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Beyond Birthdays Rache

von

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Beyond erwacht

Als Beyond Birthday sein Herz nicht mehr spürte, wusste er zunächst nicht was es war. Was passierte mit ihm? Wieso starb er? Das konnte doch nicht sein. Kein Mensch stirbt so einfach. Als die Welt um ihn herum dunkel wurde, war ein Zeichen der Verwunderung auf Beyonds Gesicht zu erkennen. Kein Entsetzen, dass sein Leben zu Ende war sondern Verwunderung. Er fand einfach keine plausible Erklärung in seinen letzten Atemzügen. Er fiel von seinem Bett und landete unsanft zu Boden. Doch dies spürte er schon längst nicht mehr. Als die Wärter sein Stöhnen hörten und durch das kleine Fenster in die Zelle schauten, sahen sie Beyond Birthday auf dem Boden liegen, die Hand ins Hemd gekrallt, genau dort wo sein Herz war. "Holt schnell den Arzt zu Zelle 9, wir haben hier noch einen."

So wurde Beyond von einem Arzt untersucht, der Tod durch Herzversagen feststellte. Der wohl genialste Verbrecher der Welt ist ein Kira-Opfer geworden und wurde zunächst in ein Leichenschauhaus gebracht, gekühlt wo darauf diskutiert wurde, was sie mit den Leichnam anfangen sollten. Verbrennen, Beerdigen oder doch lieber der Autopsie übergeben. Da man schon mehr als 50 Verbrecher untersucht hatte und bei allen das gleiche rauskam, hielt man es für unnötig, auch ihn zu öffnen. Also beschloss man, den Toten einzuäschern. Der Sarg wurde vorbereitet, jetzt musste Beyond Birthday nur noch abgeholt werden.
 

Als er sein Bewusstsein wiederfand, spürte Beyond Birthday seinen Körper kaum noch. Er bekam kaum Luft und als er die Augen aufschlug, war alles dunkel. Die Luft war kalt und er spürte dass er nichts außer ein Leichentuch über den Körper trug. Nachdem er seine Arme wieder bewegen konnte, tastete er seine Umgebung vorsichtig ab. Knapp 15 cm über seinen Kopf war eine Wand und 15 cm von seinen Schultern hatte er Freiraum. In einem Sarg konnte er also nicht liegen, dafür war dieser Raum zu groß. Er ertastete Metallwände und ihm kam eine wage Vermutung, wo er sein könnte. Plötzlich hörte er Schritte und Stimmen, es waren zwei Leute, besser gesagt Männer und beide mittleren Alters. Er schloss die Augen um genauer hören zu können was sie sagten. "Der Tote da liegt schon seit einiger Zeit hier tiefgekühlt. Aufgrund der vielen Mordopfer hat man schnell den Überblick verloren. Jetzt da Ruhe ist, muss da einiges entsorgt werden." "Ich bitte Sie, etwas mehr Respekt vor den Toten. Sie waren zwar alles Verbrecher, aber trotzdem noch Menschen."

Ein Ruck ging durch Beyonds kleines Gefängnis und er stellte sich tot um erst mal überlegen zu können, wie er die Situation einschätzen konnte und wie er so schnell wie möglich fliehen würde. Er hörte wie einer der beiden lachte. "Was ist das denn für ein schräger Vogel?" "Sein Name lautet Beyond Birthday, er ist für die BB-Morde in Los Angeles verantwortlich. Ist ein Jahr nach seiner Verhaftung an Herzversagen gestorben." Beyond öffnete ein wenig die Augen, gerade mal zu Schlitzen sodass keiner bemerkte dass er sie überhaupt öffnete. Zuerst konnte er kaum etwas sehen weil das Licht so grell war, dann aber erkannte er mehr: Ein kleinwüchsiges, dürres Klappergestell im Kittel und ein übergewichtiger bärtiger Kerl, der wie ein Jäger gekleidet war. Beyond spannte seine Muskeln an und wartete auf eine günstige Gelegenheit zum Angriff. Rusco Abtray, so hieß der Dicke, dessen Name und Lebenszeit für Beyond Birthday sichtbar war, beugte sich zu ihm runter und sah ihn tief in die geschlossenen Augen. "Irgendwie habe ich dass Gefühl dass der Vogel hier atmet." Der Zwerg, der Tray McPowell hieß, trat hinzu und kam weit genug. Beyond reagierte blitzartig. Er packte Rusco am Hals und schlug seinen Kopf gegen den "Leichenschrank". Tray, der gerade Alarm schlagen wollte, wurde zu Beyond gezogen und der Kugelschreiber, der in seiner Brusttasche steckte, wurde ihm genommen und an die Halsschlagader gehalten. "Kein Mucks oder ich lasse Sie verbluten" knurrte Beyond und sah kurz zum Dicken, der ohnmächtig auf dem Boden lag. Tray McPowell war allerdings zu überrascht, als dass er hätte sich wehren oder um Hilfe rufen können. "Wo bin ich hier und was wird hier gespielt?" Mit der einen Hand hielt Beyond Birthday den Zwerg im Schwitzkasten und stand auf. Mit der anderen Hand wickelte er sich das weiße Tuch um die Hüften. Tray McPowell stotterte irgendetwas Unverständliches und bekam zur Antwort den Stift stärker gegen die Halsschlagader gedrückt. "Drücken Sie sich verständlicher aus!" "Sie sind im Leichenschauhaus. Sie sollten zur Einäscherung abgeholt werden! Mehr weiß ich nicht!"

Das genügte Beyond Birthday. Nachdem er seine beiden Opfer erwürgt und in solche Kühlschränke verstaut hatte, schlich er, mit nichts als einem Tuch um den Hüften durch die wie ausgestorbenen Flure und fand schließlich Arbeitskleidung in einem Schrank, zog sich an und lief so schnell ihn seine schwachen Beine trugen. Die ersten Bewegungen, die er machte, waren reine Überwindung. Er hatte das Gefühl, sein Körper bestünde nur aus Gummi. Nachdem er auch noch ein Skalpell und ein anderes Messer eingesteckt hatte, öffnete er die Türe und sah, dass es Herbst war und stark regnete. Doch das störte ihn nicht wirklich. Im Gegenteil, er empfand es als recht erfrischend. Den Truck von dem dicken Riesen fand er etwas weiter weg auf einem Parkplatz stehen. Den Wagen kurz zu schließen, gehörte zu seinen leichtesten Übungen und sein Ziel war die nächste Stadt. Er brauchte eine entsprechende Behausung, um seinen neuen Plan auszuarbeiten, denn es war alles andere als einfach, mit L in Kontakt zu treten. Aber gänzlich unmöglich war es auch nicht.

Die Botschaft

Es war dunkel in dem kleinen Raum, die Bildschirme waren alle ausgeschaltet und niemand war in diesem Raum, außer ein weißhaariger kleiner Junge, der zwischen Spielzeug hockte und mit einem Papiermodell beschäftigt war. Es war Near, derjenige der Kira überführt hatte und zusammen mit drei Agenten der CIA und des FBIs die Welt vor einer Zukunft gerettet hatte, die einige als die Erlösung und andere als Untergang der Gesellschaft angesehen hatten. Near hatte L, Mello und Matt gerächt und war nun auf der gleichen Stufe wie L, nein... er war L. Er hatte das Ziel erreicht, auf welches alle Kinder in Wammys House hingearbeitet hatten. Nun aber war der wohl größte Kriminalfall des Jahrtausends gelöst, die Death Notes waren vernichtet und die Welt hatte sich schnell von ihrer Angst vor Kira erholt. Jetzt gab es nicht mehr viel für Near zu tun. Er hatte die größten Verbrechen gelöst und für kleine Fische interessierte er sich nur wenig. Es war seltsam still in der ehemaligen Ermittlungszentrale. Eigentlich war es ihm vollkommen egal, ob er jetzt allein arbeitete oder eine Mannschaft an seiner Seite hatte. In jedem Falle war er derjenige, der die Ermittlungen führte.

Einer der Bildschirme ging an und ein verschnörkeltes W erschien auf dem weißen Hintergrund. Es war Watari, oder besser Roger. Er hatte die Aufsicht in Wammys House gehabt und nun war es seine Aufgabe, Quillish Wammys Erbe anzutreten, so wie Near es mit L's getan hatte. "L, jemand hat sich von einem Internetcafé aus ins System gehackt und eine Botschaft an Sie gerichtet. Ich schicke sie Ihnen zu."

Near wandte sich kurz den Bildschirm zu, überflog die Nachricht und stand auf. eine Nachricht? Wer war in der Lage das System, welches ebenfalls ein Sprössling aus Wammys House entwickelt hatte, zu überlisten nur um ihm eine Nachricht zu schicken? Schnell ging er zum flackernden Bildschirm und las die Mail.
 

"Die Zeit hat vieles verändert seit ich weg war. Doch die wesentlichen Dinge scheinen sich nie zu ändern. Wie es scheint hast du die "Säuberung" durch diesen Serienmörder namens Kira überlebt. Hatte ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet. Ich habe nicht vergessen was damals passiert ist und werde so einen stupiden Fehler sicher kein zweites Mal begehen. Dieses Mal werde ich den direkten Weg wählen und ich werde dir folgendes Versprechen geben:
 

Dieses Mal werde ich nicht nur den Meisterdetektiv, sondern auch seine verdammte Brut ausrotten. Mich über den PC zu lokalisieren wäre vollkommen sinnlos. Ich habe das gesamte Café vernichtet und wenn du diese Nachricht liest, werde ich schon weit weg sein. Im übrigen möchte ich dich darum bitten, den Kindergarten aus dem Spiel zu lassen. Ich habe nicht die größte Lust, mich mit halbklassigen Idioten herumzuärgern.
 

Auf ein baldiges Treffen,
 

B."
 

"Watari, schicken Sie mir unverzüglich sämtliche Daten, die Sie über B finden können." Einige Zeit verging und alle Bildschirme im Raum leuchteten hell auf. Zeitungsartikel erschienen und einige Fotos aus Wammys House. Sie zeigten einen gebeugten schwarzhaarigen Jungen, der verstohlen in die Kamera guckte und ein mies gelauntes Gesicht zog. Die Stimme von Watari meldete sich. "B heißt mit vollem Namen Beyond Birthday. Er war eines der ersten Kinder in Wammys House und nach A's Selbstmord sollte er L's Nachfolger werden. Jedoch verließ er das Haus und verschwand Jahre von der Bildfläche. Einige Jahre später begann eine Mordserie in Los Angeles, auch bekannt als die BB-Morde oder Strohpuppenmorde. Daten zu dem Fall wurden vernichtet, aber ich habe einige Zeitungsartikel dazu gefunden. Eine japanische FBI-Agentin namens Naomi Misora hat Beyond Birthday enttarnt und festgenommen. Offiziell ist er ein Jahr später an Herzversagen gestorben. Womöglich von Kira."

Near runzelte verwundert die Stirn. Von Kira? Aber wie ist es dann möglich dass er überlebt hat? Gemäß den Regeln des Death Notes dürfte er eigentlich tot sein. Sollte sich da jemand einen Scherz erlaubt haben? Nein, niemand außer einem Sprössling aus Wammys House könnte es gelingen, O's Firewall zu knacken und einfach so auf seinem PC zugreifen zu können. Wie aber konnte Beyond Birthday noch am Leben sein? "Watari, finden Sie heraus, wo sich der Leichnam von B bislang befunden hat und ob er noch dort ist." "Sie vermuten, dass er es tatsächlich war?" "Noch bin ich mir nicht sicher" antwortete Near und begann seine schneeweißen Haarsträhnen um den Finger zu wickeln, was er oft tat wenn er nachdenken musste. Während Watari, oder besser Roger, sich nach Beyonds ehemaligen Aufenthalt erkundigte, machte sich Near mehr mit dem Mordfall in Los Angeles vertraut. Naomi Misora... von ihr hatte er irgendwo schon mal gehört...

Er loggte sich in dem Rechner des FBIs ein und gab den Namen Naomi Misora ein. Sie war mit einem gewissen Raye Penber verlobt und hatte kurz nach der Verlobung gekündigt. Ihr Verlobter war einer der 15 Agenten, die in der Kira-Sache nach Japan geschickt wurden und starben. Naomi Misora galt monatelang als vermisst bis man ihre Leiche in einem alten Bergwerksschacht gefunden wurde, der seit Jahren still gelegt war. Sie hatte sich erschossen. Ihre Leiche war nur mithilfe einer DNA-Analyse zu identifizieren.

Nach ungefähr zehn Minuten meldete sich Roger zurück und erklärte Near, dass Beyond Birthdays Leiche in einem Leichenschauhaus in der Nähe von Crownwell war und eingeäschert werden sollte. Zwei Männer wurden erwürgt und in Leichenschränke versteckt. Von Beyonds Leiche keine Spur. Nears Miene verfinsterte sich. Also stimmte seine Befürchtung. Es war tatsächlich Beyond Birthday, darin bestand kein Zweifel. Sein nächstes Ziel war klar: Er wollte L töten. Anscheinend wusste er nicht dass der L, für den er Near hielt, längst tot war. Es gab nur noch eins zu tun, bevor sich Near an den Fall machte. "Watari, rufen Sie bitte Halle Bullock von der CIA, Stephen Loud und Anthony Carter vom FBI an und sagen Sie ihnen, dass L dringend ihre Unterstützung braucht. Es wird Zeit die SPK neu zu formieren." "Verstanden" gab Watari zur Antwort und Near wandte sich dem Foto zu. Diesmal stand viel mehr auf dem Spiel als nur sein Leben. Das Leben unschuldiger Kinder war in Gefahr und alleine konnte Near sicher nicht viel ausrichten. Ebenso wie L damals brauchte er Unterstützung.
 

"Ich hoffe nur, dass ich ihn rechtzeitig aufhalten kann..."

Das Netz

Nach ungefähr zwei Stunden war die SPK vollzählig. Halle Bullock kam gerade aus Texas und hatte deswegen die längste Anfahrtszeit. Man holte sie mit einem Flugzeug ab, während Stephen Loud und Anthony Carter in der Nähe ihres Einsatzortes waren und deshalb nach ein bis zwei Stunden in der Ermittlungszentrale waren. Erinnerungen stiegen in den dreien auf, als sie ihre alte Zentrale wieder sahen. Eigentlich waren alle davon ausgegangen, dass Near diesen Ort nie wieder nutzen würde, aber anscheinend schien ihm der Ort angemessen zu sein um die SPK wieder zu versammeln. Near saß inmitten einem Gebilde aus Würfeln und sah die drei mit seinen pechschwarzen kalten Augen an. „Wie schön dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Da wir uns schon bekannt sind würde ich vorschlagen, wir sparen uns die Begrüßungsfloskeln und kommen gleich zum Thema.“

Near hatte sich kein Stück verändert, da waren sich die drei ganz sicher. Aber das war auch gut so, denn einen anderen Near hätte sich keiner von ihnen gewünscht. Near fuhr fort und stapelte die Würfel weiter zu einem Gebilde. „Ich habe Sie drei hierher beordert, weil es einen Verbrecher zu fassen gilt. Diesmal kein Kira wie zuvor, sondern einen Serienmörder, der eigentlich tot sein sollte. Da ich keine Lust habe, die ganze Geschichte zu erzählen, bekommen Sie das hier.“

Near deutete auf dem Schreibtisch, auf dem drei beigefarbene Umschläge mit den wichtigsten Informationen bereit lagen. Jeder nahm sich eine und las sie sich knapp durch. „Nachher bitte ich Sie, die Akten vollständig zu vernichten. Wenn Sie Fragen haben…“

„Ich hätte da eine!“ meldete sich Halle und schloss die Akte. „Mir ist zwar klar, dass es sich um einen gefährlichen Serienmörder handelt und es auf L abgesehen hat, aber wozu brauchen Sie uns?“ Near seufzte, stand auf und verließ das Würfelgebilde. Er fingerte wie gewohnt an seinen Haarsträhnen herum und sah die drei ernst an. „Weil wir schon lange genug zusammengearbeitet haben und Sie die einzig geeigneten sind. Halle Bullock, Sie sind eine erstklassige kampfsportgelernte CIA-Agentin, Meisterin der Infiltration und waren sogar schon im Sicherheitspersonal des Präsidenten. Stephen Loud, Ihre Beschattungskunst ist einmalig und niemand den ich kenne konnte das Death Note so perfekt fälschen wie Sie. Anthony Carter, Ihr Sprachtalent und ihre physische Stärke war der SPK schon sehr oft von Nutzen und sie waren mir sehr oft eine große Hilfe. Sie genießen alle mein Vertrauen und ich habe Sie ausgewählt, weil nur Sie in der Lage sind, Beyond Birthday aufzuhalten. Sie müssen wissen, er ist dem alten L in vielerlei Hinsicht gleich und wahrscheinlich bin ich ihn in mancher Hinsicht unterlegen, wodurch ich Unterstützung brauche. Wahrscheinlich müssen wir mehr als einen Ort beschatten und deshalb ist es unmöglich für mich, allein zu arbeiten. Wenn Sie nichts dagegen haben, werden Sie wieder ihre alten Decknamen annehmen, nur um Ihrer Sicherheit willen, verstanden?“ Einstimmig nickten die drei und sahen sich ernst an. „Noch eine Frage?“

„Haben Sie schon einen Verdacht, was Beyond Birthday für ein Ziel verfolgt?“ meldete sich Anthony Carter, der jetzt nur noch Rester genannt wurde.

