Zum Inhalt der Seite

Little by little

you gave me everything I wasn't dreaming of
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aufgrund einer ENS die mich erreicht hat und bei mir für ordentlich Irritation sorgte, möchte ich etwas klarstellen!

Als ich mich dazu entschieden habe diese FF hoch zu laden habe ich mir im Bezug auf die Genre-frage (also, was LbL ist und was nicht) ernsthafte Gedanken gemacht! Grade das IU bzw. AU hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet. Allerdings war ich mir bei einem einzigen Genre generell sofort absolut sicher, dass es zu trifft! Und das ist Darkfic, deshalb möchte ich jetzt noch mal gesondert darauf hinweisen, dass diese Story defintiv nicht umsonst unter Darkfic eingeordnet wurde!
Wer damit nicht(!!) klarkommt!, der ist hier defintiv falsch! Denn so Leid es mir auch tut Joey so leiden zu lassen (und das tut es mir ehrlich gesagt streckenweise wirklich!) Ich habe einen festen Storyverlauf, den ich befolge, da sonst die Geschichte nicht aufgeht! Mal davon abgesehen, liegt es mir auch sehr am Herzen, dass es möglichst realistisch wirkt, auch wenn es fiction ist.
Mir war von Anfang an klar, dass ich wohl nicht nur auf positives Resumee stoßen würde, allerdings werde ich nicht deshalb einfach mal plötzlich alles Fried-Freude-Eierkuchen machen nur weil jemand mit den Genrezuweisungen nicht klar kommt!

Little by Little ist eine Darkfic und das wird sich so schnell auch nicht ändern!

Allen anderen wünsche ich in gewisser Hinsicht gute Unterhaltung mit: Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 11

Kapitel 11:
 


 

~
 

Where I've become so numb without a soul

my spirit sleeping somewhere cold

until you find it there and lead it back home

wake me up inside


 

~
 


 

“Es hat geklopft!“, murrte Duke und Tristan stöhnte auf. Das passte ihm grade gar nicht in den Kram. Er seufzte tief, bevor er vom Bett rutschte und richtete sich sein Shirt. Mit einem kurzen Blick zu Duke, der ebenfalls an seiner Kleidung rumfingerte, lief er zur Tür und öffnete sie.

“Heilige Scheiße!“, keuchte er und Duke, der ihm gefolgt war lugte an Tristans Schulter vorbei.

“Das…ist wirklich eine Überraschung.“, murmelte der Kleinere. Dann grinste er schief und zog seinen Freund aus dem Weg.

“Wollt ihr nicht rein kommen?“, fragte er dann überzogen freundlich, was ihn einen schiefen Blick von Tristan einbrachte.

“Wo kriegst du denn jetzt diese Gleichgültigkeit her?“, fauchte Tristan und Duke lachte.

“Das ist Galgenhumor, mein Lieber.“, verbesserte er und wandte sich dann an die drei Gäste.

“Ihr seid es also wirklich.“, stellte er fest und der Kleinste in der Runde nickte.

“J-Ja!“, wisperte er und sah sie Schuld bewusst an. Mit rot unterlaufenen Augen, die noch dazu verdächtig glitzerten.

“I-Ich…es-“, setzte er an, doch sein großer Bruder unterbrach ihn.

“Für solche Floskeln haben wir jetzt keine Zeit!“, sagte er harsch und Tristan grollte auf.

“Jetzt hör mir mal gut zu, Kaiba! Wir haben jedes Recht wenigstens eine Entschuldigung zu hören. Also sei lieber froh, dass ich dir nicht schon längst eine über gezogen habe. Es ist sowieso ganz schön mutig hier plötzlich aufzutauchen, also wag es ja nicht dich aufzuspielen.“, fauchte er spitz und funkelte den anderen an. Der hob in so typischer Manier eine Augenbraue, dass Duke lachte.

“Du hättest Schauspieler werden sollen und kein CEO, ich hab dir den Barkeeper letzte Woche voll und ganz abgekauft!“, meinte er spöttisch, griff leicht nach Tristans Hand um sie festzuhalten, falls der sich genug provoziert fühlte um Kaiba seine Faust näher vorzustellen, bevor er wieder zum Kleinsten von ihnen sah.

“Mokuba, was ist passiert, dass ihr jetzt so plötzlich hier auftaucht und eure Deckung fallen lasst? Und wo ist Joey? War er nicht bei dir? Er wollte dich eigentlich besuchen, nachdem er die Adresse rausgefunden hat.“, eindringlich fragend sah er ihn an und Mokuba schluchzte auf.

