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Beyond Birthdays Rache

von

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Tränen

Als Near seine Augen öffnete, befand er sich in Wammys House. Kinder rannten durch die Zimmer und Flure beim Fangen spielen und auf dem Boden saßen manche beim Puzzlen oder über Büchern gebeugt. Seltsam dachte Near. Wie bin ich denn hierher gekommen? Sein Blick wanderte zu seiner linken Schulter, wo ihn Rester getroffen hatte. Zu seinem Erstaunen war die Schusswunde verschwunden. War er jetzt tot? Er erinnerte sich, wie er Beyond Birthday gestellt hatte und zusammengebrochen war. Moment mal, was hatte dieser Mörder gesagt, bevor Near das Bewusstsein verloren hatte? Er hatte geschrieen, geweint und wutentbrannt gesagt dass Nears Zeit abgelaufen sei. „Dann bin ich also tot?“ Seltsamerweise erschreckte Near das nicht im Geringsten. Irgendwie schien er sich schnell damit abzufinden. Er ging in den Speisesaal, wo ein paar Kinder zusammen saßen, Tee tranken und Kuchen aßen. Dann ging er ins Klassenzimmer, wo er die meiste Zeit verbracht hatte. An einem dieser Tische saß ein rothaariger Junge mit einer Sonnenbrille mit orangenen Gläsern. Er spielte an einer PSP und hatte eine Zigarette im Mund. An die Fensterbank hatte sich ein blondhaariger älterer Junge gelehnt. Er trug schwarze Kleidung und hatte eine Narbe im Gesicht. Es waren Matt und Mello. Als die Tür zufiel, sahen beide Near an und winkten ihm zu. „Near, so eine Überraschung dich zu sehen. Hast dich ganz gut gehalten“ begrüßte ihn Matt und wandte sich wieder seiner PSP zu. Mello gab nur ein knappes „Hallo“, schenkte seinem Rivalen aber ein freundliches Lächeln. „Bin ich etwa tot?“

„Was glaubst du?“ entgegnete Mello mit einer Gegenfrage und Near wurde klar, dass er keine eindeutige Antwort bekommen würde. „Ich mach’s okay?“ sagte der Ex-Mafiosi zu Matt und ging auf Near zu. „Komm mit, er erwartet dich bereits…“

„Wer denn?“ Doch er bekam keine Antwort. So blieb ihm nichts anderes übrig, als Mello zu folgen. Sie gingen den Flur entlang, vorbei an spielenden Kindern bis sie zu Rogers Büro kamen. Mello klopfte kurz an und die Tür wurde geöffnet. Zögernd ging Near hinein und sah L am Schreibtisch sitzen, in seiner typischen Sitzhaltung und Weingummi essend. Er wies Near, sich auf dem Stuhl gegenüber zu setzen, was dieser auch tat. Vor ihnen war ein Schachbrett aufgestellt. Während sie spielten, berichtete Near in allen Einzelheiten, was zwischen ihn und Beyond Birthday geschehen war, wobei Near beim Schach knapp im Nachteil war. „Du hast dich sehr entwickelt, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“

„Ich habe nur an meinem Ziel gearbeitet und bin bemüht, deinem Namen gerecht zu werden.“ L lächelte, steckte sich ein Weingummi in den Mund und räumte mit seinem Turm Nears Springer aus dem Weg. „Meinem Namen gerecht zu werden? Weißt du überhaupt die wahre Bedeutung des Buchstaben L?“

Da musste Near schweigen. Die wahre Bedeutung des Namen L’s war bis heute nur den wenigsten bekannt und es wurden viele Vermutungen angestellt. Manche meinten er bedeutete „Law“ das Gesetz und das Recht. Einige waren der Meinung es wäre „Lead“ der Führende und Leitende oder „Last“ der Neueste, Vorige und Letzte. Da Near es nicht sagen konnte, gab L ihm die Antwort. „L bedeutet nichts Weiteres als Legacy, das Vermächtnis. Die wahre Aufgabe L’s ist es nicht nur für die Gerechtigkeit zu kämpfen sondern auch diesen Willen an anderen weiter zu geben. So wie Watari mir diese Aufgabe auferlegte, so gebe ich sie an dir weiter damit du den Kindern in Wammys House den Willen der Gerechtigkeit vermachen kannst.“ Erst jetzt merkte Near, dass er L im Schach geschlagen hatte. „Schachmatt“ murmelte Near und L kippte seinen König um. Die Tür wurde geöffnet und Matt, Mello und ein junger Mann kamen herein. Es war Othan Ohlew, der von Beyond Birthday getötete O. Auch der wahre Watari kam ins Zimmer. L lächelte und tätschelte Near den Kopf. „Ich glaube es ist an der Zeit zu gehen.“

