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Little by little

you gave me everything I wasn't dreaming of
von

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Kapitel 13

Kapitel 13:
 


 

~
 

I'm strong on the surface, not all the way through

I've never been perfect but neither have you


 

~
 


 

“Kaiba, hast du jetzt endlich etwas?“, kam die deutlich gereizte Frage und Mokuba dreht sich verwundert um. Hinter ihnen stand Duke und starrte wütend auf den Rücken seines großen Bruders. Der schnaubte.

“Gleich!“, gab der ebenso gereizt Antwort und Mokuba seufzte.

“Duke, wir-“

“Ich hab sie, Mokuba gib mir das Telefon!“, wurde er befehlend unterbrochen und beide sahen nun wieder zu dem älteren.

Wortlos und leicht verdattert reichte Mokuba das Gerät weiter und sah gespannt dabei zu, wie Kaiba eine Nummer aus den Zahlen und Buchstaben, die völlig wirr über den Bildschirm verteilt waren, heraus las und in das Tastenfeld eingab.

“Was machst du da? Du sagtest doch, keine Polizei! Wieso telefonierst du denn dann?“

“Ich rufe auch nicht solche Stümper an. Wir brauchen richtige Ausrüstung und die kann uns hier nur einer geben.“, erklärte Kaiba und sprach dabei als ob Duke ein Idiot wäre, dem man alles hundertfach erklären müsste. Der wurde dadurch nur wieder so wütend, dass Mokuba vorsichtshalber aufstand und zu dem schwarzhaarigen trat.

“Duke, bitte-“

Wieder wurde Mokuba unterbrochen. Doch diesmal vom klopfen an der Tür.

Irritiert sahen sie beide dorthin.

“Zimmerservice“, drang durch die Tür.

“Hast du etwas bestellt?“, fragten Duke und Mokuba unisono. Kaiba ließ den Hörer argwöhnisch sinken, als beide ebenso gleichzeitig die Frage des anderen verneinten.

Mit schnellen Schritten war er an der Tür und riss sie auf.

Er kannte den Jungen vor sich. Er gehörte schon seit zwei Jahren zum Hotelpersonla, sodass mach sich sicher sein konnte einen Ahnungslosen vor sich zu haben.

Die verdutzte Frage, “What'ya doin' here, dude?“, bestätigte es nur.

Duke schob sich an Kaiba vorbei.

“He's an acquaintance of mine. We only just happened to meet us here!“, erklärte er fahrig und starrte auf das Silbertablett, das schon Ekel erregend klischeehaft mit einer ebenfalls silbernen Haube abgedeckt worden war.

Der Hotelangestellte nickte nur und drückte Kaiba das Tablett in die Hand.

“I see, so...see'ya!“, sagte er, unterdrückte ein Gähnen und ging den Flur hinunter zum Aufzug.

“Wir haben alle nichts bestellt.“, sagte Duke leise und starrte die Haube an.

Kaiba schnaubte.

“Dir muss doch wohl klar sein, was das hier bedeutet.“, sagte er und schloss die Tür wieder.

Mit schnellen Schritten ging er zum Tisch, stellte das Tablett neben den Laptop und hob die silberne Haube vom Tablett.
 

-.-.-.-
 

“Warum können wir ihn nicht einfach umbringen?“, fauchte eine erzürnte Männerstimme. Dessen Besitzer erntete eine belustigt höhnisches Lachen.

“Sind Sie wirklich so beschränkt, oder ist Ihnen das wirklich nicht klar? Wenn wir ihn jetzt umbringen, dann haben wir kein Druckmittel mehr sobald Kaiba hier auftaucht! Er muss sehen, dass dieser Taugenichts da drüben noch atmet. Sobald er sich in unserem Wirkungsbereich befindet können Sie mit ihm machen was Sie wollen! Obwohl ich eine Idee habe, die wohl sehr unterhaltsam sein müsste.“

Joey kämpfte mit sich.

Panik versuchte ihn immer wieder zu überwältigen, doch gleichzeitig wusste er, dass er jetzt nicht durchdrehen durfte. Sonst würde die Schlinge, die sich eh schon immer weiter zu zog, direkt an seiner Kehle liegen.