Sam, der zwar mal wieder nichts verstand, aber spürte, dass sein Freund jetzt unbedingt Beistand brauchte, drückte sanft dessen schmale Schulter und nickte ihm auffordernd zu.

Der Kleine atmete schniefend durch und hob dann die Hand. In ihr lag die Kette mit den beiden Anhängern.

“Joey wurde entführt! Von den gleichen Männern, die dafür gesorgt haben, dass wir unseren Tod vorgetäuscht haben und von den gleichen Männern, die ihn im Büro überfallen haben.“, erklärte er mit zittriger Stimme und Duke wurde leichenblass.

“Da-Das kann unmöglich...wie-was wollen sie von ihm?“, fragte Tristan heiser, doch Mokuba zuckte nur mit den Schultern.

“I-Ich weiß es nicht. Joey hat mir einfach die Kette zu geschmissen, als sie uns abgreifen wollten und ich bin weg gelaufen. Sam hat mich direkt zum Hotel mit gezogen, weil er dachte, es wäre vorerst das beste.“, erklärte er und die Blicke wanderten zu Sam.

Der blinzelte verdutzt und sah zwischen den drei anderen hin und her.

“Noah, what did you say?“, fragte er leise und Mokuba musste schief grinsen.

“I said, that you've rescued me!“, erklärte er und Duke glaubte zu verstehen.

"Er kann nur englisch?“, fragte er trotzdem, doch Mokuba nickte und bestätigtes so Dukes Vermutung.

“Was machen wir jetzt?“, stellte Tristan die Frage in den Raum und sah dabei zu Kaiba, der eher teilnahmslos wirkend an der Seite stand.

“Ich würde vorschlagen auf eine Forderung warten! Ich denke, es geht wie auch vor drei Jahren um die Kaiba Corporation, allerdings scheinen die Entführer zu glauben, dass sie mit Wheeler nicht alle Schlüssel in der Hand haben um die Firma zu übernehmen. Sonst hätten sie nicht so einen Aufstand vom Zaun gebrochen, also wird Wheeler höchst wahrscheinlich das Druckmittel sein um irgendetwas zu erzwingen.“, erklärte er monoton und sah sich um.

“Hat er den Laptop mitgebracht?“, fragte er und Duke nickte stirnrunzelnd.

“Ja, er geht nie irgendwo ohne ihn hin.“, meinte er und verließ den Raum. Kurz darauf kam er wieder. In der Hand eine schwarze Tasche. Eher widerwillig überreichte er sie Kaiba.

Der griff ohne groß zu überlegen zu und setzte sich dann auf eine Couch.

Beide, Duke und Tristan wussten mit der Situation nichts anzufangen. Sie hatten zwar stark damit gerechnet richtig zu liegen, aber nicht, dass die beiden plötzlich vor ihnen stehen würden und es von sich aus zu gaben. Zu dem war Joey auch noch entführt worden und so plötzlich wie Kaiba angeblich gestorben war, saß er plötzlich wieder vor ihnen. Es war alles noch viel zu surreal um emotional reagieren zu können.

Tristans Blick huschte zwischen Mokuba, Sam und dem schon längst in seiner Arbeit vertieften Kaiba hin und her.

Dann seufzte er tief und wand sich an die Jugendlichen.

“Hey, willst du dich nicht auch setzen?“, fragte er so sanft wie es ihm gerade gelang und Mokuba sah ihn aus großen Augen an.

Dann nickte er zaghaft und zog Sam mit sich auf die andere Couch die in dieser Sitzgelegenheit stand.

“Wollt ihr was trinken? Do you want something to drink?“, fragte er und Sam nickte leicht.

“Yes, thank you!“, sagte er und Tristan organisierte etwas aus der Minibar.

Duke indes setzte sich auf die Armlehne und musterte Kaiba von der Seite.

“Was machst du jetzt da? Hilft uns das in Bezug auf Joey?“, fragte er argwöhnisch und Kaiba nickte leicht.

“Wird es müssen. Wir können ja wohl schlecht zur Polizei gehen. Aber Wheeler hat anscheinend alles beibehalten, also müsste...“, murmelte er und tippte wie wahnsinnig auf der Tastatur umher.

