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Little by little

you gave me everything I wasn't dreaming of
von

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Kapitel 12

Kapitel 12:
 

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Haven’t you seen?

The ruins of our world


 

~
 


 

“Seto! Das kannst du nicht machen! Wir können doch nicht...du sagtest doch...wie...Bitte, sag, dass das ein schlechter Scherz ist, bitte!“, wisperte Mokuba schwach und sah seinen großen Bruder flehend an. Der seufzte schwer.

“Mokuba, wir werden das nicht weiter ausdiskutieren. Ich hab mich dazu entschieden und wir ziehen das jetzt durch!“, sagte er bestimmend und Mokuba zuckte zusammen.

Ungläubig starrte er seinen großen Bruder an.

“Du kannst doch nicht von mir verlangen, dass ich meinen Tod vortäusche und dann wie ein Feigling irgendwo auf einem anderen Kontinent ein neues Leben anfange!“, fauchte er ungehalten und versuchte gar nicht erst zu verhindern, dass sich Tränen in seinen dunkelblauen Augen sammelten.

“Mokuba, du verstehst nicht was auf dem Spiel steht.“, versuchte Kaiba einzulenken, doch bewirkte nur das Gegenteil. Mokuba sprang auf und funkelte seinen Bruder sauer an.

“Dann erklär es mir! Verdammt wenn du sagst, dass ich es nicht verstehe, dann erklär es mir!“, verlangte er und wischte sich nun doch unwirsch die Tränen von den Wangen.

Kaiba seufzte und fuhr sich mit Zeigefinger und Daumen über die Nasenwurzel.

“Mokuba, es ist besser, wenn du so wenig wie möglich weißt.“, versuchte er den kleinen abzuwimmeln und erhob sich aus dem Sessel.

Er hatte seinen kleinen Bruder vorhin zu dieser eigentlich kurz geplanten Unterredung ins Wohnzimmer gebeten. Und eigentlich hatte der CEO gehofft sein Bruder würde, so wie sonst auch, einfach auf seine Worte vertrauen und seinem Vorhaben zustimmen. Andererseits war diese Bitte, oder eher Anweisung, des Größeren nicht grade in der Kategorie Räum dein Zimmer auf, bleib nicht so lange auf, spiel nicht so oft Computerspiele anzusiedeln.

“Seto, ich soll ganz offiziell sterben und du willst mir nicht sagen weshalb?“, fauchte Mokuba und schluchzte unterdrückt.

“Du scheinst nicht zu wissen, was das für mich bedeutet oder? Ich muss das alles hier zurück lassen. All meine Freunde! Yugi, Ryo Tristan, Thea…Duke! Und vor allem Joey! Wieso? Sag mir wieso!“, verlangte er krächzend. Er spürte, wie sein inneres Chaos sich immer mehr seines Verstandes bemächtigte. Er wollte aber nicht ausgerechnet jetzt seinen Gefühlen nachgeben. Mokuba wollte wissen, weshalb Seto etwas so unmögliches und schreckliches von ihm verlangte.

“Mokuba, es muss sein! Das ist die letzte Möglichkeit die wir jetzt haben.“, sagte Kaiba leise und Resignation schwang mit in der Stimme.

“Wieso?“

“Weil wir einen viel zu mächtigen Feind haben!“, sagte Kaiba leise und Mokuba sah ihn ungläubig an.

“Seit wann ist denn ein Feind stärker oder mächtiger als du?“, fragte Mokuba irritiert und schniefte.

“Seit er der Yakuza angehört. Wenn meine Informationen stimmen und leider stimmen sie zu oft, dann haben wir den Clan der Yamaguchi-gumi am Hals. Mittlerweile ist die Gefahr zu groß geworden. Meine Mittel reichen nicht mehr aus. Gestern, der Mann, der hier wahr…er ist kein Banker. Er arbeitet beim FBI und ist Verantwortlicher im Zeugenschutzprogramm. Seine Informanten haben ihm mehrfach angetragen, dass die Kaiba Corp. aufgrund der Technologie und der übermäßigen Gewinne in den Fokus geraten ist. In den letzten acht Monaten hatte ich hauptsächlich so viel zu tun um die Kaiba Corp. und dich zu beschützen.“, sagte er leise und sah seinen kleinen Bruder direkt an.

