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Nur Modelpartner

...oder doch mehr?
von

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Untypisch

Naka zog sich gerade das Hemd des Pyjamas wieder an, als sie jemanden im Augenwinkel wahrnahm.

Umi stand in der Tür, schweigend, die Hände vor der Brust verschränkt. Sie starrte ihn an. Dann aber seufzte er und kam zu ihr ans Bett.
 

„Du Schussel“, er strich ihr durch die zerzausten Haare. Sie sah ihn verwirrt an. „Wo bekommst du bitte im Frühling eine so seltsame Grippe? Erklär mir das mal bitte!“

Naka grübelte. Vom vielen Überlegen wurde ihr aber so schwindelig, dass sie sich an der Wand abstützen musste, um nicht umzukippen. „Keine Ahnung“, flüsterte sie.

Wieder seufzte Umi.

„Leg dich wieder hin, du Knalltüte. Ich besorg das Medikament, dass der Doc aufgeschrieben hab, aber du pennst gefälligst solange, kapiert?“, er war aufgestanden und warf Naka über seine Schulter einen gespielt beleidigten Blick zu.

Naka nickte.

Dann aber kam etwas, was Umi beinahe umgeworfen hätte.
 

Ein vollkommen verschüchtertes Lächeln.
 

Und das von IHR.
 

Sie, die in der ganzen Firma als Gamble verschrieben war, lächelte ihn gerade an, schöner als er selbst jemals lächeln könnte.
 

Aber genauso schnell wie dieses Phänomen über ihre Lippen gehuscht war, verschwand es auch wieder. Gehorsam lege sie sich zurück ins Bett und schloss die Augen.

Umi blieb noch einige Sekunden lang wie angewurzelt stehen, um zu verdauen, was er gerade gesehen hat. Sein Kopf war hochrot. Dann aber wandte er sich ab und verschwand zur Tür hinaus.
 

„Umi, warte!“, Naka lief und lief, aber Umi entfernte sich immer weiter.

Im Hintergrund waren immer wieder höhnisches Gelächter zu hören und die Stimmen von Leuten aus der Firma, die wieder wetteten, dass sie beim nächsten Casting durchfallen würde.

Und um alles noch zu toppen, hörte sie immer wieder das Klicken eines Kameraauslösers und sag Fotos von sich selbst, mit der wohl furchterregendsten Miene überhaupt.

Und Umi entfernte sich immer weiter.

„Nein, warte!“, Naka schoss hoch.
 

Vollkommen verwirrt sah sie sich in dem Raum um. Umis Zimmer. Sie schwitze und war vollkommen außer Atem.

//Nur ein Traum… bin ich froh…//, sie ließ den Kopf erschöpft sinken. Dann aber spürte sie, wie sich von hinten ein Arm um ihre Taille legte und sie nach hintern gezogen wurde.
 

„Was wird das denn, wenn’s fertig ist? Zuerst unverständlichen Schwachsinn murmeln und dann wie vom Blitz getroffen aufspringen, geht’s dir noch gut?!“, hinter ihr saß Umi, schimpfend, und er zog sie zu sich.

„Entschuld-„, Naka wollte gerade erklären, was war, als er plötzlich seine Stirn gegen die ihre drückte.
 

„Was zur-?“, Naka schrie. Aber Umi legte seine Hand einfach auf ihren Mund, um sie zum Schweigen zu bringen. „Halt den Rand. Sonst steigt das Fieber noch mehr. Und das kann ich echt nicht gebrauchen!“, er entfernte sich wieder einige Zentimeter von ihrem Gesicht.
 

Sie beruhigte sich. //Achso…//, sie senkte ihren Blick.

„Jetzt mach nicht so ein trauriges Gesicht, nur weil ich gesagt hab, dass ich es nicht gebrauchen kann, wenn du noch mehr Fieber bekommst!“, er stand auf.

„Ich meine nur, dass das nicht gut für dich wäre, nicht, dass du mir damit zur Last fällst.“
 

Naka hob ihren Kopf. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Umi schien gerade selbst nicht zu glauben, was er da gerade gesagt hatte. Aber er wollte so schnell wie möglich das Thema wechseln.
 

„Hast du irgendeine Notfallnummer von deinen Eltern?“ „Hm?“, Naka sah ihn verwirrt an.