Jetzt hatte er immer noch die leise Chance, dass Kaiba in den letzten drei Jahren nicht seinen Verstand abgeschaltet hatte. Kaiba war momentan seine einzige Chance. Und obwohl sich allein bei dem Gedanken, dass alles von diesem Egoisten abhing, sein Magen umdrehte, weigerte Joey sich auf zu geben.

Er hieß schließlich immer noch Joey Wheeler und er hatte sich schon vor Jahren etwas geschworen.

Ein Joey Wheeler gab niemals auf!

Egal was sich ihm in den Weg stellte. Er hatte es sogar geschafft die Kaiba Corp. zu leiten und aus mehr als nur einer Krise zu reißen. Also musste es auch einen Weg geben das jetzt zu überstehen.

Irgendwie.

Joey versuchte so gut es ging durch zu atmen. Er hatte zwar wieder den Knebel umgebunden bekommen, doch diesmal saß der lange nicht mehr so stramm wie vorher noch. Joey konnte zwar nicht klar und deutlich sprechen, doch das musste er momentan ja auch nicht.

Er saß wieder in diesem Raum, aus dem ihn der Lakai heraus geholt hatte.

Mittlerweile lag sein Gesicht zum Glück nicht mehr in dem Dreck, doch besser ging es ihm trotzdem nicht. Sein Kopf schmerzte. Die Wunde pochte dumpf an der Schläfe.

Zwar hatte es aufgehört zu bluten und mittlerweile war alles verklebt, doch das war angesichts seiner tauben Glieder, die durch die Fesseln an Händen und Füßen in unangenehmer Weise verursacht wurden, ein mehr als schwacher Trost.

Müde ließ er seinen Kopf gegen die Wand hinter sich sinken und starrte die weißen Säcke vor sich an. Er wusste immer noch nicht wofür die waren, doch es war ihm lieber diese anzustarren, als die Augenbinde zu tragen.

Als er an das schwarze Stück Stoff dachte, verzogen sich seine Lippen zu einem freudlosen Grinsen.

Schließlich hatte Joey diesen Stoff nur umgebunden bekommen, um zu verhindern, dass er Pegasus als solchen erkannte. Ein Vorhaben dass sich so sinnlos erwies wie…

Joey fiel kein Vergleich ein, der diese Idiotie deutlich gemacht hätte.

Er hatte Pegasus’ Stimme direkt erkannt und auch jetzt hörte er ihn nur zu deutlich. Anscheinend war diesen Typen da nicht klar, dass die Tür alles andere als isoliert oder Schalldämpfend war. Oder sie dachten, er wäre wieder bewusstlos?

Aber selbst wenn, war das alles hier eine sehr fragwürdige Vorgehensweise. Entweder fühlten sie sich siche oder sie waren Stümper. Joey tendierte eher zu letzterem, denn er hielt generell das gesamte Vorgehen dieser Leute für sehr stümperhaft und zudem auch sehr klischeeorientiert.

Schon allein auf die Idee zu kommen einfach so in die Kaiba Corp. zu stürmen und ihn dort aus zu fragen. Anstatt ihn irgendwo ab zu fangen oder ihn in der Wohnung zu überraschen, wo er wirklich ungeschützt gewesen wäre.

Joey seufzte innerlich auf.

Das alles erinnerte ihn sehr an diese Actionfilme, in denen irgend jemand wegen Geld und Macht - schließlich ging es auch hier um nichts anderes - jemanden entführte und den Helden, mit der emotionalen Bindung zu dieser Person, dazu brachte diese Macht und das Geld wirklich ab zu geben.

Nur war er in diesem Fall kein hübsches Mädchen, das vor Angst heulte und zitterte und genauso wenig hatte er eine emotionale Bindung zu Kaiba, die über Verachtung oder Hass hinaus ging.

Alles was diesen höchstens dazu veranlassen könnte so ’heldenhaft’ zu agieren wäre, dass er käme um sich selbst die Firma wieder unter den Nagel zu reißen.

