

Die Schulsachen in der Tasche verstaut wollte sich der Blonde ebenso auf den Weg machen, zu dem Raum in dem der nächste Unterricht stattfinden würde, aber sein Schatten machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
 

„Du bleibst schön hier“, die dunkle Stimme von Craig ließ ihn zusammen zucken, schnell setzte er zum Fluchtversuch an.
 

Kurz vor der Tür wurde er jedoch abgefangen, erneut riss der Größere das rechte Handgelenk in die Luft, lotste ihn mit seinen Schritten in die Richtung der Tafel und drückte den Jüngeren dagegen. Verängstigt sahen die großen Augen in das skeptische und missverstandene Gesicht gegenüber.
 

„Was zum Teufel ist das?“, ohne auf eine Reaktion zu warten legte er seine freie Hand an die linke Brust des Anderen, der bei der plötzlichen Berührung stark zusammen zuckte.
 

„I-ich - hng - lass mich – arh! - in Ruhe“, seinen Blick wandte er zu Boden, auf die hellen Wangen bildete sich eine tiefe Röte, sein Körper zitterte – stark und unkontrolliert.
 

„TUCKER!“, der Angesprochene kannte diese Stimme nur zu gut. Murrend ließ er seinen Blick von dem Jungen – oder Mädchen – vor sich ab, richtete ihn zur Tür und musste nur noch mehr stutzen.
 

„Du auch?!“, er fixierte die Oberweite an dem Rothaarigen, die er vor den zwei Tagen am Wochenende noch nicht bei sich getragen hatte.
 

Wesentlich umfangreicher als die des Kleineren vor sich.
 

„Lass ihn los“, Kyle lief wütend zu ihnen herüber, schlug die Hand von der Brust weg, eher er Tweek hinter sich zog.
 

„Was fällt dir eigentlich ein? Hast du keinen Anstand oder was?“, starr fixierten die grünen Augen die des Größeren ihm Gegenüber, schützen nahm er nun die Haltung vor seinem blonden Freund ein.
 

„Das gibt’s doch nicht..“, ohne wirklich auf ein Wort des Juden gehört zu haben ergriff der Schwarzhaarige erneut die Chance, dieses mal stumpf bei der Person vor sich.
 

Die kurze Berührung ließ das Fass zum Überlaufen bringen.
 

„Craig Tucker!“, mit der rechten Hand holte der Jüngere aus, gezielt traf er den Gegenüber an seiner rechten Wange. Überrumpelt taumelte dieser zurück, der kleine Schmerz breitete sich sogleich auf der Wange aus, murrend rieb er sich die Stelle an der getroffen wurde.
 

„Hey, ist alles in Ordnung bei euch?“, die Stimme von Kenny lenkte die Aufmerksamkeit aller drei Jugendlichen auf den Blonden, der in der Tür stand.
 

„Ja, geht schon klar. Wenn dieser Dreckskerl seine Finger von uns lässt“, nochmals wütend schaute der Rotschopf herüber, ehe er mit Tweek im Schlepptau das Weite suchte.
 

„Was zum Teufel ist denn mit den Beiden passiert? Kenny?“, der Schmerz verflog schneller als gedacht, die blauen Augen sahen in das Gesicht des Größeren, der leicht mit den Schultern zuckte.
 

„Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, ich hatte noch keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen, aber deine Methode ist natürlich viel aufschlussreicher als meine“, den Sarkasmus in seiner Stimme konnte er sich nicht verkneifen, ohne noch auf Craig zu warten machte er kehrt, wandte diesem den Rücken zu und verließ den Klassenraum.
 

„Warte gefälligst!“
 

„I-ich - urgh – glaube di-die nächsten Wochen werde ich – arhg – nicht überstehen“, verzweifelt schauten die grün-braunen Augen auf den Tisch vor sich, unsicher zibbelten die Finger an dem Hemdsaumen herum.
 

„Wir kriegen das schon irgendwie hin Tweek, mach dir da keine Gedanken“, die aufmunternden Worte des anderen Blonden am Tisch halfen ihm nicht wirklich.
 

„Normalerweise würde ich den Kopf auch nicht von Anfang an in den Sand stecken aber das hier ist wirklich ein Worst-Case-Szenario. Wie um alles in der Welt sollen wir das schaffen?“, Kyle ließ seinen Kopf auf dem Tisch nieder, in der Cafeteria hatten die meisten schon ihren Tisch gemieden, als sie die Jungen mit ihrer körperlichen Veränderung erkannt hatten. Die Abneigung traf die Drei mehr als sie es sich gedacht hätten.
 

„Hast du denn schon mit jemandem darüber geredet? Stan oder Kenny?“, Butters richtete seinen Blick auf den Rothaarigen neben sich.
 

„W-wie kommst du - argh - damit nur so gut kl-klar?“, Tweek konnte diese Frage nicht mehr zurück halten. Seit diesem schrecklichen Vorfall in Japan war er so optimistisch über die gesamte Situation. Wie konnte er das nur?
 

„Hm... im Leben passieren so viele schreckliche Dinge, da finde ich die Tatsache dass ich im Augenblick eine Frau bin natürlich nicht gut, aber irgendwie könnte es auch noch schlimmer sein, meinst du nicht?“, das sanfte Lächeln auf den Lippen des Blonden Gegenübers ließ ihn nur den Kopf schütteln.
 

„Um auf deine Frage zu antworten: nein. Ich hab mich nicht mal getraut gestern mit einem der Beiden zu sprechen...“, nun richteten sie ihre Blicke auf Kyle, der den Kopf noch immer auf dem Tisch liegen hatte und angestrengt versuchte noch immer eine logische Erklärung sowie Lösung für ihr Problem zu finden.
 

„Wieso? Sie sind doch deine besten Freunde... im Gegensatz zu Tweek und mir kannst du doch mit ihnen reden“, mit seinen Worten hatte der Jüngere nicht ganz unrecht. Trotzdem war Kyle die ganze Sache unheimlich unangenehm und er hatte schlichtweg Angst vor der Reaktion seiner besten Freunde.
 

„Hey“, die Stimme hinter den Dreien ließ sie synchron zusammenzucken. Der Rotschopf erkannte sofort zu wem diese Stimme gehörte, die Smaragde sahen sogleich in das Gesicht seines besten Freundes.
 

„Stan hey“, ein schwaches Lächeln legte sich auf die hellen Lippen, es wurde von dem Schwarzhaarigen schwach erwidert.
 

„Kann ich dich kurz sprechen?“, sein Blick wanderte zu den anderen Beiden die am Tisch saßen, ehe er wieder seinen besten Freund betrachtete.
 

„Klar... ich bin gleich wieder zurück“, kurz wandte der Jude sich an die anderen Beiden, ehe er die Cafeteria hinter seinem besten Freund verließ.
 

Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in der frischgebackenen Frau aus, vor allem als der Andere stehen blieb und sich zu ihm herum drehte.
 

„Was ist denn am Wochenende mit euch passiert? Und wieso hast du mir das gestern noch nicht erzählt?“, mit solchen Fragen hatte er schon gerechnet, aber sich trotz alledem noch keine richtige Erklärung überlegt.
 

„Was genau passiert ist wissen wir selbst nicht. Wir waren... in einer heißen Quelle baden. Als wir wieder raus gekommen sind sahen wir so aus. Um ehrlich zu sein hatte ich gehofft erst mal selbst mit der Situation fertig zu werden bevor ich mit dir oder Kenny spreche. Es tut mir leid Stan, aber die Umstände machen das für mich nicht wirklich einfach...“, peinlich berührt über die schwache Erklärung drehte er den Kopf zur Seite, spürte im nächsten Augenblick aber eine Hand auf seiner Schulter.
 

„Kyle, du bist – egal wie du aussiehst – immer noch der Gleiche okay? Mach dir keine Gedanken, Kenny und ich würden dich deswegen nicht anders behandeln und falls dir die Anderen auf die Nerven gehen, dann sorgen wir dafür, dass sie es sich zweimal überlegen“, ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen, die Worte des Größeren machten ihm unheimlich

viel Mut.
 

„Ich danke dir Stan, wirklich. Es gibt nichts schlimmeres als festzustellen, dass man sich im falschen Körper befindet“, noch immer hatte der Kleinere seinen Blick abgewandt, seufzte leise. Selbst die wüsten Vorstellungen waren nicht so hart gewesen wie die bittere Realität.
 

„Hey, Kopf hoch. Das bekommt ihr sicher wieder in Ordnung und solange solltest du versuchen das Beste aus der Sache zu machen. So seltsam das klingt, okay? Wenn du Hilfe brauchst, ich bin für dich da okay? Ich muss leider jetzt nochmal zum Trainer, wir sehen uns später ja?“, damit verabschiedete sich der Ältere, ließ den Rothaarigen alleine zurück.
 

Die aufbauenden Worte hatten ihr Ziel nicht verfehlt, trotzdem löste es in dem Kleineren ein riesiges Gefühlschaos aus. Kyle wusste dass all diese Worte nur freundschaftliche Bedeutung hatten, dennoch erhoffte er sich daraus viel mehr. Wieso machten seine Gefühle auch alles so kompliziert?!
 

„Kyle!“, ehe sich der Angesprochene wieder auf den Weg zu seinen Mitleidenden machen konnte wurde er erneut aufgehalten.
 

Neben ihm tauchte die verflossene Liebe seines besten Freundes auf.
 

„Wendy... was gibt’s denn?“, er drehte sich ganz zu ihr um, für einen Augenblick schien er ihr die Sprache verschlagen zu haben, ehe sie ihre Stimme wieder fand.
 

„Stan hat mir vorhin als ich gekommen bin erzählt, was mit Butters und dir passiert ist. In der Cafeteria habe ich gesehen dass Tweek auch das selbe Problem hat oder?“
 

„Ich denke die Tatsache dass ich im Augenblick eine größere Oberweite besitze als du sagt mehr als tausend Worte. Was möchtest du denn jetzt von mir hören?“, sich noch mehr zu rechtfertigen war nicht in seinem Sinn, vorallem nicht vor Wendy.
 

„Entschuldige. Ich kann verstehen dass das für euch sicher total verwirrend sein muss, aber ich möchte euch helfen, wenn ihr irgendwie Hilfe braucht dann könnt ihr gerne zu mir kommen okay? Ich möchte mich nicht aufdrängen, aber ich dachte ihr könntet vielleicht eine Freundin gebrauchen, die sich damit auskennt eine Frau zu sein? Die Anderen scheinen euch ja aus dem Weg zu gehen“, auf ihre Lippen legte sich ein sanftes Lächeln, es verfehlte ihren Sinn nicht, aber noch mehr mit dem Thema Frau wollte sich der Jude nicht auseinandersetzen. Und genau so wollte er sich nicht mit der Ignoranz der anderen Schüler auseinandersetzen.
 

„Vielen Dank Wendy, ich denke wir werden darauf zurückkommen, aber im Augenblick müssen wir uns erst mal mit der bitteren Realität fertig werden. Nimm's mir nicht übel. Wir sehen uns später“, so gut es ging versuchte er das Lächeln zu erwidern, aber irgendwas in ihm stellte sich quer.
 

Es fühlte sich an wie... Eifersucht?! Wieso sollte er auf Wendy eifersüchtig sein?
 

„Natürlich, bis später dann.“
 

Kyle lief zurück in den Speisesaal der Schule, gezielt ging er zurück an den Tisch der anderen Beiden, die mittlerweile ihr Frühstück verzehrt hatten.
 

„Und? Alles gut?“, erkundigte sich Butters als der Rotschopf sich wieder auf seinen Platz setzte, nickte leicht und wollte sich seinem Essen widmen.
 

„S-sagt mal“, unsicher lenkte der Kaffeejunkie die Aufmerksamkeit der Beiden auf sich, die ihn fragend anschauten.
 

„M-meine – argh! - Mutter wo-wollte heute mit mir“, der Blonde zuckte leicht, ehe er fortfuhr. „Naja – urhg - 'sh-shoppen' gehen.. aber i-ich wollte euch fragen ob ihr Zeit da-dafür habt“, peinlich berührt ruhte sein Blick auf dem Tisch, das leichte Zittern wurde stärker je länger die Gefragten sich mit antworten Zeit ließen.
 

„Ach du je. Das hab ich ja total verdrängt. Wir brauchen ja neue Klamotten und auch noch andere Dinge“, genervt über die Tatasche verging dem Juden der Appetit auf sein Frühstück.
 

„Also ich komm gern mit. Ich mach das lieber mit euch als mit meiner Mutter“, obwohl Butters damit auch eine Probleme gehabt hätte.
 

„Ich schließe mich euch an. Bevor ich mit meiner Mutter solche Dinge einkaufen gehe, lauf ich nackt durch die Gegend“, der Aufstand den sie am Vortag gemacht hatte als sie wieder gekommen waren war schon Filmreif gewesen. Sie hätte einen Oscar für ihren Gefühlsausbruch verdient, panisch hatte sie danach noch seinen Vater angerufen der ebenfalls komplett überfordert mit der gesamten Situation war.
 

xXx
 

„Müssen wir das wirklich tun?“, Butters schaute argwöhnisch in den Spiegel vor sich, er hoffte auf eine schnelle Antwort der anderen Beiden.
 

„Was sollen wir denn sonst machen? Willst du das doch lieber mit deiner Mutter machen?!“, die erneute Vorstellung löste bei Kyle ein unangenehmes Gefühl aus, aber auch er musterte sich unsicher im Spiegel.
 

„Kommt ihr zurecht?“
 

„Naaargh!“, Tweek zuckte in seiner Kabine stark zusammen, riss dabei den halben Vorhang zur Seite und entblößte sich der Verkäuferin, die ihn besorgt anschaute.
 

„Ist alles in Ordnung? Oh! Der steht dir ja perfekt“, sofort trat sie näher an den ursprünglichen Jungen heran, auf dessen

Wangen sich eine tiefe Röte legte als sie ihn zurück in die kleine Kabine drängte.
 

„Wichtig ist, dass du bei der Wahl immer darauf achtest, dass er nicht zu sehr einschnürt. Außerdem muss die Brust den Cup komplett ausfüllen“, sie kam näher an den Jüngeren heran, der vollkommen mit der Situation überfordert war.
 

Vorsichtig deutete sie mit ihrem Finger auf die Stellen, die der Blonde sich im Spiegel versuchte genau anzugucken und zu merken. Als die Drei ihren Laden betraten, hatten sie ihr nach einigem herum Gerede der jungen Verkäuferin ihr Problem erklärt. Zunächst wollte sie es nicht glauben, aber als die Drei bei der Wahl der richtigen BH's so unsicher und ungeschickt waren, konnte sie es sich selbst nicht anders erklären als das sie zuvor noch nie so etwas getragen oder gekauft hatten.
 

„Naah! D-danke...“, seine Stimme versagte beinahe als sich die Frau wieder von ihm entfernte, mehrmals blinzelte der Kaffeejunkie und musterte sich wieder im Spiegel.
 

„Bei euch ist auch alles okay?“, sie lief herüber zu der Kabine mit dem Rotschopf, der sie widerwillig hineinließ und sich vor dem Spiegel musterte.
 

„Hm, von der Körbchengröße würde ich sagen du brauchst eine Nummer größer, ich schau eben bei Butters nach und dann hole ich dir den selben nochmal in einer Nummer größer“, sie lief wieder heraus, ging zur anderen Kabine und steckte ihren Kopf durch den Vorhang.
 

„Ah, bei dir passt es auch super! Wenn du magst kannst du den gleich anlassen und dir zusammen mit Tweek noch einen raus suchen. Aus Erfahrung kann ich sagen dass ihr mit einem nicht lange hinkommt“, sie zwinkerte dem Blonden zu, ehe sie dann den kleinen Raum mit den vier Kabinen verließ.
 

„Ich glaube das wird härter als ich es mir vorgestellt habe“, Kyle steckte den Kopf hinaus, als er die Stimme von Butters vor seiner Kabine wahrnahm.
 

„Butters, du kannst jetzt nicht deinen Optimismus verlieren... du bist doch immer so positiv“, ein verzweifeltes Lächeln lag auf seinen blassen Lippen, ihm war klar dass es eine Frage der Zeit war bis die Drei unter diesem Umstand doch noch

verrückt würden.
 

„I-ich glaub wir – aargh – kriegen das schon irg-irgendwie hin“, Tweek gesellte sich zu dem anderen Blonden, zupfte noch an den Hemdknöpfen, die er nicht richtig schließen konnte.
 

„Dein Wort in Gottes Ohr Tweek, dein Wort in Gottes Ohr...“, frustriert zog der Rothaarige sich wieder hinter den Vorhang zurück und lehnte sich gegen die Wand. Warum wollte man ihn nur auf so eine Geduldsprobe stellen?
 

Nachdem die Verkäuferin ihm noch einen anderen gebracht hatte und eine weitere Viertelstunde vergangen war hatten es die drei unfreiwilligen Mädchen geschafft und sich mit dem Nötigsten eingedeckt, verließen sie den Laden.
 

„Wollt ihr noch etwas Essen gehen?“, stellte der Jude die Frage in die Runde, nach einigen Momenten hatte die anderen Beiden sich mit einem Nicken dem Vorschlag hingegeben und sie machten sich auf den Weg zu den Essenslokalen die sich in dem Einkaufscenter befanden.
 

„Auf was habt ihr denn Lust?“, sie blieben am Anfang der kleinen Fressmeile stehen, Butters selbst schaute sich schon einmal die verschiedenen Möglichkeiten an um sich zu entscheiden.
 

„Uhgh... I-ich wäre mit ir-irgendwas asiatischem zufrieden“, das rechte Auge des Kaffeejunkies zuckte leicht, innerlich ersehnte er sich schon den nächsten Kaffee und das Essen dazu war ihm eigentlich egal.
 

„Klingt gut, ich denke Chinesisch oder so ist nicht verkehrt. Was meinst du Butters?“
 

„Ja, das nehm ich dann auch“, es war dem Blonden auch egal, der Hunger war groß genug um sich auf alles einzulassen.

Die drei Frauen liefen herüber, bestellten sich jeder sein Wunschgericht und suchten sich im Anschluss einen Platz.
 

„Wie schaffen Frauen das eigentlich, wenn die wirklich den halben Tag in einem Einkaufscenter verbringen um zu shoppen. Wird das nicht irgendwann langweilig?“, Kyle befasst sich mit seinem Essen und war aber schon von der knappen Dreiviertelstunde Einkaufen total erschöpft. Normalerweise lief er in einen Laden und war in etwa zwanzig bis dreißig Minuten fertig und hatte danach aber auch schon ein komplettes Outfit gefunden und nicht nur zwei einzelne Teile.
 

„Hm, das ist eine gute Frage“, auch Butters erinnerte sich daran schon viele Stunden mit seiner Mutter in Geschäften verbracht zu haben und sich dabei beinahe zu Tode gelangweilt zu haben.
 

„S-sind das nicht – argh! - Stan und Wendy?“, der leere Kaffeebecher wurde auf das kleine Tablett gestellt, als die Blicke der anderen Beiden in die selbe Richtung wanderte, in die Tweek schon seit einigen Minuten starrte.
 

„Was machen die denn hier?“, fragend legte der andere Blonde am Tisch den Kopf schief, aber das unterdrückte Murren der Person neben sich ließ ihn zu dem Rotschopf gucken.
 

Wütend hatte dieser die linke Hand zur Faust geballt, atmete tief ein und versuchte den Anblick irgendwie zu verarbeiten und zu ertragen. Ja, er war eifersüchtig. Wendy kam nach so vielen Jahren einfach wieder zurück nach South Park und verdrehte seinem dummen, blinden besten Freund den Kopf. Selbst wenn sie es nicht mit Absicht machte, verletzte es Kyle zu sehen, wie sehr Stan wieder versuchte an seine verflossene Liebe zu kommen.
 

„Kyle, ist alles in Ordnung?“, mehrmals blinzelte der Gefragte, nickte letztlich leicht und wandte den Blick ab.
 

„Ja, alles in Ordnung.“
 

TBC

Happy Weekend ?

Happy Weekend ?
 

„Vier Wochen schlagen wir uns nun schon damit rum Frauen zu sein und noch immer haben wir keine Antwort aus Japan...“, frustriert ließ Kyle sich am Tisch zusammen mit der Blonden nieder, die stark zuckte und ein Auge zusammen kniff.
 

„D-das – uurhg – wird sicher schon no-noch gut gehen“, in der letzten Woche war es immer an Tweek hängen geblieben, die Hoffnung zu bewahren und positiv zu bleiben. Sie musste sich eingestehen das seit dem sie eine Frau war alles wesentlich einfacher geworden war.
 

Speziell das Problem mit Craig hatte sich gelegt, ob er genügen Anstand gehabt hatte oder ob er vielleicht eingesehen hatte ihn doch endlich in Ruhe zu lassen, wusste Tweek jedoch nicht.
 

„Ich hoffe doch, wenn nicht flieg ich selbst höchstpersönlich nach Japan“, mit einem lauten Seufzen kümmerte sich der Rotschopf um ihr Essen und ließ den Blick durch die Cafeteria schweifen.
 

„Guten Morgen Tweek“, Butters und Wendy kamen zu den Beiden an den Tisch, jeweils ein Lächeln auf den Lippen.
 

„M-morgen“, der Kaffeejunkie griff nach dem Becher vor sich um sich seinem Heißgetränk zu widmen.
 

„Was macht ihr so am Wochenende?“, die Schwarzhaarige stellte die Frage in die kleine Runde. In den letzten Wochen war sie eine der einzigen Mädchen der Schule die sich zu ihnen setzte. Die Anderen waren noch immer skeptisch der ganzen Situation über, aber die drei Jungs waren froh doch nicht ganz alleine mit den momentanen Umständen zu sein.
 

„Meine Eltern und ich fahren übers Wochenende zu meiner Tante und du Wendy?“, fing Butters fröhlich an, bei dem Gedanken musste sie breiter grinsen. Sie hatte sich die ganze Woche über den Kurztrip am Wochenende gefreut.
 

„Stan hat mich gefragt ob wir am Samstag was unternehmen wollen, aber ich bin mir noch nicht sicher ob ich zustimmen sollte“, sie wandte ihren Blick auf den Tisch und verzog das Gesicht nachdenklich.
 

„Wieso nicht?“, Kyle schaute die Jugendliche gegenüber an, die lediglich mit den Schultern zuckte. Innerlich wurde sie wütend, nur weil ihr blinder bester Freund immer noch nicht gecheckt hatte, wie sehr sie ihn mochte, machte er sich immer noch Hoffnungen bei Wendy obwohl sie nichts mehr von ihm wollte.
 

„Ach, du kennst Stan doch. Er steigert sich da so rein... dabei habe ich ihm gesagt bevor ich damals weggezogen bin, dass ich keine Beziehung mehr mit ihm möchte. Ich hab jemanden an dem ich interessiert bin und das ist nun mal nicht

Stan“, erklärte sie, auch ihr Blick richtete sich auf die Person gegenüber.
 

„Aber bitte sag ihm das nicht so okay? Ich finde ich sollte die sein, die ihm das erzählt“, auch wenn Kyle es schon öfter auf der Zunge lag Stan alles zu erzählen konnte die Rothaarige es nicht. Oft war sie eifersüchtig gewesen in den letzten Wochen auf Wendy, aber andererseits versuchte sie auch mit den Gefühlen für ihren besten Freund abzuschließen.

Für Stan waren sie schon immer beste Freunde gewesen und da würde sich nie mehr entwickeln.
 

„Quatsch, dass ist eure Sache. Ich halt mich da raus...“, ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen, sie nahm sich ihr Frühstück vor.
 

„Was hast du denn vor Tweek?“, die Gefragte zuckte stark, ließ dabei das Stück Apfel in ihrer Hand zu Boden fallen und gab einen undefinierbaren unterdrückten Laut von sich.
 

„Naah! Ich muss h-heute und morgen arbeiten“, antwortete sie schnell, machte sich daran den Apfel wieder aufzuheben.
 

„Hilfst du deinen Eltern jedes Wochenende?“, erneut eine Frage die sie stark zusammen zucken ließ, als sie den Apfel unter dem Tisch gefunden hatte stieß sie beim wieder hoch kommen mit dem Ellenbogen die Tischkante.
 

„J-ja, so gut – nhhg – wie. I-ich hab ja eh sonst nichts vor“, im Gegensatz zu den anderen Dreien am Tisch hatte die Blondine kaum Freunde. Außerdem war zu viel Action auch nichts für sie. Die Arbeit lenkte Tweek über die ganze Zeit auch von diesem weiblichen Problem ab.
 

„Kyle“, die männliche Stimme lenkte nicht nur die Aufmerksamkeit der Angesprochenen auf sich, mit einem breiten Lächeln stand Kenny neben dem Tisch und schaute sie an.
 

„Hey Kenny, was kann ich für dich tun?“, die Smaragde sahen in das glückliche Gesicht des Jungen, der sich gegen den Tisch lehnte und die anderen drei Frauen gekonnt ausblendete.
 

„Hast du Zeit und Lust am Samstag mit mir ins Kino zu gehen?“, bei seiner Frage konnte er genau beobachten wie sich die Wangen der Gefragten rot färbten, sie suchte schnell einen anderen Punkt als die blauen Augen des Größeren vor sich und räusperte sich leicht.
 

„Klar gerne, ich hab so noch nichts vor... schreibst du mir später nochmal wann genau?“, Kyle konnte das Kichern von Wendy und Butters hören, innerlich setzte er sie auf die Merkliste, dass sie den Beiden noch eine Lektion erteilen musste.
 

„Sehr gerne, ich meld mich dann bei dir“, amüsiert beobachtete Kenny wie sich seine rothaarige Freundin doch dazu entschloss wegzuschauen.
 

„Ey McCormick, beeil dich“, die Stimme von Craig ließ den Älteren murren, ehe er sich herum drehte und zu dem Schwarzhaarigen lief.
 

„Dann bis später!“, kurz drehte er sich zu den Mädchen am Tisch um, Butters und Wendy winkten leicht, Kyle hingegen sah ihm wütend nach. Tweek dagegen war damit beschäftigt nicht von dem Stuhl zu fallen als sie die Stimme des Anderen hörte. Der Ältere versetzte ihr immer noch ein komisches, ängstliches Gefühl.
 

xXx
 

„Tweek, ich brauch nochmal zwei Kaffee und einen Cappuccino zum mitnehmen bitte“, ihre Mutter drehte sich kurz herum zu der Blonden, die hinter ihr hin und her lief und sofort die Bestellung bearbeitete, die ihre Mutter ihr aufgegeben hatte.
 

„K-kommt sofort“, zuckend blieb Tweek vor dem Kaffeevollautomaten stehen, holte ungeschickt einen Becher hervor und stellte ihn unter die Maschine. Für ihren Geschmack arbeitete die Maschine viel zu langsam, alleine weil sie aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie viele Leute noch vor dem Tresen standen und Getränke zum Mitnehmen wollten.
 

Der zweite Becher wurde hingestellt, erneut drückte sie ein paar Knöpfe und neben dem ersten Kaffeebecher füllte sich der Behälter zunächst mit Espresso und dann langsam mit Milch und Schaum.
 

Nach etwas einer Minute kam sie mit den drei Bechern nach vorne, stellte sie auf einen leeren Tresen neben der Kasse.
 

„Vielen Dank und beehren sie uns bald wieder“, ihre Mutter verabschiedete sie Frau die darauf das Café verließ.

So verliefen die nächsten zwei Stunden, ehe endlich der große Ansturm am Nachmittag vorbei war. Um kurz vor fünf betrat ihr Vater das Ambiente, löste seine Frau ab und machte sich nach hinten auf den Weg ins Lager um sich um die

Bestellungen für die nächste Woche zu kümmern.
 

„Wenn du Hilfe brauchst, ich bin hinten Tweek“, sein 'Sohn' antwortete mit einem leisen seltsamen Laut und er verschwand durch die Tür nach hinten. Unbeholfen fing die Blondine an die einzelnen Tische in dem kleine Café aufzuräumen, abzudecken und abzuwischen, auf dem Weg zwischen den Tischen und dem Tresen fiel ihr zwischendurch auch ein, zwei Löffel herunter, außerdem musste eine Tasse auch dran glauben.
 

Durch die geschlossene Lagertür konnte Tweek einen genervten Laut hören, zuckend suchte sie in einem Schrank hinter der Kasse einen Handfeger und eine Schaufel. Gerade hatte der Kaffeejunkie alles auf dem Kehrblech, als sich die Tür zu ihrem Kaffeehaus und sorgte dafür, dass sie das Blech samt der zerstörten Tasse fallen ließ.
 

„Tweek!“, die Stimme ihres Vater ließ sie erneut einen lauten komischen Ton von sich geben, als sie die Tür wieder ins Schloss fallen hörte ließ sie den Handfeger auf dem Boden nieder und schaute auf. Unsicher sah sie in das Gesicht des Jugendlichen, der ihre letzten vier Jahre in der Schule zu einem Spießrutenlauf gemacht hatte, trotzdem erhob sie sich schnell und ging herüber zum Tresen.
 

„W-was kann ich – naaahrg! - für dich tun?“, ihr rechtes Auge zuckte leicht, fragend wandte sie sich an Craig, der näher an sie heran trat.
 

