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More than a Memory

-Wingless-
von

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Whispered Promises

Als sie schließlich in Mideel von Bord gingen, schlug ihnen gleich der hartnäckige Makogeruch in die Nase. Es war bekannt, dass der Lebensstrom in Mideel des Öfteren an die Oberfläche brach – Cloud war immerhin schon einmal Augenzeuge gewesen – und so hatte sich nahe dem Dorf bereits ein Makosee gebildet. Es war ein stechender Geruch und Cloud glaubte zu fühlen wie sein Magen einen vollkommenen Salto vollführte, als die Erinnerungen an seine Makovergiftung sich in seinem Kopf breit machten. Er hielt sich den Kopf, während er tapfer neben Sephiroth herschritt.

Dieser hatte ebenfalls leicht sein Gesicht verzogen. Der Gestank des Makos war einer der ersten Gerüche, an den er sich erinnern konnte. Für ihn war er stark mit der Erinnerung an das Labor von Hojo verbunden, wo er wieder und wieder für die Experimente des verrückten Wissenschaftlers missbraucht wurde. Vor seinem inneren Auge erschien wieder der kleine, silberhaarige Junge, der sich auf einer Barre zusammenkauerte, während grüne Flüssigkeit durch die Infusion in seine Blutbahn pumpte. Er sah den kleinen Jungen, der sich abends in den Spiegel sah und entsetzt seine Augen betrachtete, die ihn auf ewig von den Menschen unterscheiden würden.

Sephiroth spürte, wie der alte Hass auf ShinRa in ihm wieder aufbrodelte. Bastarde.

Er musste stark bleiben, er durfte diesem Gefühl nicht nachgeben. Nur dann konnte er verhindern, dass sich sein Schicksal wiederholte.

Doch die Visionen der Vergangenheit hörten nicht mehr auf. Mehr und mehr Bilder schossen durch seine Gedanken. Hojos grausames Lachen, die fehlgeschlagenen Experimente, die mutiert waren und vor seinen Augen hingerichtet wurden, die einsame kleine Zelle im Labor, in der er seine Kindheit verbracht hatte. Wieder und wieder.
 

~Sieh, was sie dir angetan haben, Sephiroth. Du darfst sie nicht beschützen...~
 

Da war sie wieder, die Stimme in seinem Kopf, die ihm zuflüsterte, das er zu Höherem geschaffen war, die ihn ohne Pause mit den Bildern der Vergangenheit quälte. Jenova.
 

„Cloud... sie ist ganz nah...“ , wisperte Sephiroth, der sich mit beiden Händen den Kopf hielt. Ihm war schwindlig, die Visionen raubten ihm die Kraft. Er fühlte, wie Clouds Arme ihn umschlossen und er meinte in der Ferne einen Helikopter zu hören.

Doch immer wieder lenkten ihn die Bilder ab. Er durfte nicht nachgeben!
 

Cloud sah mit besorgtem Gesicht zu Sephiroth und auch in seinem Körper kribbelten die Zellen. Es war das altbekannte Gefühl... als ob eine kleine Stimme ihm zuflüsterte an einen bestimmten Ort zu kommen. Der Ruf der Reunion. Sein Magen vollführte weitere Überschläge, doch er zwang sich stark zu bleiben. Er wusste, dass Sephiroth in diesem Moment noch viel mehr durchmachen musste... schließlich hatte er nicht nur 4 Jahre lang die Zellen verabreicht bekommen, sondern sein ganzen Leben lang. Sephiroth war Jenova von der Zellstruktur her am ähnlichsten. Der Blonde hoffte inständig, dass der General Jenovas Willen diesmal stand halten konnte. Diesmal war er nicht allein. Und Cloud würde mit ihm in den Tod gehen, sollten sie einander erneut bekämpfen müssen.

Auch er nahm den Hubschrauber der ShinRa war, der eben, ein kleines Stück entfernt, zur Landung ansetzte. Sie mussten schnell handeln.
 

„Sephiroth! Reiß dich zusammen! ShinRa darf Jenova nicht bekommen! Du weißt, was dann passieren würde! Sephiroth!“
 

Er zog heftig an Sephiroths Arm, doch keine Reaktion. Erst als er ihn sanft küsste und ihn zwang ihm in die Augen zu sehen, wurde der Blick des Silbernen wieder klarer und fokusierte sich. Im Bruchteil einer Sekunde schien er sich wieder unter Kontrolle zu haben und stürmte mit Cloud auf die Lichtung im Wald von Mideel zu, auf der der Helikopter landete. Mit jedem Meter konnten sie auch Jenova näher spüren, jemand musste also ihre Überreste bei sich tragen.
 

Als sie die Lichtung erreichten, erblickten sie auch sofort den altbekannten schwarzen Hubschrauber der Turks und Cloud glaubte Reno und Rude zu erkennen, die gerade ausstiegen. Und dann war dort noch ein Mann, der direkt auf sie zu schritt und eine Box in seinen Händen hielt, fest umklammert.
 

„Jenova...“, erfuhr es Sephiroth erneut, als auch dieser den Mann erblickte.

„Cloud... was immer auch passiert, vergiss nicht, dass ich dich liebe. Kümmer dich um die Turks, ich sichere den Kopf.“

flüsterte er und zog auch im selben Moment Masamune, beschleunigte seine Schritte noch ein weiteres mal und für einen Augenblick dachte Cloud an einen Tsunami, der über das Land hinweg fegte. Sephiroths Eleganz und seine unglaubliche Stärke.