Man mochte viel von Kaiba behaupten und in vielen Andichtungen, sah er keinen Nachteil, doch es gab nunmal Situationen die selbst seine Möglichkeiten überstiegen und diese war eine davon. Eine äußerst gefährliche noch dazu.

Er mochte zielstrebig und zuweilen sogar machtbesessen sein, aber...selbst er würde nicht alles für die Firma riskieren.

Vieles, ja...aber nicht alles.

Mokuba schniefte immer noch, doch mittlerweile hatte er sich wieder auf das Sofa gesetzt und starrte auf seine Knie.

“Deshalb hast du immer seltener gesagt, dass es dich stört, dass ich so viel mit den anderen unternehme?“, fragte er dann irgendwann und Kaiba seufzte leise. Eine Geste der Schwäche, die er sich nur vor seinem kleinen Bruder erlaubte.

“Ja. Weil ich – auch wenn ich das nicht gern offen sage – weiß, dass sie um jeden Preis für dich einstehen würden. Das ist auch ein Punkt. Sie werden irgendwann auch in den Fokus geraten, Mokuba. Wir sind im Zugzwang und mittlerweile ist der einzige Zug den wir noch machen können ohne uns oder andere in Lebensgefahr zu bringen, der den wir machen werden. Auch wenn ich weiß, dass es viel verlangt ist.“

Mokuba nickte leicht.

Dann hob er seinen Blick und sah seinen großen Bruder flehendlich an.

“Also müssen wir wirklich…sterben?“, fragte er heiser und Kaiba nickte leicht.

“Was wird dann aus der Kaiba Corp.?“, fragte er dann und wieder nickte Kaiba.

“Da hab ich mir schon etwas überlegt, aber das ist noch nicht ausgereift und auch da ist es besser wenn du so wenig wie möglich weißt.“, sagte Kaiba und Mokuba seufzte tief und verzweifelt.

“Das ist so scheiße!“, fluchte er hilflos und Kaiba seufzte wieder. Dann erhob er sich und setzte sich neben seinen kleinen Bruder.

Er zog ihn sacht aber bestimmt in eine Umarmung und bewirkte, dass Mokuba nur wieder in Tränen ausbrach.

“Ich will eigentlich nicht sterben!“, schluchzte er dumpf in den Pulli seines großen Bruders und der strich ihm tief durchatmend über die schwarze Mähne.

“Ich weiß, Mokuba…ich weiß!“
 

-.-.-.-
 

“Und ich will das aber so! Mir ist der Nachname egal, aber ich will diesen Vornamen und keinen anderen.“, verlangte Mokuba lautstark. Kaiba massierte sich die Schläfen.

“Das kannst du nicht ehrlich wollen! Mokuba, das willst du nicht wirklich!“, versuchte er dem kleineren zu suggerieren, doch sein eigener Unglaube schwang so stark in der dunklen Stimme mit, dass es alles andere als nachdrücklich oder überzeugend rüberkam.

“Seto, ich will diesen Namen und Basta!“, sagte Mokuba störrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Da würde er nicht mit sich reden lassen.

“Mokuba!“

“Nichts Mokuba! Ich zieh das alles schon mit dir durch, also lass mir diesen Namen!“

Kaiba seufzte tief.

“Mokuba, du weißt genau wie ich zu diesem Bengel stehe. Du kannst mir doch nicht - “

“Und wie ich das kann! Ich will Noah heißen, sonst erzähl ich Joey von allem!“, drohte der Kleine nun und brachte seinen großen Bruder zum schnauben.

Doch bevor er wirklich etwas sagen konnte mischte sich der dritte Anwesende in diese Diskussion ein.