„Einen Kaffee zum mitnehmen bitte“, die blauen Augen musterten das Mädchen vor sich, was sich nach seiner Bestellung sofort in Bewegung setzte und ihm den Rücken zudrehte.
 

„Habt ihr immer so lange auf?“, die unangekündigte Frage ließ Tweek stark zusammen zucken, knapp konnte sie den Löffel in ihrer linken Hand festhalten.
 

„J-ja. Wir haben nur am Samstag ni-nicht so lange auf“, antwortete sie, als sie die restlichen Knöpfe auf dem Automaten gedrückt hatte und darauf wartete bis der Becher bis zum Rand voll war.
 

„Wie viel bekommst du für den Kaffee?“, sein Blick ruhte noch immer auf der Blonden, die mit dem Becher wieder an den Tresen kam und ihn neben die Kasse abstellte.
 

„D-das macht – urgh – zwei Dollar bitte“, die Jüngere konnte den Blick mit ihrem Gegenüber nicht aufrecht halten, dankend nahm sie das Geld an und verstaute es in der Kasse.
 

„Vielen Dank, einen angenehmen Feierabend später“, Craig nickte ihr nochmal zu, ehe er sich auf den Weg nach draußen machte und den Laden verließ.
 

Stumm und zitternd sahen die Smaragde ihm nach, sie setzte sich wieder in Bewegung um den Dreck von der Tasse weiter zu beseitigen. Als sich plötzlich die Lagertür öffnete fiel ihr das Blech jedoch erneut herunter, wütend schaute sie zu ihrem Vater herüber, der die Arme schützend nach oben nahm.
 

„Sei doch nicht so schreckhaft“, ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen, innerlich hätte Tweek ihm am liebsten die Einzelteile der Tasse entgegen geworfen. Er hatte gut reden. Er wusste doch nur zu gut wieso und dass Tweek so schreckhaft war.
 

„Ich muss nochmal zum Großmarkt, schaffst du es gleich alleine das Café zu schließen? Ich würde danach gleich nach Hause fahren, wenn es für dich in Ordnung ist“, sein Blick ruhte auf der Blonden, die leicht nickte und mit dem Kehrblech hinter den Tresen kam um den Müll in den Eimer zu werfen.
 

„K-klar. Geh du – urhg – ruhig ei-einkaufen“, es war nicht das erste Mal das sie alleine in den letzten Stunden war und das Lokal zu schließen war auch nicht das schwerste.
 

„Vielen Dank, sonst geht uns bis Montag doch noch die Milch aus, ich mach mich dann auf den Weg und nehm mir eben 50$ aus der Kasse, okay? Schreibst du dir das bitte auf?“, gesagt getan. Auf einem der Flächen neben dem Kaffeevollautomaten lag ein kleiner Zettel und ein Stift, sofort notierte sich die Angesprochene die Summe, damit sie die Kasse nachher richtig abrechnen konnte und morgen die Zahlen wieder stimmten, wenn ihre Mutter das Café öffnen würde.
 

„Dann bis später Tweek, vergiss nicht die Tür vorne nach dem Abschließen noch einmal zu checken, weil die in den letzten Tagen ab und an geklemmt hat“, mit diesen Worten verließ er das kleine Lokal und ließ Tweek hinter dem Tresen zurück.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr dass es schon fast halb Sieben war, was bedeutete sie dürfte gleich die Tür schließen und den Kassensturz machen. Die Arbeit in dem Café ihrer Eltern gab ihr irgendwie genau die Art von Action die sie brauchte um einen erfüllten und angenehmen Tag zu haben.
 

Unter der Woche traf Tweek sich mittlerweile zwar öfters mit Kyle oder Butters, aber irgendwie konnte sie bei ihnen nicht die Ruhe finden, die sie andererseits bei der Arbeit fand.
 

Ein tiefes Seufzen verließ die blassen Lippen, langsam und leicht zuckend ging sie zu der Eingangtür herüber, zog sie fest

ins Schloss und zog den Schlüssel aus ihrer Hosentasche um die Glastür zu verschließen.
 

Erst einmal drückte sie von innen gegen die Tür, da sie mit Drücken zu öffnen war. Diese bewegte sich jedoch keinen Millimeter. Zufrieden lief sie zurück, öffnete die Kasse und machte sich daran, das Geld zu zählen, was sie seit heute Morgen eingenommen hatten.
 

Nach nicht einmal fünf Minuten war diese Aufgabe schon erledigt, sorgfältig wurde die Kasse mit nach hinten in den kleinen Büroraum genommen und in den Safe im Schreibtisch verfrachtet.
 

Innerlich ging die Blonde die Sachen durch, die abends vor Ladenschluss gemacht werden mussten, machte gedanklich einen kleinen Harken hinter jede Aufgabe und wollte sich auf den Weg nach Hause machen.
 

x einige Stunden zuvor x
 

Gelangweilt lehnte der Rotschopf an der Wand auf ihrem Bett, ihre Augen verfolgten das Gefecht auf dem Fernseher vor sich, an dem ihr Bruder sich gerade die größte Mühe gab nicht gegen die feindliche Truppe auf dem Bildschirm zu verlieren.
 

„Hinter dir“, gab sie als Hinweis, der aber ignoriert wurde. Keine zehn Sekunden später kassierte Ike die Rechnung dafür dass er nicht auf seinen Bruder gehört hatte. Murrend hielt er der Älteren den Controller hin, die nur dankend ablehnte und den Kopf schüttelte.
 

„Spiel du ruhig weiter“, den skeptischen Blick ihres Bruder konnte sie spüren, als sie jedoch nicht darauf reagierte zuckte der Dreizehnjährige mit den Schultern und spielte weiter.
 

„Bist du wütend?“, unterbrach Ike nach einigen Minuten die Stille, die zwischen ihnen herrschte, er konzentrierte sich dennoch weiter auf das Spiel vor seinen Augen.
 

„Wütend kann man so nicht sagen...“, der Älteren fehlten die richtigen Worte, ehe sie und ihr Bruder leicht zusammen zuckten als sie hinter der geschlossenen Tür etwas zu Bruch gehen hörten.
 

„Meinst du, sie vertragen sich wieder?“, Kyle wusste nur zu gut, dass der Junge neben ihm nicht auf den Kopf gefallen war und sie war sich sicher, dass auch Ike wusste, dass das nie wieder der Fall sein würde. Dennoch gab es wohl irgendwo in seinem kanadischen Bruder ein wenig Hoffnung für diese zertrümmerte Beziehung.
 

„Ich bin mir nicht so sicher ob ich das wirklich will. Weißt du, Erwachsen sein ist mit vielen doofen Dingen verbunden... so eine Beziehung ist das keine Ausnahme. Die Beiden sind eigentlich alt genug das vernünftig zu klären“, zumindest erwartete die Jüdin das von ihren Eltern.
 

Wieder kehrte Stille zwischen den Geschwistern ein, wortlos beobachtete die Ältere das Videospiel, versuchte ähnlich wie ihr Bruder die laute Diskussion im Erdgeschoss zu ignorieren, was irgendwie nicht so leicht war.
 

Als abermals irgendetwas zu Bruch ging reichte es der jungen Frau. Sie erhob sich von ihrem Bett, zog dabei sofort die Aufmerksamkeit des Jüngeren auf sich, der den Controller achtlos zur Seite auf das Bett legte und ihr hinter her lief.
 

„Kyle, wir sollen doch hier bleiben“, seine Bemühungen zeigten jedoch keinerlei Wirkung. Zielstrebig ging Kyle schnell durch den Flur, lief die Treppe herunter und schnurstracks in die Küche, gefolgt von ihrem jüngeren Bruder.
 

Das Bild was sich den Beiden bot ließ auch ihre innere Überzeugung kurz wanken. Ihre Mutter stand wütend am Tisch, neben ihr lagen Überreste einer Tasse und eines Tellers. Ihr Vater hingegen hatte sich mit seiner Verstärkung auf der anderen Seite positioniert, noch saßen die Beiden auf jeweils einem Stuhl am Tisch.
 

„Ike, Kyle“, sogleich als Sheila ihre Söhne an der Tür sah verformte sich ihr Gesicht in ein leicht gezwungenes Lächeln, auch die beiden 'Gäste' schauten die dazugekommenen Jugendlichen an.
 

„Wolltet ihr nicht oben warten?“

Die Rothaarige atmete tief durch, ballte ihre Hände zu Fäusten ehe sie versuchte die richtigen Worte für das Chaos in ihr zu finden.
 

„Könnt ihr das nicht in Ruhe klären?“, Ike hatte sich etwas hinter der Größeren versteckt, schaute ein wenig verzweifelt von der einen Partei am Tisch zu anderen.
 

„Ike, das ist manchmal nicht so leicht wie es sich anhört“, mischte sich ein Vater ein, der nun auch zu seinen beiden Kindern sah.
 

„Dazu solltet ihr aber in der Lage sein“, Kyle konnte dieses ewig 'Habt doch Verständnis' von seinen Eltern nicht mehr hören.
 

„Du solltest wissen, dass du dich aus diesen Themen heraus zu halten hast Kyle“, ihre Mutter sah sie streng an.
 

„Ja, das 'sollte' ich wissen. Das heißt aber nicht dass es mir nicht auf die Nerven gehen darf wie ihr euch hier verhaltet! Ihr seit schlimmer als die Teenager die mit Vierzehn ihr erstes Mal einen Korb bekommen und dann beleidigt sind!“, ohne es zu wollen wurde ihre Stimme lauter, sie trat einen Schritt weiter an den Tisch heran.
 

„Kyle“, erneut wurde sie streng angeschaut, aber dieses Mal wollte sich Kyle den Mund nicht verbieten lassen.
 

„Nein, ich hab keine Lust mehr mich raus zu halten. Ike und ich haben auch ein Mitspracherecht bei euren ständigen Diskussionen! Ich weiß, ich hab keine Ahnung wie es sein muss, wenn eine Beziehung – zu dem eine Ehe – nach so vielen Jahren einfach so in die Brüche geht, aber ich finde ihr als Erwachsene, sogar als unsere Eltern habt immer noch eine Vorbildfunktion“, abwechselnd sah sie zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter hin und her, die sie mittlerweile Beide anschauten.
 

„Was meint ihr denn wie es uns dabei geht? Mir geht es gar nicht darum dass ihr Beide wieder zusammen kommen sollt, ich möchte einfach nur Ruhe haben und keinen Streit mehr zwischen euch Beiden sehen.

Ihr habt Kinder, Ike und ich brauchen Rückhalt von euch und da ist es mir egal ob ihr das nun als Ehepaar tut oder einfach nur als meine Mutter und mein Vater. Ich möchte nicht jeden Tag von dir zu hören bekommen wie hinterhältig Papa ist nur weil er dich für eine Jüngere sitzen gelassen hat“, die Smaragde sahen in das Gesicht der Älteren, die bedrückt auf den Tisch sah.
 

„Genau so wenig möchte ich ständig von dir hören wie hysterisch Mama ist, weil sie sich mit der Situation nicht arrangieren kann. Nein, niemand von uns verlangt das ihr Verständnis für den jeweils Anderen aufbringt, aber wir möchten das ihr nicht vor uns über den anderen herablassend redet.
 

Ihr seit Beide ein wichtiger Teil in unserem Leben und auch wenn dieser Teil kein Ganzes mehr ist kann jeder dieser Teile gut einzeln funktionieren, wenn er sich Mühe gibt und in solchen Situationen nicht nur an sich selbst denkt“, die Jüdin atmete nach ihrer kleinen Rede wieder tief ein, spürte erst jeder dass Tränen über ihre Wangen liefen. Eilig drehte sie sich zur Küchentür herum, wischte mit dem Pulloverärmel über ihre Wangen und schüttelte leicht den Kopf.
 

„Ich geh raus“, ohne noch zu warten verließ Kyle die Küche, ließ die anderen vier Personen zurück und verschwand durch die Eingangtür des Hauses nach draußen.
 

Die ständigen, unnötigen Diskussionen gingen ihr auf die Nerven. Als sie die Straße mit dem Haus ihrer Eltern verlassen hatte wurden ihre Schritte wieder langsamer, das gleichmäßige Brummen aus ihrer Hosentasche brachte sie dazu das Mobiltelefon heraus zu wühlen.
 

Stan. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. Traurig und zugleich wütend drückte sie den Anrufer stumpf weg, packte das Gerät wieder zurück in die Tasche und lief weiter.
 

Seit Wochen interessierte der sich nur noch für Wendy, nicht mal als ihr Vater seinen Vater über die Trennung aufgeklärt hatte kam eine richtige Reaktion. Kyle hatte sich gehofft von ihrem besten Freund Unterstützung zu bekommen ohne danach bitten zu müssen, aber Fehlanzeige.
 

Nach einer guten Viertelstunde hatte der Rotschopf den Ort erreicht, an dem sie sich im Augenblick zurück zog, wenn sie niemanden sehen wollte. Stark's Teich war zwar nichts außergewöhnliches, aber hier hatte man die Ruhe, die man brauchte.
 

Selbst Stan würde nicht auf die Idee kommen sie hier zu suchen, da war Kyle sich sicher.
 

Niedergeschlagen ließ sich die Jüdin auf einer Bank nieder, lehnte sich nach hinten und schloss ihre Augen. Ihre Eltern brachten sie um den Verstand. Dieses ganze egoistische Kindergartenverhalten. Keiner von ihnen hatte bemerkt wie sehr sie unter ihrem Problem litt plötzlich eine Frau zu sein und wie schwer es ihr Bruder in letzter Zeit in der Schule hatte.
 

Dank eines gewissen Fettsacks hatten nämlich die Mitschüler aus Ike's Klasse angefangen auf ihm herum zu haken, weil er besser als sie war und weil er Kanadier war. Welch dämliche Gründe ihn aufzuziehen, aber als großer Bruder – oder im Moment Schwester – hatte sie am Anfang schon bemerkt dass es den Jüngeren sehr mitnahm. Selbst wenn Ike immer auf hart tat war er es in seinem Alter noch nicht.
 

„Kyle“, irritiert blinzelte der Rotschopf, sie drehte den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und sah den Blonden fragend an, der auf sie zukam.
 

„Was machst du denn hier Kenny?“, fragend legte sie den Kopf schief, mit einem breiten Lächeln blieb der Größere vor der Bank stehen.
 

„Darf ich?“, er deutete auf den Platz neben ihr, nochmals irritiert sah sie ihn an, dann auf die Bank, ehe sie verstand was er wollte.
 

„Klar, setz dich ruhig“, gesagt und getan. Der Ältere ließ sich neben dem Mädchen nieder, lehnte sich gegen die Rückenlehne der Bank und sah zum See.
 

„Willst du reden?“, noch immer plagte Kyle die Frage, wieso der Andere nun hier war, aber irgendwie hatte er ihm Gefühl das sein bester Freund gleich Kenny angerufen hatte, als er sie nicht erreicht hatte. Erstaunt musste sie feststellen, dass sie die Gefühle des Größeren wirklich unterschätzt hatte. Stan hätte sich nie gemerkt wo sie am liebsten hinging um

nachzudenken, immer hin gab es nur noch Wendy in seinen Augen.
 

Still zog die Jüngere ihre Beine an die Bank, stützte ihre Füße auf dem Holz ab und lehnte ihren Kopf gegen ihre Knie.
 

„Deine Eltern?“, die erneute Frage ließ die Angesprochene laut Seufzen, sie wusste sie hatte keine Chance gegen die Hartnäckigkeit von Kenny.
 

„Ja, mein Vater wollte wieder mal mit meiner Mutter reden und meinte es wäre eine gute Idee Jessica mitzubringen... ich hab ihnen vorhin meine Meinung gesagt und bin dann abgehauen. Die gehen mir so auf die Nerven“, ihre Worte waren leise und schwer verständlich da sie in ihre Knie sprach und sich nicht die Mühe gab deutlich zu sprechen. Ihr war nicht nach reden zumute.
 

„Hm... ich wünschte ich könnte dir helfen. Bei meinen Eltern hat mich das Ganze irgendwie nicht so gestört“, Kyle spürte den Blick der Saphire auf sich, leicht drehte sie den Kopf zur Seite um in das Gesicht ihres Gesprächspartners zu sehen.
 

„Aber das ist nicht das Einzige was dich bedrückt oder? Warum hast du Stan vorhin einfach so ignoriert? Er macht sich echt Sorgen um dich“, der plötzliche Wandel in den Augen des Jüngeren machte dem Blonden ein wenig Angst, verteidigend hob er die Arme und lächelte schwach.
 

„Kyle, er ist dein bester Freund, meinst du nicht du solltest ihm eine Chance geben?“
 

„Eine Chance? Im ernst Kenny?“, in ihr kochte eine erneute Wut auf, aber nicht die auf ihre Eltern.
 

„Seit der Trennung meiner Eltern hat er nicht einmal gefragt wie es mir damit geht von sich aus und sein Vater weiß doch über alles Bescheid. So wie ich Randy kenne wird er da auch sicher mit seiner Familie drüber geredet haben... meinst du nicht es wäre mal an ihm auf mich zu zu kommen und mir seine Hilfe anzubieten?“, enttäuscht und wütend sahen die grünen Augen in das Gesicht des Jugendlichen neben ihr, der leicht nickte.
 

„Klar, aber du weißt das Stan genau wie ich oft nicht so weit denkt. Du hast es mir doch auch von dir aus erzählt, was fällt dir denn bei Stan daran so schwer?“
 

„Er hat doch eh nur noch Wendy im Kopf, egal wann ich mit ihm rede, es läuft immer darauf hinaus, dass er mir irgendwann die Ohren voll heult, dass er sie doch so sehr liebt und sie einfach nichts mehr von ihm will.

Denkst du ich will das immer hören?“, eine Grimasse schneidend drehte sie den Kopf wieder weg, hörte den Jungen neben sich leicht lachen.
 

„Ach du je, wie kann man nur so vergeblich und schlecht eine Frau hinter her laufen?“, er spürte einen Schlag in die Seite, konnte sich aber das Lachen nicht verkneifen.
 

„Als ob du so ein gutes Händchen bei der Person hast, die du magst“, murrend erhob sich die Rothaarige von ihrem Platz und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Um ehrlich zu sein habe ich das Gefühl das ich so langsam zu dieser Person durchdringe. Was meinst du denn dazu?“, bei seiner Frage legte sich eine tiefe Röte auf die blassen Wangen, empört drehte sie sich herum und sah in das grinsende Gesicht des Größeren.
 

„Also dein Schweigen nehme ich jetzt mal als eine positive Reaktion“, das Grinsen wurde breiter, auch er erhob sich von seinem Platz als er bemerkte, wie die Andere auf ihn zukam und ihn bestrafen wollte.
 

„Kenny, du machst dich damit nicht beliebter bei mir!“, peinlich berührt piekste Kyle dem Anderen in die Seite, genau an die Stelle die ihn stark zusammen zucken ließ und er sich etwas krümmen musste um den weiteren Angriffen auszuweichen.
 

„Wie sagt man? 'Was sich liebt das neckt sich'?“, ein weiteres Lachen konnte er sich nicht verkneifen, wieder versuchte die Kleinere ihn zu pieksen, dieses Mal wehrte er jedoch gekonnt ab.

Dieses kleine Spiel lief für ein paar Minuten, ehe die Beiden aufhörten und sich fragten, woher dieses leise und doch gleichzeitig rhythmische Brummen herkam.
 

„Dein Handy?“, Kenny schaute die Jüngere an, die ihre Hand an ihre Hosentasche legte und feststellen musste, dass es ihres war. Schnell zog sie es heraus, schaute verwirrt auf die Nummer, die sie nicht kannte.
 

Unsicher nahm sie das Telefonat jedoch an.
 

„Hallo?“
 

„Ah, Kyle, gut das ich dich erreiche...“, die Stimme kam ihr bekannt vor, bevor sie jedoch fragen konnte erklärte sich die Person am anderen Ende. „Hier ist Mrs. Tweak. Ich wollte dich nur fragen ob du vielleicht noch mit Tweek unterwegs bist?“, Stirnrunzelnd verzog die Gefragte den Mund, ehe sie antworten konnte.
 

„Nein, seit der Schule heute habe ich ihn nicht mehr gesehen, ist denn etwas passiert?“, der Jugendliche ihr gegenüber sah sie fragend an, aber die Frau auf der anderen Seite der Leitung seufzte leise.
 

„Nein, ich mache mir nur ein wenig zu viele Sorgen. Falls du ihn erreichst, könntest du ihm sagen, er soll sich bitte melden? Er war vorhin alleine im Café, aber er wird sicher bald nach Hause kommen“, die Besorgnis war förmlich durch das Telefon zu spüren, aber sie wollte die Frau nicht noch nervöser machen.
 

„Ich bin mir sicher er braucht nur einen Moment länger, aber ich werde ihn gerne auch anrufen. Ich sag ihnen dann Bescheid.“
 

„Vielen Dank Kyle, einen angenehmen Abend dir noch“, das Piepton des Telefons beendete das Gespräch und verwirrt schaute die Smaragde in das Gesicht gegenüber.
 

„Was ist los?“
 

„Tweek's Mutter ist etwas besorgt, weil er noch nicht Zuhause ist... ich sollte ihn am besten mal gleich anrufen.“
 

xXx
 

„Machst du dir immer noch Sorgen?“, der brünette Mann trat hinter seine Frau, die noch immer am Fenster stand.
 

„Er hätte doch schon seit über einer halben Stunde hier sein müssen... du hättest Tweek nicht alleine das Café schließen lassen sollen“, ein wenig wütend schaute sie nach hinten, ihr Mann verdrehte die Augen.
 

„Er hat das schon so oft alleine gemacht, dann kann er das jetzt auch“, meinte er lediglich, wollte die Küche wieder verlassen.
 

„Aber in seiner jetzigen Verfassung sollten wir ihn abends nicht alleine lassen“, sie drehte sich herum auf den Lippen ihres Mannes bildete sich ein sanftes Lächeln.
 

„Mach dir keine Sorgen.“
 

x
 

Zitternd schloss die Blonde die hintere Tür des Lokals ihrer Eltern, atmete tief ein und verstaute den Schlüssel ungeschickt in der rechten Hosentasche. Danach lief sie nochmals nach vorne zur Eingangtür.
 

„Eek“, nervös kratze sich Tweek am linken Unterarm, dabei zog sie den Hemdärmel etwas nach oben. Kurz zog sie an der Tür, diese ließ sich auch von außen keinen Millimeter öffnen, die grün-braunen Augen schauten noch kurz durch die großen Fenster, alles schien soweit in Ordnung zu sein, so dass sie sich in Bewegung setzten konnte um nach Hause zu laufen.
 

Der Weg war zwar nicht all zu weit, aber seit dem sie aus Japan zurück gekommen waren, fiel es ihr schwer abends alleine durch die Stadt zu laufen. South Park war keine üble Stadt, aber auch seine eigene Mutter wurde schon einmal auf dem Weg vom Cafße nach Hause überfallen.
 

Nervös war ihr Blick nach vorne gerichtet, die Schritte wurden schneller, je nervöser sie innerlich wurde.

Nach etwa fünf Minuten bog sie ab, aus Gewohnheit lief sie den Weg über den Schulhof.
 

„Wen haben wir denn da?“, die männliche, unbekannte Stimme ließ die dünne blonde Gestalt stark zusammen zucken, irritiert suchten die Augen nach der Person, die mit ihr gesprochen hatte. Zur ihrem Entsetzen konnte sie gleich drei Personen erkennen, die auf sie zu kamen und mindestens zwei bis drei Jahre älter waren als sie selbst.
 

„Hat deine Mama dir nicht beigebacht, dass man sich abends nicht herum treiben sollte?“, noch immer war die Jüngere überfordert mit der Situation, wich einige Schritte nach hinten als sie näher kamen. Leicht zuckte sie mit den Augen, ihr Körper begann stärker an zu zittern als gewöhnlich.
 

„Wo willst du denn jetzt so schnell hin?“, ein Grinsen lag auf den Lippen des Jugendlichen, der gezielt auf sie zulief.

Unachtsam merkte Tweek nicht, dass sie sich gerade selbst den einzigen Fluchtweg abschnitt indem sei weiter nach hinten auswich und letztlich gegen eine Mauer stieß.
 

„Aah!“, Panik stieg in der Blondine auf, ihr Herz fing an noch schneller zu schlagen, verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg aus dieser unangenehmen Lage.
 

„Da haben wir ja endlich jemandem zum Spielen gefunden“, das unheimliche Grinsen auf den Lippen des Unbekannten jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken, dass die anderen Beiden sogar mittlerweile neben ihr standen untermalte dies nur.
 

„Nah – w-was wollt ihr von mir?!“, die großen grün-braunen Augen sahn unsicher in das Gesicht vor ihr, das Grinsen wurde finsterer.
 

Unkontrolliert fing Tweek an stärker zu zittern, sie hatte nur noch eine Idee und hoffentlich somit einen Ausweg. Tief holte sie Luft.
 

„HI-“, bevor sie ihren Plan jedoch in die Tat umsetzen konnte legte sich die rechte Hand des Brünetten vor ihr auf ihre Lippen. Die nächste Instinkthandlung wurde von den Beiden links und rechts von ihr auch gestoppt, die jeweils eine Hand ergriffen und sie somit unfähig machten, sich zu wehren.
 

„Na na na...keine Angst“, der Anführer der Gruppe lehnte sich nach vorne, seine freie Hand kümmerte sich um die Hemdknöpfe des dunkelgrünen Kleidungsstücks, um sie zu öffnen.
 

„Hmph!“, Tränen bahnten sich in den weit aufgerissenen Augen an, verzweifelt versuchte sich die blonde Teenagerin zu wehren. Während er dabei war die Beiden letzten Knöpfe zu öffnen widmete sich sein Mund dem Hals der Jüngeren, an den er sich mehr Zugang verschafft indem er mit der Hand auf ihren Lippen ihren Kopf nach hinten an die Wand drückte und sich in Ruhe seinem Opfer widmen konnte.
 

„Ah wie süß und unschuldig, weiße Spitze“, bei der Aussage des Kerls zu ihrer Linken konnte sie sich ein Wimmern nicht mehr verkneifen. Dieses erstickte in der Hand auf ihrem Mund, die Hand an ihrem Hemd löste sich um sich an der vorderen Seite des BH's sschaffen zu machen.
 

Tränen liefen über die blassen Wangen, die feine Röte war unvermeidbar als die Hand fordernder an dem dünnen Stoff zu reißen begann.
 

„Was macht ihr da?!“, die plötzlich auftauchende Stimme sorgte dafür, dass sie kurz innehielten.
 

„Tucker“, selbst Tweek hatte die Stimme von Craig sofort erkannt und hoffte dass sein früherer Peiniger ihr helfen würde.
 

„Kümmer dich um ihn, bevor er uns noch mehr stört“, gesagt, getan.
 

Der Jugendliche zu seiner Rechten lief herüber zu ihm. Sofort schlug die Blondine mit ihrer freien Hand zu, die jedoch gekonnt mit der Hand von ihrem Mund aufgehalten wurde.
 

„Craig!“, ihre Stimme klang lauter als gedacht, trotz alledem klang sie auch zittrig und weinerlich.
 

„Die kennen sich?“, irritiert schaute der Typ an seiner linken Seite herüber, um zu beobachten wie sein Freund zu Boden ging.
 

Wütend drehte sich auch der Junge vor Tweek herum, sah den schwarzhaarigen Störenfried genervt an.

Mit den Händen in seinen Hosentaschen lief Craig näher an die Drei heran, erst jetzt fiel ihm entsetzt auf, wen sie sich als Opfer ausgesucht hatten.
 

„Lasst sie los“, er blieb stehen, das Grinsen kehrte auf die Lippen des für Tweek Unbekannten zurück.
 

„Sonst was? Ist das hier etwa deine kleine Freundin?“, ohne den Blick von Craig zu wenden zog er das wimmernde Wrack von der Mauer vor sich. Damit sich die Jüngere nicht spontan dazu entschließen würde abzuhauen drehte er ihr den linken Arm hinter ihrem Rücken um. Schmerzerfüllt bog sie sich in die Richtung dabei unweigerlich gegen den Fremden, ein weiteres Wimmern konnte sich nicht zurück halten.
 

„Lass sie los“, wiederholte sich Craig, dieses Mal klang die Stimme selbst für die Blonde unheimlich angsteinflößend.
 

„Sie ist aber so süß“, seine freie Hand wanderte zu der Brust, zog an dem Stoff, spürte wie sich sein zufälliges Opfer versuchte aus seinem Griff zu lösen, die Augen zusammen gekniffen.
 

„Was du wohl noch so zu bieten hast?“, die Hand an ihrem Oberköper suchte sich ihren Weg nach unten, machte eine kurze Pause vor dem Hosenbund, entlockte ihr einen weiteren jämmerlichen Laut.
 

„Hör – gaah - auf“, erneut versuchte sie sich vergebens zu wehren.
 

Im nächsten Moment vernahm Tweek ein gequältes Stöhnen, die Hand an seinem Rücken löste sich und sie stolperte einige Schritte nach vorne. Instinktiv griff sie die offenen Seiten ihres Hemdes zog sie vor sich zusammen und sackte auf die Knie.
 

Hinter sich konnte sie abermals ein lautes Stöhnen hören, eben so wie ein Keuchen, langsam drehte sie sich herum und konnte beobachten, wie Craig den anderen beiden Jugendlichen jeweils eine Lektion erteilte.
 

