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Lover's duty 2

Ach, wie gut, dass niemand weiß...
von

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how

Uuuuund endlich geht's hier mal weiter! Mir ist wieder aufgefallen, dass die Guten hier wirklich wahnsinnig viel telefonieren. Ja, ja, der Segen der Technik...^^ Jedenfalls geht's grad so chaotisch weiter wie bisher. Schon faszinierend, wie dumm sich Leute benehmen können!

Dank an alle lieben, fleißigen Kommischreiber. Freut mich immer wieder, von euch zu lesen... Euch und den anderen treuen Lesern viel Spaß mit Kapitel 2!^^
 

Reita wäre vor Schreck beinahe aus dem Bett gefallen, als ihn plötzlich das unangenehm schrille Rasseln der Türklingel aus dem wohlverdienten Schlaf riss, konnte den Laut jedoch erstaunlich schnell zuordnen und tapste etwas unbeholfen durch den Flur, um nachzusehen, wer es wagte, ihn allen Ernstes um kurz nach vier aus dem Bett zu holen.

Auf dem Weg zur Türe stolperte er über Ruki. Der kleine Sänger fühlte sich bekanntermaßen momentan nicht in der Lage, die verfahrene Situation, in der er sich befand, eigenständig zu meistern, und hatte sich daher kurzerhand bei Reita einquartiert, um zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Kummerkasten zur Seite zu haben, der ihm einen Tagessatz Taschentücher hinterher trug. Ausnahmsweise allerdings hatte er Rücksicht auf die Uhrzeit genommen und frühzeitig aufgehört zu heulen, um dann gegen halb zwei völlig erschöpft auf dem Sofa einzuschlafen. Jetzt sah er Reita aus müden, von dunklen Ringen untermalten Augen verständnislos an und kratzte sich in einem Zustand akuter Verwirrung ratlos am Kopf.

„Welcher Psychopath kann das sein, mitten in der Nacht?“, fragte Ruki mit einer Stimme, die etwa so verknittert klang wie er aussah, und unterdrückte mühsam ein Gähnen.

„Keine Ahnung!“, knurrte Reita missgelaunt. Wer auch immer das war – sein Finger schien mit der Klingel verwachsen zu sein, denn das nervtötende Geräusch wollte einfach kein Ende nehmen. „Wer und warum, zum Teufel!“, fauchte der Bassist in die Gegensprechanlage. So früh am Morgen waren Höflichkeit und Nachsicht seiner Meinung nach doch ein wenig zu viel verlangt. Schließlich gab es kaum ein Problem, das so dringlich sein konnte, dass ein halbwegs vernunftbegabter Mensch einen mitten in der Nacht damit belästigen musste.

Umso erstaunter war Reita, als plötzlich Kais Stimme erklang!

„Jetzt mach schon auf, Rei, und zick hier nich rum!“, befahl der Drummer keuchend. Unbegreiflicherweise wirkte er völlig abgehetzt. „Es ist wichtig!“

„Das hoffe ich für dich, du Ruhestörer!“, motzte Reita, betätigte aber noch im selben Augenblick den Türöffner. Auch wenn er es sich kaum eingestehen wollte – Kais unvermitteltes Auftauchen hatte in ihm doch eine gewisse Neugier geweckt. Und sein Interesse wurde nur noch geschürt, als Kai Sekunden später völlig außer Atem in seine Wohnung stolperte, sich direkt vor Rukis Füßen erschöpft zu Boden fallen ließ und irgendwelches unverständliche Zeug vor sich hinbrabbelte.

