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Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus

Chiaki Vs. Marron
von

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Vertrauen

Rainer Maria Rilke sagte einst:

„Darin besteht die Liebe:

Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden“
 

Die Gänge waren dunkel und leer. Es war richtig erdrückend. Kein einziges Licht war an. Sie waren leergefegt. Warum war die Aura so erdrückend?

„Marron!“ Chiaki rannte durch die Gänge. Er musste sie finden. Eine Heidenangst packte ihn gerade. Was ist, wenn er sie verliert.

Nein, daran sollte er nicht mal denken.

„Wo bist du?“

Er würde nicht aufgeben. Nicht wenn es um Marron ging.

„Sindbad“, hörte er die Stimme von Access. Er schaute nach oben und entdeckte auch den Lichtkegel, der den Schwarzengel umgab. Access flog auf seinen Herren zu.

„Access, was passiert hier?“

„Ich komme mir vor, als säße ich im Bauch eines bösen Dämons.“, erklärte Access und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Er schien höllische Kopfschmerzen zu haben. „Und in diesem Fall handelt es sich sogar auch noch um einen besonders bösen.“

„Was ist mit Marron?“, fragte Chiaki sofort. „Hast du sie gesehen? Bitte, sag es mir, Access.“ Chiakis Stimme klang verzweifelt.

„Sie ist in den Lagerraum gegangen. Warum auch immer.“

Chiaki nickte. „Ich muss ihr helfen.“ Dann rannte er auch schon los.

Access blickte fragend hinterher. „Aber in dieser Gestalt kannst du ihr doch gar nicht helfen, Sindbad.“ Access seufzte. „Also wenn es um diese Frau geht, dann ist sein Verstand so was von ausgeschaltet.“ Das war doch wirklich nicht auszuhalten. „Hey, Warte“, schrie Access dann aber doch und eilte hinter Chiaki hinter her.
 

Sie war da. Noch stand sie vor der Tür. Ihr Mut hatte sie zwar noch nicht verlassen, aber sie holte erst mal tief Luft.

Sie wusste, dass es eine Falle war. Der Dämon wollte nur so. Aber sie hatte das Leben von Menschen riskiert. Mal wieder. Sie musste sich also stellen. Sie musste helfen.

Sie öffnete die Tür und trat in die Dunkelheit.

Es war dunkel und kalt. Ja, eine ungewöhnliche Kälte hatte sich im Raum ausgebreitet und schlug nun Marron regelrecht ins Gesicht. Hinter einem Schrank sah sie einen Lichtstrahl. Es blitzte leicht und es schien als würden sogar Funken durch die Luft prasseln. Das war eine ungeheuerliche Kraft. Mächtig und stark.

Marron schluckte. Vermutlich saß dort Silar.

Sie musste sich verwandeln, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Sie holte ihr Kreuz aus der Tasche und legte es sich mit beiden Händen an die Brust. „Fynn, gib mir die Kraft und lass Jeanne d’Arc mich…“

„Marron, was machst du denn da?“, hörte sie plötzlich Stimmen.

Sie blickte auf und sah Miyako und ihren Vater und Tomoki.

„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht“, sagte Tomoki.

„Warum hast du dich nicht in Sicherheit gebracht?“, fragte Miyakos Vater.

Miyako trat auf sie zu. „Na komm schon Marron, du musst endlich Jeanne d’Arcs Seele gebührende Achtung zollen.“ Sie packte Marron am Arm.

Marron erschrak. Was sagte sie da?

Wusste sie etwa…?

Und dann waren da so viele Menschen und alle kannte sie. Da war das ganze Personal des Krankenhauses. Ihre Freunde. Ihre Kollegen.

Was machten sie alle hier?

Marron fing an zu zittern, als nun auch noch Alex, Sara und Tomoki auf sie zutraten.

„Und nun lasst uns Jeannes edle Seele verehren“, sprach Alex und grinste Marron an. Alle lachten und sahen sie mit merkwürdigen Augen an.

Was passierte hier?

Schweißperlen traten auf das Gesicht von Marron. Angstschweiß. Sie konnte kaum richtig atmen.

Und dann weiteten sich ihre Augen. Bilder traten vor ihr auf. Bilder der wahren Jeanne d’Arc.

Bilder, in dem sie vor der heiligen Inquistion kniete und bittend sie ansah.

Bilder, in denen sie auf dem Scheiterhaufen steht. Sie spürte die Schmerzen. Den Schmerz.

