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Mit Mut und Liebe

Die große Schlacht der Piraten
von

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Commodore Zachary Eithers

>>Oh! Mein Name ist Ragetti!«, rief eine schüchterne Stimme und der lang gewachsene Pirat, mit dem Holzauge, trat vor und schüttelte Marys Hand.

»Ähm... sehr erfreut!«, stotterte sie.

»Aus dem Weg ihr vermoderten Lederstiefel von Piraten!«, raunte eine kräftige Stimme und Barbossa quetschte sich durch die Meute. »Ah, da seid ihr ja!«, sagte er und warf abwechselnde Blicke zu Mary und Will.

»Ihr müsst wohl der Cap'tain sein!«, meinte Mary und presste ihre vollen Lippen zusammen.

»Nein! Ich bin der Cap'tain!«, rief Jack rein und stand von seiner Kiste auf.

»Beachtet ihn nicht Miss Greensburry. Er ist nur ein verwirrter Mann, der nicht weiß was er sagt!«, erklärte Barbossa, »Denn ich bin der Cap'tain der Black Pearl!«

Verwirrt blickte Mary die zwei Piraten abwechselnd an.

»Nun gut, er ist der Cap'tain!«, gab Jack schließlich auf.

»WAS?«, rief verwundert und erstaunt die ganze Crew. Selbst Barbossa schaute ihn fassungslos. »Also Cap'tain!«, begann Mary und sie schaute ihn mit funkelnden Augen an, »Wie ist euer Name?« Barbossa grinste breit, als er die herantretende Frau musterte, »Ihr seid wunderschön geworden!«, meinte er. Mary verstand nicht was er damit meinte und presste ihre Lippen aufeinander, »Beantwortet meine Frage, Pirat!«, maulte sie und klopfte ihn mit ihrem Finger auf seine Brust.

»Mein Name ist Barbossa!«, sagte er und verneigte sich tief vor ihr.

»Um genau zu sein heißt er Hector!«, redete Jack erneut rein, »Hector Barbossa!«

Barbossa lief rot an und brummelte, wie ein Vulkan der kurz vor dem Ausbrechen ist.

»Ich habe gesagt du sollst mich nicht so nennen!«, keifte er und zog seine Pistole. Jack schreckte zurück, »Aye, hatte ich vergessen!«

Barbossa steckte seine Waffe wieder zurück in den Gurt und wandte sich erneut Mary zu, »Also Miss Greensburry, willkommen auf der Black Pearl!«

Doch Mary schaute nicht gerade erfreut, das war sie auch nicht. Sie verachtete Piraten so sehr und jetzt stand sie auf dem Deck eines Piratenschiff, »Was wollt ihr von mir?«, fragte sie und in ihrer Stimme lag eine große Angst. Ihre Augen waren hasserfüllt, wenn sie den Piraten ins Gesicht sah. Ihr nasses Nachthemd klebte ihr am ganzen Leibe. Sie konnte von Glück sagen, dass sie ein Rotes, statt ein weißes an hatte, doch das schützte sie auch nicht vor der bitteren Kälte. Barbossa fasste sie an die Schultern und beugte sich zu ihr runter, »Wir wollen, dass du deiner Bestimmung folgst!«

Mary verzog das Gesicht, »Wie darf ich das verstehen?«, fragte sie und versuchte standhaft zu bleiben.

»Ihr seid Piratin!«, meinte er, ließ sie los und kehrte ihr den Rücken zu, »Eure- eure Mutter war eine Piratin, somit seid ihr auch eine!«

Mary traf der Schlag, so etwas würde sie niemals glauben. »Was geben sie da von sich? Meine Mutter war eine edle Frau und keine Heuchlerin!«, raunte sie und fuchtelte mit ihren Händen herum. Das würde niemals stimmen, da war sich Mary sicher.