Der total übermüdete Vocal starrte ihn an, als wäre er das achte Weltwunder, ein Buch mit sieben Siegeln oder komplett chinesisch synchronisiert. Er verstand nur Bahnhof. Das heißt – eigentlich verstand er AOI! Binnen Bruchteilen von Sekunden war Ruki hellwach. Rasch warf er Reita einen fragenden Blick zu, um sich zu vergewissern, dass er nicht etwa an Wahnvorstellungen litt, doch der Bassist schien ebenfalls den Namen des vielgeliebten Gitarristen aus Kais unverständlichem Redeschwall herausgefiltert zu haben, denn sein Gesicht nahm langsam aber sicher deutlich nachdenkliche Züge an.

„Jetzt mal langsam, Kai“, meinte er etwas überfordert. „Was ist mit Aoi? Ist er tot? Oder ist sein Reiskocher jetzt endgültig in Flammen aufgegangen?“

Kai schüttelte hektisch den Kopf und richtete sich gerade soweit auf, dass er seinen Freunden wieder einigermaßen in die Augen sehen konnte. „Nichts von beidem“, erklärte er, diesmal um eine etwas eindeutigere Artikulation bemüht. „Aber trotzdem – große Katastrophe!“

„Katastrophe?“, echoten Reita und Ruki im Chor.

Der Drummer nickte. „Genau. Es geht wieder mal um Uruha....“
 

Nervös starrte Aoi auf das Ziffernblatt seiner schicken, schwarzen Armbanduhr, als könnte er so die Zeiger dazu überreden, sich ein wenig schneller vorwärts zu bewegen. Noch 30 Sekunden, dann war es endlich soweit! Dann schlug es Sieben! Er stand jetzt schon eine halbe Ewigkeit vor Uruhas Türe herum wie bestellt und nicht abgeholt... Erst war er eine ganze Stunde zu früh losgefahren, um ja nicht zu spät zu kommen, und dann – er hatte schon beinahe den Finger an der Klingel gehabt – war ihm eingefallen, dass extremes zu früh Kommen auch nicht den besten Eindruck machte. Wie sah das auch aus! Gerade so, als könnte er es nicht erwarten, Uruha wiederzusehen! Gut, eigentlich entsprach das auch voll und ganz der Wahrheit, aber das musste sein Gastgeber ja nicht vor der Zeit erfahren... Es war wohl wirklich das Beste, bis Sieben zu warten und dann auf die Sekunde pünktlich zu kommen.

Da, der Countdown lief! Zehn... Neun... Acht... – Waren Sekunden schon immer so langsam vergangen? -Sieben... Sechs... – Oder hatte am Ende das Uhrwerk einen Hänger? - Fünf... – Vielleicht hatte es beschlossen, an Stelle seines altersschwachen Reiskochers den Geist aufzugeben? - Vier... – Oder lag vielleicht doch alles nur an seiner ungeheuren Nervosität? - Drei... Zwei... – Oh ja, nervös war er! Und wie! Er konnte kaum still halten! Und jetzt - Eins.... – galt es, die Klingel zu treffen. Mit vor Aufregung bebenden Fingern war das lange nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte, doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und so schaffte Aoi es tatsächlich, sich bemerkbar zu machen, bevor der Minutenzeiger auf die Eins sprang.

Die Türe wurde rasch geöffnet und der Gitarrist trat zögerlich in die Kühle des Treppenhauses. Während er die paar Stufen zu Uruhas Wohnung hinauf stieg, zupfte er noch einmal skeptisch an seinem dunklen X-Japan-T-Shirt herum und fragte sich im Stillen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, etwas schickeres anzuziehen. Dabei hatte er vor kaum zwei Stunden erst beschlossen, dass es bestimmt gut wäre, sich möglichst legère und unauffällig zu kleiden, um wenigstens den Anschein von Normalität zu wahren. Doch egal, wie Uruhas Urteil über seine Kleidung auch ausfallen mochte - jetzt war es jedenfalls deutlich zu spät, um noch etwas daran zu ändern. Mit einem etwas schüchternen Lächeln betrat Aoi die Wohnung und wurde sogleich von Uruha in Empfang genommen.