„Dummkopf. Wenn sie bei dir zu Hause anrufen und keiner geht ran, dann machen sie sich nur Sorgen. Also sollten wir ihnen sagen, dass du hier bist. Und bei der alten Schachtel sollten wir auch anrufen und deine Termine absagen. Also, hast du so eine Notfallnummer?“

Naka nickte. „In meiner Tasche ist ganz vorne ein kleines Notizbuch, da sollte die Nummer eigentlich drin sein…“ Umi kniete sich zu der Tasche, öffnete den Reißverschluss und zog das schwarze Büchlein heraus.

„Ich geh runter telefonieren und erklär deinen Eltern die Situation. Und du schlaf gefälligst weiter!“

Dann knallte er die Türe zu.
 

„Puh…“, Umi lehnte sich gegen die Wohnzimmertür.

//Besorgte Eltern zu beruhigen ist gar nicht so leicht… Aber sie waren der gleichen Meinung, dass man Naka mit so hohem Fieber nicht alleine zu Hause lassen kann. Und jetzt muss ich noch die alte Schachtel anrufen.//
 

Er schnappte sich sein Handy, suchte die Nummer heraus und drückte auf die grüne Taste. Schon nach ein paar Klingelgeräuschen hörte man die Chefin.

„Umi, was willst du denn jetzt? Ist irgendwas wegen dem Shooting morgen unklar?“ „Unklar nicht, aber wir müssen es ausfallen lassen“, Umi stieg die Treppen zu seinem Zimmer nach oben.
 

„Ausfallen lassen? Warum denn das, bist du noch ganz bei Trost?“, sie klang aufgebracht. „Liegt nicht an mir, aber wenn Naka mit Fieber auf der Straße zusammenbricht, kann ich sie doch nicht morgen vor die Kamera zerren. Also krieg dich wieder ein, alte Schachtel.“
 

„Naka? Oh verdammt. Ok, dann regel ich das mit dem Auftraggeber und du sagst Naka, dass sie sich ja schonen soll!“, dann ein Klicken und Funkstille.
 

//Aufgelegt…//, Umi starrte das Handy an. Dann öffnete er die Tür, setzte sich auf den Boden neben dem Bett und betrachtete Naka, während sie schlief und immer wieder unverständliche Dinge von sich gab.
 

Er lächelte. //Sogar wenn sie schläft, sieht sie noch so niedlich aus… Was denk ich denn da schon wieder?//, Umi schüttelte seinen Kopf.

//Ich sollte echt hier raus…//, er stand auf, schloss die Tür leise hinter sich und zog unten seine Schuhe an. „Fuu, ich brauch mal frische Luft!“
 

Fuu steckte ihren Kopf aus der Tür. „Schon klar, aber bleib nicht zu lange weg! Bald wird es dunkel und wenn Shin, Sora und Sei wieder kommen und Na-chan sehen, ist hier die Hölle los…“

„Dann lass die Idioten einfach nicht in mein Zimmer. Tschau“, Umi ließ die Haustür ins Schloss fallen.
 

„KAJIWARA!!!“, plötzlich wurde Umi von hinten angesprungen.

„Runter von mir!“, stinksauer stieß Umi Chihiro von sich. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, Chi starrte ihn mit großen Glubschaugen an. Umi seufzte. „Was weißt du denn schon…“
 

„Naja, eine ganze Menge, was Lebensweisheiten betrifft!“, Chi grinste breit. Wieder ein Seufzen von Umi. „Apropos Weisheiten, wo ist Na-chan eigentlich? Sie ist doch sonst immer nicht weit von dir entfernt!“

Bei Chihiros Worten lief Umi knallrot an. „DAS STIMMT DOCH GAR NICHT!“

„Was stimmt nicht?“, Chi blinzelte.

„Waaah, vergiss es, wie kann ich mich nur von so einem wie dir so auf die Palme bringen lassen?“, Umi stapfte griesgrämig weiter. Chihiro folgte ihm.
 

„Jetzt sei doch nicht gleich angefressen! Ich hab mich doch bloß gewundert, wo Na-chan steckt.“

„Sie ist krank.“

„Was? Na-chan? Was hat sie denn, ist sie in Ordnung?“, Chi tänzelte um Umi herum.