Die Beiden sackten zu Boden, der Schwarzhaarige würdigte ihnen keine weiteren Blicke mehr, stattdessen drehte er sich zu der Anderen herum und ging zu ihr.
 

Ohne ein Wort zu sagen zog er sich seine Jacke aus und legte sie ihr über die Schultern.
 

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, die Antwort war ein schwaches Kopfschütteln. Für einen Augenblick kehrte Ruhe ein, das leise Stöhnen und Gewinsel der drei Angreifer ignorierten die Beiden einfach.
 

„Meine Eltern sind heute nicht da, willst du mit zu mir kommen?“, diese unerwartete Frage brachte die Jüngere ins Grübeln. Tweek wollte nicht das ihre Eltern sie so sahen. Ihre Mutter würde total überreagieren.
 

Ein schwaches Nicken war letztlich ihre Antwort, mit zittrigen Knien und zuckend erhob sie sich wieder vom Boden.
 

Die Jacke hielt sie an beiden Seiten des Reißverschlusses fest, bis jetzt war sie noch nicht in der Lage gewesen das Hemd wieder zuzuknöpfen
 

Unangenehm berührt hatte Tweek den Blick abgewandt, die Hand auf ihrer Schulter ließ sie stark zusammen zucken.
 

„Ich helf dir eben kurz, okay?“, die Hand legte sich auf eine von ihren an seiner Jacke. Aufs neue nickte sie schwach, ließ zögernd und zitternd die blaue Jacke los und entblößte damit vor dem Älteren ihren BH.
 

Ohne wirklich viel zu mustern ergriff er den ersten Knopf, schloss diesen und setzte mit den Anderen fort.
 

„Wieso hilfst du mir?“, überrascht über die plötzliche Frage blinzelte der Größere, richtete seinen Blick in das Gesicht der Person vor sich.
 

„Hätte ich gehen sollen damit sie ihren Spaß mit dir gehabt hätten?“, bei dem intensiven Blickkontakt zuckte sie unregelmäßig, eines ihrer Augen tat dies ebenso.
 

„N-nein... aber ich da-dachte immer du – urhg – magst mich nicht“, den Blick wieder abwendend ergriff sie die Jacke um sie zusammen zu halten.
 

„Tweek, es gibt Dinge die ich an dir wirklich nicht leiden kann, aber das rechtfertigt sicher noch nicht dass ich dich hier stehen lassen, nachdem irgendwelche Typen dich zufällig ausgesucht haben um dich zu nötigen“, noch immer ruhte sein Blick auf dem Mädchen vor sich, der diese Tatsache wieder bewusst zu werden schien.
 

Diesen Typen wollten sie wirklich zum Sex nötigen.
 

Tränen bahnten sich abermals in ihren Augenwinkeln an, zitternd unterdrückte sie ein klägliches Wimmern.
 

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wieder aufwühlen“, manchmal dachte sich der Schwarzhaarige er sollte lieber die Klappe halten. Die Gefühle der Person vor sich konnte er nicht verstehen und war innerlich auch froh darüber, aber

irgendwie wollte er dennoch helfen.
 

Seitdem Tweek dieses Genderbender Problem hatte fiel Craig erst auf, wie unnötig all die Schikane gewesen waren und wie der Junge unter seiner Tyrannei gelitten haben musste.
 

Ohne noch weiter nachzudenken ergriff Craig die zierliche Person an den Schulter, zog sie zu sich in seine Arme.
 

Normalerweise waren solche Gefühlsdinger nicht sein Ding, aber auch aus eigener Erfahrung wusste er, dass das simple 'Da-Sein' wahre Wunder bewirken konnte.
 

Nur nach wenigen Sekunden spürte er die Arme der Anderen an seinem Rücken, die Halt suchend an sein Shirt fassten, ein leises und klägliches Schluchzen drang an seine Ohren.
 

„Lass uns gehen, ja?“
 

xXx
 

Die Tür zu seinem Zimmer wurde zögerlich geöffnet, mit leicht geröteten Wangen betrat Tweek den Raum, einzelne Wassertropfen fielen von ihren Haarspitzen und landeten auf dem für sie viel zu großen Oberteil.
 

„Vielen – naarhg – d-danke“, innerlich war die Blondine immer noch mit der gesamten Situation überfordert.

Das Ganze vor etwa einer Stunde auf dem Schulhof, die Unterstützung und Nettigkeit von Craig, all diese Dinge brachten sie in ein Gefühlschaos.
 

„Kein Ding, ich hab nur leider keine kleineren Sachen, ich hoffe das geht so für dich. Außerdem habe ich gerade mit deiner

Mutter gesprochen, die hatte dich während du duschen warst zwei Mal angerufen“, mit diesen Worten warf er von seinem Platz am Schreibtisch aus das Mobiltelefon der Jüngeren entgegen.
 

„Oh danke“, die grün-braunen Augen schauten auf den Display. Ungeschickt löste sie die Pserre um zu schauen, wer sich sonst noch gemeldet hatte. Außer der zwei Anrufe ihrer Mutter hatte Tweek auch noch vier verpasste Anrufe von Kyle.
 

„Ich hol eben was zu trinken, was möchtest du?“, Craig konnte sich die Antwort schon denken, aber wartete trotzdem auf eine Reaktion als er zur Zimmertür lief.
 

„Kaffee oder – argh – W-wasser bitte“, kurz schaute sie ihm nach, ehe sie den Rotschopf zurück rufen wollte. Nach wenigen Sekunden hatte Kyle auch schon abgenommen.
 

„Tweek endlich! Ist bei dir alles okay?“, die Stimme am anderen Ende der Leitung klang besorgt.
 

„J-ja, tut mir – urh – leid“, sie hielt ihre Stimme bedeckt, lief herüber zu Craig's Bett und ließ sich dort nieder.
 

„Deine Mutter hat mich vorhin angerufen, dass du noch nicht Zuhause wärst. Bist du denn jetzt endlich da?“, die ganze Fragerei machte sie ganz wuselig. Zuckend versuchte dich die Blonde bequem hinzusetzen, aber auch durch die viel zu große Hose war dieses schwerer als gedacht.
 

„Tweek!“, das abrupte lauter werden erschreckte die Sitzende, sie konnte gerade noch ihr Handy vom herunter fallen bewahren.
 

„Me-meine Eltern wissen – eek – Bescheid. Ich b-bin bei Craig“, vor der nächsten Reaktion ihrer Gesprächspartnerin hatte sie Angst.
 

Das Knacken der Tür ließ sie schon stark zusammen zucken, weil sie ganz vergessen hatte das ihr Gastgeber noch da war.
 

„Bei Tucker?!“, Kyle auf der anderen Seite der Leitung schrie schon fast empört in den Hörer und hatte es auf diese Weise geschafft die Jüngere so zu erschrecken, dass sie das kleine Gerät in ihrer Hand auf das Bett fallen ließ.
 

„Naargh!“, hektisch griff Tweek nach dem Telefon, den skeptisch und gleichzeitigen missverstandenen Blick des Jungen versuchte sie zu ignorieren.
 

„Wieso zur Hölle bei dem?“, durch die gehobene Lautstärke konnte Craig jedes Wort der Anderen klar und deutlich mithören.
 

„D-die – hnng – ganze Sache ist ko-komplizierter“, fing sie an, sie wollte sich mit dem Thema jetzt nicht mehr auseinandersetzen.
 

„Ich er-erkläre es dir – aarh – am Montag in der Schule, okay?“, die Blondine wurde leiser. Am anderen Ende der Leitung vernahm sie ein lautes Seufzen und einen weiteren undefinierbaren Laut.
 

„Okay, wie du meinst. Dann pass auf dich auf, ja? Wenn etwas sein sollte, kannst du dich jederzeit bei mir melden.“
 

„Danke Kyle, m-mach ich“, ein schwaches Lächeln legte ich auf die zitternden, hellen Lippen.
 

„Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend, bis dann“, die Andere wartete nicht auf eine Antwort, denn ein kurzer Piepton war für Tweek zu hören und sie legte das Telefon neben sich auf das Bett.
 

„T-tut mir leid“, aus irgendeinem Grund fühlte sich der Kaffeejunkie schlecht, dass der Andere Kyle's Reaktion mit anhören musste.
 

„Du musst dich nicht für Broflovski entschuldigen Ich kann seine Reaktion schon verstehen, nach all den letzten Jahren und wie das zwischen uns bis vor einigen Wochen war ist das für Außenstehende schon... seltsam“, der Schwarzhaarige kam herüber mit einer Tasse in der Hand. Dankend nahm die Kleinere sie in die Hand, pustete ein zwei Mal in die Tasse um den heißen Kaffee etwas zu kühlen.
 

„Mh... a-aber jeder hat eine – uurhg – zweite Chance verdient. Außerdem wüsste i-ich nicht – arhg“, nervös kniff sie kurz die Augen zusammen, versuchte ihre Stimme ruhig zu halten. „Was passiert wäre, wenn du – eerk – die gekommen wärst“, den Block auf den Becher und den Kaffee gerichtet spielte ihr Kopf die ganze Szene auf dem Schulhof nochmal ab.
 

Diese ekeligen Kerle, die unangenehmen Berührungen, sie musste sich schütteln und verteilte dabei ein wenig ihres Heißgetränks auf der Sporthose des Älteren und zuckte bei dem leichten Schmerz. Stumm beobachtete Craig die junge Frau auf seinem Bett von seinem Schreibtisch aus und schüttelte den Kopf. Normalerweise saßen die Frauen die bei ihm waren nicht so auf seinem Bett, mit einer Tasse Kaffee in der Hand obwohl es schon fast 21 Uhr war.
 

„Tweek, du solltest die Kerle anzeigen. Mal davon abgesehen dass sie dir wohl möglich nochmal auflauern könnten weißt du nicht, ob das nicht auch noch anderen Frauen passieren könnte“, sein Blick ruhte auf ihr, er konnte erkennen wie der Körper der Jüngeren anfing unregelmäßig zu zittern.
 

„Ich w-weiß.“
 

TBC

Samstagsleiden

Samstagsleiden
 

Das gleichmäßige, leise und störende Geräusch holte Tweek langsam aber sicher aus ihren Träumen, verträumt und verschlafen rieb sich die Blondine die Augen und sah sich um.
 

Irritiert musste sie feststellen, dass sie nicht in ihrem Bett lag und zudem nicht allein in diesem Bett lag.
 

Die ruhige Atmung neben ihr holte sie gänzlich aus ihrem Schlaf in die Realität zurück, erschrocken richtete sie sich auf als sie auf die Uhr geschaut hatte.
 

Mittlerweile wusste sie auch, was sie aus ihrem Schlaf geholt hatte.
 

Tollpatschig stolperte der Kaffeejunkie aus dem warmen, weichen Bett, hinüber zum Schreibtisch um ihr Handy in die

Hand zu nehmen und das Gespräch anzunehmen.
 

„Tweek Schätzchen, wo bleibst du denn? Ich dachte du wolltest mir heute im Café helfen?“, ja das wollte sie auch und das hatte sie nicht vergessen.
 

„I-ich hab – nah! - verschlafen“, die Verwirrung ihrer Mutter konnte sie durch das Telefon spüren.
 

„Ich b-bin schon – urh – auf dem Weg“, ein leises Lachen kam von ihrer Mutter.
 

„Dann bis gleich“, damit legte sie auf und ließ die Jüngere verwirrt zurück.
 

Zuckend drehte sie sich zum Bett um als sie die Bewegung hörte, der andere Jugendliche schien noch zu schlafen. Und das sollte so bleiben. So leise wie es der zuckenden und nervösen Person möglich war zog sie die Sachen des Älteren aus, zwang sich in ihre eigenen Klamotten. Wie üblich schaffte es die Blonde nicht die Knöpfe ihres Hemdes richtig zu zu knöpfen, beließ es aber dabei und verließ das Zimmer leise.
 

Grinsend drehte sich die Person im Bett herum, die kleine Show der Jüngeren hatte er schon irgendwie genossen, er musste sich eingestehen das ihm der Anblick der Anderen sehr gefallen hatte.
 

Bei dem Gedanken das er, Craig Tucker, Tweek Tweak attraktiv fand, wurde ihm ganz anders. Auch wenn Tweek im Augenblick eine Frau war entsprach sie vom Aussehen her kein Stück dem Typ Frau, nachdem er sonst Ausschau halten würde. Trotzdem war sie ziemlich heiß. Er wollte sich nun aber doch wieder aufs Weiterschlafen konzentrieren.
 

Eilig lief Tweek durch die Straßen, wie konnte sie nur verschlafen, nach all dem was passiert war?
 

In den letzten Jahren hatte sie es nicht einmal geschafft eine einzige Nacht richtig durchzuschlafen und nun übernachtete sie zum ersten mal woanders, ausgerechnet bei Craig nach so einem Abend und schaffte es tatsächlich dann auch noch durch- und sogar zu verschlafen.
 

Nach etlichen Minuten hatte sie das Café erreicht, von den Fenstern aus konnte sie sehen dass ihre Mutter innen alle Hände voll zu tun hatte.
 

„Guten Morgen Liebling“, begrüßte die Frau ihren 'Sohn', der sofort nach hinten lief.
 

„T-tut mir – uurgh – leid“, ihr Handy aus der Hosentasche nehmend lief sie zu der Maschine, an der zwei Becher standen, die darauf warteten voll gemacht zu werden.
 

Gedankenverloren schauten die grün-braunen Augen der heißen Flüssigkeit dabei zu, wie sie in die Becher floss und seufzte lautlos.
 

Der ganze Abend bei Craig war so unheimlich verwirrend gewesen, sie wusste auch noch nicht ob es eine gute Idee gewesen war ihm einfach so zu vergeben, aber irgendwas in ihr hatte sich dafür entschieden.
 

x
 

Unangenehme Stille breitete sich zwischen den Beiden aus und war für beide anwesenden Jugendlichen untragbar, dennoch dennoch wusste keiner von ihnen was er genau sagen sollte. Nach unendlich wirkenden Minuten später ergriff der Ältere das Wort.
 

„Es tut mir leid Tweek. All die Dinge die in den letzten Jahren zwischen uns passiert sind kommen mir jetzt so dämlich vor. Ich weiß dass es mit einer Entschuldigung nicht alles wieder gut zu machen ist, aber ich wollte dir das trotzdem sagen“, Craig hatte den Blick zu Boden gerichtet, trotz alledem spürte er den eindringlichen Blick der Anderen.
 

„Ich kann dir nicht erklären was ich mir dabei gedacht habe oder warum ich das gemacht habe oder wieso es überhaupt soweit gekommen ist... das kann ich einfach nicht“, seit den letzten Wochen war er in sich gegangen um nach einer logischen Antwort für diese Frage zu finden.
 

Stille kehrte wieder ein, innerlich hatte sich der Schwarzhaarige eine Reaktion von Tweek erhofft, aber die Andere quälte ihn mit Schweigen.
 

Als er plötzlich Arme an seinen Schultern spürte und aufsah zu der stehenden Blondine vor sich, irritierte ihn das sanfte, aber schiefe Lächeln auf dessen Lippen.
 

„Ich sagte doch – urgh – sch-schon das jeder eine z-zweite Chance verdient hat“, ob Tweek unter all den anderen Umständen so reagiert hätte, konnte sie nicht sagen, aber dafür das Craig sie heute vor diesen Kerlen gerettet hatte, hatte sie Grund genug ihm eine Chance zu geben.
 

Die Aussage zauberte dem Älteren ein Lächeln auf die Lippen, er hätte wirklich mit jeder Reaktion gerechnet, aber mit so viel Verständnis nicht. Er selbst wäre sicher viel zu stur und stolz gewesen.
 

Auf die blassen Wangen der jungen Frau legte sich eine feine Röte, peinlich berührt schaute sie zur Seite und trat wieder einen Schritt zurück.
 

„Ich gl-glaube – aarh – ich würde gerne s-schlafen gehen“, von dem ruhigen Schultag abgesehen war die Arbeit im Café doch ziemlich anstrengend gewesen.
 

„Klar, du kannst gerne hier schlafen, ich schlaf im Wohnzimmer“,Craig erhob sich von dem Stuhl am Schreibtisch und lief herüber zur Zimmertür.
 

„Was? Naargh! A-aber dein Bett ist do-doch groß genug“, Tweek fuchtelte mit den Armen wild herum, zog damit einen skeptischen Blick auf sich.
 

„Du willst mit mir in einem Bett schlafen?“, ihm war bewusst das er ein Doppelbett besaß, aber ursprünglich war er nicht auf die Idee gekommen mit der Jüngeren darin zu schlafen.
 

Nach der Frage wurde die Jüngere knall rot, als sie darüber nachdachte störte sie der Gedanken daran dennoch nicht.

„D-dann schlaf – ngh – ich auf d-dem Sofa“, sie drehte dem Größeren den Rücken zu damit er die Röte nicht sehen konnte, aber dafür war es schon zu spät. Breit grinsend schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf, was genau er von dem Verhalten halten sollte wusste er selbst nicht.
 

„Wenn es dich nicht stört, dann schlafen wir Beide hier“, noch mehr in Verlegenheit wollte er sie nicht bringen.
 

„Also? Wollen wir schlafen gehen? Du hattest einen anstrengenden Tag“, den Türgriff noch in der Hand schloss er seine Zimmertür wieder, lief an Tweek vorbei, schnappte sich dabei ihr Handgelenk und zog sie zum Bett herüber.
 

Die eine Seite des Bettes stand zur Wand, noch immer mit einem hochroten Kopf musterte die Jüngere das Doppelbett und um fummelte mit ihren Händen am Saum des Shirts herum.
 

„K-kannst du – nargh – innen schlafen?“, die Vorstellung an der Wand zu liegen und zur anderen Seite Craig zu haben sorgte für eine gedankliche Panikattacke.
 

„Sicher“, kurzerhand zog der Schwarzhaarige sich sein Shirt sowie seine Jeans aus. Ein kurzer Blick zu der Kleineren verriet ihm, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass er sich so stumpf vor ihr ausziehen würde.
 

Zuerst krabbelte er auf die weiche Unterlage, entknotete die beiden Decken und zog eine von ihnen über sich. Tweek hatte den ganzen Vorgang ruhig gemustert, die Röte war in der Zwischenzeit wieder dunkler geworden, als sie ein erneutes breites Grinsen auf den Lippen des Gastgebers sehen konnte stieg sie zu ihm ins Bett, schnappte sich schnell

und ungeschickt die Decke um sie über sich selbst zu ziehen.
 

Zu ihrem Glück hatte der Ältere das große Zimmerlicht ausgeschaltet und nun war es an seinem Besuch das Licht auf dem

Nachttisch auszuschalten. Nachdem sie es sich soweit bequem in dem fremden Bett gemacht hatte bestätigte sie den Schalter an der kleinen Lampe und tauchte damit den Raum in Dunkelheit.
 

„Gute Nacht.
 

„Gu-gute – urgh – Nacht!“
 

x
 

„Kannst du mir bitte den Sirup geben?“, fragend blickten die Smaragde den Kleineren gegenüber am Tisch an, der mit seinen Gedanken auf die Zeitschrift fixiert war, die auf dem Tisch lag.
 

„Ike!“, seine Mutter machte ihm einen Strich durch die Rechnung, sie nahm ihm das Heft weg und legte es auf eine der Theken und setzte sich zu ihren beiden Kindern an den Tisch.
 

„Gibst du mir jeder endlich den Sirup?“, auch ihre Geduld war langsam zu Ende, widerwillig reichte der Kanadier die Flasche herüber, die dankend angenommen wurde.
 

„Was habt ihr heute vor?“, erkundigte sich die Älteste am Tisch, sah abwechselnd zwischen den Beiden hin und her.
 

„Ich übernachte heute bei einem Freund, wir wollen zocken“, ein Grinsen legte sich auf die Lippen des 13jährigen, der von seiner Mutter ein wenig missverstanden angeschaut wurde. Danach wandte sie sich aber an die andere Frau am Tisch, die damit beschäftigt war, ihre Pancakes mit ordentlich Sirup zu versorgen.
 

„Und du Kyle?“
 

Mit ihrer Antwort ließ sie sich Zeit, zunächst stellte sie die Flasche wieder ab und schaute dann zu ihrer Mutter herüber.
 

„Ich geh später ins Kino und was ich danach mache weiß ich noch nicht“, sie beschäftigte sich wieder mit ihrem Essen, freudig schnitt sie die selbstgemachten Pancakes in kleinere Stücke um sie zu verspeisen.
 

„Mit wem gehst du denn ins Kino? Mit deinem Freund?“, Ike grinste seinen Bruder breit an, kassierte aber für seine Anmerkung einen schwachen Schlag auf den Hinterkopf von seiner Mutter.
 

„Ike, was soll das denn für eine Frage sein?“, sie schüttelte den Kopf, aber die Stichelei hatte die Andere am Tisch kalt gelassen.
 

„Mit Kenny, wenn es dich so brennend interessiert und nein, er ist nicht mein Freund, das hättest du ja schon mitbekommen, weil er ja oft genug hier ist“, war ihre stumpfe Antwort, sie nahm ihr Glas in die Hand und leerte es in einem Zug.
 

„Was wollt ihr schauen?“
 

„Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ich lass mich da überraschen. Er wollte sich auch noch melden wann genau wir ins Kino gehen wollen, aber ich denke irgendwie gegen Nachmittag, damit es nicht zu voll wird“, Kyle ging eh nicht all zu gerne ins Kino. Aber es gab für sie nichts schlimmeres als einen vollen Kinosaal und dann auch noch mit Pärchen die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, all den anderen Menschen zu zeigen wie gut sie sich die Zunge in den Hals stecken konnten.
 

„Brauchst du noch Geld dafür?“, bei ihrer Frage erntete sie einen entsetzen Blick ihres jüngeren Sohnes, der einen Schmollmund zog.
 

„Warum willst du Kyle dafür Geld geben? Der kann sich doch von Kenny einladen lassen, er sollte die Situation als Frau doch mal ausnutzen müssen“, erneut kassierte er einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, dieses mal konnte er ein leises Lachen seitens der Älteren hören.
 

„Nein brauch ich nicht, danke. Ike hat schon recht, Kenny will unbedingt mit mir ins Kino gehen, dann kann er mich auch einladen“, darüber nachgedacht wer heute den Besuch bezahlt hatte sie jedoch wirklich nicht.
 

„Kyle“, empört erntete sie nun den Blick ihrer Mutter, leicht zuckte der Rotschopf mit den Schultern und legte ihr Besteck zur Seite.
 

„Ich mach doch nur Spaß, ich hab auf jedenfall noch genug Geld um ins Kino zu gehen Mum, danke. Ich steh auf okay?“, Kyle wollte nicht auf eine Antwort warten, erhob sich von ihrem Platz. Mit dem Geschirr lief sie kurz zur Spüle herüber, stellte die Sachen dort ab und machte sich danach auf den Weg in ihr Zimmer.
 

Hinter sich ließ sie die Tür ins Schloss fallen, konnte sogleich den nervigen und leisen Klingelton ihres Mobiltelefons hören und lief zum Bett herüber. Auf dem Nachttisch daneben lag da kleine Gerät, welches lustig vor sich hin brummte und klingelte. Auf dem Display war der Name ihres besten Freundes zu lesen.
 

Mit der rechten Hand nahm sie das Gerät in die Hand, ließ sich auf ihrem Bett nieder und nahm das Gespräch an.
 

„Morgen Stan, was gibt’s?“, sie zog die Beine an um sich in den Schneidersitz zu setzen und erwartete die Antwort.
 

„Guten Morgen Kyle, wie geht’s dir?“, die Frage verwirrte die Gefragte. Zum Glück konnte der Schwarzhaarige ihren Blick durch das Telefon nicht sehen.
 

„Ganz okay, denke ich... und dir?“, normalerweise rief der Ältere nie ohne einen bestimmten Grund an oder nur um ein wenig Smalltalk zu führen.
 

„Mir geht’s gut danke. Was hast du heute vor?“, diese Ausfragerei brachte noch immer kein Licht ins Dunkel.
 

„Kenny und ich wollten heute Nachmittag ins Kino gehen, was genau wir gucken wissen wir aber so noch nicht... wieso?

Was hast du denn heute vor?“, für einen kurzen Augenblick trat Stille zwischen den Beiden ein, ehe Kyle einen leises Seufzen hören konnte.
 

„Meinst du es ist eine gute Idee mit Kenny alleine weg zu gehen?“, die Frage irritierte die Jüngere nur noch mehr. Wie kam er denn jetzt auf so eine Idee?
 

„Wieso sollte es nicht? Was glaubst du denn was Kenny vor hat?“, innerlich war Kyle am Anfang schon hin und her gerissen nachdem der Blonde ihm vor gut drei oder vier Monaten gestanden hatte, das er etwas für ihn empfand aber nach einem langen Gespräch hatten sich die Beiden dafür entschieden erst einmal so weiter zu machen wie bisher.
 

„Ach ich weiß nicht, ich dachte ich sag es dir nur“, in dem Kopf der Jüngeren ratterten die Räder. Hatte Kenny mit Stan

darüber gesprochen dass er etwas für ihn empfand?
 

„Mach dir mal keine Gedanken, ich bin jetzt schon so lange mit Kenny befreundet, ich weiß wie ich mit ihm umgehen muss“, ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Es kam ihr im Augenblick eher so vor dass sie mehr Schwierigkeiten im Umgang mit Stan hatte.
 

„Wie du meinst... ich wollte heute etwas mit Wendy unternehmen, aber irgendwie bin ich mir bei der ganzen Sache nicht mehr so sicher“, mittlerweile hatte der Rotschopf ein schlechtes Gewissen mit seinem besten Freund darüber zu reden.
 

Dank seiner neugewonnen Freundschaft zu Wendy wusste sie nur zu gut wie sehr Stan's Verhalten der Schwarzhaarigen auf die Nerven ging, dennoch konnte und wollte sie nicht so einfach mit ihm darüber reden.
 

„Wieso?“
 

„Irgendwie hab ich das Gefühl das Wendy und ich uns nicht mehr auf der selben Augenhöhe bewegen. Sie ist immer so abweisend, aber sie zieht auch keinen klaren Strich unter die Sache. Ich wünsche mir einfach einen klare Aussage von ihr“, aufmerksam lauschte Kyle den Worten seines besten Freundes und schüttelte leicht den Kopf. Wenn sie so groß und breit in der Schule schon davon erzählte dass sie einen anderen Typen hatte für den sie etwas empfand, warum sagte sie es Stan nicht einfach?
 

„Hast du sie denn schon einmal so direkt danach gefragt?“
 

Das Schweigen was auf diese Frage folgte sprach mehr als tausend Worte.
 

„Stan, du machst es dir damit aber auch nicht einfacher... wie willst du etwas von ihr erwarten, wenn du es ihr selbst nicht einmal sagen kannst? Wie wäre es wenn du sie heute mal irgendwie zum Essen oder so einlädst und dann mit ihr darüber sprichst? Du machst dich doch nur selbst damit kaputt“, so sehr wie die Jüdin auch immer noch wütend darüber war das Stan sich nur noch für seine Exfreundin interessierte, so sehr tat es ihr auch weh ihn so leiden zu sehen.
 

„Du hast Recht, dank dir... aber das ist eigentlich nicht alles was ich dir sagen wollte“, den Ernst im Tonfall des Jüngeren konnte sie hören.
 

„Okay? Ich bin ganz Ohr.“
 

Sie hörte ein leises Seufzen, gefolgt von einem Räuspern und wieder ein wenig Stille.
 

„Ich möchte mich bei dir Entschuldigen. In den letzten Wochen war ich so selbstsüchtig und hab gar nicht richtig darauf geachtet, wie es dir geht und wie du mit allem fertig wirst. Als mein Dad mir erzählt hat das deine Eltern sich getrennt haben bin ich aus allen Wolken gefallen und war so erstaunt darüber dass du damit so gut klar kamst, so schien es ja.

Gestern Abend hat Kenny mit mir gesprochen und ich hab eingesehen wie blöd es war dich darauf nicht anzusprechen. Irgendwie dachte ich nur dass es dich vielleicht nur unnötig aufwühlt darüber mit mir zu sprechen, ich wollte dir nie das Gefühl geben dass du und deine Probleme mir unwichtig sind Kyle“, schweigsam hörte die Kleinere den Worten zu die für ihren Geschmack viel zu gefühlvoll und mitfühlend waren. Da versuchte sie nun schon seit Wochen die restlichen Gefühle für ihn loszuwerden und dann kam er mit so eine Rede um die Ecke.
 

Unweigerlich sammelten sich Tränen in ihren Augenwinkeln, ein leises Schniefen konnte sie sich nicht verkneifen als sie das Gesagte verarbeitete hatte.
 

„Ah n-nein, ich wollte dich nicht zum Weinen bringen“, überfordert durch die heftige Reaktion seines Gesprächspartnerin wusste Stan nicht mehr so genau was er sagen sollte.
 

„Ach quatsch, es ist alles gut. Im Augenblick ist das alles nur so viel und da haben deine Worte mich einfach nur glücklich gemacht. Vielen Dank Stan, ich weiß das sehr zu schätzen. Eigentlich muss ich mich auch entschuldigen, ich hätte das Thema ja auch mal ansprechen können wenn ich mit dir darüber reden möchte“, gestern in ihrem Gespräch mit Kenny hatte sie noch die ganze Schuld auf den Anderen geschoben, aber eigentlich wollte die Rothaarige dies gar nicht.
 

