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Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus

Chiaki Vs. Marron
von

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Romeo und Julia Teil 2

William Shakespeare schrieb in "Romeo und Julia":

Julia:

Zu Liebesboten taugen nur Gedanken,

die zehnmal schneller fliehn als Sonnenstrahlen,

wenn sie die Nacht von finstern Hügeln scheuchen.
 

„Ich...“, wollte Tomoki gerade wieder anfangen. Er stand am Bett des Patienten Mr. Walters und war immer noch ziemlich aufgedreht.

„Nein, nicht“, bat Mr. Walters ihn. „Bitte, kein Carpe Diem mehr. Ich will den Tag nicht nutzen.“ Er lehnte sich in sein Kissen zurück und blickte zur Decke.

Tomoki blickte von der Akte, in der er gerade etwas notierte, auf. „Das verstehe ich eben einfach nicht. Ich stehe hier und bin irre glücklich, einfach am Leben zu sein.“ Er schrieb nun die aktuellen Werte auf. „Wenn ich in den Himmel schaue, dann ist er blauer. Das Essen schmeckt mir besser. Und ich habe nicht so einen Sturz lebend überstanden.“ Tomoki hielt inne, als er diesen Satz sagte. Er blickte nun den Mann fragend an. Doch dieser schaute nicht mehr zur Decke, sondern zur Seite.

Und dann war es klar. Wie der Mann sich benahm, wie er redete.

Es war eindeutig.

„Sie sind gesprungen?“, fragte Tomoki langsam. Er blickte Mr. Walters fragend an, dieser sah ihn nicht an. Sein Blick war traurig und leer, seine Lippen zitterten. Er schluckte. Anscheinend konnte der Mann das nicht mal zugeben, zu schwer lag das auf ihm,

Tomoki schluckte.

„Vor dem Unfall habe ich nur an Risa gedacht“, fing er dann an. „Meine Exfreundin, die im Krankenhaus arbeitet. Das ist ein schlechter Witz.“ Er schnalzte mit der Zunge und blickte wieder von Tomoki weg.

Tomoki überlege angestrengt, was er dem Mann sagen sollte, wie er ihm helfen konnte. „Vielleicht, haben Sie jetzt eine zweite Chance.“

Mr. Walters blickte schließlich Tomoki an. „Risa. Ich würde gerne mit ihr sprechen. Können Sie sie her holen?“

Tomoki wusste nicht, ob er das machen durfte oder auch machen sollte.

„Sagen Sie ihr, sie ist der Grund, warum ich noch lebe.“

Dann nickte Tomoki.
 

Miyako blickte von der Speisekarte auf. Sie waren in einem schicken Restaurant. Sie blickte sich erst suchend im Raum um und dann auf dem Tisch. „Wo ist die Butter?“

Yamato Minazuki blickte von seiner Karte nun ebenfalls auf und reichte ihr die Flasche Öl, die auf dem Tisch stand.

„Nicht das Olivenöl, ich will Butter“, teilte sie ihm mit.

Yamato nickte und stellte die Flasche wieder an.

„Hier ist die Weinkarte“, der Kellner im weißen Dress und schwarzer Krawatte reichte sie Yamato.
 

„Oh, das wird nicht nötig sein“, meinte er. „Bringen Sie uns einen trockenen Chardonnay.“

„Nein“, mischte sich Miyako ein. „Ich trinke lieber Bordeaux.“

Yamato blickte sie skeptisch an. „Miyako, ein Chardonnay passt besser zum Hummer.“

„Ich möchte ein Steak“, teilte sie ihm nun mit.

Yamato blickte sie entgeistert an, schluckte dann und nickte. „Du isst rotes Fleisch?“

„Du nicht?“, fragte sie nun überrascht.

Yamato blickte wieder in die Speisekarte, so wie Miyako und ließen das Gespräch erst mal so im Raum stehen.
 