“Mr. Kaiba, der Name ist in Amerika nicht ungewöhnlich. Er ist genauso häufig wie der für sie angedachte Nachname.“, sagte der Mann ruhig und Kaibas Aufmerksamkeit glitt zu ihm herüber.

“Mr. Cullen, bei allem Respekt, Sie wissen nicht, womit ich den Namen jedes Mal in Verbindung bringen muss.“, versuchte er sich zu erklären und Mokuba schnaubte.

“Toll, du bestimmst, dass und wie wir sterben und ich darf aber nicht mal meinen eigenen Namen bestimmen?“, fragte er sarkastisch und ließ sich schmollend auf den Stuhl zurück sinken.

Kaiba seufzte tief.

Drei Mal.

Dann strich er sich fahrig durch die Haare und nickte.

“Dann mach. Mach was du willst!“, patzte er und Mokuba grinste schief.

“Ich hab dich lieb, großer Bruder!“, sagte er leise und lächelte Kaiba dankbar an.
 

-.-.-.-
 

“Wartet hier!“, murrte Kaiba harsch und stieg aus. Joey schnaubte und lehnte sich nach vorne zu Mokuba.

“Womit hast du mich noch mal in dieses Auto locken können?“, hörte er den Blondschopf gleichermaßen genervt wie belustigt fragen, dann schmiss er die Tür zu. Er sah einmal kurz zurück und sah die blonde Nervensäge lachen. Dann drehte er sich um und schritt zielstrebig auf das Gebäude zu. Wenn er nur daran dachte, was hier in einer halben Stunde geschehen würde, wurde ihm ganz schlecht. Seto Kaiba war es eigentlich gewohnt alles im Alleingang ohne ein kleinstes Problem zu bewältigen, aber jetzt?

Jetzt war alles anders. Jetzt lief er auf dieses eigens für diesen Zweck ausgesuchte Gebäude zu. Seinem eigenen Tod entgegen und es war das seltsamste Gefühl überhaupt. Wenn er es nicht besser wissen würde, dann könnte man behaupten er hatte Angst. Doch Seto Kaiba wusste es nun mal besser und sagte, es war keine Angst, die er da verspürte.

Es war einfach nur Unbehagen. Und solange er dies niemandem erzählen würde, war es gerade eben noch zulässig. Schließlich starb man nicht jeden Tag.

Und auch wenn er wusste, dass alles so akribisch wie nur irgend möglich vorbereitet worden war, irgendetwas konnte immer schief gehen. Der beste Beweis, saß in seinem Auto auf der Rückbank.

Joey Wheeler.

Er hatte eigentlich geglaubt, den Blonden so nicht wieder zu sehen und als er Mokuba am Park abgeholt hatte, hatte der schwarzhaarige Sturkopf einfach bestimmt, dass Joey mitfahren sollte.

Er war so überrumpelt und fassungslos gewesen, dass ihm einfach keine passende Ablehnung eingefallen war. Und ganz tief irgendwo in seiner Brust, spürte er den unverschämten und zu verfluchenden Wunsch, sich noch ein einziges Mal mit diesem Tölpel von Köter zu streiten.

Kaiba wusste, dass es unverantwortlich war. Zumal Wheeler einfach immer und überall ein nicht einschätzbarer Gefahrenfaktor war.

Für die geplante Aktion ein unglaublich gefährliches Risiko.

Tief durchatmend und darauf vertrauend, dass sein kleiner Bruder ausnahmsweise Mal wusste, wie er Wheeler dazu verdonnern konnte im Auto zu warten, ging er durch die Tür und den dunkeln Gang entlang.

“Mr. Kaiba?“

Kaiba blieb stehen und wandte sich um. Hinter ihm stand Cullen.

“Gut, kommen Sie mit wir müssen Ihnen noch letzte Instruktionen geben!“

Kaiba nickte wortlos und folgte ihm.

Konzentriert hörte er dem Fachmann zu. Er hatte sogar schon alle nötigen technischen Geräte angelegt, als sein Bruder in den Raum geführt wurde.