»Sie starb nach eurer Geburt und wurde begraben!«, fuhr Barbossa fort ohne ihren Kommentaren Beachtung zu schenken. »Ich weiß das meine Mutter nach meiner Geburt gestorben ist, doch war sie die Frau meines Vaters, wie konnte sie dann Piratin sein?«, fauchte sie und ging um ihn herum, als würde sie ihn somit beängstigen oder provozieren. »Ihre Mutter war eine Piratin und ihr Vater hat alles gewusst und geheimgehalten!«, und nun lag Wut in Barbossas Stimme. Langsam drehte er sich wieder zu ihr um. Mary flossen Tränen über die Wangen und ihre Lippen zitterten. Ihr nassen Haare fielen ihr gewellt über die Schultern und man konnte erkennen wie ihr Brustkorb bebte. Will und die anderen standen im Kreis verstreut um sie herum und beobachteten das ganze Szenario.

»Lügen sie nicht!«, murmelte Mary leise und blickte Barbossa mit verschwommenen Augen an. In ihren Gedanken drehte sich alles und all das was sie immer geglaubt hatte wurde langsam zu Nichte gemacht. All das worin sie immer im Glauben schwebte- all die Jahre, wurde innerhalb von drei Minuten wieder kaputt gemacht. Ihre immer so tolle Mutter sollte eine Diebin und Betrügerin gewesen sein? Das konnte sie einfach nicht glauben- das wollte sie auch nicht glauben.

»Ich kannte ihre Mutter, Mary, ich kannte sie!«, sagte Barbossa und seine Stimme war ruhig, fast sanftmütig. Er schritt vom Kreis aus und verschwand ohne weitere Worte in die Kajüte. Fassungslos blickte sie dem weg gestampften Kapitän hinterher.

Ihr Verstand klickte sich aus und sie schüttelte einfach nur den Kopf.

»Nun, wo ist Scarlett?« , fragte Jack Mr. Gibs, als sich die Piratenmeute langsam auflöse und sich auf dem Schiff verteilten. »Keine Ahnung! Das letzte mal wo ich sie gesehen habe, war, als sie Richtung Hafen gelaufen ist!«

»Sie ist wohin gelaufen?«, rief Jack aufgebracht und machte vor lauter Schreck einen Hüpfer. »Zum Hafen, Sir!«, meinte Gibs.

Will ging mit zögernden Schritten auf Mary zu, »Wollt ihr nicht mit unter Deck kommen?«, fragte er vorsichtig. Doch sie gab keine Antwort und starrte nur ins Leere.

»Kommen sie Miss Greensburry!«, meinte Will fasste sie sanft an den Schultern und führte sie unter Deck, wo sie sich aufwärmen konnte.

Jack stürzte die Kajüte von Barbossa. Dieser saß mit dem Gesicht zur Wand, sodass Jack nur seinen Rücken betrachten konnte. »Barbossa! Wir können noch nicht ablegen. Scarlett ist nicht an Bord!«, sagte er in Panik.

»Geh sie suchen, heute werden wir hier sowieso nicht ablegen!«, meinte Barbossa und in seiner Stimme lag Trauer. Zögerlich verließ Jack die Kajüte und stieg sofort in eines der Rettungsbote, die an dem Schiff befestigt waren. Als er sich darin befand, schnitt er die Seile ab und das Bot landete auf dem Wasser. Er schnappte sich die Ruder und paddelte in Richtung Hafen.
 