„Pünktlich auf die Minute“, lobte der Leader, während er Aoi in eine freundschaftliche Umarmung zog. „Wenn das bei den Proben auch immer so klappen würde...“ Grinsend drehte er sich weg und bedeutete seinem Gast, ihm ins Wohnzimmer zu folgen, wo bereits das Abendessen bereit stand. Allem Anschein nach hatte Uruha selbst gekocht, denn er trug eine wenig attraktive Maggi-Kochstudio-Schürze, vermutlich ein Mitbringsel von der letzten Deutschland-Tour, dessen Existenz er wohlweislich verschwiegen hatte. Aber Aoi störte sich nicht daran. Er hätte Uruha auch in einem Teletubbi-Kostüm noch zum Anbeissen gefunden... Nach wie vor unübersehbar nervös setzte er sich und beobachtete aufmerksam, wie Uruha zwei Gläser herein trug und mit einem leisen Klirren auf der Tischplatte postierte. Dann ließ sich der Leader ebenfalls auf einen freien Stuhl fallen.

„Schön, dass du gekommen bist“, meinte Uruha, während er seine Schürze ablegte und schwungvoll beiseite warf.

Aoi, der zu sehr damit beschäftigt war, nicht zu erröten, um antworten zu können, nickte schwach und rang sich ein etwas kränkliches Lächeln ab. Soweit er sich erinnerte, fühlte sich ‚schön‘ anders an. Ihm war unsagbar übel und ans Essen wollte er gar nicht erst denken. Dieser Abend konnte sein ganzes Leben ins Dunkel stürzen, wenn er nicht großes Glück hatte. Aber er hatte sich vorgenommen nicht länger zu schweigen, und diesen guten Vorsatz wollte er ausnahmsweise auch einmal halten.

Etwas hilflos betrachtete Uruha den Schwarzhaarigen. Er schien noch immer nicht reden zu wollen... Auch, wenn es ihn brennend interessierte, wo genau das Problem des Schwarzhaarigen nun lag, er konnte ihn nicht dazu zwingen, es ihm zu erzählen. Vielleicht war es das Beste, ihm noch ein bisschen Zeit zu geben. Eine kurze Gnadenfrist sozusagen. „Ist schon in Ordnung, du musst nichts sagen“, meinte er schließlich und schenkte Aoi ein aufmunterndes Lächeln. „Lass uns erst einmal essen.“

Der Schwarzhaarige atmete erleichtert auf und begann sofort – seiner Übelkeit zum Trotz – das sorgsam vorbereitete Gericht in sich hinein zu stopfen. Mit vollem Mund konnte man nicht sprechen. Das ideale Alibi also. Doch leider besaß Uruha kein Tischlein-deck-dich und so war das Essen relativ schnell vernichtet. Die Stunde der Wahrheit war gekommen.

Gerade sah sich Aoi nach einem last-minute-Fluchtweg um, da beschloss Uruha, dass es an der Zeit war, endlich auf den eigentlichen Grund ihres Zusammentreffens zu sprechen zu kommen. Er betrachtete seinen Besuch erwartungsvoll und öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, da klopfte es plötzlich an der Türe.

Überrascht machte er den Mund wieder zu und stand auf, um nachzusehen, wer da das unerklärliche Bedürfnis hatte, ausgerechnet jetzt vor seiner Wohnung zu stehen. Ein Jahr hatte doch immerhin ganze 365 Tage. Warum also musste ausgerechnet an diesem einen irgendein Idiot unangemeldet bei ihm vorbei kommen? Er hatte extra sein Handy ausgeschaltet, das Telefon ausgesteckt und die Klingel unschädlich gemacht, um ja nicht gestört zu werden, und jetzt das! Womit hatte er das nur verdient?!

Genervt riss Uruha die Tür auf und staunte nicht schlecht, als er plötzlich einen breit grinsenden Pizza-Boten im Hausflur stehen sah. Er hatte seine feuerrote Mütze weit in den Nacken geschoben und hielt drei flache Kartons in Händen, die dem Geruch nach irgendeine vegetarische Variante der italienischen Teigfladen enthielten.