Ihre Atmung wurde schwer und schnell.

Dann hörte sie ein Geräusch. Ein Klacken. Sie blickte wieder um sich, war wieder in ihrer Realität und sah, dass Miyakos Vater und seine Kollegen die Waffe gezuckt hatten.

Das Klacken war das Geräusch, als sie die Waffe entsicherten.

„Und nun Marron, zeig dass du eine brave junge Frau bist und gehorche.“

„Herr Toudaij…“

Sie sah, wie sich der Finger von Miyakos Vater verfestigte. Er würde gleich abdrücken.
 

„Marron“, hörte sie die Stimme von Sindbad. Er warf seinen Bumerang und schleuderte damit die Waffe weg. Und in dem Moment sprang er auch schon vom Schrank runter, eilte zu Marron, stieß mit dem Ellenbogen all die Menschen zur Seite, die sich ihm in den Weg stellten und die Marron umzingelten.

Dann stellte er sich vor Marron, schützend, wie immer.

Er blickte sie an. „Na los, beeile dich.“

Sie blickte ihn einen Moment lang schweigend und bewundert an. Dann nickte sie, eilte hinter einen Schrank und griff wieder nach ihrem geliebten Kreuz. „Fynn, gib mir die Kraft und lass Jeanne d’Arc mich erhören.“ Als die warme Energie sie wieder durchströmte, fühlte sie sich gleich viel besser. Sicherer, beschützter. Sie spürte die Energie und Stärke, die sie durchströmte und wärmte. Und sofort wurde sie von einem gleißend, hellen Licht umgeben. Warm und schützend. Sie verwandelte sich in diesem Licht, das sie neugeboren fühlen ließ, in Jeanne, die Kamikazediebin. „Stark, bereit, unbesiegbar. Schön, entschlossen, mutig.“ Und schon stand sie da. „Jeanne, die Kamikazediebin ist hier. Die Gesandte des Herren.“
 

Sindbad stieß die Wesen von sich, die er kannte. Doch sie stöhnten in dunklen Tönen. Sie waren nicht wirklich. Er stieß sie zu Boden.

„Aufhören Sindbad“, schrie Marron als sie sah, wie er Miyako mit einem Tritt zu Boden setzte.

Er blickte sie nicht an, sondern schaute sich die Feinde genau an. Die wichtigste Regel war immer, dass man seinen Feinden nie den Rücken zukehren sollte. Nie. „Sie werden von Dämonen gelenkt. Sie sind Mutanten“, stellte er klar. „Und deine Feinde, Jeanne. Sie wollen dich vernichten!“ Er zückte wieder seinen Bumerang und warf ihn gegen die Feinde.

Nein, schrie Jeanne innerlich. Das konnte nicht sein. Absolut nicht. Sie sprang auf die Theke und zückte ihr Band. Sie traf gezielt den Bumerang, bevor dieser Schaden anrichten konnte. Er landete vor Sindbads Füßen.

Dann stellte sie sich vor ihm und blickte ihn starr an.

Warum war Sindbad so?
 

„Jeanne“, sprach eine Stimme in der Ferne und doch war er eigentlich sehr nah. „Siehst du jetzt, dass es eigentlich niemanden gibt, dem du vertrauen kannst.“ Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

„Verfluche Gott in deiner Verzweiflung.“ Die Stimme von Noyn war ruhig und ernst. Er hatte dem Spiel brav zu geschaut und es amüsierte ihn auf eine gewisse Art und Weise.

„Dann hasst du endlich.“
 

Jeannes Lippen zitterten und sie blickte weiter Sindbad starr an.

Dann kam ihm wieder das Bild ihres Traumes ins Gedächtnis. Seine Worte. „Du darfst niemanden vertrauen.“ Die Rüstung hatte sich aufgelöst und Sindbad stand im Traum vor ihr. „Nicht einmal Gott.“

Sie konnte niemanden vertrauen?

Ihre Augen rissen sich voller Entsetzten weit auseinander. Nein, das konnte sie doch nicht glauben.

Und dann die Worte des Herrn Shikaido. „Es gibt eben niemanden, dem man wirklich vertrauen kann.“

Vertrauen...

„Du hast viele Feinde“, hatte Sindbad ihr im Traum gesagt.

Jeannes Blick wurde glasiger und leerer. Sie wusste nicht mehr weiter.

Was bedeutet das nur?