Eine Weile hörte man nur die Tasten in der angespannten Stille klackern.

“Wie bist du eigentlich auf die beknackte Idee gekommen, dass ausgerechnet Joey deine Firma bekommt? Ich hab schon kaum glauben können, dass ihr tot seid und bei der Aufforderung zur Testamentsverlesung zu erscheinen hab ich fast an meinem Verstand gezweifelt nur um da dann sowas zu hören?“

Kaiba erlaubte sich bloß ein grinsen, sagte aber nichts.

Duke grummelte.
 

-.-.-.-
 

“Hast du ihm auch wirklich Bescheid gegeben?“, fragte eine dunkle, männliche Stimme.

“Ja Boss! Er sagte, er komme gleich!“, antwortete eine andere.

Joey glaubte die beiden zu kennen, doch der dumpf pochende Schmerz hinter seinen Schläfen, machte ihm das denken nicht gerade leichter. Sein Nacken brannte höllisch und seine Bewegungsfreiheit war aufgrund der Fesseln an Händen und Füßen ebenfalls maßgeblich eingeschränkt.

Seine Arme waren taub. Das Kribbeln zog sich bis in seine Fingerspitzen und seine Beine konnte er auch kaum spüren.

Joey stöhnte leicht, doch der Laut wurde von einem Knebel aus rauem Stoff verschluckt. Er spürte, wie Panik in ihm aufwallte, doch er zwang sich ruhig zu bleiben und durch die Nase zu atmen.

Er durfte auf keinen Fall abdrehen. Das hatte Roland ihm in einem Spezialtraining so gesagt und gezeigt, nur für den Fall, dass... und genau dieser Fall schien nun offensichtlich eingetreten zu sein. Doch er hätte sich nicht träumen lassen, dass er doch so eingeschränkt war von ein paar simplen Fesseln und den Schmerzen.

Joey atmete einmal tief durch und versuchte sich dann um zu sehen. Leichtes Licht fiel durch die Türritze und das Schlüsselloch, zudem drang noch etwas dämmriges Tageslicht, durch ein vor Staub und Dreck kaum als solches erkennbares Fenster.

Ekel kroch in ihm hoch, als er erkennen konnte, dass er ebenso in irgendwelchem Dreck lag. Er schloss die Augen und zwang sich ruhig zu bleiben, dann sah er sich weiter um. In einer Ecke konnte er Sandsäcke ausmachen. Sie lagen mehr schlecht als Recht gestaplet dort rum. An der gegenüberliegenden Wand standen Säcke mit weißem Pulver und Farbeimern daneben.

Er runzelte die Stirn. Wo er sein könnte wusste er nicht, und eine Idee hatte er auch nicht. Andererseits waren die Stimmen im Hintergrund für ihn gerade wichtiger. Vielleicht konnte er so erfahren wo sie ihn hingeschleppt hatten.

“Ich höre das Auto! Los geh und mach das Tor auf!“, wies der eine Mann an und Joey vermutete, dass es der kleine Mann des zweier Gespanns war, der sich als Yamamura vorgestellt hatte. Joey war überzeugt, dass er nicht so hieß, schon allein wegen der Indizien, die er noch in Japan herausgefunden hatte, allerdings wusste er keinen anderen Namen und im Grunde war es für den Moment unwichtig ob er wirklich Yamamura hieß oder sich eine fremde Identität angeeignet hatte. Zum einen waren seine Schmerzen dafür zu präsent, als das es ihn wirklich interessierte und zum anderen sollte er sich wenn überhaupt über anderes Gedanken machen. Wo er war oder wie er hier vielleicht rauskam, zum Beispiel.

Er lauschte angestrengt und hörte noch schwere und immer dumpfer klingende Schritte. Dieser angebliche Asamoto musste wohl los gegangen sein um wem auch immer ein Tor zu öffnen.

Eine kurze Zeit lang herrschte Stille, dann näherten sich wieder Schritte. Doch diesmal waren es mehrere. Joey wusste nicht zu sagen, ob es zwei oder drei Personen waren, doch er speicherte sich im Hinterkopf, dass sie erst über Stein oder Betonboden liefen und dann ein Gerüst zu bestiegen schienen, dass aus Metall war.

Betonböden und Gerüste. Wo wurde so etwas benutzt?

Sein Blick ging wieder zu den Sandsäcken.

Eine Fabrik...was ein Klischee, schoss es dem Blonden durch den Kopf und er musste grinsen, was allerdings durch den Knebel dann verhindert wurde.