„Drei Mal Pizza Vegetale!“, flötete der Fremde vergnügt und hielt Uruha die Kartons hin.

„Was soll ich damit?“, fragte der Leadgitarrist völlig perplex.

Der Bote zog belustigt eine Augenbraue hoch. „Na, essen, denk ich“, erklärte er gut gelaunt und gab ein wieherendes Lachen von sich. „Sie können die Dinger auch an die Wand hängen und als Zielscheibe beim Dartspielen verwenden, aber ich weiß nicht, ob Sie daran lange Freude haben werden...“

Entgeistert starrte Uruha den Boten an. Er zweifelte ernsthaft an seinem Geisteszustand. Stand da vor seiner Türe wirklich ein kleines, hässliches Männchen, dass meinte, ihn verarschen zu müssen? Es war ein Phänomen. Alle Irren Japans schienen sich von ihm geradezu magisch angezogen zu fühlen... „Ich will diese Pizzen nicht“, stellte er betont langsam klar, gerade so, als hätte er ein begriffsstutziges Kleinkind vor sich. „Ich hab keine bestellt.“

„Aber Sie sind doch Herr Takahashi?“

„Nein, ich bin nicht Herr Takahashi. Wie kommen Sie darauf?“

„Na, das steht doch auf Ihrem Klingelschild!“

Verwirrt trat Uruha zu dem Mann hinaus in den Hausflur und betrachtete die Stelle, an der eigentlich sein Name stehen sollte. Doch zu seiner großen Verwunderung klebte dort nichts als ein kleiner, weißer Zettel, auf dem jemand mit akkurater Handschrift den Namen Takahashi verewigt hatte. Langsam wurde der Gitarrist ernsthaft wütend. So wie es aussah erlaubte sich hier irgendein Idiot einen ziemlich dummen Scherz mit ihm. Und das wollte er sich nicht gefallen lassen. Schon gar nicht, wenn Aoi in seinem Wohnzimmer hockte, und bei zu vielen Störungen garantiert kein Wort mehr von sich geben würde.

„Hören Sie“, meinte er gefährlich leise, „Sie nehmen jetzt Ihre dämlichen Pizzen und machen sich vom Acker! Ich hab gerade keine Zeit für diesen Mist. Keine Ahnung, wer den Zettel da hingeklebt hat, aber mein Name ist jedenfalls nicht Takahashi!“ Kaum hatte er den Satz beendet, da schlug er dem verwirrten Pizza-Boten auch schon schwungvoll die Tür vor der Nase zu. Kurz darauf konnte er hören, wie sich die Schritte des Fremden hastig im Treppenhaus entfernten.

Erstaunlich, dass der Mann so schnell aufgegeben hatte... Kopfschüttelnd kehrte Uruha ins Wohnzimmer zurück und setzte sich wieder zu seinem Sorgenkind, das inzwischen völlig wahllos ein Buch aus dem Regal genommen hatte und darin blätterte, wahrscheinlich, um möglichst unansprechbar zu wirken. Uruha glaubte nämlich nicht so recht daran, dass sich Aoi tatsächlich für französische Gartenarchitektur des 17. Jahrhunderts interessierte. Und so nahm er ihm das Buch kurzentschlossen wieder ab, schlug es zu und legte es beiseite. Aoi sah ihn etwas verwirrt an.