Der lächelte ihn entschuldigend an und Kaiba schnaubte sauer, sagte aber nichts.

Ebenso stumm sah er dabei zu wie Mokuba eine gekürzte Einweisung bekam. Dann zog Mokuba sich um und legte die Schutzwesete an.

“Gut, Ihr Bruder wird mit Jackson voran gehen und die erste Sprengung auslösen. Wenn wir im Tunnel sind lösen wir die zweite aus. Sobald Sie im Wagen sitzen, starten sie Ihn und fahren zum Flughafen, dort wartet der Jet.“

Kaiba nickte und sah dabei zu wie dieser Jackson noch einmal die Auslöser überprüfte. Es waren unscheinbare kleine Knöpfe, die dafür sorgen würden, dass das Gebäude sprichwörtlich in die Luft flog. Geplant war ein Brand und durch die Erschütterungen und die Hitze würde das eh schon baufällige Gebäude einstürzen und so alle Beweise vernichten. Die Brandermittler würden in ihren Bericht schreiben, dass die Leichen entweder verbrannt und durch die vielen Trümmer nicht mehr auffindbar oder durch die Explosionen in Stücke gerissen worden waren. Eigens für diesen Zweck wurde ihre Kleidung in der Nähe eines der Sprengkörper deponiert.

Kaiba atmete tief durch.

Kaiba! Verdammt, wo bleibst du? Ich bin nicht dein scheiß Haustier, dass man einfach sitzen und ewig warten lassen kann!

Die Stimme ging allen vier Anwesenden durch Mark und Bein.

“Mokuba, er sollte im Auto bleiben!“, fauchte er nun wirklich wütend und Mokuba wurde blass.

“Ich wollte doch nur -“

“Wer ist das?“, wurde die kleinlaute Anmerkung von Cullen unterbrochen.

“Ein Hund, der nicht weiß was gut für ihn ist!“, fauchte Kaiba und riss sich den Ohrstöpsel ab, mit dem er eigentlich mit Cullen in Verbindung bleiben sollte.

“Ich bin gleich wieder da!“, sagte er harsch und ließ die drei zurück. Er brodelte.

Kaiba“, rief dieser Volltrottel schon wieder und brachte ihn an den Rand eines Tobsuchtsanfalles.

Er sah den blonden Wischmopp schon von weitem. Blond war zu auffallend in der Dunkelheit und deshalb sah der Besitzer dieser Mähne ihn auch erst als er an der Ecke des abbiegenden Flures ankam.

“Was fällt dir eigentlich ein! Ich hab dir gesagt, dass du warten sollst! Wenn du so dringend ins Körbchen zurück willst, dann geh zu Fuß!“, zischte er und bewirkte lediglich, dass Wheeler sich vor ihm aufbaute und mit zusammengezogenen Augenbrauen zu ihm hinauf starrte. Kaiba war der böse Blick egal, er musste diese nervende Töle loswerden - Und zwar jetzt gleich!

“Weißt du was? Das mach ich auch! Nur um dir heute noch ein Plakat an zu fertigen dass dir eventuell deutlich machen kann, dass ich verdammt noch mal kein Hund bin, du Arsch!“, fauchte Wheeler zurück und hätte Kaiba Zeit gehabt, hätte er vielleicht den verletzten Unterton in der Stimme des Kleineren heraus gehört, doch so sprang er einfach darauf an.

Der einzige Gedanke, der ihn beherrschte war, dass Wheeler verschwinden sollte.

Und zwar sofort.

“Ja, schön versuch es doch. Und jetzt verschwinde endlich. Ich bin es Leid mich mit einer Flohschleuder wie dir abgeben zu sollen.“

Er musste zugeben, dass seine Beleidigungen auch schon Mal mehr gehabt hatten, doch er hatte einfach keine Zeit und die beabsichtigte Wirkung verfehlten diese Worte trotzdem nicht.

“Arschloch!“, krächzte der kleinere ihm entgegen und drehte sich um.