„Warum? Bin ich etwa nicht tot?“

„Du wirst ein großartiger L sein. Würdest du mir, beziehungsweise Beyond Birthday den Gefallen tun und ihn zu Wammys House zurück zu bringen? Er wünscht sich, wieder nach Hause zurück zu kehren.“

Alles begann vor Nears Augen zu verschwimmen und er musste blinzeln. „Near… L“ sprach ihm L Lawliet zu „es wird Zeit aufzuwachen! Wach auf!“
 

Als Near die Augen öffnete, wurde er von einem hellen Licht geblendet. Sein Kopf war schwer wie Blei und er fühlte sich elend. Er befand sich in einem Krankenhaus, lag in einem Bett und trug eine Atemmaske. „Near?“ Der weißhaarige Junge drehte den Kopf langsam zur Seite und sah Hester. „Was… was ist geschehen?“

„Du hattest einen Herzstillstand durch den Elektroschock und hast sehr viel Blut verloren. Wir mussten eine Herztransplantation durchführen um dich zu retten.“ „Was ist mit Beyond Birthday?“ Ernst schüttelte die Ärztin den Kopf. „Er hat sich von seinen Handschellen befreien können und hat sich erschossen. Near, eigentlich dürfte ich es nicht sagen aber… Beyond Birthday ist der Spender. Er sagte dass er diesen Alptraum endlich beenden wollte und wenigstens noch eine einzige gute Tat vollbringen wollte. Sein Herz hat dir ein neues Leben ermöglicht.“
 

Near erholte sich rasch und wurde nach drei Tagen von der Intensivstation auf ein anderes Zimmer verlegt. Halle Bullock ging es bereits so gut dass sie ihn besuchen konnte und er bekam von Gevanni und Rester neues Spielzeug geschenkt. Nach zwei Wochen wurde Near schließlich entlassen. „Damit wäre der Fall wohl abgeschlossen“

In einem Rollstuhl wurde er durch den Gang geschoben und hielt den Spielzeugroboter fest, den er von L geschenkt bekam. Jetzt würde er wohl für eine Zeit lang lieber Fernermittlungen durchführen, obwohl diese Konfrontationen schon einen gewissen Reiz hatten. Es war alles wieder genauso wie vorher…

Doch dieses Mal geschah etwas, womit Near im Leben nicht gerechnet hatte: Im Erdgeschossflur des Krankenhauses vor dem Eingang hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Kinder jeden Alters und auch Jugendliche und Erwachsene. Darunter waren auch Charly, J und R… Alle Buchstaben und Wammykinder waren hier um L zu sehen. Als sie ihn sahen, begannen sie zu applaudieren und „Danke L“ zu rufen. Es war die Überraschung seines Lebens. Halle Bullock, Anthony Carter, Hester Holloway und Stephen Loud lächelten sich verschwörerisch zu und Halle zwinkerte dem Detektiven zu. „Sie alle sind nur Ihretwegen hier.“

Es war ein Bild, wie es die Menschheit noch nie gesehen hatte. Alle feierten L’s Triumph und ihre und seine Rettung. Near wurde ganz verlegen und wusste zunächst nicht, was er sagen sollte. Dann aber stieg er aus dem Rollstuhl und erhob sich zu seiner ganzen Größe. „Dieser Sieg ist nicht nur allein L’s Verdienst. Ich bedanke mich bei allen, die mich bei diesem Fall unterstützt haben und bin stolz, diesen Tag als einen bedeutenden Tag in der Geschichte von Wammys House zu nennen. Noch nie gab es eine solche Zeit, in der Wammy-Abgänger und -Kinder zusammengehalten haben um L’s und Wammys Namen zu beschützen. Doch der Triumph gebührt weder mir noch euch. Er gebührt dem, wofür L, Quillish Wammy und die anderen verstorbenen Buchstaben gekämpft haben: Den Glauben daran, dass sie die Welt verändern können.“