„Lesen kannst du später“, erklärte Uruha mit einem etwas ungeduldigen Unterton in der Stimme. „Jetzt will ich endlich wissen, was du mir die ganze Zeit sagen wolltest!“

‚Wolltest‘? Naja, wollen wäre vielleicht etwas zu viel gesagt. Wäre es nach Aois Willen gegangen, würde er bestimmt nichts sagen. Aber was sein musste, musste eben sein. Mühsam fasste er sich ein Herz. „Also, weißt du...“, begann er, unschlüssig, wie er seine Gefühle am besten in Worte fassen konnte. Er wollte schließlich nicht riskieren, dass Uruha gleich einen Schreikrampf bekam. „Das ist eine komische Sache und auch irgendwie... eine komplizierte Angelegenheit. Ich...“ Er stockte und betrachtete unschlüssig seine zitternden Hände.

„Jetzt sag schon!“ Uruha war über den harschen Befehlston, den er so unvermittelt angeschlagen hatte, selbst etwas erschrocken. Er war doch sonst so geduldig. Warum fraß diese Sache nur so ungemein an seinen Nerven?

„T-tut mir leid!“, stotterte Aoi überrascht. „Ich-“

Und wieder klopfte es an der Türe.

Grummelnd stand Uruha auf, öffnete, und traute seinen Augen nicht. Der dämliche Pizza-Bote hatte doch tatsächlich die Stirn besessen, noch einmal zurückzukommen! „Was wollen Sie denn jetzt schon wieder?“, fauchte er wenig amüsiert.

Die Antwort des Fremden fiel nicht bemerkenswert freundlicher aus. „Ich will, dass Sie endlich Ihre Pizza bezahlen! Ich lass mich doch von Ihnen nicht verarschen!“

„Ich habe diese verdammte Pizza aber nie bestellt!“

„Und ob Sie die bestellt haben! Ich hab extra nochmal in der Zentrale gefragt! Sie haben ja immerhin Ihre Adresse angegeben!“

Uruha musste mehrmals tief durchatmen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. „Hören Sie“, begann er, sehr um einen ruhigen Tonfall bemüht, „Ich weiß nicht, wer Sie hierher bestellt hat. Ich war es jedenfalls nicht. Folglich werde ich auch diese Pizzen nicht bezahlen. Und jetzt... HAUEN SIE ENDLICH AB!“ Und wieder flog dem Pizza-Boten mit einem lauten Krachen die Tür vor der Nase zu.

Als Uruha zu Aoi zurückkehrte, hatte sich dieser wieder in die französische Gartenarchitektur vertieft. Langsam aber sicher war Uruhas Geduld am Ende... „Was?“, fragte er nur und fixierte den Gitarristen mit strengem Blick, wie eine Schlange das Kaninchen.

Aoi fuhr erschrocken zusammen. Das lief nicht gut. Gar nicht gut. Er spürte, dass alles zu spät sein konnte, wenn er nicht in den nächsten paar Sekunden den Mund aufbekam. Also Augen zu und durch! „Uruha, ich... Ich l-“ Der Rest des Satzes ging in erneutem Klopfen unter.

Wie eine Furie raste Uruha zur Türe, riss sie auf und sah gar nicht erst hin, wer ihn da besuchen kam, bevor er mit seiner Schimpftirade begann. „ICH WILL KEINE PIZZA!“, brüllte er den Besucher wütend an. „Verstehen Sie denn nicht, dass Sie mir auf den Wecker gehen?!“

„Ähm... Aber....“

„Nichts ‚aber‘! Sie packen jetzt Ihren Krempel und verschwinden! Ein für alle Mal!“

„Uruha...“

„Und wehe, Sie wagen es, noch einmal hier aufzutauchen! Sie sind ein toter Mann, wenn sie das wagen!“

„Uhm... Pizza?“

„HAB ICH IHNEN NICHT SCHON HUNDERT MAL GESAGT-“

„Uruha, das ist kein Pizza-Bote“, bemerkte Aoi, der von dem Geschrei angelockt worden war, sachlich. „Das sind Reita und Kai.“