Umi wurde immer wütender. „JETZT KRIEG DICH WIEDER EIN, DU SPINNER!“, brüllte er ihn an. Mit leiserer Stimme fügte er hinzu: „Ihr geht’s nicht so gut. Sie ist auf der Straße umgekippt und weil bei ihr keiner zu Hause ist, bleibt sie erstmal bei mir.“
 

Bevor er begriff, was da aus seinem Mund kam, hatte er es auch schon ausgesprochen. //Wieso habe ich Chi gesagt, dass sie bei mir ist?//, Umi lief knallrot an.

//Jetzt kommt bestimmt gleich irgendein Schwachsinn…//

Doch Chihiro blieb ruhig und lächelte nur mild. „Was?“, misstrauisch starrte Umi ihn an.

„Nichts. Pass gut auf sie auf, Kajiwara“, Chi klopfte ihm auf die Schulter, drehte sich um und verschwand hinter der nächsten Straßenecke.
 

//Was war das denn jetzt?//, verblüfft und alleine zurück gelassen starrte er ihm noch lange nach. Dann schüttelte er den Kopf, schlug sich gegen die Stirn und bog in eine andere Straße ein.
 

Schon als er wieder vor seiner Haustür stand, konnte er von drinnen die Schreie von Sora und die Bemerkungen von Shin und Sei hören.

Umi seufzte. //Augen zu und durch…//, er öffnete die Tür, trat ein und marschierte an seinen Brüdern vorbei die Stiegen nach oben in sein Zimmer. „He, Umi, warte doch!“, Sora wollte ihn aufhalten und hielt ihn an der Schulter fest.

„Was?“, mit seinem eisigsten Blick drehte sich Umi zu ihm um. Sora schluckte. Aber wegen seiner Neugierde konnte er sich die Frage doch nicht verkneifen.

„Stimmt es, dass Naka-chan hier ist, dass sie in deinem Bett schläft und dass sie länger hier bleibt als ein paar Stunden?“

Verdammt.

Genau was Umi befürchtet hatte. Seine Brüder würden sicher jede Menge blöder Bemerkungen machen und Naka sicher nicht zufrieden lassen. Und wie sollte sie so gesund werden?
 

„1. heißt das für dich immer noch Naka-san und 2. geht dich das einen feuchten Dreck an, wo und wie lange sie bleibt“, mit diesen Worten wimmelte er seinen Bruder ab, verschwand in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab.
 

//Puuuh….//, erschöpft ließ er sich an der Tür entlang zu Boden gleiten. Dann aber hob er seinen Kopf und sah zu seinem Bett. Zwischen den vielen Decken lag sie immer noch seelenruhig schlafend.

//Na wenigstens haben die Idioten sie jetzt in Ruhe gelassen//, er stand auf und legte seine Tasche neben das Bett. Dann ging er zum Kasten und begann, einige Dinge darin an einen anderen Platz, sie heraus und dann wieder hinein zu stellen.

Leise fluchend suchte er weiter, bis er schließlich gefunden hatte, wonach er suchte: einige alte Decken und ein großes Kopfkissen. Mit den Decken unter dem Arm geklemmt verschwand er wieder aus seinem Zimmer.
 

Während sich die Waschmaschinentrommel immer wieder wild im Kreis drehte und sich mit den Decken einen unerbittlichen Streit lieferte, stand Umi am Fenster.

/Was mach ich jetzt mit Naka? Wenn das Fieber länger bleibt und es noch schlimmer wird, muss ich sie ins Krankenhaus bringen… Was hat sie nur?//, er schlug mit der Faust gegen den Fensterrahmen. Es wurmte ihn, dass er nicht wusste, was sie hatte, dass er nicht wusste, wie er ihr helfen konnte.

Eine normale Grippe war es nicht, die hätte man mit einfachen Medikamenten schnell wieder eindämmen können. Aber woher das Fieber sonst kam, hatte sich der Arzt nicht erklären können.
 

„Vielleicht ist es ja bloß ein einfacher Virus, Umi. Mach dir mal keine Sorgen“, als er plötzlich die tiefe Stimme hinter sich hörte, zuckte der Junge zusammen.

„Was willst du denn schon wieder hier? Ich hab geglaubt, du musst arbeiten?“, Umi murrte seinen Vater an. Es war ihm unheimlich, dass ein Mann, den er so selten sah wie seinen Vater, doch erstaunlich gut erraten konnte, was sich in seinem Inneren abspielte.