„Dann bin ich beruhigt, wenn du darüber sprechen willst, kannst du das jeder Zeit gerne tun, ich werd versuchen dir zu helfen wo ich kann, ja?“
 

„Danke, das bedeutet mir wirklich viel. Ich wollte nun aber langsam mal duschen und so, außerdem will meine Mutter noch mit uns Einkaufen bevor ich später dann los muss. Ich wünsch dir viel Glück mit Wendy und melde dich, wenn du danach irgendwie reden möchtest, ja?“, Kyle hoffte zwar nicht dass es soweit kommen würde, denn sie wusste genau das ihr bester Freund sich nach schlecht verlaufenden Ereignissen gerne mal etwas über den Durst trank.
 

„Das werde ich machen, dir dann später viel Spaß mit Kenny im Kino und grüß ihn von mir. Wir hören voneinander!“, mit diesen Worten beendete der Jüngere das Gespräch, ließ die Andere mit dem Piepen des Telefons zurück.
 

Was für ein äußerst verwirrendes Gespräch.
 

xXx
 

Unsicher betrachteten sich die Smaragde im Spiegel, irgendwie war der Anblick doch ziemlich ungewohnt. Ein Rock, eine Bluse und darüber die übliche Jacke und sogar ein wenig Schminke im Gesicht.
 

Wieso machte Kyle sich damit eigentlich so viel Mühe? Es würde mit Kenny eh nie was werden, warum machte man sich denn da so hübsch?
 

Einerseits wollte die Rothaarige ihm eine Chance geben, all die Gespräche in letzter Zeit mit dem Blonden hatten sie ins grübeln gebracht, nicht doch endlich von einer einseitigen Liebe abzulassen, aber richtige Gefühle für ihn hatte sie nicht.
 

„Kyle! Besuch für dich“, die Stimme ihrer Mutter riss sie aus ihren Gedanken, erschrocken stolperte sie über einen Haufen Klamotten zu der Zimmertür, die im nächsten Augenblick jedoch schon geöffnet wurde.
 

Ihr Zimmer war ein Schlachtfeld, auf dem Bett lagen vier verschiedene Anziehsachen, die sie anprobiert hatte, vor ihrem Spiegel lagen nochmal ein paar Teile und auf dem Schreibtisch waren etliche verschiedene Schminkutensilien verteilt.
 

Als die Jüdin merkte, wie amüsiert sich der Ältere umschaute, wurde sie rot.
 

„Hi Kenny“, ein schwaches Lächeln legte sich auf die rot geschminkten Lippen, sie trat näher an den Größeren heran und kratze sich verunsichert am Hinterkopf. Komische, neue Gefühle kamen in ihr auf. Warum reichte es denn nicht, dass sie seit einigen Wochen körperlich eine Frau war – warum musste es auch emotional so sein?
 

„Hey, du siehst umwerfend aus“, sein Kompliment ließ die Röte intensiver werden, peinlich berührt schauten die grünen Augen zu Boden.
 

„Danke“, nuschelte Kyle, zippelte an dem doch recht kurzen Rock herum und atmete tief ein. Der Blick des Blonden wanderte einmal auf und ab, ehe er den letzten Meter unterbrach und einen Arm um die Hüfte der Jüngeren legte.
 

„Wenn du dich unwohl fühlst, dann zieh dich um. Ich warte auch draußen“, sanft lehnte er seine Stirn gegen die rechte Schulter der Rothaarigen.
 

„Du machst es mir nicht gerade leichter...gehen wir einfach los, okay?“, das leise Säuseln brachte den Anderen zum Grinsen.
 

„Wie du meinst. Dann mal auf ins Kino.“
 

„Okay.“
 

Dank des Autos des Älteren hatten sie das Kino in wenigen Minuten erreicht, vorbildlich für einen Gentleman stieg der Fahrer zuerst aus, lief herüber zur Beifahrertür um sie zu öffnen.
 

„Vielen Dank“, die feine Röte auf den blassen Wangen würde wohl den ganzen Nachmittag nicht mehr abklingen. Die rechte Hand des Anderen greifend stieg Kyle aus dem Auto aus, zog sich den Rock wieder zurecht und beschaute sich den Plakaten, als sie hörte wie die Tür wieder geschlossen wurde.
 

„Was wolltest du denn gucken Kenny?“, fragend schaute sie den Teenager neben sich an, der leicht mit den Schultern zuckte.
 

„Also all das was ich gucken möchte, würdest du nicht gucken, also wirst du die schwere Entscheidung treffen müssen und dir einen Film aussuchen", dass seine Begleitung keine Horrorfilme mochte war für ihn schon lange kein Geheimnis mehr.
 

„Ach Quatsch, wenn du einen Horrorfilm sehen willst, dann können wir das ruhig machen. Sterben werde ich dadurch schon nicht", innerlich wurde ihr bei dem Gedanken an einen solchen Film komisch, aber da Kenny die Location für ihr 'Date' ausgesucht hatte, sollte er sich auch für einen Film entscheiden.
 

„Na wenn du das sagst....", nun war es an ihm die Filmplakate zu mustern. Es gab keinen bestimmten Film den er sehen wollte, aber all das andere waren nur Kinder- oder Liebesfilme, nicht so ganz nach seinem Geschmack.
 

„In der Not kannst du dich natürlich auch immer an mich drücken, falls du Angst bekommen solltest", bei seiner Aussage konnte er beobachten wie das Rot wieder intensiver wurde und die Jüngere sich räusperte.
 

„Also? Welchen Film?"
 

Stumm musterte er noch die Bilder, ehe er zur Kasse ging um zwei Tickets zu kaufen. Er winkte die Kleinere heran, drückte ihr die Karte in die Hand. Bei dem Titel sträubten sich ihre Nackenhaare, sie kannte den Titel nur zu gut, es war nicht der erste Film der Reihe und unglücklicherweise hatte sie schon zwei andere Teile davon gesehen. Kenny legte es wirklich darauf an.
 

Zusammen betraten sie das kleine, muffelige Kino. Es war ein Wunder dass das Kino in den letzten Jahren noch nicht abgerissen wurde, aber in solchen Momenten war Kyle froh, dass es diesen Ort noch gab. Zwar war ihr 'Date' bisher ein klein wenig Klischee, aber rum sitzen in einem Café wollte sie auch nicht.
 

„Möchtest du Popcorn oder sowas?", erkundigte sich der Ältere, schaute sich selbst an der kleinen Theke um, an der eine gelangweilte junge Frau saß.
 

„Ich bin mir nicht sicher ob du willst, dass ich dir das Zeug über den Schoß kippe, wenn ich mich erschrecke", murmelte sie, musterte die Süßigkeiten die sich hinter dem Tresen befand.
 

„Aber ich hätte gerne Schokolade", peinlich berührt stupste sie Kenny in die Seite, er konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
 

„Klar, wenn du mich schon so süß darum bittest", er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Frau, die sich langsam von ihrem Stuhl bewegte um seine Bestellung anzunehmen.
 

Kyle wollte sich erneut den Filmpostern widmen, aber ihr Handy lenkte sie ab. Eine SMS.
 

//Hey, seit ihr schon im Kino? Ich warte noch auf Wendy...//
 

Sie seufzte leise, der Gedanke daran dass die Beiden sich gleich treffen würden lag ihr noch immer quer im Magen.
 

//Ja sind wir, der Film geht wohl auch gleich los. Ich wünsch dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Vorhaben Stan!//
 

Senden.
 

Unzufrieden steckte sie das Handy zurück in die Hosentasche, spürte plötzlich einen Arm, der sich um ihre Schulter legte.
 

„Wer war das?", er legte den Kopf auf die andere Schulter, schaute neugierig aus den Augenwinkeln zu ihr.
 

„Stan. Er hat gefragt ob wir schon im Kino sind und das er auf Wendy wartet.. .er hat mich heute Morgen vor die gewarnt Kenny“, ein schwaches Grinsen lag auf ihren Lippen. Über die Reaktion dieser Aussage war sie gespannt.
 

„Warnen? Vor mir? Ach ich würde doch nie einfach so eine solche Unschuld wie dich verführen, das sollte er doch wissen“, Kenny konterte mit einem verschmitzten Grinsen, die Kleinere hielt für einen Moment die Luft an und schüttelte letztlich den Kopf.
 

„Aber das ist jetzt egal, wir wollten uns doch den Film angucken oder nicht? Hast du alles?“, die Rothaarige wollte so schnell wie möglich das Thema von sich ablenken.
 

„Klar, ich hoffe die hier ist okay“, der Blonde hielt ihr eine Tafel Vollmilchschokolade unter die Nase. „Ja, vielen Dank Kenny“, der Größere setzte einen Schritt zurück, ergriff eine der Hände der Jüngeren und ging mit ihr in den einzigen Vorstellungsraum den dieses Kino besaß.
 

Laut der Angabe auf der Karte ging der Film gleich los und zur Überraschung der Beiden befand sich wirklich niemand außer ihnen in dem Saal. Zwar hatte Kyle damit schon gerechnet als sie beschlossen hatten Nachmittags ins Kino zu gehen, aber das wirklich keiner da sein würde, hätte selbst sie nicht gedacht.
 

„Haben wir ein Glück was?“, der Rotschopf wusste genau wieso sich sein blonder Freund so freute.

In den letzten Wochen waren die Beiden sich näher gekommen und sie selbst hatte es geschafft, die Gefühle für Stan ab und an wieder auf das Level runter zu schrauben, auf dem sich seine Gefühle befanden.
 

Sie nahmen auf ihren Plätzen platz, freudig machte sich Kenny erst mal auf den beiden Sitzen neben sich breit, indem er seinen Mantel auszog und ihn über die Lehne warf.
 

„Benimmst du dich überall wie Zuhause?“, auch sie machte es sich auf ihrem Platz bequem, musterte wie ausgiebig sich der Ältere über die Tatsache des leeren Saals freute.
 

„Nun ja, wenn ich die Möglichkeit habe auf jedenfall. Ich bin einfach nur glücklich mit dir hier im Kino zu sein, die Tatsache das wir alleine sind macht es nur noch... spannender“, auch wenn der Blonde sich ein bisschen blöd vorkam konnte er sich sein Grinsen nicht verkneifen.
 

Wie lange hatte Kenny schon auf ein solche Chance gewartet? So lange hatte er Gefühle für die Jüngere und nie wirklich die Gelegenheit gehabt mit ihr alleine zu sein, weil Stan immer dabei gewesen war. Eigentlich musste er sich noch bei Wendy bedanken dass sie ihn so in ihren Bann gezogen hatte.
 

Bei seinen Worten räusperte sich Kyle erneut, wandte den Blick jedoch ab um die noch intensivere Röte vor dem Anderen zu verbergen, auch wenn sie sich sicher war, dass Kenny sie längst bemerkt hatte.
 

Im nächsten Moment wurde der Kinosaal dunkel, die Vorhänger vor der Leinwand zogen sich zu den Seiten und der Projektor hinter den Beiden fing an zu arbeiten.
 

Nach unendlich wirkenden 84 Minuten später hatte die Jüdin es geschafft und den Film überstanden. Ab und an war für ihren Begleiter sogar ein Traum war geworden und sie hatte sich panisch und ängstlich an ihn gedrückt, was ihm den Film mehr als nur versüßt hatte. Es war so niedlich wie viel Angst die Jüngere vor solchen Filmen hatte, obwohl sie genau wusste dass all dies nur Fiktion war hatte sie solche Angst.
 

„Und wie fandest du den Film?“, fragte Kenny als sie dabei waren den Saal zu verlassen. Vor der Tür herrschte nun mittlerweile mehr Betrieb als zuvor, da in etwa einer halben Stunde der nächste Film gezeigt werden sollte.
 

„Super... er war so toll wie die ersten zwei Teile“, noch mehr Sarkasmus konnte Kyle nicht in ihre Aussage packen, ein wenig wütend schauten die Smaragde in das grinsende Gesicht.
 

„Das freut mich. Hast du Lust noch mit mir was zu essen? Meine Mutter und meine Schwester sind übers Wochenende nicht da, ich müsste also ganz alleine zu Abend essen“, er wollte ein wenig auf das Mitgefühl seiner Begleitung setzen, die leicht lachen musste.
 

„Klar wieso nicht? Hast du was zu Essen da?“
 

„Um ehrlich zu sein nicht. Meine Mutter hat mir Geld zum Essen kaufen da gelassen, aber ich hab keine Lust zu kochen“, außerdem konnte der Blonde auch nicht kochen.
 

„Wie wärs wenn wir uns was holen? Pizza oder Chinesisch?“
 

„Pizza klingt gut, dann lass uns da hin fahren und dann zu dir okay?“, die Beiden blieben vor dem Auto des Älteren stehen, der zustimmend nickte.
 

„Okay das klingt nach einem super Plan“, denn auch sein Magen machte sich langsam bemerkbar. Im Kino wollte er selbst nichts essen und die Rothaarige hatte lediglich eine Tafel Schokolade verputzt.
 

Erneut war der Rotschopf äußerst begeistert davon wie praktisch sich das Auto von Kenny erwies, als sie in Windeseile an der kleinen Pizzeria ankamen, die neben dem Café von den Tweaks lag.
 

Zielstrebig liefen die beiden Teenager in das Lokal, musterten die großen Tafel mit dem Angebot der Pizzeria.
 

„Guten Abend ihr Beiden“, die bekannte Stimme ließ sie die Verkäuferin ansehen, die hinter der Kasse am Tresen stand.
 

„Bebe, seit wann arbeitest du denn hier?“, fragend sahen die Saphire in das Gesicht der Blondine, grinsend lehnte sie sich etwas nach vorne.
 

„Seit etwa zwei oder drei Wochen, aber die interessantere Frage ist was macht ihr Beiden denn hier? Habt ihr etwa ein Date?“, grinsend betrachtete sie abwechselnd die Beiden, die Kleinere neben Kenny wurde knall rot und musste sich räuspern.
 

„Ja haben wir und nun wollen wir uns das perfekte Abendessen dafür besorgen. Was hättest du denn gerne Kyle?“, auch wenn der Blonde es liebte seine Begleiterin zu ärgern wollte er ihr die ganze Situation nicht noch unangenehmer machen.
 

„Ich nehm das was du nimmst, dann können wir auch eine große Pizza nehmen wenn du magst“, sie drehte sich etwas weg, ihr Blick schweifte zu den großen Fenstern und beobachtete die Leute, die draußen umher liefen.
 

„Dann nehmen wir eine Familienpizza, mit Salami bitte. Wie lange dauert es in Etwa?“, Bebe tippte die Bestellung in die Kasse ein, druckte zeitgleich einen kleinen Zettel und reichte ihn hinter sich durch eine kleine Öffnung in die Küche.
 

„Ich denke so 10 bis 15 Minuten, dann ist sie fertig. Das macht 9,50$ bitte“, auffordernd sah sie ihn an, sogleich holte der Ältere sein Portmonee hervor und holte einen 10 Dollarschein raus.
 

„Den Rest kannst du behalten. Wollen wir eben draußen warten Kyle?“, gedankenverloren starrte die Gefragte noch immer aus dem Fenster, zuckte leicht und nickte schließlich.
 

„Gerne“, sie gingen zusammen wieder vor die Tür, draußen angekommen holte der Ältere eine kleine Schachtel heraus. Aus dieser nahm er sich eine Zigarette und zündete sie im nächsten Moment an.
 

„Seit wann rauchst du denn wieder?“, skeptisch zog Kyle eine Augenbraue hoch, musterte den Größeren eindringlich. Verteidigend hob er seine linke, freie Hand nach oben und zuckte mit den Schultern.
 

„Ich bin nur ein Opfer des Konsums Kyle“, die Erklärung reichte ihr bei weitem nicht aus, sie verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Du machst es dir aber ganz schön einfach, meinst du nicht?“ noch immer sah sie in skeptisch an, ehe ihre Aufmerksamkeit durch eine bekannte Stimme abgelenkt wurde. Auch Kenny richtete seinen Blick in die Richtung des

Cafés, vor dem sie die Stimme hörten.
 

Tweek stand zusammen mit Craig vor dem Lokal, zog an der Eingangstür, die Beiden schienen in ein wichtiges Gespräch vertieft zu sein.
 

„Das ist ein seltsamer Anblick“, stellte der Blonde fest, auch die Andere musste sich das eingestehen. Das Telefonat mit Tweek gestern Abend war schon äußerst seltsam gewesen indem sie ihr mitgeteilt hatte, das sie bei Craig war.
 

„Ich geh der Sache jetzt mal auf den Grund“, zielstrebig lief Kyle in die Richtung der anderen beiden Jugendlichen, die sie immer noch nicht bemerkt zu haben schienen.
 

„Soll ich mit zur Polizei kommen?“, die Frage brachte nur noch viel mehr Verwirrung in die Gedanken des Rotschopfes, bevor sie die Beiden belauschen wollte beschloss sie sich dazu sie anzusprechen.
 

„Hey Tweek“, das plötzliche Auftauchen der Stimme sorgte dafür dass die Blondine stark zusammen zuckte, dabei ließ sie den Becher mit Kaffee in ihrer Hand zu Boden fallen und drehte sich erschrocken herum.
 

„K-kyle!“, mit weit aufgerissen Augen sah sie in das Gesicht der Rothaarigen, die sie entschuldigend anblickte.
 

„Es tut mir leid Tweek“, das die größere Person neben ihr anfing zu lachen machte es nicht einfacher. „Das ist nicht witzig Kenny“, wütend piekte sie ihm in die Seite, schmerzerfüllt rieb seine Hand über die Stelle.
 

„Wieso willst du zur Polizei?“, ohne um den heißen Brei herum zu reden wollte sie wissen was los war. Die gesamte Situation mit den Beiden vor ihr erschien ihr äußerst merkwürdig.
 

„Urhg“, überfordert und hilfesuchend drehte sich Tweek zu dem Schwarzhaarigen um, der jedoch die Augen schloss und mit den Schultern zuckte.
 

„Ich glaube du solltest es Kyle selber sagen“, sagte er stumpf.
 

Nervös biss sich der Kaffeejunkie auf die Unterlippe, zippelte an dem Ende ihres Hemdes herum und atmete tief ein.
 

„G-gestern auf – nargh – dem W-weg nach Hause b-bin ich...“, ihr rechtes Auge zuckte leicht, den Blick wandte sie beschämt zu Boden. „Ü-überfallen worden“, in die genaueren Details wollte sie nicht gehen.
 

„Überfallen? Von wem??“
 

„I-ich – urgh – weiß nicht w-wie die Typen heißen“, Tweek spürte den eindringlichen Blick der anderen beiden Jugendlichen vor sich. Die Hand an ihrer Schulter ließ sie aufschauen, der Blick von Craig beruhigte sie ein wenig.
 

„Deswegen komm ich mit, ich weiß wer die Typen waren.“
 

„Hast du ihm geholfen?“, fragend schauten die Smaragde in das Gesicht von Craig, der lediglich mit dem Kopf nickte.
 

„Dann wollen wir euch nicht weiter aufhalten, ich glaube die Beiden haben das schon im Griff Kyle, ja? Wir sollten auch langsam unsere Pizza abholen, meinst du nicht?“, Kenny war zwar ab und ein jemand, der nicht wirklich auf das achte, was in den anderen Menschen vorging, aber der Anblick von Tweek sprach Bände.
 

„Du hast recht, wir sehen uns ja auch am Montag in der Schule. Falls du Reden möchtest kannst du dich gerne bei mir melden Tweek“, selbst wenn die Sorgen in Kyle unbeschreiblich groß waren wusste sie, dass sie so im Moment nichts ausrichten konnte.
 

„V-vielen Dank – eerk – euch ei-einen schönen Abend“, ein schwaches Lächeln formte sich auf den blassen Lippen, ehe Craig und Tweek sich in Bewegung setzen.
 

TBC

Wochenendende

Wochenendende
 

„Hörst du das nicht, oder willst du das nicht hören?“, genervt deutete Kenny auf das Mobiltelefon, das vor der Rothaarigen auf dem Tisch lag, zwischen dem Pappbehälter und den Gläsern ihres Abendessens.
 

„Ich will es nicht hören“, denn sie wusste genau, wer versuchte sie zu erreichen. Zögernd nahm sie das Telefon in die Hand, der Name auf dem Display verriet schon alles. Trotzdem entschied sie sich, ran zu gehen.
 

„Hey, was gibt’s denn?“, Kyle hielt das Handy an ihr Ohr, musterte den neugierigen Gesichtsausdruck des Gegenübers.
 

„Kyyyyleeeee“, allein anhand der Aussprache des Namens wusste die Jüdin sofort, dass ihr Gesprächspartner betrunken zu sein schien.
 

„Stan...hast du getrunken?“
 

„Woo bischt du denn?“, seine Frage wurde gekonnt ignoriert. Oder vielleicht hatte der Schwarzhaarige sie nicht einmal gehört.
 

„Bei Kenny... hast du schon vergessen – ich war mit ihm verabredet...“, am liebsten hätte sie sofort wieder aufgelegt. Der Ausdruck in Kennys Gesicht wurde immer skeptischer, er legte den Kopf zur Seite.
 

„Waaat?! Der will disch doch nur ins – uurh – Bett kriegen!“, genervt verdrehte der Rotschopf ihre Augen, stützte sein Kinn auf ihrer freien Hand ab, die wiederum durch den Arm auf dem Tisch Halt fand.
 

„Stan...was willst du? Ich hab keine Lust mit dir über das Thema zu streiten, vorallem nicht wenn du sturztbetrunken bist.“
 

„Kyyyyleeeeee... ich brauch diiisch“, eine Aussage, die mehr in ihr auslöste, als sie wollte. Wütend biss sich die Jüdin auf die Unterlippe, atmete tief durch die Nase ein, ehe sie sich auf ihre Antwort zurecht gelegt hatte.
 

„Ich leg jetzt auf Stan. Du kannst mich gerne morgen früh anrufen wenn du wieder nüchtern bist, okay? Leg dich am besten ins Bett und schlaf dich aus. Bis dann“, sie wollte auf keine Reaktion warten, beendete das Gespräch und schaltete das Mobiltelefon sofort auf Stumm.
 

Ein tiefes Seufzen verließ ihre Lippen.
 

„Alles okay?“, die Frage zauberte ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen. Es lagen wirklich Welten zwischen den Verhaltensweisen ihrer beiden besten Freunde.
 

„Ja klar, es geht schon. Stan ist immer ein totaler Idiot wenn er zuviel getrunken hat. Mach dir also keinen Kopf ja? Aber...“, eine feine Röte legte sich auf die blassen Wangen.
 

„Hast du was zu trinken da? Irgendwie nervt mich das Gespräch jetzt schon tierisch“, der Größere musste nicht einmal fragen wieso, er wusste genau, warum.
 

„Sicher doch, wenn du was willst. Nur all zu viel Auswahl habe ich leider nicht“, er erhob sich von seinem Stuhl und streckte sich leicht.
 

„Wollen wir ins Wohnzimmer gehen? Da ist es bequemer und da steht auch der Alkohol“, auffordernd schaute Kenny seinen Besucher an, der eifrig nickte und sich das Glas vom Tisch schnappte.
 

Zusammen liefen sie durch den Flur ins Wohnzimmer, Kyle nahm sogleich auf der leicht kaputten Couch platz und beobachtete ihren Gastgeber, wie er dabei war zu nächsten den Fernseher einzuschalten ehe er zu einem Schrank herüber lief.
 

Mit einem Ruck öffnete er die klemmende Tür, kratze sich etwas am Hinterkopf und drehte sich zu der jungen Frau auf dem Sofa um.
 

„Ich kann dir Jägermeister oder Whiskey anbieten, was wäre dir denn lieber?“, zunächst schien die Gefragte zu überlegen, als der Blonde jedoch den unsicheren Ausdruck in ihrem Gesicht sehen konnte nahm er beide Flaschen aus dem Schrank und kam herüber.
 

„Ich vergaß welch unschuldiger Gast heute hier zu Besuch ist. Wie wärs wenn du einfach Beides einmal probierst und dich für eins entscheidest?“, bot er ihr an, stellte als nächstes die Flaschen auf den kleinen Kaffeetisch. Danach lief er zu einem weiteren Schrank, aus dem zwei kleine Gläser holte und mit ihnen zurück zum Sofa marschierte. Neben die Jüngere ließ er sich nieder, nahm die erste Flasche in die Hand und befüllte das Glas seines Gastes nur bis zu Hälfte und sein

eigenes voll.
 

„Und was ist das jetzt?“, Kyle las noch einmal die Aufschrift auf der Alkoholflasche. 'Jägermeister' hatte sie noch nie gehört. Mal davon abgesehen dass sie wenn überhaupt Bier trank kannte sie sich mit dem Zeug auch kein bisschen aus.
 

„Das ist ein Kräuterlikör, meiner Meinung nach das beste Getränk was es aus Deutschland gibt“, breit grinsend führte er sein eigenes Glas zum Mund und trank den Inhalt mit einem Schluck aus. Skeptisch beobachtete die Jüngere das Verhalten, musste sich zunächst jedoch erst einmal von dem Geruch überzeugen. Nach wenigen Sekunden befand sie den Geruch für ein wenig seltsam und eigen, wollte dem Getränk trotzdem eine Chance geben.

Zuerst nippte sie ein bisschen an dem Glas, ließ ihre Geschmacksnerven entscheiden was sie davon hielten. Zum Anfang hatte die dunkle Flüssigkeit einen komischen Geschmack, aber der Nachgeschmack überzeugte sie doch.
 

Den Rest in ihrem Glas leerte sie auch mit einem kurzen Zug, schüttelte sich leicht und stellte es wieder auf den Tisch.
 

„Noch einen oder lieber das andere?“
 

„Ich glaub ich bleib hierbei“, das Grinsen auf ihren Lippen sorgte auch bei dem Blonden für ein leichtes Grinsen, kurzerhand schenkte er Kyle und sich nochmal etwas ein und lehnte sich dann zurück.
 

„Willst du irgendwas bestimmtes gucken?“, mit seiner Frage reichte er dem Rotschopf die Fernbedienung, diese nahm die Gelegenheit beim Schopf und zappte durch die unterschiedlichen Sender.
 

„Wo sind deine Mutter und deine Schwester denn heute?“, unterbrach die Jüngere die Stille zwischen ihnen als sie noch immer auf einem der unendlich vielen Sender nach einem annehmbaren Programm suchte.
 

„Bei meinem Dad. Meine Mutter will nicht das Karen ihn alleine sieht, deswegen sind sie zusammen hingefahren.“
 

„Wieso bist du nicht mitgefahren? Willst du ihn nicht sehen?“, oft hatten die Beiden noch nicht die Gelegenheit darüber zu sprechen, da Kyle genau wusste das es dem Älteren unangenehm war über seine familiäre Situation zu sprechen.
 

„Um ehrlich zu sein, nein. Seitdem er vor ein ein halb Jahren ausgezogen ist bin ich ganz froh ihn nicht mehr sehen zu müssen. Wenn er betrunken war hat er immer versucht mich zu schlagen“, Kenny spürte den Blick der Anderen auf sich, verlegen kratze er sich am Hinterkopf.
 

„Keine Sorge, er hats nicht gemacht, aber oft probiert. Deswegen bin ich eben froh ihn nicht mehr sehen zu müssen. Außerdem geht es meiner Mutter damit viel besser und da möchte ich sie nicht unnötig mit dem Wunsch ihn zu sehen belasten“, sein Blick wanderte herüber zu der Person neben sich, die ihn ein wenig traurig anschaute.
 

„Mach dir keinen Kopf, es ist so alles gut wie es ist. Ich hab eh noch nie so tolle Eltern gehabt wie du oder Stan, von daher. Ich mache mir mehr aus meinen Freunden“, das sanfte Lächeln überzeugte die Jugendliche nur halb, also musste er sich etwas anderes überlegen. Mit einem Ruck lehnte er sich nach vorne, nahm die beiden Kurzen vom Tisch und hielt Kyle ihren hin.
 

„Darauf, dass auch du heute zum ersten mal gemerkt hast, dass ein klein bisschen Alkohol den Kopf frei machen kann“, er zwinkerte ihr zu ehe er das Glas leer machte. Die Rothaarige tat es ihm gleich und stellte das Glas wieder ab, lehnte sich nach hinten.
 

x
 

„Stan geht mir manchmal richtig auf die Nerven“, mit einem lauten Seufzen ließ sich die Kleinere gegen den Blonden fallen, der überrascht an seine Schulter blickte und leicht mit dem Kopf schütteln musste.
 

Mittlerweile hatte Kyle sicherlich ihren achten oder neunten Kurzen intus, schloss die Augen und seufzte erneut laut.
 

„Wieso? Mal davon abgesehen dass er sich aufführt wie ein frisch verliebter Teenie?“
 

„Er glaubt immer das er mit einer einfachen Entschuldigung sein ignorantes Verhalten wieder gut machen könnte und das geht mir auf die Nerven!“
 

„Wieso verzeihst du ihm dann immer wieder?“, mit solch einer Gegenfrage hatte sie wohl nicht gerechnet. Wütend stupste sie dem Fragenden in die Seite, blitze ihn böse an.
 