Scarlett streifte mit einer Öllampe durch den Hafen. Es war eine unangenehme Stille gewesen und nur das Wellen rauschen unterbrach sie. Die Stadt lag im Dunklen und keine Wachmänner streiften durch die Gänge. Wahrscheinlich sind sie alle zu Villa verschwunden um zu sehen, was passiert war. »Hmm... wo finde ich denn eins?«, flüsterte sie zu sich selbst. Scarlett wollte der neuen Frau an Bord ein Kleid schenken und da sie nicht nähen konnte und über kein Geld verfügte, musste sie sich es eben auf unehrliche Art und Weise beschaffen. Nicht umsonst war sie eine Piratin. Sie musste nur noch eine Schneiderei finden und ein Kleid stehlen. Sie bog in eine verwinkelte Gasse und hielt die Öllampe weit vor sich, damit sie weit sehen konnte. Auch diese Straße war wie leer gefegt. Dort war nicht, außer einer Katze, die auf einem Fenstersims saß und sich putzte. Und soweit Scarlett sehen konnte, war hier in dieser Gasse auch keine Schneiderei. Plötzlich packte sie eine Hand an der Schulter, »Miss, was erwarten sie zu so später Stunde in der Nacht noch zu finden?«, fragte eine klare und kräftige Männerstimme. Langsam und mit unterdrückter Panik, drehte sie sich zu dem Ertapper um. Sie erblickte einen jungen gut aussehenden Mann mit strahlend blauen Augen. Er hatte einen roten Anzug, mit goldenen Schnallen an und Scarlett wusste sofort das es einer der East India Traiding Company sein musste. Ihr Herz raste vor Angst. Was sollte sie nun tun? Wenn sie Glück hatte, würde er sie nicht als Piratin erkennen. Sie saß in der Falle. Der Mann öffnete seine schön geformten Lippen, »Hallo? Mam? Beantworten Sie mir bitte die Frage!«

Ihre Kehle fühlte sich auf einmal sehr trocken an und sie hatte die starke Befürchtung, dass sie bald dem Galgen präsentiert wird. »Ich- ich habe mich... crm... verlaufen!«, log sie. Der Soldat warf seine braunen Haare aus dem Gesicht und erst jetzt fiel Scarlett ins Auge, dass dieser Offizier keine weiße Perücke trug.

»Also kommen sie nicht von hier?«, fragte er.

»Ah, nein... ich komme nicht von hier!«, sagte sie und lächelte ihn scheinheilig an.

»Von wo kommen sie denn?«

Darauf war Scarlett nicht vorbereitet, was sollte sie nur sagen. Schnell reimte sie sich etwas zusammen und meinte schließlich, »Ähm... ich komme aus London!«

Was besseres war ihr nicht eingefallen und so ließ sie alles auf sich zu kommen. Skeptisch begutachtete er sie und hob einen Augenbrauen,

»Wieso sind sie so gekleidet?«, er deutete auf ihre zerfetze und dreckige Kleidung, »Sind sie Piratin?« Ein kalter Schauder lief Scarlett den Rücken runter, denn auf so eine Frage hatte sie nicht gehofft. Zum ersten Mal, hatte sie angst um ihr Leben.

»Ich war Bedienstete in London, sagen wir eher, Sklavin!«, log sie und setzte eine traurige, gespielte Miene auf. Der Mann runzelte unglaubwürdig die Stirn, »Warum sind sie nicht mehr dort?«

»Ich bin abgehauen! Stellen sie eigentlich immer so viele Fragen?«, folgte sofort die Antwort und eine winzige Erleichterung überkam sie, als sie bemerkte wie er ihre Geschichte abkaufte.

»Eine Frage hätte ich noch Miss! Wie heißen sie?«, fragte er und lächelte sie sanft an.

»Mein Name ist Scarlett Adami!«, sagte sie stolz, »Darf ich auch erfahren wie euer Name ist, Sir?«

»Mein Name ist Zachary Eithers. Ich bin Commodore der East India Traiding Company«, beantwortete er und stellte sich schnurstracks aufrecht hin.

Scarlett riss die Augen auf, »East India-... Commodore!?!«, stotterte sie. Ihr Magen drehte sich wie verrückt und ihr Kopf tat es ihm gleich. Sie wusste nicht wie ihr geschah. Mit einem Commodore hätte sie nicht gerechnet- und schon gar nicht mit so einem gut aussehenden. Dies war viel zu viel für sie. Ihr Blut schien sich zu zu drücken und ihr Kopf wurde schummrig. Langsam wurde ihr schwarz vor Augen und sie viel in Ohnmacht. Schnell reagierte Commodore Eithers und fing die junge Frau auf, noch ehe sie den Boden berührt hatte. Er schaute sie mit einem zärtlichen Blick an und zog ihr den Hut aus. Ihre langen Haare fielen ihr ins Gesicht und sanft strich er sie aus ihren Augen. Behutsam betrachtete er sie von oben bis unten.