Near setzte sich auf einem Stuhl in eine ähnliche Sitzposition wie L. Er setzte den einen Fuß auf den Stuhl, ließ den anderen unten und legte den Kopf schräg. Eine sehr seltsame Sitzhaltung, aber das störte niemandem im Raum. „Zum einen ist Beyond Birthday hinter L her, wie bereits in den Akten erwähnt wird, die ich Ihnen gegeben habe. Meine Vermutung ist, dass sich sein Hass seit seinem Wiedererwachen gesteigert hat und ich befürchte, dass er es auch auf die Kinder in Wammys House abgesehen hat.“

„Aber wieso?“ fragte Gevanni fassungslos, beruhigte sich aber sofort wieder weil er keine Schwäche vor den anderen zeigen wollte. Near schwieg eine Weile, wahrscheinlich um sich mit dieser Befürchtung anzufreunden und antwortete dann „Weil ihm klar ist, dass es einen neuen L geben wird, wenn er diesen getötet hat. Wenn er wüsste, dass ich nicht der L bin, für den er mich hält, wird er wahrscheinlich sofort einen Anschlag auf das Waisenhaus verüben. Aus diesem Grund bitte ich Sie Gevanni, unverzüglich nach Winchester zu fliegen, dort mit dem Leiter des Heims in Kontakt zu treten und ihm sagen, dass L aus nicht nennbaren Gründen die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Erwähnen Sie bitte nicht, dass auf dem Waisenhaus ein Anschlag verübt werden könnte. Das würde die gesamte Aktion gefährden. Watari bringt Sie sofort zum Flugzeug.“

Tatsächlich erschien Roger und bat Gevanni, ihm zu folgen. Lidner und Rester sahen sich kurz an und wussten, dass sie gerade den gleichen Gedanken teilten: Wenn Near es so eilig hatte, konnte es sich wirklich nur um einen Notfall handeln. Near reichte ihnen ein Foto von Beyond Birthday bei seiner Inhaftierung. „Das ist er kurz vor seiner Inhaftierung. Unser erster Schritt wird sein, herauszufinden wo er sich zurzeit aufhält. Die Mail, die ich von ihm bekam kam aus einem Internetcafé in Crownwell und erreichte mich zehn Minuten, nachdem sie abgeschickt wurde. Das Café ist durch eine Bombe mit Fernzünder zerstört worden, woraus zu schließen ist, dass er nicht die U-Bahn benutzt hat. Was schlagen Sie vor zu tun?“

„Wir werden die öffentlichen Sicherheitskameras überprüfen. Vielleicht hat sie ihn aufgezeichnet.“ Near nickte, zückte einen Spielzeugsoldaten aus seiner Hosentasche und begann mit ihm zu spielen. „Lidner, übernehmen Sie das. Rester, Sie bleiben bei mir.“

Nun verschwand auch die blondhaarige CIA-Agentin und zurück blieben Near und der muskulöse FBI-Agent Anthony Carter, jetzt nur noch Rester. „Zunächst werde ich mit O Verbindung aufnehmen und ihn zu der Sache mit der Firewall zu befragen. Er war es auch die Sicherheitssoftware für L entwickelt hat. Nicht einmal das Pentagon könnte dieses System brechen… aber irgendwie hat es Beyond Birthday geschafft.“

Near betätigte das Mikrophon. „Watari, verbinden Sie mich mit O, sagen Sie ihm es eilt!“

„Wie Sie wünschen“ antwortete Roger und kurze Zeit später hörte Near das typische Piepen, wenn er in der Leitung war. Nach einer halben Minute war Near verbunden. „O, hier spricht L.“ Doch anstatt einer Antwort kam nur ein Lachen, ein sehr seltsames Lachen. Es jagte ihm und Rester einen Schauer über den Rücken als sie das hörten und sofort wusste Near was los war. „Bist du das Beyond Birthday?“

„Oho L, hätte nicht gedacht dass du dich so schnell bei mir melden würdest.“

„Was ist mit O? Was hast du ihm angetan?“

„Tja, der Bursche war ja nicht schwer aufzutreiben. Hat in einer Software-Firma als Entwickler gearbeitet und ich habe ihm gesagt, dass ich den Hackschlüssel brauche.“
 

Der Hackschlüssel…
 

Es war ein ultimatives Programm, welches O entwickelt hatte, falls L sich irgendwo einhacken wollte, um an Daten zu kommen. Der Hackschlüssel war das gefährlichste Computerprogramm und versetzte seinen Besitzer in die Lage, jede Firewall und jedes Sicherheitsprogramm zu zerstören oder zu umgehen und jeden internetfähigen Computer zu infiltrieren. Sämtliche Alarmglocken schlugen bei Near. Er wählte die Taste um mit Watari Kontakt aufzunehmen und rief „Sofort alle Computer abschalten!“ Wenn seine Befürchtung stimmte, dann hatte Beyond Birthday bereits herausgefunden, wo sich Near aufhielt. „Hast du O getötet?“

„Tja, der Gute wollte das Programm nicht freiwillig rausrücken, also habe ich eben überzeugendere Argumente genannt. So ein Dummkopf. Sagte doch tatsächlich dass er lieber sterben würde, als dass er mir das Programm rausrückt. Leider hat er es nicht mehr rechtzeitig geschafft, den Hackschlüssel zu vernichten.“ Nears Miene verfinsterte sich. „Willst du etwa auch die anderen Buchstaben töten?“ Wieder lachte es auf der anderen Leitung. „Kommt ganz auf dich an. Wenn du dich stellst, werde ich die anderen verschonen. Für jeden weiteren Tag, der vergeht, werde ich einen weiteren Buchstaben töten. Du wirst der letzte sein und du wirst verantwortlich für jeden Toten sein, weil du zu feige bist.“ Mit einem boshaften Lachen brach die Verbindung ab und Near warf seinen Soldaten zu Boden. „So ein verdammter Mist! Das hat mir gerade noch gefehlt.“

Roger kam ins Zimmer und hatte ein Telefon dabei. „Near, Lidner ist in der Leitung.“

„Was gibt’s?“

„Ich habe schlechte Neuigkeiten: Die Dateien der letzten zwei Tage wurden alle gelöscht. Anscheinend hat sich jemand in den Computer eingehackt.“ „Ich weiß, kommen Sie sofort in die Zentrale zurück. Es hat keinen Sinn da noch weiter zu suchen.“

Roger runzelte die Stirn als er Near mit grimmigem Blick sah. „Gibt es Probleme?“ „O ist tot und Beyond Birthday ist im Besitz des Hackschlüssels. Wir werden erst einmal eine andere Basis suchen und wohl oder übel auf jegliche Computereinsätze verzichten. Nehmen Sie Kontakt zu den anderen Buchstaben auf und machen Sie ihnen deutlich, dass es sich um Code Red handelt! Keine Computerbenutzung, oberste Geheimhaltung und sagen Sie denen, dass sie so schnell wie möglich verschwinden sollen!“
 

Innerlich verfluchte sich Near, dass er Beyond Birthday unterschätzt hatte und ärgerte sich, dass die Geschichte so einen Lauf nahm. So hatte er das alles ganz und gar nicht geplant.

Herzleid

Nachdem Lidner wieder eingetroffen war und Roger angefangen hatte, umher zu telefonieren, versuchte Near die Lage neu zu sortieren. Noch nie war ein Fall so aus dem Ruder geraten, dass nicht nur L sondern auch die anderen Buchstaben betroffen, ja sogar in Gefahr waren. Aber das war nicht das einzige Problem: Wammys House war auch kein sicherer Ort mehr. Beyond Birthday hatte ihm den Kampf angesagt und Near blieben nicht viele Alternativen, ohne dass aufflog, dass er nicht der wahre L war. Bei Kira war das nicht so gewesen, weil er nichts von den Leuten aus Wammys House wusste. Nun aber wurde die Sache wirklich persönlich. Zwar sah man es nicht aber innerlich kochte Near und hätte am liebsten etwas gegen die Wand geworfen, aber er blieb ruhig. Es war nicht seine Art, die Beherrschung zu verlieren und es würde sowieso nichts an der Situation ändern.

Als Near tief durchgeatmet hatte, wandte er sich seinem Team zu. „Folgende Situation: Beyond Birthday ist im Besitz eines Programms, welches sich Hackschlüssel nennt. Ich vermute, dieser Name ist Ihnen bereits bekannt.“

Die drei nickten kurz, was für Near keine neue Nachricht war. Der Hackschlüssel war das meistgesuchteste Programm auf der ganzen Welt und alle möglichen Polizeiorganisationen waren auf der Suche danach. Es war die größte Internetwaffe, die man haben konnte. „Nun denn, Beyond Birthday hat gedroht, die Leute aus Wammys House zu töten, die einen Buchstaben erhalten haben. Wahrscheinlich hat er durch O’s Hackschlüssel ihren Aufenthaltsort erfahren und Watari ist gerade dabei, die übrig gebliebenen zu warnen, darüber aber Stillschweigen zu wahren. Wir werden jetzt die Basis wechseln und in Zukunft ohne Geräte arbeiten, die Internet empfangen können. Das gilt für Computer, Notebooks und Handys. Dafür werden wir auf die klassische Methode zurückgreifen.“ Roger reichte allen ein Funkgerät. „Diese Geräte hat ebenfalls jemand aus Wammys House entwickelt. Sie haben eine Reichweite von ungefähr 300 Kilometern und haben mehr als 200 verschiedene Kanäle. Deutlich stärkere Leistung als die PMR-Funkgeräte und können auch in größeren Höhen empfangen. Allerdings ist der Empfang in U-Bahnen wesentlich schlechter aber daran lässt sich nichts ändern. Wir werden unsere Basis in dem alten Bürogebäude in Glade errichten. Watari, machen Sie den Flieger startklar.“ Roger verschwand und Near sammelte seine Spielzeuge ein, packte sie in einen Koffer und ging mit den drei Elite-Agenten zur Tür, Plötzlich spürte Near einen Stich in seiner Brust. Ihm wurde schwindelig und er atmete schwer. Er versuchte sich am Tisch abzustützen und sich zu beruhigen. Doch der Schmerz wurde immer schlimmer. Lidner eilte sofort zu ihm. „Near, ist etwas nicht in Ordnung?“ „Mein… Herz…“

Alles drehte sich um ihn und er bekam keine Luft mehr. Die Beine knickten weg und er fiel zu Boden, wurde aber noch von Lidner aufgefangen. Rester eilte zu ihm, rief Watari etwas zu aber Near verstand nichts mehr. Er hörte die Stimmen wie durch Watte gefiltert und verlor das Bewusstsein. Das letzte was er noch spürte, waren zwei Hände, die gegen seine Brust pressten.
 

Beyond Birthday lachte zufrieden, als er die Diskette aus dem Computer zog. Er sah zur Seite wo O, oder besser gesagt Othan Ohlew, mit durchschnittener Kehle am Boden lag. „Warum nur wollen sie immer sterben wenn sie die Wahl haben? Ach, die Menschen sind schon verrückt.“

Als er Fingerabdrücke und sonstige Spuren beseitigt hatte, verließ er das Apartment und stieg in den schwarzen Mercedes, der vorher O gehörte und fuhr in Richtung High Way. Sein Ziel war Los Angeles. Es war an der Zeit, den nächsten Buchstaben zu besuchen. Wenn ihn nicht alles täuschte, arbeitete er in der städtischen Klinik in der Chirurgie. Der Himmel hatte sich verdüstert und so wie es schien, würde es bald regnen. Alles schien sich zu seinen Gunsten zu wenden. Endlich, endlich war das Glück auf seiner Seite. Er würde L töten und seine gesamte Sippschaft und Gefolgsleute für immer von dieser Welt schaffen.

Als er endlich die städtische Klinik erreicht hatte, erkundigte er sich nach Hester Holloway. Zu seinem Ärger stellte sich jedoch heraus, dass die Ärztin in einem dringenden Fall woanders hin beordert wurde. Wohin genau konnte niemand sagen. Innerlich tobte der Serienkiller und als er wieder im Wagen war, schlug er mit der Faust auf die Armaturen. „Verdammt!“

Nun denn, eigentlich war es gar nicht so tragisch. Es gab noch weitere hier in Amerika und einer nach dem anderen würde sterben, so viel stand fest. Er würde L seinen Glanz nehmen und ihn als Verantwortlichen für die Morde sehen. L hatte diese Morde zugelassen nur weil er sich nicht der Öffentlichkeit preisgeben wollte. Der Meisterdetektiv wäre dann nur noch ein mieser kleiner Krimineller. Schnell zog Beyond Birthday seinen Notizblock heraus und strich einen Namen von der Liste. O war tot, soweit die Infos stimmten, war F in einem Krisengebiet ums Leben gekommen und A war ja schon seit Jahren tot. H würde noch warten müssen. Sein nächstes Ziel hatte er sich bereits ausgesucht. Mit diebischer Freude strich er mit den Fingern über das sauber polierte Skalpell, mit dem er O die Kehle aufgeschlitzt hatte. Schon bald musste L sich zeigen, da war sich Beyond ganz sicher.
 

Als Near wieder zu sich kam, lag er im Bett und trug eine Beatmungsmaske. Neben dem Bett piepste ein EKG-Messgerät und in der Ecke des Zimmers kramte eine fremde Person im weißen Ärztekittel in einem Koffer und holte eine Spritze raus. Nears Herz begann schneller zu schlagen und er wollte sich aufsetzen, war aber zu schwach und schaffte es nicht. Die Person, die durch die schlechte Beleuchtung schwer erkennbar war, kam näher und legte seinen Arm frei. „Was… ist das?“ fragte Near mit schwacher Stimme und blinzelte die Person an. „Du hattest einen Herzstillstand und dieses Mittel hier wird deinen Kreislauf stabilisieren.“ Near erwiderte nichts, sah jedoch weg als die Nadel seine Haut durchstach und ihm das Mittel gespritzt wurde. Solche ärztlichen Prozeduren hatte er noch nie ausstehen können und auch die Ärzte waren ihm zuwider. Sie waren doch allesamt Quacksalber die mit ihrer Fachsprache angeben wollten und zum größten Teil nur an Forschung und Geld interessiert waren und nicht am Menschen selbst. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Mein Name ist Hester Holloway, ebenfalls ein Wammy-Sprössling unter dem Buchstaben H. Watari hat mich angerufen, nachdem er mir von Beyond Birthday berichtet hatte. Du hattest wirklich Glück gehabt, dass diese zwei von der Polizei da waren um Erste Hilfe zu leisten. Also echt, ich habe doch schon damals gesagt dass dein Herz nicht viel Aufregung verkraftet. Du solltest mehr auf dich Acht geben.“

Near gab keine Antwort. Er hasste es, zurecht gewiesen zu werden und auch wenn Hester ein Wammy-Sprössling war, so hatte er keine Sympathie für sie übrig. Schon allein weil sie Ärztin war.

„Wo bin ich jetzt?“

„In Miss Lidners Apartment. Es lag am nächsteb weil Watari weder wollte, dass du ins Krankenhaus kommst, noch weiterhin in der Zentrale bleibst. Sie und der Herr Rester sind nicht eine Sekunde von deiner Seite gewichen.“

„Das ist gut, ich werde mich gleich mal an…“ doch Near wurde unterbrochen. „Nein, du brauchst strengste Bettruhe. Du hattest vorhin eine Herzattacke und wenn du nicht sterben willst, dann bleibst du hier erst mal liegen. Watari und die beiden Polizisten werden die Sache schon regeln. Entschuldige mich, ich muss mal kurz weg, bin gleich wieder da.“

So ging die schwarzhaarige Schönheit von ungefähr 24 Jahren wieder. Lidner, Roger und Rester saßen inzwischen im Wohnzimmer bei einer Tasse Kaffee und wollten die nächsten Schritte besprechen. „Was fehlt Near eigentlich?“ fragte Lidner mit einem besorgten Blick zum Schlafzimmer, wo Near lag. Sie waren unerkannt mit einem Kleintransporter, getarnt als Lieferwagen, zu ihrem Apartment gefahren, weil jeder andere Ort eine potentielle Gefahr war. Krankenhäuser, Herbergen und Hotels speicherten alle Daten im Computer und konnten jederzeit von Beyond Birthday infiltriert sein. Wie gut dass sie und Rester schnell genug reagiert hatten. Ganz plötzlich war Near zusammengebrochen, hatte seine Hand an die Brust gepresst und aufgehört zu atmen. Sie hatte sofort mit der Herzmassage begonnen, während sich Rester und Watari um alles andere gekümmert hatten.