“Wo ist er?“, fragte eine Stimme und Joey riss entsetzt die Augen auf.

Er kannte diese Stimme. Er würde sie überall wieder erkennen. Aber es konnte doch nicht wirklich sein, dass...

“Er ist noch bewusstlos, aber wir haben ihn hier eingesperrt. Geknebelt und gefesselt. Er wird sich nicht bewegen können!“, erklärte Yamamura und Joey hörte wie sich Schritte der Tür näherten.

Sein Herz raste und er kniff die Augen zusammen. Panik begann wieder in ihm hochzukochen. Er hatte keine Möglichkeit zu fliehen, geschweige denn sich überhaupt zu wehren.

“Also hat er den Wisch noch nicht unterschrieben?“, fragte wieder eine Stimme und Yamamura bestätigte.

“Dann wollen wir mal sehen ob wir das Vögelchen nicht doch wach bekommen!“, meinte nun wieder die erste Stimme amüsiert und Joey versuchte sich darauf zu konzentrieren seinen Puls und seine Atmung zu beruhigen. Doch angesichts des Wissens, dass er die Person und ihre Methoden nur zu gut kannte, kam es ihm unmöglich vor.

“Geht darein und verbindet ihm die Augen! Dann weckt ihr ihn und setzt ihn hier auf den Stuhl! Er soll den Wisch unterschreiben! Ich werde keinen weiteren Ton sagen, weil er mich kennt! Und los jetzt!“

Joey lachte innerlich auf. Als ob das was nützen würde. Er wusste doch schon mit wem er es zu tun hatte.

Hoffentlich waren Mokuba und dieser Sam entkommen.

Joey betete, dass es so war.

Dann hörte er die Tür aufgehen.
 

-.-.-.-
 

Dukes Blick wanderte nach Ablenkung suchend durchs Zimmer.

Tristan versuchte sich mit Zeitung lesen zu beschäftigen, auch wenn er nur englische Exemplare zur Verfügung hatte.

Sam und Mokuba schliefen.

Mokuba hatte Sam einiges erklärt, doch sonderlich viel Neues war es zumindest für Duke nicht gewesen. Allein die Information, dass Sam wohl seitdem die Kaiba-Brüder in L.A. untergetaucht waren Mokubas bester Freund war erklärte für Duke zumindest dessen hiersein und seine Verwicklung in den ganzen Schlamassel. Deshalb wunderte Duke es auch kaum, dass der Teenager sich fast schon erschlagen fühlte von all dem, was er sonst eigentlich nur aus dem Fernsehen kannte. Es war nicht so, dass Duke nicht an er Schwelle der Überforderung stand, aber zumindest war es nicht unbedingt etwas neues für ihn, dass irgendein größenwahnsinniger Spinner meinte sich die ach so tolle Kaiba Corpporation unter den Nagel reißen zu wollen, weshalb er sich recht bedackt hielt während die beiden Teenager redeten und irgendeinen Streit klärten. Duke hatte diesen Streit zuvor nicht mitbekommen und ihn interessierte es auch im Grunde nicht wirklich. Ihn interessierte allein Joey. Deshalb machte Kaiba ihn gerade auch so wahnsinnig.

“Du sitzt jetzt schon seit zwei Stunden davor! Kaiba, was machst du da?“, fragte Duke harsch und sah ihn sauer an.

“Dein toller Freund hat Daten verschoben. Das was ich suche finde ich nicht! Ganz einfach!“, entgegnete Kaiba gereizt und hob den Blick.

“Was suchst du denn?“, fragte Tristan genervt, und ließ die Zeitung sinken, doch bevor Kaiba antworten konnte stand Duke auf und griff zum Telefon.

“Das dauert mir alles zu lange. Ich ruf die Polizei!“, meinte Duke dann und Kaiba lachte höhnisch auf.

“Der du dann lang und breit erklären willst, dass hier zwei Personen sind, die eigentlich nicht mehr leben, weil sie offiziell tot sind und mit falscher Identität hier leben und jetzt aber ihre Deckung aufgegeben und sich alten Bekannten gezeigt haben, weil deren Freund sich hat entführen lassen. Und im Grunde genommen geht es eigentlich nur eine Firma, oder wie?", höhnte Kaibe und massierte sich seine Schläfen.