Doch dazu würde er Joey gar nicht zwingen müssen. Er würde es freiwillig und nur zu gern tun.

Nachdem er seine Faust in dessen blasierte Fresse gerammt hatte.

Joey war wütend. Jedes Mal, wenn er daran dachte, was Kaiba ihm aufgezwungen hatte, wuchs der Hass nur noch mehr und zerfraß ihn innerlich wie loderndes Feuer.

Er wusste nicht und konnte nicht einschätzen was er tun würde sobald er ihn zu Gesicht bekommen würde. Denn dieses Mal wüsste er, dass er Kaiba vor sich hatte.

Den Mann, der ihn ohne mit der Wimper zu zucken angelogen und seit drei Jahren ausnutzte und alles zerstört hatte, was ihn ausmachte.

Er schnaubte abfällig als er daran dachte, dass er in all der Zeit ein schlechtes Gewissen gehabt hatte.

Denn an die vermeintlich letzten Worte seinerseits konnte er sich noch so gut erinnern, als ob er sie gerade erst ausgesprochen hätte.

Ich hasse dich! Vergiss das lieber nicht!

Und jedes Mal wenn ihm dieser Satz wieder durch den Kopf hallte, zog sich seine Brust schmerzhaft zusammen und seine Augen begannen zu brennen.
 

-.-.-.-
 

Fünf Augenpaare fixierten das Tablett.

Tristan war von Mokubas erschrockenem Schrei alarmiert wieder zu ihnen gekommen und Sam war ebenfalls aufgeschreckt.

Vor ihnen lag ein blutverschmiertes Stück Stoff.

Darüber zerstreut waren blonde Haarsträhnen und jeder der anwesenden wusste ohne Worte wem das gehörte.

Kaiba wendete den Umschlag und fixierte dann den Teller mit Salat.

Unter diesem Teller hatte der Umschlag gelegen, in dem das Stückchen Stoff und die Haare sowie ein Zettel gewesen waren.

“Le-Lebt er noch?“, durchbrach Mokubas zittrige Stimme die drückende Stille und Duke funkelte ihn wütend an.

“Natürlich! Joey kann nicht tot sein, es liegt doch noch keine Forderung vor, oder was steht auf dem Zettel?“

Ungeduldig riss der schwarzhaarige dem größeren besagten Zettel aus der Hand und öffnete ihn.

“Die Wahrheit ist durchsichtig wie Glas! Du hast es verschmutzt und den Besitzer verärgert! Reinige es und entschädige ihn, sonst klebt fremdes Blut daran!“, las er vor und Duke schluckte hart.

“Egal was der Schwachsinn bedeutet - das Blut spielt auf Joey an!“, krächzte er und ließ zittrig den Zettel auf den Tisch fallen.

Dann sah er zu Tristan. Doch der war einfach nur blass.

“Glas ist das Stichwort!“, murmelte Kaiba und nahm den weißen Zettel auf.

“Es geht um Wahrheit, Lüge, die Firma und Wheeler.“, sagte er weiter und starrte wieder auf die Beilage zu dem Zettel.

Eine drückende Stille breitete sich aus die eine ganze Zeit anhielt. Dann durchbrach klopfen plötzlich dieses Stille und vier Personen zuckten erschrocken zusammen.

Vier Augenpaare wandten sich zur Tür. Kaiba atmete lediglich tief durch und schob sich an seinem kleinen Bruder vorbei.

“Kaiba, wer ist das?“, fragte Tristan argwöhnisch.

“Die Unterstützung, die wir für diesen Mist hier benötigen!“, sagte er schlicht und öffnete die Tür.
 

-.-.-.-
 

“Ihre Idee sagt mir sehr zu! Du hast ihn gehört, bereite alles vor und schaff das Wasser ran.“, befahl eine Stimme harsch und riss Joey aus seinen Gedanken.

Wasser?

Er bemerkte, dass er nicht aufgepasst hatte. Er hatte nicht mitbekommen worüber Pegasus mit diesen Mafiosi-Verschnitten gesprochen hatte. Somit waren ihm eventuell wichtige Details durchgegangen. Wenn er gekonnt hätte…Joey hätte sich in den Allerwertesten gebissen.

Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Doch dann hörte er es klirren. Sehr laut klirren.

Und es war kein kleines Glas Wasser, welches gegen eine Wand geschmissen worden war. Joey wusste nur zu genau wie sich das anhörte, hatte er es doch oft genug gemacht. Es war großes Glas. Als ob eine große Fensterscheibe eingeschmissen worden wäre.

Was macht ihr Stümper da?“, hörte er eine Stimme schreien und wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte er wohl sicherlich gelacht. Der schrill hysterische Ton hörte sich an, als ob seine alte Lehrerin ihn und Tristan mal wieder angeschnauzt hätte.

Joey atmete tief durch.

“Yamamura, sorgen Sie dafür, dass ihre Männer hier nicht alles zerstören. Schließlich brauchen wir hier keine Zeugen. Und der Krach in einer angeblich stillgelegten Glasfabrik würde genügend auf den Plan rufen!“, fauchte Pegasus und Joey musst grinsen.

Er konnte sein Glück, dass er trotz dieser gelinde gesagt unglücklichen Situation hatte, kaum fassen.

Glasfabrik also. Ausgefallener als gedacht, aber Fabrik ist und bleibt Klischee. Pegasus du bist ein Trottel!

“Jawohl, Sir“, brummte dieser Yamamura und man konnte eilige Schritte sich entfernen hören.

Joey seufzte.

Dieser Yamamura schien kein gesondert hohes Tier in seiner Organisation – Joey vermutete die Yakuza - zu sein, eher etwas wie der Arsch vom Dienst! Nach oben in den Arsch kriechen und schleimen, dass man den Katastrophenschutz alarmieren wollte und nach unten hin treten, als ob Kakerlaken über den Boden krabbeln würden.

Anders konnte der Blondschopf sich nicht erklären, weshalb er sich ihm gegenüber so herrisch benommen hatte, aber vor Pegasus kuschte.

Vielleicht ist das hilfreich, dachte Joey und grübelte weiter über Möglichkeiten der Flucht.

Er weigerte sich strikt zu glauben oder auch nur zu denken, dass er bald sterben würde.
 

-.-.-.-
 

“Ich hätte nicht erwartet dich je wieder zu sehen und dann kommt so etwas!“, sagte ein mittlerweile stark ergrauter Cullen und musterte seinen Gegenüber argwöhnisch.

Dann glitt der Blick des Mannes über die anderen Anwesenden und er seufzte tief.

“Nun gut, ich werde euch helfen. Aber ich will, dass ihr diesmal wirklich mitspielt und nicht so wie die Geschichte vor drei Jahren.“, sagte Cullen und Mokuba senkte betroffen den Kopf.

Duke räusperte sich.

“Bei allem Respekt, aber wer sind Sie?“, fragte er nun und Kaiba schnaubte.

“Ich dachte Wheeler wäre der einzige, der nicht zu hören kann. Ich habe es gerade erwähnt oder nicht?“, merkte er hochnäsig an und Duke grollte.

“Mit dir habe ich nicht gesprochen!“, fauchte er und sah wieder Cullen an.

Der lächelte kaum merklich.

“Offiziell bin ich Privatdetektiv, inoffiziell arbeite ich beim FBI im Zeugenschutzprogramm. Ich selbst bin so etwas Ähnliches wie ein Eraser. Sprich die Leute, die ich vor irgendwem schützen soll "sterben" meistens und tauchen irgendwo anders unter neuer Identität wieder auf.“, erklärte er freigiebig und Tristan stutzte.

“Und das erzählen Sie jetzt einfach so? Sie werden uns doch nicht einfach später töten, oder?“, fragte er skeptisch und Cullen lachte.

“Ihr wollt etwas von mir, also kann und werde ich erwarten, dass ihr schweigt. Außerdem kann ich ebenso schnell verschwinden, wie ich irgendwo auftauche.“, sagte er und ließ seinen Blick wieder zu Kaiba gleiten.