Roger alias Watari legte die Stirn in tiefe Falten. „Near hatte schon von Geburt an ein schwaches Herz, das keine Aufregung vertrug. Damit ist er eigentlich immer gut zurechtgekommen, weil er immer kühl und emotionslos an die Sache herangegangen ist. Doch dieser Fall ist für ihn etwas Persönliches. Das hat ihn sehr vereinnahmt und sein Herz hat das nicht verkraftet.“

„Weil diese so genannten anderen Buchstaben für seine Entscheidungen büßen müssen?“

„Ja“ antwortete der alte weißhaarige Mann besorgt „Zum Teil sind diese gerade mal 17 bis 20 Jahre alt und haben gerade erst ein eigenes Leben begonnen und einige von ihnen hat Near bereits getroffen und näher kennen gelernt. Das an sich ist für Near zwar bedeutungslos, aber es gibt nichts, was Near so sehr verachtet wie Ungerechtigkeit. Leute wie Kira, die Menschen aus niederen Beweggründen töteten und dies ihre eigene Gerechtigkeit nennen. Beyond Birthday tötet diese Menschen jedoch nur aus Hass gegen L. Er will ihn seinen Zorn spüren lassen, nämlich in dem er seine Kameraden tötet und ihn vor der Welt anprangert als einen gewissenlosen Menschen, der Opfer in Kauf nimmt nur um seine Identität zu wahren.“

„Aber wieso klärt Near die Sache nicht einfach auf indem er Beyond Birthday die Wahrheit sagt? Nämlich dass er nicht der L ist, den er eigentlich sucht.“ Darauf wusste Rester die Antwort. „Vielleicht weil Near befürchtet dass Beyond Birthday ihm nicht glaubt, denkt er würde ihn hinters Licht führen wollen und in jedem Falle die restlichen Buchstaben und die Kinder aus dem Waisenhaus töten würde. Sein einziger Trumpf ist dass Beyond Birthday glaubt, er wäre noch der richtige L.“

Rester und Lidner sahen sich äußerst besorgt an. „Und was wird jetzt aus der SPK? Sollen wir die Ermittlungen ohne Near weiter durchführen?“

In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Near kam herein. Er saß im Rollstuhl und wurde von Hester angeschoben. Alle standen erstaunt auf, doch Near zog nur ein grimmiges Gesicht. „Ich werde unter strengster Bewachung die Ermittlungen mit Ihnen fortsetzen.“ „Sollte er einen weiteren Anfall bekommen, werde ich ihn von den Ermittlungen zurückziehen, das ist meine ärztliche Pflicht.“ Man konnte Near ansehen, dass er alles andere als glücklich mit der Gesamtsituation war. Nach einem tiefen Seufzer fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar und sah jeden mit seinen pechschwarzen Augen an. „Watari, rufen Sie Gevanni an und stellen Sie auf Freisprechen. Was ich zu sagen habe gilt für alle Anwesenden hier.“

Der alte Mann tat wie ihm geheißen und erklärte Gevanni, dass Near etwas Wichtiges zu sagen habe. Near atmete laut durch und kratzte sich kurz am Kopf. „Ab heute gelten folgende Regeln: Ich dulde weder Alleingänge noch irgendwelche Aktionen ohne meine ausdrückliche Erlaubnis. Sie alle werden nur meinen strikten Anweisungen folgen und mir jede einzelne Kleinigkeit berichten, egal ob sie von Bedeutung ist oder nicht. Wer sich nicht an meine Anweisungen hält, wird von den Ermittlungen ausgeschlossen und für ihn ist der Kontakt zum Rest des Teams strengstens untersagt. Jeder nicht gemeldete Alleingang kann die ganzen Ermittlungen und unzählige Menschenleben gefährden. Haben Sie das soweit verstanden?“ Alle antworteten einstimmig mit „ja“, auch Gevanni vom Telefon aus. „Wie ich schon gesagt habe, ist die Benutzungen von sämtlichen Geräten, die Internet empfangen können, verboten und mehr denn je müssen wir diskret und geheim ermitteln. Sickert auch nur die kleinste Information nach außen, kann dies das Ende des Teams, Wammys House und seinen Sprösslingen bedeuten. Ich hoffe dies ist Ihnen alle bewusst.“

Nach einer kurzen Pause, wo Near in Gedenken an dem verstorbenen Mello eine Tafel Schokolade aß, wurden die nächsten Schritte besprochen. Man musste zuerst herausfinden, wen Beyond Birthday als nächstes töten würde. Nach einem kurzen Telefonanruf, den Hester von ihrer Klinik bekam, stellte sich heraus, dass Beyond Birthday sich nach ihr erkundigt hatte. Near überlegte kurz und hatte dann die Lösung. „Er wählt sich seine Opfer nicht nach Alphabet, sondern in einem bestimmten Umkreis, nämlich der, der nächstgelegen von seinem Aufenthaltsort liegt. Anscheinend will Beyond Birthday, dass wir ihn suchen. Watari, bitte drucken Sie mir einen Plan aus und markieren sie die offiziellen Wohnorte und Arbeitsplätze der anderen damit wir sehen können, wer seine nächsten Opfer sein könnten.“

Konfrontation

Nachdem der Plan fertig war, stellte sich heraus, dass nicht sehr viele in den USA lebten. Gerade mal vier. Die restlichen lebten entweder irgendwo in Asien, Afrika oder in Europa. Der nächstgelegene Buchstabe war R, war erfolgreicher Umweltpolitiker und lebte zurzeit in Phoenix in Arizona. Nachdem Near ein persönliches Telefongespräch geführt hatte, wurde vereinbart dass R icognito mit einem Taxi zum Flughafen fuhr, wo ihn Lidner und Rester abholen würden. Um Punkt 14 Uhr würde ein Flugzeug in Richtung Washington starten. Fünf Minuten vorher würde R am Flughafen mit einem marineblauen Koffer und einem Seesack mit einem Seemöwenaufdruck zu Gate 13 kommen um sich dort nach Flug 4 zu erkundigen. Wenn er nachfragen würde, würde einer der Agenten als Taschendieb seinen Seesack stehlen und er würde ihm hinterher eilen.

Soweit so gut, dachte Near und wurde von H in den Flieger geschoben. Lidner ging voraus, Rester hinter H, Watari startete den Flieger. Man sah deutlich, dass H alles andere als wohl zumute war. Sie war um Near besorgt denn eigentlich musste er dringend in ein Krankenhaus, aber wenn Beyond Birthday nicht geschnappt wird, hatte er vorher keine Ruhe.

Near hatte einen alten Spielzeugroboter mitgenommen, der schon ziemlich abgenutzt war. Er hatte unzählige Macken und Kratzer und war schon mehr als ein Mal repariert worden. Rester runzelte die Stirn als er das Spielzeug sah. Normalerweise spielte Near nur mit ganz neuem Spielzeug und hob es auch nicht lange auf. Anscheinend schien ihm dieser Roboter viel zu bedeuten. Near sah seinen Blick und betrachtete seinen Spielzeugroboter. „Als ich in Wammys House kam, war es L, der mir dieses Spielzeug geschenkt hat. Er gab mir auch den Namen Near. Er sagte, dass es ein sehr guter Name mit einer großen Verantwortung war. Immer wenn irgendwo Hilfe gebraucht werden würde, würde ich in der Nähe sein um zu helfen. Lange habe ich diesem Satz keine Bedeutung beigemessen, aber jetzt scheint es so, dass ich meinem Namen gerecht werden muss.“

Near könnte beinahe mein Sohn sein und ist doch erwachsener und intelligenter als alle anderen, die ich kenne. Schon unglaublich, was es für bemerkenswerte Kinder auf dieser Welt gibt, dachte Rester, nahm auf einem Sitz Platz und schnallt sich an. Lidner sah etwas melancholisch aus dem Fenster, bevor sie sich wieder ihrem Team zuwandte. „Wir werden unser Vorhaben umändern und der Flieger hier wird nur ein vorübergehendes Transportmittel sein. Wenn wir in Phoenix angekommen sind, steht ein Lieferwagen bereit. Watari, ich möchte dass Sie die Rolle des Handtaschendiebes übernehmen. Rester ist aufgrund seiner Statue ungeeignet. Lidner, für Sie liegt eine Uniform des Sicherheitspersonals bereit. Sie werden die Verfolgung aufnehmen und Ausschau nach Beyond Birthday halten. Wenn Watari den Ausgang erreicht, wird Rester Sie erwarten und zusammen mit Lidner und Watari R zum Transporter begleiten. Sollte Beyond Birthday tatsächlich die Verfolgung aufnehmen, wird Lidner sich absetzen und ihn unschädlich machen. Ich denke ihre Karate- und Judokenntnisse sind dafür ausreichend.“ Watari reichte Lidner eine Uniform und zeigte ihr die Toilette, wo sie sich umziehen konnte. Den Plan noch einmal zu besprechen war nicht nötig, denn er war mehr als eindeutig. Wichtig war nur, dass das Timing perfekt war. Nur der kleinste Fehler konnte R und das Team eventuell gefährden.

Nach einer halben Stunde landete der Flieger etwas weiter vom Flughafen entfernt und während Near mit Hester in den Lieferwagen mit getönten Scheiben einstieg, bezogen Lidner, Rester und Watari Stellung. Rester wartete in der Nähe des Ausgangs, Lidner streifte durch Gate 13 und hielt die Augen offen. Es war 13:55 Uhr und dann kam tatsächlich eine Person mit Sonnenbrille und beschriebenem Gepäck: Einen marineblauen Koffer und einem Seesack mit Möwenaufdruck. Er ging zum Infostand und Lidner hörte deutlich, wie er sich nach Flug 4 erkundigte. „Zielperson am Treffpunkt.“ Watari, gekleidet als ein schmuddeliger alter Mann, riss R den Seesack weg und rannte davon. Schreiend verfolgte die Person Watari und wie vereinbart verfolgte Lidner die beiden. „Nehme Verfolgung auf“ sprach sie ins Funkgerät und sah sich um. Auf dem Weg zum Ausgang sah sie einen weiteren Sicherheitsangestellten. Doch irgendetwas war anders an ihm. Er lief gebeugt, starrte die beiden mit seinen großen Augen an und hatte zerzaustes schwarzes Haar. Es war Beyond Birthday, darin bestand kein Zweifel. Lidner wusste was sie zu tun hatte. Sie erhöhte das Tempo und tat so, als würde sie den beiden hinterher rennen. Dann aber, als Beyond Birthday sich anschickte, auf R zu zugehen, eilte sie zu ihm und sah das 20cm lange Fleischermesser in seiner rechten Hand. Als er Lidner sah, wollte er sich umdrehen und verschwinden, aber da packte sie seinen rechten Arm, drehte das Messer aus seiner Hand und nahm ihn in den Polizeigriff. Was sie jedoch nicht erkannte, war das andere Messer, welches Beyond Birthday unter seinem Hemd versteckt hatte. Mit seiner linken freien Hand packte er es, befreite sich aus Lidners Griff und stieß die Klinge in ihren Bauch. Mit einem seltsamen Funkeln in den Augen grinste er sie an und sagte „Gameover, Halle Bullock.“

Er stieß ein zweites Mal zu, ließ Lidner unauffällig zu Boden sinken, ließ das Messer verschwinden und lief in der Menschenmenge davon. Near, der Lidners Stöhnen und auch Beyond Birthdays Worte über Funk gehört hatte, reagierte sofort. „Rester, kümmern Sie sich sofort um Lidner. Watari bringt R zum Lieferwagen.“

Einige Augenblicke später wurden die Türen des Wagens geöffnet und R trat ein, dicht gefolgt von Watari. Near, der auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich nach hinten und versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen, was ihm aber nicht gelang. „Freut mich Sie kennen zu lernen R, ich bin Near, L’s Nachfolger.“

R, der sich als Ronny vorstellte, nahm seine Sonnenbrille ab und atmete tief aus. „Diese Aktion war ja sehr aufregend…“

Hester drehte ihren Fahrersitz um 180° und setzte sich nach hinten, während sich Watari das Steuer übernahm. Kurze Zeit später kam Rester herein, Lidner auf dem Arm. Das Blut hatte ihre Uniform rot gefärbt und ihr Gesicht war leichenblass. „Zwei Einstiche, sie hat schon viel Blut verloren.“ Hester, die ihre gesamte medizinische Ausrüstung dabei hatte, machte sich sofort daran, die Wunden zu versorgen. „Ich kann nur erste Hilfe leisten. Auch wenn es gegen den Plan verstößt, muss Frau Lidner sofort ins nächste Krankenhaus.“

Da Near zum einen nicht wollte, dass die CIA-Agentin starb und auch R so schnell wie möglich wegbringen wollte, fuhren sie zum Krankenhaus von Phoenix, wo ein Ärzteteam bereit stand. Mit R wurde abgesprochen, dass er sich für den Rest des Tages bei Near und dem Rest des Teams aufhielt und dann von Rester unerkannt nach Washington gebracht wurde. Nachdenklich kaute Near auf seiner Schokolade herum und murmelte irgendetwas vor sich hin. „Merkwürdig… sehr merkwürdig…“

„Was ist denn?“ fragte Rester und nahm einen Schluck Kaffee aus der Tasse, die Watari ihm und R reichte. Near bekam einen heißen Kakao. „Beyond Birthday kannte Lidners Namen.“

„Er wird sich in den Zentralcomputer der CIA eingehackt haben.“ Vermutete R und versuchte es sich in dem Wagen einigermaßen bequem zu machen. Near schüttelte den Kopf. „Nein, er konnte unmöglich wissen dass Lidner für mich arbeitet. Wozu hätte er sich in den Computer hacken sollen?“

„Kann es sein, dass er über dieses Augenlicht verfügt, wie in dem Kira-Fall?“

„Wenn er tatsächlich einen Handel mit einem Todesgott abgeschlossen hat, wieso hat er nicht schon längst das Death Note benutzt? Es wäre die einfachste Möglichkeit gewesen, alle umzubringen. Um mehr herauszufinden, müssten wir Verbindung zu Beyond Birthday herstellen, da wir jedoch kein internetfähiges Gerät besitzen…“

„Ich besitze ein Notebook, benutze es aber nicht mehr seit Watari mich angerufen hat.“ Schnell packte R das Notebook aus seinem Koffer aus und schaltete es ein. „Was zum… das Internet schaltet sich automatisch ein. Dabei mache ich dies immer manuell!“ Doch Near erwähnte nichts vom Hackschlüssel und nahm das Notebook. Seine Finger flogen über die Tastatur und plötzlich begann es zu flimmern. Ein verschnörkeltes B erschien. „L, wie schön dass wir uns mal wieder sprechen können. Dass du es tatsächlich geschafft hast, rechtzeitig diesen vertrottelten R aus der Schusslinie zu holen, wundert mich eigentlich nicht aber ich bin wirklich sehr verärgert dass du dich tatsächlich mit diesem Kindergarten abgibst und lieber diese Witzfiguren schickst. Ich dachte wir wären uns einig.“ „Einig waren wir uns noch nie so weit ich mich erinnere.“ Auf Nears Stirn bildete sich Schweiß und er wurde blass. Angestrengt versuchte er sich zu beruhigen und schaffte es dann, sein Herz zu beruhigen. Beyond Birthday lachte laut. Dann verstummte sein Gelächter urplötzlich. „Ich habe dir die Spielregeln genannt und du glaubst du könntest mich hinters Licht führen? Zur Strafe werden wir ein kleines Spiel spielen. Der Einsatz sind zwei Menschenleben.“

Nears Finger krallten sich in die Brust und er atmete schwer. Rester sprang auf und eilte zu ihm rüber, Near hob jedoch die Hand so als wollte er ihn von seinem Vorhaben abhalten. „Zuvor habe ich noch eine Frage: Woher wusstest du wie Agentin Bullock beim Namen hieß?“