„Du hast wirklich vor, dieses Mädchen zu suchen?“, fragte Marron zu Tomoki. Sie standen beide im Aufzug. „Und Sie hier bei der Arbeit zu nerven?“

„Hör zu, ich weiß es ist verrückt. Aber...“, nun blickte er sie wieder an. „Aber, jemand muss ihr doch sagen, was er für sie empfindet. Er hat überlebt, oder? Daraus muss einfach etwas Gutes werden.“

Marron nickte nur.

„Ich meine, das könnte einfach alles verändern.“ Er seufzte. „Also echt. Ich dachte du wärst romantisch.“

„War ich noch nie“, meinte sie und lächelte. „Diesen Part übernimmt jemand anderes in der Beziehung.“

Die Tür des Aufzuges ging auf und Chiaki trat ein. Er lächelte als er beide sah. „Hallo, sehr erfreut.“ Er drückte auf die Taste. Dann blickte er Marron wieder an. „Dass Hello-Kitty gefällt mir. Sehr pink und sehr fröhlich.“

Marron wusste nicht ob sie lächeln sollte oder es sich nicht gleich von der Stirn ziehen wollte.

„Also Daisy arbeitet in der Buchhaltung.“

„Die ist im Keller“, sagten Marron und Chiaki gleichzeitig.
 

Miyako schnitt ein Stück von ihrem Steak ab und führte es mithilfe der Gabel zum Mund. Dabei blickte sie Yamato an und bemerkte, dass er sie zu beobachten schien. Er nippte gerade an seinem Chardonnay.

„Was ist?“

„Ähm...“ Er schwenkte das Glas etwas. „Gar nichts“, sah nun ins Glas und trank noch einen Schluck.

Miyako legte ihr Besteck an den Tellerrand und griff nach ihrem Glas. „Ich schlage vor, wir lassen das Dessert aus. Ich muss morgen früh raus.“

„Oh, na klar. Kein Problem, Miyako.“

Und wieder entstand eine unerträgliche Stille, in der keiner wusste, was er sagen konnte um diese Situation zu verbessern.

„Mein Gott“, hörten sie plötzlich eine Stimme. „Ist jemand hier drinnen Arzt?“, fragte eine Frau leicht hysterisch.

Miyako und Yamato blickten sich, dann stand Miyako sofort auf. „Ja.“

Yamato folgte ihr.

Die Frau die gerufen hatte, kniete neben ihrem Mann, der auf dem Boden lag.

Yamato tätschelte dem Mann leicht gegen die Wange, um ihn wieder wach zu bekommen, während Miyako ihm das Hemd aufknöpfte. „Rufen Sie einen Krankenwagen.“

„Ich dachte er macht Witze, mit dem Sodbrennen“, versuchte die Freundin des Mannes zu erklären.

Yamato beugte sich über den Mund und versuchte etwas zu hören.

„Der Puls ist schnell und unregelmäßig“, meinte Miyako zu sich selber. Miyako griff nach seinen Fingern. „Sieh dir mal diese langen Finger an“, meinte sie zu Yamato. „Er ist vermutlich 1,90 groß.“

„Was ist denn mit seinen Fingern?“

„Ihr Begleiter hat die klassischen Symptome für das Marfan-Syndrom“, erklärte Miyako. „Das bedeutet das die Wände seiner Blutgefäße sehr dünn sind.“

„Wir brauchen einen Krankenwagen“, teilte Yamato noch mal mit.

„Die Aorta könnte rupturieren“, meinte Miyako. „Er muss in den OP, bevor das passiert.“

„Ich verstehe kein Wort. Wer sind sie überhaupt“, meinte die Freundin nun und blickte Yamato und Miyako fragend an.
 

Tomoki rannte die Treppe herunter und entdeckte endlich das Schild zur Buchhaltung. Er rannte den Gang entlang. An einer Bürotür die offen stand, blieb er stehen. „Wieso ist ihr Büro hier unten im Keller? Ist ja ein echtes Versteckspiel.“

„Weil wir kranke Menschen nicht mögen.““

„Oh... hier sind leider eine Menge...“

Die Frau am Schreibtisch widmete sich wieder ihren Unterlagen.