Sie blickte zu Boden und bekam nicht mit, wie sich ein paar der Menschen – oder Mutanten wie Sindbad meinte – sich auf Marron stürzten und an ihr zerrten.

„Marron“, schrie Sindbad und eilte auf sie zu. Er riss sie mit sich. Beide landeten auf dem Boden. Er auf ihr.

Dieses Bild kannte sie.

Da war dieser Ritter. Er hatte auch einmal so auf ihr gelegen, als er sie beschützt hatte.

Er hatte Jeanne beschützt.

Dann sah sie wieder in Sindbads Gesicht und konnte nicht glauben, was sie eben gesehen hatte. Dieses Bild stammte nicht aus ihrem Traum.

Sindbad stand sofort wieder auf und schloss schnell die Tür. Die Mutanten blieben draußen. Hoffentlich.

Sindbad blieb an der Tür stehen.
 

Ein dunkler Nebel lag in dem Raum. Er roch bitter.

Jeanne blickte überrascht auf und sah sich um. Der Nebel lag im ganzen Raum.

Doch durch den Nebel konnte sie eine dunkle Gestalt erkennen. Eine große Gestalt. Auch wenn sie noch nichts genaues erkennen konnte, die Aura die von dem Wesen ausging, jagte ihr Angst ein.

Dann hörte sie die Stimme von Silar: „Da bist du ja endlich Jeanne.“ Es war allerdings nicht die menschliche Gestalt, die sie von ihm kannte. Nein, er war ein Dämon. Riesig. Dunkel. Mächtig.

Er breitete seine großen Flügel aus und lachte auf. „Heute ist dein letzter Tag.“

Das Wesen war hässlich.

Und in seiner Hässlichkeit verdammt stark.

„Jeanne...“, hörte sie Sindbads Stimme hinter sich. Er klang sorgend.

Sie wusste, dass er nicht wollte, dass sie kämpfte. Aber das war ihr egal. Jeanne stand auf und zückte ihr Band. Sie würde es einfach versuchen. Sie nahm ihr Band zum Angriff. „Im Namen des Herren, fange ich die Ausgeburten der Finsternis und mache sie unschädlich.“

Doch ihr Angriff prallte einfach ab. Einfach so.

Nicht mal ein Kratzer schien dies bei dem Dämon Silar bewirkt zu haben.

Silar lachte nur auf.

Jeanne trat überrascht zurück. „Warum, gelingt mir kein...?“

„Das ist also die Kraft des Herren?“, fragte Silar amüsiert. Man hörte mehr als nur deutlich, wie er sich über Jeanne lustig machte. „Wie erbärmlich.“

Jeanne konnte gar nicht so schnell reagieren, da spuckte der Dämon auch schon seine spitzen und gefährlichen Nadeln in ihre Richtung.

Sie hob ihre Hand schützend vor ihr Gesicht, doch sie wurde getroffen. Sie blutete.

Wo war ihr Schutzschild?

„Es funktioniert“, hörte sie die lachende Stimme von Silar. Er richtete sich wieder auf und präsentierte seine volle Größe. „Silar, vom Geschlecht der Dämonen wird Jeanne besiegen.“

Dann bemerkte Jeanne, den langen Schwanz des Dämons, denn dieser wurde gerade gegen Jeanne geschleudert.

Sie rannte schnell weg. Doch der Schwanz war ihr immer auf den Fersen.

Dann stolperte sie.

Nun war es wohl vorbei.
 

„Jeannes himmlisches Schutzschild wird also immer schwächer,“ stellte Noyn fest, der sich das Schauspiel aus sicherer Entfernung ansah. „Ist das, das Ende?“ Seine Augenbraue zog sich hoch. „Wie enttäuschend kurz. Ein leichter Angriff auf Jeanne und Jeanne d'Arcs Seele bricht.“ Dann lächelte er leicht und schloss die Augen.

„Jeanne d'Arc es ist vorbei“, stellte er mit erleichternder Zufriedenheit fest.
 

„STIRB!“ Und wieder spuckte der große Dämon Silar die Nadeln aus seinem Mund.

Jeanne sah sich schon tot, doch dann spürte sie keinen Schmerz.

Sie öffnete die Augen und sah Sindbad. Der sich über sie gebeugt hatte. Er fing die Nadeln auf. Sein Rücken diente als Nadelkissen.

Dann sackte er zusammen, als Silar aufhörte. Der Schmerz muss unerträglich gewesen sein.