„Sagen wir mal so, ich kann es einfach sehen. Genug der Fragen, kommen wir zu unserem kleinen Strafspiel: In genau drei Stunden werden zwei Menschen sterben und du hast die Wahl wer es sein wird. Einer dieser Menschen ist J. Der zweite ist eine schwangere Frau. Ach ja, noch ein Tipp: Wenn du versuchst, beide zu retten, werde ich die Zünder aktivieren und beide in die Luft jagen. Auf gutes Gelingen L.“ Die Verbindung brach ab und gerade als Near erneut die Augen verdrehte und sein Kopf nach hinten sank, war Rester zur Stelle und leistete Erste Hilfe, „Rester“ brachte Near hervor, als er wieder bei Bewusstsein war. „sagen Sie nichts davon H Es reicht wenn wir so etwas schon am Hals haben.“ Widerwillig stimmte der FBI-Agent zu und half Near an die frische Luft. Nach einiger Zeit kam Hester zurück, ihrem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass es einigermaßen gut für Lidner aussah. „Ihr Zustand ist einigermaßen stabil, aber ich schätze, wir müssen die Ermittlungen ohne sie weiterführen. Sie hat unglaubliches Glück ge…“ sie verstummte als sie Near völlig erschöpft da saß und sich frische Luft ins Gesicht wehen ließ. Sie wandte sich an Rester. „Hatte er etwa wieder einen Anfall?“ Der muskulöse FBI-Agent antwortete mit „Nein“ und eine äußerst bedrückende Stille breitete sich aus. Near sah zu R. „Haben Sie noch Kontakt zu C?“

„Ja, soweit ich weiß arbeitet C im Bombeneinsatzkommando des Militärs.“ „Rufen Sie ihn an und sagen Sie, dass L seine Unterstützung braucht. Es geht um Leben und Tod.“

„Worum geht es eigentlich?“ fragte Hester Holloway und merkte sofort, dass es wohl sehr ernst war. Near räusperte sich. „Beyond Birthday hat zwei Geiseln, darunter auch J. Wenn wir versuchen beide zu retten, wird er den Zünder tätigen und beide in die Luft jagen. Schwierig an der Sache ist, dass J Staatsanwalt und ein hohes Tier in der Politik ist. Er pflegt wichtige Kontakte die nicht nur er sondern auch L oft zu seinem Vorteil nutzten. „Wie schnell kann C hier sein?“

„In ungefähr einer Dreiviertelstunde.“

„Gut, währenddessen suchen wir nach den Geiseln. Diese werden sich zu 93%er Wahrscheinlichkeit an verschiedenen Orten festgehalten. Rester, finden Sie heraus, wer die zweite Geisel sein könnte, ich finde heraus wo sie sich aufhalten.“ Während der Ermittlung rief Gevanni an um einen Lagebericht abzugeben. Alles lief ganz normal ab. Die Kinder lernten bzw. spielten in der Nähe des Hauses und verließen es auch nicht, der Heimleiter namens Jack war über Teile der Lage informiert und sorgte auch dafür dass Überwachungskameras installiert werden. Diese liefen nicht mit Internetverbindung sondern waren alte Geräte, die alles auf CD aufzeichneten und bis jetzt war noch nichts passiert. Wenigstens eine gute Nachricht, dachte Near aber er wusste auch, dass er Gevanni nicht einfach abziehen konnte. Wenn Beyond Birthday auf den Gedanken kommen sollte, Wammys House anzugreifen, dann musste Near dies verhindern. Das war eine Verantwortung dem Haus gegenüber, in dem er aufgewachsen ist und in dem noch andere Waisenkinder waren, die Hoffnung auf eine Zukunft hatten.

Während Near eine weitere Tafel Schokolade verschlang, hackte er auf der Tastatur herum, wohl wissend, dass Beyond jeden seiner Schritte über den Computer verfolgen konnte. Er prüfte Polizeiberichte und geeignete Verstecke um eine Geisel verstecken. Leider gab es unzählige Möglichkeiten. Wieder spielte er die Aufnahme des Gesprächs ab und versuchte Hintergrundgeräusche herauszufiltern. Er schaltete lauter und unterdrückte mithilfe eines Programms die Stimmen und schloss die Augen. Tatsächlich konnte er ein Rauschen heraushören. War es Wasser? Nein, es klang nicht nach einem fließenden Rauschen sondern eher nach einem harten und hohlen Rauschen. Dieses Geräusch kannte er sehr gut, aber aufgrund der schlechten Qualität konnte er es nicht auf Anhieb erkennen: Ein Zug auf einem Gleis. Anscheinend war das ein Hinweis, den Beyond Birthday hinterlassen hatte.
 

Beyond Birthday lachte während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und auf den Bildschirm starrte, der ihm unzählige kleinerer Fenster zeigte. Er hatte L in der Hand. Mit dem Hackschlüssel schränkte ihn ein und die Tatsache dass nicht nur er sondern auch die anderen Buchstaben und Wammys House in Gefahr waren... „Wenn der mal nicht überfordert ist, aber der schimpft sich ja selbst weltbester Detektiv". Erald Coil… Deneuve… er hat so viele verschiedene Namen, das man sich manchmal fragte, ob selbst L nur eine Maskerade war. Vielleicht war er ein ganz normaler Mensch so wie jeder andere und L war nur eine zweite Identität.

Doch Beyond hatte keine Lust an so etwas zu denken, denn so etwas war ihm relativ egal. Er wandte sich wieder seiner ersten Geisel zu: J. Er war ein 17-jähriger Staatsanwalt, sehr jung aber sehr intelligent. Er hatte mehr als 150 Fälle gelöst und drei Mal so viele Straftäter hinter Gittern gebracht. „Jona Creek, erinnerst du dich noch an mich? Du warst es, der mich in den Knast geschickt hat. Hast du was zu deiner Verteidigung zu sagen?“

Das war J kaum möglich. Er war mit Handschellen und Seilen an einem Stuhl gefesselt und war zudem geknebelt. Böse starrte er Beyond Birthday mit seinen eiskristallfarbenen Augen an und sah so aus, als würde er seinem Entführer am liebsten an die Gurgel gehen. Schadenfroh lachte Beyond Birthday und betrachtete die Bombe, die er um J geschnallt hatte. „Das wird ein schönes Feuerwerk…! Was ich vorhabe willst du wissen? Ganz einfach, ich will diesem Schnösel L eine gehörige Lektion erteilen. Ich werde ihm zeigen, dass er nur ein einfacher Mensch ist und mehr nicht. Egal wen er rettet, es wird einen kräftigen Knall geben und er wird sich die Schuld geben. Ist das nicht genial von mir?“

J schüttelte heftig den Kopf und murmelte irgendwas durch seinen Knebel durch. Anscheinend irgendwelche Beleidigungen. Beyond grinste und holte ein Messer heraus, jenes welches er gegen Halle Bullock verwendet hatte. Vorsichtig, beinahe zärtlich strich er mit seinem Finger über die scharfe Klinge und als er sich schnitt, leckte er das heraus rinnende Blut ab und hatte einen seltsamen Ausdruck in den Augen. „Die Menschen sind wirklich verrückt J, weißt du wieso?“ Er packte J’s Kopf und bewegte ihn hin und her. „Nein? Ganz einfach. Sie neigen dazu, lieber andere in Gefahr zu bringen als sich selbst. L zum Beispiel als er diese Frau auf mich gehetzt hat und auch jetzt wird er garantiert jemand anderen losschicken um dich zu retten. Dafür wird er bestraft. Siehst du diese Kameras?“ Er zeigte auf verschiedene Winkel des Zimmers wo sich versteckte Kameras befanden. „Sollte ich merken, dass es schon wieder irgendein Handlanger ist, dann werde ich den Zünder aktivieren und du wirst in die Luft gehen. Wenn du versuchst, L zu warnen, werde ich die Bombe ebenfalls platzen lassen. Nun ja, eigentlich werde ich sie in jedem Falle aktivieren. Noch irgendwelche letzten Worte bevor ich gehe?“ Er nahm J den Knebel ab und dieser nahm erst mal Luft bevor er sprach. „Warum nur tust du das?“

Diese Frage schien seinen Geiselnehmer sehr zu verärgern. Beyonds Miene verfinsterte sich und er rammte das Messer in Js Hand. Dieser schrie laut auf und sofort wurde sein Mund wieder versiegelt. „Du willst wissen wieso?“ fragte Beyond und bewegte das Messer leicht hin und her. J krümmte sich vor Schmerz und seine erstickten Schreie waren markerschütternd. Wie ein Scharfrichter erhob sich der Serienmörder und starrte J mit seinen rot glühenden Augen an. „Weil ich sie hasse. Ich hasse sie alle. L, dieses verdammte Haus und alle, die daraus hervorgebracht werden. Sie sind nur misslungene Experimente von Watari, der den Wunsch hatte, den perfekten zweiten L zu schaffen. Immer heißt es L hier und L da. Dieser senile Greis war so vernarrt in dieses Wunderkind und es war ihm völlig egal, dass es niemanden gibt, der so ist wie L. Noch nicht mal ich bin ein richtiger L geworden. Wir werden alle nur misslungene Werke bleiben. Erstaunliche Werke, die etwas Besonderes sind, aber trotzdem misslungen sind, weil keines davon so perfekt ist wie L. Deshalb hasse ich sie. Ich hasse sie weil sie nur daran denken können, so zu werden wie L. Wammys House existiert doch nur, um die Fantasien eines Wissenschaftlers zu verwirklichen und er benutzt Kinder als Versuchskaninchen um durch pure Erziehung einen perfekten L zu schaffen. Ich habe mich lange genug so fehl leiten lassen bis ich endlich die Wahrheit erkannt habe: Ich muss nicht wie L sein denn ich werde L übertreffen. Watari, Wammys House, L und seinen misslungenen Nachbildungen werde ich vor Augen führen, wie schwach er ist und dass es völlig unsinnig ist, ihm ein Ebenbild zu sein. Niemand kann es und wenn uns dies bewusst wird, stirbt ein Teil von uns. Weder du noch ich können L sein.“

Mit einem beinahe schmerzlichen Ausdruck in den Augen betrachtete Beyond sein Spiegelbild auf dem silbernen Metall und seufzte. „Bald wird alles vorbei sein… ja das wird es….“

Er schaltete den Laptop aus, packte es zusammen mit dem Messer weg, nahm die Tasche und verließ das Zimmer. Die Tür schloss er ab und schlich gebeugt den Flur entlang und ging die Treppen runter. Vor der Haustüre parkte der Wagen von O, den er erneut kurzschloss und davon fuhr. Leise summte er ein Lied und musste sich an seine Zeit in Wammys House erinnern. Dieser ewige Lerndruck, die Angst nicht bestehen zu können. Äußerlich war er von L nicht zu unterscheiden sagte Watari damals, doch im Geiste waren sie sehr verschieden. L’s Gerechtigkeitssinn war sehr stark ausgeprägt und er wandte alle Mittel an um sein Ziel zu erreichen, ohne dabei jemanden ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten. Er, Beyond Birthday, konnte mit dem Begriff Gerechtigkeit wenig anfangen. Es gab keine Gerechtigkeit als seine Eltern starben oder als er trotz A’s Tod zwar zu L’s Nachfolger wurde, aber nach wie vor in seinem Schatten stand. Es gab auch keine Gerechtigkeit als er starb und in einer Leichenhalle wiedererwachte. Für ihn gab es keine Art von Recht. Für ihn gab es nur Leben und Leben lassen. Viele Menschen waren seinem Messer zum Opfer gefallen und niemals hatte er daran gedacht, er würde es irgendwann bereuen, geschweige denn infrage stellen ob sein Handeln wirklich rechtens war. Es gab für die Menschen, die er tötete, keine Gerechtigkeit ebenso wenig für die Kinder in Wammys House, die nur Produkte einer Schnapsidee Wataris waren. Es gab auch keine Gerechtigkeit für Watari, dessen Traum für immer unerfüllt bleiben würde, ebenso wenig wie für den Rest der Welt, wo täglich Menschen starben und viele ins Unglück stürzten.

„Wahre Gerechtigkeit wird es für niemanden geben. Also brauche ich mich auch nicht zu fragen, ob das hier wirklich gerecht ist. Jetzt nicht mehr“ sagte sich Beyond während er die Straße entlang fuhr und den Laptop wieder anschaltete. „Der Countdown läuft…L“

Countdown zur Hölle

Es war knapp eine halbe Stunde vergangen und inzwischen hatte Near den Aufenthaltsort des ersten Opfers ausgemacht. Rester hatte inzwischen ein paar Fortschritte gemacht und ungefähr fünf verschiedene potentielle Geiseln herausgesucht. Hester war inzwischen am Hafen um C abzuholen, R versuchte Rester so gut es ging zu unterstützen und Watari hatte etwas zu Essen vorbereitet. „Irgendwelche Ergebnisse Rester?“

„Seit heute wurden fünf Leute vermisst, drei davon scheiden aus weil es sich bei zwei um Rentner handelt und einer bereits wieder aufgetaucht ist. Soweit wir wissen, sind die Opfer meist Kinder und Leute mittleren Alters. Die Namen der beiden potentiellen Opfer sind Beth Banister und Stephanie Willert.“

„Wo ist Beth Banister verschwunden?“

„In einem kleinen Nachbarort von Arizona, ungefähr 30 km von J’s letztem Aufenthalt.“

„Sie ist die zweite. Finden Sie Versteckmöglichkeiten für eine Geisel und wo sie festgehalten werden könnte.“

Die Hintertür des Transportes wurde geöffnet und Hester kam herein, gefolgt von einer sehr furchteinflössenden Person. Sie trug eine Tarnhose, Springerstiefel und ein weißes Hemd. Sie trug einen riesigen, zwanzig Kilo schweren Rucksack und hatte kurz geschnittenes brünettes Haar. „Charly Crystal vom Bombeneinsatzkommando, meldet sich zum Dienst.“

C salutierte und nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette. Near rümpfte die Nase. „Ich würde Sie gerne bitten, in meiner Gegenwart nicht mehr zu rauchen. Sind Sie C?“

„Ja, Sie riefen mich wegen einem Bombennotfall, bei dem J sowie auch eine weitere Geisel betroffen sind.“
 

Nachdem Near C die Lage erklärt hatte, zog dieser noch ein letztes Mal an seiner Zigarette bevor er diese dann ausdrückte. Rester sah diese recht kräftige Person an und konnte dieser nur schwer einem Geschlecht zuordnen. War Charly nun ein Mann oder eine junge Frau? Nun, zumindest hatte er ein recht feminines Gesicht aber wirklich weibliche Kurven waren nur schwer auszumachen. Auch seine Stimme war weder hoch noch tief.

C, genauer gesagt Charly Crystal sah Rester mit einem etwas herablassenden Blick an bevor er sich wieder Near zuwandte. „Wenn die Bombe durch einen Fernzünder aktiviert wird, ist es auch nicht auszuschließen, dass er über diesen Zünder auch eine Zeituhr auslösen kann. Solche Dinger habe ich schon oft im Irak gesehen. Werden gerne benutzt wenn die Überwachungskamera ausfällt. Da dieser Beyond Birthday sicher eine Kamera benutzen wird, hat er höchstwahrscheinlich einen Countdown von mindestens zehn Sekunden gestellt.“

„Wieso zehn? Warum nicht gleich drei?“

„So wie L berichtet, scheint dieser Beyond Birthday Spaß daran zu haben seine Opfer leiden zu lassen. Solche kranken Hirne neigen oft dazu, dass sie ihr Opfer in Panik bringen wollen wenn plötzlich der Countdown losgeht. Drei Sekunden sind zu wenig für ihn. Die Bombe würde explodieren bevor das Opfer dies überhaupt registriert hat und so muss er den Countdown auf mindestens zehn Sekunden stellen damit es in Panik gerät und sich nur noch für die Flucht entscheiden kann. Das zumindest ist meine Theorie.“

So als ob Charlys Theorie alle überzeugt hätte, schwiegen alle zustimmend bis Near dann seine Frage stellte. „Wie lange brauchen Sie um eine Bombe dieser Art zu entschärfen?“

„Durchschnittlich vier bis fünf Sekunden. Solche Dinger sind in Kriegsgebieten sehr beliebt und ich habe so viele dieser Art gebaut und entschärft, dass es für mich kein Problem sein sollte. Wenn wir es mit zwei Typen dieser Art Bombe zu tun haben, zudem noch an zwei verschiedenen Orten, so brauche ich jemanden, der schon mal eine Bombe von innen gesehen hat.“

Nur Rester, der als einziger verbliebener FBI-Agent übrig geblieben war, hatte so etwas schon mal gemacht, jedoch war diese Bombe eine ganz einfache Zeitbombe, bei der man nur ein Kabel zu knipsen hatte. Charly verlor keine Zeit und erklärte dem stämmigen Agenten haargenau, wie er die Bombe zu entschärfen habe.