Ein Applaus ertönte und ein seltsames Gefühl ergriff Near. Sein Herz schmerzte, aber nicht so wie sonst, wenn er einen Anfall erlitt. Etwas rann aus sein Auge und die Wange hinunter. Er wischte es mit seiner Hand ab und sah es sich genauer an. Eine Träne…
 

Near weinte…
 

Drei Tage darauf wurde Beyond Birthdays Leichnam verbrannt und seine Asche mithilfe eines Hubschraubers über Wammys House verstreut. „Warum tust du das?“ fragte Hester verwirrt als sie die „Zeremonie“ beobachtete. Near wickelte eine Strähne um seinen Zeigefinger und lächelte. „Sagen wir mal so… man hat mir geflüstert er hätte es sich so gewünscht. Wahrscheinlich konnte er es nicht mehr ertragen, einsam und unverstanden zu sein und wollte an den Ort zurückkehren, wo er aufgewachsen ist. Er hat hier einen guten Freund gehabt, dessen Asche hier ebenfalls verstreut wurde.“

Es war ein trauriger Vorgang und allein der tragischen Geschichte Beyond Birthdays wegen weinten einige der Kinder. „Beyond Birthday war ein Mörder, ohne jeden Zweifel“ murmelte Near während er seine angebissene Schokoladentafel beiseite legte und einen Löffel Erdbeermarmelade aß. „Aber er war auch ein verstörter und missverstandener Junge, der durch seine Gabe vollkommen desillusioniert war. Er war grausam und brutal… aber er hatte den Wunsch gehabt, das Schicksal anderer Menschen zu ändern.“ Hester nickte und musste sich die Tränen abwischen.

„Er hat zwar prophezeit, dass du sterben würdest, aber er hat sich geirrt. Glaubst du er hat sich geopfert um dein Schicksal zu ändern?“

„Das kann ich nicht sagen… aber ich bin sicher dass er seine Gründe hatte, egal ob sie guter oder böser Absicht waren. Eins weiß ich jedenfalls: Beyond Birthday war nicht durch und durch böse und zum Schluss hat er sich doch seinen Namen verdient. Er hat die Welt ein Stück zum Guten verändert, denn jeder von uns ist ein Teil dieser Welt, du sowie auch ich. Er hat mich ein Stück mit verändert..."
 

Als es dunkel wurde, setzte sich Near auf die Terrasse des Wammyhauses und sah hinauf zum Sternenhimmel. Dabei sah er eine Sternschnuppe und schloss die Augen um sich etwas zu wünschen. „Möge sich die aufopfernde Arbeit aller aufrichtigen Menschen irgendwann auszahlen, dass wir alle in einer Welt leben können, die sich Kira alias Light Yagami vorgestellt hatte: Eine Welt des Friedens, gebaut auf dem Erbe L’s welches von Generation zu Generation weitergegeben wird.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-02-28T21:06:25+00:00 28.02.2010 22:06
Hey,

ich habe die Geschichte vor einigen Stunden zu ende gelesen,
hatte aber keine Zeit ein Kommentar da zu lassen ...
deswegen hole ich es jetzt nach=)

Ja, erst mal finde ich es toll, dass du die Geschichte schnell hochgeladen hast.
Dein Schreibstil fande ich sehr gut.
Wie gesagt, es liest sich flüssig und du hast das alles gut beschrieben. Near und die restlichen Charaktere hast du realistisch
(wenn man es mit ihrer Verhaltensweise im Anime vergleicht)widergegeben.
Besonders hat mir die Stelle mit der Analyse von
BBs Charakter gefallen also weswegen er seine letzte Ruhe
im Wammy House finden wollte, etc).
Das er Near gerettet hat, finde ich komischerweise nicht ooc.
Diese Handlung von ihm hast du gut begründet,
weswegen sie auch nicht ooc auf mich wirkt.
Und die Szene als Near operiert wird und dabei Matt, Mello und L "begegnet", war eine sehr schöne und tolle Idee.

Fazit: Eine sehr spannende, realistische und gut geschriebene Geschichte. Thumbs up xD

Liebe Grüße
justice21


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