Endlich.

“Ich hab nie verstanden, wie so ein netter Junge aus Mokuba hatte werden können. Jetzt bezweifle ich sogar stark, dass er überhaupt mit dir verwandt ist! Du kannst mich mal kreuz weise!“, fauchte er im weiter gehen und Kaiba schlich ein Grinsen auf die Lippen.

“Vergiss es!“, sagte er leichthin und eher unbewusst. Seine Nerven lagen blank. Er wollte den anderen aus dem Gebäude haben, sonst ging sein Plan nicht auf.

Sonst würde heute vielleicht wirklich eine Person sterben.

Und genau diese Person durfte nicht sterben.

Als Wheeler sich ein letztes Mal umdrehte, konnte er es erkennen. Er sah diese Verletztheit. Ausgelöst durch seine Worte und war so irritiert von dieser Tatsache, dass ihm auch auf die Entgegnung des anderen nichts mehr einfiel.

“Ich hasse dich! Vergiss das lieber nicht!“, fauchte er ihn an und verschwand dann endgültig.

Einerseits erleichtert und andererseits völlig irritiert, sah er seinem ehemaligen Klassenkameraden hinterher.

Wheeler war aus dem Gebäude raus und würde nicht wieder kommen. Und...Er hatte seine letzte Auseinandersetzung bekommen. Doch etwas stimmte nicht. Irgendetwas war grade ganz falsch gelaufen.

Er hörte vorne die Tür zu knallen. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. Er hatte keine Zeit für solch ein Kindertheater.

Mit schnellen Schritten lief er zurück zu dem Raum indem er gerade noch gewesen war. Ein wenig begeisterter Cullen sah ihm entgegen.

“Das war ein unnötiges Risiko! Das ist er immer noch!“

Kaiba schnaubte lediglich.

“Das weiß ich selbst, aber er ist gegangen und jetzt lassen Sie uns bitte auch gehen, ich habe keinen Grund weiter Zeit zu verschwenden.“, zischte er und drehte sich zu der Luke, die in den übergroßen Schacht führen würde.

“Ihr Bruder ist schon im Wagen, die erste Zündung werden wir auch auslösen. Der Zivilist muss so weit weg wie möglich sein, damit er sich möglichst wenig verletzt.“, sagte Cullen neutral, doch Kaiba hörte den angespannten Ton heraus und er nickte einfach.

Mit wenigen, geschickten Handgriffen stieg Kaiba in den Luftschacht und war kurz darauf auch schon in der Kanalisation der Stadt. Er wollte nicht wissen, wie er hier her kam. Er wusste nur, dass die Sprengung alles hier zerstören würde, sodass nicht der kleinste Hinweis auf einen Schacht zurück bleiben würde.

“Halten Sie sich die Ohren zu!“, wies Cullen ihn an und Kaiba befolgte es. Wenn auch Zähne knirschend.

Trotzdem war der Krach gewaltig. Er spürte wie der Boden erbebte und innerhalb von Sekunden breitete sich eine unangenehme Hitze aus. So wie geplant. Mit zielstrebigen Schritten lief er weiter zu dem Ausstieg.

Ohne großartig Zeit zu verschwenden stieg er die Leiter hinauf. Cullen folgte.

Kaiba stieg in den Wagen.

Cullen zündete die zweite Explosion, die wesentlich größer angelegt und dem entsprechend auch lauter war.

Kaiba ließ den Motor an. Achtete nicht auf Mokuba der leise in seine Pulliärmel schluchzte und fuhr los.

Er konnte schon die Sirenen hören und als in die Straße einbogen, in der das nun lichterloh fackelnde Gebäude stand, sah er auch direkt die Sackgasse.

Ein Feuerwehrwagen stand quer auf der Fahrbahn und Kaiba war gezwungen zu halten.

Mokuba sah irritiert auf und keuchte dann.

“Oh Gott!“, hörte er seinen kleinen Bruder wispern und folgte dem Blick des jüngeren. Sein Blick fiel automatisch auf den Parkplatz.