“Jetzt aber genug geplaudert! Ich brauche einen Stadtplan, ein Telefon, was man nicht zurück verfolgen kann und Papier.“, befahl er und Mokuba sprang auf.

“Ich hole es!“, rief er und verschwand aus dem Zimmer. Duke stand seufzend auf.

“Und Sie können Joey da wirklich raus holen?“, fragte er immer noch argwöhnisch.

“Wenn wir herausfinden wo er ist und wie viele Gegner wir in dieser Aktion wirklich gegen uns haben sollte das machbar sein.“, erklärte Cullen geschäftig und holte ein kleines Notebook aus der Tasche, mit der er hier aufgetaucht war.

Innerhalb von wenigen Minuten, in denen Duke und Tristan vor Überraschung schweigend zugehört hatten, war er von Mokuba und Kaiba ins Bild gesetzt worden und innerhalb noch weniger Minuten hatte er das Kommando an sich gebracht und mit versierten Handgriffen und Planungen, tüftelte dieser Mann etwas zusammen, dass Tristan und Duke das Gefühl vermittelte, dass endlich effektiv etwas getan wurde.
 

-.-.-.-
 

“Alles ist vorbereitet, so wie gewünscht. Der Bote wird gleich den nächsten Umschlag weg bringen. Wir brauchen nur noch ein Stück Stoff!“

Dumpf klangen die Worte an seine Ohren.

Joey war erschöpft und völlig übermüdet. Ihm fielen immer wieder die Augen zu, doch durch die Schmerzen konnte er nicht wirklich schlafen. Seine Wahrnehmung war mit jeder Stunde, die er an der kalten Wand gelehnt hatte und die körperlichen Strapazen hatte ertragen müssen, stetig unzuverlässiger und verzerrter geworden.

Mittlerweile konnte er noch nicht einmal mehr sagen welche Tageszeit, geschweige denn welcher Tag war.

Er wusste nicht ob er in den ihm so kurz wirkenden Phasen, die er schlief oder ohne Bewusstsein war, wirklich so kurz waren, wie sie ihm erschienen.

Er hörte ein Murmeln und dann wurde die Tür aufgezogen. Ein Lichtstrahl traf direkt in sein Gesicht und seine Augen, die sich an Dunkelheit gewöhnt hatten, begannen wie auf Kommando noch mehr zu schmerzen.

Er stöhnte dumpf auf und versuchte sein Gesicht weg zu drehen.

“Na so was, das Vögelchen ist ja wach.“, höhnte ihm die Stimme des Lakais entgegen. Er hörte die schweren Schritte auf sich zu kommen doch großartig reagieren konnte er gar nicht mehr.

Er spürte wie eine Hand ihn im Nacken packte und er keuchte.

Dann ertönten Geräusche, die er beim besten Willen nicht zuordnen konnte. Er spürte etwas Kaltes an seiner Seite, hörte etwas ratschen.

Dann wurde Stoff gegen seine blutverklebte Stirn gepresst und über die Wunde gerieben. Übelkeit, die von dem unbändigen Schmerzempfinden ausgelöst wurde, wallte in ihm hoch und er würgte trocken.

“Hey, nicht kotzen!“, maulte ihn die dunkle Stimme an. Joey gehorchte ihm zwar nicht, doch sich übergeben wollte er auch nicht.

Er biss mit letzter Kraft die Zähne zusammen und kämpfte gegen die Übelkeit an. Als plötzlich etwas Kaltes über seine Schläfe fuhr, zuckte er zusammen. Er spürte wie warmes Blut sich wieder den Weg über die Schläfe durch sein Gesicht bahnte, doch auch da gegen wusste Joey sich nicht zu wehren.

Der Schmerz war einfach überall.

“So brav auf einmal?“, höhnte ihm der Lakai entgegen, Joey schnaubte und schielte nach oben, doch er sah nur schemenhaft die Hünengleiche Gestalt.

Dann spürte er einen dumpfen Schlag im Nacken und er verlor den Kampf gegen seinen Körper.
 

-.-.-.-
 

Duke streckte sich gähnend und rieb sich mit einer Hand übers Gesicht.