„Ich frag ja nur, wenn er dich so nervt, dann solltest du ihm das doch mal sagen oder nicht?“, Kyle wollte das nicht hören. Normalerweise hätte sie nicht so große Probleme mit solchen Fragen aber im Augenblick wollte sie einfach ein wenig

Zuspruch von Kenny bekommen.
 

„Ist ja nun auch egal, er ist eh nur ein totaler Vollidiot.“
 

„Und wieso das denn?“, wieder eine Frage die sie nervte. Machte er das mit Absicht?
 

„Zum Beispiel weil er vorhin am Telefon meinte du würdest mich nur ins Bett kriegen wollen“, mit dieser Aussage erhoffte sich der Rotschopf die nervigen Fragen des Anderen Einhalt zu gebieten.
 

„Bitte? Natürlich würde ich dich gerne ins Bett kriegen, aber sicherlich ist das nicht nur meine Absicht“, sein Blick ruhte auf dem Mädchen, die noch immer an ihn gelehnt war. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen wie sich die hellen Wangen in ein dunkles rot färbten, die Smaragde sahen hoch zu ihrer bequemen Lehne.
 

„Wieso? Was gefällt dir an mir so sehr Kenny?“
 

„Lass mich mal überlegen... du bist intelligent, du kümmerst dich nicht um die Umstände der Menschen die du kennen lernst und gibst jedem die gleiche Chance. Du siehst gut aus, egal ob du in einem weiblichen oder einem männlichen Körper steckst. Außerdem hast du ein süßes Lachen und machst mich echt schwach wenn du rot wirst... reicht dir das erst mal?“, je mehr Sachen der Größere aufzählte desto intensiver wurde die Farbe im Gesicht der Anderen. Langsam richtete sie sich wieder gänzlich auf der Couch auf, sah den Jungen neben sich verlegen an.
 

„In meinen Augen bist du einfach perfekt. Und dass du dich all die Jahre schon mit jemandem wie mir herum ärgerst und so viel Zeit aufbringst für mich unterstützt diese Tatsache nur“, auch Kenny richtete sich wieder gerade auf, lehnte sich etwas in die Richtung der Person neben sich.
 

„I-ich...“, was genau sie darauf nun sagen sollte wusste sie nicht. Der Blonde hatte ihr vor einigen Monaten schon einmal gesagt, was er für sie empfand, aber all die Dinge zu hören die er so an ihr schätzte machten sie schon sehr verlegen und auch glücklich.
 

„Du bist wirklich so unheimlich niedlich“, den letzten geringen Abstand zwischen ihnen überwand der Ältere, drückte seine Lippen auf die der Gegenüber. Instinktiv erwiderte Kyle die Geste, konnte sich ein wohliges und leises Seufzen nicht verkneifen als sie spürte wie dieser doch zunächst harmlose Kuss immer intensiver wurde.
 

Nach nur wenigen Sekunden löste sich Kenny von seiner Gegenüber, die ihn aus vernebelten Augen ansah. Seine Arme

legte er um ihren Rücken, zog sie damit näher an sich bis sie schließlich auf seinem Schoß saß.
 

„Kenny... was machst du nur mit mir?“, irgendwie kam sie sich hilflos vor. Ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn, überfordert legte sie ihren Kopf auf die Schulter die sich vor ihr darbot und atmete tief den Geruch des Anderen ein.
 

„Die Frage kann ich genau so gut zurück geben“, sie spürte die der Größere den Kopf etwas gegen ihren drückte, nach einigen Versuchen hob sie ihren Kopf wieder an. Damit bot sie Kenny nur erneut die Chance ihre Lippen zu erobern, gieriger als das mal zuvor drückte er seine Lippen gegen die der Teenagerin auf seinem Schoß. Abermals konnte die Jüdin sich nicht zurückhalten und das angenehme Gefühl nur noch mehr verstärken indem sie den Kuss erwiderte.
 

Auch als der Blonde sie und sich selbst langsam nach hinten auf das Sofa beförderte löste Kyle den Kuss nicht, aber der Ältere nach einigen Sekunden.
 

„Kyle, das hier läuft gleich ganz schön aus dem Ruder“, anscheint hoffte er das noch etwas Vernunft in der Jüngeren vorhanden war um sie von dem was kommen würde aufzuhalten.
 

„Soll es doch“, kurzerhand übernahm sie nun die Initiative und erhob sich etwas um Kenny erneut zu küssen.
 

Das war zu viel für die Beherrschung des Gastgebers.
 

X
 

„Und du – nagh – gl-glaubst das w-war die richtige Entscheidung?“, die Zweifel plagten die Blondine seit dem sie das Polizeirevier verlassen hatten.
 

„Tweek, du musst dir sowas nicht gefallen lassen. Die hätten dich beinahe vergewaltigt“, der Tonfall des Älteren war ernst, sie liefen die Straße herunter.
 

„Hm...“, das schlechte Gewissen auch Kyle gegenüber machte sie noch verrückt. Die Rothaarige war so besorgt gewesen und sie hatte die Andere frech angelogen oder ihr nicht die ganze Wahrheit erzählte.
 

„Du hast mit der Anzeige alles richtig gemacht“, auch Craig hatte die Befürchtung dass die Kleinere im Endeffekt nur noch mehr Probleme mit den drei Idioten haben würde, aber andererseits musste sie deutlich machen, dass man so etwas mit ihr nicht einfach machen konnte.
 

„G-ganz sicher bin ich – urhg – n-noch nicht“, den skeptischen Blick des Größeren versuchte sie zu ignorieren.
 

Nach einem Spaziergang von einer halben Stunde kamen die Teenager an das Haus der Blondinen, die vor der Tür erst einmal verzweifelt ihre Schlüssel aus ihrer Hosentasche fummelte ehe sie ungeschickt die Haustür öffnete.
 

„V-vielen Dank für – eerk – h-heute“ eine feine Röte legte sich auf ihre Wangen, amüsiert musterte Craig seine Gegenüber und musste erneut feststellen dass er sie süß fand.
 

„Kein Thema, wenn ich dich damit überzeugt habe das Richtige zu tun“, die Beiden spürten für einen Augenblick eine komische Atmosphäre aufkommen, aber Tweek unterbrach sie mit einem leisen, seltsamen Laut.
 

Als die Jüngere in den Eingangsbereich ihres Hauses sah stellte sie entsetzt fest das ihre Eltern nicht da waren. Bei dem Gedanken daran alleine sein zu müssen wurde ihr wieder ganz anders. Auch der Ältere konnte die Veränderung im Verhalten des Anderen erkennen. Seit dem er angefangen hatte Tweek in Ruhe zu lassen und in der Schule zu beobachten – so verrückt das auch klang – merkt er we durchschaubar sie doch war.
 

Man konnte sie wie ein offenes Buch lesen, wenn man sich die Mühe machte sie zu verstehen.
 

„Deine Eltern sind nicht da?“, unterbrach der Schwarzhaarige letztlich die Stille und die unendlichen Minuten in der sich seine Gesprächspartnerin noch immer nicht gewagt hatte ins Haus zu gehen.
 

„Urhg... scheint ganz s-so“, noch unsicher sahen die braun-grünen Augen in das verlassene Haus, ehe sie sich kurz schüttete.
 

„Ich mach mich dann auf den Weg, ja?“, Craig hatte überlegt etwas zu sagen, aber was wirklich genau in der Jüngeren

vor sich ging konnte er nicht wissen und vielleicht wollte sie auch mit jemandem anderem zusammen sein als mit ihm.
 

Selbst wenn sie ihm vergeben hatte hieß das noch lange nicht das sie nun die besten Freunden waren. Selbst wenn er froh über den gesamten Wandel der Situation war und unglaublicher weise eine Art Interesse an dem Kaffeejunkie entwickelte wollte er nicht z u aufdringlich sein.
 

„Argh! W-warte!“, als er sich gerade umdrehen wollte spürte er eine Hand an seinem rechten Jackenärmel. Die großen Augen seiner Gegenüber sahen ihn an, richtig definieren konnte er den Blick jedoch nicht.
 

„I-ich...urgh“, überfordert suchte Tweek nach den richtigen Wörtern, innerlich ärgerte sie sich über ihre voreilige Handlung.
 

„Würdest d-du – nargh – m-mit rein ko-kommen? Ich w-wäre – uuuh – ungern g-ganz allein“, auf ihren Wangen sammelte sich das ganze Rot was ihr Körper aufbringen konnte. Unangenehm berührt suchten ihre Augen einen anderen Punkt als das Gesicht des Anderen und wandten sich schließlich gänzlich ab.
 

„Klar, wenn du dich besser fühlst“, das Grinsen fand wieder seinen Weg zurück auf seine Lippen, mit seiner freien Hand wuschelte er der kleineren Person durch die Haare.
 

Mit dieser Aktion zog er einen wütenden und noch immer peinlich berührten Blick auf sich, da sie sich noch immer nicht aufraffen konnte in das Haus zu gehen lief er nun vor. Eilig wurde er von der Kleineren verfolgt, die die Haustür hinter sich schloss und leicht zuckte.
 

„M-möchtest du – narhg – w-was trinken?“, zielstrebig lief sie voraus in die Küche, gefolgt von ihrem Gast, der für einen Augenblick zu überlegen schien.
 

„Was habt ihr denn da?“, amüsiert konnte der Schwarzhaarige beobachten wie sie leicht zuckte und erst einmal selbst zum Kühlschrank lief. Da Tweek normalerweise nichts an Softgetränken zu sich nahm war sie doch sichtlich überrascht, dass sie so viel Auswahl im Kühlschrank hatten.
 

„C-cola... Eistee od-oder – urgh – Wasser?“, die grün-braunen Augen wandten sich zu dem Älteren, sich gegen den Türrahmen gelehnt hatte.
 

„Eistee bitte“, das Lächeln auf seinen Lippen irritierte sie, erneut bahnte sich eine Röte auf ihren Wangen an und sie drehte den Kopf schnell zur Seite, wieder zum Kühlschrank.
 

Hecktisch und beinahe die Flasche mit der dunklen Flüssigkeit fallen lassend holte sie das süße Getränk heraus, lief damit zu einem Schrank herüber und fischte aus diesem ein Glas. Zitternd wurde die Flasche geöffnet, typisch für sie landeten die ersten Tropfen neben dem Glas ehe sie genug Konzentration gesammelt hatte um richtig zielen zu können.
 

Als sie mit dem Getränk ihres Gastes fertig war lief Tweek zu der Kaffeemaschine herüber – zum Glück dank ihres Vaters mittlerweile ein Vollautomat – stellte eine der drei Tassen die daneben standen darunter und drückte lediglich zwei Knöpfe.
 

Die Geräusche des Automaten erfüllten den Raum, nach etwa einer Minute war er fertig, dankend dass alles glatt gelaufen war nahm die Blonde die Tasse heraus und lief zusammen mit ihr und dem Glas Eistee zu Craig herüber.

„G-gehen wir – eerk – in mein Zi-zimmer“, sie hielt ihm das Glas hin, dankend wurde es angenommen ehe er ihr den Vortritt lief. Es war Ewigkeiten her das Craig bei Tweek Zuhause war, richtig daran erinnern konnte er sich auch nicht mehr, aber trotzdem hatte er eine genaue Vorstellung davon wie das Zimmer der Teenagerin wohl aussehen würde.
 

Den gesamten Weg durch das Haus über achtete die Jüngere mit einem Auge auf ihre Tasse, sie wollte ja nichts von dem Getränk auf dem Teppich oder Parkett verteilen, sonst würde es eh nur wieder Ärger geben. Außerdem war der gute Kaffee hierfür einfach zu schade.
 

Selbst wenn sie oft ungeschickt war öffnete sie die Zimmertür ohne was aus ihrer Tasse zu verlieren, lief selbst zuerst hinein um sich einen Überblick über das Chaos zu verschaffen, was sich ihr Zimmer nannte.
 

Leider hatte ihre Mutter es wohl nicht mehr geschafft Wäsche zu waschen, bevor sie wo auch immer hingefahren sind. All die Sachen von der Woche lagen auf dem Boden verteilt, zu ihrem Glück keinerlei Unterwäsche. Außerdem flogen ihre Schulsachen auf dem Schreibtisch sowie auf dem kleinen Sofa vor ihrem Fernseher verteilt.
 

„Argh“, sie zuckte leicht, ging herüber zu dem Zweisitzer und verfrachtete ihre Tasse auf dem kleinen Beistelltisch daneben. Wieso hatte sie Craig nochmal eingeladen mit reinzukommen?
 

Schnell sammelte Tweek die Zettel zusammen, hörte dann hinter sich das Geräusch als der Andere seinen Eistee abstellte und ließ aus Schreck die Hälfte wieder fallen.
 

Danach sah sie wie er auch anfing die Zettel einzusammeln, mit einem ordentlichen Stapel in der Hand schaute er sie fragend an.
 

„L-leg sie einfach – urh – auf den Sch-schreibtisch“, erneut fand die Röte ihren Weg auf ihre Wangen zurück, wenn das so weiter gehen würde, dann würde das wohl den gesamten Abend so bleiben. Gesagt, getan. Ebenso wie Craig legte auch der Kaffeejunkie die Sachen auf dem Schreibtisch und ließ sich zusammen mit dem Anderen auf der bequemen Couch nieder.
 

„W-willst du – hng – irgendwas s-spielen oder fernsehen?“, die Stille die sich für einen kurzen Augenblick gebildet hatte wollte sie nicht so im Raum stehen lassen. Irgendwie war die ganze Situation schon mehr als seltsam, wie sollte es also werden, wenn sie Beide einfach nur stumpf neben einander saßen?
 

„Wir können ja mal gucken ob was brauchbares im Fernsehen läuft“, nach seiner Aussage ergriff die Jüngere die Fernbedienung, schaltete mit mehreren Versuchen den Fernseher ein und fing an durch das Programm zu zappen.
 

Ihr Gast schaute unbeeindruckt auf den Bildschirm, irgendwie war das typisch für einen Samstagabend. Nirgendwo gab es etwas anständiges und nachdem seine Gastgeberin mehrmals die wenigen Kanäle durchgeschaut hatte entschied sie sich dafür einen Sender mit Musik anzulassen.
 

Als die Musik durch das Zimmer drang nutze der Ältere die Gelegenheit um sich im Zimmer umzusehen.

Ähnlich wie in seiner Vorstellung sah es aus, nur hatte er nicht gedacht dass die Blondine so viele verschiedene Spiele besaß und einen eigenen Fernseher. Seine Eltern hatten es nie für nötig erachtet ihm einen zu geben, selbst wenn er ihn sich gewünscht hatte.
 

Deswegen vertrieb Craig sich seine Zeit auch draußen und geriet öfter mit anderen Jugendlichen aneinander. Sein Blick wanderte nochmal über das kleine Chaos was in diesem Zimmer herrschte und musste grinsen.
 

Dies blieb der Gastgeberin nicht unbemerkt, fragend sah sie in das Gesicht des Jungen neben ihr und legte den Kopf ein wenig schief.
 

„W-was grinst – urgh – du d-denn so?“, sie fühlte sich ein wenig ratlos.
 

„Ach... ich hab mir dein Zimmer nur genau so vorgestellt wie es aussieht“, die blauen Augen beobachteten wie die Röte auf den blassen Wangen an Intensität dazu gewann.
 

Schnell wollte sie davon ablenken, beugte sich zu dem Beistelltisch und ihrem Kaffee der ungünstigerweise auf Craig's Seite der Couch stand.
 

„Ich wollte dir nicht zu nahe treten“, der Größere tat es ihr gleich und nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es wieder ab.
 

„Ach... sch-schon – eerk – gut“, Tweek wusste selbst nur zu gut dass ihr Zimmer nur das zeigte, was in ihr vor sich ging. Ein großes Durcheinander.
 

Nachdem sie mit ihrer Tasse fertig war beugte sich die Blonde wieder herüber, dieses mal wesentlich ungeschickter aus ihrer bequemen Pose heraus und landete – zu ihrem Glück ohne die Tasse – halb auf dem Schwarzhaarigen.
 

„Nah! T-tut mir leid“, vorsichtig und ohne den Teenager zu berühren zu wollen richtete sie sich auf, als sie nach vorne blickte konnte sie in die dunkelblauen Augen sehen, das noch immer leichte Grinsen auf seinen Lippen und dazu sogar noch eine kaum sichtbare Röte auf seinen Wangen.
 

Mehrmals blinzelte die Jüngere, die großen grün-braunen Augen sahen undefinierbar in die Gegenüber ihr gesamter Körper zitterte unregelmäßig. Sie musste entsetzt feststellen dass sie sich noch nicht einen Zentimeter zurück auf ihren eigenen Platz bewegt hatte. In dem Augenblick in dem Tweek dies tun wollte spürte sie eine Hand auf ihrer Wange, die spontane Berührung ließ sie zusammen zucken ihr Blick war noch in den Augen ihr gegenüber gefangen, ehe sie spürte wie sie sich langsam von der warmen Hand näher zu Craig ziehen ließ.

In ihrem Kopf liefen so viele Sachen ab, komplett überfordert was sich da und mit ihren Gefühlen abspielte wusste sie nicht was sie mit dieser Situation anfangen sollte. Was wohl in dem Jungen vor ihr vor sich ging?
 

Als dieser den letzten Abstand zwischen ihnen überwand spürte er ein schwaches Zucken seitens der Jüngeren ehe sie komplett aufhörte zu zittern. War das ein gutes oder schlechtes Zeichen?
 

Darüber konnte sich Craig gleich den Kopf zerbrechen, wenn er den doch leichten und ungeschickten Kuss beenden würde.
 

Nach nur wenigen Sekunden, die den Beiden wie endlos erschienen, brachte der Jugendliche wieder einen kleinen Abstand zwischen sich und die Blondine. Weiter hin sahen sie sich stumm in die Augen, vorsichtig fing Craig an mit der Hand an der Wange der Anderen sie zu streicheln.
 

Das schwache und regelmäßige Zittern setzte erneut ein, er spürte wie sie sich gegen die sanfte Berührung lehnte und musste grinsen.
 

„C-Craig...i-ich – urgh“, was genau Tweek sagen wollte wusste sie selber nicht. Was genau in ihr vorging wusste sie selber nicht, das Einzige was sie wusste war, dass sich das Ganze richtig anfühlte.
 

Ohne etwas zu sagen zog er die Jüngere näher an sich heran, mit einem leisen ungewöhnlichen Laut landete sie halb auf dem Anderen, lehnte ihren Kopf sogleich gegen die sich ihr darbietende Brust.
 

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, die Hand die unvorbereitet anfing durch ihre Haare zu fahren ließ sie erneut zucken bevor sie sich versuchte zu entspannen.
 

„Ich... - nargh – b-bin ganz ver-verwirrt“, unterbrach sie die Musik, die einzige Lärmquelle im Raum, schloss ihre Augen.
 

„Nicht nur du“, solch eine Situation war nicht nur für den Kaffeejunkie neu.
 

Den einzigen körperlichen Kontakt den er sonst mit einer anderen Teenagerin hatte war nicht so harmlos.
 

„Hm...ich f-frage – ngh – mich, w-wieso ich ausgerechnet bei dir so ruhig b-bleiben kann?“, die grün-braunen Augen sahen auf in das Gesicht des Größeren, der bei ihrer Frage selbst wieder ein wenig rot im Gesicht wurde.
 

Tweek wollte dieser Frag e auf den Grund gehen, unsicher lehnte sie sich nach oben und drückte ihre Lippen unbeholfen gegen die des Größeren.Überrumpelt war es nun an Craig für einen Moment inne zu halten, ehe er den Kuss erwiderte und seine Hand in den Nacken der Kleineren legte um sie noch enger zu sich zu ziehen.
 

Ein lautloses Seufzen verließ unbemerkt die Lippen der Teenagerin, das angenehme Gefühl in ihrem Bauch machte sich langsam auch in ihrem Kopf breit.
 

Dieses Mal war es an der Blonden den Kuss zu beenden, unsicher, verwirrt und fragend sahen die großen Augen in die dunkelblauen, die sie undefinierbar anschauten.
 

Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, er lehnte seine Stirn gegen die seiner Gegenüber, die komplett überfordert mit ihren eigenen Gefühlen die Augen schloss.
 

Noch vor einigen Wochen hatte der Junge ihm das Leben zur Hölle gemacht und nun lag sie mit ihm auf der Couch in ihrem eigenen Zimmer und sie hatte gerade ihren ersten Kuss an ihn verschenkt.
 

„Denk nicht so viel darüber nach“, die Aussage zauberte ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen.
 

„M-machst du – urhg – d-das immer so?“, fragend zog sie eine Augenbraue hoch, lächelte noch breiter.
 

„Manchmal ist das die beste Lösung“, erneut eroberte er die Lippen der Jüngeren für sich.
 

Tweek wollte dem eine Chance geben und erwiderte den Kuss sanft. Es fühlte sich einfach nur richtig an.
 

X
 

Murrend kam die Jüdin langsam aus dem Land der Träume zurück, ihr Kopf fühlte sich schwerer an als jemals zuvor.
 

„Ken?“, nuschelte sie in die Kissen, als sie nach einigen Augenblicken keine Reaktion bekam richtete sie sich auf.
 

Der Blonde war nicht mehr hier, ebenso lag ihr Handy nicht mehr auf dem Nachttisch des Jungen bei dem sie übernachtet hatte. Die Erinnerungen an den letzten Abend waren sehr verschwommen, das letzte an das Kyle sich bewusst erinnern konnte war, dass sie au der Couch im Wohnzimmer herum gemacht hatten. Bei dem Gedanken daran wurde sie wieder rot, mit wackeligen Beinen erhob sie sich vom Bett, stellte erst jetzt fest das sie ein Shirt von Kenny trug.
 

Leise lief der Rotschopf durch dass Zimmer, sammelte unterwegs Socken ihres Gastgebers auf und eine Shorts aus dessen Kommode und zog sie über ihren eigenen Slip.
 

Immer noch leise verließ sie das Zimmer des Älteren, ging durch den Flur in der oberen Etage und wollte gerade die Treppe herunter gehen als sie schlagartig inne hielt.
 

„Was willst du hier Stan?“, die Stimme des Blonden klang genervt, von ihrem Standpunkt aus konnte sie ihn jedoch nicht sehen.
 

„Ich möchte Kyle sprechen, wo ist er?“, auch ihr bester Freund klang genervt.
 

„Er schläft noch, das habe ich dir am Telefon doch schon gesagt.“
 

„Was mich zu der Frage bringt: warum gehst du an sein Handy?“, für einen Augenblick kehrte Stille ein, ein lautes genervtes Seufzen seitens des Größeren war zu hören.
 

„Weil er geschlafen hat. Nur weil du ihn auch gleich drei Mal hintereinander angerufen hast... sonst wäre ich nicht ran gegangen. Was genau ist jetzt dein Problem Stan?“, die Spannung zwischen den Beiden stieg an, das war auch für die Rothaarige zu spüren.
 

„Hast du ihn endlich dazu gebracht mit dir zu schlafen?“, den abfälligen Ton konnte der Schwarzhaarige nicht zurück halten und irgendwie traf er damit nicht nur bei Kyle einen Wundenpunkt.
 

„Selbst wenn er so wäre, was geht es dich an?“, Provokation war immer eine Abwehrhaltung des ärmeren Teenagers.
 

„Man Kenny! Kyle ist nicht schwul!“
 

„Woher willst du das wissen?“, es schockierte die Jüngere schon sehr dass das Gespräch zwischen ihnen kurz davor war in einen Streit auszuarten und das wegen ihr.
 

„Er ist mein bester Freund Kenny, das würde er mir wohl sagen.“
 

„Nur weil er dein bester Freund ist heißt es nicht, dass er dazu gezwungen ist dir alles zu sagen. Bist du 18 oder 8?“, nun konnte der Rotschopf ein lautes Seufzen von Stan hören.
 

„Warum ist es dir so wichtig ihn ins Bett zu kriegen? Weil er einer der einzigen ist, die du noch nicht hattest?“, das der Blonde über diese Frage nicht erfreut war wusste Kyle, aber auch sie selbst fand die Frage alles andere als in Ordnung.
 

„Stan, wie lange ist es her dass ich dir erzählt habe, dass ich in Kyle verliebt bin?“, bei der Gegenfrage machte das Herz der Jüngeren einen kleinen Sprung. Selbst das hatte Kenny ihr nicht gesagt.
 

„Vielleicht vor ein oder zwei Jahren?“
 

„Und dann glaubst du ich würde nur aus solch einem Grund mit ihm schlafen wollen?“
 

„Warum denn sonst? Du hast doch eh jede Woche ne Andere am Start. Da soll man dir deine Gefühle glauben?“
 

„Nicht jeder schmachtet verzweifelt jemandem hinter her Stan. Ich liebe Kyle, ich würde ihn nie verletzten wollen und da er bis vor kurzem kein Interesse an mir hatte heißt das nicht, dass ich mich nicht amüsieren darf.
 

Ja ich bin vielleicht pervers, aber glaube nicht ich hätte dabei nie seine Gefühle im Hinterkopf“, die Jüdin biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte das Gefühl sie sollte diese Unterhaltung nicht mit anhören.
 

„Und du glaubst das Kyle das gut findet? Er ist nicht wie du“, bei Stan's Worten musste der Größere leicht lachen.
 

„Nein, dass weiß ich. Sonst hätte er sich die letzten zwei Jahre nicht selbst so mit Gefühlen für jemandem kaputt gemacht der ihn nicht will.“
 

„Von wem spricht du?“
 

„Das reicht jetzt Kenny“, das für die anderen Beiden plötzliche auftauchen der Kleineren sorgte für Stille, ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen.
 

„Du musst dich nicht rechtfertigen, okay?“, sie sah den Jungen mit den blonden Haaren kurz an, ehe ihr Blick u ihrem besten Freund wanderte.
 

Der musste erst einmal mit dem Erscheinungsbild der Anderen verarbeiten.
 

„Was ist denn Stan?“, die Smaragde richteten sich auf den Jungen an der Eingangstür, der sich leicht räuspern musste.
 

„Ich wollte nur sicher gehen dass er dir nicht zu nahe gekommen ist“, sein Blick wanderte vor ihr zu Kenny, der ihn kühl anblickte.
 

„Ich glaube ich kann ganz gut alleine auf mich aufpassen“, ihr Blick wurde wütend, sie verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Da bin ich mir bei Kenny nicht so sicher“, Stan zog eine Augenbraue hoch und musterte sie eindringlich.
 

„Stan nur weil du eifersüchtig bist das du bei Wendy nicht mehr landest“, fing der blonde Teenager grinsend an, ging zu der Jugendlichen herüber und legte seine Arm um ihre Schulter.
 

„Musst du Kyle nicht seine Chance versauen“, mit dem Ende seines Satzes zog er sie näher zu sich. Überrumpelt ließ die Rothaarige dies geschehen, aber die plötzliche Körpernähe störte sie trotzdem nicht.
 

„Was redest du denn da? Kyle steht nicht auf Männer“, nun war es an der Jüngeren mit den Augen zu rollen.
 

„Ich bin durchaus in der Lage zu entscheiden auf wen oder was ich stehe Stan.“
 

„Soll das heißen ihr hattet was miteinander?“, dieses mal rollten beide Personen gegenüber des Schwarzhaarigen mit den Augen.
 

„Selbst wenn, was genau würde das ändern Stan? Rein gar nichts oder? Ich bin immer noch Kyle Broflowski, nur dass ich eben keine Freundin an meiner Seite haben werde.“
 

„Wir reden hier gerade von Kenny! Der Kerl behauptet er liebt dich seit Jahren und vögelt jede Woche jemand anderen!“
 

„Na und?Er hat es endlich geschafft mich von den unnötigen Gefühlen für dich abzulenken und mich merken lassen dass du niemals das selbe empfinden würdest wie ich“, die beiden Jungen sahen das Mädchen schockiert an, die mittlerweile

vor Aufregung nach Atem rang.
 

„Was?“, missverstanden sahen die blauen Augen in das Gesicht seines besten Freundes.
 

„Du hast mich schon richtig verstanden. Die Person in die ich die letzten zwei Jahre verliebt war warst du“, Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, sie biss sich leicht auf die Unterlippe und wand ihren Blick ab.
 

„Kyle...das...du“, er wusste nicht was er sagen sollte, dass waren zu viele Informationen gewesen.
 

„Du gehst jetzt besser Stan“, kühl sah der Blonde ihn an, dieses Mal folgte der Angesprochene der Aufforderung wortlos.
 

Er zog die Tür hinter sich zu und ließ einen verwirrten Rotschopf zurück. Warum machte er auch alles nur unnötig kompliziert?
 

X
 

Die Türklingel ließ den Mann hinter seiner Zeitung aufblicken, fragend schaute er zu seiner Frau, die lediglich mit den Schultern zuckte. Eilig lief sie aus de Küche, durch das Wohnzimmer an die Haustür und öffnete diese.
 

„Guten Morgen Ms. Tweak. Ich müsste bitte mit Tweek sprechen“, der Polizist vor ihrer Tür irritierte sie mehr als er es wohl wollte.
 

„Sicher, wollen sie rein kommen?“, sie machte einen Schritt zur Seite und ließ den Mann herein.
 

„Vielen Dank“, zusammen mit ihm lief sie ins Wohnzimmer.
 

„Schatz, kannst du bitte einen Kaffee fertig machen?“, ihr Mann stand mittlerweile an der Küchentür.
 