„Dies ist leider die einzige Alternative die wir haben um beide Geiseln zu befreien. Die Garantie liegt bei Resters Geschick und an seiner mentalen Belastungsmöglichkeit. Selbst die härtesten Cops und Agents haben schon beim Bombencountdown die Nerven verloren.“ „Da würde ich mir keine Sorgen machen“ antwortete Near beiläufig, als er das Notebook ausschaltete und die Medizin schluckte, die Hester Holloway ihm gab. „Rester ist die Ruhe in Person und nicht einmal eine tickende Bombe könnte ihn ernsthaft aus der Fassung bringen. Ich habe übrigens den Standort der Geiseln herausgefunden. J wird in einem alten Bunker gefangen gehalten, der sich in der Madison-Street befindet. Beth Banister ist in der still gelegten Lagerhalle ungefähr zwei Kilometer vom Bahnhof entfernt und befindet sich direkt an den Gleisen. Da das Risiko besteht, dass die Explosion einen Zug und damit unzählige Menschenleben gefährden könnte, würde ich vorschlagen, dass C Geisel 2 übernimmt. Wir haben noch knapp eine Stunde zeit und um die Überwachungskameras kümmert sich Watari. Wenn Sie beide das vereinbarte Signal geben, wird Watari die Stromversorgung kappen und dann bleiben Ihnen zehn Sekunden, um die Bombe zu entschärfen. Sollte der Fall bestehen, dass es noch eine zweite Bombe gibt, dann schnappen Sie sich die Geisel und suchen schnellstmöglich Deckung. Ich bitte Sie Rester, nicht den Helden zu spielen. Wenn schon dann sehe ich Sie lieber mit Verletzungen als im Leichenschauhaus. Ist das so weit klar?“

Beide nickten und stiegen in die Wagen, die für sie bereit standen. Zuvor aber wandte sich Rester noch ein letztes Mal Charly Crystal zu. „Ich hätte da noch eine Frage an Sie…“

„Wenn Sie sich nach meinem Geschlecht erkundigen wollen… ich bin ein Hermaphrodit, habe mich aber nach einigem hin und her zu einer Frau umoperieren lassen.“

Rester sagte nichts, sondern stieg in den schwarzen Mercedes mit den getönten Scheiben und fuhr los. Sein Ziel war der alte Bunker in der Madison-Street.

Den Bunker hatte er als kleines Kind das letzte Mal gesehen bevor er mit seiner Mutter nach Los Angeles zog. Es war ein hässlicher grauer Klotz aus dem zweiten Weltkrieg, den er schon immer gehasst hatte. Wie ein gigantischer Grabstein ragte der Bau aus der Erde und war meist ein Schlupfloch für Junkys und andere Kriminelle. Der Bunker war ein Mahnmal aber auch ein Schandfleck. Den Bunker abzureißen war zwecklos, noch nicht einmal eine Atombombe würde ihn zerstören.

Als Rester den Bunker nach zehn Minuten Fahrt endlich erreichte, musste er feststellen, dass er sich in den letzten 20 bis 30 Jahren wenig verändert hatte. Die unzähligen Graffitis hatten zwar ein paar Farbflecke auf das triste grau gebracht aber nun wirkte der Bunker noch abstoßender und hässlicher als in seiner Erinnerung. Ein riesiger grauer Klotz inmitten farbiger hell erleuchteter Häuser.
 

Charly war inzwischen an der Lagerhalle angekommen und atmete tief durch. „Wenn ich schon gleich sterben muss, dann wenigstens noch eine Zigarette…“ murmelte sie und zündete sich eine an. Bereits mit 15 hatte sie angefangen zu rauchen und bald war sie eine Gewohnheitsraucherin geworden. Jeder „Wammy“ hatte seine Marotten, warum also durfte sie nicht rauchen. Zwar war dies nicht gerade gesund, aber so konnte sie sich besser konzentrieren. Der General, dem sie gedient hatte, hatte ihr zunächst das Rauchen verboten, doch da sie immer herausragende Leistungen erbracht hatte, ließ er ihr diese Angewohnheit. Tatsächlich arbeitete sie sogar besser und war viel ruhiger beim Entschärfen, wenn sie dabei rauchte. Mehr als zweitausend Arten von Bomben hatte sie studiert, nicht nur während ihrer Zeit in Wammys House. Der Grund für ihre Manie war ihr Vater, der ebenfalls im Bombeneinsatz gearbeitet hatte. Während eines solchen Einsatzes hatte er einen Fehler begangen und ist dabei ums Leben gekommen. Da ihre Mutter schon kurz nach ihrer Geburt gestorben war und Charly als überdurchschnittlich intelligent eingestuft wurde, kam sie nach Winchester in Wammys House, wo sie sich ihrer neuen Leidenschaft widmete. Ihr Vater war ihr größter Held, da er tagtäglich unter Einsatz unzählige Menschen rettete und niemals zurückschreckte, egal wie groß die Gefahr war.

Mit vierzehn hatte sie bereits ihr Pyrotechnisches Diplom und hatte mit fünfzehn ihre Ausbildung begonnen, kurz nachdem sie das Waisenhaus verlassen hatte. Charly hatte sich niemals gefragt, ob es eine gute Idee war, als sie ihre Zeit bei der Army durchzog und von ihren Kameraden wegen ihres weiblichen Aussehens ausgelacht wurde. Als sie dann ihre Pflichtzeit beendet hatte, ließ sie sich zur Frau umoperieren und trat der SWAT bei, doch als auch dies für sie nicht als das gewünschte Ziel erwies, trat sie einer Gruppe bei, die sich unabhängig von Regierung und Politik um Bombeneinsätze innerhalb und außerhalb ihres Landes kümmerten. Diese Gruppe wurde von Spenden der Bürger und der Geretteten finanziert und halfen sogar der Army in Krisengebieten. Es war genau das, was Charly gebraucht hatte. Nach nur sechs Monaten hatte sie sich zur stellvertretenden Chefin hochgearbeitet und wenn sie auch diesen Einsatz problemlos hinter sich brachte, dann würde sie sicher bald zur Einsatzleiterin.

Nachdem sie den Motor abgestellt hatte, stieg sie aus und warf den Zigarettenstummel weg. Schnell zündete sie sich eine neue an und schulterte ihren Rucksack. Offiziell war sie in einem Bombeneinsatzkommando, das mit dem Militär zusammenarbeitete und nur in Krisengebieten arbeitete, doch in Wirklichkeit hatte die Gruppe nichts mit der Army geschweige denn der Navy und der Regierung zu tun.

Nachdem Charly die Lagerhalle abgesichert hatte, schlich sie sich hinein und blieb vor einer Tür stehen. Schnell nahm sie das Funkgerät und räusperte sich laut. Schnell zog sich die 23-jährige ihre Nachtsichtbrille an und schon viel der Strom aus. Nun lief die Zeit. Mit einem kräftigen Satz trat sie die Tür auf und sah die Bombe ticken. Direkt daneben war eine junge Frau an einem Stuhl gefesselt und zerrte wie wild an ihren Fesseln. Doch Charly sagte nichts sondern schraubte die Bombe auf und knipste zwei Drähte durch. Doch die Zeit lief immer noch. „Zehn Sekunden…“

Der Zeitzünder lief über ein Notstromaggregat und dieses lief über Akkubetrieb. Schnell befreite sie das Aggregat und sah sich dies genauer an. Wenn sie die Batterien entfernte, würde die ausgewogene Quecksilberwaage ins Wanken geraten und die Kugel würde die Metallplatte erreichen, welche dann eine dritte Stromverbindung auslösen würde, die dann die Bombe zünden würde. Charly grinste, zog noch einmal kräftig an ihrer Zigarette und begann mit ihrer Arbeit. Mit einer Hand hielt sie die Quecksilberwaage fest und mit der anderen Hand entfernte sie die Batterien. Ein gewöhnlicher Polizist bzw. jemand, der nur die Standardversion der Bomben kannte, würde mit so etwas zu viel Zeit brauchen. Charly hingegen hatte so ein Ding schon in Wammys House gebastelt und wusste, was sie zu tun hatte.

Tatsächlich schaffte sie es, den Akku zu lösen und schob ein Stück Gummi zwischen die Kugel und die Metallplatte. „Hoffentlich hat Rester mehr Glück…“

Sie befreite Beth Banister schnell und eilte mit ihr raus zum Wagen. Keine Sekunde zu früh, denn kaum waren sie raus, explodierte die Lagerhalle mit einem lauten Knall und beide Frauen wurden von der Druckwelle zu Boden geworfen.
 

Rester hatte den Bunker gründlich abgesichert und hatte sich ebenfalls eine Nachtsichtbrille aufgesetzt. Sein Herz schlug laut und er hatte größte Mühe, es zu beruhigen. Ihm war klar dass hier einiges auf dem Spiel stand und dass der kleinste Fehler ihm und der Geisel das Leben kosten würde. Als er vor einer großen Eisentür stand, gab er das vereinbarte Signal und einige Herzschläge später fiel das Licht aus. Es war stockfinster. Nun galt es, schnell ans Werk zu gehen. Mit einem gelernten Tritt trat er die Tür fast aus den Angeln und stürmte in die kleine Zelle. Er sah ein rotes Licht und merkte sofort dass hier Kameras installiert wurden. Anscheinend hatte dieser Wahnsinnige dafür gesorgt dass er das Antlitz des Befreiers sehen würde. Nun galt es, schnell zu reagieren. Er packte den Stuhl, an den J gefesselt war und riss ihn hinter sich her. Durch das zu ziehende Gewicht war er langsamer als sonst aber er wollte ihn nicht zurücklassen. Nicht umsonst war er ein FBI-Agent geworden. Er wollte die Menschen beschützen, die ihm wichtig waren und nicht nur sie.

Es war, als wäre es erst gestern gewesen als er noch in dem kleinen Ghetto gehaust hatte, zusammen mit seinem Freund Jacob. Dieser wollte etwas verändern und wurde von der Ghetto-Gang zu Tode gefoltert. Unsägliche Wut hatte damals in den jungen Anthony Carter gekocht und am liebsten hätte er jeden einzelnen getötet. Doch das Schicksal wollte, dass er auf einen jungen Polizisten traf, der den Anführer der Gang festnahm ohne jemanden ernsthaft in Gefahr zu bringen. Niemals hatte Anthony die Worte vergessen, die der Polizist zu ihm sagte: „Jeder kann etwas verändern, doch es ist wichtig, wie er es tut. Wenn sich etwas zum Positiven verändern soll, muss man für die gerechte Sache kämpfen und niemals von seinem Weg abweichen. Nimmt man den schnellen, einfachen Weg durch die Waffe, wird man selbst zum Bösen und würde durch einen toten Menschen mehrere ins Unglück stürzen.“

Daraufhin verließ der Schulabgänger sein Loch und zog zu seinem Onkel nach Boston um dort die Polizeiakademie zu besuchen. Es waren unglaublich harte Jahre, verbunden mit einer Militärausbildung und einem speziellen Krafttraining, welches er dazu wählte. Sein Ziel war es, nicht nur im Geist stark zu sein sondern auch körperlich um die Schwachen zu schützen. Sein Gerechtigkeitssinn war stark ausgeprägt und er schloss als der Beste seines Jahrgangs ab.

Während seiner Zeit bei der Polizei hatte er unzählige Festnahmen gemacht ohne jemals einen Verbrecher getötet oder ernsthaft verletzt zu haben. Er hatte sich den Polizisten von damals als Vorbild genommen und war zutiefst bestürzt, als er herausfand, dass dieser während einer Schießerei getroffen wurde, als er einen Passanten aus der Schusslinie holen wollte. Seine Gedanken wurden radikal und oftmals verspürte er den Wunsch, das Schlechte endgültig auszurotten. Genau aus diesem Grund konnte er Kiras Gedanken einigermaßen nachvollziehen und schloss sich der SPK an. Diese radikalen Gedanken begrub er wieder und konzentrierte sich wieder auf sein Ziel, seinen Mitmenschen ein Vorbild und Beschützer zu sein.

Jahre später wechselte er zum FBI und hatte zunächst Schwierigkeiten, sich mit seinen Kollegen zu verständigen. Nicht weil er etwas gegen sie hatte, sondern weil sie einer anderen Elite angehörten und er sich hocharbeiten musste, um sich Respekt zu verdienen. Das schaffte er auch und wurde bekannt als Anthony „Guardian“ Carter. Ein Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, stets das Leben zu verteidigen.
 

Selbst jetzt in diesem Moment, wo sein Leben gerade mal noch zehn Sekunden zählte, zweifelte er nicht einmal an das, woran er sich stets hielt: Das Leben, egal ob es das eine oder das eines anderen ist, ist das wichtigste. Es zu verteidigen ist die größte Gerechtigkeit. Für ihn spielte es keine Rolle ob es ein Verbrecher war oder ein Unschuldiger. Selbst ein Verbrecher war mal unschuldig und hatte das Leben verdient, auch wenn seine Liste lang war. Er selbst hatte keine weiße Weste. Früher hatte er mit Drogen gedealt und sich mit Cliquen geprügelt bis er anders entschied.

Egal was Near gesagt hat, ich habe meine eigene Sichtweise dachte er während er um die Ecke stürmte und ein ohrenbetäubender Knall zu hören war.

Flammen schossen durch die Flure des Bunkers und mit beinahe übermenschlicher Kraftanstrengung, die durch den Adrenalinstoß und die unmenschliche Willenskraft ausgelöst wurde, warf Rester die Geisel heraus, dann stürzte er mit einem Hechtsprung nach draußen.

Eine Druckwelle, vermischt mit einem Flammenschwall fegte über die beiden hinweg. Rester bekam keine Luft, konnte sich nicht rühren und in seinem Kopf hämmerte es. Dann wurde es schwarz um ihn herum und er verlor das Bewusstsein.

Göttliche Augen

Noch nie war C so schnell durch die Straßen gefahren wie jetzt. Der Wagen hatte bereits sein Tempolimit erreicht und ständig musste sie die anderen Autos überholen um nicht langsamer zu werden. Sie musste so schnell wie möglich zu Rester. Wenn ihre Befürchtung stimmte, dann war er entweder verletzt oder tot und wenn Kategorie eins zutraf, wollte sie ihm so schnell wie möglich zu Hilfe kommen. Sie hatte sich schon oft um Bombenopfer gekümmert und wusste selbst ganz gut, wie schrecklich ihre Leiden waren. Sie selbst wurde fast von einer Landmine in Stücke gerissen. Charly erlitt Verbrennungen zweiten Grades und trotz zahlreicher Operationen waren noch Spuren ihrer Verletzungen zu sehen.