„Ähm, sind Sie Risa?“, fragte Tomoki und trat nun ein.

„Nach Sieben Uhr gebe ich keine Auskunft zur Buchhaltung. Da gebe ich nur noch Daten ein.“ Sie blickte ihn bei diesen Worten nicht mal an.

„Na ja, eigentlich komme ich von Jim“, meinte Tomoki und blickte die Frau an.

Der Blick der Frau entgleiste nun und wirkte überrascht. „Das soll ein Witz sein?“

„Nein. Er ist hier im Krankenhaus. Er hatte einen Unfall. Ich bin sein Arzt. Es geht ihm gut“, sagte er immer schneller werdend. Er holte tief Luft. „Wir müssen ihn nur am Bein operieren.“ Nun lächelte Tomoki. Er wusste, dass es richtig war, nach Risa zu suchen. „Er hat mich gebeten, Sie zu suchen.“

Risa nickte und schluckte. „Sagen Sie dem Mistkerl, diese Mühe hätte er sich mal vor zehn Jahren machen sollen.“ Damit widmete sie sich wieder ihren Unterlagen.

Zehn Jahre?

Tomoki ging wieder zur Tür, blieb noch mal kurz stehen und überlegte, ob er nicht doch noch was zu ihr sagen sollte. Aber er hatte kein Recht. Er ging.
 

„Wieso bist du auf mich sauer?“, fragte Alex Bailey Sara. Sie saßen beide oben auf der Garlie und würden bei der Operation mit zu sehen.

„Du schaust auf alles, was einen Rock trägt.“

„Wenn du ihn trägst. Kurz. Schulmädchenstil. Falten.“ Er grinste sie an.

„Ohne ein dickes paar Glocken über den Rock würdest du nicht mal hinschauen.“

Er seufzte. „Man schneidet sie ab und man baut sie wieder auf. Vielleicht sogar besser. Das Leben geht weiter.“ Zumindest war das seine Philosophie.

„Wenn es einen Gen-Test für Hodenkrebs geben würde, denkst du positive Männer würden sich operieren lassen?“, stellte sie ihm nun eine Gegenfrage der Dinge. „Nein“, beantwortete sie sich die Frage selber. „Und warum nicht? Sie wären kastriert. Welcher Mann würde freiwillig, den Körperteil loswerden wollen, der einen Mann aus ihm macht.“ Sara schaute die ganze Zeit runter, durch das Fenster, direkt in den Operationssaal. „Was diese Frau macht, ist sich kastrieren zu lassen. Und wir operieren, als ob es nichts wäre. Es ist nicht, nichts“, stellte die blonde Sara klar. Doch sie sah, dass Alex nicht ihrer Meinung war. „Gott, wie kannst du einfach nur so tun, als wäre das nichts. Stelle dir vor, es ginge zum Beispiel um mich.“

„Sara, ich finde, dass du über reagierst“, sagte er leise zu ihr. „Findest du nicht?“

„Wenn ich dieses Krebs-Gen hätte. Wenn ich morgen ankäme und mein Busen wäre aus Plastik. Und meine Haut zehn Jahre älter. Und mein Sexualtrieb gestoppt... denk mal an mich. Findest du das bei mir okay?“

Alex schluckte und sagte nichts dazu.

„Ja, genau. Dann wärst du sicher heiß drauf, mich mit Zunge zu küssen“, sagte Sara, stand von ihrem Stuhl auf und verließ die Galerie.

Alex blickte ihr hinterher und seufzte. Na super.
 

„Dr. Moore macht sich bereit“, teilte eine Schwester mit.

„Hey, Tomoki, hören Sie. Haben Sie sie gefunden?“, fragte Mr. Walters. Er lag auf dem Operationstisch. Gleich würde man sich sein Bein genauer anschauen, es aufschneiden und richtig wieder zusammen flicken.