„Ich hole Tweek schnell“, sie ließ die Männer alleine und lief in das erste Stockwerk. An der Zimmertür ihres Sohnes angekommen klopfte sie mehrfach an, s kam keine Reaktion. Leise öffnete sie die Zimmertür, schaltete das große Licht im Raum an damit sein der Dunkelheit überhaupt etwas sehen konnte.
 

Sogleich vernahm sie zwei Stimme aus einer Ecke des Raumes in der das Bett stand.
 

Verschlafen richtete sich Tweek von der weichen Unterlage und der Wärmequelle in dessen Armen sie lag auf. Auch Craig murrte leise als er das Licht durch die geschlossenen Lider sehen konnte.
 

„Oh, entschuldige Schätzchen“, sie musste etwas schmunzeln, ehe ihr wieder einfiel warum sie ihren Sohn wecken wollte.
 

„Ein Polizist ist unten und möchte dich sprechen, beeil dich bitte, ja?“, nach diesem Satz verließ sie das Zimmer wieder und schloss die Tür.
 

Sofort war die Blondine hell wach, erschrocken blickte sie auf den halb schlafenden Jungen neben sich.
 

„Craig! Argh!“, der Angesprochene blinzelte verschlafen, mit einer Hand strich er ihr durch die Haare.
 

„Keine Angst, ich komme mit runter.“
 

Fünf Minuten später kamen die beiden Jugendlichen zu den drei Erwachsenen ins Wohnzimmer. Die Eltern der Jüngeren sahen sie besorgt an, zusammen mit Craig blieb sie vor dem Kaffeetisch stehen. Den Blick auf den Tisch gerichtet nestelte sie mit den Händen am Bund ihres Hemdes herum.
 

„W-was – urgh – kann ich n-noch für sie tun?“, sie zuckte mit dem rechten Auge, atmete unruhig ein und aus.
 

„Wir haben gestern Abend noch die drei Täter befragt und zwei von ihnen haben ein Geständnis abgelegt... jedoch wollen sie jetzt eine Anzeige gegen Craig aufsetzten wegen Körperverletzung“, innerlich hatte sich der Kaffeejunkie zuerst gefreut, als das nächste folgte bekam sie ein schlechtes Gewissen.
 

„W-wieso?“, entsetzt schauten die großen Augen nun in das Gesicht der Polizisten.
 

„Weil das ihr Recht ist“, die stumpfe Antwort sorgte für nur noch mehr Verwirrung.
 

„Ihr Recht?! Urgh... er h-hat mich d-doch nur verteidigt!“, das ihre Stimme so laut wurde erstaunte nicht nur ihre Eltern sondern auch Craig. Die Hand auf ihrer Schulter ließ sie stark zusammen zucken.
 

„Ist schon okay, mach dir um mich keine Gedanken. Was passiert nun mit ihnen?“, Craig wollt nicht das sich die Jüngere noch weiter aufregen musste.
 

„Ihre Familien haben die Kautionen bezahlt und sie werden bis zur Verhandlung weiter ganz normal ihrer Wege gehen dürfen. Letztlich war es nur ein Versuch der Vergewaltigung und bei körperlicher Nötigung besteht kein zwingender Haftungsgrund solange sie nicht versuchen zu verschwinden“, noch mehr Tatsachen die die Kleinste der Runde frustrierten.
 

„Vielen Dank für die neuen Informationen“, der Schwarzhaarige merkte das der Andere gerade die Sprache fehlte.
 

„Solltest du noch Fragen haben, wir stehen dir jederzeit zur Verfügung Tweek“, der Officer drehte sich kurz zu ihren Eltern um.
 

„Ich finde alleine heraus und vielen Dank für den Kaffee“, er nickte ihnen zu und verließ das Haus.
 

„Tweek, was ist passiert?“, ihr Vater sah sie eindringlich an, auch ihre Mutter hatte den Blick auf sie gerichtet. Überfordert kratze sich die Gefragte am linken Unterarm, sie drehte ihren Kopf zur Seite.
 

„Tweek ist am Freitagabend auf dem Schulhof der Grundschule überfallen worden von drei Blödmännern“, irgendwie wollte er der Jüngeren helfen.
 

„Und die wollten ihn...“, schockiert über die Ereignisse hielt sie sich eine Hand vor den Mund.
 

„Ja... C-Craig hat – nargh – mir geholfen“, endlich fand sie ihre Stimme wieder, Tränen liefen über die blassen Wangen.
 

„Mein kleiner Liebling“, ihre Mutter erhob sich von ihrem Sessel und lief herüber zu ihr und nahm sie in den Arm.
 

„Er t-tut mir – eerk – l-leid Mum“, wofür genau sich Tweek entschuldigte wusste sie selbst nicht. Die Blondine spürte den Griff ihrer Mutter stärker werden, ehe sie anfing leise zu schluchzen.
 

Die ganze Situation war zu viel für sie, wieso musste ihr das ausgerechnet passieren?
 

TBC

Immer wieder Montag

Immer wieder Montag
 

Craig beobachtete wie die Blondine mit gezielten Schritten näher an den Tisch kam an dem er selbst mit Clyde und Token saß.
 

„Urhg...M-morgen“, ihr rechtes Auge zuckte leicht, die Beiden anderen Jugendlichen am Tisch sahen das Mädchen fragend an.
 

„C-Craig, ich brauch – argh – d-deine Hilfe“, nervös und hilfesuchend sahen die grün-braunen Augen in das Gesicht des Schwarzhaarigen, er seufzte lautlos und erhob sich von seinem bequemen Platz.
 

Clyde und Token schauten sich abwechselnd an, dann sahen sie zu ihrem besten Freund.
 

„Craig?“, der Name verließ Clyde's Lippen, der Gefragte grinste nur schwach.
 

„Ich erklär's euch später“, dann wandte er sich zu Tweek, die nach immer nervös von einem Bein auf das Andere hüpfte.
 

„Dann kümmern wir uns um dein Problem“, er strich der Kleineren durch die Haare. Widerwillig ließ sie es mit sich machen und die Beiden ließen die Jungs verwirrt zurück.
 

„Was war denn das?“, noch leicht fassungslos schaute Token ihnen hinter her.
 

„Das wüsste ich auch gerne.“
 

„D-da...“, am Anfang eines Ganges blieb die Kleinere plötzlich stehen, deutete mit ihrer einen Hand in eine Richtung. Vor einem Klassenraum standen Kenny und Kyle, die auf den Kaffeejunkie zu warten schienen.
 

„Soll ich ihnen sagen was genau passiert ist?“, etwas Anderes konnte der Ältere sich nun als Anliegen nicht erklären.
 

„B-bitte“, erwartungsvoll sah Tweek den Anderen an, der nur schwach mit dem Kopf schüttelte.

Zusammen setzten sie sich wieder in Bewegung, als sie die anderen Zwei beinahe erreicht hatten zogen sie ihre Aufmerksamkeit auf sich.
 

„Und, hast du dir jetzt genug Unterstürzung geholt?“, skeptisch fixierten die Smaragde den Ältesten der Runde, der die Hände in die Hosentaschen steckte.
 

„Broflowski, wenn du wissen willst was Tweek dir nicht sagen möchte, dann solltest du froh sein, dass er mir erlaubt hat es dir zusagen“, kühl blitzen die dunkelblauen Augen den Rotschopf an. Diese wollte gerade noch etwas sagen aber der Blonde neben ihr hielt sie davon ab.
 

„Nun lass Craig doch erst mal erzählen, okay?“, er lächelte leicht und das Lächeln verfehlte seine Wirkung nicht.
 

„Ich bin gespannt“, sie schaute abwechselnd zwischen den Beiden gegenüber hin und her.
 

„Nun, Freitagabend ist Tweek ja überfallen worden und die Typen die das gemacht haben wollten mehr als nur Geld oder sonstige Wertgegenstände von ihm“, er wollte das eine Wort nicht in den Mund nehmen.

Kyle und Kenny brauchten einen Augenblick um zu verstehen wovon er da sprach, ehe der Größere der Beiden entsetzt in das Gesicht der Blondine sah und der Rotschopf sprachlos war.
 

„Du... ihr, ihr habt die aber angezeigt oder?“, so recht wusste die Jüdin nicht was sie sagen sollte.
 

„Ja... h-haben wir“, ein schwaches Lächeln lag auf den blassen Lippen des Kaffeejunkies.
 

„Craig – urgh – h-hat mir sehr geholfen, a-also mach dir bitte k-keine Gedanken mehr“, nun schaute sie zu dem Jungen neben ihr, der ebenfalls schwach lächeln musste.
 

„Falls du irgendwie noch Hilfe brauchst Tweek, ich bin für dich da okay?“, es war seltsam mit anzusehen wie sich die Beiden ihr gegenüber so gut verstanden. Ebenso wusste sie nicht genau was sie noch sagen sollte. Was wohl in der Jüngeren vor ging nachdem was ihr passiert war?
 

„V-vielen – eerk – Dank.“
 

x
 

„Also Craig, was läuft da zwischen dir und dem blonden Freak?“, der Brünette schaute seinen besten Freund eindringlich an. Die ganze Zeit in der Schule hätte der Ältere zu dem Thema geschwiegen, nun konnte er dieser Frage nicht mehr aus dem Weg gehen. Außerdem interessierte es nicht nur Clyde sondern auch den anderen besten Freund von Craig der anwesend war.
 

„Clyde... was willst du denn jetzt von mir hören?“, der Gefragte drehte sich auf seinem Stuhl herum und zog eine Augenbraue hoch. Eigentlich trafen sie sich Montagsabends um zu lernen und nicht um über das Wochenende zu sprechen oder sonstige Beziehungsdinge.
 

„Hast du ihn schon flachgelegt?“, das Grinsen auf den Lippen des Jüngeren wurde breiter.
 

„Nein. Um ehrlich zu sein habe ich irgendwie Gefühle für Tweek“, sein Blick wurde ernst, seine beiden Freunde waren kurz perplex ehe der Brünette wieder das Wort ergriff.
 

„Das ist dir wirklich ernst oder?“, die Antwort war ein Nicken, auf Token's Lippen legte sich ebenfalls ein breites Grinsen.
 

„Du und Tweek... vor einem Jahr hätte ich mindestens 100$ dagegen gewettet“, mit seiner Aussage brachte er die anderen Beiden zum Lachen.
 

„Da geb ich dir vollkommen Recht“, selbst Craig hätte das nicht für Möglich gehalten.
 

„Und was sagt er dazu?“, Clyde hatte seinen besten Freund fixiert, der leicht mit den Schultern zuckte.
 

„Keine Ahnung... ich glaube für ihn ist das alles noch viel verwirrender als für mich. Er hat sicher auch noch den ganzen Kram im Hinterkopf mit dem ich ihm die letzten Jahre das Leben schwer gemacht habe“, bei dem Gedanken daran wurde ihm ganz anders.
 

Irgendwas in ihm hatte sich wirklich um 180° gedreht, dass er sich im Endeffekt so mies fühlte wenn er an die Schikane zurück dachte.
 

„Ich glaube ihr Beide seit klar genug um das so aufzuarbeiten dass es zwischen euch wieder stimmt. Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du endlich eingesehen hast wie dämlich das Ganze doch war“, Token war einer der Wenigen die von Anfang an sein Verhalten Tweek gegenüber scharf kritisiert hatte und das obwohl sie so gute Freunde waren.
 

„Ich bin einfach nur froh das er mir eine Chance gibt alles wieder gut zu machen, so gut es eben geht“, auch dem Schwarzhaarigen war klar das er nichts rückgängig machen konnte, aber wollte es besser machen in der Zukunft.
 

Unsicher suchten die grün-braunen Augen den Schulhof nach irgendeinem Lebenszeichen ab, so langsam gab sie die Hoffnung jedoch auf.
 

Warum hatte sie sich nicht die Namen von Craig geben lassen?
 

Ein lautlosen Seufzen verließ Tweek's Lippen, sie zuckte leicht und wollte sich gerade wieder auf den Weg zurück nach Hause machen, als ihr bekannte Stimmen ertönten.
 

Der angesammelte Mut verließ die Blondine auf einen Schlag, sie wollte gehen, aber das war keine Option. Tief atmete der Kaffeejunkie ein, lief in die Richtung aus der die Stimmen kamen.
 

Nach wenigen Momenten kam sie vor dem alten, kleinen Holzhaus zum Stehen, an dem die drei Typen standen und eine rauchten.
 

„Oh, wen haben wir denn da?“, der Brünette der ihr vor einigen Tagen noch an die Wäsche wollte sah sie amüsiert grinsend an.
 

Die anderen Beiden sahen sie auch grinsend an, ein kalter Schauer lief der Jüngeren über den Rücken.
 

„Arhg... l-lasst die An-Anzeige gegen Tucker fallen“, ernst sah sie den Typen an, der auf sie zukam.
 

„Und wie kommst du darauf dass wir das tun werden?“, nicht mal mehr ein Meter lag zwischen ihnen, unsicher schauten die Augen in das Gesicht des Größeren. Mit einem Grinsen hauchte er ihr den Rauch seiner Zigaretten ins Gesicht, angewidert verzog sie das Gesicht und hustete leicht.
 

„Zieh du deine Anzeige zurück und wir ziehen die von Tucker zurück“, die Beiden im Hintergrund mussten Lachen, die Teenagerin wandte ihren Blick wieder ab.
 

„D-das kann i-ich – eerk – nicht“, sebst wenn sie es wollte würden ihre Eltern ihr einen Strich durch die Rechnung machen.
 

„Hmm...“, ihr Gegenüber schien zu überlegen, ehe das Grinsen auf seinen Lippen noch breiter wurde. „Okay, ich mach dir einen Deal Tweek“, als ihr Name über seine Lippen kam musste sie leicht zucken, sah wieder in die dunkelbraunen Augen

des Älteren.
 

„Du wirst etwas für uns tun und wir lassen die Anzeige gegen Craig fallen, einverstanden?“, auffordernd zog er eine Augenbraue hoch, an ihrem Gesicht konnte er ablesen dass sie angestrengt zu überlegen schien.
 

„Was so-sol ich – ngh – für euch t-tun?“, der Blonden war bewusst das sie es ihr nicht vorher sagen würden. Ebenso war sie sich sicher, dass sie es niemals freiwillig machen würde, wenn es nicht für Craig wäre.
 

„Entscheide dich, dann kannst du dir aussuchen ob du es jetzt oder später machen möchtest... allerdings, je schneller du uns den Gefallen tust, desto schneller werden wir Tucker entlasten“, das Grinsen wurde fieser als er den größer werdenden Konflikt der Anderen beobachten konnte.
 

„G-gut...“, sie bbiss sich auf die Unterlippe, blickte ihn verunsichert an.
 

„W-was soll ich – urgh – machen?“
 

„Craig!“, wütend kam seine Mutter mit dem Telefon in der Hand in sein Zimmer, ließ die drei Freunde abrupt verstummen.
 

„Bist du taub? Telefon für dich!“, sie hielt ihm den weißen Gegenstand entgegen. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch, lief herüber und nahm den Hörer an sich.
 

„Tucker?“, aus reiner Gewohnheit meldete er sich mit seinem Namen, seine Mutter verließ genervt das Zimmer.
 

„Ah Craig, hier ist Officer Grimm. Ich wollte dir nur eben mitteilen, dass die drei Männer die du zusammen mit Tweek angezeigt hast die Anzeige wegen Körperverletzung zurück gezogen haben“, die guten Neuigkeiten konnten ihn nicht glücklich machen. Irgendwas stimmte damit doch nicht.
 

„Okay, vielen Dank für den Anruf“, Craig wusste nicht was er dazu sagen sollte. Der Officer wusste sicherlich auch nicht wieso sie sich dazu entschlossen hatten.
 

„Einen schönen Abend noch“, damit legte sein Gesprächspartner auf, verdutzt wurde er von den anderen zwei Anwesenden angeschaut.
 

Ohne ein Wort zu sagen ergriff er sofort sein Handy und wählte die neuste eingespeicherte Nummer. Nach einigen Augenblicken nahm jemand am anderen Ende der Leitung ab.
 

„Hm... was kann ich für dich tun Tucker?“, die Stimme war nicht die, die er hören wollte.
 

„Tweek ist im Augenblick leider nicht zu sprechen. Es tut mir leid“, die Mundwinkel des Älteren zuckten leicht.
 

„Was habt ihr mit ihm gemacht?“, die Blicke seiner Freunde im Raum wurden fragender.
 

„Du kannst sie ja gerne selbst abholen“, nach diesem Satz legte der andere Mann am Ende einfach auf.
 

„Craig, was ist los?“, die Frage die den beiden Jugendlichen auf der Zunge lag stellte der Jüngste der Runde letztlich.
 

„Tweek ist in Schwierigkeiten“, bei den Vorstellungen die sich in seinem Kopf breit machten wurde ihm schlecht.

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren nahm er seine Jacke von der Stuhllehne und zog seine Schuhe an.
 

„Ihr könnt gerne hier bleiben oder machen was ihr wollt“, er wollte nicht noch mehr wertvolle Zeit verlieren.

Mit schnellen Schritten verließ er sein Zimmer, seine beiden Freunde stolperten ihm eilig hinter her
 

„Craig, wo willst du jetzt noch hin?“, die Frage seiner Mutter ignorierte er gekonnt, die Tür fiel beinahe ins Schloss als die Anderen ihm hinter her liefen.
 

„Renn doch nicht so!“, Clyde und Token hatten große Mühe ihm hinter her zu kommen, schafften es aber nach einigen Metern endlich.
 

Die Schritte des Schwarzhaarigen wurden schneller je näher sie der Grundschule kamen, durch ein Loch im Zaun am Schulhof konnten sie diesen betreten, suchend blickten die Augen des Ältesten sich um.
 

„Tweek!“, es war ihm egal ob diese Idioten noch hier waren, zur Not würde er ihnen dieses Mal eine richtige Abreibung verpassen.
 

Seine Freunde suchten nun ebenfalls nach dem Blonden Kaffeejunkie den Craig hier irgendwo vermutete.
 

Nur nach wenigen Minuten war der Brünette an dem kleinen Spielhaus angekommen und hatte die Gesuchte entdeckt.
 

„Craig!“, er lief zu der Person am Boden des Häuschens herüber. Zitternd hatte die noch gar nicht wahrgenommen dass Clyde vor ihr stand.
 

„Tweek!“, erst die Stimme von Craig ließ sie aufblicken, verschwommen konnte sie den Größeren nur erkennen, Tränen liefen über die hellen Wangen, ein schwaches aber auch erleichtertes Lächeln legte sich auf die schmalen Lippen.
 

„Craig...“, sie musste mehrfach blinzeln, der Größere kniete sich sofort zu ihr herunter, die dunkelblauen Augen sahen sie besorgt an.
 

„Was ist passiert?“, noch war er nicht in der Lage zu deuten was mit Tweek passiert war. Beim genaueren Mustern des Gesichtes der Jüngeren fiel ihm das blau rot unterlaufene Auge auf, ebenso wie die zerknüllten Taschentücher die hinter ihr auf dem Boden lagen.
 

Erst jetzt bemerkte er dass die Blondine stärker und unregelmäßiger zitterte als sonst.
 

„Ich“, bevor sie jedoch weiter sprechen konnte übermannte sie die Übelkeit, zum Glück ihres Gegenübers drehte den sich zur Seite weg um sich zu übergeben.
 

Fassungslos standen die anderen Teenager hinter ihrem besten Freund, Beide hatten schon verstanden was dem Kaffeejunkie passiert sein musste. Langsam fingen auch die Räder in Craig's Kopf an sich einen Reim aus der gesamt Situation zu machen.
 

„Du...du hast doch nicht“, seine Stimme war leise, innerlich musste er sich mit der bitteren Realität konfrontieren und legte seiner Gegenüber eine Hand auf die Schulter.
 

Diese hingegen schaute auf den Holzboden, mehr und mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen.
 

„Ich“, schwach schüttelte sie ihren Kopf, ein lautes Schluchzen verließ ihre Lippen. Warum war sie nur so naiv?
 

„Tweek“, überfordert schüttelte auch Craig den Kopf, zog die Person vor sich sogleich in seine Arme und drückte sie eng an sich.
 

„Es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid.“
 

x
 

Genervt ließ der Rotschopf sich auf ihr Bett fallen, die Augen für einen Augenblick geschlossen ging sie in sich. Irgendwie war es alles in allem ein total ätzender Montag gewesen. In der Schule konnte sie sich nicht wirklich konzentrieren und hatte sicher die beiden Arbeiten, die sie geschrieben hatten, in den Sand gesetzt.
 

Und das alles nur wegen ihrem blöden besten Freund. Stan hatte sie den ganzen Tag auch ignoriert, nicht einmal eine vernünftige Begrüßung hatte Kyle bekommen. Dabei hatte er doch gar keinen Grund auf die Jüdin wütend zu sein, sie war doch die der er am gestrigen Tag Vorwürfe gemacht hatte nur weil sie alleine bei Kenny übernachtet hatte.
 

Im Endeffekt war sogar nichts zwischen ihnen gelaufen außer das Rumgeknutsche auf dessen Couch. Der Blonde meinte ihr wäre plötzlich so unwohl geworden, durch den ganzen Alkohohl, dass er sie nur ins Bett gebracht habe. Und Kyle

vertraute ihm.
 

„Urgh“, murrend über das ganze Wirrwarr in ihrem Kopf drehte sie sich auf den Bauch und griff das Buch vom Nachttisch.
 

Dank ihrer Mutter war sie auch den ganzen Nachmittag beschäftigt gewesen und hatte einer Gruppe von 13Jährigen Nachhilfe in Mathe geben müssen.
 

Es war nicht so das die Rothaarige ihrem Bruder nicht helfen wollte, aber Ike's Freund ewaren einfach ein Fall für sich. Ob sie selbst in dem Alter so daneben gewesen war?
 

Ehe sie sich aber mit dem Buch befassen wollte machte sie leise Musik über ihr Smartphone an um die unangenehme Stille nicht ertragen zu müssen.
 

Schneller als gedacht sorgte der Krimi dafür das die Lider der Liegenden schwerer wurden, der ganze Stress in den letzten Tragen war wohl doch größer als gedacht gewesen.
 

Kyle schaffte es nicht einmal das Buch zur Seite zu legen, im Land der Träume versinkend sackte sie auf diesem zusammen.
 

Leider war ihr der wohltuende Schlaf nicht gegönnt, keine halbe Stunde später spürte sie wie ihr jemand sanft gegen die Schulter tippte um sie zu wecken.
 

Unzufrieden blinzelten die Smaragde mehrfach, verschlafen hob sie den Kopf von der harten Unterlage und sah in ein sehr bekanntes Gesicht.
 

„Stan?“, der Großteil ihres Gehirns war noch damit beschäftigt wach zu werden, auch ihre Augen sahen den Größeren fragend an.
 

„Was möchtest du hier?“, mit solch einem Besuch hatte Kyle nicht mehr gerechnet. Im Blick des Anderen konnte sie erkennen dass auch er einen anstrengenden Tag gehabt haben musste.
 

Die Beiden kannten sich seit dem Kindergarten und waren so lange schon beste Freunde, es gab kaum eine Situation die sie nicht zusammen durchgestanden hatten. Oft dachte die Jüngere auch das Stan sie besser kennen würde als sie sich

selbst.
 

„Ich wollte noch einmal in Ruhe mit dir reden. Bist du jetzt wach?“, das leichte Grinsen trieb eine schwache Röte in ihr Gesicht. Sogleich setzte sie sich aufrecht auf die bequeme Unterlage und musterte den Jungen am Bettrand.
 

„Ich bin ganz Ohr.“
 

Die Musik aus dem Handy wurde von der Besitzerin leiser gestellt, sie zog die Beine an sich um sich in den Schneidersitz zu setzen.
 

„Deine Worte gestern oder eher die ganze Situation bei Kenny tut mir leid“, der Schwarzhaarige wand seinen Blick ab. Dennoch spürte er den skeptischen Blick seitens der Anderen und wusste das sie die Stirn runzelte.
 

„Es würde mich niemals stören wenn du schwul wärst, du wärst für mich immer noch der Gleiche. Ich war nur so geschockt das du mir das nie erzählt hast“, die Jüngere wusste das diese Aussage nicht das Einzige war was Stan zu sagen hatte, trotzdem musste sie sich dazu äußern.
 

„Was hätte ich dir bitte sagen sollen? 'Hey Stan! Ich hab bemerkt dass ich schwul bin! Wie fragst du? Na ich steh auf dich!'“, die Stimme war voller Sarkasmus, ihr Gesprächspartner sah sie wütend an.
 

„Es ist mir ernst Kyle!“
 

„Mir auch Stan! Was erwartest du denn? In der Zeit in der ich gemerkt habe dass ich mich in meinem besten Freund verliebt habe, hat der wieder total seiner Exfreundin nach getrauert. Glaubst du nicht dass die Situation damals für mich nicht auch übelst anstrengend war?“, Stan wollte etwas sagen, aber mit der Erzählung brachte ihn die Andere aus seinem Konzept.
 

„Ich bin sicher nicht leicht damit klar gekommen das ich homosexuell bin. Meine Eltern sind streng gläubig und so hoch angesehen ist das in unserer Kultur nicht. Und um dir deine nächste Frage zu beantworten: sie wissen es. Toll finden Beide es nicht aber ich bin ihr Sohn, sie lieben mich so wie ich bin“, mit niemandem hatte die Jüdin bis jetzt über ihr Outing gesprochen.
 

Kenny hatte sie mal gefragt, aber da hatte sie gekonnt abgeblockt. Das ganze Thema war für sie sehr sensibel, es ging immer hin um die stärksten Gefühle auf die sie selbst leider keinerlei Einflusss hatte.
 

„Kannst du mir nicht vertrauen oder warum hast du es mir trotzdem nie gesagt? Du weißt das ich dich nicht so lange gelöchert hätte bis du mir gesagt hättest das ich der bin, den du mochtest“, die Saphire beobachteten wie sich in der
 

Mimik der Gegenüber was veränderte. Nicht zum positiven, schnell wollte er das Thema wechseln.
 

„Und wieso jetzt ausgerechnet Kenny? Nicht das ich was persönlich gegen ihn habe, aber er ist ein Playboy schlecht hin. Ständig hat er Sex mit anderen Menschen, du hast was anderes verdient als so jemanden“, kurz drehte der Ältere seinen Kopf zur Seite und schaute auf sein Handy.
 

„So jemanden?“, fragend zog sie eine Augenbraue hoch. So ganz nachvollziehen warum Stan ihn nun so schlecht machte konnte sie irgendwie nicht.
 

„Ich dachte Kenny ist dein Freund. So schlecht redet man nicht über gute Freunde“, Wut breitete sich in ihr aus. Kyle musste sich eingestehen dass sie anfangs auch nicht richtig verstanden hatte warum ihr blonder Freund behauptete er würde sie lieben und gleichzeitig ging er mit Anderen in die Kiste. Langsam aber sicher hatte sich der ärmere Teenager doch in ihr Herz hervor gekämpft.
 

„Er ist ja mein Freund, aber ich finde du hast etwas besseres verdient als Kenny. Wenn du nicht mit ihm schlafen willst lässt er dich eh wieder fallen. So ein Typ ist er nun einmal“, jedes Wort trieb die Wut in der Kleineren mehr an.
 

„Stan! Wie kannst du nur so etwas sagen? Du kennst ihn doch gar nicht gut genug ihm das zu beurteilen.“
 

„Du doch auch nicht oder?“, die Frage sollte sie aus der Reserve locken, aber so schnell gab sie haltlosen Anschuldigungen nicht nach.
 

„Kyle, ich mache mir nur Sorgen um dich! Wenn er dich enttäuscht nachdem du die letzten Jahre schon unglücklich warst, dann konnte ich mir das nicht verzeihen“, vorsichtig griff er nach einer der beiden Hände der Anderen und drückte sie leicht.
 

Unsicher schauten die Smaragde in das Gesicht des Gegenüber.
 

„Es lag an mir dass du so unglücklich warst, ich will dir nur mehr Leid ersparen“, Stan wurde zum Ende seines Satzes leiser, beobachtete amüsiert wie sie leicht rot wurde. Was für eine Schiene fuhr der Größere denn da jetzt?
 

„Du musst dir um mich keine Sorgen machen, ich weiß ganz genau mit wem ich glücklich sein kann und möchte“, dem kleinen Gefühlsfunken der irgendwo tief in ihr auf ähnliche Gefühle von Stan gewartet hatte wollte sie keine Chance mehr

geben. Der Andere hatte sich das Ganze selbst versaut, in den letzten Wochen war Kyle für ihn wie Luft gewesen und das hatte dem Rotschopf am meisten zugesetzt.
 

„Kyle“, die tiefe Stimme die plötzlich näher so wie lauter war als zuvor ließ sie irritiert aufsehen, nur noch wenige Zentimeter waren die dunkelblauen Augen entfernt.
 

„Ich möchte dass du mir noch eine Chance gibst Ich glaube ich bin Wendy nur hinter her gelaufen weil ich nicht wahr haben wollte, dass die Person die ich eigentlich mag genau vor meiner Nase war. Und das schon seit so vielen Jahren“, die Röte auf den hellen Wangen nahm einen dunkleren Ton an, sprachlos versuchte sie zu sortieren was der Junge gerade gesagt hatte.
 