„Muss ich auch. Aber hast du schon mal auf die Uhr gesehen, Umi? Es ist nach 8. Und da ich nur für ein paar Tage da bin, muss ich mal ausnahmsweise 24 Stunden am Tag arbeiten. Außerdem war der Flug auch alles andere als entspannend. Und wegen dem Mädchen solltest du dir keine Sorgen machen, sie wird schon wieder“, Herr Kajiwara nahm die Decken aus der Waschmaschine und steckte sie in den Trockner.

„Komm lieber erstmal mit nach unten. Wir wollen Essen bestellen und ich denke, du weißt von uns am besten, was Naka gerne mag“, er lächelte. Nach einem kurzen, unverständlichen Knurren aber folgte Umi seinem Vater.
 

„He, dumme Nuss, wach auf“, mit ruhiger Stimme ließ sich Umi mit einem Tablett neben Naka auf das Bett sinken. Sie murrte. Dann schlug sie verschlafen ein Auge auf. „Von wegen dumme Nuss…“, nuschelte sie.

„Willst du mir etwa widersprechen?“, Umis Blick war böse, aber lange nicht so wütend wie sonst.

„Schon gut, ich sag ja nichts mehr“, mit diesen Worten setzte Naka sich auf, streckte ihre Arme weit über ihren Kopf und gähnte. „Geht’s dir schon besser?“ Naka nickte.

Der Schwindel war verflogen, schlecht war ihr auch nicht mehr und das Kopfdröhnen hatte auch abgenommen. „Na dann iss mal was“, er überreichte ihr ein Paar Stäbchen und eine Schüssel mit Nudelsuppe.
 

Die beiden saßen eine Weile schweigend nebeneinander, jeder mit seiner Nudelsuppe beschäftigt. Als Naka fertig war, nahm Umi ihr die Schüssel ab, stellte sie zurück auf das Tablett und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.

Naka blieb aufrecht sitzen, starrte eine Zeit lang die Tür an.

//Was ist denn los mit ihm?//

Gerade, als sie über sein für den Schwiegerdrachen so untypisches Verhalten nachdachte, kam er wieder zurück in das Zimmer, mit den Decken und Polstern unterm Arm. Er breitete die Sachen auf dem Boden aus und verließ wieder ohne ein Wort das Zimmer.

//Was war das denn jetzt?//, noch verwirrter starrte Naka jetzt das Bettzeug an.
 

„Was schaust du so blöd?“, Umi stand in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. Naka schrak hoch, sah ihn an und wusste wirklich nicht, was sie darauf antworten sollte.
 

Vor ihr stand ein Junge, der Umi wirklich verdammt ähnlich sah, aber der Junge hatte einen weiten, blauen Pyjama an. Und Umi würde sich doch nie die Blöße geben und im Pyjama vor ihr stehen!

„Was denn? Es ist spät, ich bin müde, hör gefälligst auf, so zu glotzen!“, der Junge stapfte zu den Decken und setzte sich darauf.
 

„Wer bist du?“, Naka starrte ihn verwirrt weiter an.
 

„Wer soll ich schon sein, du Transfunsel?“, mit einer hochgezogenen Augenbraue starrte Umi jetzt aus dem Augenwinkel zurück.

„Ich hab keine Ahnung…“, das konnte er doch nicht wirklich sein, oder?
 

Dann aber begann der Junge zu lachen.

„Dummchen, schlaf lieber wieder, wenn du mich schon nicht mehr erkennst. Es ist spät und du brauchst Schlaf. Gute Nacht, Naka.“

Er ließ sich in die Polster sinken und zog sich die Decke bis zum Kinn.

Naka lächelte.

„Gute Nacht, Umi…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-17T16:10:54+00:00 17.02.2008 17:10
Yeah~y!! >///<
War das wieder suuuuuupi!!! Will weiter lesen!
*freu*
X3
Von:  xXMomokoXx
2008-02-17T09:56:43+00:00 17.02.2008 10:56
Njaaaaaaaaaa >.<, wieder so ein tolles Kapi von dir^^
hoffe du schreibst gaaaaaaaaaaanz schnell weiter!!! *kalender zück*
"Naka hat zweimal an EINEM Tag gelächelt" *reinschreib und rot untreich^^*

LG Momo^^
Von:  -Mariah-
2008-02-16T22:53:03+00:00 16.02.2008 23:53
*_______________* tolles kapitel
;__; schreib schnell weiter,ich will wissen was nach der nacht passiert


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