Tomoki drehte sich um, er war gerade die Werkzeuge durchgegangen und blickte nun den Patienten an. „Nein, tut mir Leid, Jim. Die haben gesagt, sie macht Urlaub“, log er den Mann auf dem OP-Tisch an. Er konnte ihm einfach nicht sagen, was Risa ihm gesagt hatte.

„Oh ja?“, fragte Jim Walters ihn noch mal. Eine Schwester entfernte das Kissen unter Walters Kopf und legte diesen nun wieder sanft auf die Tischplatte. Aber nicht direkt aufs Kalte. Nein, man hatte ihm zwei Schaumkissen untergelegt. Die waren steriler als ein Kissen.

„Ja, vielleicht bei ihren Eltern. Ich wette sie ist zu ihren Eltern nach London gereist. Da ist sie aufgewachsen.“

„Wir verschaffen ihm nun schöne Träume“, sagte die Anästhesistin. Sie stand am Kopf des Patienten und drückte nun die Kanüle herunter, in dem das Mittel war.

„Ich freue mich schon, meine Jim.“

„Vielleicht klappt es ja nach der Operation“, versuchte es Tomoki nun. „Und wenn es Ihnen besser geht, meine ich.“

„Mir geht’s auch so super“, meinte Jim und lächelte. „Danke fürs Versuchen. Das bedeutet mir sehr“, seine Stimme wurde nun leiser. „viel.“

Jim Walters fing nun an zu husten.

„Moment“, meinte die Anästhesistin. „Es gibt ein Problem.“

Tomoki schaute sofort zum Monitor. „Kreislaufstillstand?“, fragte er überrascht.

„Dr. Moore!“, rief man Sie sofort.

Sie war zum Glück schon im Operationssaal. „Los, Tomoki. Reanimation.“

Tomoki nickte, beugte sich über den Oberkörper und fing mit der Herzmassage an.

„Geben Sie Supra“, teilte Dr. Moore dem Personal mit.

Man beatmete ihn mit einem Sauerstoffbeutel, während Tomoki weiterhin gegen die Brust drückte, um das Herz zu bewegen.

„Kein Rhythmus“, hörte man die Stimme einer Schwester.
 

„Benachrichtigten Sie die Familie“, forderte Dr. Moore Tomoki auf, als beide den Operationssaal verließen.

„Was ist passiert?“

„Wir machen eine Obduktion.“ Die neue Oberärztin legte die Akte an der Station ab und schaute sie sich an. „Manchmal stirbt jemand auf dem OP-Tisch ohne direkten Grund. Das kann man nicht vorher wissen und deswegen auch nicht kontrollieren.“

„Er hat einen Sturz aus dem vierten Stock überlebt“, widersprach Tomoki. „Wozu war das gut?“ Er blickte Dr. Moore an, doch diese blickte ihn nicht an, sondern notierte nun gerade in der Patientenakte, dass Jim Walters auf dem Operationstisch verstorben war. „Er hat überlebt, damit ich Risa finde. Und dann wollte Sie ihn noch nicht mal sehen. Ich kann das nicht verstehen.“

„Wir sind alle die Pointe eines kosmischen Scherzes, Tomoki.“ Sie klappte die Akte zu. „Und nun lassen Sie mich bitte in Ruhe.“
 

„Chiaki.“

„Was gibt es denn Marron? Kommst du dienstlich oder privat zu mir?“, fragte er sie und er hoffte, sie würde ihm sagen, was mit ihr los war. Warum sie ihm mal wieder aus dem Weg ging.

„Mr. Sorento hat mich gebeten, seiner Frau nicht zu sagen“, fing Marron an.

Chiaki seufzte auf. Er hatte es gehofft gehabt.

„Dass sie sterben wird.“

„Du hast es ihr noch nicht gesagt?“, fragte er nun überrascht. Wie konnte Marron nur? Dachte sie denn gar nicht mehr nach?