"Warum denn nicht? Solange sie dann richtig nach Joey suchen und nicht auf einen blöden Bildschirm starren?"

"Wie clever, Devlin! Ich hab dir eigentlich mehr zu getraut! Glaubst du wirklich, dass sie ihn suchen würden und nicht eher deine Arzt kontaktieren?“

Duke knurrte.

“Mokuba hat Sam in der Zeit auch schon das meiste erzählt. Es geht hier um Joey verdammt. Und der hat deinetwegen schon genug durchgemacht!“, fauchte Duke, doch er knallte den Hörer wieder auf.

“Sam weiß auch nicht alles, weil Mokuba nicht alles weiß, also reg dich ab!“, herrschte Kaiba und Duke explodierte innerlich.

“Jetzt pass mal auf, du Schnösel…deine selbstgefällige Art ging mir schon damals gegen den Strich. Dann machst du dich aus irgendeinem Grund aus dem Staub und überlässt Joey aus einem ebenfalls unbekannten Grund deine Firma! Und jetzt ist er wegen dem ganzen Scheiß in Lebensgefahr und DU hast nichts Besseres zu tun als diesen Laptop zu durchforsten? Was suchst du da eigentlich? Die neusten Zahlen, was Joey dir erwirtschaftet hat?“, fauchte er und baute sich vor Kaiba auf. Der sah ihn einfach nur an. Mit ausdruckslosem Gesicht. Dann schnaubte er.

“Die Zahlen kenne ich bereits. Ich hab das hier gesucht!“, meinte er gleichgültig und drehte Duke den Laptop so hin, dass er auf den Bildschirm gucken konnte.

“Was ist das?“, fragte Duke immer noch deutlich gereizt und starrte den Bildschirm an.

Ein kleines Fenster war geöffnet, dass nach einem Passwort fragte, der Rest des Bildschirms war schwarz.

“Wenn ich das Passwort habe, dann kann ich dort auf ein verstecktes Dokument zu greifen. Weißt du, welche Passwörter Wheeler benutzt?“

Duke schüttelte den Kopf.

“Nein. Im Grunde alles mögliche. Er merkt es sich indem er irgendwas in Verbindung zu uns benutzt. Meistens Namen, aber manchmal auch Zahlenkombinationen. Für die Villa hat er zum Beispiel Mokubas Geburtstag benutzt!“, erklärte er nachdenklich und blickte dann zu Tristan.

“Hast du ne Idee?“

“Nein, ich weiß nur, dass er für den PC selbst immer Zahlenkombis genommen hat und im Internet Spitznamen von uns. Also müsste dass eine Zahlenkombination sein!“, erklärte er und stellte sich neben Duke.

Kaiba atmete tief durch.

“Das schränkt es zwar ein, aber wie viele? Es sind bis zu 16 Zahlen möglich und die jeweiligen Kombinationen sind endlos.“

“Nicht mehr als acht! Ein Geburtsdatum hat oft komplett acht!“, warf plötzlich Mokuba ein und die drei sahen überrumpelt auf. Mokuba lächelte müde.

“Er hat mir mal erzählt, dass er sich nicht mehr als acht Zahlen auf einmal merken kann!“, murmelte er und rieb sich über die Augen. Er war durch Dukes Gekeife wieder wach geworden.

“Das heißt Geburtstage wären eine Möglichkeit. Hat Wheeler eine Freundin?“, fragte Kaiba und sah Devlin erwartungsvoll an. Der lachte hohl.

“Das hast du jetzt nicht wirklich gefragt, oder? Er hat ja noch nicht mal uns wirklich an sich ran gelassen, da nimmt er sich doch keine Freundin!“, patzte er höhnisch und grinste dann freudlos.

“Oder hattest du Zeit für ein Mädchen, dass dir ständig im Nacken sitzt und dir die Ohren voll heult, du hättest so wenig Zeit?“, setzte er hämisch hinterher und schnaubte noch ein weiteres Mal.

“Also nicht! Wann hat seine Schwester Geburtstag?“, fragte er und Tristan nannte einlenkend das Datum.

Zugang verweigert. Passwort nicht korrekt, verkündete eine rote Schrift und Kaiba verengte die Augen.

“Mit wem von euch hatte er den engsten Kontakt?“

“Mit Duke!“, meinte Tristan überlegend, doch Duke schüttelte den Kopf.

“Wir hatten zu oft Meinungsverschiedenheiten!“, warf er ein und sah sich um.