„Sindbad.“ Sie kniete sich auf und blickte ihn sorgend an. Warum, wollte sie ihn fragen? Warum, musstest du mich mal wieder retten?

„Warum sollte ein Diener, des bösen Königs...?“ Für sie war Sindbad immer noch ein Diener des bösen Königs.

Doch sie kam gar nicht weiter, denn sie sah nun wie Sindbad etwas unter seinem Mantel hervor zog.

Sie erschrak. Wie in ihrem Traum. Und in ihrem Traum, wurde das Schwert gezückt.

Marron trat zurück. Nein, das konnte nicht sein. Er konnte nicht ihr Feind sein.

Doch hatte er schon seinem Bumerang gezogen und warf ihn aus.
 

Es war nicht Jeanne die er traf, sondern Silar. Er hatte sich einer einzigen schnellen Bewegung umgedreht und den Bumerang gegen Silar geworfen.

Jeanne blickte ihn fragend an. Er stand mit dem Rücken zu ihr, sein Mantel war mit Blut getränkt.

Jeanne sackte zusammen. Er wollte sie gar nicht angreifen.

Silars Unterkörper war nun vom Oberkörper getrennt.

„Ich habe dir doch gesagt“, sein ganzer Körper zitterte vor Schmerzen und doch waren seine Worte felsenfest. „Ich werde dich beschützen, Marron.“

Jeannes Lippen zitterten wieder. Sie wusste nicht was sie sagen sollte.

„Leichtgewicht!“, schrie Silar nun lachend aus und spuckte wieder die Nadeln. Sindbad schützte sich mit beiden Händen vor dem Gesicht, doch die Kraft war gewaltig die von Silar ausging. Und Sindbad spürte, dass ihm selber die Kraft so langsam ausging.

„Sindbad“, schrie Jeanne, als sie mit zusehen musste, wie der Angriff von Silar kein Ende zu nehmen schien.

Er stand vor ihr und beschützte sie. Sindbad hatte nun die Hände vom Gesicht genommen und all die Nadeln trafen nun direkt auf seine Brust. Aber er ließ keine einzige Nadel zu Jeanne hindurch kommen.

Jeanne schluckte schwer. Sie musste etwas tun.

Dann hörte der Angriff auf und Sindbad blieb weiterhin stehen, auch wenn er kurz davor war in sich zusammen zu sacken.

„Du bist aber hartnäckig“, meinte Silar. „Nun! Die Zeit der Schonung ist vorbei!“

Silar sammelte all seine Energie für den nächsten Angriff und feuerte damit wieder auf Sindbad. Eine Kälte durch fuhr seinen Körper und fuhr in jede einzelne Zelle. Er verlor das Gleichgewicht und drohte um zu kippen, doch er blieb stehen. „Für Marron...“ Seine Stimme war brüchig, seine Atmung sehr schwach. „Ich werde...“ Doch weiter kam er nicht, denn nun sackte er nach vorne.

Jeanne schüttelte den Kopf, stand auf und eilte zu ihm. „Chiaki.“ Das durfte nicht wahr sein. Er lag leblos vor ihr. Seine Haut war wächsern und mit einem Schweißfilm überzogen. „Du darfst nicht sterben.“

Sie hob seinen Kopf und drückte ihn an sich.

Tränen drängten sich in ihre Augen.

Sie durfte ihn nicht verloren haben. Er sollte sich doch nicht für sie opfern.

Die Tränen rannen ihr über die Wangen.

„Chiaki... ich liebe dich...“

Und dann fing sie an zu leuchten. Ihr ganzer Körper leuchtete mit einem himmlisch, warmen Licht auf.

Ihr Schutzschild war wieder da und er umgab Jeanne und Sindbad.

Liebe und Güte war in ihrem Schutzschild.

Auch der Heilungsprozess wurde beschleunigt und alle Wunden verschwanden mit einem Mal.

„Stirb Jeanne!“, schrie Silar als er merkte, dass sich der Schutzschild vergrößerte. Doch sein Angriff kam nicht mal bis zu ihrem Schutzschild an.

„Was?“
 

Und dann wuchs der Schutzschild weiter. Wurde größer, nahm den ganzen Raum ein und durch fuhr auch Silar.

Durch die Güte und Wärme die im Schutzschild war, löste sich Silar einfach so auf. Er ertrug es nicht und verbrannte wie ein Vampir im Sonnenlicht. Silar verschwand einfach.
 