„Nein“, sagte sie leise.

„Okay, dein 'Nein' habe ich nun überhört. Du bist Ihr Arzt und du bist dafür verantwortlich, deine Patienten so zu informieren, dass sie wichtige Entscheidungen treffen können. Marron, das weißt du doch.“

„Natürlich“, meinte sie schnell und wich seinem Blick aus.

„Marron, was ist los?“

„Was meinst du?“

Er wollte sie nun über die Wange streicheln, doch Marron zuckte leicht zurück. „Ich geh dann mal wieder“, sagte sie schnell, bevor Chiaki noch weitere Fragen stellen konnte.
 

„Wir können Sie operieren und mit Chemotherapie behandeln“, teilte Marron der Patientin Esme Sorento mit.

„Aber...“, fing Esme nun an. Sie sah schwächer aus als sonst. Ja nicht mehr so glücklich. Sie hatte die Hand auf ihren Bauch gelegt, als beruhigte sie dadurch die Tatsache, dass sie Krebs hatte etwas. „Wir wollten Ende dieses Jahres nach Venedig und Gondel fahren. Kennen Sie die Geschichte?“

„Nein“, lächelte Marron.“

„Wenn man gemeinsam in einer Gondel unter der Seufzerbrücke durch fährt, kann einen nichts mehr trennen.“ Nun wurde der Blick der Frau wieder ernst. „Sie haben es doch nicht meinem Mann erzählt?“

„Wie bitte?“

„Er hat sich immer davor gefürchtet, dass ich irgendwann vor ihm gehen muss.“

„Sie wollen es ihrem Mann nicht sagen?“

Esme lächelte Marron an. „Sie sind jung. Ich erwarte gar nicht, dass sie eine alte Schachtel wie mich verstehen.“

„Eine Lüge ist doch keine Grundlage für eine Beziehung, oder?“

„Meine Liebe, es ist keine Lüge. Es ist unsere Zukunft“, erklärte Esme und lächelte Marron dabei an.

Marron blickte die Frau an und konnte nur staunen.

Sie lächelte Marron an. „Ich habe über 60 Jahre mit der Liebe meines Lebens verbracht.“ Nun verschwand das Lächeln. „Und nun sterbe ich.“ Doch nun holte Esme sich ihr Lächeln zurück und blickte Marron an. „Wir fahren nach Venedig.“ Ihre Stimme wurde schwächer. „Und wir setzen uns in diese Gondel.“

Marron wusste nicht was sie sagen sollte. Aber vermutlich musste sie Esme gar nichts sagen. Diese Frau hatte ihr so viel voraus, das wusste sie. Sie brauchte ihr nichts zu sagen. Esme hatte ihren eigenen Rat gefunden.
 

Marron kam aus dem Zimmer von Esme Sorento. Sie musste lächeln und doch war sie verwirrt.

„Sie haben es ihr doch nicht gesagt?“

Marron blickte überrascht Mr. Sorento an.

Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Was sollte sie überhaupt jemanden sagen? Sie konnte ja nicht mal Chiaki sagen, wovor sie Angst hatte.

„Ähm... Nein“, sagte sie dann schnell. „Natürlich nicht.“

Mr. Sorento lächelte, als er das hörte. Er nickte und ging nun in das Zimmer seiner Frau.
 

Es war abends. Die Sonne ging gerade unter. Marron zog sich gerade ihre Schlittschuhe wieder aus. Tomoki hatte sie in die Eishalle begleitet.

„Ich dachte, er hätte das Schicksal überlistet“, sagte Tomoki. Er balancierte gerade auf einer Bank.

Sie hatte Chiaki eine Nachricht hinterlassen, damit er wenigstens wusste, wo er sie finden würde. Sie wollte mit ihm reden. Es ihm erklären. Sie wollte, ihm von ihrem Traum erzählen. Sie wollte mit ihm gemeinsam nach Hause gehen.

