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Alice in Wonderland

Rückkehr der roten Königin
von

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Akt 1 - McTwisp

Akt 1 – McTwisp
 

Zumindest machen sie ihr keine Angst mehr!
 

„Alice, schön Sie endlich begrüßen zu dürfen!“. Mit einer leichten Verbeugung begrüßte sie Lord Ascot. „Verzeihen Sie meine Verspätung, ich war noch beschäftigt!“. Sie lächelte einmal, ehe sie nach ihrem Kleid griff und es ein Stück hochhob, um so besser die Stufen hinab steigen zu können. Vor genau zwei Jahren hatte sie auf diesem Land erneut das Unterland betreten. Damals konnte sie sich noch nicht daran erinnern, dass sie als kleines Kind schon einmal dort gewesen war. Die Albträume, waren nichts anderes als Bruchstücke, aus ihrem Unterbewusstsein. Sie warf einen Blick über den gepflegten Rasen und schließlich auf die Leute, die ausgelassen tanzten. „Irgendwie habe ich ein Déjà-Vu!“, murmelte sie und lächelte beinahe schon zufrieden, nur um sich danach unter die Leute zu mischen. Auch diesmal war der Garten prachtvoll in Szene gesetzt worden. Die kleine Tanzfläche war überfüllt, während die Band unaufhörlich spielte und so die Menge amüsierte. Rechts von ihr befanden sich einige Tische, auf denen man ein Büfett eröffnet hatte. „Sie ist mit den Gedanken in letzter Zeit völlig woanders!“, beteuerte Helen und sah den Lord an, der sie aufmunternd anlächelte. „Sie ist ein kluges Mädchen, sie wird schon wissen, was sie tut!“. Die Frau mit dem erblassten blonden Haar, starrte ihrer Tochter nach, während sie abwesend nickte. „Ich weiß!“, bestätigte sie leiser. Alice kam ganz nach ihrem Vater. Sie hatte nicht nur den Sinn, für unmögliche Dinge, sondern auch die Fähigkeit viel weiter zu denken, als die anderen Menschen in ihrer Umgebung. „Haben die Albträume nachgelassen?“, hakte der Lord nach und Helen nickte. „Zumindest machen sie ihr keine Angst mehr!“. Alice hatte wohl gelernt damit umzugehen. Sie war die vergangenen Jahre viel selbstsicherer geworden. Vorsichtig schob sie sich an den Leuten vorbei und begrüßte einige von ihnen hin und wieder höflich, ehe sie schließlich etwas weiter abseits stehen geblieben war. Die meisten von ihnen waren bereits vor zwei Jahren schon anwesend gewesen, ebenso wie ihre Schwester jetzt. Margaret hatte sich letztes Jahr von ihrem Mann getrennt, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er sie betrogen hatte. Ihr Blick glitt erneut über die vielen Anwesenden und blieb schließlich bei Hamish hängen, der sie ziemlich trübsinnig ansah. Sie hatte ihn nicht heiraten können, selbst wenn sie gewollt hätte, weil sie ihn einfach nicht liebte. Abgesehen davon war er ein wenig zu ‚anfällig‘ für sie. Sie nippte einmal an dem Glas in ihrer Hand und seufzte leise auf, was in dem Lärm völlig unterging. Sie mochte solche Festlichkeiten nicht und wenn sie ehrlich war, hätte sie sich lieber aus dem Staub gemacht. Ihr Blick glitt zu den Hecken und es viel ihr schwer der Versuchung zu widerstehen. Nach einem inneren Zweitkampf, gab sie sich schließlich geschlagen und lief auf das Labyrinth zu, ehe sie um die Ecke bog und schließlich stehen blieb. Ihr Blick blieb an den verwelkten Rosen kleben. Es war bereits zu kalt für diese Pflanze und gedankenverloren schob sie einige der braunen Blätter auf dem Boden beiseite, ehe ihre Erinnerungen erneut zu dem Hutmacher schweiften. Sie lief noch ein Stück weiter, tiefer in den Wald, ehe sie sich in den Rasen unter einer Eiche fallen ließ und die Augen schloss. Die Ruhe war gerade zu himmlisch. Fast schon unwillkürlich zog sie das Bild aus ihrer Tasche und streckte die Arme von sich. Sie wünscht sich nichts sehnlich, als eine Tasse Tee, genau in diesem Moment und nichts sehnlicher, als den Hutmacher neben sich zu haben. Niemand war ihr so ans Herz gewachsen wie er. Nur zu gut konnte sie sich daran erinnern, wie er sie zum Schloss der weißen Königin bringen wollte und sich letzen Endes für sie geopfert hatte. An all diese wunderschönen Hüte, die er für die rote Königen gemacht hatte und dann immer wieder an seinen verletzen Blick, als sie das Blut des Jabbawackys getrunken und seine versteckte Bitte ausgeschlagen hatte einfach dort zu bleiben. Sie drückte das Bild fester an sich und schlug die Augen auf, als etwas neben ihr raschelte. „Alice!“. Augenblicklich hatte sie sich aufgesetzt und starrte in die Augen des weißen Kaninchens. „McTwisp!“, stieß sie hervor und hob ihn hoch, nur um ihn an sich zu drücken. „Wieso nur habe ich gewusst, dass ich dich hier treffe?“, fragte sie und das Kaninchen sah nicht gerade glücklich aus. Viel eher wirkte es gehetzt, als hätte es nicht genug Zeit. „Alice!“, sagte er noch einmal und seine Nase zuckte leicht, als er seine Umgebung beschnüffelte. „Du musst mitkommen! Die rote Königin, sie ist aus dem Exil zurückgekehrt!“. Hastig stand die junge Frau auf und schob das Bild behutsam zurück in ihre Tasche. „Bist du sicher?“, fragte sie und McTwisp sah auf seine Uhr. „Wir haben keine Zeit. Ojemine!“. Fast schon belustigt lächelte Alice und lief ihm nach, genau wie damals. Fast schon mechanisch schob sie die Blätter beiseite, die ihr im Weg waren. Allzu vertraut schien ihr das Ganze und dieses Mal hatte sie keine Angst davor. Im Gegenteil. Eine ungebändigte Freude breitete sich in ihrem Körper aus, als sie an das bevorstehende dachte. Vor allem aber freute sie sich auf den Hutmacher. Immer schneller trugen ihre Füße sie zu dem kleinen Loch, in das der Hase bereist verschwunden war, ehe sie völlig selbstsicher hinter ihm hersprang und von dem Kaninchenbau verschluckt wurde…..



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-03-21T17:01:21+00:00 21.03.2010 18:01
Also das Kapitel is super geworden, aber wenn ich dir mal nen Tipp geben darf: Mach bitte Absätze rein^^ Dadurch liest sich die FF nämlich einfacherer^^

LG Amalia


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