Sie betete, dass sie falsch lag und erreichte nach wenigen Minuten den Bunker, aus dem schwarzer Rauch hervortrat. Rester lag vornüber auf dem Boden, etwas weiter die immer noch gefesselte Geisel. Blut floss aus ihrer Hand und mit ihrem Armeemesser schnitt Charly J los, wandte sich dann schließlich Rester zu. Er hatte einige Verbrennungen an der Schulter, dem rechten Arm und am Rücken. Allerdings nur 1. Grades und somit nicht so schwer wiegend. Sein Gesicht war kreidebleich, wahrscheinlich hatte er eine Gehirnerschütterung und so brachte sie ihn schnell in die stabile Seitenlage. Mit ihrem Funkgerät rief sie Near an. „Mission erfolgreich. Geiseln in Sicherheit.“

„Und Rester?“

„Ein paar Verbrennungen und eine Gehirnerschütterung, aber der wird wieder auf die Beine kommen, keine Sorge.“

„Gute Arbeit. Verletzte ins Krankenhaus, die restlichen sofort zum Treffpunkt 2.34.A.“
 

Schon bevor sie und Rester losgefahren waren, hatte L ihnen eine Liste mit dreizehn möglichen Treffpunkten gegeben und jeder hatte seinen eigenen Code. Charly sah zu Rester, der langsam zur Besinnung kam. „Hey, alles in Ordnung mit Ihnen? Haben Sie irgendwo Schmerzen?“

„Mein Kopf dröhnt und ich habe Schmerzen auf der Haut. Aber sonst geht es mir gut…“

„Können Sie aufstehen?“ Der stämmige FBI-Agent nickte, war aber immer noch etwas neben der Spur und musste von Charly gestützt werden. Er nahm neben J auf der Rückbank Platz, die immer noch etwas verwirrte Beth Banister saß auf der Beifahrerseite. „Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich Sie auch ins Krankenhaus bringen. Nur um auf Nummer zu gehen Miss Banister. In Ordnung?“ Zitternd wie Espenlaub nickte die junge brünette Frau und sah zweifelnd auf die beiden Herren auf den Rücksitzen. „Wer sind Sie eigentlich?“

„Wir sind die Guten, das ist alles was Sie wissen müssen. Sie sind beinahe Opfer eines gefährlichen Serienmörders geworden.“ Auf die Frage, ob Charly und Rester von der Polizei wären, antworteten sie mit nein. Sie gehörten zu einer Organisation, die speziell gegen Serienmörder vorgeht und es vorzieht, anonym zu bleiben. Beth Banister stellte keine weiteren Fragen und wenig später wurden die drei ins Krankenhaus gebracht und sofort verarztet. Eigentlich gehörte Rester ins Bett doch er ließ sich es nicht nehmen, zusammen mit Charly wieder zurück zu fahren und so wurde er notdürftig verarztet und bekam Tabletten gegen die Schwindelanfälle und Übelkeit. Charly dachte zuerst, ihn einfach im Krankenhaus zurück zu lassen, aber irgendwie erinnerte sie dieser Mann an sich selbst. Sie beide waren ziemlich stur und selten von ihrem Vorhaben abzubringen. Rester hatte einen starken und aufrichtigen Willen und genau das gefiel Charly so sehr an ihm. Es war kein näheres Interesse an ihm, sodass sie sagen könne, sie empfinde mehr für den Agent aber sie konnte sich sehr gut mit ihm identifizieren. Zwar waren ihre Lebensweise eher verschieden aber trotzdem gingen sie ihr Ziel auf die gleiche Weise an. Charly suchte nur die Herausforderung verbunden mit einem sehr hohen Risiko und Rester war eher ein Beschützer. Ein Vorbild, was die Welt eben brauchte.

Auf den Weg zum Treffpunkt zündete sich die junge Frau bereits die vierte Zigarette während der Fahrt an und das Wageninnere war von einem nach Nikotin stinkenden Dunst vernebelt. So öffnete sie das Fenster einen Spalt und blies den bläulichen Qualm aus. „Hat jeder aus Wammys House seine eigene Angewohnheit?“

„Jep, jeder hat seine Angewohnheit um sich besser konzentrieren zu können. Fast jeder ist mit Multitasking gesegnet. Es erlaubt uns mehrere Dinge gleichzeitig zu betrachten und auch gleichzeitig mehrere Gedankenstränge zu knüpfen. Diese Belastung brauchen wir um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Alle Gedanken und alle Aufmerksamkeit nur auf eine Sache zu richten, ermüdet einen irgendwann und bald vergeht einem die Lust daran. Manche aber haben diese Angewohnheit nur aus eigener Vorliebe. Ich kannte mal einen, der hat nur Schokolade gefuttert. Ganze Tafeln hat er verputzt und das nur, um sein Gemüt zu zügeln. Haben Sie nicht auch irgendein Hobby oder eine Angewohnheit?“

Da musste Rester überlegen. Hatte er so etwas? Hatte er eine ganz spezielle Angewohnheit so wie Charly oder Near? „Ich gehe regelmäßig zum Kampfsport.“

„Das ist doch auch was. Es hilft Ihnen sicher beim Stressabbau und ihre wirren Gedanken und Informationen, die Ihr Gehirn aufgenommen hat, neu zu sortieren und einen freien Kopf zu bekommen nicht wahr? Genauso ist es auch mit mir. Ich rauche um mich abzulenken und gleichzeitig einen klaren Kopf zu bekommen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ablenken und gleichzeitig seine Aufmerksamkeit nur auf das eine zu richten. Das ist etwas, was der Mensch im Leben braucht. Macht er sich zu sehr einen Kopf darum, kommt er gar nicht mehr voran und verfällt in Stress. Also heißt es Stress abzubauen während man arbeitet. Der eine isst, der andere beschäftigt sich mit irgendwas und ein anderer wiederum raucht. Es gab sogar mal einen in Wammys House, der hat sogar mehrere Sachen gleichzeitig gemacht. Er hat gelesen, geschrieben, Fern gesehen, sich unterhalten und beim Fernsehen auf mehrere Bildschirme gesehen. Schon unglaublich nicht wahr?“

„Und was ist aus ihm geworden?“

„Er arbeitet jetzt als Steuer- und Finanzberater… das ist zumindest das, was mir gesagt wurde. Meistens bleibt es geheim, was mit jenen passiert, die Wammys House verlassen und höchste Geheimhaltung haben die, die einen Buchstaben erhalten haben. Von ihnen existieren weder Daten noch Fotos. Sie existieren noch nicht einmal. Deshalb ist es ja auch so seltsam, wie dieser Beyond Birthday alles über deren Aufenthaltsorte herausgefunden hat. Wie will er an Daten kommen, die es gar nicht gibt? Die einzige Möglichkeit wäre, es ist etwas durchgesickert, von wo auch immer ist egal. Irgendwo gibt es eine undichte Stelle und jetzt ist es zu spät. Ich will gar nicht wissen, was dieser Mistkerl als nächstes vorhat.“
 

Near hatte sich im Zimmer der zurzeit leer stehenden Wohnung breit gemacht und überall lag Spielzeug auf dem Boden. Hester kochte in der Küche Tee und R war inzwischen icognito und in Wataris Begleitung zum Flughafen eskortiert worden, wo ein Flug direkt nach Deutschland gehen würde. Dort war R sicherer als hier in Amerika. Als C und der etwas ramponierte Rester kamen, wurden sie von der jungen Chirurgin herzlich begrüßt und gleich zu Near gebracht. Dieser wirkte recht abgezehrt und müde. Er hatte ein Spielbrett vor sich liegen mit fünf Figuren. Vier hatten einen farbigen Kopf, die andere war komplett durchsichtig. Es war das Spiel „Mr. X“.

„Wir spielen hier ein Spiel mit Beyond Birthday… genauso wie hier. Er taucht kurz auf, wir eilen ihm hinterher und dann taucht er wieder unter. Das Ganze ist nichts Weiteres als eine morbide Schnitzeljagd. Die Weghinweise sind Opfer. Aber irgendwie müssen wir ihn einkesseln und stellen. Nur wie… ja wie ist die Frage…“

Rester räusperte sich und Nears starre Augen wanderten zu den Zurückgekehrten. Er schien etwas verwundert zu sein. „Ich dachte Sie wären im Krankenhaus. Sie sehen reichlich mitgenommen aus.“

Der angeschlagene Agent lächelte und kratzte sich am Hinterkopf. „Wäre doch schlecht wenn Sie alleine mit Watari und H die Ermittlungen weiterführen würden.“ Near stimmte dem zu, da meldete sich Charly empört. „Hey, denkt ihr etwa, ihr werdet mich so schnell los? Ich werde selbstverständlich bleiben!“

„Geht das denn? Ich dachte Sie müssen wieder in den Irak zum nächsten Einsatz…“

„Ich habe mit dem Chef gesprochen und der hat sein Einverständnis gegeben. Wie sollen eine Chirurgin, ein älterer Herr ein Stubenhocker mit schwachem Herz und ein ramponierter FBI-Agent einen verrückten wie genialen Serienmörder fassen?“

Near entgegnete nichts, sondern machte ein beleidigtes Gesicht, weil er soeben zum Stubenhocker degradiert wurde. „Dann ist die Sache beschlossen“ rief die junge Frau, warf ihren Rucksack beiseite und streckte sich. Hester seufzte tief als sie jeden der Anwesenden eine Tasse Pfefferminztee reichte. „Hat irgendjemand eine Idee, was wir als nächstes tun könnten?“ Near legte seinen Spielzeugroboter zur Seite und holte stattdessen ein Kartenset aus seiner Hosentasche. Es war allem Anschein nach ein Tarotset und er legte ein paar Karten offen hin. Eine davon zeigte ein Skelett mit Sense, eines ein Buch und die dritte einen Menschenschädel mit rot glühenden Augen. Solche Karten hatte noch niemand der Anwesenden gesehen. „Diese Karten habe ich als kleine Kombinationshilfe im Falle Kira anfertigen lassen. Mir will nämlich eine Sache nicht wirklich aus dem Kopf: Beyond Birthday hat das Augenlicht eines Todesgottes. Jedoch scheint er kein Death Note zu besitzen…“
 

„Was spielt das für eine Rolle?“
 

„Ganz einfach, soweit wir wissen kann nur derjenige, der ein Death Note, also das Todesnotizbuch eines Shinigami, einen Handel eingehen, indem er die Hälfte seiner zu verbleibenden Lebenszeit mit seinem Augenlicht tauscht. Dies ermöglicht ihm, die Namen und die Lebenszeit anderer Menschen zu sehen. Jedoch gab es nirgends einen Fall, wo ein Mensch das Augenlicht aber kein Death Note besitzt und die Wahrscheinlichkeit, dass er nur vortäuscht, dass er keines hätte oder es bewusst nicht einsetzt um uns an der Nase herumzuführen, ist äußerst unwahrscheinlich. Somit ist es wahrscheinlicher, dass er nichts vom Death Note und den Shinigami weiß.“

Alle legten die Stirn in tiefe Denkfalten und schwiegen. Sie stellten sich ein und dieselbe Frage: Wie kann es sein, dass Beyond Birthday ohne ein Death Note das Augenlicht besitzt?

Dann schien Hester eine Idee zu haben. „Wenn ein Shinigami sein Death Note verlieren kann, kann er dann auch sein Augenlicht verlieren? Immerhin ist es ein Shinigami und kein Mensch. Vielleicht funktioniert ihre Anatomie anders und ein Shinigami kann auch nicht nur durch den Tausch sein Augenlicht verlieren.“ Zwar schien Near nicht ganz mit der Antwort zufrieden zu sein, doch im Moment schien ihm auch nichts Besseres eingefallen zu sein. „Gehen wir mal davon aus dass dies stimmt, dann hat es auch keinen Sinn, da weiter nachzubohren. Viel wichtiger ist, dass wir Beyond Birthdays Standort herausfinden und überlegen müssen, wie wir ihn unschädlich machen können, ohne dass weitere Personen in diese Sache hineingeraten. Einen Vorteil haben wir: Er ist in Zugzwang. Die letzte Niederlage hat ihm gezeigt, dass er nicht mit uns spielen kann und muss sich erst mal eine neue Strategie überlegen. Das gibt uns einen Vorsprung und diesen müssen wir nutzen! Ich schlage vor, wir stellen ihm eine Falle. Wenn wir nicht den Spieß umdrehen, dann würden wir ihm nur weiter hinterher rennen und das ist mir ehrlich gesagt zuwider. Ich ziehe es vor, ihn direkt zu stellen.“

Hester sah zweifelnd in die Runde. „Das ist doch gefährlich. Außerdem wird Beyond Birthday sicher nicht so dumm sein und sich auf so eine einfache Weise ködern lassen. Er wird wissen, dass es eine Falle ist.“

„Eben. Wenn ich Kontakt zu ihm aufnehmen würde, dann wird er Bedingungen stellen um mich ganz alleine zu treffen. Aber wenn ich seine jetzigen Handlungsweisen berücksichtige, wird er nicht am Treffpunkt erscheinen, sondern nur eine Möglichkeit suchen um meine Begleitung loszuwerden.“

Near atmete tief durch, strich mit seinen dünnen Fingern durch sein Haar und spielte mit den Figuren. Hester setzte sich auf einen Stuhl, während Charly und Rester stehen blieben. „Was schlagen Sie vor Near?“

„So wie es Beyond Birthday plant, werden wir vorgehen. Wir werden getrennte Wege gehen und ich werde Beyond Birthday alleine gegenüber stehen.“

„Das kann und werde ich nicht zulassen!“ rief Hester und ballte ihre Hände zu Fäusten „Near, du bist krank und musst dringend ins Krankenhaus.“

„Wenn ich jetzt gehe, wird Beyond Birthday weitermorden und es wird meine Schuld sein. Ich werde nicht zulassen dass L’s Name Schande auf sich lädt. Außerdem habe ich nicht gesagt dass ich völlig unvorbereitet und schutzlos gehen werde.“
 

Beyond Birthday saß an seinem Laptop und war wütend. „Dieser verdammte L hat mich ausgetrickst!“ Er hatte damit gerechnet, dass L einen Bombenspezialisten anheuern würde und hatte deswegen dafür gesorgt, dass die Bombe innerhalb von zehn Sekunden hochgehen würde, damit dieser hundertprozentig ums Leben kommen würde aber er hätte nicht damit gerechnet, dass es die Bombenspezialistin Charly Crystal aus Wammys House ist. Verärgert biss sich Beyond auf den Daumennagel und stieß sich mit dem Bürostuhl vom Schreibtisch weg zu einem anderen kleinen Tischchen, wo ein Glas Marmelade stand. Mit einem Silberlöffel begann er die rote zuckrige Masse zu essen und überlegte sich, wie er jetzt vorgehen sollte. Das Internet stand unter seiner Kontrolle, er hatte die Liste der Buchstaben und deren Aufenthaltsort und er hatte einen von L’s Spitzeln ausgeschaltet. Wenn er richtig rechnete, hatte er zwei bis fünf Helfer und das war eine wirklich mickrige Zahl. Aber trotzdem hieß es Vorsicht, denn L und seine Handlanger hatten bewiesen, dass sie sich nicht so einfach übertölpeln ließen und dass sie niemals von L’s Seite weichen würden. Seine freie Hand flog über die Tastatur und tatsächlich schaffte er es, Zugriff auf L’s PC zu bekommen. Er schaltete das Mikrofon ein. „Hallo L, Respekt dass du das Strafspiel geschafft hast, das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ Eine Nachricht wurde geschrieben die besagte, dass L ihn persönlich von Angesicht zu Angesicht treffen wollte um die Sache ein für alle Mal zu beenden. Beyond grinste und kaute auf seinem Löffel rum. Vielleicht gab es ja doch noch eine Möglichkeit, L für immer loszuwerden. „Also gut“ antwortete er „ich werde am 12. diesen Monat um 13 Uhr am Hafen an der alten Lagerhalle namens „Seeker“ warten. Sollte ich merken, dass du wieder einen Handlager schickst, dann werde ich Wammys House in die Luft jagen. Mein Gesicht dürftest du ja wohl von den Haftfotos her kennen.“

Damit unterbrach er die Verbindung und schaltete zu einem anderen Bild, welches Kinder beim Spielen zeigte. Es war die Überwachungskamera in Wammys House. Er nahm noch einen Löffel Marmelade und beobachtete die Kinder beim Lernen und Spielen. Ihm ging nicht das Herz auf wenn er sie lachen hörte und ihr unschuldiges Lächeln sah. Nein, es war eher Abscheu, besonders weil es Wammy-Sprösslinge waren. Den Respekt vor dem Leben hatte er schon damals verloren, als seine Mutter und dann A starben. Auch als nach dessen Tod einfach so beschlossen wurde, ihn zu L’s Nachfolger zu ernennen. Wie abartig das doch war…

L's Erbe

Near drehte sich zu seinem Team um und kaute auf seinem Daumennagel. „Also wie besprochen. Watari und Gevanni gehen zur Seeker Lagerhalle am Hafen während ich Beyond treffen werde. Ich werde mich zum alten Fabrikgelände am Dawson Boulevard begeben. Charly, Sie fliegen umgehend nach Winchester um dort Wammys House aus der Schusslinie zu holen. Gevanni ist währenddessen bereits auf dem Weg hierher…“

„Aber wie kommen Sie auf das Fabrikgelände am Dawson Boulevard?“

„Nehmen sie die Zahlen 12 und 13 und schieben Sie diese näher zusammen dann kommen die Initialen D und B heraus. Es gibt in diesem Bundesstaat keine Fabrik oder eine Lagerhalle mit diesen Anfangsbuchstaben und ich glaube kaum dass Beyond Birthday einen belebten Ort nehmen wird, wo man zudem schnell entdeckt wird. Er wird einen abgelegenen Ort genommen haben, der zudem weit genug von der Lagerhalle Seeker entfernt ist, sodass Sie im Falle eines Notfalls nicht schnell genug sind um mir zu helfen. Berücksichtigt man diese Faktoren, dann kommt man zu diesem Schluss. Mit Zahlen Nachrichten zu schreiben haben wir in Wammys House oft als Zeitvertreib gemacht.“

Rester atmete tief durch und nahm noch eine Tablette gegen Übelkeit. Er war etwas angeschlagen und hatte zwischendurch Schwierigkeiten, klar sehen zu können aber er riss sich zusammen und bereitete sich auf die bevorstehende Konfrontation vor. Near reichte ihm eine Liste mit Sachen, die er benötigte: Einen Helm mit Sichtschutz, eine kugelsichere Weste, eine Jeans und einen Elektroschocker. Eine andere Waffe wollte Near nicht weil er nicht noch mehr Blut vergießen konnte. Hester kramte in ihrer Tasche und holte ein Döschen mit Tabletten heraus. Das Etikett war in einer anderen Sprache. Sie reichte Near die Medikamente. „Die wirst du noch brauchen. Die helfen zwar, dein Herz vor einem Herzinfarkt zu bewahren, aber trotzdem kann ich für nichts garantieren. Nimm drei von ihnen pro Tag.“ Schweigend nahm Near das Tablettendöschen an und nahm eine davon mit Wasser ein. Es war ihm höchst zuwider, Medikamente einzunehmen weil er immer die Meinung vertrat, sie würden den Körper mehr vergiften als heilen. Aber lieber biss er in den sauren Apfel, als dass er bei der Konfrontation einen Herzinfarkt erleiden und eine Niederlage kassieren würde und damit zuließ, dass Beyond Birthday alle Buchstaben und Wammys House vernichtete.