»Na kommen sie! Ich werde sie mit nehmen, dann können sie sich in Ruhe erholen!«, sagte er zu Scarlett und hievte sie auf seine Arme. Im nächsten Augenblick verschwand er in der nächsten Gasse. Jack kam gerade am Hafen an, als der Hut von Scarlett in seine Arme flog. Das hieß nichts Gutes. Er wusste, das Scarlett niemals einfach so ihren Hut abnahm, da musste etwas faul sein. Untersuchend starrte er den Hut an und drehte ihn in seinen Händen. »Scarlett?«, rief er in die Nacht und huschte mit seinen Augen in jede Ecke. Sie konnte doch nicht einfach so verschwunden sein. Man konnte sich nicht einfach so in Luft auflösen, das ging nicht. »Scarlett?«, er fing an zu flüstern und strich in den Gassen umher, doch er konnte sie nicht finden. Dann überkam ihm ein schrecklicher Gedanke- Was ist wenn die Traiding Company sie gefangen genommen hatte?

Es gab nur einen Weg das herauszufinden, er musste das Anwesen des Commodore aufsuchen und ihn zu strecke machen. Aber wo lag es? Er musste sich sofort aufmachen und es suchen.
 

Scarlett erwachte in einem weichen Bett. So gut lag sie schon lange nicht mehr und sie hatte schwere Mühe sich aufrecht hinzu setzten. Sie hatte völlig vergessen, dass sie dem Commodore begegnet war. Plötzlich wurde ihr richtig bewusst, dass sie vor ihm in Ohnmacht gefallen war. Schnell sprang sie vom Bett und stoß dabei gegen eine Holzkommode. Scarlett fluchte vor sich hin und rieb sich ihre Hüfte. »Autsch!«

Plötzlich flog die Schlafzimmertür auf und der Commodore stand vor ihr. Verlegen schaute sie ihn schweigend an. Er kam auf sie zu und legte seine Hände auf ihre Schultern. »Sie sind ohnmächtig gewesen. Ich habe mir erlaubt, sie mitzunehmen.«, erklärte er und ließ sie wieder los. Scarlett konnte nichts sagen, sie wusste auch gar nicht, was sie sagen sollte, sie starrte ihn einfach nur ausdruckslos an.

»Haben sie sich gut erholt?«, fragte er und lächelte. Sie erschrak leicht bei seiner Frage, »Äh... ja, ich habe gut geschlafen! Ich sollte jetzt besser gehen!«

»Sie können doch nicht einfach so bei Mitternacht draußen umher irren. Bitte bleiben sie!«, sagte Eithers und schob Scarlett aus seinem Schlafzimmer. Von dort aus gelangten sie in den Salon. Alles war sehr eindrucksvoll eingerichtet, man konnte richtig erkennen, kann das dieser Mann gut verdiente.

»Hübscher Salon!«, meinte sie knapp und setzte sich auf sein Sofa.

»Wollen sie etwas trinken?«, fragte er sie und hob eine Flasche Wein. Schüchtern schüttelte sie ihren Kopf, am liebsten hätte sie gefragt ob er Rum hatte, aber das ließ ihn doch auf seine Vermutung stoßen, dass sie doch Piratin war.