„Ich liebe dich auch.“, wisperte der Blonde und zog sein Ultima Schwert während er direkt auf die Turks zu rannte.
 

„Cloud? Was machst du hier?“

Renos Stimme durchschnitt die Luft – überrascht und nicht minder entsetzt, während Rude sofort in Kampfstellung ging.

„Den Planeten beschützen.“

Mit diesen Worten verpasste Cloud Reno einen harten Hieb mit der Breitseite seines Schwerts in dessen Rippen. Sofort ging dieser ohnmächtig zu Boden und Cloud hätte wetten können, dass sich Rudes Pupillen hinter der Sonnenbrille vor Schreck weiteten. Aber natürlich hab sich der Turk nicht freiwillig geschlagen, doch nach einem kurzen Schlagabtausch gewann Cloud die Oberhand und Rude ging neben Reno zu Boden. Vorsichtshalber versah Cloud sie noch mit einem Sleep-Spell, damit sie auch so schnell nicht mehr zu sich kamen und sah sich dann nach Sephiroth um.
 

Dieser hatte seinen Sprint abgebrochen, noch bevor er in die Sichtweite der Turks gekommen war und war mehr oder weniger elegant durch das Gebüsch geschlüpft, da er sich die Aufregung um die Sichtung seiner Person ersparen konnte. Jedoch hatte mit jedem Zentimeter, den er Jenova näher kam, das Schwindelgefühl in seinem Kopf wieder zugenommen und fast stolperte er auch noch über eine Wurzel. Er musste es schaffen! Er durfte nicht auf die Stimmen in seinem Kopf hören.

Endlich hatte er es verborgen bis zu dem Mann geschafft, der nicht mehr war als ein Sklave Jenovas. Sephiroth sah es bereits an seiner Haltung. Sie hatte seinen Geist absorbiert und ihn zu einer Puppe gemacht, all seine Menschlichkeit war gewichen. Es schmerzte Sephiroth, denn er wusste, dass er selbst nichts anderes für dieses Wesen gewesen war. Eine Puppe, nur stärker.

Masamune glitt durch den Körper des Lakaien wie durch Butter. Er hätte die Seele dieses Menschen ohnehin nicht mehr retten können. Die Kiste fiel zu Boden und sprang auf. Sephiroth sah in ihre Augen. Ihm wurde schwarz. Er spürte, wie seine Zellen verlangten, dass er zu dem Kopf ging, ihn mit sich verschmolz. Er konnte sie hören, ihre Pläne. Diese liebliche Stimme, die Beschreibung einer wunderbaren Welt.
 

„Sephiroth?“
 

Clouds Stimme lies ihn aus seiner Erstarrung aufschrecken. Da stand er nun, vor dem Kopf der Kreatur.
 

„Alles in Ordnung, Sephiroth?“, er hörte das Zögern in Clouds Stimme. Es tat weh, aber er konnte es ihm nicht verübeln. Er hörte Jenovas Stimme in seinem Kopf.

Das verheißene Land...
 

Sephiroths Augen glänzten gefährlich.
 

Cloud betrachtete die Szene mit zunehmender Sorge. Alles in ihm rebellierte und ihm war es fast, als ob eine Art Makoschleier Jenova und Sephiroth umgab. War es das gewesen? War Sephiroth erneut ihr Sklave geworden?

Cloud wusste nicht, was er tun sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  VenRoxas
2009-05-24T14:11:17+00:00 24.05.2009 16:11
AH! Cloud, tritt den Kopf weg bevor Jenova wieder Kontrolle über Seph gewinnt!
Mann, schon wieder an so einer spannenden Stelle aufgehört...
Super Schreibstil (man fiebert ja richtig mit ^^)
Weiter so!
LG VenRoxas
Von:  The_Maoh
2009-05-22T14:16:07+00:00 22.05.2009 16:16
Und wieder mal heißt es warten *seufz* Also ne...was soll ich noch sagen? am besten ich gucke rein wenn sie 100% voll ist, dann muss ich mir nicht immer solche Gedanken machen wie es weiter gehen könnte....das ist doch so unfair*schnief* na gut, genug davon wie ich es finde das ich schon wieder warten muss, also zu dem Kap:

Wow, net schlecht, eigentlich wie immer*g* war spannend, ist spannend, und wird auch spannend bleiben *g* obwohl ich mich doch gerade frage, ob das ut geht? Ich habe irgendwie die befürchtung das er sich doch wieder dazu überleiten lässt....ich hoffe nicht....
Von:  Sahva
2009-05-22T07:37:02+00:00 22.05.2009 09:37
Wundervoll geschrieben! Man kann Clouds Besorgnis richtig mit Händen greifen.
Freue mich schon auf die Fortsetzung. *hach* Jetzt heißt es wieder warten... T.T
Von: abgemeldet
2009-05-21T20:35:22+00:00 21.05.2009 22:35
Oh ja, ich hoffe auch, dass Seph nicht wieder böse wird! >,<
Tolles Kapitel wirklich schön beschrieben und ein schöner Schreibstil =3
Bin ja mal echt gespannt, was Cloud jetzt macht und vor allem, was mit Seph passiert O.O
Von:  Inukami
2009-05-21T20:13:48+00:00 21.05.2009 22:13
Juhu!
Wieder ein neues kapi! *freu*
Das war wieder wunderschön geschrieben, irgendwie gefällt mir die art, wie du jenovas einfluss auf sephi beschreibst super gut ... XD , ich hoffe der gute lässt sich nicht wieder von dem durchgeknallten alien kontrollieren ... XD
bin gespaannt was weiter kommt ^^

Glg Okami


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