Es war jetzt vier Uhr nachmittags und in ungefähr acht Stunden würde Gevanni hier sein. Eine ungemütliche Stille herrschte in dem kleinen Haus und während Hester sich von Charly verabschiedete und alles für Nears Untersuchung vorbereitete, war Rester unterwegs um die Sachen für Nears Vorhaben zu besorgen. Near packte das Spiel weg und holte seinen kleinen Spielzeugroboter hervor, den er einst von L geschenkt bekam. Er war zehn Jahre alt gewesen, als er von L zufällig aufgegabelt wurde. Der Meisterdetektiv war einem großen Bioskandal auf der Spur in dem es um einen Killervirus ging, dem Nears Heimat zum Opfer gefallen war. Er war der Einzige, der überlebt hatte und nachdem L den Fall gelöst hatte, brachte er den kleinen Nate River in Wammys House wo er den Namen Near und den Spielzeugroboter erhielt. L war für ihn nicht nur ein Vorbild sondern auch sein Lebensretter denn wenn er nicht gewesen wäre, dann hätte man Near genauso durch den Virus hinweggerafft wie seine Freunde und Verwandten. Dies war auch der Grund gewesen, warum Mello ihn nicht ausstehen konnte. Es war nicht nur so dass Near immer besser war als er sondern dass Near auch eine Zeit lang an L’s Seite war. Wieder musste Near an Mello denken, ohne den er wahrscheinlich jetzt tot wäre. Seinem Opfer war es zu verdanken, dass Near den Fall Kira lösen konnte. Dann musste er an Matt denken, der Mello bei seinen Ermittlungen unterstützt und von Kira-Anhängern erschossen wurde. Matt und Near hatten eine Zeit lang in Wammys House zusammen gearbeitet. Near half Matt dabei, sein Multitasking zu verbessern und Matt erklärte Near den Umgang mit Computern. Zwar waren sie niemals Freunde gewesen, das wäre überhaupt nicht Nears Art gewesen, aber er bedauerte Matts und Mellos Tod sehr. Er kramte in den Akten zum BB-Fall durch und fand eine Akte, die von Hand geschrieben war. Diese war ihm zuvor nicht aufgefallen. Sie war von Mello geschrieben worden und beschrieb den BB-Fall von Los Angeles bis ins kleinste Detail. Aufmerksam las Near Seite für Seite und bekam ein ganz neues Bild von dem Fall. Erst jetzt schien er Beyond Birthdays Gedankenstrang erfasst zu haben und was wirklich sein Motiv war. B war kein geisteskranker Serienkiller, der L vergeblich zu übertreffen versuchte. In Wirklichkeit war er ein missverstandener verbitterter Mörder, dem das eigene und das Leben anderer nichts mehr bedeutete. Near schloss die Augen und stellte sich Beyond Birthdays Sicht der Welt vor. Wenn er Beyond Birthday dingfest machen und vorausschauend handeln wollte, dann musste er wissen, was in Beyonds Kopf vor sich ging. Das Ergebnis war eine triste und kalte Welt umgeben von Tod und fehlender Wärme eines Menschen. Beyond Birthday war durch seine Gabe gebrandmarkt und hat in seiner Kindheit ein Trauma erlitten als seine Eltern nacheinander starben und er den Tod nicht verhindern konnte. Zwar konnte Near nicht den Schmerz fühlen, den Beyond Birthday erlitten hatte, aber nun verstand er den ganzen Sachverhalt bis ins kleinste Detail. Nun lag es an Near, Beyond Birthday die Augen zu öffnen.

Rester kam nach einer halben Stunde zurück und hatte alle Sachen besorgt, die Near für das Treffen brauchte. „Beyond Birthday weiß sicher dass er L zum Verwechseln ähnlich sieht. Ich bin leider nicht so groß wie der echte L und sehe nicht so aus, wenn ich jedoch die gleiche Kleidung und den Helm trage, wird der Unterschied wohl nicht ganz so gravierend sein. Ich werde mich verwanzen lassen und Sie können das Gespräch mitverfolgen. Wenn die Sache außer Kontrolle gerät, kommen Sie sofort zu mir und ich werde versuchen, solange am Leben zu bleiben. Übrigens müssen Sie mir noch einen Gefallen tun Rester.“

„Immer“ antwortete der stämmige Agent und reichte Near die Sachen. Mit seinen pechschwarzen großen Augen fixierte Near ihn und sein Gesicht wurde ernst. „Wenn es dazu kommt, dass ich als Geisel ende, dann zögern Sie nicht lange! Er wird mich in jedem Falle töten und wenn Sie nicht schnell genug sind, wird er auch Sie töten. Er ist gefährlich!“ Das kann er doch kaum ernst meinen, dachte Rester und war bemüht seine Fassung zu wahren. Near verlangte allen Ernstes auf ihn zu schießen wenn es nicht anders ging. Aber der Junge hatte gesagt, dass seine Befehle genauestens zu befolgen waren, wenn sie den Fall erfolgreich beenden wollten. Also musste er es wohl tun, da konnte er mit Near die ganze Zeit diskutieren und es würde nichts bringen. „Ich vertraue Ihnen“ murmelte Near und setzte ein Lächeln auf, das jedoch sofort wieder verschwand als Hester zur Untersuchung kam. Sie misste Puls, Blutdruck und Herzschlag. Zum Glück schien alles in Ordnung zu sein. In Wirklichkeit aber war der Waisenjunge etwas nervös, denn so etwas hatte er noch nie zuvor getan, sich direkt einem Mörder zu stellen und einem gefährlichen Serienmörder noch dazu.

In Gedenken an Mello aß er noch eine letzte Tafel Schokolade und legte die alte Akte beiseite. Plötzlich viel ein Foto heraus, welches von Near aufgefangen wurde. Es zeigte einen Jungen, ungefähr 13 Jahre alt und mit schwarzem zerzaustem Haar. Er hatte große Pandaaugen, Augenränder, trug einen weißen Pullover und eine verwaschene Jeans. Dieses Foto war schon älter und auf der Rückseite war mit verschnörkelter Schrift einmal das Datum geschrieben, ein B in altenglischer Schriftart war daruntergezeichnet und daneben ein Satz, der mit dem B zusammenhing. Dieses Foto musste Beyond Birthday gehören, erkannte Near und steckte es ein. Irgendwie hatte Mello dieses Foto gefunden und es aufgehoben, aus welchem Grund auch immer. Anscheinend hatte dieser etwas Wichtiges vorgehabt bezüglich Beyond Birthday, dies jedoch verworfen als es hieß dieser sei tot.
 

Am nächsten Tag war es dann soweit. Near hatte sich umgezogen und die Wanzen platziert. Gevanni war bereits eingetroffen und besprach mit Rester den Plan. Hester untersuchte Near noch ein letztes Mal um sicher zu gehen, dass er fit genug war. Das Ergebnis war zufrieden stellend aber trotzdem war sie sehr besorgt. „Die Tabletten verhindern zwar, dass du bei großer Aufregung einen Herzinfarkt erleidest, aber trotzdem kann es gefährlich werden. Ich möchte später nur ungern eine Autopsie an dir durchführen müssen…“ „Ich werde diesen Fall zu Ende bringen!“ Das war das Einzige was Near zur Antwort gab. Es war nicht seine Art ein Versprechen zu geben und außerdem war er sich nicht sicher, ob er da heil rauskommen würde. Aber L hatte auch schon oft sein Leben riskiert um gefährliche Mörder und Terroristen hinter Gitter zu bringen und bis auf den Kira-Fall hatte er es immer heil rausgeschafft. Doch eine gewisse Unsicherheit blieb immer noch.

Sie verteilten sich auf zwei Wagen. In den einen fuhren Watari und Gevanni zur Seeker-Lagerhalle, in dem anderen fuhren Rester, H und Near zum Fabrikgelände. Drei Straßen entfernt stieg Near aus und setzte den Helm auf. Zuvor sah er noch ein letztes Mal zu seinen Begleitern. Hester sah sehr besorgt aus und wollte etwas sagen, unterließ es aber da es eh nichts ändern würde.

Die Straßen waren leer und die einzigen Leute, die vorbeikamen, sahen ihn ungläubig an, was an dem Helm lag, den er trug. Das alte Fabrikgelände war früher für die Produktion von Fertiggerichten zuständig bis die Firma aufgrund unzähliger Skandale schließen musste. Seit mehr als fünfzehn Jahren war das Gelände verlassen und demnächst sollte wohl alles abgerissen werden. Near sah sich aufmerksam um und merkte erst jetzt, wie viele Versteckmöglichkeiten es gab. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er aus dem Hinterhalt angegriffen wird, war unwahrscheinlich, weil es nicht zu Beyond Birthday passen würde. „Beyond, komm heraus!“ rief er laut und drehte sich sofort um, weil er glaubte, dass er sich hinter ihm befinden könnte. Dem war nicht so. Es blieb also nur noch eine einzige Möglichkeit. Die Fabrik war ein riesiger hässlicher Klotz. Die Scheiben waren zerstört und die Wände mit Graffitis voll geschmiert. Die eiserne Tür war angerostet und das Vorhängeschloss war aufgebrochen worden. Sie stand einen Spalt breit offen und mit einem kräftigen Ruck konnte Near sie weit genug öffnen um durchzugehen. Seine rechte Hand wanderte zur Hosentasche, wo sich sein Elektroschocker befand. Außer der Kugelschutzweste unter seinem weißen Pullover war es sein einziger Schutz und obwohl er keine Angst verspürte, war es eine Art Reflex. Vorsichtig und lautlos ging er durch die Halle und sah hinter jeden Winkel. Dann wanderte sein Blick nach oben zum Treppengeländer. Dort oben stand Beyond Birthday und sah Near mit seinen großen weit aufgerissenen Augen an. „Schön dass du gekommen bist… L.“ Near war sprachlos über die verblüffende Ähnlichkeit, nein… es war eine hundertprozentige Übereinstimmung. Jede einzelne Bewegung, die Körperhaltung und seine Stimme. Das war eine perfekte L-Kopie. Langsam stieg Beyond die Treppen runter, ohne seinen Blick von Near zu nehmen. Nears Herz schlug schneller, jedoch schaffte er es ruhig zu bleiben und spannte jeden Muskel an. „Beyond Birthday, es ist an der Zeit es hier und jetzt zu Ende zu bringen. Du bist schuldig des Mordes und versuchten Mordes. Wenn du dich der Polizei stellst…“ „Mal ehrlich L“ unterbrach er genervt „darüber sind wir doch hinaus. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich einfach so stellen werde.“

Near seufzte und rückte seinen Helm etwas zurecht. „Tut mir leid dass ich diesen Helm trage, aber soweit ich weiß, brauchst du mein Gesicht um meinen Namen und meine Lebenszeit zu sehen.“ Anscheinend schien dies Beyond Birthday zu interessieren. Er zog die Augenbrauen hoch und lächelte. „Erzähl mir mehr davon“

„Unter der Bedingung dass du mir erzählst, warum du das alles tust.“ Beyond Birthday erklärte sich einverstanden und Near erzählte ihm bis ins kleinste Detail alles über das Augenlicht, den Todesgöttern und deren Death Notes. Aufmerksam lauschte der Mörder der Geschichte und als Near fertig war, war er an der Reihe seinen Teil der Abmachung einzuhalten. „Weißt du L“ fing er an und begann an einem Fleischermesser herumzuspielen. „Seit ich in Wammys House war, wurde ich dazu erzogen ein perfekter L zu sein. Ich habe diesen jedoch niemals kennen gelernt sondern musste mir immer wieder anhören, wie toll dieser doch war und was er alles geleistet hatte. A hielt das alles nicht aus und ich habe versucht ihm zu helfen. Doch ich wusste dass seine Zeit abgelaufen war und als ich nicht aufgepasst hatte, erhängte er sich in seinem Zimmer. Ich war sehr bestürzt dass A schon im Alter von 14 Jahren sterben musste und als dann einfach so beschlossen wurde, dass ich jetzt offiziell der Nachfolger L’s war, hatte ich endlich begriffen dass Wammys House nichts weiter als eine Versuchsanstalt war, in er Kinder durch strengste Erziehung zu L’s herangezüchtet werden sollten. Dieses Waisenhaus war nichts weiters als eine Produktion der kranken Fantasie eines fanatischen Wissenschaftlers. Jeder abgegangene Wammy-Sprössling ist nichts weiter als ein misslungenes Versuchskaninchen. Zunächst war es mir schon genug, dich zu übertreffen um dir zu beweisen, dass du nichts Weiteres als ein einfacher Mensch bist, der einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten hat und dich von deinen hohen Ross herunter zu holen. Doch da mir dieser dumme Fehler unterlaufen ist und ich dann später nach einem Herzinfarkt in der Leichenhalle wiedererwachte, wurde mir klar dass es nicht reichte nur dich zu ermorden. Wenn du erst einmal tot wärst, dann würde es einen Nachfolger geben und deshalb werde ich das Unkraut an der Wurzel des Übels packen, nämlich Wammys House und seinen Sprösslingen den Erdboden gleichmachen.“ Ein teuflisches Lachen ging durch die Fabrik und hallte in den kalten Betonwänden wieder. Near erschauderte unwillkürlich bei diesem Lachen, was sehr an das Lachen eines Todesgottes erinnerte. Er wollte er den Elektroschocker greifen, da sauste das Messer auf ihn zu und blieb in einem Riss in der Wand stecken. Der Ausdruck auf Beyond Birthdays Gesicht spiegelte blanken Hass. „Und nun werde ich dir diesen Helm abnehmen und sehen, wie viel ich dir von deiner Lebenszeit nehmen kann.“ „Nicht nötig…“ entgegnete Near und wich ein Stück zurück. Langsam nahm er den Helm ab und gab sein Gesicht preis. Beyond Birthdays Gesicht erstarrte fassungslos. „Was hat das zu bedeuten?“

„Ich bin L der dritten Generation. Es tut mir leid aber der L, den du suchst ist schon seit einiger Zeit tot. Er fiel demselben Mörder zum Opfer wie du, nämlich Kira. Ich habe in L’s Namen den Fall beendet und seine Nachfolge angetreten.“ Beyond ballte seine Hände zu Fäusten und zitterte vor Wut. „Du mieser kleiner Bastard…“

Es ging alles ganz schnell. Wutentbrannt packte Beyond Near, rückte drückte ihn gewaltsam gegen die Wand und begann ihn zu würgen. Near rang verzweifelt um Luft und holte den Elektroschocker heraus. Er schaltete ihn ein und wollte das surrende Gerät in den Bauch seines Angreifers drücken, doch da wurde ihm ein Tritt mit dem Knie in den Bauch verpasst und gequält stöhnte Near auf. Er fiel zu Boden und versuchte Luft zu bekommen. Beyond zog eine Pistole hervor, entsicherte sie und hielt sie dem Detektiv an den Kopf. „Mit mir macht man keine Spielchen…“

In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und ein Schuss fiel dicht neben Beyonds Kopf. Es war Rester. „Beyond Birthday, sofort die Waffe fallen lassen und Hände hinter den Kopf.“ Doch Beyond Birthday war da anderer Ansicht. Er packte den am Boden liegenden Near am Kragen und hielt ihn wie einen Schutzschild vor sich. „Dann musst du schon durch ihn hindurch schießen!“ Genau das war es, wovor sich Rester gefürchtet hatte. Doch er hatte keine andere Wahl. Near wehrte sich hartnäckig und bekam einen Stromstoß verpasst. Rester betete, dass er nicht danebenzielen würde. Der Schuss fiel und es schien so, als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Die Kugel durchbohrte Nears Schulter und traf Beyond Birthday. Dieser ließ die Pistole und Near fallen und hielt sich schreiend seine verletzte Schulter. Sofort war Rester zur Stelle, packte Beyond Birthday und legte ihm Handschellen an. Near, der sich von dem Stromstoß einigermaßen erholt hatte, setzte sich auf und hielt eine Hand auf die Schusswunde gedrückt. Er holte das Foto heraus und reichte es Rester, der es Beyond Birthday zeigte. „Als du Wammys House verlassen hast, hast du den Buchstaben aus einem bestimmten Grund erhalten: Er bedeutet „Be yourself- Sei du selbst.“ Du hast die Nachricht nicht erhalten, die L jedem Buchstaben vermittelt hatte: Change the World, verändere die Welt. Es ist nicht unsere Aufgabe, L zu ersetzen und auch kein richtiger L zu sein. Wammys Ziel war es, die Kinder zu fördern und ihnen L’s Erbe zu vermitteln: Die Welt zu verbessern. Du musstest niemals eine L-Kopie sein, sondern einfach nur einen Teil L’s annehmen, nämlich die Welt ein Stückchen zu verbessern. Du aber hast die Buchstaben gefährdet, L herausgefordert und viel Leid über die Menschen gebracht. Du verdienst diesen Buchstaben nicht. Du bist es nicht würdig ein Wammy-Sprössling genannt zu werden. Beyond Birthday, du bist ein verbitterter und verhasster Mörder, der L nicht zu… würdigen… wuss..te….“

Es wurde schwarz um Near und er kippte zur Seite. Er hörte Hesters Schreie, merkte wie der brennende und stechende Schmerz in seiner Schulter und in seinem Herz schwand und hatte das Gefühl, in eine bodenlose schwarze Leere zu fallen.