Es war ein heilloses durcheinander von Feuerwehrmännern und Sanitätern.

Doch das was den beiden direkt ins Auge stach, war der reglos auf dem Boden liegende Joey.

Sie konnten sehen, wie ein Sanitäter sich neben ihn kniete und ihn anscheinend versuchte anzusprechen.

Dann gab der irgendeine Information weiter und wandte sich wieder an den Blondschopf.

Mokuba schluchzte auf und Kaiba sah weg. Er musste das nicht sehen.

Er wollte das nicht sehen.

Im Rückspiegel konnte er erkennen, wie dass andere Auto, was Cullen fuhr, dicht hinter ihm ebenfalls hielt. Also könnte er auch nicht zurück. Er deutete den Rückwärtsgang an, doch Cullen schüttelte den Kopf und Kaiba schnaubte. Eigentlich wollte er hier weg, aber er konnte sich denken, was in dem Kopf des Mannes vorging. Sie mussten vortäuschen Gaffer zu sein, denn normale Bürger würden stehen bleiben und gucken. Nur Leute, die etwas zu verbergen hatten flohen von einem Tatort.

“Seto, bitte…ich will das nicht sehen.“, schluchzte sein kleiner Bruder und drehte den Kopf vom Parkplatz weg.

Seine Hand fand den Weg in das weiche, schwarze Haar und sacht strich er drüber.

Durch die Flammen, die sie zwar nicht erreichen würden, dennoch sehr beeindruckend waren, konnte man alles erkennen, als ob es taghell sei.

Kaiba atmete tief durch und sah wieder zu dem Sanitäter. In diesem Moment sprang Joey auf und rannte nach vorn auf das Gebäude zu und Kaiba sah ungläubig dabei zu.

Er hatte schon immer gewusst, dass dieser Dummkopf absolut geistig umnactet sein musste, doch für lebensmüde hatte er ihn nicht gehalten.

Er beobachtete, wie der Sanitäter ihm nachrannte. Dann kamen die Feuerwehrmänner wieder aus dem Haus raus. Wheeler wedelte mit den Armen und stemmte sich gegen die Männer, die ihn festhielten. Dann kassierte er eine Ohrfeige.

Kaiba wusste, was er daraus schließen konnte. Wheeler schien unter Schock zu stehen.

Den Schock bekam Kaiba allerdings auch, als das Gebäude plötzlich einstürzte. Der Krach war fast so ohrenbetäubend wie die Explosionen zuvor und Staub kam sogar bis zu ihnen hinüber. Er sah gerade noch wie Cullen eine Lichthupe machte und dann zurücksetzte, dann war es nur noch staubig und nebelig.

Kaiba reagierte einfach nur. Völlig mechanisch setzte auch er zurück und drehte dann. Auf geplanten Umwegen fuhr er zum Airport.

Der einzige Gedanke, der ihn beherrschte war, dass Seto und Mokuba Kaiba nun offiziell tot waren.

Die Personen, die gerade aus dem staubigen Jeep stiegen hießen Mathew und Noah Smith.
 

-.-.-.-
 

“Meinst du es geht ihm gut?“, die leise Frage riss ihn aus seinen Gedanken und er sah von seiner Zeitung auf.

Vor ihm saß sein kleiner Bruder. Mit kurzen, haselnussbraun gebleichten Haaren und knabberte lustlos an seinem Toast herum.

Ein Anblick an den er sich irgendwie nicht gewöhnen konnte.

Wie an so vieles.

Seine morgendliche Zeitung war auf einmal englisch. Er selbst hatte nun schwarze Haare und würde ab jetzt farbige Kontaktlinsen tragen. Und die Behausung in der sie nun wohnten war ein relativ kleines Apartment, mitten in L.A.

Jedenfalls war es vergleichsweise klein, wenn man bedachte, was er vorher gewohnt gewesen war.