„Jeanne d'Arc“, sprach eine Stimme voller Erstaunen. Noyn konnte seinen Blick nicht von Jeanne und Sindbad abwenden und es erinnerte ihn selber an ein Bild aus seiner Vergangenheit.

Dann drehte er den Kopf weg und presste die Augen zusammen. „Nein!“, meinte er bestimmt zu sich selber. „Dieses Mädchen kann unmöglich die edle Jeanne d'Ard sein. Sie ist nur“, dann schaute er wieder zu der Szene. „eine gewöhnliche Sterbliche, die die Seele Jeannes beschmutzt“, schrie er aus. Doch keiner konnte ihn hören.
 

„Jeanne“, sprach Chiaki schwach. Er löste sich leicht aus ihrer Umarmung. Doch er war immer noch zu schwach.

„Ach, Chiaki“, meinte Jeanne erleichtert und drückte ihn wieder an sich. Es ging ihm gut. Er lebte. „Gott sei Dank, Chiaki.“
 

Dann ertönte ein Lachen wieder den Raum. Ein dunkles Lachen, das jedoch jeder kannte. Es war das Lachen von Silar.

Ein Schlag riss Jeanne und Sindbad auseinander.

„Noch sind wir aber nicht erledigt“, sagte Sindbad schnell.

Es war keine feste Gestalt. Es war nur ein Dämon, mehr Geist als sonst was.

Jeanne und Sindbad waren inzwischen aufgestanden, standen ganz nah beieinander. Doch das Wesen versuchte immer wieder, den Schutzschild zu durchbrechen.

Und immer wieder hallte das Lachen durch den Raum. Markerschütternd.

„Sterbt! Ihr sollt beide sterben!“

Jeanne und Sindbad rannten durch die Gänge. Sie mussten das Wesen finden, bevor es noch andere in seine Rache mit hinein zog. „Silar! Wo bist du?“, fragte Jeanne in den dunklen Raum.

„Zeig dich, Dämon!“, forderte Sindbad.

Jeanne blickte sich um.

„Vorsicht, Jeanne!“, hörte sie nur von Sindbad. Er schob sie zur Seite und wurde von dem Angriff getroffen, den eigentlich für Jeanne bestimmt war. Der Angriff traf ihn auf die Brust. So stark, dass ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde.

Er sagte in ich zusammen. Er war immer noch nicht wieder wohl auf. Und dennoch beschütze er Jeanne mit seinem Leben.

Sie kniete sich neben ihn und versuchte ihm wieder auf die Beine zu halfen.

Während Jeanne sich um Sindbad bemühte, flog das Wesen Silars immer wieder gegen den Schutzschild, in der Hoffnung bald ein Loch zu finden um hinein zu kommen. Das Lachen von Silar erfüllte den Raum mit einer Bösartigkeit.
 

Noyn war nun auch dazu gekommen und sah das Bild, wie Jeanne sich über Sindbad beugte. Ihn schützend in seinen Armen hielt. Und wieder war da eine Erinnerung aus seiner Vergangenheit.

Nein, das konnte nicht sein.

„Noyn“, hörte er plötzlich eine warme Stimme aus weiter Ferne. Er kannte die Stimme. Obwohl er gedacht hatte, dass er sich schon längst vergessen hatte. Sie war ihm so vertraut. „Die Wahrheit siegt immer, das solltest du langsam begreifen.“

Ein Schweißfilm zog sich über seine Stirn und seine Atmung wurde unkontrollierter.

Und doch hatte er nur ein Bild vor Augen.

Jeanne und Sindbad.

„Jeanne d'Arc.“

Das Bild wechselte immer wieder mit einem Bild aus seiner Erinnerung.

Und dann wusste er es. Sie war es wirklich. Auch wenn er es bisher nicht glauben konnte, sie war es wirklich. Seine Jeanne.

„Jeanne, die Tabakdose“, schrie er in den Raum hinein.
 

Jeanne blickte sofort auf und sah sich nach ihm um. „Noyn?“, fragte sie in den Raum hinein. Doch sie hörte und sah ihn auch nicht mehr. Dennoch stand sie auf und sah sich im Raum um. Da war die Dose. Die Dose, die sie auch immer beim Dr. Mehdi Kaan gesehen hatte und ebenfalls bei Silar. War das der Ursprung zum Dämon?