Tränen

Als Near seine Augen öffnete, befand er sich in Wammys House. Kinder rannten durch die Zimmer und Flure beim Fangen spielen und auf dem Boden saßen manche beim Puzzlen oder über Büchern gebeugt. Seltsam dachte Near. Wie bin ich denn hierher gekommen? Sein Blick wanderte zu seiner linken Schulter, wo ihn Rester getroffen hatte. Zu seinem Erstaunen war die Schusswunde verschwunden. War er jetzt tot? Er erinnerte sich, wie er Beyond Birthday gestellt hatte und zusammengebrochen war. Moment mal, was hatte dieser Mörder gesagt, bevor Near das Bewusstsein verloren hatte? Er hatte geschrieen, geweint und wutentbrannt gesagt dass Nears Zeit abgelaufen sei. „Dann bin ich also tot?“ Seltsamerweise erschreckte Near das nicht im Geringsten. Irgendwie schien er sich schnell damit abzufinden. Er ging in den Speisesaal, wo ein paar Kinder zusammen saßen, Tee tranken und Kuchen aßen. Dann ging er ins Klassenzimmer, wo er die meiste Zeit verbracht hatte. An einem dieser Tische saß ein rothaariger Junge mit einer Sonnenbrille mit orangenen Gläsern. Er spielte an einer PSP und hatte eine Zigarette im Mund. An die Fensterbank hatte sich ein blondhaariger älterer Junge gelehnt. Er trug schwarze Kleidung und hatte eine Narbe im Gesicht. Es waren Matt und Mello. Als die Tür zufiel, sahen beide Near an und winkten ihm zu. „Near, so eine Überraschung dich zu sehen. Hast dich ganz gut gehalten“ begrüßte ihn Matt und wandte sich wieder seiner PSP zu. Mello gab nur ein knappes „Hallo“, schenkte seinem Rivalen aber ein freundliches Lächeln. „Bin ich etwa tot?“

„Was glaubst du?“ entgegnete Mello mit einer Gegenfrage und Near wurde klar, dass er keine eindeutige Antwort bekommen würde. „Ich mach’s okay?“ sagte der Ex-Mafiosi zu Matt und ging auf Near zu. „Komm mit, er erwartet dich bereits…“

„Wer denn?“ Doch er bekam keine Antwort. So blieb ihm nichts anderes übrig, als Mello zu folgen. Sie gingen den Flur entlang, vorbei an spielenden Kindern bis sie zu Rogers Büro kamen. Mello klopfte kurz an und die Tür wurde geöffnet. Zögernd ging Near hinein und sah L am Schreibtisch sitzen, in seiner typischen Sitzhaltung und Weingummi essend. Er wies Near, sich auf dem Stuhl gegenüber zu setzen, was dieser auch tat. Vor ihnen war ein Schachbrett aufgestellt. Während sie spielten, berichtete Near in allen Einzelheiten, was zwischen ihn und Beyond Birthday geschehen war, wobei Near beim Schach knapp im Nachteil war. „Du hast dich sehr entwickelt, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“

„Ich habe nur an meinem Ziel gearbeitet und bin bemüht, deinem Namen gerecht zu werden.“ L lächelte, steckte sich ein Weingummi in den Mund und räumte mit seinem Turm Nears Springer aus dem Weg. „Meinem Namen gerecht zu werden? Weißt du überhaupt die wahre Bedeutung des Buchstaben L?“

Da musste Near schweigen. Die wahre Bedeutung des Namen L’s war bis heute nur den wenigsten bekannt und es wurden viele Vermutungen angestellt. Manche meinten er bedeutete „Law“ das Gesetz und das Recht. Einige waren der Meinung es wäre „Lead“ der Führende und Leitende oder „Last“ der Neueste, Vorige und Letzte. Da Near es nicht sagen konnte, gab L ihm die Antwort. „L bedeutet nichts Weiteres als Legacy, das Vermächtnis. Die wahre Aufgabe L’s ist es nicht nur für die Gerechtigkeit zu kämpfen sondern auch diesen Willen an anderen weiter zu geben. So wie Watari mir diese Aufgabe auferlegte, so gebe ich sie an dir weiter damit du den Kindern in Wammys House den Willen der Gerechtigkeit vermachen kannst.“ Erst jetzt merkte Near, dass er L im Schach geschlagen hatte. „Schachmatt“ murmelte Near und L kippte seinen König um. Die Tür wurde geöffnet und Matt, Mello und ein junger Mann kamen herein. Es war Othan Ohlew, der von Beyond Birthday getötete O. Auch der wahre Watari kam ins Zimmer. L lächelte und tätschelte Near den Kopf. „Ich glaube es ist an der Zeit zu gehen.“

„Warum? Bin ich etwa nicht tot?“

„Du wirst ein großartiger L sein. Würdest du mir, beziehungsweise Beyond Birthday den Gefallen tun und ihn zu Wammys House zurück zu bringen? Er wünscht sich, wieder nach Hause zurück zu kehren.“

Alles begann vor Nears Augen zu verschwimmen und er musste blinzeln. „Near… L“ sprach ihm L Lawliet zu „es wird Zeit aufzuwachen! Wach auf!“
 

Als Near die Augen öffnete, wurde er von einem hellen Licht geblendet. Sein Kopf war schwer wie Blei und er fühlte sich elend. Er befand sich in einem Krankenhaus, lag in einem Bett und trug eine Atemmaske. „Near?“ Der weißhaarige Junge drehte den Kopf langsam zur Seite und sah Hester. „Was… was ist geschehen?“

„Du hattest einen Herzstillstand durch den Elektroschock und hast sehr viel Blut verloren. Wir mussten eine Herztransplantation durchführen um dich zu retten.“ „Was ist mit Beyond Birthday?“ Ernst schüttelte die Ärztin den Kopf. „Er hat sich von seinen Handschellen befreien können und hat sich erschossen. Near, eigentlich dürfte ich es nicht sagen aber… Beyond Birthday ist der Spender. Er sagte dass er diesen Alptraum endlich beenden wollte und wenigstens noch eine einzige gute Tat vollbringen wollte. Sein Herz hat dir ein neues Leben ermöglicht.“
 

Near erholte sich rasch und wurde nach drei Tagen von der Intensivstation auf ein anderes Zimmer verlegt. Halle Bullock ging es bereits so gut dass sie ihn besuchen konnte und er bekam von Gevanni und Rester neues Spielzeug geschenkt. Nach zwei Wochen wurde Near schließlich entlassen. „Damit wäre der Fall wohl abgeschlossen“

In einem Rollstuhl wurde er durch den Gang geschoben und hielt den Spielzeugroboter fest, den er von L geschenkt bekam. Jetzt würde er wohl für eine Zeit lang lieber Fernermittlungen durchführen, obwohl diese Konfrontationen schon einen gewissen Reiz hatten. Es war alles wieder genauso wie vorher…

Doch dieses Mal geschah etwas, womit Near im Leben nicht gerechnet hatte: Im Erdgeschossflur des Krankenhauses vor dem Eingang hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Kinder jeden Alters und auch Jugendliche und Erwachsene. Darunter waren auch Charly, J und R… Alle Buchstaben und Wammykinder waren hier um L zu sehen. Als sie ihn sahen, begannen sie zu applaudieren und „Danke L“ zu rufen. Es war die Überraschung seines Lebens. Halle Bullock, Anthony Carter, Hester Holloway und Stephen Loud lächelten sich verschwörerisch zu und Halle zwinkerte dem Detektiven zu. „Sie alle sind nur Ihretwegen hier.“

Es war ein Bild, wie es die Menschheit noch nie gesehen hatte. Alle feierten L’s Triumph und ihre und seine Rettung. Near wurde ganz verlegen und wusste zunächst nicht, was er sagen sollte. Dann aber stieg er aus dem Rollstuhl und erhob sich zu seiner ganzen Größe. „Dieser Sieg ist nicht nur allein L’s Verdienst. Ich bedanke mich bei allen, die mich bei diesem Fall unterstützt haben und bin stolz, diesen Tag als einen bedeutenden Tag in der Geschichte von Wammys House zu nennen. Noch nie gab es eine solche Zeit, in der Wammy-Abgänger und -Kinder zusammengehalten haben um L’s und Wammys Namen zu beschützen. Doch der Triumph gebührt weder mir noch euch. Er gebührt dem, wofür L, Quillish Wammy und die anderen verstorbenen Buchstaben gekämpft haben: Den Glauben daran, dass sie die Welt verändern können.“

Ein Applaus ertönte und ein seltsames Gefühl ergriff Near. Sein Herz schmerzte, aber nicht so wie sonst, wenn er einen Anfall erlitt. Etwas rann aus sein Auge und die Wange hinunter. Er wischte es mit seiner Hand ab und sah es sich genauer an. Eine Träne…
 

Near weinte…
 

Drei Tage darauf wurde Beyond Birthdays Leichnam verbrannt und seine Asche mithilfe eines Hubschraubers über Wammys House verstreut. „Warum tust du das?“ fragte Hester verwirrt als sie die „Zeremonie“ beobachtete. Near wickelte eine Strähne um seinen Zeigefinger und lächelte. „Sagen wir mal so… man hat mir geflüstert er hätte es sich so gewünscht. Wahrscheinlich konnte er es nicht mehr ertragen, einsam und unverstanden zu sein und wollte an den Ort zurückkehren, wo er aufgewachsen ist. Er hat hier einen guten Freund gehabt, dessen Asche hier ebenfalls verstreut wurde.“

Es war ein trauriger Vorgang und allein der tragischen Geschichte Beyond Birthdays wegen weinten einige der Kinder. „Beyond Birthday war ein Mörder, ohne jeden Zweifel“ murmelte Near während er seine angebissene Schokoladentafel beiseite legte und einen Löffel Erdbeermarmelade aß. „Aber er war auch ein verstörter und missverstandener Junge, der durch seine Gabe vollkommen desillusioniert war. Er war grausam und brutal… aber er hatte den Wunsch gehabt, das Schicksal anderer Menschen zu ändern.“ Hester nickte und musste sich die Tränen abwischen.

„Er hat zwar prophezeit, dass du sterben würdest, aber er hat sich geirrt. Glaubst du er hat sich geopfert um dein Schicksal zu ändern?“

„Das kann ich nicht sagen… aber ich bin sicher dass er seine Gründe hatte, egal ob sie guter oder böser Absicht waren. Eins weiß ich jedenfalls: Beyond Birthday war nicht durch und durch böse und zum Schluss hat er sich doch seinen Namen verdient. Er hat die Welt ein Stück zum Guten verändert, denn jeder von uns ist ein Teil dieser Welt, du sowie auch ich. Er hat mich ein Stück mit verändert..."
 

Als es dunkel wurde, setzte sich Near auf die Terrasse des Wammyhauses und sah hinauf zum Sternenhimmel. Dabei sah er eine Sternschnuppe und schloss die Augen um sich etwas zu wünschen. „Möge sich die aufopfernde Arbeit aller aufrichtigen Menschen irgendwann auszahlen, dass wir alle in einer Welt leben können, die sich Kira alias Light Yagami vorgestellt hatte: Eine Welt des Friedens, gebaut auf dem Erbe L’s welches von Generation zu Generation weitergegeben wird.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Chanyolo
2013-01-15T15:22:21+00:00 15.01.2013 16:22
Hey,

ich finde diese Fanfiktion sehr gut und finde es toll wie du die Charaktere wieder gibst.Und es gefällt mir gut,dass du so realistisch schreibst.Da kann man sich richtig reindenken °-°
Fands toll zum Lesen~

Lg
IvanlovesChristmas
Von: abgemeldet
2010-02-28T21:06:25+00:00 28.02.2010 22:06
Hey,

ich habe die Geschichte vor einigen Stunden zu ende gelesen,
hatte aber keine Zeit ein Kommentar da zu lassen ...
deswegen hole ich es jetzt nach=)

Ja, erst mal finde ich es toll, dass du die Geschichte schnell hochgeladen hast.
Dein Schreibstil fande ich sehr gut.
Wie gesagt, es liest sich flüssig und du hast das alles gut beschrieben. Near und die restlichen Charaktere hast du realistisch
(wenn man es mit ihrer Verhaltensweise im Anime vergleicht)widergegeben.
Besonders hat mir die Stelle mit der Analyse von
BBs Charakter gefallen also weswegen er seine letzte Ruhe
im Wammy House finden wollte, etc).
Das er Near gerettet hat, finde ich komischerweise nicht ooc.
Diese Handlung von ihm hast du gut begründet,
weswegen sie auch nicht ooc auf mich wirkt.
Und die Szene als Near operiert wird und dabei Matt, Mello und L "begegnet", war eine sehr schöne und tolle Idee.

Fazit: Eine sehr spannende, realistische und gut geschriebene Geschichte. Thumbs up xD

Liebe Grüße
justice21
Von: abgemeldet
2010-02-27T21:49:58+00:00 27.02.2010 22:49
Hey,

deine Geschichte gefällt mir wirklich gut. Dein Schreibstil liest sich flüssig und die Charaktere gibst du sehr gut wider.
Bin mal gespannt, was Near vor hat. Aber sicher ist, dass er BB nicht so einfach dran kriegt.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

LG
Von: abgemeldet
2009-12-26T14:30:20+00:00 26.12.2009 15:30
Bis jetzt finde ich es eigentLich totaL geniaL XD

aber, ich weiß nicht ob du's wusstest oder nicht, B's name weiß eigentLich nur er. die BB-Morde von Los AngeLs nannte man sie deswegen, da aLLe Opfer von Beyond Birthday ein doppeL b aLso ein BB hatten. aLso ihre iniziaLien (oder wie man das schreibt) fingen mit einem B an. deshaLb vermutete man auch das B auch ein BB war (wegen seinem SeLbstmord und so...^^') aber eigentLich, wusste seLbst L nicht seinen echten namen, es wusste niemand wirkLich wie er hieß....


so! ich hab meinen senf dazu gegeben und hoffe es schmeckt dir nicht zu bitter ^^'

aber, wie gesagt, ich finde die geschichte bis jetzt echt geniaL XD


ich hab mir auch gedacht BB wiederaufstehen zu Lassen, doch das´hast ja du gemacht ne :D

*eine eins geb*

Von: abgemeldet
2009-12-25T17:59:17+00:00 25.12.2009 18:59
Hey,
wird mal Zeit, dass ich ein Kommentar da lasse.

Ich finde, dass deine Fanfic wirklich sehr spannend ist und gewissermaßen realistisch wirkt. Zumindest gibst du die Charaktere sehr gut wider.
Ich bin schon gespannt, was Near tun wird....aber eigentlich kann er nur verlieren, oder?! Ich lass mich überraschen.

Liebe Grüße
justice21


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