„Vielleicht hat er das ja gemacht“, meinte Marron und blickte Tomoki an.

„Er ist tot.“

„Es ist idiotisch damit zu rechnen, dass es immer einen Schutzengel geben wird, der uns auffangen wird. Wir müssen uns um uns selbst kümmern.“

Tomoki setzte sich neben Marron. „Du meinst also, die weißen Tauben werden also doch nicht kommen?“

Sie schüttelte den Kopf und blickte ihn ruhig an. „Die Tauben werden nicht kommen.“ Sie lächelte ihn an.

Tomoki nickte.

Dann durchdrang plötzlich die Stille eine Durchsage. Die Lautsprecher rauschten. „Es tut mir Leid. Aber ich muss sie bitten schleunigst die Eishalle zu verlassen.“

„Was ist denn nun los?“, fragte Tomoki sie.

Marron zuckte nur mit den Schultern.

„Hier spricht Inspektor Toudaij. Wir haben so eben eine Nachricht von Jeanne, die Kamikazediebin erhalten. Hier im Gebäude ist irgendwo eine Bombe.“

Marrons Blick wurde eisern. Was?

Wie konnte denn eine Nachricht von Jeanne…

Steckte vielleicht Noyn oder dieser Silar dahinter?

„Bleiben Sie bitte ruhig und verlassen sie langsam die Eishalle. Es wird ihnen nichts passieren, dass verspreche ich.“

„Wir sollten raus gehen und dafür sorgen, dass Ruhe bewahrt bleibt“, meint Tomoki.

Marron nickte, aber sie war abwesend. Wie konnte das sein?
 

Wenig später, standen sie und die Menschen, die mit ihnen in der Halle gewesen waren, vor der Eishalle auf dem großen Platz.

„Jeanne“, hörte sie plötzlich eine dunkle, aber vertraute Stimme. Sie blickte sich fragend um und erkannte dann auf dem Rücken einer Frau, das Gesicht von Silar. Er steckte also dahinter.

„Komm in den Lagerraum.“

„Silar“, knirschte sie mit den Zähnen.

„Du hast die Wahl. Komm oder ich mach die Eishalle, die du so liebst zu einem Steinhaufen.“ Dann hörte sie auch noch sein entsetzlich dunkles Lachen. Es drang zu ihr von überall, als läge es im Wind.

Marron blickte zu Tomoki. Doch dieser war gerade mit anderen Dingen beschäftigt, als ein Auge auf zu werfen. Das war also ein guter Moment. Sie rannte wieder zur Eishalle.

Marron konnte doch nicht einfach zulassen, dass die Eishalle gesprengt wird.

Nein, das würde sie nie zulassen.

„Marron“, hörte sie plötzlich die Stimme von Chiaki. Er packte sie am Arm um hielt sie fest.

Überrascht blickte sie ihn an. „Du spinnst wohl.“

„Marron, verdammt. Das ist eine Falle. Der Dämon hat es auf dich abgesehen. Siehst du dass denn nicht?“

„Das weiß ich. Aber nur weil ich zufällig hier Eislaufen gehe, habe ich doch all diese Menschen in Gefahr gebracht“, sagte sie mit leiser Stimme. „Es bleibt mir nichts anderes übrig.“ Sie riss sich ihren Arm aus seinem Griff und rannte weiter.

„Marron“, schrie er ihr hinterher.

„Wo rennt sie denn hin?“, fragte Tomoki der nun neben ihm auftauchte.

Doch Chiaki antwortete ihm gar nicht erst. Er rannte ihr hinterher. Er musste. Er würde garantiert nicht einfach zu sehen, wie Marron mal wieder ihr Leben opferte.
 