Mittlerweile war es neun Uhr morgens und er hatte nur wenig und sehr unruhig geschlafen.

Cullen hatte sie irgendwann ins Bett geschickt mit der Anmerkung, dass er sie völlig übermüdet nicht gebrauchen konnte.

Mokuba hatte sich mit Sam zusammen Joeys Bett geteilt. Sie hatten noch leise eine Zeit miteinander gesprochen, weshalb sie auch jetzt noch schliefen. Genau wie Tristan neben ihm.

Der schwarzhaarige atmete ein Mal tief durch und stand auf.

Mit fahrigen Griffen suchte er sich frische Klamotten zusammen und verschwand im Bad. Er hoffte, dass eine kurze Dusche seine Nerven beruhigen würden.

Doch 15 Minuten später wusste er es besser. Seine Nerven lagen immer noch so blank wie noch vor einigen Stunden.

Resigniert seufzend bestellte er Kaffee und etwas zu Essen für Sam und Mokuba, die sich höchst wahrscheinlich wieder weigern würden zu Sam nach Hause zu gehen. Genauso wie heute Nacht.

“Wie weit seid ihr?“, fragte Duke direkt und ohne übliche Begrüßung als er das Wohnzimmer betrat.

Kaiba wandte sich zu ihm um.

“Relativ. In der Nachricht sind einige Hinweise versteckt, die nur auf bestimmte Gebäude schließen lassen. Cullen besorgt gerade eine Bestätigung der ermittelten Gebäude.“, murmelte der größere. Duke fiel erst jetzt auf, dass Cullen wirklich nicht da war. Innerlich zuckte er mit den Schultern und musterte dann wieder Kaiba.

Dass dieser gerade so bereitwillig Antwort gegeben hatte, auch wenn die eher spärlich ausgefallen war, war Duke irgendwie suspekt.

Kaiba hatte eigentlich nie Antwort gegeben. Nach einiger Zeit umrundete Duke das Sofa und ließ sich neben Kaiba fallen.

Der reagierte darauf nicht sondern musterte weiter den Bildschirm des Laptops.

Eine Zeit lang herrschte Stille in der Duke nach dachte. Er konnte schließlich in diesem Moment nichts anderes tun als zu warten.

Irgendwann seufzt er in die Stille hinein.

“Eigentlich würde ich dir immer noch gern eine reinhauen, aber dummerweise…bring ich es nicht über mich. Vermutlich weil du immer noch nicht gesagt hast, weshalb du all das überhaupt durchgezogen hast.“, erklärte er frei heraus und bewirkte, dass Kaiba aus lauter Verwunderung den Kopf hob und seinen Nebenmann musterte.

Argwohn lag in den nun wirklich blauen Augen, doch Duke grinste nur freudlos.

“Ich frage mich ob du dir bewusst bist, dass du uns und allen voran Joey eine Antwort schuldest!“, sagte er und nun schwang etwas von der Wut mit, die immer in ihm aufzukochen begann wenn er an Joey und das, was der hatte durchmachen müssen, dachte.

“Ich frage mich außerdem ob du dir bewusst bist, dass du mit dem Scheiß Joey jeden Tag mehr zerbrochen hast. Zu Mal er mit ansehen musste, wie ihr gestorben seid und nie erfahren hat warum ausgerechnet er deine Firma bekommen hat. Ich dachte du bist so clever? Schon Mal was von Stift und Papier gehört?“, fauchte Duke nun wirklich wütend, doch er verschränkte die Arme vor der Brust um sein eigentliches Vorhaben nicht aus dem Auge zu verlieren.

“Joey hätte ohne mit der Wimper zu zucken zu gestimmt euch zu helfen, auch wenn ihr beide euch auf den Tod nicht ausstehen könnt. Er hätte es gemacht! Wenn er nur gewusst hätte warum.“

In Dukes Stimme lag nichts anderes mehr als Wut, Unverständnis und lauter Vorwurf.

Kaiba sah ihn weiterhin einfach nur an. Erlaubte sich keine Reaktion und das machte Duke nur noch wütender.