“Wo ist sein Blackberry? Da hat er alle möglichen Daten drin!“

“In der Laptoptasche!“, meinte Tristan und zog wirklich das kleine schwarze Gerät aus einer der kleineren Vordertaschen.

“Ich weiß nicht…versuch mal Mokubas Geburtstag!“, warf Duke ein und Mokuba blinzelte irritiert.

“Nein, das glaub ich nicht! Vielleicht eher Yugis, oder Theas?“, meinte der und schälte sich aus den Decken. Kaiba probierte es alle drei.

“Sind es auch nicht!“, murmelte er dann. Er gab Joeys Geburtstag ein, der dasselbe Ergebnis brachte. Sie probierten einige Geburtstage durch und gingen dann auf Daten über, an denen etwas Besonderes geschehen war, doch der Zugriff wurde immer verwehrt.

Irgendwann wachte Sam ebenfalls davon auf. Er sagte dazu nichts, auch wenn Mokuba es ihm erklärte. Er sah einfach zu. Irgendwann seufzte er und zögerte kurz bevor er doch etwas einwarf.

“Perhaps, it is the date where Noah and Mathew died? I mean, on this day his whole life's turned upside down in seconds.“, meinte er und erntete irritierte Blicke. Sam zuckte mit den Schultern.

“Das glaub ich nicht.“, murmelte Duke und sah Tristan fragend an.

“Versuch es!“, forderte Mokuba auf und Kaiba gab es ein.
 

-.-.-.-
 

Joey keuchte als er brutal an den Haaren in die Höhe gezogen wurde. Der Laut wurde auch diesmal vom Tuch verschluckt. Er bekam eine saftige Ohrfeige, die seinen Kopf zur Seite riss. Dann öffnete er die Augen. Er sollte schließlich eh aufwachen und wollte nicht riskieren, dass iese Hohlkopf da vor ihm noch rabiater wurde.

“Boss, er ist jetzt wach.“, sagte der Lakai von Yamamura und Joey lachte innerlich auf.

Gott ist der dämlich, der merkt auch gar nichts, dachte Joey und funkelte den Mann sauer an. Yamamura erschien in seinem Blickfeld und grinste gehässig.

“Dann wollen wir dich mal blind machen.“, schnarrte er und Joey sah noch das Tuch bevor es über seinen Augen lag. Unsanft schnürte Yamamura es fest. Joey stöhnt auf, weil es schmerzhaft über die noch recht frische Wunde an seiner Schläfe scheuerte. Er spürte, dass sie wieder aufriss. Das Pflaster musste also irgendwann abgefallen sein.

“Hoch mit dir!“, befahl der kleine Mann und wenn er gekonnt hätte, dann hätte Joey gelacht.

Wie soll ich aufstehen, wenn ich verschnürt bin, wie ein Paket?, höhnte er in Gedanken. Doch das aufstehen erledigte der Lakai äußerst hilfsbereit. An den Haaren zog er ihn nun auf die Füße und warf ihn sich dann wie einen Sandsack über die Schulter.

Joey wurde aus dem Raum getragen und irgendwo hingebracht. Auf die Geräusche konnte er sich nicht konzentrieren. Er musste sich mit aller Macht dazu zwingen sich nicht sein Frühstück noch mal durch den Kopf gehen zu lassen, denn dass würde ihn ersticken. Der Knebel saß zu fest.

Joey wurde auf einen Stuhl gesetzt und dort festgehalten. Er spürte, nachdem die Übelkeit langsam nachließ, wie seine Füße an die Stuhlbeine befestigt wurden und wie dann sogar der Knebel gelöst wurde. Überrascht und irgendwie dankbar schnappte er nach Luft. Doch daran verschluckte er sich erst einmal und hustete.

“Was-Was wollen Sie?“, fragte er heiser und versuchte das schmerzhafte kratzen in seiner Kehle zu ignorieren. Jetzt erst merkte er, daass er ganz schön Durst hatte.

“Eine Unterschrift! Na gut eigentlich zwei, aber das kann dir egal sein.“

Joey runzelte die Stirn.

“Was unterschreibe ich dann? Mein Testament?“, fragte er sarkastisch und bekam amüsiertes Lachen zu hören.

“Schlaues Bürschchen!“, raunte ihm Yamamura direkt ins Ohr und Joey lief ein eiskalter Ekelschauer über den Rücken.