„Du sollst meine Macht bewundern. Ich bin Silar vom Stamm der bösen Dämonen“, drang ein Flüstern durch den dunklen Lagerraum. „Ich bin ein böser Dämon. Dir wird das Lachen schon vergehen, Jeanne. Ich werde es dir schon zeigen.“ Er lachte auf. „Ich werde schon meinen Spaß mit dir haben, Jeanne.“
 

Vielleicht hatte das Schicksal Romeo und Julia tatsächlich für einander bestimmt. Aber nur für eine Weile. Dann war ihre Zeit vorbei. Wenn Sie das vorher gewusst hätten, dann wäre vielleicht alles in Ordnung gewesen.
 

Alex trat in die Umkleide.

Sara zog sich gerade ihre Straßenschuhe wieder an. Sie würde gleich gehen und hoffte, den Tag ein wenig vergessen zu können. Er setzte sich nun neben sie auf die Bank. „Die Sache ist so, ich mag deine Busen.“

Sie seufzte und stand auf. „Was soll denn der Scheiß? Kannst du nicht einfach... warum bist du bloß so?“, fragte sie verzweifelt.

Alex zog sie wieder zu sich herunter auf die Bank. „Sara, ich mag deinen Busen. Und glaub mir ich bin froh, wenn er da ist. Das gebe ich zu. Aber es wäre auch nicht das Ende der Welt, wenn du ihn verlieren würdest. Denn das Wichtigste für mich ist.“ Er blickte abwechselnd von ihren Lippen zu ihren Augen und wieder zurück. „Ich will dich.“

Sara blickte ihn an und ohrfeigte ihn dann einfach.

„Au“, meinte Alex und hielt sich die Wange. „Womit habe ich denn das verdient?“ Er blickte Sara fragend an.

Doch Sara sagte nichts, sie griff nach seinem Gesicht, zog es zu sich und küsste ihn.
 

Ich habe Mrs. Kakyuu damals gesagt, wenn ich erwachsen sei, würde ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Ich würde nicht zulassen, dass ein Kerl mich runter zieht.

Mrs. Kakyuu meinte, ich könnte mich glücklich schätzen, wenn ich diese Leidenschaft jemals mit jemanden erleben dürfte. Und wenn, dann würden wir für immer zusammen sein.

Selbst heute glaube ich ja, dass es bei der Liebe hauptsächlich um Entscheidungen geht.

Es geht darum, das Gift und den Dolch weg zu legen und ein eigenes Happy End zu schreiben. Jedenfalls meistens.

Doch manchmal, auch wenn man die besten Absichten hat, die richtigen Entscheidungen trifft, siegt das Schicksal trotzdem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  FreakyFrosch1000
2009-03-30T14:57:59+00:00 30.03.2009 16:57
Oh man hoffentlich passiert den beiden nichts!!!
echt tolles kapitel^^
das war echt ein klasse Date^^

Lg FReakyFrosch
Von: abgemeldet
2009-03-27T14:47:36+00:00 27.03.2009 15:47
ich hoffe das nächste kapitel kommt schnell!

kann es gar nicht erwarten weiter zu lesen!

なぎ
Von: abgemeldet
2009-03-27T13:37:33+00:00 27.03.2009 14:37
ooooo das ist soo süüüss mit alex und sara!!!!!!


du schreibst toll....vor allem finde ich es schön, dass man viele verschiedene lebensgeschichten ach sieht...ist besser als nur marron und chiaki...so wirkt es realistischer....

super arbeit!!!!

mfg shila1^^
Von:  Sakura-Jeanne
2009-03-21T16:32:21+00:00 21.03.2009 17:32
hammer kapitel
Von:  stefanie22
2009-03-21T16:14:52+00:00 21.03.2009 17:14
das war mal wieder sehr schon freue mich jetzt schon auf nachste kapittel

lg stefanie22
Von: abgemeldet
2009-03-21T15:29:46+00:00 21.03.2009 16:29
ach wieder mal an so ner spannenden Stelle aufgehört!!
Ein super Kappi
Das Date von Miyako und Yamato ist wohl nicht so ganz gelungen xD
Ich frag mich, was es mit Jim auf sich hat??
Schreib schnell weiter^^
lg fireflys


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