„Jeanne, sei vorsichtig.“

Sie nickte Sindbad zu. Sie nahm ihr Band zum Angriff. Vielleicht hatte sie dieses Mal bessere Chancen auf Wirkung. „Im Namen des Herren, fange ich die Ausgeburten der Finsternis und mache sie unschädlich.“ Sie warf ihr Band in Richtung Tabakdose und hörte schon den entsetzlichen Schrei des Dämons. „Schach und Matt.“

Sie zog mit dem Band die Dose zu sich. Der Inhalt flog auf dem Boden und löste sich auf.

Doch die Dose löste sich nicht auf und verwandelte sich auch nicht in eine Schachfigur.

Jedoch lag nun Silar auf dem Boden. Doch dieses Mal war es mehr Dr. Mehdi Kaan, als der Dämon. Er versuchte auf Jeanne zu zu Krabbeln und streckte den Arm nach der Tabakdose auf.

Er war dem Tode nahe. Sie spürte es und man sah es ihm auch an. Doch Marron wusste auch, dass sie ihm nicht helfen konnte. Er war kein Mensch. Er war ein Dämon.

Jeanne musste mit Entsetzen zu sehen.

Dann kniete sich allerdings nieder. Sie konnte dem nicht mehr mit ansehen.

Sie reichte ihm die Tabakdose.

Mit großen, überraschten Augen blickte Silar Jeanne an. Er griff nach der Dose, die mehr als nur verbeult und mitgenommen war und grinste. „So viel Güte wird dich unwiderruflich zum Tode verurteilen, Jeanne“, teilte er ihr mit. „Du wirst schon bald durch die Hände unserer Königin sterben.“ Dann lachte er auf. Bevor er sich auflöste.

Die traurigen Augen blickten auf die Stelle, auf der Silar eben noch um sein Leben gerungen hatte. Aber auch auf dem Totenbett war er nicht mehr freundlich.

Und dann erschien die Schachfigur.

Jeanne hob sie auf und blickte sie fragend an.

Sindbad trat nun näher auf Jeanne zu und legte die Hand auf ihre Schulter.

„Warum hast du mir geholfen, Noyn?“, fragte sie in die Dunkelheit des Raumes. Doch sie bekam keine Antwort. Und wer wusste schon, ob sie auf diese Frage, wirklich eine Antwort bekommen würde. Und würde sie diese überhaupt hören wollen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2009-04-26T20:48:04+00:00 26.04.2009 22:48
keine ahnung wieso mir dieses kapitel abhandengekommen ist...das ist wirklich ein super kapitel!!!!noyns erste erkenntnisse!!!!

ich hoffe es geht bald weiter!!!!

mfg shila1

Von:  shadowanime1
2009-04-20T12:37:54+00:00 20.04.2009 14:37
also ich finde deine Geschichte sehr toll, du kannst es gern, wenn du moechtest, noch weitere Kapiteln schreiben.

Von: abgemeldet
2009-04-08T14:47:14+00:00 08.04.2009 16:47
Wie immer!!!

Sehr schön und Spannend!!

Weiter so

なぎ
Von:  FreakyFrosch1000
2009-03-30T15:03:33+00:00 30.03.2009 17:03
klasse kapitel^^
DAs war echt ein toller Kampf!!
Der arme Sindbad!!!

freu mich schon auf das nächste kapitel^^
Lg FReakyFrosch^^
Von:  Guardian
2009-03-29T16:41:30+00:00 29.03.2009 18:41
uiiii
echt faziniert dargestellte =)
noyn liebe ich bammmm *.*
gut gemnacht =)
Von:  Devilkruemmel
2009-03-28T13:48:11+00:00 28.03.2009 14:48
Wie immer herrlich ^^
ich glab ich werde heulen wenn du aufhörst
ich mein wen die geschichte zu end eist *schnieft*
aber vllt kommt ja was neues freu mich drauf
Von: abgemeldet
2009-03-27T20:24:13+00:00 27.03.2009 21:24
huhu
klasse kappi
joa...ich denk mal Noyn hat ihr geholfen weil sie jeanne ist!!
bin gespannt wie es weiter geht

liebe grüße<3
nami
Von: abgemeldet
2009-03-27T19:55:34+00:00 27.03.2009 20:55
Total spannend!!
Richtig authentisch beschrieben, ich hab so richtig mitgefiebert^^
Ja, warum hat Noyn ihr geholfen?
Bin gespannt, wies weitergeht
lg fireflys
Von:  Sakura-Jeanne
2009-03-27T18:03:45+00:00 27.03.2009 19:03
ich hoffe das e sabld ein ende hat


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