Das war ein eindeutiges Geständnis, naja nicht super eindeutig, aber jeder mit ein bisschen Verstand konnte die Kernaussage verstehen.
 

„Dir ist bewusst, dass das ein wenig spät kommt oder?“, irgendwie waren die Gefühle für Kenny in den letzten Wochen viel intensiver geworden, von Liebe wollte sie noch nicht sprechen, aber der Blonde gab ihr ein angenehmes Gefühl von Geborgenheit und Wärme, dass sie sich schon lange gewünscht hatte.
 

„Ich kann dir alles geben was er dir gibt, wenn nicht sogar mehr Kyle. Ich kenne dich wohl besser als mich selbst“, mit seinem Satz überwand er den restlichen Abstand und küsste die Kleinere stumpf.
 

Überrumpelt war sie für einen kurzen Moment regungslos ehe sie die rechte Hand hob um die unüberlegte Handlung des Anderen zu stoppen. Leider hatte Kyle die Rechnung ohne den Älteren gemacht. Stan reagierte schneller als gedacht, fing ihre Hand im Flug ab und drückte sie runter auf die weiche Unterlage. Mit der Anderen tat er genau das Gleiche, erstickte einen protestierenden Laut seitens seiner Gegenüber.
 

Es war nicht richtig. Dieser Gedanke hämmerte immer wieder in ihren Gedanken. Das hier war nicht Kenny... es war nicht Kenny!
 

Den Kopf wieder klar bekommend drehte sie diesen zur Seite, atmete hektisch ein und sah Stan aus den Augenwinkeln wütend an.
 

„Was fällt dir eigentlich ein Stan?“, ihre Stimme war leise, das Grinsen auf den Lippen des Schwarzhaarigen wurde ein wenig breiter.
 

„Kenny hat dich doch auch so rum gekriegt“, sprachlos drehte die Rothaarige ihren Kopf wieder zu ihrem besten Freund.
 

„Bitte?“
 

„Ich glaub du hast mich schon ganz gut verstanden Kyle. Wenn er dich so von sich überzeugen kann, kann ich das mit Sicherheit auch“, ohne auf noch eine Reaktion zu warten zog der Ältere seine Gegenüber näher an sich heran und drückte seine Lippen erneut auf ihre.
 

Unterdrückt protestierte sie erneut, die Hände wurden wieder abgefangen bevor sie sich richtig zur Wehr setzten konnte.
 

Im nächsten Moment wurde jedoch die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet, beide Jugendlichen auf dem Bett konnten nicht sehen, wer den Raum betreten hatte, aber als die Tür wieder ins Schloss fiel und keine stimmliche Reaktion kam wusste Kyle, dass es wieder ihre Mutter noch ihr Bruder gewesen sein konnten.
 

„Nimm deine dreckigen Finger von Kyle Marsh“, die aufgebrachte Stimme von Kenny sorgte dafür das der Footballspieler sich von seinem besten Freund löste, mit einem leichten Grinsen drehte er seinen Kopf nach hinten.
 

„Sonst was?“, dem Rotschopf ihm gegenüber hatte es die Sprache verschlagen, als Stan sich etwas bewegte konnte sie den Blonden ebenfalls erkennen.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief Kenny zum Bett herüber, zog Stan am Kragen seiner Jacke au f die Beine und holte aus.
 

Überrumpelt war es dem Jüngeren nicht möglich auszuweichen, er kassierte einen harten Schlag ins Gesicht und taumelte zurück als der Größere seinen Kragen los ließ.
 

„Was fällt dir eigentlich ein? Denkst du wirklich mit so einer Mache kannst du bei Kyle landen?“, wütend starrte der Blondschopf den Jugendlichen vor sich an. Ein wenig benommen rieb sich Stan seine linke Wange, wieder bildete sich ein schwaches Grinsen auf dessen Lippen.
 

„Kannst du dich nicht anders zu Wehr setzten?“, provozierend zog er eine Augenbraue hoch, sorgte sogleich dafür das in dem Älteren die Sicherungen durchbrannten.
 

„Jungs! Es reicht!“, bevor der Ärmste erneut zuschlagen konnte hatte Kyle den Arm ergriffen und sah eindringlich in die hellblauen Augen.
 

„Dann solltest du deinem 'besten Freund' mal eine klare Aussage machen. Der Wichser hat mich vorhin angerufen und ich durfte mir den ganzen Scheiß den er von sich gegeben hat anhören!“, aufgebracht schaute er kurz zu dem Mädchen neben sich ehe er wieder Stan fixierte.
 

„Und das Schlimmste daran war die Tatsache, dass du ihm nicht klar zu verstehen gegeben hast, das du nicht an ihm interessiert bist“, diese Tatsache trag den Älteren härter als erwartet, langsam ließ er seinen Arm sinken.
 

„Du solltest für dich endlich mal entscheiden was du willst Kyle. Selbst wenn Stan gerade einfach nur versucht einen Keil zwischen und zu bringen und es mit dir nicht ernst meint, glaube ich du solltest dich endlich klar zu der Sache äußern“, seine Worte brachten Stille in die kleine Runde.
 

„Kenny“, sie biss sich auf die Unterlippe, ihren Blick richtete sie zu Boden. Der blonde Teenager hatte Recht. In den letzten Wochen war so viel passiert, an ihren Gefühlen hatte sich auch o einiges getan und im Augenblick verhielt sie sich nicht besser als Stan.
 

„Ich“, normalerweise war der Rotschopf eine Person der nicht die Sprache fehlte, aber genau jetzt wusste sie nicht, was sie sagen sollte.
 

„Lass gut sein Kyle, es ist schon okay“, kurz sah der Größte der Runde zu den anderen Beiden ehe er sich daran machte das Zimmer zu verlassen.
 

„Wir sehen uns morgen“, leise ließ er die Tür von außen wieder ins Schloss fallen
 

„Kyle, ich-“
 

„Geh bitte Stan, du hast wirklich genug gesagt“, ihren Blick hatte sie auf die Tür gerichtet, ihre Stimme war leise und bedeckt.
 

Irgendwie war das alles nicht so wie sie sich die Situation vorgestellt hatte. Das Schlimmste war die Tatsache das sie Kenny so verletzt hatte und sich ihm nicht mal mehr erklären konnte.
 

Stumm lief der Schwarzhaarige an ihr vorbei, an der Tür schaute er noch einmal kurz herüber ehe er sie alleine zurück ließ.
 

Konnte die Situation noch schlimmer werden?
 

TBC

Mädchenleiden, oder nicht?

„Ist alles okay bei dir? Du siehst blass aus“, die extremen dunklen Augenringe unter ihren Augen wollte Craig nicht auch noch ansprechen. Heute hatten sich die Beiden dazu entschieden den Schulbus zu meiden um eine vorzeitige Begegnung mit Klassenkameraden aus dem Weg zu gehen. Selbst Clyde und Token waren von sich aus ohne ihren besten Freund zur Schule gegangen.

 

„Ich hab nur – urgh – e-etwas schlecht geschlafen“, die Blondine sah den Jungen neben sich kurz an, ehe sie sich wieder auf den Weg vor sich konzentrierte.

 

Ganz gelogen war ihre Aussage nicht, auch wenn sie zugeben musste das zwischen 'schlecht' und 'gar nicht' ein gewaltiger Unterschied lag, aber nach gestern Abend wollte sie Craig nicht noch mehr Sorgen bereiten.

 

„Wie du meinst... übernimm dich nur nicht“, nach seinen Worten erntete er ein leises Kichern seitens der Jüngeren als Reaktion und sah sie eindringlich an.

 

„Was ist denn daran so lustig?“

 

„Argh! S-sorry. Das ist nur so – erk – un-unheimlich niedlich v-von dir“, auf die hellen Lippen legte sich eine sanftes und glückliches Lächeln. Es war ewig her das sich jemand ihretwegen so Sorgen gemacht hatte und es war ein gutes Gefühl das der Ältere es so ernst mit ihr meinte.

 

Aus den Augenwinkeln konnte sie schwach erkennen wie die Wangen des Größeren minimal an Farbe dazu gewannen, aber bevor sie darauf reagieren konnte drehte er den Kopf noch weiter zur Seite.

 

„Das ich mir Sorgen mache ist nicht niedlich. Aber ich meins ernst, wenn dir das im Augenblick zu viel ist solltest du lieber Zuhause bleiben“, seine Stimme wurde ernster, auch der Kleineren war bewusst warum er das so eindringlich deutlich machte.

 

„Wenn es nicht – nargh – g-geht, dann weiß ich w-was ich machen muss“, selbst wenn Tweek nicht nach Hause wollte.

 

 

„Hast du deinen Eltern eigentlich erklären können woher du das blaue Auge hast?“, der Schwarzhaarige hatte sie gestern lediglich nach Hause gebracht nachdem sie sich wieder gefasst hatte.

 

„M-meine Mutter hat – urgh – zwar gefragt, a-aber ich h-hab das Thema schnell abgewürgt“, gerade mit ihren Eltern konnte und wollte sie nicht darüber reden.

 

„Sieht man es d-denn sehr doll?“, nun drehte sie sich einmal komplett zu Craig, der sie ebenfalls für einen Moment lang intensiv musterte.

 

Dadurch das er das Auge gestern noch komplett ungeschminkt gesehen hatte wusste er wo genau die blau, violetten Verläufe lang führten, aber die Kleinere hatte sich mit dem Make-Up wirklich Mühe gegeben.

 

„Wenn man es nicht weiß, kann man es nur erahnen. Ich glaube den Anderen wird es nicht auffallen... eventuell Broflowski, aber der wird dich eher im Allgemeinen fragen was los ist, weil du so blass bist“, das seine Vermutung die Andere verunsicherte war deutlich zu erkennen als sie zusammen zuckte und nervös anfing am Saumen ihres Hemdes zu nesteln.

 

„Tweek, wenn du nicht darüber reden willst, musst du das nicht. Nicht mit ihm und auch nicht mit deinen Eltern. Er wird Verständnis dafür haben“, vorsichtig strich er der Jüngeren durch die Haare.

 

 

„Du musst es einfach nur sagen Tweek.“

 

„D-das sagst – eerk – du so le-leicht“, das die Blondine nicht Herr der Worte war musste Craig doch schon selbst bemerkt haben. Die Beiden liefen weiter den Weg zur Schule, trafen auf halben Weg aber zum Pech des Kaffeejunkies ihre rothaarige Freundin.

 

„Guten Morgen“, ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie die Beiden erkannte. Für einen Augenblick verschlug ihr Anblick ihnen die Sprache, ehe Tweek näher an sie heran trat und sie besorgt musterte.

 

„I-ist alles ok-okay bei dir?“, dass sie nun selbst die Erste war, die sich Sorgen machen musste hatte sie nicht gedacht.

 

„Klar, ich hab nur schlecht geschlafen... aber du siehst auch nicht wirklich fit aus... möchtest du darüber reden?“, nervös biss sie sich auf die Unterlippe, richtete den Blick auf irgendetwas in der Ferne hinter Kyle. Die plötzliche Berührung an ihrer linken Schulter ließ Tweek stark zusammen zucken, mit großen Augen schaute sie in die leicht rot unterlaufenen Augen ihrer Gegenüber.

 

„Du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht möchtest. Ich glaube du hast schon genug selbst mit deinen Problemen zu kämpfen, da will ich mich nicht aufdrängen“, Kyle's Worte entlockten ihr ein kaum sichtbares Lächeln, letztlich nickte sie leicht.

 

„D-danke.“

 

 

„Und nun sollten wir nicht einschlafen, sonst kommen wir alle noch zu spät“, der einzige Junge unterbrach das Gespräch, lief zwischen ihnen hindurch.

 

„C-Craig! Warte“, sofort stolperte die Blondine ihm hinter her, gefolgt von der Jüdin.

 

x

 

„Du musst dich nicht entschuldigen Kyle. Ich hab gestern einfach überreagiert“, die Rothaarige schaute verwirrt in das Gesicht des Blonden, der sich am Hinterkopf kratzte.

 

Selbst wenn sie ihm Recht geben würde – denn die Situation mit Stan und seine Reaktion war wirklich ein wenig überzogen gewesen – hatte sie dank ihrem eigenen schlechten Gewissen kaum ein Auge zu bekommen.

 

„Ich... es tut mir aber leid, ich hätte gestern wirklich klar Stellung beziehen müssen. Ich verhalte mich dir gegenüber nicht besser als Stan sich mir gegenüber. Nur...“, Kyle wandte den Blick ab und seufzte leise.

 

„Ich mag dich echt unheimlich gern, nur Stan bringt mich mit seinem Verhalten total durcheinander“, erneut verließ sie ein lautes Seufzen.

 

„Es ist vollkommen okay Kyle. Ich war nur selbst so wütend auf ihn, ich hätte dir keine Vorwürfe machen dürfen. Du hast es schwer genug damit eine Frau zu sein, dann noch irgendwo verliebt zu sein in deinen besten Freund und dann musst du dich auch mit mir herumschlagen, der dich total in die Enge treibt. Es tut mir echt leid Kyle“, sanft zog er die Jünger ein eine Umarmung, die sogleich die Arme um ihren blonden Freund legte.

 

„Danke Kenny“, ein feines Rot legte sich auf die blassen Wangen, schwach grinste sie den Anderen an.

 

Die Ruhe und angenehme Nähe löste sich schnell wieder in Luft auf, als jemand auf die beiden Jugendlichen zukam.

 

„McCormick!“, Stan's Stimme halte durch den leeren Flur, die Beiden sahen ihn irritiert an.

 

„Was ist Marsh?“, fragend schaute er den Footballspieler an, der jedoch nicht lange fackelte.

 

Wütend griff er den Älteren am Kragen seiner Jacke, drückte ihn an die Wand weniger Meter hinter ihm.

 

„Du gehst mir gewaltig auf die Nerven! Nicht dass du Kyle extrem negativ beeinflusst“, kurz sahen die dunkelblauen Augen in das entsetzte Gesicht der Jugendlichen ehe er wieder Kenny fixierte.

 

„Jetzt machst du dich also auch noch an Wendy ran?“, im Gesicht des Blonden bildete ein riesiges Fragezeichen, ehe er den Kopf zur Seite hängen ließ. Mit seiner freien Hand hatte Stan zugeschlagen, stutzte über das schwache Grinsen im Gesicht seines Opfers.

 

„Im Ernst? Was ist dein Problem Stan? Gestern machst du dich noch an Kyle ran und jetzt heulst du rum weil Wendy auf mich steht und nicht auf dich?“, er kassierte einen weiteren Schlag, dieses Mal aufs Auge und zog scharf Luft durch die Nase ein.

 

„Stan! Hör auf“, die Kleinste der Runde ergriff den freien Arm des Schwarzhaarigen und sah ihn wütend an.

 

„Er hat es doch nicht anders verdient“, ein lautes Murren verließ seine Lippen, stechend sah er den Größeren an.

 

„Ich hab nicht einmal mit Wendy gesprochen, was weiß ich warum sie plötzlich was von mir will Stan... aber es reicht jetzt“, Kenny schubste den Jungen vor sich etwas weg, rieb sich danach gleich die Wange.

 

„Und warum sagt sie dann was anderes?“, sauer ballte der Angesprochene seine Hände zu Fäusten.

 

„Was weiß denn ich! Ich will von deiner 'Ach – so – tollen – Ex' sicher nichts, wer weiß was die in den letzten Jahren so getrieben hat“, ein schiefes Grinsen zierte seine Lippen, er hatte Stan mittlerweile genau da wo er ihn haben wollte.

 

Dieser holte wieder aus, aber nicht wie zu erwarten kassierte er selbst den nächsten Schlag. Erschrocken hielten beide Jungen inne als Kyle mit einem schmerzerfüllten Wimmern in die Knie sackte und sich beide Hände vor ihr Gesicht hielt.

 

„Oh mein Gott Kyle! I-ich“, sofort beugte der Angreifer sich herunter, legte seine rechte Hand auf ihre Schulter, Kyle wich bei der Berührung jedoch nach hinten und landete dabei auf ihrem Hintern.

 

„Kyle!“, auch Kenny beugte sich hinter ihr herunter, seine Hände legten sich behutsam auf ihre Schultern.

 

Der Rotschopf gab einen seltsamen Laut von sich, Stan konnte beobachten wie Blut von einer ihrer Hände tropfte und zog kurzerhand die Jacke aus.

 

„Bevor du dich voll blutest nimm wenigstens meine Jacke“, energisch hielt er es dem Mädchen hin, die die rot-braune Jacke zitternd annahm.

 

„Geh und sag jemandem Bescheid! Kyle muss zum Arzt“, wütend blitzen die hellblauen Augen den Footballspieler an, der zögernd aufstand und los lief.

 

„Kannst du mich hören Kyle?“ langsam drehte er das Mädchen zu sich. Die hatte ihr Gesicht in der Jacke ihres besten Freundes vergraben, nickte schwach als Antwort und gab nur wieder einen wimmernden Laut von sich.

 

Die Schulklingel holte den Blonden aus seinen Gedanken, er fluchte leise und versuchte sich etwas auszudenken, um Kyle in nicht in eine noch unangenehmere Situation zu bringen.

 

„Wir stehen jetzt zusammen auf okay? Und ich führe dich zum Zimmer des Rektors, Stan hat hoffentlich schon jemanden informiert“, er wartete kurz einen Moment auf das kurze und schwache Nicken des Mädchens.

 

Einer seiner Arme wanderte unter die rechte Armbeuge der Jüngeren, zitternd richtete sie sich mit ihm auf, ihre freie Hand hielt sich noch dringlich den Stoff ins Gesicht.

 

Langsam liefen die Beiden den Gang herunter, Kenny war froh das die Jugendliche die fragenden und gleichzeitig auch seltsamen Blicke nicht sah, nach etwa fünf Minuten hatten sie die Tür des Direktors erreicht, der sogleich das Zimmer mit dem Schuldigen verließ.

 

„Da bist du ja. Ich habe einen Krankenwagen gerufen, weil im Moment keiner in der Sanitätsstation ist“, der ältere Mann schaute die beiden Jugendlichen vor der Tür an.

 

„Was ist denn überhaupt passiert?“

Wütend starrte der Blonde dem Jugendlichen neben dem Direktor an, der sich nervös auf die Unterlippe biss und den Kopf sofort zur Seite drehte.

 

„Stan hat-“, bevor Kenny jedoch aussprechen konnte zog sich die Verletzte die Jacke vom Gesicht, ihr linkes Auge hatte sie zugekniffen, mit dem Rechten schaute sie den Direktor an. Das Bild vor ihren Augen war stark verschwommen, ihr war schwindelig und übel durch den Geschmack von Blut, aber sie wollte nicht noch mehr Stress für ihren besten Freund.

 

„E-es war ein Unfall“, brachte sie leise hervor, den Blick des Footballspielers konnte sie spüren, dennoch drückte sie sich dessen Jacke wieder weiter ins Gesicht um den fragenden Blicken des Rektors sowie den Jungen neben sich auszuweichen.

 

„Kenny, geh doch am besten mit Kyle schon einmal zum Eingang der Schule, der Krankenwagen wird hoffentlich bald da sein um ihn mitzunehmen. Außerdem könntest du noch Kyle's Eltern anrufen, ich habe unter den angegebenen Nummern leider niemanden mehr erreichen können.“

 

Ein leichtes Nicken war die Antwort des Blonden, ehe er mit der Rothaarigen zusammen in die Richtung verschwand, in der sich der Eingang ihrer Schule befand.

 

X

 

Kenny lehnte an der Wand neben dem Zimmer, indem sich Kyle für die Behandlung seiner Nase befand und seufzte laut.

 

Irgendwie hätte er mit so etwas rechnen müssen. Die ganzen Streitereien mit Stan mussten ja ausarten und das Kyle nun ein Opfer davon wurde war zwar nicht ihre Absicht gewesen, aber es war sicherlich vorprogrammiert gewesen.

 

„Kenny!“, die Stimme der Jüdin die auf ihn zugelaufen kam klang ein wenig panisch, neben ihr stand ihr Ex-Mann, der ihn genau so besorgt anschaute.

 

„Was ist passiert?“, erkundigte sich der Mann sofort und Kenny wandte den Blick ab. Zwar war es Stan gewesen, der Kyle geschlagen hatte, aber er war genau so Schuld daran dass es passiert war.

 

„Stan und ich haben uns gestritten... Kyle hat sich dazwischen geworfen und Stan hat ihn aus-versehen geschlagen. Was genau los ist, weiß ich nicht. Der Arzt lässt mich nicht rein“, während seiner Erzählung wagte der Jugendliche es nicht in die Gesichter der Erwachsenen zu sehen.

 

„Was, was, was? Wieso müsst ihr eure Streitigkeiten auch immer mit Gewalt lösen?“, fassunglos schüttelte die Frau der Runde ihren Kopf und klopfte kurzerhand gegen die Tür.

 

Im nächsten Moment wurde die Holztür von innen geöffnet und eine junge Frau kam zum Vorschein.

 

„Oh, sind sie die Eltern von Kyle?“, nur aus dem Augenwinkel schaute sie zu Kenny, ehe sie sich an die Elternteile wendete, die synchron nickten.

 

„Sie dürfen gerne reinkommen“, sofort machte sie einen Schritt zur Seite und zog die Tür weiter auf und die Beiden folgten der Einladung und ließen den Jungen alleine auf dem Flur zurück.

 

„Kyle!“, die Stimme ihrer Mutter ließ sie auf der Bank stark zusammen zucken, aus ihrem linken Auge konnte sie immer noch kaum etwas erkennen, aber die Umrisse ihrer Eltern erkannte sie auch nur durch das eine Auge genau.

 

„Hey... was macht ihr denn hier?“, ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Dank der Schmerzmittel merkte sie von ihrer gebrochenen Nase rein gar nichts mehr, nur das Luft holen durch den Mund war ungewohnt, sowie die eingeschränkte Sicht.

 

„Was wir hier machen? Wir wurden angerufen weil du von der Schule mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurdest. Was um Himmelswillen hat Stan mit deiner Nase angestellt?“, ihr Vater wurde wütend, überfordert drehte der Rotschopf ihren Kopf wieder weg.

 

„Kyle hat einen Nasenbeinbruch. Es sieht schlimmer aus als es ist, die Blutung hat nun auch seit einer halben Stunde aufgehört und wenn sie möchten können sie gleich nach Hause. Ich war gerade nur noch beim Besprechen der Maßnahmen, die Kyle einhalten muss damit die Nase auch wieder richtig verheilt“, für einen Augenblick sah der Arzt die Eltern der Jugendlichen an, ehe er sich wieder zu dem Mädchen wandte.

 

„Hast du denn noch Fragen oder ist das für dich alles soweit verständlich?“

 

„Mir ist soweit alles klar, danke. Bekomm ich noch Schmerzmittel mit? Ich glaube wenn das aufhört zu wirken könnte ich eine anstrengende Nacht vor mir haben“, ein schiefes Grinsen liegt auf ihren Lippen als der Arzt sich im selben Moment zu einem Schrank herum drehte.

 

„Sicher, du darfst allerdings von den Tabletten höchstens Drei am Tag nehmen, sie sind ziemlich stark dosiert.“

Sogleich nickte die Angesprochene, ehe sie sich langsam von der Liege erhob und auf wackeligen Beinen zum stehen kam.

 

„Geht das für dich Kyle?“, ihr Vater stand keine zehn Sekunden später neben ihr um sie zu stützen. Ein schwaches Nicken war ihre Antwort, ehe sie für einen Moment die Augen schloss und tief durchatmete. Der Schwindel und die Übelkeit halfen nicht wirklich dabei.

 

„Vielen Dank Doc, ich komm dann im Laufe der nächsten Woche wegen der Kontrolle vorbei“, ein sanftes Lächeln schenkte Kyle dem behandelnden Arzt ehe sie zusammen mit ihren Eltern das Behandlungszimmer verließ.

 

Noch immer stand Kenny vor der Tür, als sie sich öffnete und die drei Personen heraus kamen fiel sein Blick direkt auf Kyle, die ihm ebenfalls ein kurzes Lächeln schenkte.

 

„Danke fürs Begleiten Kenny, ich denke wir sehen uns dann morgen oder so in der Schule“, nach viel Reden war ihr nicht.

 

Innerlich versuchte sie noch stark gegen die Übelkeit zu kämpfen und da sie noch halb auf ihrem Vater hing blieb ihr nichts anderes übrig als dem Juden zu folgen als dieser sich in Bewegung setzte.

 

„Vielen Dank Kenneth dass du Kyle begleitet hast. Ich hoffe Stanley und du habt was aus der ganzen Sache gelernt“, selbst wenn die Stimme ihrer Mutter ruhig klang wusste der Blonde genau dass sie am Kochen war.

 

„Es tut mir wirklich aufrichtig leid Ms. Broflowski. Es war wirklich nicht unsere Absicht Kyle in irgendwelche Streitigkeiten mit hinein zu ziehen oder ihn sogar zu verletzen“, es war ihm unangenehm Blickkontakt mit der Frau herzustellen. Im nächsten Moment schaute er jedoch auf als er ihre Hand an seiner linken Schulter spürte und sie ihn sanft anlächelte.

 

„Da bin ich mir sicher, nur bitte pass in Zukunft besser auf ihn auf, er liegt dir ja auch am Herzen“, sie ließ ihn los und folgte schnell ihrem ExMann und ihrem Sohn.

 

Perplex starrte der Jugendliche ihr nach. Hatte Kyle etwa mit ihr gesprochen?

 

X

 

„Oh mein Gott Kyle, was ist dir denn passiert?“, mit einem lauten Seufzen ließ sich die Jüdin auf den Platz im Bus neben Butters fallen, die sie noch immer eindringlich ansah.

 

„Stan und Kenny wollten sich prügeln und ich wollte nicht mit zusehen.“

 

„Dann haben sie dich geschlagen?!“, die laute Frage zog nun die Aufmerksamkeit mehrerer Schüler auf sich, unangenehm berührt hielt sich Kyle ihren Schal weiter ins Gesicht.

 

„Butters! Natürlich nicht... ich bin dazwischen gegangen und hab einen auf die Nase bekommen. Könntest du bitte etwas leiser sprechen? Es muss ja nicht gleich der ganze Bus mitbekommen. Reicht schon das mich alle angestarrt haben“, und das war ihr mehr als nur unangenehm.

 

All die Schüler schauten sie an als wäre es was total außergewöhnliches mit einer Verletzung durch die Gegend zu laufen.

Gut, als Jugendliche war das vielleicht nicht so gewöhnlich. Normalerweise waren es die Jungen die sich prügelten und nicht die Mädchen. Deswegen sahen sie auch alle so komisch an.

 

„Geht es denn überhaupt? Nicht dass du in der Schule umkippst“, der besorgte Blick der Blondine neben ihr versuchte sie nun einfach zu ignorieren.

 

Das konnte ja heiter werden.

 

 

Zum Glück musste die Rothaarige nicht am Sportunterricht teilnehmen, der in den ersten beiden Stunden statt fand. Neben ihr saß – ausnahmsweise – Cartman.

 

„Wie kommt es das du dich mal wieder zur Schule traust?“, fragend sahen die grünen Augen die Person neben sich an.

 

„Meine Mum wollte mich nicht mehr krank schreiben, sie sagt, die knapp drei Monate waren jetzt lang genug, ich soll mich damit arrangieren – so wie ihr“, Cartman hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete ihre Mitschüler, die gerade dabei waren sich aufzuwärmen.

 

„Sie hat ja auch recht. So schlimm ist das gar nicht. Die Jungs können ziemlich nett sein wenn man plötzlich eine Frau ist“, sanft lächelte Kyle ihre Gesprächspartnerin an, die lediglich ihre Augen verdrehte.

 

„Schön das ihr euch damit abgefunden habt. Ich wollte kein Weib sein. Gott, ich wünschte wir könnten diesen ganzen Ausflug nach Japan einfach rückgängig machen... ich bin mal gespannt wie lange wir noch auf eine Antwort warten müssen, bis wir eine Möglichkeit finden uns wieder männlich zu machen“, ein lautes Seufzen folgte.

 

„Was ist dir eigentlich passiert? Wer hat endlich mal den Mumm gehabt und dir die Nase gebrochen?“, bei ihrer Wortwahl erntete sie einen strengen Blick der Jüdin und musste breit grinsen.

 

„Stan und Kenny haben sich geprügelt und ich bin dazwischen gegangen... tja. Stan hat einen harten rechten Hacken...“, dank der Schmerzmittel hatte sie auch kaum Kopfschmerzen heute.

 

„Hahahaha.... leg dich nicht mit dem Sportfanatiker an. Die Beiden haben aber im Augenblick eh viel Stress miteinander oder?“, zunächst verwirrt sah Kyle die Dickere an, die dann leicht in die Richtung nickte, in der sich ihre Mitschüler gerade quälten.

Laufen.

 

Normalerweise lagen Stan, Clyde und Token immer ganz vorn, allein weil alle drei in der Footballmannschaft ihrer Schule spielten, aber dieses Mal hing Kenny ihnen dicht auf den Fersen.

 

Im nächsten Moment überholte der Blonde die Drei, zunächst lief er erst einmal nur vor Stan, bevor er ihm ein Bein stellte.