Plötzlich starrte er sie eindringlich an, »Ich möchte mitkommen!«

Scarlett schaute ihn verdutzt an und verstand nicht was er damit meinte. Sie öffnete ihren Mund, »Was meinen sie? Wohin wollen sie mitkommen?«

Eithers drehte ihr den Rücken zu und legte die Hände aufeinander, »Mit auf die See!«, sagte er leise. »Ich weiß, das ihr keine Bedienstete in London seid, Miss Adami.«, er drehte sich ihr wieder zu und warf ihr wieder einen entschlossenen Blick zu,

»Ihr seid Piratin!«, fügte er mit ernster Miene hinzu. Jetzt war alles aus und vorbei- Scarlett wurde schlecht und ihr Kopf drehte sich. Er musste ihr Piratenzeichen gesehen haben. Das hieße aber auch er konnte seine Finger von ihr nicht lassen, und hatte sich ihre Brüste angesehen, denn ihr Brandzeichen war auf der rechten Brust. Purpurfarben starrte sie ihn empört an und Commodore Eithers begriff sofort, warum sie ihn so ansah.

»Es tut mir Leid, ich habe es zufällig gesehen... aus versehen, ihr, ihr Oberteil ist beim Tragen etwas runter gerutscht und ich habe ihr Piratenzeichen gesehen.«, erklärte er, während Röte in sein Gesicht aufstieg. Scarlett hob eine Augen braue, »Wirklich? Aus Versehen?«, hakte sie unglaubwürdig nach. Er nickte stumm. »Ihr Männer seid doch alle gleich! Nie könnt ihr die Finger von uns Frauen lassen!«, sagte sie gelassen und schnappte sich, die noch auf dem Tisch stehende Weinflasche.

»Ich habe nicht gespannt! Glaubt mir!«, meinte er und riss ihr die Flasche aus der Hand.

»Jetzt regen sie sich nicht so unnötig auf. Es ist mir egal ob sie geguckt haben, oder nicht! Ich lebe auf einem Piratenschiff mit 23, jeden Tag betrunkenen Seemännern. Die glotzen und grabschen, also ist es mir gleichgültig ob sie sich meinen Körper betrachtet haben, während ich geschlafen habe. Vergessen wir das einfach!«, erklärte sie, stand auf und entnahm im wieder die Flasche. Sie machte sie schnell auf und trank einen Schluck aus ihr. Jetzt musste sie sich nicht mehr beherrschen, er wusste ja, dass sie eine Betrügerin, Lügnerin und Diebin in seinen Augen war.

»Also, was stellen sie jetzt mit mir an? Nehmen sie mich fest und köpfen mich?«, fragte sie leicht lachend und trank wieder einen Schluck Wein. Eithers schüttelte wie wild den Kopf.

»Erhängen?«, fragte sie belustigt und versuchte den Gedanken an so einen grausamen Tod zu verdrängen. Wieder warf er den Kopf hin und her, »Ich sagte doch dass ich mit will!«, sagte er und riss ihr wütend die Flasche aus der Hand, schleuderte sie aus dem Fenster und rieb sich danach die Hände. Die Fensterscherben zerbrachen und die Flache flog in die Nacht hinein. Scarlett stöhnte und schaute das zerbrochene Glas an, »Sie wollen mit? Mit auf unser Schiff?«, fragte sie um sicher zu gehen, dass sie sich nicht verhört hatte. »Genau!«, meinte er und grinste sie breit an. Scarlett stand genervt auf, »Sie wollen aufs Schiff?«, wiederholte sie und schaute ihn unglaubwürdig an. Das konnte nicht wahr sein, ein Commodore gehörte nicht auf ein Piratenschiff. Er hatte dort also nichts zu suchen. »Ja, will ich!«, beantwortete er und schien sich wie ein kleines Kind zu freuen. »Warum?«, wollte sie wissen und ließ sich fassungslos wieder auf das Sofa nieder. Zachary Eithers öffnete den Mund, »Ich will kein Commodore sein, das wollte ich noch nie!«, begann er zu erzählen, »Mein Vater wollte das ich zur Traiding Company gehe und Commodore werde. Sie müssen wissen, ich stamme aus einer Adeligen Familie und dort ist das Ansehen sehr hoch. Aber ich hatte bisher noch keinen Weg gefunden von dieser Pflicht zu entkommen. Bis jetzt nicht. Ich möchte mitkommen auf euer Schiff.«