“Sie sollten sich entweder einen Termin beim Zahnarzt besorgen oder eine gute Zahnpasta, das ist eklig.“, murrte er und drehte den Kopf zur Seite, bevor er einmal tief durch atemete um irgendwie ruhig bleiben zu können. Diesmal erntete er nicht nur Gelächter sondern auch einen schmerzhaften Schlag auf den Hinterkopf.

“Mach den Mund nicht zu weit auf, du Rotzgöre! Jetzt unterschreib, sonst ergeht es dem Jungen schlecht!“, raunzte Yamamura und Joey keuchte.

“Sie haben…“, weiter sprach er nicht. Das Grinsen brauchte er auch nicht sehen. Er wusste wen dieser Typ meinte. Sie mussten Mokuba und Sam noch erwischt haben und um ihn jetzt hier gefügig zu bekommen hatten sie ihn mitgenommen. Aber wo war Mokuba jetzt und was war mit Sam?

“Was haben sie mit Sam gemacht?“, fragte er heiser und es herrschte kurz Stille. Dann fuhr ihm jemand mit etwas kaltem über die Kehle. Nun rasten ihm mehrere kalte Schauer über den Rücken und Verzweiflung wallte in ihm auf.

Es fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen.

“Er wusste von gar nichts! Sie hätten ihn einfach laufen lassen können.“, krächzte Joey, doch wieder lachten sie nur.

“Das ist doch langweilig. Wir müssen im Training bleiben. Und jetzt unterschreib!“

Seine Fesseln um die Handgelenke wurden gelöst und ihm ein Kugelschreiber in die Hand gedrückt. Die andere Hand wurde von irgendwem festgehalten.

Joeys Blick fokussierte die schneeweißen Blätter vor sich. Doch die schwarz gedruckten Worte darauf konnte er nicht entziffern. Seine Sicht war zu verschwommen.
 

-.-.-.-
 

Zugang gewährt. Passwort korrekt

Stille.

Sam seufzte und ließ sich zurück in die Couch sinken.

“Es ist wirklich…“, wisperte Mokuba erschüttert. Duke fuhr sich fahrig durch die Haare, drehte sich weg und verließ das Zimmer.

“Ich hoffe, dir ist klar, was das bedeutet, Kaiba!“, sagte Tristan, folgte Duke und verschwand dann ebenfalls im Zimmer nebenan. Kaiba sagte nichts. Verbissen starrte er auf den Bildschirm auf dem sich nun jede Menge Dateien nach einander aufbauten.

Mokuba ließ sich neben ihn sinken.

“Seto?“, fragte er zaghaft und sein großer Bruder zuckte zusammen. Mokuba hatte diesen Namen seit Jahren nicht mehr in den Mund genommen und nun purzelte er dem Kleinen so plötzlich über die Lippen, das es ihn erschreckte. Auch für Mokuba war das Aussprechen ungewohnt, doch ihm machte das etwas weniger aus.

“Bitte! Du musst Joey helfen, ja? Er hat so viel für uns getan. Auch für die Kaiba Corp.! Bitte hilf ihm!“, bat der Kleine. Kaiba sah ihn einfach an.

Dann seufzte er tief und nickte.

“Ich werde es versuchen, Mokuba!“, sagte er leise und sanft und zauberte so seinem kleinen Bruder ein Lächeln aufs Gesicht.

“Kann ich dir helfen, großer Bruder?“, fragte er leise und Kaiba nickte, dann deutete auf das Telefon.

“Das brauchen wir gleich! Wir müssen einen alten Bekannten wieder auf den Plan rufen!“, meinte er und Mokuba stand auf um das Gerät zu holen.

Kaiba konzentrierte sich wieder auf den schmalen Computer. Er musste das Dokument finden, in dem er alle Daten versteckt untergebracht hatte, die ihnen jetzt helfen würden. Doch er verfluchte sich innerlich schon zum wiederholtesten Male, dass er so gründlich dabei vor gegangen war. Denn mit jeder Minute, die er länger brauchte, wurden die Überlebenschancen des Blonden geringer. Denn egal was sie vorhatten...Seto wusste, was tun würden, wenn sie hatten was sie wollten.

Denn er kannte ihre Gegner.

Jedenfalls deren bevorzugten Methoden.
 