“Jetzt verdammt noch Mal sag mir ob dir dass alles eigentlich bewusst war? Ob dir bewusst war, was du Joey antust!?“

Kaiba wandte den Kopf und massierte sich die Nasenwurzel.

“Es war nie geplant, dass er die Explosion mit ansieht. Mokuba hat an diesem Abend eigenmächtig gehandelt und ich bin Wheeler nicht mehr los geworden.“, antwortete er dann trocken und Duke sprang auf.

“Und weshalb hat dein kleiner Bruder das gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet Mokuba Joey etwas absichtlich antun würde. Nur weil Joey diese Explosion mit ansehen musste hat er ein so unglaublich schlechtes Gewissen und Pflichtgefühl entwickelt, dass er sich selbst absolut aufgeopfert und innerlich vernichtet hat. Joey war schon immer so! Er hat, wenn es hart auf hart kam für jeden eingestanden. Sogar für dich, weil du Mokubas Ein und Alles bist. Deshalb hat er auch erst –“

“Hältst du endlich mal die Klappe, Devlin?“, unterbrach Kaiba ihn plötzlich unwirsch und Duke blinzelte erschrocken. Mit solch einer Reaktion hatte er jetzt doch nicht gerechnet.

Kaiba durchbohrte ihn fast mit seinem Blick und stand nun selbst auf.

“So war das gar nicht geplant!“, fauchte er und Duke wich zurück.

“Dein toller Freund hat nämlich einen verdammten Strich durch die ganze Rechnung gemacht. Dass er all das getan hat was er nun getan hat war gar nicht geplant! Also wirf mir nicht vor, dass Wheeler jetzt –“

Weiter kam Kaiba nicht. Er bekam Dukes Faust ab bevor er reagieren konnte.

Sein Kopf flog zur Seite und er schmeckte etwas Metallisches.

Vorsichtig tastete er an seinen Mundwinkel und verzog kaum merklich das Gesicht vor Schmerz. Dann wandte er sich wieder um.

Duke funkelte ihn wutentbrannt an.

Purer Hass blitzte aus den grünen Augen und Kaiba war überrumpelt.

“Das war es also alles für dich? Eine Rechnung? Du bist ein verdammtes Arschloch, Kaiba! Joey, Mokuba, Tristan und die anderen – wir waren also alle nur Zahlen in deiner Rechnung, ja? Ich kann es kaum glauben. Bist du wirklich so ein gefühlskalter Klotz, dass du all die Tränen, Ängste, die ganzen Emotionen ebenfalls als Zahlen irgendwelcher kranken Statistiken siehst? Das ist doch vollkommen krank!“, fauchte er. Dukes Stimme strotzte nur so vor Hass und Kälte. Am liebsten würde er gerade solange auf das Etwas vor sich einprügeln, bis es ihm besser ging. Doch der letzte Funken Verstand schrie ihn an, dass es eine mehr als nur schlechte Idee wäre, wenn er Joey immer noch retten wollte.

Nur deshalb hielt er sich zurück. Trotzdem sprühte die Luft zwischen ihnen nur so vor Aggressivität und in genau diesem Moment schritt Cullen wieder ins Zimmer.

Er hob irritiert eine Augenbraue.

“Was ist denn hier passiert?“, fragte er skeptisch, doch bevor er eine Antwort bekommen konnte klopfte es wieder an die Tür.
 

Kapitel 13: Fin


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 14:

Tristan schnaubte.
“Ich hab irgendwie das Gefühl, dass die Typen zu viele Mafia – Filme sehen.“, murrte er und Kaiba lachte höhnisch auf.
“Taylor, hast du es immer noch nicht verstanden? Wir haben es mit der Yakuza zu tun!“, meinte er und verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Tristan brummte.
“Na und? Müssen die sich alle an irgendeinen Kodex halten, oder was? Außerdem würde ich dann eher etwas typisch asiatisches und nicht so typisch Italienisch alla Beton an den Füßen erwarten.“ Kaiba lachte trocken auf.
“Wer sieht hier zu viele Filme?“, fragte er nun deutlich spottend, doch bevor Tristan antworten konnte, mischte Cullen sich ein.
“Könnten die Herren ihre angespannten Nerven nicht ihr verdammtes Mundwerk kontrollieren lassen sondern einfach die Klappe halten und tun was ich gesagt habe?“
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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CherryKiss
2009-10-26T15:17:52+00:00 26.10.2009 16:17
DUke YAY *Ganz viele Duke-Fänchen schwenk*
Mensch das wurde jetzt aber mal Zeit das Kaiba *sorry für das was jetzt kommt^^* eins auf die Fr***e kriegt XD
Wenn das Joey schon nicht kann!!
Mein Gott ich ahne schlimme Sachen die da noch auf Joey zukommen...
Und echt..Pegasus ist ja so blöööd...sümmer gehts nicht...naja oder der hat eine noch gemeinere Taktik ? XD Ich lass mich überraschen^^
Wieder mal spitzenklasse ;)
Liebe Grüße
Luisa
Von:  Fuchsfarben
2009-10-21T18:41:01+00:00 21.10.2009 20:41
sehr schön, er hat ihm eine reingewürgt! >:( gehört ihm schon!! hat nicht mal seinem eigenen bruder alles erzählt!!! so ein so ein!!! *hastig ausatme*
so ein gefühlskalter metallpfosten! dem müsste mal moki genommen werden, damit dieser blödmann endlich versteht, dass gefühle in keine statistiken passen!
die Frage von SchwarzesMagiermädchenTea interessirt mich auch! wie is das denn jetzt?

ja ansonsten tolle FF
glg Haine_chan
Von:  breath_less
2009-10-21T15:37:02+00:00 21.10.2009 17:37
man der arme joey ich bekomm richtig kopfwehe
wenn ich lese wie er sich fühlt :)
ich find´s gut das duke kaiba eine reingehaun hat
hätte ich wahrscheinlich auch
ich bin gespannt wie es weiter geht
mach weiter so :D
Von:  MaiRaike
2009-10-19T19:33:06+00:00 19.10.2009 21:33
Manohmann.

Kaiba ist ein richtiges Arschloch, nicht?
Ich hoffe seeeeehr stark, dass er noch ein wenig auftaut. Falls nicht sehe ich seine Sympatiepunkte absolut und total in den Keller rutschen.

Im nächsten Kapitel beginnt eine Rettungsaktion?
Sehr gut.
Da bin ich gespannt drauf!
Von:  Yoshy03
2009-10-19T19:28:17+00:00 19.10.2009 21:28
Ja duke immer feste drauf...muahhhhaahhaaaaaa.....*räusper* Also das Kappi is mal wieder herrlich^^ so richtig schon aufputchend...scha und kaiba sollte seine wortwahl gut überdenken sonst kommt noch was...leider sind die Kekse "entsorgt worden"...wurden ja zum Glück nicht gebraucht.
So damit der joey aber nicht traurig wird ein risiges stück apfelkuchen hin stell (noch lauwarm is)
Ha und wer hätte es gedacht ---Pegasus--- Also wenn der wirklich so saublöd is wie Joey in hinstellt, dann räusper ich glaub das lass ma mal^^

ach das kappi hat mich mal wieder voll berührt und vorallen meine mordlustigen gedanken was joey mit kaiba anstellt^^
also meine Muse wired sagen entweder Knochenbrüche oder er V********(Bis du ruhig HIER sind MINDERJÄHRIGE!!!!!)
ja ja setoxjoey das steht wohl in den sternchen^^
so danke für das süße Kappi und freu mich schon auf nächste^^
lg
Von: abgemeldet
2009-10-19T15:38:17+00:00 19.10.2009 17:38
wow...sag mal gibt es eigentlich hoffnung, dass joey und seto zusammen kommen?
ich finde die geschichte super!!!!!
liebe grüße
Von:  Noir10
2009-10-19T15:27:56+00:00 19.10.2009 17:27
oh man echt krass und geiles kappi, Duke hat richtig gehandelzt und hgut seto soll man endlich merken was er für ein miost gebsaut hat und ,das menschen aus gefühlen bestehen!! ^^-^^



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