Er wusste, dass diese Umstellung lange und anstrengend werden würde. Zu Mal es seinem kleinen Bruder alles andere als gut ging.

Sie waren schon zwei Wochen hier und Mokuba weigerte sich partout eine Schule auszusuchen. Zudem schlief er schlecht und versuchte sich über Fernseher und Internet immer wieder darüber zu informieren, wie es dem Blondschopf ging.

Kaiba wusste, dass der diesen Zwischenfall überlebt und die Kaiba Corp. übernommen hatte.

Ein Umstand den Mokuba immer noch nicht glauben konnte, doch Kaiba würde da in keinster Weise mit sich reden lassen. Weshalb er ausgerechnet der Person, der er so gar nichts zutraute seine Firma überschrieben hatte ging nur ihn etwas an. Außerdem würde keiner seine Gründe verstehen können.

“Er lebt, also geht es ihm gut!“, antwortete er verspätet und sah auf die Uhr.

“Sam kommt gleich.“, merkte er an und stand auf. Mokuba brummte.

Sam war der Zeitungsjunge. Kaiba hatte sich direkt drei Tage nach Ankunft und Einzug eine Zeitung abonniert, die Sam austrug. Vor sechs Tagen waren Mokuba und er sich über den Weg gelaufen und hatten sich gut verstanden. Seitdem schaute Sam jeden Tag vorbei. Und auch wenn das noch so ein Umstand war, den Kaiba so gar nicht akzeptieren wollte - diese offene, amerikanische Art, die er laut Cullen übernehmen sollte - so hoffte Kaiba insgeheim, dass Mokuba durch diese Freundschaft motiviert sich an der gleichen Schule anmelden wollen würde. Es war nicht die schlechteste Schule und würde den Kleinen ablenken und zudem erleichtern sich in die Situation einzuleben.

Ein für ihn unmögliches Unterfangen.

Es war ja schon ein Ding der Unmöglichkeit, dass er arbeiten gehen würde.

Das arbeiten an sich war nichts Negatives. Nur der Job an sich.

Als Barkeeper?

Cullen hatte ihn da zwar auf Anweisung reinmanövriert, aber Kaiba würde sich da wieder raus ziehen.

Er sah gar nicht ein vollkommen nach der Pfeife anderer zu tanzen und das hatte er auch von Anfang an nie vorgehabt.

Er hatte seine eigenen Pläne.

Und die würde er auch sofort anfangen umzusetzen, sobald das geschah, was Kaiba erwartete.

Das Wheeler versagte.
 

Kapitel : Fin


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 13:

Joey seufzte innerlich auf.
Das alles erinnerte ihn sehr an diese Actionfilme, in denen irgend jemand wegen Geld und Macht, schließlich ging es auch hier um nichts anderes, jemanden entführte und den Helden mit der emotionalen Bindung zu dieser Person dazu brachte diese Macht und das Geld wirklich ab zu geben.
Nur war er in diesem Fall kein hübsches Mädchen, das vor Angst heulte und zitterte und genauso wenig hatte er eine emotionale Bindung zu Kaiba, die über Hass hinaus ging.
Alles was diesen höchstens dazu veranlassen könnte so ’heldenhaft’ zu agieren wäre, dass er käme um sich selbst die Firma wieder unter den Nagel zu reißen.
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  MaiRaike
2009-10-09T21:05:28+00:00 09.10.2009 23:05
DESHALB HAT KAIBA JOEY DIE FIRMA HINTERLASSEN????
Damit er VERSAGT?

Ich bin entsetzt.

Tja Seto. Plan gescheitert. Joey hat die Firma toll geführt!
Er ist daran selber kaputtgegangen, aber der Firma geht es gut!
Da ist der Plan (ich hoffe wir erfahren noch, wie der aussieht) wohl schief gegangen.

Aber, dass er das Bedürfnis hatte sich noch ein letztes Mal mit Joey zu streiten zeigt, dass die Beiden doch irgendetwas verbindet.
Diese Szene war wunderschön.