Fassungslos beobachtete Kyle die Szene, Cartman hingegen fand das alles sehr amüsant und verkniff sich ein lautes Lachen, als der Schwarzhaarige zu Boden ging. Er konnte sich aber auffangen, Kenny blieb stehen und hielt mit seiner Schadenfreude nicht zurück und lachte los, ehe der andere Jugendliche im nächsten Moment auf ihn losging.

 

„Das ist doch unglaublich“, nach all dem was gestern passiert war.

 

Der Rotschopf schüttelte den Kopf, ließ seinen Blick weiter durch die Runde wandern, bis auf den Lehrer und die beiden Streithähne waren die Anderen noch am Laufen.

 

Die grünen Augen suchten die Gruppe weiter ab, ehe sie an Tweek hängen blieben und sie betrachteten. Bei genauerem Beobachten fiel ihr auf, dass die Jugendliche etwas unregelmäßig lief, ehe sie unerwartet stolperte und zu Boden fiel.

 

„Tweek!“, als sie sich nach wenigen Sekunden nicht mehr rührte erhob sich die Jüdin von ihrem Platz. Mit ihrem Ausruf hatte sie sogleich die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf sich gezogen, etwas ungeschickt lief Kyle die Tribüne herunter und zu ihrer blonden Freundin.

 

Zusammen mit Craig erreichte sie den Kaffeejunkie, besorgt beugten sich Beide herunter, es war an dem Schwarzhaarigen das Mädchen herum zu drehen und sie vorsichtig hochzuheben.

 

„Tweek! Tweek“, zu erst schwach und sanft schüttelte Craig sie an ihren Schultern, als sie nicht reagierte wurden die Versuche stärker.

 

„Hat jemand was zum Trinken hier? Wir brauchen Wasser!“, sofort wand sich Kyle an ihre Mitschüler, zunächst perplex blieben sie stehen, ehe ihr bester Freund sich in Bewegung setzte und die Sporthalle verließ.

 

„Tweek, komm schon... hörst du mich?“, sachte tippte der Ältere ihr gegen die rechte Wange. Langsam aber sicher öffnete die Angesprochene ihre Augen, verschwommen war das Bild vor ihren Augen, aber die Umrisse von Craig und Kyle konnte sie erkennen.

 

„Tweek, kannst du mich hören?“, wiederholte der Jugendliche seine Frage, dieses Mal antwortete sie mit einem schwachen Nicken.

 

„Gott sei Dank“, Kyle fiel ein Stein vom Herzen, ihr Blick wandte sich zur Tür der Sporthalle als Stan mit einer Flasche in der Hand wieder kam.

 

„Was ist denn passiert Tweek?“

 

TBC

Schwere Kost

Zitternd hielt die rechte Hand des Kaffeejunkies die Wasserflasche in der Hand, noch immer spürte sie den eindringlichen Blick ihrer rothaarigen Freundin und wagte es nicht aufzublicken.

Tränen bahnten sich in ihren Augenwinkeln an, der Blick vor ihren Augen wurde wieder etwas schwummrig und sie lehnte sich Halt suchend gegen Craig.

 

„Tweek... was ist los?“, die Besorgnis in Kyle's Stimme war nicht zu überhören und die Blondine gab ein klägliches Wimmern von sich.

 

„Hey hey... es wird alles gut“, der Schwarzhaarige zog das Mädchen in seine Arme und drückte sie sanft an sich.

 

„I-ich...ich...“, was genau sie sagen wollte wusste sie nicht. Es folgte wieder ein klägliches Wimmern und darauf reagierte der Größere.

 

„Nicht erschrecken“, eine seiner Hände fand ihren Weg in die Kniekehlen der Jugendlichen, mit einem Ruck erhob er sich mit Tweek im Arm.

 

„Ich bring Tweek eben ins Krankenzimmer. Wenn du möchtest, kannst du gerne mit Kommen Broflovski“, die dunkelblauen Augen sahen die Jüdin kurz an, ehe er sich mit dem Mädchen im Arm auf den Weg machte.

 

Für einen Augenblick musste Kyle überlegen. Sie wollte Tweek nicht bedrängen, aber die Sorgen in ihr wollte nicht verschwinden als der Junge die Sporthalle zusammen mit ihr verließ.

Nach ein paar Minuten hatten die Beiden das Krankenzimmer erreicht, etwas umständlich gelang es dem Älteren die Tür zu öffnen und aufzustoßen, erneut war das Zimmer nicht besetzt.

 

„Wo ist die eigentlich, wenn man sie braucht?“, hinter sich stieß er die Tür mit seinem linken Fuß wieder zu. Die Jüngere in seinen Armen wimmerte noch immer leise vor sich hin, fest war ihre freie Hand in das T-Shirt des Größeren gekrallt, ihren Kopf hatte sie tief in dessen Brust vergraben.

 

Souverän manövrierte Craig sich gemeinsam mit der Teenagerin auf die erste Liege, den eisernen Griff ihrer Hand konnte er nicht lösen.

 

„Tweek.. hey“, sacht stupste er seinen Kopf gegen ihren und schaffte es sie dazu zu bringen ihr Gesicht aus seinem Shirt zu lösen. Verheulte Augen sahen in das besorgte Gesicht ihres Freundes.

 

„Geht’s? Du weißt das du nicht mit ihm darüber reden musst, aber so kanns nicht weiter gehen.. wenn es dir so schlecht geht werden deine Eltern auch hellhörig“, ernst schaute er in die braunen Augen vor ihm.

 

Seine Worte brachten die bittere Wahrheit mit sich. Tweek wusste dass er so auf keinen Fall irgendetwas verheimlichen konnte, die Erinnerung an das Ereignis vom Wochenende noch immer so präsent wie als wäre es vor nicht einmal zehn Minuten passiert.

 

„D-du ha-hast – urgh – recht“, leise waren die Worte gesprochen und die Blondine drehte ihren Kopf zur Seite. „N-nur.. wi-wie-“, bevor sie weiter sprechen konnte wurde die Tür zum Krankenzimmer aufgerissen.

 

„Tweek, wir haben einen Anruf aus Japan“, völlig außer Atem stand Butters in der Tür. Die Türklinke fest in der Hand schauten blaue Augen in die beiden Gesichter, die sich abrupt zu ihr herum gedreht hatten.

 

„De-Dein Ernst?“

 

X

 

„Das ist echt scheiße, habt ihr die denn angezeigt?“, fragend zog Kenny eine Augenbraue nach oben. In den letzten Tagen hatte er so viel Zeit mit Craig verbracht wie lange nicht mehr. Von seinem eigenen Frust über das Hin- und Her von Kyle abgesehen war auch sonst seine Freizeit fast nur noch für den Rotschopf und seine kleine Schwester drauf gegangen.

 

Ein Glück scherte es den Schwarzhaarigen kein bisschen als dieser einen weiteren tiefen Zug von seiner Zigarette nahm nur um das kurze Ende schlussendlich auf den Boden zu befördern.

 

„Klar.. Tweek wollte nicht, aber bevor er geflogen ist hat er es doch seinen Eltern gestanden. Gott ey, ich fühl mich so beschissen das er diesen Dreck nur wegen mir gemacht hat“, zum Haare raufen war das Verhalten des Kaffeejunkies.

 

„Schon verrückt was Menschen machen, wenn sie verliebt sind oder?“, ein feines Grinsen legte

sich auf die Lippen des Blonden. Er kassierte einen leichten Schlag in die Seite als er sich gegen die knarrende Lehne der Bank lehnte.

 

„Was denn? Es ist doch so.. hättest du das vor sechs Monaten erwartet? Das sich das Blatt so extrem wendet? Und das alles nur weil du den Helden für Tweek spielst, dem du vorher das Leben schwer gemacht hast“, den Blick nach vorn philosophierte Kenny los.

 

„Also ich steh bestimmt seit drei Jahren auf Kyle und habs selbst mit all meinem Charm immer noch nicht in seine Hose geschafft, aber das du in nicht mal einem halben Jahr die Beziehung zwischen euch so leicht kippen kannst“, er war neidisch. Definitiv.

Craig hatte sich in den letzten Jahren wie das größte Arschloch Tweek gegenüber verhalten und nun schienen die Beide ein Paar zu sein, obwohl es vorher das komplette Gegenteil zwischen ihnen war?

 

„Ich hab ehrlich gesagt selbst keine Ahnung wie das so gekommen ist, ich war so ein Arsch zu ihm all die Jahre und er hat mir einfach so aus dem Nichts heraus verziehen“, dieses Thema schien Craig sichtlich unangenehm.

Davon abgesehen das er wusste das Kenny seit Jahren auf den Juden stand war es wirklich unfair das er und Tweek so schnell solche Fortschritte gemacht haben. Nur wusste Craig auch aus einer sicheren Quelle das sich sein blonder Freund viel zu sehr nieder machte.

 

„Weißt du, du solltest nicht so neidisch sein… Selbst wenn er es nicht zu gibt, ich bin mir mehr als sicher das du zu ihm durchgedrungen bist. Und nur zur Info, in Tweek’s Hose bin ich auch lange noch nicht gelandet“, er rollte die Augen. Der Junge neben ihm schien ertappt als sich ein feines Rot auf seine Wangen legte.

 

„Nicht jeder möchte in einem fremden Körper sowas erleben.. die Vorstellung und all die letzten Wochen waren so verrückt und surreal“, gab er leise weiter zu.

 

Niemand von ihnen konnte es sich vorstellen, wie es sein musste plötzlich in einem Körper festzustecken der nicht sein eigener war. Craig hätte es sicherlich genau so gemacht wie Cartman und wäre strikt zuhause geblieben. Wieso sollte er sich die Blöße geben?

Nur hatten Butters, Kyle und Tweek es sich für das genaue Gegenteil entschieden und sind mit dieser Erfahrung um einiges stärker geworden, selbst mit den ganzen Hürden und Strapazen die sie erlebt und erfahren haben.

 

„Ich weiß schon was du meinst. Nur hätte ich mir gern einfach mehr gewünscht, von Anfang an. Nur hab ich selbst den Mund nie aufgekriegt.. was bin ich für ein Waschlappen de nicht mal die Klappe aufkriegt?“, ein leises Seufzen verließ Kenny’s Lippen.

Den Blick des anderen spürte er als er aus seiner eigenen Jackentasche eine kleine Schachtel wühlte und eine Zigarette zum Vorschein kam. Kurzerhand wurde diese angezündet und er zog an dem kleinen Süchtigmacher.

 

„Es ist wie bei dir. Du willst den Unnahbaren spielen, willst nicht das dir jemand zu nahe kommt um nicht zu weich zu wirken. Ich bin halt total der Playboy, wie oft gebe ich damit an das ich irgendwelche Dates hatte? Dabei ist nie was gelaufen, ich hab nur ne große Klappe und nichts dahinter“, es tat manchmal weh und auch gut über die Wahrheit zu sprechen.

Ein schwaches Nicken antwortete ihm als sein Gesprächspartner sich leicht nach vorne beugte und den Blick über den See schweifen ließ.

 

„Ich hab kein Bock mehr das Arschloch zu sein“, ein leises Lachen seitens Kenny folgte als dieser den Blick ebenfalls nach vorne auf das Wasser richtete. „Wann sind wir eigentlich so weich geworden?“, das war nicht ihre Art.

 

Craig zuckte lediglich mit den Schultern. Es war ihm vollkommen egal geworden was andere von ihm dachte, nur weil er in der Schule immer den Eindruck machte als wäre er total kühl und distanziert.

Sicher, oft gab er nicht zu das auch er Stress und Sorgen hatte, aber bei Tweek fühlte es sich gar nicht falsch an einfach mal das zu zeigen was in ihm vor sich ging.

 

„Ist das nicht egal? Wenn du kein Bock hast mehr ne große Klappe zu haben, dann halt nicht. Meinst du nicht du bist alt genug das selbst zu entscheiden? Ich hab eh nicht verstanden wieso du dich mit sowas profilierst wenn du auf den Arsch von Broflovski aus bist“, der Jugendliche neben ihm hustete als er den nächsten Zug seiner Zigarette nahm.

 

Stumpf war kaum der richtige Ausdruck für den Kerl neben sich doch genau das schätzte er an Craig. Von seinem Husten erholend schüttelte er den Kopf und grinste.

 

„Ich hab keine Ahnung was ich damit bezwecken wollte, aber es hat rein gar nichts gebracht“, weil dem Juden all diese Dinge vollkommen egal waren. Eigentlich wusste Kenny das auch, nur hatte er sich nie getraut mit Kyle früher darüber zu sprechen. Ob es an seinem Glauben lag oder einfach daran wie unterschiedlich ihren Familien waren wusste er nicht. Selbst sein eigener Vater konnte den Vater des Rotschopfs nicht ausstehen und dies würde in näherer Zukunft sicher noch für Probleme sorgen, aber das war ihm alles egal.

 

„Stört es dich nicht das Tweek dann wieder ein Kerl ist?“, der Gefragte zog eine Augenbraue hoch und zuckte mit den Schultern.

 

„Sollte es?“, mit solch einer Gegenfrage hatte Kenny nicht gerechnet. Auch bei ihm folgte ein Schultern zucken als er den kleinen Stummel der Zigarette auf den Boden fallen ließ.

 

„Nö, ich glaub nicht. Nur wusste ich nicht, dass du auch auf Kerle stehst“, das Blau sah zur Seite. Amüsiert beobachtete er wie sich das Gesicht seines Gesprächspartners verzog.

 

„Weiß ich auch nicht.. ich steh halt auf ihn? Mir ist es egal ob er Titten hat oder nicht“, wieder ein Schultern zucken.

 

Erneut erntete er ein Lachen seitens des Anderen. „Ich hab nichts anderes von dir erwartet.“

 

X

 

„Ist das euer Ernst?!“, entsetzt schaute er in das Gesicht seiner Mutter. Ein trostloses Lächeln lag auf ihren Lippen und sein Vater nickte schwach.

 

„Wir denken es ist das Beste, wenn wir mehr Abstand zwischen uns bringen und da ich euch nicht mit in meine neue Wohnung nehmen kann“, will. In Kyle brodelte die pure Wut.

Sein Vater war das aller Letzte. Seine neue Freundin war von Anfang an nicht begeistert gewesen das Ike und auch er die Nähe zu ihm suchten und nun wollte sie so einen Keil zwischen sie treiben, indem sie seiner Mutter einredete es wäre eine gute Idee wegzuziehen?!

 

„Aber Mum“, Ike versuchte erneut dazwischen zu gehen. Stur war der Blick ihrer Eltern der den beiden Söhnen entgegengebracht wurde. „Ich möchte hier nicht weg.“

Da sprach der Jüngere ihnen beiden aus der Seele. Das Letzte was Kyle jetzt wollte war aus South Park wegzuziehen. Seit gerade mal gut 36 Stunden war er wieder in seinem eigenen Körper und konnte sich auf andere Dinge, wie zum Beispiel das offene Gespräch mit Kenny konzentrieren und dann kamen seine Eltern mit einer Scheiße um die Ecke.

 

„Unsere Entscheidung steht fest. Das Haus ist viel zu teuer für mich und euer Vater möchte euch nicht hier bei sich in seiner neuen Wohnung haben“, zusätzlich schoben sie weiter hin den schwarzen Peter hin und her.

 

„Ihr seit doch bescheuert“, leise und bebend klang seine Stimme als der Rotschopf nach Luft rang. „Habt ihr euch überhaupt mal eine Sekunde überlegt, wie es uns geht?! Wieso seid ihr so egoistisch? Meint ihr im Ernst es ist okay sowas einfach ohne uns zu entscheiden?“, mit jedem einzelnen Wort wurde er lauter.

 

Erschrocken hielt seine Mutter sich eine Hand vor den Mund, schien nach den richtigen Worten zu suchen.

 

„Wie redest du mit deinen Eltern Kyle, das-“

 

„Halt die Klappe!“, seinem Vater verschlug es die Sprache. Auch ihm blieben die Worte aus bei der Wortwahl seines leiblichen Sohnes. „Habt ihr einmal an uns gedacht?! Was es für Ike und mich heißt hier alles aufzugeben? Ihr wart die letzten Monate nur damit beschäftigt euch einen Rosenkrieg zu liefern und euch die Pest an den Hals zu wünschen das ihr weder seht das Ike in der Schule immer schlechter wird, das er kaum noch was isst!“, er machte einen Schritt nach vorne.

 

Schutzsuchend versteckte sich sein kleiner Bruder hinter ihm. „Kyle…“

Er zitterte. Die unbändige Wut wurde von Sekunde zu Sekunde, mit jedem hektischen Atemzug stärker, größer.

 

„Ihr seid scheiß Eltern, im Moment. Ich finde kaum die richtigen Worte für euer kindischen Verhalten. Ihr macht mich so verdammt wütend. Du mit deiner scheiß Freundin die gefühlt meine Freundin sein könnte, so jung wie sie ist und du mit diesen ätzenden und wiederholenden Vorwürfen.. was glaubt ihr wie es euren Kindern geht, wenn du dich mit einer Tussi triffst dessen Sugardaddy du sein könntest?! Oder wie wir uns fühlen wenn du Papa ständig nur runter machst?!“, Tränen bahnten sich in den grünen Augen an.

 

„Ihr könnt mich mal, zur Not bleib ich hier auf der Straße oder frage die Marshes ob ich bei Ihnen zur Untermiete wohnen darf und nehme Ike mit.. nur weil ihr euren Kopf durchsetzen wollt ohne Rücksicht auf Verluste!“, schwer holte der Schüler Luft.
 

Er spürte die Wärme seines kleinen Bruders an seinem Rücken, spürte das leichte Zittern dessen Körpers und auch sein eigenes Zittern das stärker wurde. „Ike.. pack ein paar Sachen, ja? Ich bring dich zu Francis“, diese Unterhaltung war für ihn zu Ende.

Sofort setzte sich der Jüngste der Runde in Bewegung und noch immer ruhten die Augen seiner Eltern auf ihm und nur ihm allein.

 

„Wenn ihr uns wirklich liebt dann denkt ihr vielleicht mal darüber nach was ein Umzug weg von unserem gewohnten und geliebten Umfeld für uns mit sich bringt“, mit dem Ende seiner Rede ließ er die Erwachsenen zurück.

 

Auch er verließ die Küche und lief mit schnellen Schritten die Treppe hinauf. Oben angekommen hörte er schon das Rascheln aus dem Zimmer seines Bruders und machte sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer. Ike wollte er erstmal aus der Schussbahn haben, in den letzten Monaten hatte der Jüngere immer mehr Leistung und auch Gewicht verloren ohne das es seinen eigenen Eltern aufgefallen war.

 

Die Tür zu seinem Zimmer machte er nicht zu als Kyle sich einen Rucksack aus seinem Wandschrank schnappte und aus seiner Kommode erstmal ein paar Klamotten für die nächsten Tage zusammen suchte, sowie seine Schulsachen in den dazugehören Rucksack verstaute.

 

„Kyle“, Ike’s Stimme holte ihn aus seinem Wahn auch keines der Bücher oder Hefte zu vergessen. „Ist das.. wirklich okay? Kann ich zu Francis?“, die Angst hörte er förmlich heraus.

Ein schwaches Lächeln lag auf seinen Lippen als er mit den zwei Rucksäcken an die Tür herüberkam und dem Kleineren durch die Haare wuschelte. „Klar, ich klär das gleich mit seiner Mutter, wenn wir da sind, okay? Keine Sorge.. er ist doch dein bester Freund.“

 

Da machte sich der ältere Bruder gerade wirklich keine Gedanken. Ihm machte sein eigener Schlafplatz mehr Sorgen, das musste Ike jedoch nicht wissen.

 

„Komm, wir gehen.“

 

X

 

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch kam er vor der Haustür zum stehen. Die letzten Male als er hier gewesen war waren seine Eltern nie Zuhause gewesen, aber von drinnen konnte Kyle eindeutig die Stimme von Kenny’s Vater hören und ihn verließ plötzlich der ganze Mut den er sich auf dem Weg von Francis‘ hier her angesammelt hatte.

 

Gerade als er die Hand heben wollte um auf den kleinen, halb herunter hängenden Knopf der Klingel zu drücken als die Tür vor seinen Augen sich öffnete. Seine Anwesenheit hielt den Blonden abrupt auf den nächsten Schritt zu machen, blaue Augen weiteten sich schwach als er den unangekündigten Gast anschaute.

 

„Kyle? Was machst du denn hier?“, mehrfach blinzelte er, ihm fielen sofort die beiden Taschen auf. Sein Blick wurde ernster, spätestens als er die Unsicherheit in den Smaragden erkennen konnte. „Alles okay?“

 

Ein schwaches Kopfschütteln war die erste Antwort eh es ein Wall an Tränen war der ebenfalls zur Antwort gehörte.

 

„Mach endlich die Tür zu, ich heiz nicht für draußen“, die wütende Stimme aus dem Wohnzimmer kam näher als sich für seinen Geschmack nicht schnell genug was tat. Kyle sah sofort auf als eine noch größere Person in den Türrahmen trat und Kenny ein Stück nach vorne drängte.

 

„Was will der denn hier?“, Begeisterung klang anders.

 

Verzweifelt versuchte der Jüngste der Runde seine Stimme wieder zu finden als es Kenny war, der das Wort ergriff. „Er will zu mir, ganz offensichtlich. Das stellt doch sicherlich kein Problem dar oder?“, eigentlich brauchte er keine Antwort.

 

Ein Murren verließ seinen Vater als er einen Schritt beiseite machte. „Du weißt das ich seinen Vater nicht leiden kann“, ohne auf eine Antwort des Juden zu warten zog der plötzliche Gastgeber seinen Gast herein.

 

„Kyle ist nicht sein Vater und er kann nichts dafür das sein Vater sich aufführt wie ein reicher Idiot“, ein Arm legte sich um die Schulter des Kleineren als er ihn schützend zu sich zog.

Denn auch die Tränen hatten nicht nachgelassen und Kyle war unendlich dankbar das er sich gerade selbst nicht rechtfertigen musste.

 

„Ach, mach was du willst“, ein Glück. Mit diesen paar Worten zog Kenny den Jüngeren mit sich durch das Wohnzimmer. Wie schnell sie von A nach B gekommen sind, merkte der ungebetene Gast erst als sich die Zimmertür zu Kennys Zimmer hinter ihnen schloss und ihn der Größere fest in den Arm nahm.

 

Sein Gepäck wurde achtlos zu Boden fallen gelassen und er legte beide Arme um den Nacken des Größeren, drückte seinen Kopf gegen dessen Halsbeuge.

 

„Deine Eltern?“, seit ihrem Kurztrip nach Japan hatte Kenny ihn nicht gesehen. Das war nun wieder sieben Tage her und in einer Woche konnte unendlich viel passieren. Leicht nickte der Gefragte und gab ein leises, klägliches Wimmern von sich.

Die rechte Hand des Größeren strich sanfte Kreise über den Rücken seines Freundes und die kleine Geste schien zu helfen, es dauerte einen Moment aber das Schniefen wurde leiser und die Atmung von Kyle langsam wieder ruhiger.

 

„Sie-sie wollen“, er wollte es gar nicht über die Lippen bringen. Sich aus seinem warmen und sicheren Versteck bewegend brachte der Jude ein wenig Abstand zwischen sie, aber nicht genug um die Umarmung zu beenden. „Meine Mum will weg ziehen mit uns.“

Die schwere seiner Worte sorgte für die Stille die sich in dem Zimmer bildete, nur das leise und unterdrückte Geräusch des Fernsehers war zu hören.

 

„Sie will… wegziehen?“, langsam verstand er die Worte. Die Bedeutung hinter dem was der Rotschopf ihm gerade erzählt hatte. Das konnte sie doch nicht im Ernst so meinen, oder?

 

„Ja, einfach so! Sie entscheidet das ohne Ike und mich überhaupt mal in Betracht zu ziehen“, ein wenig fühlte er sich zeitgleich schlecht, dass er mit seinen Familiengeschichten zu Kenny lief.

Gerade die Situation vor wenigen Minuten mit dessen Vater hatte deutlich gemacht wie es in diesem Haus zu sich ging und dass der Blonde es noch schwerer hatte als er selbst. Trotzdem wollte Kyle hier nicht weg, er wollte zwar nicht auf Ewig in dieser Stadt versauern aber gerade die Person in dessen Armen er sich befand war der beste Grund hier zu bleiben.

 

„Ich will hier nicht weg.. ich will bei dir bleiben“, gab er noch leiser zu. Ein sattes Rot legte sich auf seine Wangen und Schutzsuchend drückte er seinen Kopf gegen den orangenen Hoodie den der Ältere trug.

 

Deutlich war der plötzlich ansteigende Herzschlag zu hören, nicht das Kyle ihn mit der Information das seine Mutter ihn hier weg bringen wollte aus der Bahn geworfen hatte. Da erzählte er ihm einfach so das er bei ihm bleiben wollte?

 

„Kyle… du- meinst du das so wie ich es verstehe?“, er musste auf Nummer sicher gehen. Klar, an den Abend wo sie knutschend auf seiner Couch lagen, erinnerte er sich immer noch wie als wäre es gestern gewesen. Diese Szene war guter Stoff, wenn man Druck loswerden wollte, aber hier ging es gerade um mehr als nur diese niederen Bedürfnisse.

 

„Ja… Kenny ich will das mit dir versuchen, der Gedanke alleine dich zu verlieren macht mich

verrückt“, so genuschelt alles in seinen Pullover war, so deutlich hörte er jedes einzelne Wort.

 

Dieses Mal brachte er den Abstand zwischen sie Beide, die Welt um Kyle verschwamm für einen Moment als er mit dem Rücken gegen die Tür gedrückt wurde.

 

„Ich lasse nicht zu das du gehst.. niemals“, seine rechte Hand hatte die von Kyle ergriffen. Es brauchte keine Worte und ihre Finger verflochten sich einander, die linke Hand des Juden suchte Halt an der Schulter die sich im darbot als sich weiche Lippen gegen seine drängten.

Auch ihm war dieser eine Abend noch in Gedanken, aber das hier fühlte sich ganz anders an. Nicht so gierig sondern sanft, gefühlvoll das es seine Knie weich werden ließ.

 

„Wir finden irgendeine Lösung“, den Kuss unterbrechend legte sich die Stirn des Größeren an die vor ihm und er lächelte schwach. „Das verspreche ich dir Kyle.“

 

TBC


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel folgt sobald <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Kele
2022-07-12T17:29:27+00:00 12.07.2022 19:29
Aaaaah! Wie kann etwas so süß und schön sein und gleichzeitig so dramatisch sein! Kyle's Eltern machen mich unglaublich wütend! Aber Kenny und Kyle! *-*
Ich liebe das so! Sie müssen eine Lösung finden und wenn ich sie bei mir dafür aufnehmen muss! >///<
Ich hoffe du schreibst schnell weiter! Sehr schönes Kapitel! <3
Von:  Chizuki
2020-03-07T16:28:55+00:00 07.03.2020 17:28
Super Kapitel. Da hat es sich wirklich gelohnt nach der langen Pause weiter zu schreiben.
Sehr emotional und schön. Mir gefällt wie si h die Geschichte um Tweek sich entwickelt. Dazu diese Sache zwischen Kenny und Kyle.
Von:  Chizuki
2020-03-07T15:38:13+00:00 07.03.2020 16:38
Schönes Kapitel zum Start. Mir gefällt wie ausführlich es geschrieben ist und wie du die Gedanken von Tweek einbaust. Sehr gut gelungen. So kann man wirklich mit ihm mitfühlen. Der arme hat es auch nicht leicht.

Diese vielen kleinen Details geben dem Text den nötigen Schliff. Eine Freude ihn zu lesen.
Von:  ich23410
2016-08-08T21:32:12+00:00 08.08.2016 23:32
Ich bin auch echt gespannt darauf, wann und wie es weiter geht!
Großes Lob <3
Antwort von:  Mob
09.08.2016 19:16
Danke >///<~ ich bin im Augenblick noch am Arbeiten an einer anderen FF, aber das nächste Kapitel ist in Entstehung /D
Von:  Kele
2016-06-29T13:46:46+00:00 29.06.2016 15:46
Wieder ein sehr tolles Kapitel! <3
Ich bin gespannt wie es weiter geht und wann es weiter geht :3
Von:  Kele
2015-12-13T21:22:54+00:00 13.12.2015 22:22
Ooooh nein~
Armer armer Tweek!
Und böser böser Stan! :o
Aber es bleibt immer noch spannend!
Weiter so!~
Von:  Kele
2015-11-16T21:15:34+00:00 16.11.2015 22:15
Awwww ~ *____*
Diese FF ist so spannend! <3
Und ich bekommen nie genug davon!!
Kyle und Tweek tun Mir so leid uwu
Und die Szene mit stan war auch so schön *3*
Von:  Kele
2015-11-08T17:41:47+00:00 08.11.2015 18:41
Meeeehr!!!! <3
Du Fängst echt an das Craig mir Sympathisch wird xD
Aber die Kenny und Kyle Szene ist echt süß *-*
Toll wie immer :3
Von:  Kele
2015-11-06T22:44:43+00:00 06.11.2015 23:44
Oh mein Gott!!
*3*
So viel drama~
Jetzt binich echt gespannt was da noch passiert und was ist mit Eric?! :o
Aber suuuper Kapitel x3
Von:  Kele
2015-11-06T09:07:30+00:00 06.11.2015 10:07
Kyle tut mir so leid ><
Schreib schnell weiter <3


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