Scarlett wusste nicht ob sie das alles glauben sollte. Immerhin war er ein Commodore und die würden sicherlich alles tun, damit sie Piraten schnappen und sie hinrichten lassen konnten. Es war bestimmt nur ein übler Plan. »Was glauben sie eigentlich wer sie sind? Ich falle auf so einen Trick nicht rein!«, schimpfte sie, doch ehe Eithers antworten konnte, sprang die Tür des Salons auf und Jack Sparrow stand im Türrahmen. Sein Kopf war rot und Glasscherben bedeckten seine Kleidung. In seiner rechten Halt hielt er die Glasreste der Weinflasche, die Commodore Eithers eben aus dem Fenster geworfen hatte. Jack schaute Zachary böse an und schnaufte,

»Machen sie das des öfteren?«, fragte er und hielt die kaputte Weinflasche in die Höhe. Scarlett sprang von der Couch und lief zu Jack hinüber. »Jack! Was machst du hier?«

»Dich retten!«, meinte er und ließ die Flasche zu Boden fallen. Der Commodore warf den beiden abwechselnde Blicke zu und warf dann hinein, »Er ist sicherlich auch Pirat!«

Jack schaute ihn grinsend an, »Aber nein werter Herr, ich bin Prinz von Timbuktu und-«, doch Scarlett unterbrach ihn, »Er weiß Bescheid, Jack! Er weiß das ich Piratin bin und so weiß er auch das du einer bist.« Jack lachte leise auf und warf Eithers einen beeindruckenden Blick zu, »So, crm... ja nun dann, dann sollten wir jetzt besser gehen!«, meinte er und wollte aus dem Salon fliehen, da er Angst hatte fest genommen zu werden. »Jack, warte!«, rief Scarlett und hielt ihm am Ärmel fest. Angewurzelt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um, »Wenn du nicht sterben willst, dann solltest du mir besser folgen.«, meinte er zähneknirschend.

Eithers sprang dazwischen, »Moment mal! Ich werde euch nicht umbringen!«

Verwirrt starrte Jack ihn an, »Nicht?«

Zachary Eithers schüttelte den Kopf, »Ich werde euch alle am Leben lassen, wenn ich mit auf euer Schiff darf.«

Jack fing kräftig an zu lachen, »Ein Commodore, will mit auf ein Piratenschiff. Das glaube ich nicht!«

Scarlett grinste, »Das sage ich doch die ganze Zeit, ich kann das auch nicht glauben, aber er meint es anscheinend ernst.«

Er schaute Scarlett und den Commodore abwechselnd an und atmete tief ein und aus, »Was kriegen wir dafür?«, fragte er und hob die Augenbrauen.

»Eure Freiheit sollte reichen!«, sagte Zachary drohend. Tief schluckte Jack und zuckte schließlich die Achseln, »Also gut, kommen sie mit!«

»WAS?«, rief Scarlett unglaubwürdig und riss die Augen auf. Doch als sie Jacks Gesicht sah, verstummte sie wieder und nickte, »Okay!«

»Fantastisch. Habt vielen Dank!«, sagte Eithers und schüttelte Jack die Hand. »Ade, Gefangenschaft, willkommen Freiheit!«

Jack verdrehte die Augen. Sie hatten ab sofort tatsächlich einen Commodore auf dem Schiff. Scarlett wollte es immer noch nicht wahr haben und ahnte schon großen Streit auf dem Schiff, wenn sich Jack mit Barbossa unterhielt. Das würde nicht gut enden. Jedoch kam Commodore Eithers ihr sehr sympathisch herüber und irgendwie hatte sie auch einen Narren an ihm gefressen. Schon allein sein Name gefiel ihr und hübsch war er auch. Sie hoffte noch mehr über ihn herauszubekommen- über Zachary Eithers.



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