Uuuuund jetzt: kommt der ich-wusste-es-Tanz !!!
*ich wusste es, ich wusste es, ich wusstewusstewusste es*
Zeugenschutzprogaramm!! (siehe ein altes Kommi von mir)

Hach, ich könnt dich knutschen für diese Fanfic.
Die ist superklassegenial.
Auch wenn dieses Kapitel wirklich traurig war.

Lg


Von:  kuestenfee1
2009-10-09T19:02:16+00:00 09.10.2009 21:02
Ich frage mich, wer die Yakuza auf die Kaiba-Brüder angesetzt hat.
Wer hat genügend Einfluß, um soetwas zu bewirken.
Ich kann mir eigentlich nur Pegasus oder Zigfried vorstellen. Ach ne, Dartz ist ja auch noch da.
Bin mal gespannt, ob es einer von denen ist.
Das Joey die Kaiba Corp. nicht in den Ruin gewirtschafftet hat scheint Setos Pläne ja ziemlich durcheinander gehauen zu haben.^^
Ich frage mich, wie Seto seine Firma im Falle Joeys Scheitern wieder zurück bekommen wollte. Hätte er mit seiner neuen Identität die bankrotte Firma aufgekauft?
Und wie will er jetzt seine Firma zurück bekommen? Ich glaube nicht, dass Joey sie ihm so ohne weiteres überlassen wird. Eher nehme ich an, dass er sich an Seto rächen wird.

Freue mich schon auf das nächste Kapitel.

lg kuestenfee
Von:  Rani
2009-10-09T18:43:52+00:00 09.10.2009 20:43
Ich finde es gut das du einen Teil des Hintergrundes aufgedeckt hast das macht einige Dinge Klarer und passt auch gut zu der gewählten Stelle ich bin gespannt wie es weiter geht schreib bitte bald weiter^^

lg
Von:  Noir10
2009-10-09T17:55:12+00:00 09.10.2009 19:55
*schnif* als bnei der szene kann ich imemr wieder heulen mir tut joey da soo furchtbaer leid. Aber tolles pittel wirklich!!
^^-^^

Von:  Yoshy03
2009-10-09T16:46:08+00:00 09.10.2009 18:46
WAHSINN^^
Ich fand das einfach cool^^ das Kapi mein ich^^. Ja ja die Sache mit dem Barkeeper wäre dann ja auch geklärt^^.
die böse yazu^^ sind es also...die bösen Buben die...komm her und ich mach euch plat mit meinen Schockokeksen (steinhard sind die viecher geworden)
Wenn Joey scheitert???? Mhm da kann man auch pekulieren ob er das nun meinte mit Bankrott oder das was jetzt geschehenen is?
wo bei mich ja mal interessieren würde, was Kaiba sagt das die Cour sooooooooooooo lange grüne Zahlrn schrieb^^

Also meine Lieblingstelle is die Rückschau wo sie Joey liegen sehen^^....Jaja kaiba geschiet dir nur recht...quäl deinen Bruder so wie du Joey gwquält hast /eher quälen wirst^^. Und hoffentlich ging es dir da auch gannnnnt mies duuuuu "Hund" Bäh^^

lg bis zum nächsten mal^^
werd die Keckse net vergessen zum drüberhauen^^
Von:  CherryKiss
2009-10-09T15:18:02+00:00 09.10.2009 17:18
Großartig!!!
Es gibt gar kein anderes Wort hierfür...diese FF ist GROßARTIG =D
Das Kapitel hat einiges erklärt und auch traurig gemacht!
Mein Gott...Ich will endlich erfahren warum Seto Joey die Firma überlassen hat... naja einen kleinen Hinweis hast du ja am ende gegeben..
er dachte wohl Joey scheitert und er bekommt sie wieder?...mhm komplizierte Sache XD
Aber was ein Joey Wheeler anfasst ;)
Ich freue mich schon wieder auf nächsten Freitag und warte gespannt auf die Fortsetzung
*Däumchen hoch*
Liebe Grüße
Lui


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