Perplex starrte der Leadgitarrist seine Bandkollegen an, blinzelte zwei Mal und rieb sich dann ungläubig die Augen. „Oh!“ Eine lange Schrecksekunde über blieb er vollkommen ruhig. Dann wandte er sich zu Aoi um. „Tschuldigung, ich hab nicht verstanden, was du gerade gesagt hast“, meinte er, plötzlich wieder erstaunlich gelassen und sich des seltsamen Themenwechsels augenscheinlich nicht bewusst. „Was war?“

Aoi war rettungslos enttäuscht. Er hatte das Gefühl, in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen, verlor vollkommen den Boden unter den Füßen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte es geschafft, endlich, die Worte über die Lippen zu bringen, und Uruha hatte ihn nicht verstanden? Er hatte ihn nicht verstanden....

Tränen der Verzweiflung rollten über seine Wangen und durchnässten den Kragen seines T-Shirts, während er sein Gegenüber völlig apathisch und ausdruckslos anstarrte. Sein Blick war komplett leer.

Uruha unterdessen verstand die Welt nicht mehr. Was bitte sollte das jetzt wieder? „Sind hier eigentlich alle verrückt geworden?!“, schrie er in dem verzweifelten Versuch, doch noch von irgendjemandem eine Erklärung für das ganze Chaos zu erhalten. Vergebens. Aoi weinte stumm vor sich hin und schien geistig sowieso mehr ab- als anwesend, und Reita und Kai schwiegen bedeutungsvoll vor sich hin. Das war mehr, als Uruhas angegriffenes Nervenkostüm vertragen konnte. Seine innere Ruhe wich binnen kürzester Zeit einem tosenden Orkan. „KÖNNT IHR NICHT WENIGSTENS ANTWORTEN, WENN ICH MIT EUCH REDE?!“, brüllte er ungehalten. Dann packte er völlig unvermittelt Aoi am Kragen und funkelte ihn wütend an. „UND DU KOTZT MICH GERADE SOWAS VON AN! ES KANN DOCH WOHL NICHT SO SCHWER SEIN, EIN PAAR FUTZELIGE WÖRTER ÜBER DIE LIPPEN ZU BRINGEN! DU BENIMMST DICH WIE SO’N DÄMLICHES, KLEINES SCHULMÄDCHEN!“

Reita und Kai zeigten sich über Uruhas unerwartet heftige Reaktion nicht wenig erstaunt. Beiden war klar, dass sie sofort eingreifen mussten, wenn sie nicht riskieren wollten, dass Aoi einen psychischen Schock erlitt. Die harschen Worte des Leadgitarristen mussten ihn tief getroffen haben, auch wenn rein äußerlich keine Veränderung seines Zustands zu bemerken war. Geistesgegenwärtig riss Kai Uruha von Aoi weg und zerrte ihn unter gewaltiger Kraftanstrengung aus dem Raum. Bei ihm schien allen Ernstes eine Sicherung durchgebrannt zu sein...

Unterdessen versuchte Reita vergeblich, Aoi durch gutes Zureden wieder einigermaßen zur Besinnung zu bringen. Doch was immer er auch versuchte, es blieb erfolglos. Er hatte wohl keine andere Wahl, als den Schwarzhaarigen mit zu sich nach Hause zu nehmen. Bei Uruha bleiben konnte er jedenfalls nicht. Und wenn er es sich recht überlegte, kam ihm das nicht einmal ungelegen...

Und während sich der Bassist bemühte, Aoi irgendwie aus der Wohnung zu schleppen, bezahlte Ruki unten vor dem Haus einen breit grinsenden Pizza-Boten....