Kapitel 11: Fin


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 12:

“Das kannst du nicht ehrlich wollen! Mokuba, das willst du nicht wirklich!“, versuchte er den kleineren zu überzeugen, doch sein eigener Unglaube schwang so stark in der dunklen Stimme mit, dass es alles andere als nachdrücklich oder überzeugend rüberkam.
“Seto, ich will diesen Namen und Basta!“, sagte Mokuba störrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er würde nicht mit sich reden lassen.
Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CherryKiss
2009-10-04T14:48:33+00:00 04.10.2009 16:48
Schlechtes-Gewissen-Alarm *lach* Mensch da kommt ja doch noch was bei Seto... Das mit den Codes...Wow mal wieder eine wahnsinnig gute Idee von dir...generell strotzt du nur so vor Ideen *Respekt* ;)
Ich finde dieses Kapitel wirklich klasse...endlich sind die beiden wieder naja...die beiden^^
Und was jetzt noch auf unseren Joey zukommt...Hallelujah!
Ich finde das mit dem Darcfic gut...Wer es nicht verträgt sollte es nicht lesen..=)
Außerdem sind Happy Ends ja eh überbewertet *scherz* ich liebe sie zwar aber es kann ja nicht immer eins geben...wäre ja langweillig...ich lass mich überraschen =D
Liebe Grüße
Lui...
PS...mach so weiter ich liebe diese story^^
Von:  Rani
2009-10-04T06:30:11+00:00 04.10.2009 08:30
Ich finde dein Vorwort gut es ist besser noch mal für alle Klar zustellen in welche Richting die FF geht. Ich finde das kap ist dir sehr gut gelungen und ich bin gespannt wie es weiter geht, ich schätze im nächsten Kap geht es darum wie die beiden ihre nuee Identität angenommen haben oder irre ich mich?

lg
Von:  MaiRaike
2009-10-03T17:04:41+00:00 03.10.2009 19:04
Herrjeh.
Gut, dass du die Darcfic Warnung noch einmal ausgesprochen hast. Das hatte ich bisher erfolgreich verdrängt...
Ich HASSE Darcfic.
Macht mich immer so deprimiert.
Und ich HASSE Geschichten ohne Happy End.

*grummel*

Aber deine Geschichte ist einfach zu gut geschrieben...
Deshalb habe ich hier ja bisher auch eine Ausnahme gemacht und werde auch in Zukunft die nächsten Kapitel mit Spannung erwarten.

Ich schätze in Kaiba wächst langsam das schlechte Gewissen.
Hoffentlich erfahren wir im nächsten Kapitel was ihn zu dieser Entscheidung gebracht hat.

Von:  breath_less
2009-10-03T14:06:17+00:00 03.10.2009 16:06
ich bin echt gespannt wie es weiter geht
und wer der(die) kerl(e) sind
was seto macht und ob joey unterschreibt
sooo viele fragen
klasse kapitel
mach schnell weiter
Von:  Yoshy03
2009-10-03T13:00:19+00:00 03.10.2009 15:00
So ich lass jetzt mal den Kommi da^^, ging heute früh nicht mehr^^ Musste auch mal schlafen^^

Mhm also ich würd sagen auch pega^^ ich mein der wollte die kaibacorp schon immmer^^
ach und wegen dem Vorwort^^. Hat sich jemand stark beschwerd??? Ich mein Darfic is nun mal so^^
ich hab mir noch mal die Erklärung rein gezogen^^. Also mit Friedefreudeeierkuchen meinst du damit das Happy end????
Ich fand das mit der Zahlencombi interessant. ach der Arme^^ Mhm ich bin ja mal gespannt ob der unterschreib oder wie es mit Joey weiter geht. Mhm und was kaiba machen will?? Ich mein wenn er den umbringen hätte können, warum is er dann gestorben?? Mhm mal sehen was die vergangenheit so mit sich bringt?? wir das eigentlich nur von Kaibas oder bekommt man auch was von Joey anfängen zulesen???
Von:  Noir10
2009-10-03T10:04:49+00:00 03.10.2009 12:04
Das nächste kappi ist woh eine vergangenheit von seto und mokubaa wie sie ausgewandert sind hahah!! wirklich armer joey aber ich hoffe egal was passiert er unterschreibt nicht oh und ich habe ein paar namen entweder Pegasus (ist es doch meistens, an den vater eher nicht, wie wäre es mit Bakura aber anderseits nein und dartz?! Ach siehste ich weiß es nicht, aber joey weiß es das ist gemein!!*schnif*
^^-^^



Zurück