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Myaku_Gremory
2008-03-27T01:25:15+00:00 27.03.2008 02:25
boahr allda~ x___X
fuck you Ruki -_-
*hasskick bekomm*
Ich glaub nach diese ff werde ich ihn hassen xD
naja awa kai ist auch einfach mal fies ....
das geht doch nicht Q_Q
Aoi tut mir so leid..
und Uruha auch der weiß ja gar nicht was abgeht und so ...
bitte bring die beiden endlich zusammen ich halt das nicht mehr aus v,.v
als0u~ schnell weiterschreiben ;)
Von:  Ruki_
2008-02-11T11:25:06+00:00 11.02.2008 12:25
das kapi is einfach nur geil!!!
kai, reita und ruki sind ja richtig fies!!!
und aoi tut mir leid, hoffentlich bekommt er keinen allzu großen schock!!!
freu mich schon riesig aufs nächste kapi!!!
=^-^=
bai bai
Moe
Von: abgemeldet
2008-02-10T18:20:34+00:00 10.02.2008 19:20
einfach genial geschrieben! =)
war klar,dass da wieder i-was dazwischen kommen musste,aber da kamen ja gleich mehrer sachen nacheinander o.O erst so'n nerviger pizza-typ,dann kommen kai und reita und uru rastet voll aus^^ich kann uru schon ein bisschen verstehen,aber er hat vllt übertrieben,schließlich fing aoi an zu weinen *aoi in arm nehm* oh man,der arme >.<
ich find das wirklich immer wieder klasse,wie du die situationen miteinander verbindest und man am ende vom kapi am liebsten gleich das nächste lesen würde...echt supa,weiter so! :D
Von:  Snaked_Lows
2008-02-10T13:29:02+00:00 10.02.2008 14:29
Der Pizzabote ist komisch O.o
Das war bestimmt kein Zufall!!!!!
Armer Aoi ;____________________;
Uru du Trottel >_______<
Von: abgemeldet
2008-02-10T10:16:32+00:00 10.02.2008 11:16
aoi tut mir soooo verdammt leid ><
und uruha könnte ich dafür in seinen schnuckeligen hingtern treten!!!
was motzt er ihn denn immer so an?!
geduld is voll nich seine stärke...
ich bin echt gespannt wie es weitergeht, immerhin ist aoi sicher nah an einer uru-phobie dran ^^
Von:  Panakeia
2008-02-10T08:23:53+00:00 10.02.2008 09:23
YAY! Neues kapi ^____^
Man... Aoi tut mir sowas von Leid... der trägt bestimmt psychische Schäden davon >___<
Vielleicht sollte er au ma austicken xD So bekommt Uruha dann vllt wenigstens endlich mal zu hören, was Aoi ihm sagen will xD

Grüßle ^^
Von: abgemeldet
2008-02-09T18:28:31+00:00 09.02.2008 19:28
Erstmal was allgemeines: Ich liebe diese FF!(Den ersten Teil fand ich auch schon absolut genial) Dieses ganze Verkupplungsgedöhns ist sowieso voll mein Thema und wenn dann noch alles so schön verzwickt ist wie bei dieser Story gefällts mir noch besser :D.

Ich konnts mir ein lautes "OH NEIN!" nicht verkneifen, als es an Uruhas Tür geklingelt hat. Es war zwar irgendwie klar das der Abend entweder so oder so ähnlich enden wird, aber das war mal wieder besonderst gemein! Der arme Aoi! Wie oft hat er jetzt schon seine Chance gehabt.. und immer kommt was dazwischen ^^ ich fühle richtig mit ihm, aber solangsam .. naja.. Ich hoffe Uruha versauts sich nicht noch mit ihm. Der war am Ende
ja ganz schön sauer - verständlich. ^^

So, Ich kann zwar keine sinnvollen Kommentare schreiben, aber ich hoffe du freust dich trotzdem drüber ^^
Schön weiterschreiben ;)
LG
Von: abgemeldet
2008-02-09T18:13:31+00:00 09.02.2008 19:13
Die drei sind so gemein!Weiß nicht wer mir mehr leid tut Uruha oder Aoi.Aoi hat jetzt sicher den Schock seines lebens bekommen.Das Uruha ein Buch über französische Gartengestalltung hat ist aber der Knaller.
Hoffe es geht bald weiter.


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